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Die Erfindung betreffendes
technisches Gebiet
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung von Cytidin-5'-diphosphocholin
(CDP-Cholin) als aktiven Bestandteil zur Herstellung eines pharmazeutischen
Mittels zur Prophylaxe oder Behandlung von diabetischer Neuropathie.
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Stand der Technik
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Derzeit
betreffen die Behandlungen von Diabetes die Symptome und beruhen
auf der Verabreichung von Insulin oder hypoglykämischen Mitteln. Eine Langzeitkontrolle
des Blutzuckers ist jedoch schwierig, geschweige denn eine vollständige Heilung
von Diabetes und im Fall eines längeren
Krankheitszeitraums werden verschiedenartige Komplikationen ausgelöst. Von
derartigen Komplikationen ist ein allgemeiner Krankheitszustand
diabetischer peripherer Neuropathie eine beidseitig symmetrische,
die Empfindungsnerven beherrschende Polyneuropathie. Bei akuten
Symptomen werden eine Nervenerregung wie etwa eine Empfindungsabnormalität, Allodynie
(unter Fühlen
eines Schmerzes bei leichtem Berühren
der Körperoberfläche) und
dergleichen beobachtet und bei chronischen Symptomen werden ein
verringertes Empfinden (Gliedertaubheit, Kälteempfinden usw.), Schmerz
und dergleichen beobachtet. Außerdem
entwickelt sich eine diabetische Dysautonomie hauptsächlich bei
Diabetespatienten mit einer Polyneuropathie, was jedes unter der
Kontrolle autonomer Nerven stehende Organ der Gefahr einer Abnormalität aussetzt
und es werden eine abnormale Darmbewegung wie etwa Verstopfung und
Diarrhöe,
Impotenz, orthostatische Hypotonie, Dyshidrie, Verzögerung der
Magenentleerung und dergleichen beobachtet.
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Für diabetische
Neuropathie, die derartige verschiedenartige Symptome zeigt, wurde
Epalrestat (hergestellt durch Ono Pharmaceutical Co., Ltd.), das
ein Aldosereduktasehemmer ist, nur in Japan zugelassen und verwendet.
Es wurde jedoch auf verschiedene Probleme die Wirksamkeit und Nebenwirkungen
dieses Wirkstoffs betreffend hingewiesen [The Informed Prescriber,
Bd. 11, Seite 122 und 125, Dezember (1996)]. Weiterhin wurde außerdem Mexiletin-hydrochlorid
(hergestellt durch Nippon Boehringer Ingelheim Co., Ltd.), das als
therapeutischer Wirkstoff für
(ventrikuläre)
Tachyarrhythmie verwendet wird, zugelassen und wegen der Wirksamkeit
und Wirkung zur Besserung der subjektiven Symptome (spontaner Schmerz,
Taubheit) von diabetischer Neuropathie verwendet. Wie jedoch in
der Phase III – kontrollierte
klinische Studie – berichtet
wurde, ist seine Spontanschmerzlinderungsrate höchstens 50% und der Wirkstoff
ist als therapeutisches Mittel für diabetische
Neuropathie nicht völlig
zufriedenstellend.
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Der
Hauptzweck der Diabetestherapie ist heutzutage das Verhindern des
Entstehens und Fortschreitens diabetischer Komplikationen zu verhindern
und die Entwicklung eines Wirkstoffs für diabetische Komplikationen,
der eine hohe therapeutische Wirkung und eine hohe Sicherheit zeigt,
ist erwünscht.
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Unter
diesen Umständen
ist bei einer Verbindung zwischen mit Nukleinsäure verwandten Verbindungen
und Neuropathie berichtet worden, daß Triacetyluridin bei durch
Taxol, das ein Antikrebsmittel ist (WO00/11952), ausgelöster peripherer
Neuropathie (verringertes Empfinden) wirksam ist.
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Durch
Taxol, das ein Antikrebsmittel ist, ausgelöste periphere Neuropathie und
diabetische Neuropathie sind jedoch völlig verschiedene Krankheiten,
was die Entstehungsgründe
betrifft. Außerdem
hält es
die vorstehende Veröffentlichung
nicht für
möglich
oder legt es auch nicht nahe, ob Triacetyluridin bei Neuropathie, die
aus einer Kohlenhydratstoffwechselstörung herrührt, nämlich diabetischer Neuropathie
wirksam ist. Weiterhin führt
die vorstehende internationale Veröffentlichung CDP-Cholin, das
von Triacetyluridin verschieden ist, als aktiven Bestandteil beispielhaft
an. CDP-Cholin wird jedoch in der vorstehenden Veröffentlichung
ohne spezielle Daten bloß als
Beispiel, viel weniger als eine sich auf die Wirkung von CDP-Cholin
auf diabetische Neuropathie beziehende Beschreibung oder Daten dargestellt.
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Offenbarung der Erfindung
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Im
Hinblick auf die vorstehende Situation haben die Erfinder die Wirksamkeit
mit Nukleinsäure
verwandter Verbindungen auf diabetische Neuropathie eingehend untersucht
und fanden, daß obschon CDP-Cholin
herkömmlicherweise
nur zur Verwendung durch intravenöse Verabreichung zur Anwendung
bei Störungen
im Zentralnervensystem wie etwa mit einer Kopfverletzung und Gehirnoperation
verbundener Bewußtseinsstörung erlaubt
ist, es überraschenderweise
bei oraler Verabreichung eine überlegene
Besserungswirkung auf die bei diabetischer, peripherer Neuropathie
beobachteten Symptome wie etwa Empfindungsabnormalität und dergleichen
und auf die von diabetischer Dysautonomie stammenden Symptome wie
etwa verschlechtertes Transportvermögen des Magen-Darm-Trakts und
dergleichen zeigt, wodurch die vorliegende Erfindung erreicht wurde.
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Demgemäß stellt
die vorliegende Erfindung Folgendes bereit:
- (1)
Verwendung von CDP-Cholin oder eines pharmazeutisch annehmbaren
Salzes davon zur Herstellung eines pharmazeutischen Mittels zur
Prophylaxe oder Behandlung von diabetischer Neuropathie;
- (2) die Verwendung aus vorstehend (1), wobei die diabetische
Neuropathie eine hauptsächlich
durch eine Kohlenhydratstoffwechselstörung verursachte Neuropathie
ist;
- (3) die Verwendung aus vorstehend (1), wobei die diabetische
Neuropathie periphere Neuropathie ist;
- (4) die Verwendung aus vorstehend (1), wobei die diabetische
Neuropathie Dysautonomie ist;
- (5) die Verwendung aus einem aus vorstehend (1) bis (4), wobei
sich das pharmazeutische Mittel zur Prophylaxe oder Behandlung in
einer Dosierungsform zur oralen Verabreichung befindet.
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Kurze Beschreibung der
Zeichnungen
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1 zeigt
die Ergebnisse für
CDP-Cholin bezüglich
der Bestimmung (Schwellenanalyse) der thermischen nozizeptiven Reaktion,
wobei die Längsachse
die Reaktionslatenzzeit (Sekunden) zeigt und die Querachse den verstrichenen
Zeitraum (Wochen) der CDP-Cholinverabreichung zeigt.
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2 zeigt
die Ergebnisse für
CDP-Cholin bezüglich
der Bestimmung (Schwellenanalyse) der thermischen nozizeptiven Reaktion,
wobei die Längsachse
die Reaktionslatenzzeit (Sekunden) zeigt und die Querachse den Krankheitszeitraum (Wochen)
des Diabetes zeigt.
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3 zeigt
die Ergebnisse für
CDP-Cholin und verwandte Verbindungen bezüglich der Bestimmung (Schwellenanalyse)
der thermischen nozizeptiven Reaktion, wobei die Längsachse
die Reaktionslatenzzeit (Sekunden) zeigt.
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Beste Ausführungsform
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung stellt weiter die Verwendung von CDP-Cholin
oder eines pharmazeutisch annehmbaren Salzes davon zur Herstellung
eines pharmazeutischen Mittels zur Prophylaxe oder Behandlung von
diabetischer Neuropathie bereit.
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CDP-Cholin
und ein pharmazeutisch annehmbares Salz davon sind bei der Prophylaxe
oder Behandlung von diabetischer Neuropathie, insbesondere hauptsächlich durch
Kohlenhydratstoffwechselstörungen verursachter
Neuropathie wirksam. Eine derartige Neuropathie schließt die periphere
Neuropathie und Dysautonomie ein, wobei der allgemeine Krankheitszustand
der peripheren Neuropathie eine bilateral symmetrische und empfindungsnervendominierende
Polyneuropathie ist. Die Einteilung, Bezeichnung und dergleichen
von Neuropathie ist in der vorliegenden Beschreibung im Einklang
mit der 17. Ausgabe von The Merck Manual.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung ist es zum Beispiel möglich,
das Auftreten sowohl der Symptome im akuten Zustand (Empfindungsabnormalität, Allodynie
und dergleichen) als auch der Symptome im chronischen Zustand (Gliedmaßentaubheit,
Kältegefühl, Schmerz
und dergleichen) zu hemmen oder derartige Symptome nach deren Auftreten
durch Verabreichen von CDP-Cholin oder eines pharmazeutisch annehmbaren Salzes
davon an einen Diabetespatienten vor der Entwicklung der für periphere
Neuropathie spezifischen Symptome oder nach deren Auftreten zu bessern.
Es ist weiterhin möglich,
das Auftreten der für
Dysautonomie spezifischen Symptome wie etwa abnormale Darmbewegung,
verzögerte
Magenentleerung und dergleichen aufgrund eines verschlechterten
Transportvermögens
des Magen-Darm-Trakts zu hemmen oder derartige Symptome nach deren
Auftreten durch Verabreichen von CDP-Cholin oder eines pharmazeutisch
annehmbaren Salzes davon an einen Diabetespatienten vor der Entwicklung
der für
Dysautonomie spezifischen Symptome oder nach deren Auftreten zu
bessern.
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CDP-Cholin
kann in freier Form oder einer Salzform als aktiver Bestandteil
eines Mittels oder einer pharmazeutischen Zusammensetzung zur Prophylaxe
oder Behandlung von diabetischer Neuropathie der vorliegenden Erfindung
vorliegen. Beispiele der Salzform schließen Alkalimetallsalze wie etwa
ein Lithiumsalz, Natriumsalz, Kaliumsalz und dergleichen, Erdalkalimetallsalze
wie etwa ein Magnesiumsalz und dergleichen und dergleichen ein,
sind aber nicht darauf beschränkt.
Davon ist ein pharmazeutisch annehmbares Salz besonders bevorzugt.
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CDP-Cholin
und ein Salz davon kann ein Hydrat oder ein Solvat sein. Im Fall
eines Hydrats wird ein Hydrat oder ein Salzhydrat, bei dem 1–20 Moleküle Wasser
an 1 Molekül
CDP-Cholin oder ein Salz davon festgehalten oder gebunden ist (sind),
veranschaulicht.
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Weiterhin
kann CDP-Cholin und ein Salz davon und ein Hydrat oder ein Salzhydrat
davon (hierin nachstehend einfach als CDP-Cholin bezeichnet) in
Form eines Kristalls oder keines Kristalls in der vorliegenden Erfindung
verwendet werden.
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Derartiges
CDP-Cholin ist eine bekannte Verbindung und kann als im Handel erhältliches
Produkt erhalten werden oder kann gemäß einem bekannten Verfahren
(siehe JP-A-6-31306, EP-Patent Nr. 329627, US-Patent Nr. 6057301
und dergleichen) hergestellt werden.
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CDP-Cholin
ist zur Prophylaxe oder Behandlung der vorstehenden diabetischen
Neuropathie durch irgendeine aus der oralen Verabreichung, parenteralen
Verabreichung, intrarektalen Verabreichung und örtlichen Verabreichung wirksam.
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Ein
Mittel oder eine pharmazeutische Zusammensetzung zur Prophylaxe
oder Behandlung von diabetischer Neuropathie kann durch Mischen
des vorstehend angeführten
CDP-Cholins und eines herkömmlichen Trägers zur
Zubereitung und Verarbeiten des Gemischs zu einer Zubereitung hergestellt
werden. Der Gehalt an CDP-Cholin in der Zubereitung oder Zusammensetzung
kann aus dem Bereich von mindestens 0,01% (Gew./Gew.), vorzugsweise
1–80%
(Gew./Gew.) geeignet bestimmt werden.
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Als
Träger
für die
Zubereitung wird eine Substanz verwendet, die herkömmlicherweise
auf dem Gebiet von Zubereitungen verwendet wird und die nicht mit
CDP-Cholin reagiert. Spezifische Beispiele schließen Lactose,
Glucose, Mannit, Dextrin, Stärke,
Sucrose, Magnesiumaluminometasilikat, synthetisches Aluminiumsilikat,
kristalline Cellulose, Carboxymethylcellulosenatrium, Hydroxypropylstärke, Carboxymethylcellulosecalcium,
Ionenaustauschharz, Methylcellulose, Gelatine, Gummiarabicum, Hydroxypropylcellulose,
niedrigsubstituierte Hydroxypropylcellulose, Hydroxypropylmethylcellulose,
Polyvinylpyrrolidon, Polyvinylalkohol, leichte, wasserfreie Kieselsäure, Magnesiumstearat,
Talk, Carboxyvinylpolymer, Titanoxid, Sorbitanfettsäureester,
Natriumlaurylsulfat, Glycerin, Fettsäureglycerinester, gereinigtes
Lanolin, glycerinierte Gelatine, Polysorbat, Macrogol, Pflanzenöl, Wachs,
Paraffinöl,
weißes
Petrolatum, nichtionisches Tensid, Propylenglykol, Wasser und dergleichen
ein.
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Die
Dosierungsform wird durch eine Tablette, Kapsel, Granulat, Pulver,
Sirup, Suspension, Salbe, Gel, Pflaster, Injektion, Augentropfen
und dergleichen veranschaulicht. Diese Zubereitungen können gemäß einem herkömmlichen
Verfahren unter geeignetem Verwenden des vorstehenden Trägers für eine Zubereitung
hergestellt werden. Im Fall einer flüssigen Zubereitung kann sie
eine Form annehmen, die das Lösen
oder Suspendieren in Wasser oder einem anderen geeigneten Medium
bei Gebrauch umfaßt.
Es ist ferner möglich, durch
ein wohlbekanntes Verfahren auf Tabletten und Granulat eine Beschichtung
aufzubringen.
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Der
Verabreichungsweg des Mittels oder der pharmazeutischen Zusammensetzung
zur Prophylaxe oder Behandlung von diabetischer Neuropathie kann
jeder sein und wird in Abhängigkeit
von deren Dosierungsform aus einer oralen Verabreichung, parenteralen
Verabreichung, intrarektalen Verabreichung und lokalen Verabreichung
ausgewählt.
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Obschon
die Dosis von CDP-Cholin, das ein aktiver Bestandteil des Mittels
oder der pharmazeutischen Zusammensetzung zur Prophylaxe oder Behandlung
von diabetischer Neuropathie ist, in Abhängigkeit vom Verabreichungsverfahren,
Symptom und Alter des Patienten und dergleichen schwankt, ist sie
im allgemeinen etwa 0,1–1000
mg mg/kg/d, vorzugsweise etwa 0,5–500 mg/kg/d, die in einer
Einzeldosis oder verteilten Dosen verabreicht werden können.
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Das
Mittel oder die pharmazeutische Zusammensetzung zur Prophylaxe oder
Behandlung von diabetischer Neuropathie kann andere zur Diabetesbehandlung
wirkungsvolle Bestandteile wie etwa ein orales hypoglykämisches
Mittel und dergleichen enthalten. Es kann in Kombination mit einem
hypoglykämischen
Mittel (z. B. Insulin, Gliclazid, Glibenclamid, Tolbutamid, Acetohexamid)
verabreicht werden.
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Beispiele
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Die
vorliegende Erfindung wird unter Bezug auf Beispiele und Formulierungsbeispiele,
die nicht als einschränkend
aufzufassen sind, genau erläutert.
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Beispiel 1: Wirkung von
CDP-Cholin auf diabetische periphere Neuropathie (1)
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- Testverbindung: Cytidin-5'-diphosphocholin-mononatriumsalz
(CDP-Cholin-Na:
hergestellt von Yamasa Corporation)
- Test: Bestimmung (Schwellenanalyse) der thermischen nozizeptiven
Reaktion unter Verwenden einer diabetischen Maus (in vivo)
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Dieser
Test wurde gemäß dem Verfahren
von Osawa und Kamei (Eur. J. Pharmacol., 372, 221–228 (1999)]
ausgeführt.
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(1) Vorbereitung der diabetischen
Maus
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In
Citratpuffer (pH 4,5) gelöstes
Streptozotocin (200 mg/kg) wurde in die Schwanzvene männlicher ICR-Mäuse (10
je Gruppe, Körpergewicht:
etwa 20 g) unter Auslösen
von Diabetes injiziert.
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(2) Verabreichung von
CDP-Cholin
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CDP-Cholin-Na
wurde in destilliertem Wasser gelöst und in einer Dosis von 100
mg/kg einmal täglich ab
sofort nach Auslösen
des Diabetes oral verabfolgt.
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(3) Bestimmung (Schwellenanalyse)
der thermischen nozizeptiven Reaktion
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Die
Bestimmung wurde mittels eines Tail-Flick-Tests ausgeführt. Genauer
wurde auf den Schwanz der Maus eine photothermische Stimulation
ausgeübt
und die Reaktionslatenzzeit, bis sie den die Wärme fühlenden Schwanz bewegt, wurde
gemessen. Wie sich die Reaktionslatenzzeit bei der Diabetesgruppe
verglichen mg/kg CDP-Cholin an die Diabetesgruppe werden in 1 dargestellt.
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Wie
aus dieser Figur offensichtlich ist, war die Reaktionslatenzzeit
in den frühen
Stadien des Diabetes (zwischen 1 und 4 Wochen) bei der Diabetesgruppe
verglichen mit der Normalgruppe bedeutend verkürzt, die ein der bei humanen
Diabetespatienten beobachteten Allodynie ähnliches Symptom (Hyperalgesie)
zeigte. Eine signifikante Verlängerung
der Reaktionslatenzzeit wurde ab 6 Wochen beobachtet und ein vermindertes Empfinden
der Sinnesnerven wurde wie bei humanen Diabetespatienten beobachtet.
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Als
100 mg/kg CDP-Cholin bei der widersprüchlichen biphasischen Neuropathie
verabfolgt wurden, die im Lauf der Zeit bei der Diabetesgruppe beobachtet
wurde, wurde die vorstehende Neuropathie nahezu vollständig gehemmt
und die Reaktionslatenzzeit verschob sich um denselben Wert wie
bei der normalen Gruppe. In der Figur stellen die Meßwerte die
mittlere ± SA
der Reaktionslatenzzeit von 10 Mäusen
dar, wobei * einen signifikanten Unterschied (P < 0,05) zu der Normalgruppe darstellt
und # einen signifikanten Unterschied (P < 0,05) zu der Diabetesgruppe darstellt.
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Die
Ergebnisse haben gezeigt, daß die
orale Verabreichung von CDP-Cholin vor dem Entstehen von Symptomen,
die für
eine Vielzahl Symptome zeigende diabetische periphere Neuropathie
spezifisch sind, eine Hemmung des Entstehens der Symptome gestattet.
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Als
die Dosis des CDP-Cholins auf 300 mg/kg eingestellt wurde, wurde
eine ähnliche
Wirkung gefunden. Es wurde bereits bestätigt, daß die Verabreichung von 100
oder 300 mg/kg CDP-Cholin an die Normalgruppe keine Wirkung auf
die Reaktionslatenzzeit hat.
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Beispiel 2: Wirkung von
CDP-Cholin auf diabetische periphere Neuropathie (2)
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- Testverbindung: CDP-Cholin-Na
- Test: Bestimmung (Schwellenanalyse) der thermischen nozizeptiven
Reaktion unter Verwenden einer diabetischen Maus (in vivo)
(siehe
das Verfahren von Osawa und Kamei [Eur. J. Pharmacol., 372, 221–228 (1999)]).
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(1) Vorbereitung der diabetischen
Maus
-
In
Citratpuffer (pH 4,5) gelöstes
Streptozotocin (200 mg/kg) wurde in die Schwanzvene männlicher ICR-Mäuse (12–13 je Gruppe,
Körpergewicht:
etwa 20 g) unter Auslösen
von Diabetes injiziert.
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(2) Verabreichung von
CDP-Cholin
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CDP-Cholin-Na
wurde in destilliertem Wasser gelöst und in einer Dosis von 100
mg/kg einmal täglich beginnend
mit dem Zeitpunkt, als 5 Wochen nach der Streptozotocinverabreichung
vergangen waren, oral verabfolgt.
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(3) Bestimmung (Schwellenanalyse)
der thermischen nozizeptiven Reaktion
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Die
Bestimmung wurde mittels eines Tail-Flick-Tests ausgeführt. Die
Ergebnisse werden in 2 dargestellt.
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Wie
in dieser Figur dargestellt, wurde in dem Fall, als die Verabfolgung
von CDP-Cholin (100
mg/kg) an die Diabetesgruppe 5 Wochen nach dem Streptozotocin begonnen
wurde, die Verlängerung
der Reaktionslatenzzeit, und zwar ein verringertes Gefühl der Empfindungsnerven
nahezu vollständig
gehemmt und die Reaktionslatenzzeit verschob sich um denselben Wert
wie die normale Gruppe. In der Figur stellen die Meßwerte die
mittlere ± SA
der Reaktionslatenzzeit von 12–13
Mäusen
dar, wobei * einen signifikanten Unterschied (P < 0,05) zu der Normalgruppe darstellt
und # einen signifikanten Unterschied (P < 0,05) zu der Diabetesgruppe darstellt.
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Die
Ergebnisse haben gezeigt, daß die
orale Verabreichung von CDP-Cholin selbst nach dem Entstehen von
Symptomen, die für
eine Vielzahl Symptome zeigende diabetische Neuropathie spezifisch
sind, eine Hemmung der Symptome gestattet.
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Obschon
die Daten dieses Mal nicht dargestellt werden, wurde eine ähnliche
Wirkung beobachtet, als die Dosis des CDP-Cholins auf 30 mg/kg eingestellt
wurde.
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Beispiel 3: Wirkung von
CDP-Cholin auf diabetische periphere Neuropathie (3)
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- Testverbindung: CDP-Cholin-Na
- Test: Bestimmung (Schwellenanalyse) der thermischen nozizeptiven
Reaktion unter Verwenden diabetischer Mäuse (in vivo)
(siehe das
Verfahren von Osawa und Kamei [Eur. J. Pharmacol., 372, 221–228 (1999)]).
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(1) Vorbereitung der diabetischen
Maus
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In
Citratpuffer (pH 4,5) gelöstes
Streptozotocin (200 mg/kg) wurde in die Schwanzvene männlicher ICR-Mäuse (10
je Gruppe, Körpergewicht:
etwa 20 g) unter Auslösen
von Diabetes injiziert.
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(2) Verabreichung von
CDP-Cholin
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CDP-Cholin-Na
wurde in destilliertem Wasser gelöst und in einer Dosis von 100
mg/kg einmal täglich beginnend
mit dem Zeitpunkt, als 8 Wochen nach der Streptozotocinverabreichung
vergangen waren, oral verabfolgt.
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(3) Bestimmung (Schwellenanalyse)
der thermischen nozizeptiven Reaktion
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Die
Bestimmung wurde mittels eines Tail-Flick-Tests ausgeführt. Als
Ergebnis wurde die Reaktionslatenzzeit bei der Diabetesgruppe im
Lauf der Zeit von dem Zeitpunkt ab, an dem 8 Wochen seit der Verabfolgung
von vergangen waren, verlängert,
aber eine Verlängerung
der Reaktionslatenzzeit oder eine weitere Verschlechterung des verringerten
Gefühls
der Empfindungsnerven wurde bei der Gruppe mit einer Verabfolgung von
100 mg/kg CDP-Cholin nicht beobachtet und eine bedeutende Hemmwirkung
auf die Verlängerung
der Reaktionslatenzzeit wurde nach Ablauf von 11 Wochen nach der
Streptozotocinverabreichung beobachtet.
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Beispiel 4: Wirkung von
CDP-Cholin auf diabetische Dysautonomie
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- Testverbindung: CDP-Cholin-Na
- Test: Test auf die Transportierbarkeit von Aktivkohlepulver
des Magen-Darm-Trakts
diabetischer Mäuse
(in vivo)
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(1) Vorbereitung der diabetischen
Maus
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In
Citratpuffer (pH 4,5) gelöstes
Streptozotocin (200 mg/kg) wurde männlichen ICR-Mäusen (7–11 je Gruppe,
Körpergewicht:
etwa 20 g) zum Auslösen
von Diabetes intraperitoneal injiziert.
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(2) Verabreichung von
CDP-Cholin
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CDP-Cholin-Na
wurde in destilliertem Wasser gelöst und in einer Dosis von 100
mg/kg einmal täglich unmittelbar
nach dem Auslösen
von Diabetes oral verabfolgt.
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(3) Test auf die Transportierbarkeit
von Aktivkohlepulver des Magen-Darm-Trakts
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Die
Mäuse,
die 8 Wochen zuvor eine Streptozotocinverabfolgung erfahren hatten,
wurden für
den Test verwendet. Eine 5%ige Aktivkohlepulversuspension wurde
durch Verwenden 0,5%iger wäßriger Carboxymethylcelluloselösung hergestellt
und Mäusen,
die seit dem Tag zuvor gefastet hatten, oral zu 0,1 ml/Maus verabfolgt.
Nach 30 min wurde der Magen-Darm-Trakt vom Magenausgangsabschnitt
zum Rektum entnommen und die Gesamtlänge wurde gemessen. Außerdem wurde
die Position des Aktivkohlepulvers nach der Bewegung bestätigt und
die Strecke der Bewegung vom Magenausgangabschnitt ab wurde gemessen.
Diese wurde bezogen auf die Gesamtlänge vom Magenausgangabschnitt
zum Rektum als 100% in Zahlenwerte umgewandelt und die Daten wurden
verarbeitet und dazu hergenommen, die Transportierbarkeit von Aktivkohlepulver des
Magen-Darm-Trakts
auszudrücken.
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Wie
sich die Transportierbarkeit von Aktivkohlepulver des Magen-Darm-Trakts
bei der Diabetesgruppe verglichen mit der Normalgruppe änderte und
die Ergebnisse bei Verabfolgung von 100 mg/kg CDP-Cholin an die
Diabetesgruppe werden in Tabelle 1 dargestellt. In Tabelle 1 wurden
die Normalgruppe, Diabetesgruppe und Diabetesgruppe mit CDP-Cholin-Verabfolgung
in drei Bewertungen von weniger als 40%, mindestens 40% und weniger
als 60% Transportierbarkeit von Aktivkohlepulver des Magen-Darm-Trakts
aufgeteilt und die Anzahl der Fälle
bei jeder Bewertung wird als Prozentsatz dargestellt.
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Wie
aus dieser Tabelle offensichtlich ist, zeigte keine einzige Maus
bei der Normalgruppe eine Transportierbarkeit von Aktivkohlepulver
des Magen-Darm-Trakts
von weniger als 40% und die Häufigkeit
von Mäusen,
die eine Transportierbarkeit von Aktivkohlepulver des Magen-Darm-Trakts
von mindestens 40% und weniger als 60% zeigten, überschritt 90%. Im Gegensatz
dazu zeigten die Mäuse
bei der Diabetesgruppe eine hohe Häufigkeit von 54,5% der Mäuse, die
eine Transportierbarkeit von Aktivkohlepulver des Magen-Darm-Trakts
von weni ger als 40% zeigten, was eine deutlich verschlechterte Transportierbarkeit
von Aktivkohlepulver des Magen-Darm-Trakts als bei der Normalgruppe
anzeigte.
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Die äußerst häufig bei
der Diabetesgruppe gefundene funktionelle Verschlechterung der Transportierbarkeit
von Aktivkohlepulver des Magen-Darm-Trakts wird durch Dysautonomie
verursacht. Bei der Gruppe, der 100 mg/kg CDP-Cholin für eine derartige
Störung
gegeben wurde, zeigte nicht eine einzige Maus eine Transportierbarkeit
von Aktivkohlepulver des Magen-Darm-Trakts von weniger als 40%,
was auf diese Weise die vollständige
Hemmung der Verschlechterung der Transportierbarkeit von Aktivkohlepulver
des Magen-Darm-Trakts zeigte, die bei der Diabetesgruppe sehr häufig gefunden
wurde.
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Aus
diesen Ergebnissen wurde verdeutlicht, daß die orale Verabreichung von
CDP-Cholin eine Hemmung des Auftretens oder eine Besserung der für diabetische
Dysautonomie spezifischen Symptome wie etwa eine Verschlechterung
der Transportierbarkeit von Aktivkohlepulver des Magen-Darm-Trakts
und dergleichen ermöglicht.
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Beispiel 5: Wirkung verwandter
Verbindungen auf diabetische periphere Neuropathie
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- Testverbindung 1: CDP-Cholin-Na
Dosis 100 mg/kg (1,959 × 10–4 Mol/kg)
- Testverbindung 2: Triacetyluridin
Dosis 100 mg/kg (2,7 × 10–4 Mol/kg)
- Testverbindung 3: Cytidin
Dosis 100 mg/kg (4,111 × 10–4 Mol/kg)
- Testverbindung 4: Cytidin-5'-monophosphat-dinatriumsalz
(5'-CMP-2Na)
Dosis
100 mg/kg (2,723 × 10–4 Mol/kg)
- Testverbindung 5: Phosphorylcholinchlorid-calciumsalz (P-Cholin)
Dosis:
100 mg/kg (3,88 × 10–4 Mol/kg)
- Testverbindung 6: Cytidin-5'-monophosphat-dinatriumsalz
(5'-CMP-2Na) + Phosphorylcholinchlorid-calciumsalz
(P-Cholin)
Dosis: 72 mg/kg (1,959 × 10–4 Mol/kg)
als 5'-CMP-2Na und
50,5 mg/kg (1,959 × 10–4 Mol/kg)
als P-Cholin
- Test: Bestimmung (Schwellenanalyse) der thermischen nozizeptiven
Reaktion unter Verwenden einer diabetischen Maus (in vivo)
(siehe
das Verfahren von Osawa und Kamei [Eur. J. Pharmacol., 372, 221–228 (1999)]).
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(1) Vorbereitung der diabetischen
Maus
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In
Citratpuffer (pH 4,5) gelöstes
Streptozotocin (200 mg/kg) wurde in die Schwanzvene männlicher ICR-Mäuse (12–13 je Gruppe,
Körpergewicht:
etwa 20 g) unter Auslösen
von Diabetes injiziert.
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(2) Verabfolgung der Testverbindung
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Die
Testverbindungen wurden in destilliertem Wasser gelöst oder
in 0,5%iger wäßriger Carboxymethylcelluloselösung suspendiert
und einmal täglich
beginnend mit dem Zeitpunkt, als 5 Wochen nach der Streptozotocinverabreichung
vergangen waren, oral verabfolgt.
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(3) Bestimmung (Schwellenanalyse)
der thermischen nozizeptiven Reaktion
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Die
Bestimmung wurde mittels eines Tail-Flick-Tests ausgeführt. Als
Ergebnis wurde die Reaktionslatenzzeit bei der Diabetesgruppe von
dem Zeitpunkt ab, an dem 6 Wochen seit der Verabfolgung von vergangen waren,
signifikant verlängert
und es wurde ein verringertes Gefühl der Empfindungsnerven wie
bei humanen Diabetespatienten beobachtet. Als die Verabreichung
von CDP-Cholin (100 mg/kg) an die Diabetesgruppe 5 Wochen nach dem
Streptozotocin begonnen wurde, wurde die Verlängerung der Reaktionslatenzzeit
und zwar ein verringertes Gefühl
der Empfindungsnerven nahezu vollständig gehemmt und die Reaktionsla tenzzeit
lag auf demselben Wert wie bei der Normalgruppe. Bei einer anderen
Gruppe mit Verabfolgung einer Testverbindung (einschließlich Triacetyluridin)
wurde jedoch wie bei der Diabetesgruppe eine signifikante Verlängerung der
Reaktionslatenzzeit gefunden und es wurde keine Hemmwirkung auf
ein verringertes Gefühl
der Empfindungsnerven, wie sie CDP-Cholin ermöglicht, beobachtet. Als typische
Daten dazu werden die Daten nach Ablauf von 7 Wochen nach der Streptozotocinverabfolgung
in 3 dargestellt. In der Figur zeigen die Meßwerte die
mittlere ± SA
der Reaktionslatenzzeit von 12–13
Mäusen,
wobei * einen signifikanten Unterschied (P < 0,01) zu der Normalgruppe darstellt.
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Es
wurde auch bestätigt,
daß Daten,
die eine ähnliche
Tendenz wie die Ergebnisse nach 7 Wochen zeigen, nach Ablauf von
6 oder 8 Wochen nach der Streptozotocinverabreichung erhalten werden.
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Es
wurde berichtet, daß die
orale Verabreichung von CDP-Cholin zu nahezu demselben Wert der
Bioverfügbarkeit
wie bei intravenöser
Verabreichung führt
[Methods Find. Exp. Clin. Pharmacol. 17, Suppl. B., 1–5, (1995)]
und kombiniert mit den vorstehenden Ergebnissen, die keine Aktivität der verwandten
Verbindungen zeigen, wird daraus gefolgert, daß das CDP-Cholin selbst das
aktive Prinzip ist. Zubereitungsbeispiel
1 Tablette
CDP-Cholin | 30,0
mg |
feine
gepulverte Cellulose | 25,0
mg |
Lactose | 39,5
mg |
Stärke | 40,0
mg |
Talk | 5,0
mg |
Magnesiumstearat | 0,5
mg |
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Tabletten
werden aus der vorstehenden Zusammensetzung durch ein herkömmliches
Verfahren hergestellt. Zubereitungsbeispiel
2 Kapseln
CDP-Cholin | 30,0
mg |
Lactose | 40,0
mg |
Stärke | 15,0
mg |
Talk | 5,0
mg |
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Kapseln
werden aus der vorstehenden Zusammensetzung durch ein herkömmliches
Verfahren hergestellt. Zubereitungsbeispiel
3 Injektion
CDP-Cholin | 30,0
mg |
Glucose | 100,0
mg |
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Die
vorstehende Zusammensetzung wird zum Herstellen einer Injektion
in gereinigtem Wasser zur Injektion gelöst.
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Industrielle Anwendbarkeit
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Das
Mittel oder die therapeutische Zusammensetzung zur Prophylaxe oder
Behandlung diabetischer Neuropathie der vorliegenden Erfindung,
die CDP-Cholin als aktiven Bestandteil enthält, hemmt das Auftreten für diabetische
Neuropathie spezifischer Symptome wie etwa diabetische periphere
Neuropathie und diabetische Dysautonomie und zeigt weiter eine starke
bessernde Wirkung selbst nach deren Auftreten und ist in der Sicherheit überlegen.
Es kann folglich zur Prophylaxe oder Behandlung von Neuropathie
als therapeutischer Wirkstoff bei diabetischen Komplikationen verwendet
werden. Da es weiterhin eine Wirkung bei oraler Verabreichung zeigt,
ist es auch zum Verbessern der QOL (Lebensqualität) von Patienten geeignet.