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Die
vorliegende Erfindung betrifft die neue Verwendung von (2R,4R/S)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-yl-methyl]amino}methyl)chroman-4-ol
oder (2R,4R)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol zur Behandlung
von Bewegungsstörungen
und Nebenwirkungen, die durch zur Behandlung von extrapyramidalen
Bewegungsstörungen
verabreichte Arzneistoffe induziert werden.
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Die
Erfindung betrifft vorzugsweise die Verwendung von (2R,4R/S)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol
oder (2R,4R)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol
oder physiologisch unbedenklichen Salzen oder Solvaten davon zur
Herstellung eines Arzneimittels zur Behandlung von extrapyramidalen
Bewegungsstörungen
und/oder zur Herstellung eines Arzneimittels zur Behandlung von
Nebenwirkungen von Anti-Parkinson-Arzneistoffen bei extrapyramidalen
Bewegungsstörungen
und/oder zur Herstellung eines Arzneimittels zur Behandlung von
extrapyramidalen Symptomen (EPS), die durch Neuroleptika induziert
werden. (2R,4R/S)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol
oder (2R,4R)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl] amino}methyl)chroman-4-ol
sind besonders gut zur Verwendung bei der Behandlung von Dyskinesie
geeignet.
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In
der
US 5,767,132 werden ähnliche
Aminomethylchroman-Derivate
beschrieben, die zur Prophylaxe und Bekämpfung der Folgeerscheinungen
von Hirninfarkt (Apoplexia cerebri), wie Schlaganfall und Hirnischämie, zur
Prophylaxe und Bekämpfung
von Hirnstörungen,
z.B. Migräne,
insbesondere in der Geriatrie, auf ähnliche Art und Weise wie bestimmte
Ergot-Alkaloide, der Behandlung von Angst-, Spannungs- und Depressionszuständen, durch
das Zentralnervensystem verursachten Sexualfunktionsstörungen,
Schlafstörungen
oder Störungen
der Nahrungsmittelresorption oder zur Behandlung von Psychose (Schizophrenie)
geeignet sind. Außerdem
eignen sie sich zur Behebung von kognitiven Defiziten, zur Verbesserung
der Lernfähigkeit
und des Gedächtnisses
und zur Behandlung von Alzheimer-Krankheit.
Sie können
des weiteren zur Behandlung von Nebenwirkungen bei der Behandlung
von Hypertonie, in der Endokrinologie und der Gynäkologie,
z.B. zur Behandlung von Akromegalie, Hypogonadismus, sekundärer Amenorrhoe,
prämenstruellem
Syndrom oder unerwünschter
Puerperallaktation, verwendet werden.
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Ähnliche
Verbindungen werden in Drug Metabolism and Disposition, Band 29,
Nr. 7, 1042-1050, 2001, beschrieben.
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Im
Gegensatz zu den Verbindungen gemäß der
US 5,767,132 sind (2R,4R/S)-2-({[5-(4-Fluorphenyl pyridin-3-yl-methyl]amino}methyl)chroman-4-ol
oder (2R,4R)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol nur Antagonisten
des 5-HT
1A-Rezeptors und Antagonisten des
Dopamin-D4-Rezeptors. Sie wirken nicht inhibitorisch auf den Dopamin-D2-Rezeptor
oder -D3-Rezeptor.
Der unerwartete Vorteil von (2R,4R/S)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol oder (2R,4R)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-yl-methyl]amino}methyl)chroman-4-ol
besteht in der Tat im Fehlen von antagonistischen Wirkungen auf
Dopamin-D2-Rezeptoren
(und Dopamin-D3-Rezeptoren). In krassem Gegensatz zum D4-Rezeptor
sind antagonistische Eigenschaften am Dopamin-D2-Rezeptor und – wenngleich
weniger ausgeprägt – am Dopamin-D3-Rezeptor
mit der Induktion verschiedener extrapyramidaler Bewegungsstörungen assoziiert,
die mit (2R,4R/S)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol oder (2R,4R)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-yl-methyl]amino}methyl)chroman-4-ol
zu behandeln sind.
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Das
Prinzip der Herstellung von (2R,4R/S)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4- ol oder (2R,4R)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-yl-methyl]amino}methyl)chroman-4-ol
wird in der
US 5,767,132 beschrieben,
auf die hiermit ausdrücklich
Bezug genommen wird.
-
In
Analogie zu dem Verfahren gemäß der
US 5,767,132 können (2R,4R/S)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-yl-methyl]amino}methyl)chroman-4-ol
oder (2R,4R)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol und ihre optischen
Isomere und/oder ihre pharmazeutisch unbedenklichen Salze und Solvate
z.B. dadurch hergestellt werden, daß man
- (a)
eine Verbindung der Formel II worin G für Cl, Br, I, Alkylsulfonyloxy
mit 1 bis 6 C-Atomen
oder Arylsulfonyloxy mit 6 bis 10 C-Atomen steht und R für eine Hydroxyschutzgruppe
steht, mit einem Amin der Formel III umsetzt und gegebenenfalls
die Hydroxyschutzgruppe abspaltet, wobei man (2R,9R/S)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol
oder (2R,4R)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol
erhält;
oder
- (b) eine gemäß der US 5,767,132 hergestellte
Verbindung der Formel IV worin
Alkyl für
eine Alkylgruppe mit 1 bis 4 C-Atomen steht, mit einem Dealkylierungsmittel
dealkyliert, wobei man (2R,4R/S)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-yl-methyl]amino}methyl)chroman-4-ol
oder (2R,4R)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol erhält.
-
Besonders
bevorzugt ist ein Verfahren (c) zur Herstellung von (2R,4R)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-yl-methyl]amino}methyl)chroman-4-ol
mit definierter
Stereochemie, bei dem man ein Chromanamin der Formel V
mit einem Aldehyd der Formel
VI
umsetzt und mit einem Hydrid-Donator,
vorzugsweise einem komplexen Hydrid, wie Natriumborhydrid, behandelt.
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Die
Ausgangsverbindung der Formel V für Verfahren (c) wird vorzugsweise
durch Verwendung einer Verbindung der Formel VII erhalten (die durch
enantioselektive katalytische Hydrierung und Kristallisation gemäß WO 02/20507
erhältlich
ist)
die hydriert wird, was nach
fakultativer Kristallisation eine enantiomeren- und diastereomerenreine
Verbindung der Formel VIII ergibt.
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Die
Verbindung der Formel VIII wird nach Standardmethoden in die Verbindung
der Formel V umgewandelt, vorzugsweise durch Behandlung mit einer
Lösung
von Alkalihydroxid, beispielsweise Natriumhydroxid.
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Überraschenderweise
wird bei einem bevorzugten Verfahren zur Herstellung der Verbindung
der Formel VIII die Verbindung der Formel VII
mit einem komplexen Hydrid,
vorzugsweise einem Alkaliborhydrid, wie Natriumborhydrid, in einem
Alkohol, wie Methanol oder Ethanol, diastereoselektiv hydriert,
was nach fakultativer Kristallisation eine enantiomeren- und diastereomerenreine
Verbindung der Formel VIII ergibt.
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Diese
Art der Hydrierung der Verbindung der Formel VII hat den Vorteil,
daß sie
die Verbindung VIII mit allerhöchstens
geringen Mengen des unerwünschten
Diastereomers VIIIa:
liefert.
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Daher
betrifft die vorliegende Erfindung auch ein Verfahren zur Herstellung
von (2R,4R)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol
der Formel IA
mit definierter
Stereochemie, bei dem man ein Chromanamin der Formel V
mit einem Aldehyd der Formel
VI
umsetzt und mit einem Hydrid-Donator
behandelt.
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Die
Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung von (2R,4R)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-yl-methyl]amino}methyl)chroman-4-ol,
bei dem man:
- a) eine Verbindung der Formel
VII zu einer Verbindung der Formel
VIII hydriert, welche gegebenenfalls
zur Reinigung kristallisiert wird,
- b) die in Schritt a) erhaltene Verbindung VIII zu einer Verbindung
der Formel V hydrolysiert,
- c) eine in Schritt b) erhaltene Verbindung V mit einer Verbindung
der Formel VI umsetzt und mit einem Hydrid-Donator behandelt.
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Bevorzugt
ist das obige Verfahren für
die Herstellung von Formel IA, wobei man die Hydrierung einer Verbindung
der Formel VII zu einer Verbindung der Formel VIII in Schritt a)
diastereoselektiv mit einem komplexen Hydrid, vorzugsweise einem
Alkaliborhydrid, wie Natriumborhydrid, in einem Alkohol, wie Methanol oder
Ethanol, durchführt.
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Die
Alkylgruppe in Formel IV ist vorzugsweise unverzweigt, weist 1,
2, 3 oder 4 C-Atome auf und ist vorzugsweise Methyl, Ethyl, Propyl,
Isopropyl, Butyl, Isobutyl, sec.-Butyl oder tert.-Butyl. Besonders
bevorzugt ist Methyl.
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In
Alkylsulfonyloxy mit 1 bis 6 C-Atomen kann die Alkylgruppe Methyl,
Ethyl, Propyl, Isopropyl, Butyl, Pentyl oder Hexyl sein. Besonders
bevorzugt für
Alkylsulfonyloxy ist Methansulfonyloxy.
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In
Arylsulfonyloxy mit 6 bis 10 C-Atomen kann die Arylgruppe Phenyl,
o-, m- oder p-Tolyl, o-, m- oder p-Ethylphenyl, o-, m- oder p-Propylphenyl
oder Naphthyl sein. Besonders bevorzugt für Arylsulfonyloxy ist Benzolsulfonyloxy,
p-Toluolsulfonyloxy, Naphthalin-1-sulfonyloxy oder Naphthalin-2-sulfonyloxy.
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Der
Begriff „Hydroxyschutzgruppe" ist ebenfalls auch
allgemein bekannt und bezieht sich auf Gruppen, die zum Schutz einer
Hydroxygruppe gegen chemische Reaktionen geeignet, aber nach Durchführung der
gewünschten
chemischen Reaktion an anderen Stellen des Moleküls leicht entfernbar sind.
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Typische
Gruppen dieser Art sind unsubstituierte oder substituierte Aryl-,
Aralkyl-, Aroyl- oder Acylgruppen, ferner auch Alkylgruppen, Alkyl-,
Aryl- oder Aralkylsilylgruppen oder O,O- oder O,S-Acetale. Die Beschaffenheit
und Größe der Hydroxyschutzgruppen
ist nicht kritisch, da sie nach der gewünschten chemischen Reaktion
oder Reaktionsfolge wieder entfernt werden; bevorzugt sind Gruppen
mit 1-20 und insbesondere 1-10 C-Atomen. Beispiele für Hydroxyschutzgruppen
sind u.a. Benzyl, 4-Methoxybenzyl oder 2,4-Dimethoxybenzyl, Aroylgruppen,
wie Benzoyl oder p-Nitrobenzoyl, Acylgruppen, wie Acetyl oder Pivaloyl,
p-Toluolsulfonyl, Alkylgruppen, wie Methyl oder tert.-Butyl, aber
auch Allyl, Alkylsilylgruppen, wie Trimethylsilyl (TMS), Triisopropylsilyl
(TIPS), tert.-Butyldimethylsilyl (TBS) oder Triethylsilyl, Trimethylsilylethyl,
Aralkylsilylgruppen, wie tert.-Butyldiphenylsilyl (TBDPS), cyclische
Acetale, wie Isopropyliden-, Cyclopentyliden-, Cyclohexyliden-, Benzyliden-,
p-Methoxybenzyliden oder o,p-Dimethoxybenzylidenacetal, acyclische
Acetale, wie Tetrahydropyranyl (Thp), Methoxymethyl (MOM), Methoxyethoxymethyl
(MEM), Benzyloxymethyl (BOM) oder Methylthiomethyl (MTM). Besonders
bevorzugt als Hydroxyschutzgruppen in den erfindungsgemäßen Verbindungen der
Formel I sind Acylgruppen mit 2 bis 5 C-Atomen, wie Acetyl, Propionyl, Butyryl
und Pivaloyl.
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(2R,4R/S)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol
oder (2R,4R)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol
können
im übrigen
nach an sich bekannten Verfahren hergestellt werden, wie den in
der Literatur beschriebenen (z.B. in den Standardwerken, wie Houben-Weyl,
Methoden der Organischen Chemie, Georg-Thieme-Verlag, Stuttgart),
nämlich
unter Reaktionsbedingungen wie den hier nicht näher erwähnten.
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Die
Verbindungen der Formel II und III sind bekannt; die unbekannten
Verbindungen der Formel II und III sind in Analogie zu den bekannten
Verbindungen, z.B. den in den Beispielen der
US 5,767,132 beschriebenen, leicht
zugänglich.
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Die
Umsetzung der Verbindungen der Formeln II und III verläuft nach
Verfahren, wie sie für
die Alkylierung von Aminen aus der Literatur bekannt sind. Die Komponenten
können
ohne Lösungsmittel
zusammen geschmolzen werden, gegebenenfalls in einem Bombenrohr
oder Autoklaven. Es ist aber auch möglich, die Verbindungen in
Gegenwart eines inerten Lösungsmittels
umzusetzen. Als Lösungsmittel
eignen sich z.B. Kohlenwasserstoffe, wie Benzol, Toluol oder Xylol;
Ketone, wie Aceton oder Butanon; Ether, wie Tetrahydro furan oder
Dioxan, Amide, wie Dimethylformamid oder N-Methylpyrrolidon, oder Nitrile, wie
Acetonitril, oder gegebenenfalls auch Gemische dieser Lösungsmittel
untereinander oder Gemische mit Wasser. Der Zusatz eines säurebindenden
Mittels, beispielsweise eines Alkali- oder Erdalkalimetallhydroxids,
-carbonats oder -bicarbonats oder eines anderen Salzes einer schwachen
Säure mit
einem Alkali- oder Erdalkalimetall, vorzugsweise Kalium, Natrium
oder Calcium, oder Zusatz einer organischen Base, wie Triethylamin,
Dimethylanilin, Pyridin oder Chinolin, oder eines Überschusses
der Aminverbindung kann günstig
sein. Die Reaktionszeit liegt je nach den angewandten Bedingungen
zwischen einigen Minuten und 14 Tagen, und die Reaktionstemperatur liegt
zwischen etwa 0 und 150°C,
normalerweise zwischen 20 und 130°C.
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Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung können auch die physiologisch
unbedenklichen Salze eingesetzt werden. Physiologisch unbedenkliche
Salze von (2R,4R/S)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol oder (2R,4R)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-yl-methyl]amino}methyl)chroman-4-ol können Salze
der erfindungsgemäßen Verbindungen
mit geeigneten organischen oder anorganischen Säuren, insbesondere Mineralsäuren, Carbonsäuren oder
Sulfonsäuren,
sein. Besonders bevorzugte Salze sind beispielsweise diejenigen
mit Chlorwasserstoffsäure,
Bromwasserstoffsäure,
Schwefelsäure,
Phosphorsäure, Methansulfonsäure, Ethansulfonsäure, Toluolsulfonsäure, Benzolsulfonsäure, Naphthalindisulfonsäure, Essigsäure, Propionsäure, Milchsäure, Weinsäure, Citronensäure, Fumarsäure, Maleinsäure oder
Benzoesäure.
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Ein
bevorzugtes Salz von 2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol
oder seinen optischen Isomeren ist das Monohydrochlorid oder das
Monohydrochloridhemihydrat.
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Ein
bevorzugtes Salz von 2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-7-ol
oder seinen optischen Isomeren ist das Hydrobromid oder das Maleat.
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Ein
bevorzugtes Salz von 2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-8-ol
oder seinen optischen Isomeren ist das Hydrobromid oder das Maleat.
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Der
Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, neue Verwendungen für substituierte
Aminomethylchromane der Formel I, ihre optischen Isomere und/oder
ihre physiologisch unbedenklichen Salze und Solvate aufzufinden.
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Es
wurde gefunden, daß (2R,4R/S)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol
oder (2R,4R)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol
oder ein physiologisch unbedenkliches Salz oder Solvat davon therapeutische
Wirkung gegen extrapyramidale Bewegungsstörungen, wie idiopathische Parkinson-Krankeit,
Parkinson-Syndrome, dyskinetische, choreatische oder dystonische
Syndrome, Tremor, Gilles-de-la-Tourette-Syndrom, Ballismus, Myoklonus,
Restless-Legs-Syndrom oder Wilson-Krankheit, sowie extrapyramidal-motorische
Störungen
[Synonym: extrapyramidale Symptome (EPS)], die durch Neuroleptika
induziert werden, aufweist.
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Außerdem wurde
gefunden, daß (2R,4R/S)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol
oder (2R,4R)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol
oder ein physiologisch unbedenkliches Salz oder Solvat davon therapeutische
Wirkung gegen Nebenwirkungen von Anti-Parkinson-Arzneistoffen bei
extrapyramidalen Bewegungsstörungen,
insbesondere gegen dopaminerge Nebenwirkungen von Anti-Parkinson-Arzneistoffen
bei idiopathischer Parkinson-Krankeit
oder Parkinson-Syndromen, aufweist.
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Es
wurde gefunden, daß (2R,4R/S)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol
oder (2R,4R)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol
oder ein physiologisch unbedenkliches Salz oder Solvat davon eine
außergewöhnliche
Wirksamkeit bei der Reversion von Katalepsie ausübt. Extrapyramidal-motorische
Nebenwirkungen z.B. bei Nagetieren werden anhand der Fähigkeit
des Arzneistoffs zur Induktion von Katalepsie gemessen. Katalepsie
ist definiert als ein Zustand, in dem ein Tier lange Zeit in einer
unnormalen (nichtphysiologisch „unbequemen") Haltung verharrt
(z.B.: M.E. Stanley and S.D. Glick, Neuropharmacology, 1996; 15:
393-394; C.J.E. Niemegeers und P. Janssen, Life Sci., 1979, 201-2216. Wenn man beispielsweise
eine Hinterpfote einer Ratte auf ein erhöhtes Niveau, z.B. eine 3 cm über Bodenhöhe angehobene
Plattform, plaziert, zieht eine normale Ratte die Hinterpfote sofort
von der Plattform auf Bodenhöhe
zurück.
Eine kataleptische Ratte verharrt sogar minutenlang in dieser unnatürlichen
Haltung.
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Vorteilhafte
Wirkungen auf das extrapyramidale motorische System sind bereits
für andere
Arzneistoffe mit 5-HT1A-antagonistischer Wirkung beschrieben worden.
So weist beispielsweise das Anxiolytikum Buspiron bei fortgeschrittenen
Parkinson-Patienten moderate antidyskinetische Eigenschaften auf
(B. Kleedorfer et al., J. Neurol. Neurosurg. Psychiatry, 1991, 54:
376-377; V. Bonifati et al., Clin. Neuropharmacol., 1994, 17: 73-82). Der Hauptwirkungsmechanismus
verläuft
offenbar über
die Stimulation von 5-HT1A-Rezeptoren der
Raphenigralen und Raphe-striatalen Bahnen.
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Ganz
analog hat das Antipsychotikum Clozapin, das eine sehr hohe Affinität zum Dopamin-D4-Rezeptor,
aber auch zu verschiedenen anderen Rezeptoren aufweist, vorteilhafte
antidyskinetische Wirkungen bei Parkinson-Patienten gezeigt (z.B. Durif F. et
al., Neurology 1997; 48: 658-662). Kürzlich wurde gezeigt, daß die experimentelle
Verbindung 8-Methyl-6-(4-methyl-1-piperazinyl)-11H-pyrido[2,3-b][1,4]benzodiazepin,
ein Strukturanalogon von Clozapin mit stark erhöhter Selektivität für den Dopamin-D4-Rezeptor
im Vergleich zu Clozapin selbst (Liegeois J.F. et al., Eur. J. Pharmacol.
1995, 273: R1-R3), vorteilhafte Wirkungene bei Parkinson-Affen aufweist
(Tahar A.H. et al., Eur. J. Pharmacol. 2000; 399: 183-186).
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Bei
Ratten beläuft
sich der subkutane ED50-Wert (d.h. die berechnete
Dosis zur Reversion von Katalepsie um 50%) für (2R,4R)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-yl-methyl]amino}methyl)chroman-4-ol
auf etwa 2 mg/kg, was mit anderen 5-HT1A-Agonisten
wie Ipsapiron (ED50 10 mg/kg) oder Buspiron
(ED50 6 mg/kg) und dem D4-Antagonisten 8-Methyl-6-(4-methyl-1-piperazinyl)-11H-pyrido[2,3-b][1,4]benzodiazepin
(ED50 3 mg/kg) vergleichbar oder sogar besser
ist.
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Daher
betrifft die vorliegende Erfindung die Verwendung von (2R,4R/S)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-yl-methyl]amino}methyl)chroman-4-ol
oder (2R,4R)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol und pharmazeutisch
unbedenklichen Salzen oder Solvaten davon zur Herstellung eines
Arzneimittels zur Behandlung von extrapyramidalen Bewegungsstörungen.
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Daher
betrifft die Erfindung insbesondere die Verwendung von (2R,4R)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol
oder einem pharmakologisch unbedenklichen Salz oder Solvat davon
zur Herstellung eines Arzneimittels zur Behandlung von extrapyramidalen
Bewegungsstörungen.
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Ein
bevorzugtes Salz von (2R,4R)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol
ist (2R,4R)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol-monohydrochloridhemihydrat.
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Daher
betrifft die Erfindung insbesondere die Verwendung zur Herstellung
eines Arzneimittels zur Behandlung von extrapyramidalen Bewegungsstörungen,
bei der es sich bei dem pharmakologisch unbedenklichen Salz um (2R,4R)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol-monohydrochloridhemihydrat
handelt.
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Außerdem betrifft
die Erfindung die Verwendung einer pharmazeutischen Zusammensetzung,
die zumindest (2R,4R)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol
oder ein biokompatibles Salz oder Solvat davon enthält, zur
Behandlung von extrapyramidalen Bewegungsstörungen.
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(2R,4R/S)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol
oder (2R,4R)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol
gemäß Anspruch
1 oder ein physiologisch unbedenkliches Salz oder Solvat davon,
das für
die Behandlung von extrapyramidalen Bewegungsstörungen, insbesondere für die Behandlung
von idiopathischer Parkinson-Krankeit, Parkinson-Syndromen, dyskinetischen,
choreatischen oder dystonischen Syndromen, extrapyramidalen motorischen
Nebenwirkungen von Neuroleptika, Tremor, Gilles-de-la-Tourette-Syndrom,
Ballismus, Myoklonus, Restless-Legs-Syndrom oder Wilson-Krankheit, und/oder
für die
Behandlung von Nebenwirkungen bei idiopathischer Parkinson-Krankeit
oder Parkinson-Syndromen verwendet werden kann, einschließlich von
medizinischen Zusammensetzungen gemäß nachstehender Definition
wird vorzugsweise in Dosen von 0,1 bis 100 mg, bevorzugt zwischen
ungefähr
1 mg und 20 mg, verabreicht. Die Zusammensetzung kann ein- oder
mehrmals täglich
verabreicht werden, z.B. 2-, 3 oder 4mal täglich. Die spezielle Dosis
für jeden
Patienten hängt
jedoch von den verschiedensten Faktoren ab, beispielsweise von der
Wirksamkeit der eingesetzten speziellen Verbindung, vom Alter, Körpergewicht,
allgemeinen Gesundheitszustand, Geschlecht, von der Kost, vom Verabreichungszeitpunkt
und -weg, von der Ausscheidungsgeschwindigkeit, Pharmakonkombination
und Schwere der jeweiligen Erkrankung, welcher die Therapie gilt.
Die orale Verabreichung ist bevorzugt, aber es kommen auch parenterale
Verabreichungswege (z.B. intravenös oder transdermal) in Betracht.
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Anti-Parkinson-Arzneistoffe
sind herkömmliche
Arzneistoffe wie L-Dopa (Levodopa) und L-Dopa kombiniert mit einem
Decaroxylase-Inhibitor wie Benserazid oder Carbidopa, Dopamin-Agonisten
wie Bromocriptin, Apomorphin, Cabergolin, Pramipexol, Ropinirol,
Pergolid, Dihydro-α-ergocriptin
oder Lisurid und alle Arzneistoffe, die eine Stimulierung von Dopamin-Rezeptoren bewirken,
Inhibitoren der Catechol-O-methyl-Transferase (COMT) wie Entacapon oder
Tolcapon, Inhibitoren der Monoamin-Oxidase (MAO) wie Selegilin und
Antagonisten von N-Methyl-D-aspartat-Rezeptoren (NMDA-Rezeptoren)
wie Amantadin oder Budipin.
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Nebenwirkungen
der Anti-Parkinson-Arzneitstoffe sind alle Arten von Dyskinesien,
wie choreische, dystonische, ballistische und myoklonische Dyskinesie
sowie Motor(reaktions)fluktuationen oder psychotische Zustände, wie
optische oder akustische Halluzinationen.
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Daher
betrifft die vorliegende Erfindung die Verwendung von (2R,4R/S)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-yl-methyl]amino}methyl)chroman-4-ol
oder (2R,4R)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol und pharmazeutisch
unbedenklichen Salzen oder Solvaten davon zur Herstellung eines
Arzneimittels zur Behandlung von Nebenwirkungen von Anti-Parkinson-Arzneistoffen bei
idiopathischer Parkinson-Krankeit.
-
Daher
betrifft die Erfindung insbesondere die Verwendung von (2R,4R)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol
oder eines pharmakologisch unbedenklichen Salzes oder Solvats davon
zur Herstellung eines Arzneimittels zur Behandlung von Nebenwirkungen
von Anti-Parkinson-Arzneistoffen
bei idiopathischer Parkinson-Krankeit.
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Die
Behandlung von Nebenwirkungen von herkömmlichen Anti-Parkinson-Arzneistoffen
gemäß obiger Definition
werden in einer Abwandlung des Tiermodells des Parkinson-Cynomolgus-Affen
gemäß P.J. Blanchet et
al., Exp. Neurology 1998; 153: 214-222, bestimmt. Bei den Affen
wird durch wiederholte Injektionen von 1-Methyl-4-phenyl-1,2,3,6-tetrahydropyridin (MPTP)
Parkinson-Krankheit
induziert. Die Parkinson-Affen werden chronisch mit der Standard-L-Dopa-Therapie
gemäß P.J. Blanchet
at al., Mov. Disord., 1998; 13: 798-802, behandelt. Durch Langzeitbehandlung
mit L-Dopa werden extrapyramidal-motorische Nebenwirkungen und psychotische
Zustände
induziert, welche sowohl qualitativ als auch quantitativ anhand
der „Abnormal
Involuntary Movement Scale" (P.J.
Blanchet et al., Mov. Disord., 1998; 13: 798-802) für verschiedene
Körperteile
(Gesicht, Hals, Rumpf, jede Gliedmaße) und durch Benotung bezüglich psychotischer
Zustände
durch Beobachtung der Aufmerksamkeit, Reaktivität und Mobilität des Affen
beurteilt. (2R,4R)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol
verringert choreiforme Dyskinesien und dystonische Dyskinesien insgesamt
sowie psychotische Zustände.
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Eine
typische Studie zur Untersuchung der Effizienz der erfindungsgemäßen Verbindungen
bezüglich Nebenwirkungen
bei Parkinson-Krankheit wird nachstehend beschrieben. 40 Patienten
beiderlei Geschlechts mit fortgeschrittener idiopathischer Parkinson-Krankheit,
kompliziert durch „Peak-Dose"-Dyskinesie, nehmen an
einer Doppelblindstudie teil. Die Haupteinschlußkriterien sind Stadium ≥ 2,5 nach
Hoehn & Yahr
(Lit.: Hoehn H.M. et al., Neurology 1967; 17: 427-442), Alter 40-75
Jahre, Symptomdauer mindestens 5 Jahre und Dauer der Behandlung
mit L-Dopa mindestens 3 Jahre. (2R,4R)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol-monohydrochloridhemihydrat
oder Placebo wird als Zusatztherapie („add on") zur herkömmlichen Parkinson-Behandlung,
die über
die gesamte Dauer der Studie unverändert gehalten wird, verabreicht.
Die Dosis der Blindmedikation wird über einen Zeitraum von 3 Wochen
im Bereich von 2,5 bis 10 mg b.i.d. eingestellt. Dann wird die Medikation
3 Wochen konstant gehalten. Vor dem Beginn der Einstellung und am
Ende des Behandlungszeitraums füllen
die Patienten über
einen Zeitraum von 48 Stunden in 30-Minuten-Intervallen eine Tagebuchkarte
aus. Die Tagebuchkarte unterscheidet zwischen 5 verschiedenen Zuständen: (1) „on" ohne Dyskinesie;
(2) „on" mit störender Dyskinesie;
(3) „on" mit nicht störender Dyskinesie;
(4) „off"-Zeit und (5) im
Schlaf verbrachte Zeit (Hauser R.A. et al., Clin. Neuropharmacol.,
2000, 23, 75-81). Die statistische Analyse der Tagebuchdaten zeigt
eine signifikante Verringerung der „on"-Zeit mit störender Dyskinesie unter Behandlung
mit (2R,4R)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol-monohydrochloridhemihydrat
bei signifikanter Zunahme der „on"-Zeit ohne Dyskinesie.
Die anderen Parameter verändern
sich nicht.
-
Ein
bevorzugtes Salz von (2R,4R)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol
ist (2R,4R)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol-monohydrochloridhemihydrat.
-
Daher
betrifft die Erfindung insbesondere die Verwendung zur Herstellung
eines Arzneimittels zur Behandlung von Nebenwirkungen von Anti-Parkinson-Arzneistoffen bei
idiopathischer Parkinson-Krankheit, bei der es sich bei dem pharmakologisch
unbedenklichen Salz um (2R,4R)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-yl-methyl]amino}methyl)chroman-4-ol-monohydrochloridhemihydrat
handelt.
-
Außerdem betrifft
die Erfindung die Verwendung einer pharmazeutischen Zusammensetzung,
die zumindest (2R,4R)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol
oder ein biokompatibles Salz oder Solvat davon enthält, zur
Behandlung von Nebenwirkungen von Anti-Parkinson-Arzneistoffen bei
idiopathischer Parkinson-Krankheit.
-
Des
weiteren betrifft die vorliegende Erfindung die Verwendung von (2R,4R/S)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol
oder (2R,4R)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol
und pharmazeutisch unbedenklichen Salzen oder Solvaten davon zur
Herstellung eines Arzneimittels zur Behandlung von idiopathischer
Parkinson-Krankeit.
-
Daher
betrifft die Erfindung insbesondere die Verwendung von (2R,4R)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol
oder einem pharmakologisch unbedenklichen Salz oder Solvat davon
zur Herstellung eines Arzneimittels zur Behandlung von idiopathischer
Parkinson-Krankeit.
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Ein
typisches Tiermodell für
die idiopathische Parkinson-Krankheit ist der Parkinson-Cynomolgus-Affe gemäß P.J. Blanchet
et al., Exp. Neurology 1998; 153: 214-222. Bei den Affen wird durch
wiederholte Injektionen von 1-Methyl-4-phenyl-1,2,3,6-tetrahydropyridin
(MPTP) Parkinson-Krankheit induziert. Die Parkinson-Symptome werden
anhand der Laval University Disability Scale (B. Gomez-Mancilla
et al., 1993; Mov. Disord. 8: 144-150) qualitativ beurteilt, wobei
die folgenden Symptome gemessen werden: Haltung, Mobilität, Klettern,
Gang, Halten von Nahrung, Vokalisierung, Putztrieb, soziale Interaktion.
(2R,4R)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol verringert alle
Parkinson-Symptome und erhöht
die Gesamtaktivität.
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Eine
tyische Studie zur Untersuchung der Effizienz der erfindungsgemäßen Verbindungen
bei der Behandlung von idiopathischer Parkinson-Krankheit wird nachstehend
beschrieben. 180 Patienten beiderlei Geschlechts mit fortgeschrittener
idiopathischer Parkinson-Krankheit nehmen an einer Doppelblindstudie
teil. Die Haupteinschlußkriterien
sind Stadium ≥ 2,0
nach Hoehn & Yahr
(Hoehn H.M. et al., Neurology 1967; 17: 427-442), Alter 50-80 Jahre,
Symptomdauer mindestens 5 Jahre. (2R,4R)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol-monohydrochloridhemihydrat
oder Placebo wird als Zusatztherapie („add on") zur herkömmlichen Parkinson-Behandlung,
die über
die gesamte Dauer der Studie unverändert gehalten wird, verabreicht.
Die Dosis der Blindmedikation wird über einen Zeitraum von 4 Wochen
im Bereich von 2,5 bis 10 mg b.i.d. eingestellt. Dann wird die Medikation
1 Woche konstant gehalten. Vor dem Beginn der Einstellung und am
Ende des Behandlungszeitraums füllen
die Patienten über
einen Zeitraum von 48 Stunden in 30-Minuten-Intervallen eine Tagebuchkarte
aus. Die Tagebuchkarte unterscheidet zwischen 5 verschiedenen Zuständen: (1) „on" ohne Dyskinesie;
(2) „on" mit störender Dyskinesie;
(3) „on" mit nicht störender Dyskinesie; (4) „off"-Zeit und (5) im
Schlaf verbrachte Zeit (Hauser R.A. et al., Clin. Neuropharmacol.,
2000, 23, 75-81). Dies gestattet den gleichzeitigen Nachweis einer
vorteilhaften Wirkung von (2R, 4R)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol
oder einem physiologisch unbedenklichen Salz oder Solvat davon,
insbesondere von (2R,4R)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol-monohydrochloridhemihydrat
auf die globale motorische Funktion, auf Dystonie, Motorfluktuationen
und auf Psychose. Des weiteren zeigt sich die Effizienz für die Behandlung
von Tremor. Die Analyse zeigt eine signifikante klinische Verbesserung
unter Behandlung mit (2R,4R)-2-({[5-(4-Fluorphenyl) pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol-monohydrochloridhemihydrat.
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Ein
bevorzugtes Salz von (2R,4R)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol
ist (2R,4R)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol-monohydrochloridhemihydrat.
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Daher
betrifft die Erfindung insbesondere die Verwendung zur Herstellung
eines Arzneimittels zur Behandlung von idiopathischer Parkinson-Krankheit,
bei der es sich bei dem pharmakologisch unbedenklichen Salz um (2R,4R)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol-monohydrochloridhemihydrat
handelt.
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Außerdem betrifft
die Erfindung die Verwendung einer pharmazeutischen Zusammensetzung,
die (2R,4R)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol und/oder ein
biokompatibles Salz oder Solvat davon enthält, zusammen mit einem festen,
flüssigen
oder halbflüssigen
Träger-
oder Zusatzstoff zur Behandlung von idiopathischer Parkinson-Krankheit.
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Der
limitierende Faktor der Parkinson-Behandlung mit L-Dopa und/oder Dopamin-Agonisten
ist häufig das
Auftreten von Psychose oder Dyskinesie und anderen Motorfluktuationen.
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Es
wurde gefunden, daß Verbindungen
der Formel I gemäß Anspruch
1 oder physiologisch unbedenkliche Salze oder Solvate davon die
Anti-Parkinson-Wirkung von Anti-Parkinson-Arzneistoffen
gemäß obiger Definition
ohne Induktion von extrapyramidalen Nebenwirkungen erhöhen.
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Daher
eröffnet
die Zusatztherapie mit insbesondere (2R,4R)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol
oder einem pharmazeutisch unbedenklichen Salz oder Solvat davon,
insbesondere von (2R,4R)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol-monohydrochloridhemihydrat,
nunmehr die Möglichkeit,
die Dosen von L-Dopa und/oder Dopamin-Agonisten und/oder aller Anti-Parkinson-Arzneistoffe
gemäß obiger
Definition zu erhöhen,
um Zeiträumen
unzureichender Motilität („off-Phasen") entgegenzuwirken,
ohne die oben erwähnten
Nebenwirkungen hervorzurufen. Dies stellt eine völlig neue Herangehensweise
bei der Behandlung von Parkinson-Krankheit
dar, die zu einem erheblichen Vorteil für die Patienten führt.
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Die
Erfindung betrifft somit eine pharmazeutische Zusammensetzung, die
als Wirkstoffe (i) eine Verbindung gemäß Anspruch 15 oder 16 und (ii)
mindestens einen Anti-Parkinson-Arzneistoff in Kombination mit einem
oder mehreren pharmazeutisch unbedenklichen Trägern enthält.
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Insbesondere
betrifft die Erfindung eine pharmazeutische Zusammensetzung, die
als Wirkstoffe (i) (2R,4R)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol
oder ein pharmazeutisch unbedenkliches Salz oder Solvat und (ii)
L-Dopa enthält.
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Die
Erfindung betrifft somit eine pharmazeutische Zusammensetzung, die
als Wirkstoffe (i) eine Verbindung gemäß Anspruch 15 oder 16, (ii)
mindestens einen Anti-Parkinson-Arzneistoff
und mindestens (iii) einen Decarboxylase-Inhibitor in Kombination
mit einem oder mehreren pharmazeutisch unbedenklichen Trägern enthält.
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Insbesondere
betrifft die Erfindung eine pharmazeutische Zusammensetzung, die
als Wirkstoffe (i) (2R,4R)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol
oder ein pharmazeutisch unbedenkliches Salz oder Solvat, (ii) L-Dopa
und (iii) Benserazid oder Carbidopa in Kombination mit einem oder mehreren
pharmazeutisch unbedenklichen Trägern
enthält.
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Demzufolge
variieren die Verhältnisse
der jeweiligen Mengen einer Verbindung gemäß Anspruch 15 oder 16 und dem
herkömmlichen
Anti-Parkinson-Arzneistoff, gegebenenfalls zusammen mit einem Decarboxylase-Inhibitor. Vorzugsweise
liegt das Gewichtsverhältnis
von (2R,4R)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol
oder einem physiologisch unbedenklichen Salz oder Solvat davon zu
dem herkömmlichen
Anti-Parkinson-Arzneistoff im Bereich von 1:1 bis 1:100, vorzugsweise
von 1:10 bis 1:90 und noch besser von 1:40 bis 1:60.
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Ein
anderer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist zusätzlich die
Verwendung von (2R,4R/S)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol oder (2R,4R)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-yl-methyl]amino}methyl)chroman-4-ol
gemäß Anspruch
1, insbesondere von (2R,4R)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol
oder einem physiologisch unbedenklichen Salz oder Solvat davon,
in Kombination mit mindestens einem Anti-Parkinson-Arzneistoff zur
Herstellung einer medizinischen Kombination zur Erhöhung der
Anti-Parkinson-Wirkung der Anti-Parkinson-Arzneistoffe.
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Erfindungsgemäß bezieht
sich der Begriff „medizinische
Kombination" entweder
auf eine pharmazeutische Zusammensetzung gemäß obiger Definition, in der
die beiden Wirkstoffe oder Verbindungen die wesentlichen Bestandteile
derselben Zusammensetzung sind, oder auf ein Kit mit zwei separaten
Zusammensetzungen, wobei die erste beispielsweise (2R,4R)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol
oder ein physiologisch unbedenkliches Salz oder Solvat davon als
einzigen Wirkstoff enthält
und die zweite mindestens einen Anti-Parkinson-Arzneistoff als Wirkstoff
enthält.
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Wenn
die medizinische Kombination in Form eines Kits vorliegt, erfolgt
die Verabreichung der beiden dieses Kit bildenden Zusammensetzungen
für eine
Kombinationstherapie zwar separat, aber gleichzeitig. Vorzugsweise
verwendet man (2R,4R)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol
in Form des Monohydrochloridhemihydrats.
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Nebenwirkungen
von Anti-Parkinson-Arzneistoffen gemäß obiger Definition sind außerdem insbesondere
bei Parkinson-Syndromen bekannt.
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Parkinson-Syndrome
sind z.B. multiple Systematrophie (MSA), Steele-Richardson-Olszewski-Syndrom
(= progressive supranukleäre
Paralyse), kortikobasale Degeneration, olivopontozerebellare Atrophie
oder Shy-Drager-Syndrom.
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Daher
betrifft die Erfindung die Verwendung von (2R,4R/S)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol
oder (2R,4R)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol
und pharmazeutisch unbedenklichen Salzen oder Solvaten davon zur
Herstellung eines Arzneimittels zur Behandlung von Parkinson-Syndromen
und/oder zur Behandlung von Nebenwirkungen von Anti-Parkinson-Arzneistoffen bei
Parkinson-Syndromen.
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Daher
betrifft die Erfindung insbesondere die Verwendung von (2R,4R)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol
oder einem pharmakologisch unbedenklichen Salz oder Solvat zur Herstellung
eines Arzneimittels zur Behandlung von Parkinson-Syndromen und/oder
zur Behandlung von Nebenwirkungen von Anti-Parkinson-Arzneistoffen
bei Parkinson-Syndromen.
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Ein
typisches Tiermodell ist die reserpinisierte Ratte oder Maus (z.B.
M.S. Starr und B.S. Starr, J. Neural Transm. – Park. Dis. Dement. Sect.,
1994, 7: 133-142; M. Gossel et al., J. Neural Transm. – Park.
Dis. Dement. Sect., 1995, 10: 27-39; N.R. Hughes et al., Mov. Disord.,
1988, 13: 228-233). Reserpin ist ein hochwirksamer Monoamin-Depletor
und verursacht bei beiden Spezies nahezu vollständige Akinesie. Wie 24 h nach Applikation
besonders augenfällig
ist, sind die zurückgelegte
Strecke und die Aktivzeit gemäß Messung
in herkömmlichen
Aktivitätsmeßgeräten nahezu
gleich null. (2R,4R)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-yl-methyl]amino}methyl)chroman-4-ol
oder ein pharmazeutisch unbedenkliches Salz oder Solvat davon reduziert
in dosisabhängiger
Weise die Akinesie, d.h. brachte die zurückgelegte Strecke und die Aktivzeit
wieder auf etwa das Niveau normaler Tiere zurück.
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Ein
anderes neueres Tiermodell ist der Ansatz der striatonigralen Degeneration
bei der Ratte gemäß G.K. Wenning
et al., J. Neural. Transm. Suppl., 1999, 55: 103-113. Ratten erhalten
eine unilaterale Injektion von 6-Hydroxydopamin in das linke mediale
Vorderhirnbündel
gefolgt von einer Injektion von Chinolinsäure in das ipsilaterale Striatum,
was nigrostriatale Degeneration induziert. Die Degeneration führt zu Drehverhalten bei
Provokation mit Dopaminomimetika wie Apomorphin oder Amphetamin.
Das Drehverhalten wird mit einem automatischen Aufzeichnungsgerät gemessen.
Durch Apomorphin oder Amphetamin induziertes Drehverhalten wird
durch (2R,4R)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol
oder ein pharmazeutisch unbedenkliches Salz oder Solvat davon in
dosisabhängiger
Weise antagonisiert.
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Die
multiple Systematrophie (MSA) beruht auf einer expansiven Neurodegeneration
im extrapyramidalen und autonomen Nervensystem, die zu einem akinetischen
Parkinson-Syndrom mit vegetativen Störungen führt. Da im Gegensatz zur idiopathischen
Parkinson-Krankheit die Dichte der zentralen Dopaminrezeptoren deutlich reduziert
ist, sprechen MSA-Patienten auf dopaminerge Arzneistoffe schlecht
an. Da (2R,4R)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol
oder ein pharmazeutisch unbedenkliches Salz oder Solvat davon überwiegend über Serotoninrezeptoren
auf das extrapyramidale System wirken, können sie bei diesen ansonsten
meist unbehandelbaren Patienten die Motorik verbessern.
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Eine
typische Studie zur Untersuchung der Effizienz der erfindungsgemäßen Verbindungen
bei MSA-Patienten umfaßt
30 Patienten beiderlei Geschlechts mit einer Symptomdauer von mindesntes
5 Jahren und erheblicher Reduktion der zentralen Dopaminrezeptoren
beim PET-Scan (PET = Positronenemissionstomographie). Das Studiendesign ähnelt dem
oben für
die Parkinson-Krankheit beschriebenen. (2R,4R)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol-monohydrochloridhemihydrat oder
Placebo wird als Zusatztherapie („add-on") zur herkömmlichen Behandlung eingestellt
(Dosisbereich 2,5 bis 20 mg b.i.d.). Nach einer Doppelblind-Dosisfindungsphase
von 3 Wochen, während
der auf der Basis von Tolerierbarkeit und Effizienz für jeden
Patienten die individuelle Dosis identifiziert wird, wird die Dosis
noch 3 Wochen unverändert
gehalten. Vor Beginn der Einstellung und am Ende des Behandlungszeitraums
wird eine vollständige
UPDRS-Bewertung vorgenommen (Hauptergebnisparameter). Die statistische
Analyse des UPDRS zeigt eine signifikante klinische Verbesserung
von Parkinson-Syndromen unter Behandlung mit (2R,4R)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol-monohydrochloridhemihydrat.
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Ein
bevorzugtes Salz von (2R,4R)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol
ist (2R,4R)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol-monohydrochloridhemihydrat.
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Daher
betrifft die Erfindung insbesondere die Verwendung zur Herstellung
eines Arzneimittels zur Behandlung von Parkinson-Syndromen und/oder
zur Behandlung von Nebenwirkungen von Anti-Parkinson-Arzneistoffen bei
Parkinson-Syndromen, bei der es sich bei dem pharmakologisch unbedenklichen
Salz um (2R,4R)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol-monohydrochloridhemihydrat handelt.
-
Außerdem betrifft
die Erfindung die Verwendung einer pharmazeutischen Zusammensetzung,
die (2R,4R)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol und/oder ein
biokompatibles Salz oder Solvat davon enthält, zur Behandlung von Parkinson-Syndromen
und/oder zur Behandlung von Nebenwirkungen von Anti-Parkinson-Arzneistoffen
bei Parkinson-Syndromen.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ferner die Verwendung von (2R,4R/S)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol
oder (2R,4R)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol
und pharmazeutisch unbedenklichen Salzen oder Solvaten davon zur
Herstellung eines Arzneimittels zur Behandlung von dyskinetischen
und/oder choreatischen Syndromen.
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Daher
betrifft die Erfindung insbesondere die Verwendung von (2R,4R)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol
oder einem pharmakologisch unbedenklichen Salz oder Solvat zur Herstellung
eines Arzneimittels zur Behandlung von dyskinetischen und/oder choreatischen
Syndromen.
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Dyskinetische
und/oder choreatische Syndrome sind z.B. Chorea Huntington, Chorea
minor oder Schwangerschaftschorea. (2R,4R)-2-({[5-(4-Fluorphenyl
pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol oder ein physiologisch
unbedenkliches Salz oder Solvat davon sind für die Behandlung von Chorea
Huntington besonders gut geeignet.
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Ein
typisches Tiermodell ist das systemische 3-NP-Modell (3-NP = 3-Nitropropionsäure) bei
der Ratte gemäß C.V. Borlongan
et al., Brain Res., 1995; 697: 254-257. Ratten werden jeden vierten
Tag i.p. mit Injektionen des selektiven striatalen Neutrotoxins
3-NP behandelt (C.V. Borlongan et al., Brain Res. Protocols, 1997; 1:
253-257). Nach zwei 3-NP-Injektionen zeigen Ratten nächtliche
Hyperaktivität,
die Symptome früher
Chorea Huntington reflektiert, wohingegen mit vier 3-NP-Injektionen behandelte
Ratten nächtliche
Akinesie (Hypoaktivität)
zeigen, die Symptome später
Chorea Huntington reflektiert. Die Nachtaktivität wird in herkömmlichen Aktivitätskäfigen mit
Hilfe von Infrarotstrahlen automatisch gemessen. (2R,4R)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol
oder ein pharmazeutisch unbedenkliches Salz oder Solvat davon reduzieren
sowohl die nächtliche
Hyperaktivität
als auch die Akinesie.
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Ein
typischer Versuch zur Ermittlung der Wirkung der erfindungsgemäßen Verbindungen
auf Chorea, Willkürmotorik
und Funktionsbehinderung bei Patienten mit Chorea Huntington umfaßt 32 genetisch
diagnostizierte Patienten. (2R,4R)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-yl-methyl]amino}methyl)chroman-4-ol-monohydrochloridhemihydrat
oder Placebo wird als Zusatztherapie („add on") zur herkömmlichen Behandlung, die über die
gesamte Dauer der Studie unverändert
gehalten wird, verabreicht. Die Dosis der Blindmedikation wird über einen
Zeitraum von 3 Wochen im Bereich von 2,5 bis 20 mg b.i.d. eingestellt.
Dann wird die Medikation 1 Woche konstant gehalten. In der Woche
vor dem Versuch und am letzten Tag des Versuchs werden Bewertungen vorgenommen.
Chorea wird anhand der Abnormal Involuntary Movement Scale (AIMS,
W. Guy in: ECDEU Assessment Manual. Rockville MD: US Dept. of Health, Education
and Welfare, 1976: 534-537), der Unified Huntington's Disease Rating
Scale (UHDRS, Huntington Study Group, 1996, Movement Disord., 11:
136-42), und der Beurteilung von Videoaufzeichnungen benotet. Die
Willkürmotorik
wird anhand der UHDRS-Motorskala bewertet. Patienten und deren Partner
füllen
einen Fragebogen zur Funktionsbehinderung aus. Die statistische Analyse
zeigt eine signifikante Verbesserung der Willkür- und Unwillkürmotorik
unter Behandlung mit (2R,4R)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol
oder einem physiologisch unbedenklichen Salz davon.
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Ein
bevorzugtes Salz von (2R,4R)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol
ist (2R, 4R)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol-monohydrochloridhemihydrat.
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Daher
betrifft die Erfindung insbesondere die Verwendung zur Herstellung
eines Arzneimittels zur Behandlung von dyskinetischen und/oder choreatischen
Syndromen, bei der es sich bei dem pharmakologisch unbedenklichen
Salz um (2R,4R)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol-monohydrochloridhemihydrat
handelt.
-
Außerdem betrifft
die Erfindung die Verwendung einer pharmazeutischen Zusammensetzung,
die (2R,4R)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol und/oder ein
biokompatibles Salz oder Solvat davon enthält, zur Behandlung von dyskinetischen
und/oder choreatischen Syndromen.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung von (2R,4R/S)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol
oder (2R,4R)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol
und pharmazeutisch unbedenklichen Salzen oder Solvaten davon zur
Herstellung eines Arzneimittels zur Behandlung von dystonischen
Syndromen.
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Daher
betrifft die vorliegende Erfindung insbesondere die Verwendung von
(2R,4R)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol
oder einem pharmakologisch unbedenklichen Salz oder Solvat davon
zur Herstellung eines Arzneimittels zur Behandlung von dystonischen
Syndromen.
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Dystonische
Syndrome sind z.B. spastisches Torticollis, Schreibkrampf, Blepharospasmus,
Meige-Syndrom oder Dopa-sensitive Dystonie. (2R,4R)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol
oder ein physiologisch unbedenkliches Salz oder Solvat davon sind
für die
Behandlung von spastischem Torticollis und/oder Blepharospasmus
besonders gut geeignet.
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Ein
typisches Tiermodell ist die dystonische Hamstermutante gemäß A. Richter
und W. Löscher,
Prog. Neurobiol. 1998, 54: 633-677. Bei diesen genetisch dystonischen
Hamstern werden durch Herausnehmen des Tiers aus dem Heimatkäfig und
Plazieren auf einer Waage dystonische Anfälle ausgelöst. Das dystonische Syndrom
besteht aus einer Abfolge anomaler Bewegungen, und die Schwere der
einzelnen Symptome wird nach einem Punktesystem eingestuft. (2R,4R)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol
oder ein pharmazeutisch unbedenkliches Salz oder Solvat davon reduziert
in dosisabhängiger
Weise die Schwere der dystonischen Symptome.
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Zum
Nachweis der Effizienz der erfindungsgemäßen Verbindungen bei dystonischen
Syndromen wird eine plazebokontrollierte Doppelblindstudie an Patienten
mit zervikaler Dystonie (Torticollis spasmodicus), die eine Injektion
von Botulinumtoxin nicht tolerieren, durchgeführt. (2R,4R)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-yl- methyl]amino}methyl)chroman-4-ol-monohydrochloridhemihydrat
wird wie oben beschrieben im Bereich von 2,5 mg bis 20 mg b.i.d.
eingestellt. Als Hauptergebnisparameter dient die Toronto Western
Spasmodic Torticollis Rating Scale (TWSTRS, C.L. Cornella et al.,
1997, Movement Disord., 12, 570-575). Bei den mit (2R,4R)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-yl-methyl]amino}methyl)chroman-4-ol
oder einem pharmazeutisch unbedenklichen Salz oder Solvat davon
behandelten Patienten wird eine signifikante Verbesserung der TWSTRS-Scores
festgestellt.
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Ein
bevorzugtes Salz von (2R,4R)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol
ist (2R,4R)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol-monohydrochloridhemihydrat.
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Daher
betrifft die Erfindung insbesondere die Verwendung zur Herstellung
eines Arzneimittels zur Behandlung von dystonischen Syndromen, insbesondere
spastischem Torticollis und/oder Blepharospasmus, bei der es sich
bei dem pharmakologisch unbedenklichen Salz um (2R,4R)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol-monohydrochloridhemihydrat
handelt.
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Außerdem betrifft
die Erfindung die Verwendung einer pharmazeutischen Zusammensetzung,
die (2R,4R)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol und/oder ein
biokompatibles Salz oder Solvat davon enthält, zur Behandlung von dystonischen
Syndromen.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung von (2R,4R/S)-2-({[5-(4-Fluorphenyl
pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol
oder (2R,4R)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol und pharmazeutisch
unbedenklichen Salzen oder Solvaten davon zur Herstellung eines
Arzneimittels zur Behandlung von extrapyramidalen Symptomen, die
durch Neuroleptika induziert werden.
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Daher
betrifft die vorliegende Erfindung insbesondere die Verwendung von
(2R,4R)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol
oder eines pharmakologisch unbedenklichen Salzes oder Solvats zur
Herstellung eines Arzneimittels zur Behandlung von extrapyramidalen
Symptomen, die durch Neuroleptika induziert werden.
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Extrapyramidale
motorische Störungen,
die durch Neuroleptika induziert werden, sind z.B. frühe Dyskinesie,
Dystonie, Akathisie, Parkinsonoid, insbesondere Bradykinesie, oder
tardive Dyskinesie. (2R,4R)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol oder ein physiologisch
unbedenkliches Salz oder Solvat davon sind für die Behandlung von Akathisie
und/oder tardiver Dyskinesie und/oder Parkinsonoid besonders gut
geeignet.
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Ein
typisches Tiermodell ist die Neuroleptikainduzierte Muskelstarre
bei der Ratte gemäß S. Wohlfarth et
al., Arch. Pharmacol. 1992; 345: 209-212. Ratten werden mit dem
herkömmlichen
Neuroleptikum Haloperidol, das den Muskeltonus erhöht, provoziert.
Der Muskeltonus wird elektromechanisch als Widerstand gegen passive
Beugung und Streckung der hinteren Gliedmaße gemessen. (2R,4R)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol
oder ein pharmazeutisch unbedenkliches Salz oder Solvat davon verringern
den durch Haloperidol erhöhten
Muskeltonus.
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Ein
anderes typisches Tiermodell ist der Neuroleptikasensibilisierte
Affe gemäß D.E. Casey,
Psychopharmacology, 1996; 124: 134-140. Wiederholt mit herkömmlichen
Neuroleptika behandelte Affen sind hochempfindlich gegenüber einer
nachfolgenden Neuroleptika-Provokationsdosis. Bei Provokation zeigen
die Affen sofort extrapyramidale motorische Nebenwirkungen wie Dystonie,
Dyskinesien, Akathisie und Bradykinesie, die nach einem Punktesystem
bewertet werden. Als Provokation wird das herkömmliche Neuroleptikum Haloperidol
verabreicht. Beim Auftreten der oben erwähnten extrapyramidalen motorischen
Nebenwirkungen wird (2R,4R)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol oder ein pharmazeutisch
unbedenkliches Salz oder Solvat davon verabreicht; (2R,4R)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol
reduziert in dosisabhängiger
Weise die extrapyramidalen motorischen Nebenwirkungen.
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Die
tardive Dyskinesie ist eine häufige
Nebenwirkung der Langzeitbehandlung mit Neuroleptika. Eine typische
Studie zur Untersuchung der Effizienz der erfindungsgemäßen Verbindungen
bei tardiver Dyskinesie wird nachstehend beschrieben. 32 schizophrene
(DSM-III-R) stationäre
Patienten im Alter von 25-60 Jahren unter langfristiger stabiler
Antipsychotika-Behandlung (Dauer mindestens 5 Jahre) fanden Eingang
in die Studie. (2R,4R)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol-monohydrochloridhemihydrat
oder Placebo wird als Zusatztherapie („add-on") zur Antipsychotika-Behandlung, die über die
gesamte Dauer der Studie unverändert
gehalten wird, verabreicht. Die Dosis der Blindmedikation wird über einen
Zeitraum von 3 Wochen im Bereich von 2,5 bis 20 mg b.i.d. eingestellt.
Dann wird die Medikation unter Doppelblindbedingungen 2 Wochen konstant
gehalten. Nach einem Auswaschzeitraum von 2 Wochen werden die Testarzneistoffe überkreuzt.
Vor und nach der Behandlung werden Bewertungen der tardiven Dyskinesie
mit Hilfe der Abnormal Involuntary Movement Scale (AIMS, siehe oben)
und der Parkinsonschen extrapyramidalen Nebenwirkungen (UPDRS, siehe
oben) vorgenommen. AIMS-Scores während
der Behandlung mit (2R,4R)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol- monohydrochloridhemihydrat sind
signifikant niedriger als während
des Placebo-Zeitraums.
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Ein
bevorzugtes Salz von (2R,4R)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol
ist (2R,4R)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol-monohydrochloridhemihydrat.
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Daher
betrifft die Erfindung insbesondere die Verwendung zur Herstellung
eines Arzneimittels zur Behandlung von extrapyramidalen Symptomen,
die durch Neuroleptika induziert werden, insbesondere von Akathisie
und/oder tardiver Dyskinesie, bei der es sich bei dem pharmakologisch
unbedenklichen Salz um (2R,4R)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol-monohydrochloridhemihydrat handelt.
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Außerdem betrifft
die Erfindung die Verwendung einer pharmazeutischen Zusammensetzung,
die (2R,4R)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol und/oder ein
biokompatibles Salz oder Solvat davon enthält, zur Behandlung von extrapyramidalen
Symptomen, die durch Neuroleptika induziert werden.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung von (2R,4R/S)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol
oder (2R,4R)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol und pharmazeutisch
unbedenklichen Salzen oder Solvaten davon zur Herstellung eines
Arzneimittels zur Behandlung von Tremor.
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Daher
betrifft die vorliegende Erfindung insbesondere die Verwendung von
(2R,4R)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol
und pharmazeutisch unbedenklichen Salzen oder Solvaten davon zur
Herstellung eines Arzneimittels zur Behandlung von Tremor.
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Tremor
umfaßt
alle Arten von Tremores, wie essentiellen Tremor, aktivierten physiologischen
Tremor, zerebellaren Tremor, orthostatischen Tremor oder arzneistoffinduzierten
Tremor. (2R,4R)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol
oder ein physiologisch unbedenkliches Salz oder Solvat davon sind
für die
Behandlung von essentiellem Tremor und/oder arzneistoffinduziertem
Tremor besonders gut geeignet.
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Bei
typischen Tiermodellen verwendet man entweder genetisch mutierte
Tiere oder induziert den Tremor durch ein Pharmakon (für eine Übersicht
siehe: H. Wilms et al., Mov. Disord., 1999; 14: 557-571).
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Typische
genetische Modelle in Tiermutanten sind das Campus-Syndrom im Pietrain-Schwein
gemäß A. Richter
et al. (Exp. Neurology, 1995; 134: 205-213) oder die Weaver-Mausmutante
gemäß J.R. Simon
und B. Ghetti (Mol. Neurobiol., 1994, 9: 183-189). Im Campus-Syndrom-Modell
zeigen diese Schweinemutanten beim Stehen und in Lokomotion einen
hochfrequenten Tremor, aber nicht in liegender Ruhestellung. Die
Bewertung des Tremors erfolgt durch akzelerometrische Aufzeichnung.
Bei der Weaver-Mausmutante findet man degenerative zerebellare Atrophie
in Assoziation mit Tremor, Ganginstabilität und seitlichem Umfallen nach wenigen
Schritten. Ganginstabilität
und Umfallen führen
zu drastisch verringerter Lokomotionsaktivität, die anhand der zurückgelegten
Strecke und der mit Laufen verbrachten Zeit in herkömmlichen
Aktivitätskäfigen gemessen
wird.
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(2R,4R)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol
oder ein pharmazeutisch unbedenkliches Salz oder Solvat davon verbessert
das Campus-Syndrom beim Pietrain-Schwein, d.h. reduziert den behindernden
Tremor beim Stehen und in Lokomotion und erhöht die Lokomotionsaktivität bei der
Weaver-Mausmutante.
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Ein
typisches Tiermodell für
arzneistoffinduzierte Tremores ist der Oxotremorin-induzierte Tremor
(z.B. H. Hallberg und O. Almgren, Acta Physiol. Scand., 1987; 129:
407-13; J.G. Clement und W.R. Dyck, J. Pharmacol. Meth., 1989; 22:
25-36). Oxotremorin induziert Tremor, der anhand einer Bewertungsskala
gemessen wird. (2R,4R)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol
oder ein pharmazeutisch unbedenkliches Salz oder Solvat davon inhibieren
Oxotremorin-induzierte Tremores.
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Ein
bevorzugtes Salz von (2R,4R)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol
ist (2R, 4R)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol-monohydrochloridhemihydrat.
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Daher
betrifft die Erfindung insbesondere die Verwendung zur Herstellung
eines Arzneimittels zur Behandlung von Tremores, insbesondere essentiellen
Tremores und/oder arzneistoffinduzierten Tremores, bei der es sich
bei dem pharmakologisch unbedenklichen Salz um (2R,4R)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol-monohydrochloridhemihydrat
handelt.
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Außerdem betrifft
die Erfindung die Verwendung einer pharmazeutischen Zusammensetzung,
die (2R,4R)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol und/oder ein
biokompatibles Salz oder Solvat davon enthält, zur Behandlung von Tremor.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung von (2R,4R/S)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol
oder (2R,4R)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol
und pharmazeutisch unbedenklichen Salzen oder Solvaten davon zur
Herstellung eines Arzneimittels zur Behandlung von extrapyramidalen
Bewegungsstörungen
aus der Gruppe bestehend aus Gilles-de-la-Tourette-Syndrom, Ballismus,
Myoklonus, Restless-Legs-Syndrom und Wilson-Krankheit.
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Daher
betrifft die Erfindung insbesondere die Verwendung von (2R,4R)-2-({[5-(4-Fluorphenyl
pyridin-3-yl-methyl]amino}methyl)chroman-4-ol
oder eines pharmakologisch unbedenklichen Salzes oder Solvats zur
Herstellung eines Arzneimittels zur Behandlung von extrapyramidalen
Bewegungsstörungen
aus der Gruppe bestehend aus Gilles-de-la-Tourette-Syndrom, Ballismus,
Myoklonus, Restless-Legs-Syndrom und Wilson-Krankheit.
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Ein
typisches Tiermodell für
Myoklonus ist der durch eine akute hypoxische Episode induzierte
Myoklonus gemäß D. D.
Truong et al., Mov. Disord., 1994; 9: 201-206. Bei diesem Modell für posthypoxischen
Myoklonus erleiden Ratten einen Herzstillstand über einen Zeitraum von 8 Minuten
und werden danach wiederbelebt. Myoklonische Zuckungen treten spontan
auf, können
aber auch durch auditorische Stimulation provoziert werden, wobei
im Lauf der Tage nach dem Herzstillstand eine Verschlechterung eintritt. (2R,4R)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol oder ein pharmakologisch
unbedenkliches Salz oder Solvat davon reduzieren in dosisabhängiger Weise
die Zahl der spontanen und auditorisch hervorgerufenen myoklonischen
Zuckungen.
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Ein
bevorzugtes Salz von (2R,4R)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol
ist (2R,4R)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol-monohydrochloridhemihydrat.
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Daher
betrifft die Erfindung insbesondere die Verwendung zur Herstellung
eines Arzneimittels zur Behandlung von extrapyramidalen Bewegungsstörungen aus
der Gruppe bestehend aus Gilles-de-la-Tourette-Syndrom, Ballismus,
Myoklonus, Restless-Legs-Syndrom und Wilson- Krankheit bei der es sich bei dem pharmakologisch
unbedenklichen Salz um (2R,4R)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol-monohydrochloridhemihydrat
handelt.
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Außerdem betrifft
die Erfindung die Verwendung einer pharmazeutischen Zusammensetzung,
die (2R,4R)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol und/oder ein
biokompatibles Salz oder Solvat davon enthält, zur Behandlung von extrapyramidalen
Bewegungsstörungen
aus der Gruppe bestehend aus Gillesde-la-Tourette-Syndrom, Ballismus,
Myoklonus, Restless-Legs-Syndrom
und Wilson-Krankheit.
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Die
extrapyramidalen Bewegungsstörungen,
wie Steele-Richardson-Olszweski-Syndrom
(= progressive supranukleäre
Paralyse), kortikobasale Degeneration, olivopontozerebellare Atrophie,
Shy-Drager-Syndrom, Chorea minor oder Schwangerschaftschorea, Schreibkrampf,
Blepharospasmus, Meige-Syndrom, Dopa-sensitive Dystonie, Gilles-de-la-Tourette-Syndrom,
Ballismus, Myoklonus, Restless-Legs-Syndrom und Wilson-Krankheit,
sind für
die Durchführung
von regulären
Doppelblindversuchen nicht häufig
genug. Es besteht jedoch dringender medizinischer Bedarf auf diesem
Gebiet, da bislang keine ausreichenden Therapien zur Verfügung stehen.
Daher sind Open-Label-Beobachtungen an einigen ausgewählten Patienten
eine adäquate
Methode zur Demonstration der Effizienz von (2R,4R)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol oder einem physiologisch
unbedenklichen Salz oder Solvat davon.
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Alle
zur Behandlung von extrapyramidalen Bewegungsstörungen und/oder zur Behandlung
von Nebenwirkungen von Anti-Parkinson-Arzneistoffen bei extrapyramidalen
Bewegungsstörungen
verwendeten pharmazeutischen Zubereitungen einschließlich der
medizinischen Kombi nation können
als Pharmazeutika in der Human- oder Tiermedizin verwendet werden.
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Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
werden vorzugsweise parenteral oder noch besser oral verabreicht,
wenngleich auch die anderen Verabreichungswege, wie beispielsweise
rektale Verabreichung, nicht ausgeschlossen sind.
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Als
Träger
kommen organische oder anorganische Stoffe in Frage, die sich für die enterale
(z.B. orale), parenterale oder topische Verabreichung eignen und
mit (2R,4R/S)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol
oder (2R,4R)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol
und/oder einem biokompatiblen Salz oder Solvat davon nicht reagieren,
beispielsweise Wasser, pflanzliche Öle, Benzylalkohole, Alkylenglykole,
Polyethylenglykole, Glycerintriacetat, Gelatine, Kohlenhydrate wie
Lactose oder Stärke,
Magnesiumstearat, Talk, Vaseline. Zur oralen Verabreichung dienen
insbesondere Tabletten, Pillen, Dragees, Kapseln, Pulver, Granulate,
Sirupe, Flüssigkeiten
oder Tropfen, zur rektalen Verabreichung insbesondere Suppositorien,
zur parenteralen Verabreichung insbesondere Lösungsmittel, vorzugsweise ölige oder
wäßrige Lösungen,
ferner Suspensionen, Emulsionen oder Implantate, und für die topische Anwendung
Transdermalpflaster, Salben, Cremes oder Puder. (2R,4R/S)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol
oder (2R,4R)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol gemäß Anspruch
1 und/oder pharmazeutisch unbedenkliche Salze und Solvate davon
können
auch lyophilisiert und die erhaltenden Lyophilisate z.B. zur Herstellung
von Injektionspräparaten
verwendet werden. Die obigen Zubereitungen können sterilisiert sein und/oder
Hilfsstoffe wie Gleit-, Konservierungs-, Stabilisierungs- und/oder
Netzmittel, Emulgatoren, Salze zur Beeinflussung des osmotischen
Drucks, Puffer- substanzen,
Farbmittel, Geschmacksstoffe, Aromastoffe und/oder andere Wirkstoffe,
z.B. ein oder mehrere Vitamine, enthalten. Gegebenenfalls können die
Zubereitungen so konzipiert sein, daß sie eine langsame Freisetzung von
(2R,4R)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol
oder einem biokompatiblen Salz oder Solvat davon ergeben.
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Beispiele:
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Beispiel 1: (2R, 4R/S)-2-({5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol
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Eine
gerührte
Suspension von 3,5 g (2R,4R/S)-2-Chlormethyl-4-hydroxychroman in
200 ml Acetonitril wird mit 4,5 g Triethylamin behandelt, was eine
gelbe Lösung
ergibt. Diese Lösung
wird mit 4 g Natriumbicarbonat und 4 g 3-(4-Fluorphenyl)pyridyl-5-methylammoniumhydrochlorid
in 100 ml Acetonitril versetzt. Die Reaktionsmischung wird über Nacht
am Rückfluß erhitzt,
was eine rote Lösung
ergibt. Nach Eindampfen der Mischung wird der erhaltene Rückstand
mit Essigsäureethylester
aufgenommen, mit Wasser gewaschen und mit Natriumsulfat getrocknet.
Die organische Lösung
wird bis zur Trockne eingedampft. Der erhaltene Rückstand wird
chromatographisch gereinigt. Die reine Verbindung wird in Ethanol
in (2R,4R/S)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol-hydrochlorid
umgewandelt. Fp. 165°C.
Die Ausbeute betrug 800 mg. Neben der N-monoalkylierten Verbindung
werden auch N-dialkylierte Substanz und Ausgangsstoff erhalten.
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Beispiel 2: (2R/S)-2-({(5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-yl-methyl]amino}methyl)chroman-7-ol
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1.
300 mg (2R/S)-2-[5-(4-Fluorphenyl)-3-pyridylmethylaminomethyl]-7-methoxychroman
werden mit 25 ml Bromwasserstoffsäure (48%ig in Wasser) bei 130°C behandelt.
Die erhaltene rote Lösung
wird neutralisiert und wie in Beispiel 1 aufgearbeitet. Es werden
130 mg (2R/S)-2- ({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-7-ol-hydrobromid
erhalten; RF = 0,27 in Essigsäureethylester/Methanol
8/2.
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In
Analogie dazu wird 2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-7-ol
in Form des Maleats erhalten.
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2.
In Analogie zu Beispiel 2.1 wird (2R/S)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)-8-methoxychroman
mit Bromwasserstoffsäure
behandelt, was (2R/S)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-8-ol-hydrobromid
ergibt.
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Eine
gerührte
Mischung von 20,0 g einer Verbindung der Formel VII in 250 ml Methanol
wurde über einen
Zeitraum von 2 Stunden in kleinen Portionen mit insgesamt 26,0 g
Natriumborhydrid versetzt. Nach einer Stunde Rühren der Mischung bei Raumtemperatur
wurden 500 ml Wasser und 800 ml Essigsäureethylester zugegeben. Die
organische Schicht wurde abgetrennt und vom Lösungsmittel befreit, wonach
der Rückstand auf
herkömmliche
Art und Weise aufgearbeitet wurde. Nach Kristallisation aus Toluol
wurde die enantiomeren- und diastereomerenreine Verbindung der Formel
VIII erhalten.
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Eine
Lösung
von 3,7 g Aldehyd VIA und 3,3 g Amin V (erhältlich gemäß WO 02/20507, Beispiel 3 (2) aus
einer Verbindung der Formel VIII) und eine katalytisch wirksame
Menge p-Toluolsulfonsäure
in 280 ml Toluol wurde unter Verwendung eines Wasserabscheiders
drei Stunden am Rückfluß erhitzt.
Die Mischung wurde auf Raumtemperatur abkühlen gelassen und dann mit
100 ml Methanol versetzt. Die gerührte Mischung wurde über einen
Zeitraum von 30 Minuten in kleinen Portionen mit insgesamt 4,0 g
Natriumborhydrid versetzt. Nach einer Stunde Rühren der Mischung bei Raumtemperatur
wurden 100 ml Wasser und 200 ml Essigsäureethylester zugegeben. Die
organische Schicht wurde abgetrennt und vom Lösungsmittel befreit, wonach
der Rückstand
auf herkömmliche
Art und Weise aufgearbeitet wurde. Dies ergab die freie Base (2R,4R)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol.
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Zur
Herstellung des entsprechenden Hydrochlorids wurde das Produkt in
100 ml Ethanol gelöst
und mit 14,27 ml einer 1 N Lösung
von Chlorwasserstoffsäure
in Wasser behandelt. Nach Abziehen der Lösungsmittel wurde der Rückstand
aus 50 ml Ethanol umkristallisiert. Dies ergab die Verbindung (2R,4R)-2-({[5-(4-Fluorphenyl) pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol
als Monohydrochloridhemihydrat in enantiomerenreiner Form.
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Beispiel 5:
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Die
Affinität
zum 5-HT1A-Rezeptor kann in vitro durch
Radioligandenbindungsexperimente gemäß Cossery J.M. et al. (Eur.
J. Pharmacol. 1987; 140: 143-155) bestimmt werden. Die funktionellen
agonistischen Eigenschaften am 5HT1A-Rezeptor
können
in vitro im GTP-gamma-S-Test (Newman-Tancredi A. et al., Eur. J. Pharmacol.
1996; 307: 107-111) bestimmt werden. Ein standardmäßiges invivo-Tiermodell
zur Prüfung
auf die 5HT1A-agonistischen Eigenschaften
ist der Ultraschallvokalisierungstest an der Ratte (z.B. deFry J.
et al., Eur. J. Pharmacol. 1993; 249: 331-339, Sanchez C. Behav.
Pharmacol. 1993; 4: 269-277). Die Affinität zu Dopamin-D4-Rezeptoren
kann in vitro durch Radioligandenbindungsexperimente gemäß Klokow
M. et al. (Drug Res. 1986; 36: 197-200) bestimmt werden. Die Verbindung
(2R,4R)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol bindet an 5HT1A-Rezeptoren mit einem IC50-Wert
von 10 nM und an D4-Rezeptoren mit einem IC50-Wert
von 12 nM. Des weiteren bindet sie gar nicht oder nur sehr schwach
an D2-Rezeptoren. Ihre 5HT1A-agonistischen
Eigenschaften werden in vitro im GTP-gamma-S-Test mit einem ED50-Wert von 33 nM und in vivo im Ultraschallvokalisierungstest
mit einem ED50-Wert von 2 mg/kg bestätigt.
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Die
folgenden Beispiele betreffen pharmazeutische Produkte:
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Beispiel A: Injektionsgläser
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Eine
Lösung
von 100 g (2R, 4R)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)-pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol oder
eines physiologisch unbedenklichen Salzes oder Solvats davon und
5 g Dinatriumhydrogenphosphat wird in 3 1 zweifach destilliertem
Wasser mit 2 N Salzsäure
auf pH 6,5 eingestellt, steril filtriert, in Injektionsgläser abgefüllt, unter
sterilen Bedingungen lyophilisiert und steril verschlossen. Jedes
Injektionsglas enthält
5 mg Wirkstoff.
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Beispiel B: Suppositorien
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Man
schmilzt ein Gemisch von 20 g (2R,4R)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol oder eines physiologisch
unbedenklichen Salzes oder Solvats davon mit 100 g Sojalecithin und
1400 g Kakaobutter, gießt
in Formen und läßt erkalten.
Jedes Suppositorium enthält
20 mg Wirkstoff.
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Beispiel C: Lösung
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Man
bereitet eine Lösung
aus 1 g (2R,4R)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol oder eines physiologisch
unbedenklichen Salzes oder Solvats davon, 9, 38 g NaH2PO4·2H2O, 28,48 g Na2HPO4·12H2O und 0,1 g Benzalkoniumchlorid in 940 ml
zweifach destilliertem Wasser. Man stellt auf pH 6,8 ein, füllt auf
1 l auf und sterilisiert durch Bestrahlung. Diese Lösung kann
in Form von Augentropfen verwendet werden.
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Beispiel D: Salbe
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Man
mischt 500 mg (2R,4R)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol
oder eines physiologisch unbedenklichen Salzes oder Solvats davon
mit 99,5 g Vaseline unter aseptischen Bedingungen.
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Beispiel E-1: Tabletten
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Ein
Gemisch von 1 kg (2R,4R)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol oder
eines physiologisch unbedenklichen Salzes oder Solvats davon, 4
kg Lactose, 1,2 kg Kartoffelstärke,
0,2 kg Talk und 0,1 kg Magnesiumstearat wird in üblicher Weise so zu Tabletten
verpreßt,
daß jede
Tablette 10 mg Wirkstoff enthält.
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Beispiel E-2: Tabletten
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Ein
Gemisch von 20 g (2R,4R)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol-monohydro chloridhemihydrat,
1 kg L-Dopa, 250 g Benserazid, 4 kg Lactose, 1,6 kg Kartoffelstärke, 0,2
kg Talk und 0,1 kg Magnesiumstearat wird in üblicher Weise so zu Tabletten
verpreßt,
daß jede
Tablette 0,2 mg (2R,4R)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol-monohydrochloridhemihydrat,
10 mg L-Dopa und 2,5 mg Benserazid enthält.
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Beispiel F: Dragees
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Analog
Beispiel E werden Tabletten gepreßt, die anschließend in üblicher
Weise mit einem Überzug aus
Saccharose, Kartoffelstärke,
Talk, Tragant und Farbmittel überzogen
werden.
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Beispiel G: Kapseln
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2
kg (2R,4R)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol
oder eines physiologisch unbedenklichen Salzes oder Solvats davon
werden in üblicher
Weise so in Hartgelatinekapseln gefüllt, daß jede Kapsel 20 mg des Wirkstoffs
enthält.
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Beispiel H: Ampullen
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Eine
Lösung
von 1 kg (2R,4R)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol oder
eines physiologisch unbedenklichen Salzes oder Solvats davon in
60 l zweifach destilliertem Wasser wird steril filtriert, in Ampullen
abgefüllt,
unter sterilen Bedingungen lyophilisiert und steril verschlossen.
Jede Ampulle enthält
10 mg Wirkstoff.
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Beispiel I: Inhalationsspray
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Man
löst 14
g (2R,4R)-2-({[5-(4-Fluorphenyl)pyridin-3-ylmethyl]amino}methyl)chroman-4-ol oder
eines physiologisch unbedenklichen Salzes oder Solvats davon in
10 l isotonischer NaCl-Lösung
und füllt
die Lösung in
handelsübliche
Sprühgefäße mit Pump-Mechanismus.
Die Lösung
kann in Mund oder Nase gesprüht
werden. Ein Sprühstoß (etwa
0,1 ml) entspricht einer Dosis von etwa 0,14 mg.