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Gebiet der
Erfindung
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Die
Erfindung betrifft eine zweiteilige Endlos-Fahrzeug-Kautschuk(flexibel,
aus Elastomer)-Raupenkette, aufweisend eine polyurethanbasierte
Laufflächenkomponente
und eine Kautschukkarkassenkomponente. In einem Aspekt kann die
Laufflächenkomponente
ein schwefelvulkanisierbares Polyurethan oder ein Gemisch aus schwefelvulkanisierbarem
Polyurethan und schwefelvulkanisierbarem Elastomer aufweisen. Die
Erfindung beinhaltet ein Verfahren zur Fertigung einer solchen Raupenkette.
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Hintergrund
der Erfindung
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Endlos-Kautschuk-Traktorraupenketten
werden in steigendem Umfang zur Fortbewegung verschiedener Fahrzeuge über den
Boden verwendet, wie beispielsweise verschiedener Traktoren und
anderer landwirtschaftlicher Fahrzeuge, einschließlich beispielsweise
Mähdrescher
und Düngerstreuer,
sowie verschiedener Erdbewegungsmaschinen.
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Insbesondere
ist eine solche Raupenkette konventionell über zumindest zwei Rädern positioniert,
normalerweise einem Antriebsrad zum Eingriff an einer Innenseite
der Raupenkette und Antreiben der Raupenkette, und zumindest einem
angetriebenen Rad zur Steuerung der Bahn der Raupenkette, wenn sie
sich bewegt, um das zugehörige
Fahrzeug fortzubewegen. Die Außenseite
der peripheren Laufflächenkonfiguration der
Raupenkette enthält
typischerweise eine Vielzahl erhabener Stollen, die zum Angreifen
am Boden und Unterstützen
des Fortbewegens des zugehörigen
Fahrzeugs, wie beispielsweise eines Traktors über einen landwirtschaftlichen
Boden, gestaltet sind.
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In
der Praxis sehen die Laufflächen
solcher Kautschukraupenketten eine wesentlich breitere Aufstandsfläche vor
als konventionelle Luftreifen und sind dadurch anpassungsfähiger an
landwirtschaftliche Felder, dass sie ein besseres Aufschwimmen und
weniger Bodenverdichtung bieten als Kautschukreifen, was zu einem
besseren Ernteertrag führen
kann. Zusätzlich
kann die Verwendung von Kautschukraupenketten statt Luftreifen es
einem Bauern ermöglichen,
früher
in der Pflanzsaison auf ein Feld zu gehen und Feldfrüchte zu einem
früheren
Zeitpunkt zu pflanzen und kann ein Abernten einer Ernte auf einer
zeitgerechteren Basis im Vergleich zu mit konventionellen Kautschuk-Luftreifen
ausgestatteten landwirtschaftlichen Fahrzeugen gestatten. Solche
Verwendung und Vorteile von Kautschuktraktorraupenketten sind den
Fachleuten in solcher Technik wohlbekannt.
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Solche
Kautschukraupenketten liegen konventionell in Form eines Endloskautschukgurts
vor, der aus einer Kautschukkarkasse, die mit Endlosstahlkabeln
verstärkt
ist, welche in die Karkassenkautschukzusammensetzung selbst hineingeformt
sind, um Abmessungsstabilität
für die
Raupenkette hinzuzufügen,
und aus einer integralen äußeren Kautschuklauffläche mit
erhabenen Stollen zum Zweck des Inkontaktkommens mit dem Boden zusammengesetzt
ist.
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JP-A-
05/170148 offenbart eine zweiteilige Endlos-Kautschukraupenkette gemäß dem Oberbegriff
von Anspruch 1, die eine Polyurethanlauffläche und eine Kautschukkarkasse
umfasst, die mittels eines vulkanisierten Klebeabschnitts vereinigt
sind.
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Polyurethanlaufflächen sind
manchmal für
Kautschukreifen vorgeschlagen worden. Solche Polyurethane sind typischerweise
ein Reaktionsprodukt eines Polyisocyanats (z.B. Diisocyanat) und
eines oder mehrerer polymerer Polyole, wie beispielsweise Polyetherpolyole
und/oder Polyesterpolyole. Beispielsweise wurden bis dato Kautschukreifen,
luftgefüllt
und massiv, vorgeschlagen, die eine an eine Polyurethanlauffläche gebundene
Kautschukkarkasse aufweisen. Siehe beispielsweise US-A-4,669,517 und 4,095,637.
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Schwefelaushärtbare Polyurethane
sind vorgeschlagen worden als ein Reaktionsprodukt eines Polyisocyanats
(z.B. Diisocyanat) und polymerer Polyole, die einen Grad von Ungesättigtheit
enthalten, insbesondere Kohlenstoff-zu-Kohlenstoff-Doppelbindungsungesättigtheit.
Solches Polyisocyanat kann beispielsweise ein Methylen-bis(4-Phenylisocyanat)
oder MDI sein und das polymere Polyol kann ein trifunktionelles
aktives Wasserstoff- verbindungs-initiiertes
Polyoxyalkylenpolyetherpolyol mit einem Grad von Ungesättigtheit
sein, das auch ein Polytetramethylenetherglykol umfassen kann. (Siehe
beispielsweise US-A- 6,255,431, wo ein trifunktionelles Mittel mit
einem Polyol benutzt wird, wobei eine verliehene Ungesättigtheit
zur Förderung
physikalischer Eigenschaften des Polyurethans verwendet wird).
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Schwefelaushärtbare walkbare
thermoplastische Polyurethane können
auch allein oder als ein Gemisch mit schwefelaushärtbaren
dienbasierten Elastomeren als ein Produkt relativ equivalenter Mengen
polymeren Polyols (z.B. Polyester- und/oder Polyetherpolyole) und
eines Polyisocanats (z.B. eines Diisocyanats, wie beispielsweise
MDI) verwendet werden, die, durch Hinzufügen gewisser ungesättigter
Kohlenstoff-zu-Kohlenstoff-Doppelbindungen, üblicherweise
in der polymeren Polyolkomponente des Polyurethans. Repräsentative
Beispiele sind beispielsweise Polyetherpolyurethankautschuk, wie
etwa Millathane E34®, und Polyesterpolyurethan,
wie etwa Millathane 76® von TSE Industries der
Rhein Chemie, einem Bayer-Unternehmen.
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Schwefelvulkanisierbare
Polyurethane, wie etwa ein Produkt eines Polyisocyanats (z.B. Diisocyanat) und
eines flüssigen
Dienvorpolymers und insbesondere eines funktionellen flüssigen Dienpolymers,
die in US-A-4,104,265
beschrieben sein können.
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Der
Zweck dieser Erfindung betrifft eine Fahrzeugraupenkette, die zwei
Teile aufweist, nämlich
eine polyurethanbasierte Laufflächenkomponente,
die dazu ausgebildet ist, mit dem Boden in Kontakt zu kommen (am
Boden anzugreifen, insbesondere für landwirtschaftliche Hilfsmittel),
nämlich
einer Laufflächenkomponente,
die voneinander beabstandete Stollen und eine darunterliegende Kautschukkarkassenkomponente
zum Stützen
der Laufflächenkomponente
enthält.
Für diese
Erfindung ist besagter Raupenkettenlaufflächenteil eine Polyurethanlauffläche, die
physisch mit einer Kautschukkarkasse verzahnt und optional chemisch
daran gebunden ist.
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Es
wird erwogen, dass eine solche Kautschukraupenkette mit einer Polyurethanlauffläche, die
mit hervorstehenden Stollen versehen ist, die nicht-pneumatisch
ist, nicht für
extensive Straßenbenutzung
gedacht ist, für
Betrieb auf langsamer Geschwindigkeit mit minimaler interner Wärmeentwicklung
innerhalb der Polyurethanlauffläche
gedacht ist, wobei die Zugkraft der Lauffläche über den Boden in erster Linie
von ihren hervorstehenden, am Boden angreifenden Stollen stammt,
statt in erster Linie von der Polyurethanzusammensetzung selbst
zu stammen, ihre Vorteile hat.
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Fast
alle solche obigen Eigenschaften werden normalerweise nicht von
Personenkraftwagen-Luftreifen gewährleistet, sodass die Anwendung
einer Polyurethanlauffläche
an der Kautschukkarkasse einer Fahrzeugraupenkette für einzigartig
gehalten wird.
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In
der Beschreibung dieser Erfindung werden die Begriffe "ausgehärtet" und "vulkanisiert", falls verwendet,
austauschbar verwendet. Der Begriff "ThK" betrifft
Gewichtsanteile eines Materials pro 100 Gewichtsanteile Kautschuk.
Die Begriffe "Kautschuk", "Gummi" und "Elastomer" werden austauschbar
verwendet, wenn nicht anderweitig vermerkt.
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Zusammenfassung
und Praxis der Erfindung
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In Übereinstimmung
mit dieser Erfindung wird eine Endlos-Kautschuk(flexibele, elastomerische)-Raupenkette
gemäß dem Gegenstand
des unabhängigen
Anspruchs 1 verschafft.
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In
einem Aspekt der Erfindung ist besagte Polyurethanlauffläche chemisch
mittels einer zwischen besagter Laufflächeninnenseite und besagter
Karkasseninnenseite positionierten Klebeschicht an besagte darunterliegende
Kautschukkarkasse gebunden, um besagte Polyurethanlauffläche und
besagte Kautschukkarkasse miteinander zu verbinden.
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In
der Praxis enthält
die Kautschukkarkassenkomponente selbst der zweiteiligen Raupenkette
typischerweise eine Vielzahl von Stollen in ihrer Außenseite,
gegenüberliegend
ihrer Innenfläche,
an besagter Polyurethanlauffläche
befestigt, die dazu gestaltet oder vorgesehen sind, an einem oder
mehr besagter Antriebs- und/oder
angetriebenen Räder
anzugreifen und/oder von diesen geführt zu werden.
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In
weiterer Übereinstimmung
mit einem Aspekt dieser Erfindung ist besagte Polyurethanlauffläche ein schwefelaushärtbares
Polyurethan, das Kohlenstoff-zu-Kohlenstoff-Doppelbindungen
darin enthält.
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In
zusätzlicher Übereinstimmung
mit einem Aspekt dieser Erfindung ist besagte Polyurethanlauffläche ein
Gemisch von schwefelaushärtbarem
Polyurethan und schwefelaushärtbarem
dienbasiertem Kautschuk.
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In
der Praxis kann besagter dienbasierter Kautschuk für besagtes
Polyurethanlaufflächengemisch
beispielsweise ein elastomeres Polymer von Isopren und/oder 1,3-Butadien und/oder
elastomeres Copolymer von Styrol mit Isopren und/oder 1,3-Butadien
sein.
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Repräsentative
Beispiele für
solche Kautschuke sind beispielsweise Cis-1,4-Polyisopren (natürlich oder
synthetisch, vorzugsweise natürlich),
Cis-1,4-Butadien, Styrol-/Butadien-Copolymere (hergestellt durch wässrige Emulsions-
oder durch auf organischem Lösungsmittel
basierte Polymerisation von Styrol und 1,3-Butadien), Isopren-/Butadien-Copolymere,
Styrol-/Isopren-Copolymere und Styrol-/Isopren-/Butadien-Terpolymer.
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Während verschiedene
Polyurethane verwendet werden können,
die durch einen Einschussprozess oder vorzugsweise durch einen Vorpolymerprozess
hergestellt sind, werden schwefelaushärtbare Polyurethane bevorzugt,
die einfach mit typischen Kautschukmischbestandteilen (z.B. Schwefel
usw.) in einem Innenmischer auf eine Weise wie bei dienbasierten
Kautschukzusammensetzungen vermischt werden können.
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Schwefelaushärtbare Polyurethane
können
viele Formen haben, die üblicherweise
Kohlenstoff-zu-Kohlenstoff-Doppelbindungen
darin enthalten, um ihre Schwefelaushärtung zu erleichtern. Üblicherweise
sind solche Doppelbindungen in der Polyolkomponente des Polyurethans
enthalten.
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Während verschiedene
Diisocyanate für
die Herstellung des Polyurethans verwendet werden könnten, können manchmal
Diisocyanate erwünscht
sein, die als nicht verfärbend
betrachtet werden, insbesondere, wenn eine farbige Raupenkettenlauffläche erwünscht ist
(insbesondere, wenn die gewünschte
Farbe eine andere als eine schwarze Farbe ist).
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Repräsentativ
für verschiedene
Isocyanate (z.B. Diisocyanate) sind beispielsweise Methylen-bis(4-phenylisocyanat)
oder MDI, 4,4'-Diphenylmethandiisocyanat
oder TODI, Trimethylhexamethylendiisocyanat oder TMDI, und Hexamethylendiisocyanat
oder H12MDI.
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Es
kann erwünscht
sein, einen Grad an Trifunktionalität zu dem Polyurethan hinzuzufügen, um
verschiedene physikalische Eigenschaften zu verbessern. Dies kann
beispielsweise durch Verwendung von polymeren Polyolen mit verschiedenen
Graden von Difunktionalität
und Trifunktionalität
vollzogen werden.
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Es
können
verschiedene polymere Polyole für
das Polyurethan verwendet werden, wie beispielsweise Polyesterpolyole,
Polyetherpolyole, Polybutadienpolyole sowie funktionelle flüssige Dienvorpolymere
(siehe beispielsweise
U.S. 4,104,265 ).
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Das
Polyurethan für
die Laufflächenkomponente
der Raupenkette kann aus einem schwefelaushärtbaren Polyurethan bestehen,
das auf eine Weise, gleichartig oder dieselbe wie ein schwefelaushärtbares
Polymer, verarbeitet werden kann, nämlich durch Mischen des schwefelaushärtbaren
Polyurethans in einem Innenkautschukmischer zusammen mit Schwefel
und anderen Kautschukmischbestandteilen, wie beispielsweise Verstärkungsfüllmitteln,
wie beispielsweise Carbon Black und ausgefälltes Silika. In der Praxis,
wie hierin vorangehend erörtert,
kann solch schwefelaushärtbares
Polyurethan mit einem oder mehreren schwefelaushärtbaren dienbasierten Elastomeren
vermischt werden, um die physikalischen Eigenschaften der polyurethanbasierten
Lauffläche
der Raupenkette zu verbessern.
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Es
ist zu würdigen,
dass die Polyurethanlaufflächenkomponente
der zweiteiligen Raupenkette durch Formen und Aushärten einer
geformten Lauffläche,
die erhabene, voneinander beabstandete Stollen an ihrer Außenseite
aufweist, vorgeformt werden kann, gefolgt von deren Befestigen an
einer zumindest teilweise vorgehärteten
Kautschukkarkasse durch chemisches Binden und/oder physisches Verzahnen
der schwefelausgehärteten,
polyurethanbasierten Lauffläche
an die bzw. mit der ausgehärtete(n)
Kautschukkarkasse und Aushärten
der resultierenden Baugruppe. Ein solches chemisches Binden kann
beispielsweise durch Dazwischensetzen einer Klebeschicht zwischen
besagte Lauffläche
und Karkasse und/oder durch chemisches Behandeln besagter Lauffläche und/oder
besagter Karkasse vollzogen werden. Dementsprechend kann eine Kombination von
chemischer Bindung und physischer Verzahnung verwendet werden.
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Alternativ
kann die Polyurethanlaufflächenkomponente
der zweiteiligen Raupenkette, insbesondere ein schwefelaushärtbares
Polyurethan, direkt an die Oberfläche besagter Raupenketten-Kautschukkarkassenkomponente
angeformt werden, indem ein flüssiges
Polyurethan-Reaktionsgemisch
auf eine vorgehärtete
Karkassen-Kautschukoberfläche gegossen
und das Polyurethanreaktionsgemisch ausgehärtet wird. Die resultierende
Polyurethanlauffläche
kann an der Oberfläche
der Kautschuk-Laufflächenkarkasse
durch die vorgenannte chemische Bindung sowie die physische Verzahnung
zugehöriger
Stollen und Rillen befestigt werden.
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Alternativ
kann besagte Polyurethanlaufflächenkomponente
eine Platte aus einem vorgeformtem Polyurethan sein, insbesondere
einem schwefelaushärtbaren
Polyurethan, die erhabene Stollen an ihrer Außenseite hat, wobei besagte
Polyurethanplatte optionsweise chemisch (z.B. mittels einer Klebeschicht
an ihrer Innenseite) und physisch (mittels Stollen und/oder Rillen
an ihrer Innenseite) an eine vorgehärtete Kautschuk-Karkassenkomponente
besagter Raupenkette gebunden ist.
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Alternativ
kann besagte Polyurethanlaufflächenkomponente
als eine Platte aus einem schwefelaushärtbaren Polyurethan an der
Oberfläche
einer vorgehärteten
Kautschukkarkassenkomponente angebracht und die Polyurethanplatte
in einer geeigneten Form daran ausgehärtet werden, um eine erhabene
Stollenkonfiguration an der Außenseite
besagter Polyurethanlaufflächenkomponente,
die dazu entworfen ist, um mit dem Boden in Kontakt zu kommen, zu
ergeben.
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In
der Praxis ist die Innenseite besagter Polyurethanlaufflächenkomponente
physisch mit der Außenseite
besagter Raupenketten-Kautschukkarkassenkomponente verzahnt, indem
Stollen und/oder Rillen an der Innenseite besagter Polyurethanlauffläche gebildet
werden, mit entsprechenden, oder komplementären, Rillen und/oder Stollen
an der Außenseite
besagter Laufflächenkautschukkarkassenkomponente,
die der Innenseite besagter Polyurethanlauffläche entsprechen. Dies kann
vollzogen werden, indem zuerst das Polyurethan in einer geeigneten
Form geformt wird, wie beispielsweise durch Formen oder Schleudergießen eines
flüssigen Polyurethanreaktionsgemischs
in eine geeignete Form, Aushärten
des Polyurethangemischs, um die Lauffläche zu formen, und Anbringen
der Lauffläche
an einer Raupenketten-Kautschukkarkasse oder durch Gießen des
Polyurethanreaktionsgemischs direkt auf die Oberfläche, die
mit einem Klebemittel vorbeschichtet sein kann, der Raupenketten-Kautschukkarkasse
und Aushärten
des Polyurethans, um die Polyurethanlauffläche zu formen.
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Für ein Beispiel
der Herstellung einer chemisch an eine ausgehärtete Kautschukreifenkarkasse
gebundenen Polyurethanlauffläche
siehe US-A- 4,669,517.
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Beispielsweise
kann ein Komposit aus einer Polyurethanlauffläche, gebunden an eine Oberfläche einer
ausgehärteten
Kautschukraupenkettenkarkasse, beispielsweise folgendes umfassen:
- (A) Reinigen einer Oberfläche einer ausgehärteten Kautschuk-Raupenkettenkarkasse,
wobei besagter Kautschuk hergestellt wurde durch Schwefelaushärten einer
Kautschukzusammensetzung, die 2 bis 10, alternativ 8 bis 12, ThK
zumindest eines hydroxyl-beendeten Dienpolyols, gewählt aus
Polybutadienpolyol und Polyisoprenpolyol, enthielt, wobei besagtes
Polyol dadurch gekennzeichnet ist, dass es auf 30°C flüssig ist,
dass es eine Hydroxylfunktionalität von 1,5 bis 3, alternativ
2 bis 2,5, und eine Molmasse (zahlendurchschnittlich) in einem Bereich
von 2000 bis 4000, alternativ 2500 bis 3200, hat; und wobei besagter Kautschuk
Null bis 25, alternativ etwa 20, ThK Kautschukverarbeitungsöl enthält;
- (B) Anbringen zumindest einer Beschichtung an besagter gereinigter
Kautschukoberfläche
als eine Dispersion von Cyanursäure
in einem flüchtigen
organischen Verdünner, gefolgt
vom Trocknen des resultierenden Überzugs,
um besagten Verdünner
zu entfernen;
- (C) Anbringen zumindest einer zusätzlichen Beschichtung an besagtem
Cyanursäureüberzug als
eine Lösung,
die ein Phenolformaldehydresolharz in einem flüchtigen organischen Lösungsmittel
umfasst, gefolgt vom Trocknen des resultierenden zusätzlichen Überzugs
bzw. Überzüge, um das
Lösungsmittel
zu entfernen;
- (D) Anbringen einer vorgeformten Polyurethanlauffläche oder
Anbringen eines flüssigen
Polyurethanreaktionsgemischs an besagter beschichteter Kautschuk-Raupenkettenoberfläche; und
- (E) Zulassen der Klebebindung besagter vorgeformter Polyurethanlauffläche an besagter
Kautschukkarkasse oder Aushärten
besagten Polyurethanreaktionsgemischs, um ein Komposit aus der chemisch
an die ausgehärtete
Kautschukraupenkettenkarkasse gebundenen Polyurethanlauffläche zu bilden.
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In
der Praxis kann beispielsweise besagtes flüssiges Polyurethanreaktionsgemisch
an besagter ausgehärteter
Kautschuk-Raupenkettenoberfläche
angebracht werden, die eine klebstoffbeschichtete Oberfläche sein
kann, beispielsweise durch
- (1) Fließenlassen
des flüssigen
Gemischs auf einen geeigneten Formhohlraum, der besagte Kautschuk-Raupenkettenkarkasse
enthält,
und/oder
- (2) Schleudergießen
besagten flüssigen
Polyurethanreaktionsgemischs auf die Oberfläche besagter Kautschukraupenkette,
durch
- (a) rasches Drehen der ausgehärteten Kautschukraupenkette
um ein flüssiges
Polyurethan ausstoßendes Mittel
und/oder
- (b) rasches Drehen eines flüssiges
Polyurethan ausstoßenden
Mittels um die ausgehärtete
Kautschukraupenkette.
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Es
ist zu würdigen,
dass Polyurethane konventionell hergestellt werden durch eine Reaktion
von:
- (A) polymerem Polyol;
- (B) Polyisocyanat (z.B. Diisocyanat); und optionsweise
- (C) Aushärtemittel
(z.B. Trimethanolpropan, oder TMP).
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Es
bestehen viele Variationen solcher Reaktion, großenteils abhängig von
der Wahl der Reaktanten und Additive. Manche polymeren Polyole können beispielsweise
Polyetherpolyole und/oder Polyesterpolyole oder ein Polycaprolactampolyol
sein. Solche polymeren Polyole sind den Fachleuten in der Herstellung
von Polyurethanen wohlbekannt.
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Zu
einem weiteren Verständnis
dieser Erfindung wird auf die begleitenden Zeichnungen verwiesen, wobei 1 eine
Perspektivansicht einer zweiteiligen Endloskautschukraupenkette
abbildet, die aus einer Laufflächenkomponente
und einer Karkassenkomponente besteht, die an einem Fahrzeug mit
einem Antriebsrad und einem angetriebenen Rad angebracht ist, 2 und 3 Längsschnittansichten
solcher Raupenkette abbilden, 4 und 5 vergrößerte Ansichten
eines Teils der zweiteiligen Raupenkette von 1 sind, die
eine alternative Grenzfläche
zwischen dem Laufflächenteil
und dem Karkassenteil besagter Raupenkette abbilden.
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In
den Zeichnungen ist eine zweiteilige Raupenkette (1) vorgesehen,
die eine Kautschukkarkassenkomponente (6) und polyurethanbasierte
Laufflächenkomponente
(2) aufweist, konfiguriert mit erhabenen, voneinander beabstandeten
Stollen, die dazu entworfen sind, mit dem Boden in Kontakt zu kommen
(3), welche alternativ auch Rillen (4) zwischen
besagten erhabenen Stollen (3) enthalten. Die Polyurethanlaufflächenkomponente
(2), beispielsweise ein schwefelaushärtbares oder schwefelausgehärtetes Polyurethan,
wird an der Oberfläche
der Kautschukkarkassenkomponente (6) befestigt, indem die
Polyurethanlaufflächenkomponente
und die Kautschukkarkassenkomponenten miteinander verbunden werden,
zusammen mit einem an der Grenzfläche befindlichen Klebezement
(6A) dazwischen, und wird außerdem durch ineinandergreifende
Stollen (2A) und/oder (2C) an der Innenseite der
Polyurethanlaufflächenkomponente
(2) und komplementärer
Rillen (2B) und/oder (2D) in der Oberfläche der
Kautschukkarkassenkomponente (6) physisch mit besagter
Kautschukkarkassenkomponente (6) verzahnt. Die an der Grenzfläche befindlichen
erhabenen Stollen (2A) sind in einer relativ quadratischen
Konfiguration abgebildet, und die an der Grenzfläche befindlichen Stollen (2B) sind
in einer relativ rechteckigen Konfiguration abgebildet, um ein Rutschen
zwischen besagter Polyurethanlaufflächenkomponente (2)
und Kautschukkarkassenkomponente (6) zu verhindern, wenn
längs- und/oder quergerichtete
Kräfte
erfahren werden, wenn die Raupenkette (1) im Einsatz über den
Boden gefahren wird.
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An
der Außenseite
der Kautschukkarkassenkomponente (6) der zweiteiligen Raupenkette
(l) positionierte erhabene Stollen (5) sind ebenfalls gezeigt,
an denen von einem geeigneten Antriebsrad des Fahrzeugs angegriffen
werden kann, um die zweiteilige Raupenkette (1) anzutreiben.
Alternativ kann die zweiteilige Raupenkette (1) von einem
Reibrad angetrieben werden.
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Die
zweiteilige Raupenkette (1) selbst kann aus der umfangsgerichteten
polyurethanbasierten Laufflächenkomponente
(2) zusammengesetzt sein, welche eine schwefelausgehärtete Polyurethanzusammensetzung
auf einer schwefelausgehärteten
dienbasierten Kautschukkarkassenkomponente (6) sein kann,
wobei die Kautschukkarkassenkomponente (6) selbst eine
Kord- oder Gewebe(z.B. stahl- oder glasfaserverstärkten Kunststoff)-Gürtelverstärkung (7)
zwecks Abmessungsstabilität
enthält.
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Es
ist zu würdigen,
dass die Verwendung der Laufflächenkomponente
der zweiteiligen Raupenkette in einem landwirtschaftlichen Arbeitsgang
Probleme aufwirft, die von einem kreisringförmigen Luftreifen normalerweise
nicht erfahren werden. In einem Aspekt hat die Raupenkette einen
relativ dünnen
Querschnitt, der nicht von Pneumatikluftdruck gestützt wird,
wie dies bei einem Luftreifen der Fall wäre. Weiterhin hat die Raupenkette
inhärent
eine große
Aufstandsfläche
auf dem Boden, während
ein kreisringförmiger
Luftreifen eine relativ kleine Aufstandsfläche bietet.
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In
der Tat stellt die Raupenkettenlauffläche spezielle Probleme und
Herausforderungen, wenn sie ein Fahrzeug über das, was üblicherweise
eine relative raue Umgebung ist, befördert, welche einen Boden umfasst,
der sowohl verschiedene landwirtschaftliche Chemikalien als auch
Pflanzenstoppeln enthalten kann, die die Oberfläche der Raupenkettenlauffläche verschleißen oder
sogar durchbohren können.
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Dementsprechend
kann die zweiteilige Raupenkette dieser Erfindung dadurch einen
speziellen Nutzen bieten, dass sie, wenn die Laufflächenkomponente
verschlissen wird, ersetzt werden kann und die Nutzungsdauer der
Karkassenkomponente stark verlängert
und daher die Lebensdauer der zweiteiligen Raupenkette selbst, sei
es auch mit einer neuen Laufflächenkomponente,
erneuert.
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Es
wird erwogen, dass ein solcher Vorteil verwirklicht werden kann,
wenn die Laufflächenkomponente einfach
physisch mit der Karkassenkomponente verzahnt ist, da so die Lauffläche einfach
von der Karkasse abgenommen und eine neue Laufflächenkomponente auf die bestehende
Karkassenkomponente aufgezogen werden kann.
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Alternativ,
wo eine Klebeschicht als eine Grenzfläche zwischen der Innenseite
der Laufflächenkomponente
und der Innenseite der Karkassenkomponente positioniert ist, kann
die Laufflächenkomponente
bis auf die Oberfläche
der Innenseite der Karkassenkomponente abgeschliffen werden, eine
neue Klebeschicht an der sich ergebenden Innenseite der Karkassenkomponente
angebracht und eine neue Laufflächenkomponente
daran angebracht werden, um eine neue zweiteilige Raupenkettenbaugruppe
zu bilden. Auf einzigartige Weise kann besagte Klebeschicht, wo
sie original oder sekundär
angebracht wird, nachdem die Laufflächenkomponente weggeschliffen
ist, mit einer anderen Farbe als Schwarz gefärbt werden, sodass sie zu einem
Indikator zum Andeuten übermäßigen Verschleißes der
Laufflächenkomponente
wird, oder, signifikanter, zu einem Indikator, um die Höchstgrenze
des Abschleifens (Abschmirgelns) der Laufflächenkomponente anzudeuten,
um die Innenseite der Karkassenkomponente freizulegen. Im Wesentlichen
kann die zweiteilige Raupenkette dadurch runderneuert werden.
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Dementsprechend
wird in einem Aspekt der Erfindung erwogen, dass eine zweiteilige
Fahrzeugraupenkette mit einer Laufflächenkomponente aus einer Polyurethanzusammensetzung
mit ihren erweiterten, voneinander beabstandeten Stollen, die dazu
entworfen sind, mit dem Boden in Kontakt zu kommen, eine neue, anpassbare
Herangehensweise an eine solche Fahrzeugraupenkettenumgebung ist,
insbesondere, wo sie die Unterstützung
und Unterlegung durch eine Kautschukkarkasse hat. Ein einzigartiger
Vorteil einer Polyurethanzusammensetzung für besagte Laufflächenkomponente
ist, dass sie leicht mittels eines Farbstoffs, insbesondere mit
einem farbigen Pigment mit einer anderen Farbe als Schwarz, gefärbt werden
kann, um eine zweiteilige Raupenkette mit einer kundenspezifischen
Laufflächenfarbe
zu verschaffen.
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Es
wird hierin erwogen, dass eine zweiteilige Fahrzeugraupenkette einer
Kautschukkarkassen-/Laufflächenkonstruktion,
insbesondere für
eine Laufflächenkomponente
aus Polyurethanzusammensetzung, wo 1. die Laufflächenkomponente voneinander
beabstandete erhabene Stollen, die dazu entworfen sind, um mit dem
Boden in Kontakt zu kommen, an ihrer umfangsgerichteten Außenseite
enthält,
damit kombiniert, dass 2. besagte Lauffläche physisch mit einer Oberfläche besagter
Raupenketten-Kautschukkarkassenkomponente verzahnt und optionsweise
chemisch daran gebunden ist, neu, erfinderisch und eine Abweichung
von früherer Praxis
ist.
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Das
nachfolgende Beispiel wird zur Illustration der Erfindung vorgelegt
und soll nur beispielhaft sein. Die Anteile und Prozentsätze sind
gewichtsbezogen, wenn nicht anderweitig angedeutet.
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BEISPIEL
I Tabelle
1: Polyurethanherstellung (Rezepturen)
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Tabelle
2: OH-/Amin- und OH-/Isocyanatgruppenverhältnisse
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Tabelle
3: Physikalische Eigenschaften
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BEISPIEL
II Tabelle
4 Walkfähiges Polyesterpolyurethan
Millathane 76, vermischt mit Polyisopren in einer Modellverbindung
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Tabelle
5 Walkfähiges Polyesterpolyurethan
Millathane 76, vermischt mit Emulsions-SBR in einer Modellverbindung