DE4117035A1 - Kationische, modifizierte schichtverbindungen - Google Patents
Kationische, modifizierte schichtverbindungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft spezielle kationische Schichtverbindungen
mit einer spezifischen Oberfläche nach BET von mindestens 50 m2/g,
die modifiziert sind mit Polyolen, epoxidierten Estern, Voll- und
Partialestern von Polyolen und/oder Phosphiten, Verfahren zur Her
stellung derselben und deren Verwendung als Co-Stabilisatoren für
mit Calcium- und/oder Zinksalzen stabilisierte halogenhaltige
Kunststoffe.
Halogenhaltige Kunststoffe oder daraus hergestellte Formmassen
neigen bekanntermaßen unter Hitzebedingungen oder beim Aussetzen
an Ultraviolettlicht zu einem Abbau bzw. Zersetzung. Um dem ent
gegenzuwirken werden herkömmlicherweise Schwermetallverbindungen
auf Basis Blei, Zinn, Barium und/oder Cadmium eingesetzt. Aus ar
beitsphysiologischer Sicht besteht jedoch ein Bedürfnis, diese
durchaus wirkungsvollen Stabilisatoren gegen weniger gesundheits
gefährdende Stoffe auszutauschen. Als Alternative zu den Schwer
metallverbindungen kommen beispielsweise Calcium- und Zinkseifen
als Stabilisatoren in Betracht, die jedoch nicht das Leistungsver
mögen der Schwermetallverbindungen erreichen, so daß zur Steige
rung ihrer stabilisierenden Wirkung Co-Stabilisatoren benötigt
werden.
In der deutschen Patentschrift DE-C-30 19 632 ist die Verwendung
von Hydrotalciten zur Inhibierung des thermischen oder ultravio
letten Abbaus von halogenhaltigen thermoplastischen Harzen be
schrieben. In dieser Patentschrift werden Untersuchungsergebnisse
mitgeteilt, die zeigen, daß, wenn man am Markt leicht erhältliche
Hydrotalcite beispielsweise in Vinylchloridharze einarbeitet, die
se Hydrotalcite die Entchlorierung der Harze beim Erhitzen be
schleunigen oder sogar eine Zersetzung, Schwarzfärbung oder
Schaumbildung der Harze bewirken. Zudem wurde festgestellt, daß
diese Hydrotalcite eine schlechte Dispergierbarkeit in den Harzen
haben und die rheologischen Eigenschaften der Harze während des
Verformens sowie das Aussehen der Formprodukte nachteilig beein
flussen. Diese Untersuchungsergebnisse werden auf die geringe
Kristallgröße der gewöhnlichen Hydrotalcite sowie auf die große
spezifische Oberfläche nach BET von mindestens etwa 50 m2/g und
die Belegung der Hydrotalcitteilchen mit Wasser zurückgeführt.
Demgemäß wird in der deutschen Patentschrift DE-C-30 19 632 vor
geschlagen, Hydrotalcite mit einem großen Kristallkorn und mit
einer spezifischen Oberfläche nach BET von nicht mehr als 30 m2/g,
die gegebenenfalls mit einem anionischen oberflächenaktiven Mittel
wie Natriumstearat belegt sein kann, zu verwenden. Auch in der
europäischen Patentanmeldung EP-A-1 89 899 werden Harzzusammenset
zungen beschrieben, die Hydrotalcite mit spezifischen Oberflächen
nach BET kleiner 30 m2/g enthalten. Aus dieser europäischen Pa
tentanmeldung ist bekannt, daß die Hydrotalcite modifiziert sein
können mit höheren Fettsäureestern, anionischen oberflächenaktiven
Mitteln und Kupplungsmitteln der Silan- oder Titan-Typen, um die
Kompatibilität des Hydrotalcits mit den Kunststoffmassen zu ver
bessern. Die Modifizierung der Hydrotalcite soll gemäß der zitier
ten europäischen Patentanmeldung EP-A-1 89 899 durch
mechanisches Vermischen von Hydrotalciten mit den Modifizierungs
mitteln in purer oder gelöster Form erfolgen.
Kationische Schichtverbindungen, die solch kleine spezifischen
Oberflächen aufweisen, sind jedoch nur mit hohem Aufwand zugäng
lich, da die Kristallisation des Festkörpers aus der wäßrigen Pha
se im Druckreaktor bei Temperaturen deutlich über dem Normalsiede
punkt des Wassers erfolgen muß. Dies bedingt einen hohen techni
schen Aufwand sowie infolge der langen Kristallisationszeiten eine
unbefriedigende Raum-Zeit-Ausbeute. Zudem ist die Verwendung von
Hydrotalciten mit kleinen spezifischen Oberflächen mit dem Nach
teil behaftet, daß bei der thermischen Zersetzung von Vinylchlo
ridharzen entstehender Chlorwasserstoff nur an einer sehr kleinen
Oberfläche abgefangen werden kann.
In der europäischen Patentanmeldung EP-A-2 07 811 werden mono
disperse, mit Polyethylenglykol oder Glycerin modifizierte katio
nische Schichtverbindungen beschrieben, die als Verdickungsmittel
für wasserbasierte Bohrspülungen verwendet werden sollen. In die
ser Patentanmeldung wird vorgeschlagen, die modifizierenden Addi
tive vor der Trocknung der bereits ausgebildeten kationischen
Schichtverbindungen zuzusetzen, um die Dispergierbarkeit in Wasser
zu verbessern. Derartig hergestellte, modifizierte kationische
Schichtverbindungen erwiesen sich jedoch als Co-Stabilisatoren in
halogenhaltigen Kunststoffen praktisch unbrauchbar.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung bestand darin, Co-Stabili
satoren für halogenhaltige Kunststoffe bereitzustellen, die
- - verträglich sind mit Calcium- und/oder Zinkverbindungen,
- - dispergierbar sind in halogenhaltigen Kunststoffen, ohne deren rheologische Eigenschaften nachteilig zu beeinflussen,
- - in der Lage sind, die Zersetzungsprodukte von halogenhaltigen Kunststoffen gut abzufangen.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind kationische Schicht
verbindungen der allgemeinen Formel I.
[M(II) xM(III) (OH)y] (An-)z · mH₂O (I)
in der
M(II) für mindestens ein zweiwertiges Metallion,
M(III) für mindestens ein dreiwertiges Metallion,
An- für ein Säureanion der Ladung n (n=1, 2 oder 3)
stehen und die Bedingungen 1<x<5, y<z, (y+nz)=2x+3 und
0<m<10 gelten,
mit einer spezifischen Oberfläche nach BET von mindestens 50 m²/g, die mit Additiven ausgewählt aus den Gruppen
M(II) für mindestens ein zweiwertiges Metallion,
M(III) für mindestens ein dreiwertiges Metallion,
An- für ein Säureanion der Ladung n (n=1, 2 oder 3)
stehen und die Bedingungen 1<x<5, y<z, (y+nz)=2x+3 und
0<m<10 gelten,
mit einer spezifischen Oberfläche nach BET von mindestens 50 m²/g, die mit Additiven ausgewählt aus den Gruppen
- A) Polyole mit 3 bis 30 C-Atomen und mindestens 2 Hydroxylgruppen und
- B) Ester von teilweise und vollständig epoxidierten ungesättigten Carbonsäuren mit 6 bis 22 C-Atomen und
- C) Voll- und Partialester von Polyolen mit 3 bis 30 C-Atomen und 2 bis 12 Hydroxylgruppen mit Carbonsäuren mit 6 bis 22 C-Atomen und
- D) Alkyl- und Arylphosphiten
modifiziert sind, dadurch erhältlich, daß man
- I) Schichtverbindungen der Formel I aus wäßrigen Lösungen oder Suspensionen, die die Ionen M(II), M(III) und An- enthalten, in Gegenwart von einem oder mehreren Additiven ausgewählt aus den Gruppen A) bis D) ausfällt, trocknet, gegebenenfalls nachtrocknet und gewünschtenfalls das erhaltene Produkt
- IIa) mit einem oder mehreren flüssigen oder niedrig schmelzenden, dispergierend wirkenden weiteren Additiven ausgewählt aus den Gruppen A) bis D) intensiv vermischt oder
- IIb) in Anwesenheit von polaren organischen Lösungsmitteln oder von Wasser mit einem oder mehreren weiteren Additiven ausgewählt aus den Gruppen A) bis D) vermahlt, trocknet und gegebenenfalls nachtrocknet.
Die nicht modifizierten kationischen Schichtverbindungen der all
gemeinen Formel I sind an sich bekannte Verbindungen, deren Struk
tur und Herstellung beispielsweise von W. T. Reichle in Chemtec
(Januar 1986), Seiten 58-63, beschrieben werden. Bevorzugt im
Sinne der Erfindung werden kationische Schichtverbindungen der
allgemeinen Formel I, in der M(II) für mindestens ein zweiwertiges
Metallion, ausgewählt aus der Gruppe Magnesium, Calcium, Zink,
Barium und Strontium steht. Bevorzugt steht M(II) lediglich für
ein zweiwertiges Metallion aus der genannten Gruppe und insbeson
dere für Magnesium. Zweckmäßerweise steht in der allgemeinen For
mel I M(III) für mindestens ein dreiwertiges Metallion ausgewählt
aus der Gruppe Aluminium, Wismut, Antimon, Bor, Gallium und Indi
um, vorzugsweise lediglich für ein dreiwertiges Metallion dieser
genannten Gruppe und insbesondere für Aluminium. Ganz besonders
bevorzugt werden kationische Schichtverbindungen der allgemeinen
Formel I, in denen An- für ein Säureanion mit der Ladung n ausge
wählt aus der Anionengruppe Carbonat, Hydrogencarbonat, Perchlo
rat, Acetat, Nitrat, Tartrat, Oxalat und Jodid steht, vorzugsweise
für Carbonat. Wenn bei der Erläuterung zu obiger Formel I von
mindestens einem zweiwertigen oder mindestens einem dreiwertigen
Metallion die Rede ist, so bedeutet dies, daß in der kationischen
Schichtverbindung auch unterschiedliche zweiwertige oder dreiwer
tige Metallionen nebeneinander vorliegen können. Die Indices x, y
und z sowie m können ganze oder gebrochene Zahlen innerhalb der
angegebenen Bedingungen sein. Besonders vorteilhaft sind katio
nische Schichtverbindungen der allgemeinen Formel I, in der M(II)
für Magnesium und M(III) für Aluminium und An- für Carbonat steht.
Beispiele für geeignete kationische Schichtverbindungen sind syn
thetische Hydrotalcite, die auch als basische Aluminium-Magne
sium-Carbonate bezeichnet werden und die nach dem in der deutschen
Auslegeschrift DE-C-15 92 126 und den in der deutschen Offenle
gungsschriften DE-A-20 61 114 oder DE-A 29 05 256 beschriebenen
Verfahren hergestellt werden können. Ganz besonders bevorzugt sind
die Hydrotalcite der Formel (Mg4Al2(OH)12)(CO3)·m H2O, in der m
die bereits gegebene Bedeutung hat, die in Anlehnung an die
deutsche Patentschrift DE-C-33 06 822 hergestellt werden können.
In der Patentschrift DE-C-33 06 822 wird gelehrt, daß durch Um
setzen von Aluminiumhydroxid mit Magnesiumhydroxid oder Magnesi
umoxid in Gegenwart von basischem Magnesiumcarbonat als Carbonat-Ionen
spender bei einer Temperatur von 50°C bis 100°C und an
schließender Sprühtrocknung aus der Suspension Hydrotalcite der
Formel [Mg6Al2(OH)12](CO3)3·4 H2O erhalten werden. Im Sinne der
Erfindung ist die Herstellung der besonders bevorzugten Hydrotal
cite jedoch nicht auf dieses spezielle Verfahren beschränkt. So
kann die Umsetzung auch in Gegenwart anderer Carbonatsalze erfol
gen, obgleich dies durch Einbringen von Fremdionen weniger bevor
zugt ist. Desweiteren kann die Gewinnung aus der Suspension auch
durch sonstige technisch gebräuchliche Separations- und Trocknungs
verfahren erfolgen, obgleich die Sprühtrocknung bevorzugt ist.
Ebenso können die Einsatzverhältnisse an Magnesium-, Aluminium- und/oder
Carbonationen variiert werden.
Kationische Schichtverbindungen, die nach einem dieser Verfahren
hergestellt werden, weisen eine spezifische Oberfläche nach BET
von mindestens 50 m2/g, vorzugsweise zwischen 70 und 180 m2/g auf.
Im Sinne der Erfindung entspricht der Begriff der spezifischen
Oberfläche nach BET der Definition in Römpp′s Chemie Lexikon, Band
1, 8. Auflage, 1979, Seite 423.
Erfindungsgemäß werden die kationischen Schichtverbindungen bei
ihrer Herstellung in situ mit einem oder mehreren Additiven der
Gruppe A) bis D) modifiziert. Exemplarisch soll dies im folgenden
am besonders bevorzugten Hydrotalcit in Anlehnung an die deutsche
Patentschrift DE-C- 33 06 822 erläutert werden. Die Additive A)
bis D) können entweder vor oder zusammen mit Magnesiumhydroxid
und/oder Magnesiumoxid zu einer wäßrigen Lösung oder Suspension
von vorgelegtem Aluminiumhydroxid oder vor oder zusammen mit Alu
miniumhydroxid zu einer wäßrigen Lösung oder Suspension von vorge
legtem Magnesiumhydroxid und/oder Magnesiumoxid gegeben werden.
Zweckmäßigerweise werden die Additive zu einer wäßrigen Suspension
von vorgelegtem Aluminiumhydroxid unter Rühren bei Raumtemperatur
gegeben (15 bis 25°C) bevor die Umsetzung mit Magnesiumhydroxid
und/oder Magnesiumoxid, vorzugsweise Magnesiumoxid, erfolgt. Zur
Beschleunigung der Umsetzung empfehlen sich anschließend Umset
zungstemperaturen von 50 bis 100°C. Die Carbonationen werden in
Form ihrer Salze, vorzugsweise als Magnesiumhydroxycarbonat, spä
testens zusammen mit den Magnesiumhydroxiden und/oder Magnesium
oxid eingebracht. Die stöchiometrischen Mengen an Magnesium-, Alu
minium- und Carbonat-Ionen richten sich nach dem gewünschten Hy
drotalcit und sind aus der allgemeinen Formel I ausrechenbar.
Der bei der Umsetzung gebildete Reaktionsslurry wird anschließend
nach einem der bekannten Verfahren getrocknet, vorzugsweise durch
Sprühtrocknung. Zweckmäßigerweise wird die Trocknung bei Tempera
turen durchgeführt, die den Siedepunkt der Additive A) bis D)
nicht um mehr als 10°C überschreitet, insbesondere gar nicht
überschreitet. In einigen Fällen führt eine zusätzliche Entwässe
rung mittels Nachtrocknung, die vorteilhafter Weise bei Tempera
turen zwischen 110°C bis 280°C, beispielsweise in einem Trocken
schrank durchgeführt wird, zu verbesserten erfindungsgemäßen
kationischen Schichtverbindungen. Durch diese Herstellung nach I)
werden kationische Schichtverbindungen erhalten, die mit den noch
zu beschreibenden Additiven sehr homogen modifiziert sind.
Gewünschtenfalls können die nach der Herstellung I erhaltenen
kationischen Schichtverbindungen anschließend mit mindestens einem
flüssigen oder niedrig schmelzenden, dispergierend wirkenden
weiteren Additiv ausgewählt aus den Gruppen A) bis D) durch in
tensives Vermischen bei Raumtemperatur (15 bis 25°C) oder einer
Temperatur unterhalb der Zersetzungstemperaturen der kationischen
Schichtverbindungen und/oder der Additive, vorzugsweise unterhalb
300°C modifiziert werden (IIa). Unter dem Begriff der niedrig
schmelzenden Additiven werden solche Additive verstanden, die un
ter den obengenannten Zersetzungstemperaturen bei Normaldruck in
den flüssigen Zustand überführt werden können. Anstelle des in
tensiven Vermischens gemäß IIa können gewünschtenfalls nach IIb,
die nach der Herstellung I erhaltenen kationischen Schichtverbin
dungen anschließend mit einem oder mehreren Additiven ausgewählt
aus den Gruppen A) bis D) in Anwesenheit von polaren organischen
Lösungsmitteln oder von Wasser vermahlt, vorzugsweise mit Mahl
körpermühlen und insbesondere mit einer Kugelmühle, getrocknet und
gegebenenfalls nachgetrocknet werden. Die Trocknung bzw.
Nachtrocknung wird zweckmäßigerweise analog der unter der Her
stellung I beschriebenen Weise durchgeführt. Unter dem Begriff der
polaren organischen Lösungsmittel werden bei Raumtemperatur (15
bis 25°C) flüssige Kohlenwasserstoffverbindungen verstanden, die
mindestens einen elektronegativeren Substituenten als Kohlenstoff
tragen. Dazu zählen Chlorkohlenwasserstoffe, Alkohole, Ketone,
Ester, Ether und/oder Glykolether. Geeignete polare organische
Lösungsmittel sind Methanol, Ethanol, n-Butanol, Aceton, Methyl
ethylketon, Methylisobutylketon, Cyclohexanol, Isophoron, Ethyl
acetat, Milchsäureethylester, 2-Methoxyethylacetat, Tetrahydro
furan, Ethylglykolmonomethylether, Diethylenglykolmonoethylether.
Als Additive der Gruppe A) kommen Polyole mit mindestens zwei Hy
droxylgruppen und insgesamt 3 bis 30 C-Atomen in Betracht. Bei
spiele für derartige Polyole sind Diole mit 3 bis 30 C-Atomen, wie
Butandiole, Hexandiole, Dodecandiole, und Polyole wie Trimethy
lolpropan, Pentaerythrit, Glycerin sowie deren technische Oligo
mergemische mit durchschnittlichen Kondensationsgraden von 2 bis
10. Ganz besonders bevorzugt werden Polyole mit 3 bis 30 C-Atomen,
die alle 3 C-Atome mindestens eine Hydroxylgruppe oder einen
Ethersauerstoff tragen, vorzugsweise Glycerin und/oder die tech
nischen Oligoglyceringemische mit durchschnittlichen Kondensati
onsgraden von 2 bis 10.
Bei den Additiven der Gruppe B) handelt es sich um Ester von teil
weise oder vollständig epoxidierten ungesättigten Carbonsäuren mit
6 bis 22 C-Atomen. Geeignete Ester sind Ester von ein-, zwei- und/oder
dreiwertigen Alkoholen, die vollständig mit epoxidierten
ungesättigten Carbonsäuren mit 6 bis 22 C-Atomen verestert sind
wie Methyl-, 2-Ethylhexyl-, Ethylenglykol-, Butandiol-,
Neopentylglykol-, Glycerin- und/oder Trimethylolpropanester von
epoxidierter Lauroleinsäure, Palmitoleinsäure, Ölsäure, Ricinol
säure, Linolsäure und/oder Linolensäure. Bevorzugt werden Ester
von dreiwertigen Alkoholen und vollständig epoxidierten unge
sättigten Carbonsäuren mit 12 bis 22 C-Atomen, und insbesondere
Ester von Glycerin mit vollständig epoxidierten ungesättigten Car
bonsäuren mit 12 bis 22 C-Atomen. Die Carbonsäurekomponente kann
sich beispielsweise von Palmitoleinsäure, Ölsäure, Elaidinsäure,
Petroselinsäure, Ricinolsäure, Linolensäure, Gadoleinsäure oder
Erucasäure ableiten. Die ungesättigten Carbonsäuren werden nach
bekannten Verfahren epoxidiert. Wie in der Fettchemie üblich,
können die epoxidierten Carbonsäureglyceride auch technische Ge
mische darstellen, wie man sie durch Epoxidation von natürlichen
ungesättigten Fetten und Ölen erhält. Vorzugsweise wird epoxidier
tes Rüböl, epoxidiertes ungesättigtes Sojaöl und/oder epoxidiertes
Sonnenblumenöl neuer Züchtung eingesetzt.
Bei den Additiven der Gruppe C) handelt es sich um Voll- oder Par
tialester, die nach den einschlägigen Methoden der präparativen
organischen Chemie, beispielsweise durch säurekatalysierte Umset
zung von Polyolen mit Carbonsäuren erhalten werden. Als Polyolkom
ponente kommen dabei solche in Betracht, die bereits in der Gruppe
A) besprochen wurden. Als Säurekomponente werden bevorzugt alipha
tische, gesättigte und/oder ungesättigte Carbonsäuren mit 6 bis 22
C-Atomen wie Capronsäure, Caprylsäure, Caprinsäure, Laurinsäure,
Myrristinsäure, Palmitinsäure, Palmitoleinsäure, Stearinsäure, Öl
säure, Ricinolsäure, Linolsäure, Linolensäure, Behensäure oder
Erucasäure. Wie in der Fettchemie üblich, kann die Carbonsäurekom
ponente auch ein technisches Gemisch darstellen, wie es bei der
Druckspaltung von natürlichen fetten und Ölen anfällt. Bevorzugt
werden Partialester von Glycerin und insbesondere von dessen tech
nischen Oligoglyceringemischen mit durchschnittlichen Kondensa
tionsgraden von 2 bis 10 und gesättigten und/oder ungesättigten
aliphatischen Carbonsäuren mit 6 bis 22 C-Atomen.
Schließlich können gemäß Gruppe D) Alkyl- und Arylphosphite ein
gesetzt werden, vorzugsweise solche der allgemeinen Formel II
in der R1, R2 und R3 unabhängig voneinander für einen Alkylrest
mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen oder einen Phenylrest stehen. Ty
pische Beispiele für Additive der Gruppe D) sind Tributylphosphit,
Triphenylphosphit, Dimethylphenylphosphit und/oder Dimethyl
stearylphosphit. Bevorzugt wird Diphenyldecylphosphit.
Erfindungsgemäß werden insgesamt ein oder mehrere Additive aus der
Gruppe A) bis D) bei der Herstellung nach I) in Mengen von 0,5 bis
15 Gew.-% - bezogen auf kationische Schichtverbindungen einge
setzt. Werden die kationischen Schichtverbindungen durch Kombina
tion des Verfahrens I) mit IIb) hergestellt, so ist die Gesamtad
ditivmenge so zu wählen, daß sie insgesamt in dem Bereich von 1,0
bis 15 Gew.-% - bezogen auf kationische Schichtverbindungen -
liegt. Werden die kationischen Schichtverbindungen durch Kombina
tion des Verfahrens I) mit IIa) hergestellt, können die nach Ver
fahren I) hergestellten modifizierten kationischen Schichtverbin
dungen zusätzlich in Verfahren IIa) mit 3 bis 100 Gew.-% der ge
nannten Additive - bezogen auf kationische Schichtverbindung -
vermischt werden.
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Ver
fahren zur Herstellung von kationischen Schichtverbindungen der
allgemeinen Formel I.
[M(II) xM(III)(OH)y](An-)z · mH₂O (I)
in der
M(II) für mindestens ein zweiwertiges Metallion,
M(III) für mindestens ein dreiwertiges Metallion,
An- für ein Säureanion der Ladung n (n=1, 2 oder 3)
stehen und die Bedingungen 1<x<5, y<z, (y+nz)=2x+3 und
0<m<10 gelten,
mit einer spezifischen Oberfläche nach BET von mindestens 50 m²/g, die mit Additiven ausgewählt aus den Gruppen
M(II) für mindestens ein zweiwertiges Metallion,
M(III) für mindestens ein dreiwertiges Metallion,
An- für ein Säureanion der Ladung n (n=1, 2 oder 3)
stehen und die Bedingungen 1<x<5, y<z, (y+nz)=2x+3 und
0<m<10 gelten,
mit einer spezifischen Oberfläche nach BET von mindestens 50 m²/g, die mit Additiven ausgewählt aus den Gruppen
- A) Polyole mit 3 bis 30 C-Atomen und mindestens 2 Hydroxylgruppen und
- B) Ester von teilweise und vollständig epoxidierten ungesättigten Carbonsäuren mit 6 bis 22 C-Atomen und
- C) Voll- und Partialester von Polyolen mit 3 bis 30 C-Atomen und 2 bis 12 Hydroxylgruppen mit Carbonsäuren mit 6 bis 22 C-Atomen und
- D) Alkyl- und Arylphosphiten
modifiziert sind, dadurch gekennzeichnet, daß man
- I) Schichtverbindungen der Formel I aus wäßrigen Lösungen oder Suspensionen, die die Ionen M(II), M(III) und An- enthalten, in Gegenwart von einem oder mehreren Additiven ausgewählt aus den Gruppen A) bis D) ausfällt, trocknet, gegebenenfalls nachtrocknet und gewünschtenfalls das erhaltene Produkt
- IIa) mit einem oder mehreren flüssigen oder niedrig schmelzenden, dispergierend wirkenden weiteren Additiven ausgewählt aus den Gruppen A) bis D) intensiv vermischt oder
- IIb) in Anwesenheit von polaren organischen Lösungsmitteln oder von Wasser mit einem oder mehreren weiteren Additiven ausgewählt aus den Gruppen A) bis D) vermahlt, trocknet und gegebenenfalls nachtrocknet.
Einzelheiten zu den Verfahrensbedingungen und eingesetzten Ver
bindungen sind dem vorangehenden Beschreibungstext zu entnehmen.
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Ver
wendung von kationischen Schichtverbindungen der beschriebenen Art
als Co-Stabilisatoren für mit Calcium- und/oder Zinksalzen von
Carbonsäuren mit 6 bis 22 C-Atomen stabilisierte halogenhaltige
Kunststoffe. Bevorzugt werden die erfindungsgemäßen kationischen
Schichtverbindungen als Co-Stabilisatoren in halogenhaltigen
Kunststoffen und insbesondere in PVC eingesetzt. Dazu werden die
modifizierten kationischen Schichtverbindungen in Mengen von 0,01
bis 5, vorzugsweise 0,1 bis 3 Gew.-Teilen - bezogen auf
100 Gew.-Teile Kunstharze - zugesetzt. In der Regel werden sie mit
den in Granulatform vorliegenden Kunststoffen mechanisch ver
mischt, bevor die Verformung, beispielsweise im Kalander- und Ex
trusionsverfahren durchgeführt wird. Meistens gleichzeitig mit den
modifizierten kationischen Schichtverbindungen werden die handels
üblichen Zink- und/oder Calciumsalze von Carbonsäuren mit 6 bis 22
C-Atomen als übliche Stabilisatoren eingemischt. Selbstverständ
lich können auch weitere konventionelle Additive, wie die in der
europäischen Anmeldung EP-A-1 89 899 beschriebenen Hitzestabilisa
toren eingesetzt werden. Die Mengen der Stabilisatoren und Co-Sta
bilisatoren untereinander können beliebig variieren, mit der Maß
gabe, daß der Gesamtstabilisatorzusatz innerhalb der Mengengrenze
von 0,5 bis 5 Gew.-Teile - bezogen auf 100 Gew.-Teile Kunstharze -
liegt. Die Mindestmenge an modifizierter kationischer Schichtver
bindung beträgt demgemäß mindestens 0,01 Gew.-%.
Durch die Verwendung der erfindungsgemäßen kationischen Schicht
verbindungen mit modifizierter Oberfläche wird die Wirkung von
Zink- und/oder Calciumseifen bei der Stabilisierung der halogen
haltigen Kunststoffe verbessert. Zudem sind die modifizierten
kationischen Schichtverbindungen als Co-Stabilisatoren hervorra
gend in den halogenhaltigen Kunststoffen einarbeitbar, ohne die
Rheologie der Kunststoffe zu beeinträchtigen.
300 g eines Aluminiumhydroxid-Gels mit einem Aluminiumgehalt von
0,56 Mol wurden mit 800 g vollentionisiertem Wasser (VE-Wasser)
bei Zimmertemperatur verrührt. Dazu wurden die in Tabelle 1 ange
gebenen Additive bzw. Additivgemische in dort angegebenen Mengen
zugegeben und die Mischung auf 80°C erwärmt. Bei dieser Tempera
tur wurden 61,6 g Magnesiumhydroxidcarbonat, entsprechend 0,64 Mol
Magnesium, und 17,6 g Magnesiumoxid, entsprechend 0,44 Mol Magne
sium, als Pulver beigegeben. Die Mischung wurde 2 Stunden unter
Rückfluß gerührt und nach Abkühlung direkt mit dem Labor-Sprüh
trockner der Firma Büchi (Lufteintrittstemperatur 130 bis 160°C,
Austrittstemperatur 100 bis 105°C) sprühgetrocknet. In einigen
Fällen wurde das pulverförmige sprühgetrocknete Produkt in einem
Labortrockenschrank nachgetrocknet für 2 Stunden.
In Tabelle 1 sind die Additive bzw. Additivgemische zusammenge
stellt. Die Mengenangabe der Additive bedeuten Gewichtsprozent
bezogen auf die theoretische Ausbeute an kationischer Schichtver
bindung der Formel [Mg4 Al2 (OH)12] (CO3)·4 H2O. Die Tempera
turangabe bezieht sich auf die Temperatur der Nachtrocknung in °C.
20 g der kationischen Schichtverbindung gemäß Beispiel 1A wurden
in einer Mischapparatur mit 2,2 g eines technischen Diglycerin-
C12/C18-Kokosfettsäuremonoester versetzt und über einen Zeitraum
von 1 min homogenisiert.
"Alcamizer® 4", kommerzieller PVC-Stabilisator auf Basis von Hy
drotalcit der Firma Kyowa Chemical Ind. mit einer spezifischen
Oberfläche nach BET von 8 m2/g (vgl. "Introduction of Alcamizer",
Kyowa Chem. Ind. Co. Ltd. Seiten 2-36, Isuriganecho, Higashi-Ku,
Osaka).
Sprühgetrockneter Hydrotalcit, hergestellt analog Beispiel 1, je
doch ohne Additivzugabe und ohne Nachtrocknung.
Sprühgetrockneter Hydrotalcit, hergestellt analog Beispiel 1, je
doch ohne Additivzugabe. Dieser Hydrotalcit wurde nach der Sprüh
trocknung 2 Stunden in einem Labortrocknungsschrank bei 200°C
nachgetrocknet.
Hydrotalcit mit Glycerin, Handelsprodukt BHC® der Fa. Westbridge
Oilfield Products Inc., genauere Angaben siehe Merkblatt "Tech
nical Information BHCTM, The Drilling Fluid System for Bore Hole
Control" der besagten Firma.
Untersucht wurde die "statische Stabilität" von Walzfellen, die
versetzt waren mit Stabilisatorgemischen aus (Gew.-Teile sind Ge
wichtsteile):
0,5 Gew.-Teile Zinkstearat
0,5 Gew.-Teile Calciumstearat
0,2 Gew.-Teile Stearoylbenzoylmethan (Thodiastab® 50)
1,0 Gew.-Teile der erfindungsgemäßen Substanzen nach Beispiel 1, 2 und der Vergleichssubstanzen 1 bis 4 bezogen auf 100 Gew.-Teile Suspensions-Polyvinylchlorid mit einem K-Wert von 65.
0,5 Gew.-Teile Calciumstearat
0,2 Gew.-Teile Stearoylbenzoylmethan (Thodiastab® 50)
1,0 Gew.-Teile der erfindungsgemäßen Substanzen nach Beispiel 1, 2 und der Vergleichssubstanzen 1 bis 4 bezogen auf 100 Gew.-Teile Suspensions-Polyvinylchlorid mit einem K-Wert von 65.
Zu diesem Zweck wurden Stabilisatorgemische enthaltende Polyvi
nylchlorid-Formmassen auf einem Laborwalzwerk der Abmessung 450·220 mm
(Fa. Berstorff) bei einer Walzentemperatur von 170°C und
einer Walzendrehzahl von 12,5 Upm im Gleichlauf zu Prüffellen ver
arbeitet. Die ca. 0,5 mm dicken Felle wurden zu quadratischen Pro
bestücken mit 10 mm Kantenlänge zerschnitten, die anschließend in
einem Trockenschrank mit sechs rotierenden Horden (Heraeus FT 420 R)
einer Temperatur von 180°C ausgesetzt wurden. Im Abstand von
15 min wurden die Proben entnommen und deren Farbveränderung be
gutachtet. Die Verfärbung wurde durch die Notenstufen 1 (farblos)
bis 10 (schwarz, Stabilitätsabbruch) charakterisiert.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 zusammengefaßt.
Claims (17)
1. Kationische Schichtverbindungen der allgemeinen Formel I
[M(II) xM(III)(OH)y](An-)z · mH₂O (I)in der
M(II) für mindestens ein zweiwertiges Metallion,
M(III) für mindestens ein dreiwertiges Metallion,
An- für ein Säureanion der Ladung n (n=1, 2 oder 3)
stehen und die Bedingungen 1<x<5, y<z, (y+nz)=2x+3 und
0<m<10 gelten,
mit einer spezifischen Oberfläche nach BET von mindestens 50 m m²/g, die mit Additiven ausgewählt aus den Gruppen
M(II) für mindestens ein zweiwertiges Metallion,
M(III) für mindestens ein dreiwertiges Metallion,
An- für ein Säureanion der Ladung n (n=1, 2 oder 3)
stehen und die Bedingungen 1<x<5, y<z, (y+nz)=2x+3 und
0<m<10 gelten,
mit einer spezifischen Oberfläche nach BET von mindestens 50 m m²/g, die mit Additiven ausgewählt aus den Gruppen
- A) Polyole mit 3 bis 30 C-Atomen und mindestens 2 Hydroxylgruppen und
- B) Ester von teilweise und vollständig epoxidierten ungesättigten Carbonsäuren mit 6 bis 22 C-Atomen und
- C) Voll- und Partialester von Polyolen mit 3 bis 30 C-Atomen und 2 bis 12 Hydroxylgruppen mit Carbonsäuren mit 6 bis 22 C-Atomen und
- D) Alkyl- und Arylphosphiten
modifiziert sind, dadurch erhältlich, daß man
- I) Schichtverbindungen der Formel I aus wäßrigen Lösungen oder Suspensionen, die die Ionen M(II), M(III) und An- enthalten, in Gegenwart von einem oder mehreren Additiven ausgewählt aus den Gruppen A) bis D) ausfällt, trocknet, gegebenenfalls nachtrocknet und gewünschtenfalls das erhaltene Produkt
- IIa) mit einem oder mehreren flüssigen oder niedrig schmelzenden, dispergierend wirkenden weiteren Additiven ausgewählt aus den Gruppen A) bis D) intensiv vermischt oder
- IIb) in Anwesenheit von polaren organischen Lösungsmitteln oder von Wasser mit einem oder mehreren weiteren Additiven ausgewählt aus den Gruppen A) bis D) vermahlt, trocknet und gegebenenfalls nachtrocknet.
2. Kationische Schichtverbindungen nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß in der allgemeinen Formel I M(II) für ein
zweiwertiges Magnesiumion oder M(III) für ein dreiwertiges
Aluminiumion oder An- für ein Carbonation steht.
3. Kationische Schichtverbindungen nach einem der Ansprüche 1
oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schichtverbindungen
der allgemeinen Formel I Hydrotalcite sind.
4. Kationische Schichtverbindungen nach einem der Ansprüche 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, daß man bei der Herstellung der
kationischen Schichtverbindungen nach I) und gewünschtenfalls
beim Vermischen nach IIa) oder Vermahlen nach IIb) in Gegen
wart von einem oder mehreren Additiven ausgewählt aus der
Gruppe
- Polyole mit 3 bis 30 C-Atomen, die pro 3 C-Atome minde stens eine Hydroxylgruppe oder einen Ethersauerstoff tra gen, vorzugsweise Glycerin und/oder technische Oligogly ceringemische mit durchschnittlichen Kondensationsgraden von 2 bis 10
arbeitet.
5. Kationische Schichtverbindungen nach einem der Ansprüche 1 bis
1, dadurch gekennzeichnet, daß man bei der Herstellung der
kationischen Schichtverbindungen nach I) und gewünschtenfalls
beim Vermischen nach IIa) oder Vermahlen nach IIb) in Gegen
wart von einem oder mehreren Additiven der Gruppe
- Ester von dreiwertigen Alkoholen und vollständig epoxi dierten ungesättigten Carbonsäuren mit 12 bis 22 C-Atomen, vorzugsweise Ester von Glycerin und insbesondere epoxi diertes Sojaöl, epoxidiertes Rüböl und epoxidiertes Son nenblumenöl,
arbeitet.
6. Kationische Schichtverbindungen nach einem der Ansprüche 1 bis
5, dadurch gekennzeichnet, daß man bei der Herstellung der
kationischen Schichtverbindungen nach I) und gewünschtenfalls
beim Vermischen nach IIa) oder Vermahlen nach IIb) in Gegen
wart von einem oder mehreren Additiven der Gruppe
- Partialester von Glycerin, von technischen Oligoglycerin gemischen mit durchschnittlichen Kondensationsgraden von 2 bis 10 und gesättigten und/oder ungesättigten aliphati schen Carbonsäuren mit 6 bis 22 C-Atomen,
arbeitet.
7. Kationische Schichtverbindungen nach einem der Ansprüche 1 bis
6, dadurch gekennzeichnet, daß man bei der Herstellung der
kationischen Schichtverbindungen nach I) und gewünschtenfalls
beim Vermischen nach IIa) oder Vermahlen nach IIb) in Gegen
wart von einem oder mehreren Additiven der Gruppe
Aryl- und/oder Alkylphosphite der allgemeinen Formel II
Aryl- und/oder Alkylphosphite der allgemeinen Formel II
- in der R1, R2 und R3 unabhängig voneinander für einen Alkylrest mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen oder einen Phe nylrest stehen,
arbeitet.
8. Kationische Schichtverbindungen nach einem der Ansprüche 1 bis
7, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Herstellung der katio
nischen Schichtverbindungen nach I) insgesamt ein oder mehrere
Additive ausgewählt aus den Gruppen A) bis D) in Mengen von
0,5 bis 15 Gew.-% - bezogen auf kationische Schichtverbindun
gen - zugegen sind.
9. Verfahren zur Herstellung von kationischen Schichtverbindungen
der allgemeinen Formel I.
[M(II) xM(III)(OH)y](An-)z · mH₂O (I)in der
M(II) für mindestens ein zweiwertiges Metallion,
M(III) für mindestens ein dreiwertiges Metallion,
An- für ein Säureanion der Ladung n (n=1, 2 oder 3)
stehen und die Bedingungen 1<x<5, y<z, (y+nz)=2x+3 und
0<m<10 gelten,
mit einer spezifischen Oberfläche nach BET von mindestens 50 m²/g, die mit Additiven ausgewählt aus den Gruppen
M(II) für mindestens ein zweiwertiges Metallion,
M(III) für mindestens ein dreiwertiges Metallion,
An- für ein Säureanion der Ladung n (n=1, 2 oder 3)
stehen und die Bedingungen 1<x<5, y<z, (y+nz)=2x+3 und
0<m<10 gelten,
mit einer spezifischen Oberfläche nach BET von mindestens 50 m²/g, die mit Additiven ausgewählt aus den Gruppen
- A) Polyole mit 3 bis 30 C-Atomen und mindestens 2 Hydroxylgruppen und
- B) Ester von teilweise und vollständig epoxidierten ungesättigten Carbonsäuren mit 6 bis 22 C-Atomen und
- C) Voll- und Partialester von Polyolen mit 3 bis 30 C-Atomen und 2 bis 12 Hydroxylgruppen mit Carbonsäuren mit 6 bis 22 C-Atomen und
- D) Alkyl- und Arylphosphiten
modifiziert sind, dadurch erhältlich, daß man
- I) Schichtverbindungen der Formel I aus wäßrigen Lösungen oder Suspensionen, die die Ionen M(II), M(III) und An- enthalten, in Gegenwart von einem oder mehreren Additiven ausgewählt aus den Gruppen A) bis D) ausfällt, trocknet, gegebenenfalls nachtrocknet und gewünschtenfalls das erhaltene Produkt
- IIa) mit einem oder mehreren flüssigen oder niedrig schmelzenden, dispergierend wirkenden weiteren Additiven ausgewählt aus den Gruppen A) bis D) intensiv vermischt oder
- IIb) in Anwesenheit von polaren organischen Lösungsmitteln oder von Wasser mit einem oder mehreren weiteren Additiven ausgewählt aus den Gruppen A) bis D) vermahlt, trocknet und gegebenenfalls nachtrocknet.
10. Verwendung von kationischen Schichtverbindungen nach einem der
Ansprüche 1 bis 8 als Co-Stabilisatoren für mit Calcium- und/oder
Zinksalzen von Carbonsäuren mit 6 bis 22 C-Atomen
stabilisierte halogenhaltige Kunststoffe.
11. Verwendung von kationischen Schichtverbindungen, die nach dem
Verfahren des Anspruchs 9 hergestellt sind, als Co-Stabilisa
toren für mit Calcium- und/oder Zinksalzen von Carbonsäuren
mit 6 bis 22 C-Atomen stabilisierte halogenhaltige Kunst
stoffe.
Priority Applications (6)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE4117035A DE4117035A1 (de) | 1991-05-24 | 1991-05-24 | Kationische, modifizierte schichtverbindungen |
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