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Das
technische Gebiet der Erfindung ist das der Artillerieprojektile
umfassend einen Körper,
an dem ein Dichtigkeitsgürtel
befestigt ist.
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Es
ist üblich,
ein Projektil mit einem derartigen Gürtel zu versehen, der dafür vorgesehen
ist, beim Schuss die Dichtigkeit gegenüber den Treibgasen zwischen
dem Projektil und dem Waffenrohr zu gewährleisten.
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Wenn
das Projektil kreiselstabilisiert ist, besteht der Gürtel im
Allgemeinen aus Metall. Er nimmt die Züge des Waffenrohres auf und überträgt eine Rotationsbewegung
auf den Körper
des Projektils. Diese Konfiguration ist jene, die im Allgemeinen
eingesetzt wird für
die Artillerieschüsse,
wobei die Artillerierohre immer gezogen sind.
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Heute
werden Projektile hergestellt, die eine voluminöse Nutzlast mitführen, zum
Beispiel Projektile, die auf ihrer Flugbahn gelenkt oder selbstgelenkt sind.
Diese Projektile besitzen eine größere Masse, und sie umfassen
im Allgemeinen ein entfaltbares Leitwerk, das auch einen bestimmten
Platz in der Kammer einnimmt.
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Diese
Projektile reduzieren das verfügbare Volumen
für die
Treibgase beim Schuss. Daraus resultiert ein Verlust von ballistischen
Leistungen.
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Um
dieses Problem zu beseitigen, ist es durch das Patent
EP905473 bekannt (Basis für den Oberbegriff
des Anspruchs 1), das Leitwerk vor dem Gürtel anzuordnen. So dringt
das Leitwerk nicht in die Kammer ein und das den Gasen gewährte Volumen wird
bewahrt.
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Gemäß diesem
Patent ist der Gürtel
fest mit einem hinteren Schuh verbunden, der das Festhalten des
Leitwerkes gewährleistet
und der beim Schuss Dank einer geeigneten Gas erzeugenden Zusammensetzung
ausgestoßen
wird.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, ein solches Projektil vorzuschlagen, bei dem
der Ausstoß des hinteren
Schuhs am Austritt des Waffenrohres in einer zuverlässigen und
einfachen Art und Weise gewährleistet
wird, ohne dass es notwendig ist, insbesondere eine spezifische
pyrotechnische Zusammensetzung einzusetzen.
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Gegenstand
der Erfindung ist so ein Artillerieprojektil umfassend einen Körper, an
dem ein Dichtigkeitsgürtel
befestigt ist, wobei der Gürtel
am Projektilkörper
mit Hilfe eines Montagerings befestigt ist, der durch ein am Austritt
des Rohres der Waffe entriegelbares Befestigungsmittel mit dem Projektilkörper verbunden
ist, wobei das Projektil dadurch gekennzeichnet ist, dass das Befestigungsmittel
einen mit Gewinde versehenen Rand umfasst, der den Montagering des
Gürtels
aufnimmt, wobei der Rand fest mit einem Boden des Projektils verbunden
ist und der von verformbaren, durch Schlitze getrennte Zungen gebildet
wird, wobei der Rand außerdem eine
zylindrische Aufnahme abgrenzt, die einen zwischen zwei Positionen
gleitenden Kolben aufnimmt: eine Verriegelungsposition, in der er
in der Aufnahme mit dem Rand in Eingriff steht und die Durchbiegung der
Zungen verhindert, und eine Entriegelungsposition, in der er die
Zungen frei gibt.
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Der
Kolben kann eine axiale Verlängerung tragen,
die wenigstens eine Bohrung trägt,
wobei die Verlängerung
in eine Kammer eindringt, die im Inneren des hinteren Teils des
Projektils angeordnet ist.
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Vorteilhafterweise
kann die Verlängerung eine
gleitende Klappe einschließen,
die beim Schuss die Treibgase ins Inneren der Kammer eintreten lässt, wobei
der Druck der Gase in der Kammer am Austritt des Rohres der Waffe
die Klappe gegen einen fest mit dem Kolben verbundenen Sitz drückt.
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Die
Verlängerung
kann durch einen perforierten Verschluss verschlossen sein, an dem
sich ein hinterer Teil der Klappe beim Schuss anlegt, wobei dieser
hintere Teil der Klappe einen Ansatz umfasst, der von einer Schulter
umgeben ist, an der wenigstens eine Längsrille der Klappe mündet, wobei
die Treibgase so beim Schuss in die Kammer des Projektils eintreten
können,
indem sie durch die Rille oder Rillen und die Perforationen des
Verschlusses strömen.
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Der
Montagering des Gürtels
kann eine Anschlagfläche
umfassen, an der sich der Kolben anlegt, wenn er am Austritt des
Rohres der Waffe in Entriegelungsposition ist.
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Die
am hinteren Teil des Projektils angeordnete Kammer kann einen Treibladungsblock
einschließen,
der eine Verminderung des aerodynamischen Luftwiderstandes auf der
Flugbahn gewährleistet.
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Der
mit Gewinde versehene Rand kann fest mit einem Boden verbunden sein,
der einen teilweisen Verschluss der Kammer gewährleistet.
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Die
Erfindung wird an Hand der Lektüre
der folgenden Beschreibung einer besonderen Ausführungsform verständlicher,
wobei die Beschreibung sich auf die beigelegten Abbildungen bezieht,
in denen:
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1 in
Seitenansicht ein Projektil gemäß der Erfindung
zeigt,
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2a eine
Ansicht im Längsschnitt
des hinteren Teils des Projektils gemäß der Erfindung ist, wobei
das Projektil im Ruhezustand vor dem Schuss dargestellt ist,
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2b eine
zur vorhergehenden analoge Ansicht ist, wobei das Projektil sich
in der Durchlaufenphase durch das Rohr der Waffe befindet,
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2c eine
zu den vorhergehenden analoge Ansicht ist, wobei das Projektil am
Austritt des Rohres der Waffe dargestellt ist,
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2d das
Projektil kurze Zeit nach seinem Austritt aus dem Rohr der Waffe
zeigt,
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die 3a und 3b den
den mit Gewinde versehenen Rand tragenden Boden in isolierter Weise
zeigen, wobei die 3a ein Längsschnitt und die 3b eine
Unteransicht gemäß der Richtung
F1 sind,
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die 4a und 4b die
Klappe in isolierter Weise zeigen, wobei die 4a ein
Längsschnitt und
die 4b eine Ansicht der Klappe gemäß der Richtung F2 sind.
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1 zeigt
ein Projektil 1 gemäß der Erfindung.
Dieses Projektil umfasst einen Körper 2,
der an seinem vorderen Teil einen ausstoßbaren Schuh 3 und
an seinem hinteren Teil einen Gürtel 4 trägt.
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Der
Gürtel
4 ist
fest mit einem Montagering
6 verbunden ist, der durch eine
Hülle
5 verlängert ist, ganz
wie es durch das Patent
EP905473 beschrieben
ist, welche das zusammengefaltete Festhalten eines (nicht dargestellten)
Leitwerk-Stabilisators gewährleistet.
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Gemäß einem
wesentlichen Merkmal der Erfindung sind Mittel vorgesehen, die es
ermöglichen, den
Gürtel 4 am
Austritt des Rohres der Waffe auszustoßen.
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Eine
derartige Anordnung ermöglicht
es, die Entfaltung des Leitwerks am Austritt des Rohres der Waffe
zu gewährleisten.
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Sie
ermöglicht
es auch, den aerodynamischen Luftwiderstand auf der Flugbahn zu
reduzieren.
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2a kann
die Mittel besser präzisieren, die
es ermöglichen,
den Ausstoß des
Gürtels 4 und der
Hülle 5 zu
gewährleisten.
Diese Mittel umfassen einen Montagering 6, der es ermöglicht,
den Gürtel 4 am
Projektil 1 zu befestigen.
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Dieser
Montagering 6 ist mit dem Körper 2 durch ein Befestigungsmittel
verbunden, das derartig vorgesehen ist, um automatisch am Austritt
des (nicht dargestellten) Rohres der Waffe entriegelt zu werden.
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Der
Montagering 6 umfasst eine zylindrische Fläche 6a,
welche den Gürtel 4 aufnimmt,
und ein Innengewinde 6b, das mit einem mit einem Gewinde versehenen
Rand 7 zusammenwirkt, der fest mit dem hinteren Ende des
Körpers 2 des
Projektils verbunden ist.
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Das
Innengewinde 6b der Rings 6 läuft in einer Senkung 6c aus,
die als Anschlag des Rings 6 bei dessen Verschrauben auf
dem Rand 7 dient. Außerdem
umfasst der Ring 6 einen inneren Bund 8, der in
Abstand der Senkung 6c angeordnet ist, und der die Rolle
einer Anschlagfläche
spielt, wie es in Folge beschreiben werden wird.
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Der
mit Gewinde versehene Rand 7 ist fest mit einem Boden 9 verbunden,
der einen teilweisen Verschluss einer Kammer 10 gewährleistet,
die im hinteren Teil des Projektils 2 eingerichtet ist,
und in deren Inneren ein Block 11 einer Treibladung angeordnet
ist, der eine Verminderung des aerodynamischen Luftwiderstands des
Projektils 1 auf der Flugbahn gewährleistet.
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Diese
Blöcke
sind dem Fachmann unter der angelsächsischen Bezeichnung „Base bleed" (oder Abblas-Sockel)
hinreichend bekannt.
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Der
Block 11 wird durch die Treibgase beim Schuss des Projektils
initiiert. Es ist dasselbe für
das pyrotechnische Zündmittel 12,
dessen Aufgabe es ist, den Block 11 im Falle des Erlöschens beim Durchlauf
der Mündung
der Waffe wieder zu entzünden.
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Der
Boden 9 wird nur in den 3a und 3b dargestellt.
Es ist zu sehen, dass er ein Gewinde 9a auf seiner gesamten äußeren Fläche trägt, was
seine Befestigung am Körper 2 des
Projektils ermöglicht.
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Der
Boden 9 umfasst an einem seiner Enden ein abgerundetes
Profil 9b, welches die Verkeilung des Base-Bleed-Blocks 11 gewährleistet,
und an seinem anderen Ende eine zylindrische Aufnahme 13, die
dafür vorgesehen
ist, einen Kolben 14 (siehe 2a) aufzunehmen.
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Die
Aufnahme 13 wird durch das Ende des Bodens 9 abgegrenzt,
der den mit Gewinde versehenen Rand 7 bildet. Der Boden 9 wird
außerdem
von einer axialen Bohrung 24 durchdrungen.
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Wie
es insbesondere in 3a und 3b ersichtlich
ist, ist der Rand 7 geschlitzt und von verformbaren Zungen 15 gebildet,
die durch Schlitze 16 getrennt sind.
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Diese
Zungen 15 sind in Biegung radial verformbar. Wenn jedoch
der Kolben 14 in der Aufnahme 13 angeordnet ist,
kann der Rand 7 sich nicht verformen und die mit Gewinde
versehene Verbindung, die das festhalten des Rings 6 gewährleistet,
ist nun vollkommen starr und widersteht dem Kanonenstoß sowie
dem Schlag, der sich aus dem Einbringen des Projektils in das Rohr
der Waffe ergibt.
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Der
Kolben 14 umfasst einen umlaufenden Bund 14a,
der sich zwischen dem Ring 6 und dem Rand 7 eingeklemmt
befindet. Dieser Bund gewährleistet
das Festhalten des Kolbens 14 in seiner Verriegelungsposition
im Verlauf der Phasen der Lagerung und des Transportes des Projektils.
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Der
Kolben 14 trägt
ebenfalls eine axiale Verlängerung 17,
die eine Bohrung 18 trägt.
Diese Verlängerung
dringt durch die Bohrung 24 in die Kammer 10 ein,
die im Inneren des hinteren Teils des Körpers 2 des Projektils 1 angeordnet
ist.
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Die
Verlängerung 17 schließt eine
Klappe 19 ein, die in einer zylindrischen Bohrung der Verlängerung 17 gleiten
kann. Ein dünner
(nicht dargestellter) Plättchen-Verschluss
aus Papier oder Folie aus Aluminium kann die Bohrung 18 verschließen und
so die Dichtigkeit gegenüber
Feuchtigkeit gewährleisten.
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Die
Verlängerung 17 wird
an seinem hinteren Teil durch einen perforierten Verschluss 20 verschlossen,
an dem ein hinterer Teil der Klappe 19 sich beim Schuss
anlegt.
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Die
Klappe 19 wird nur in den 4a und 4b dargestellt.
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Sie
umfasst einen zylindrischen Körper,
der durch ein konisches Ende 19a ausläuft, das dafür vorgesehen
ist, mit einem konischen, komplementären Profil 18a zusammen
zu wirken, das an der Öffnung 18 des
Kolbens 14 angebracht ist, und das einen Sitz für die Klappe
bildet.
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Das
andere Ende der Klappe 19 umfasst einen Ansatz 21,
der von einer Schulter 22 umgeben wird.
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Der
Körper
der Klappe 19 trägt
ebenfalls Längsrillen 23,
die gleichmäßig über den
Umfang verteilt sind (hier vier Rillen). Die Rillen 23 münden im Bereich
der Schulter 22.
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Wenn
die Klappe 19 am Verschluss 20 anliegt, befinden
sich die Perforationen dieses Letzteren gegenüber der Schulter 22 und
werden somit nicht durch den Ansatz 21 verschlossen.
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So
können
beim Schuss die Treibgase, die durch die Öffnung 18 strömen, in
die Kammer 10 des Projektils eindringen, indem sie durch
die Rillen 23 und durch die Perforationen des Verschlusses 20 strömen.
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Die
Funktionsweise der Vorrichtung ist die Folgende.
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Im
Verlauf der inneren ballistischen Phase liegt die Klappe 19 an
dem Verschluss 20 an (2b). Die
Treibgase strömen
durch die Bohrung 18 (nachdem sie eventuell das Dichtigkeitsplättchen zerbrochen
haben), sie folgen den Rillen 23 und dringen in die Kammer 10 durch
die Löcher
des Verschlusses 20 ein. Der Druck gleicht sich nun zwischen
dem Inneren der Kammer 10 und der (nicht dargestellten)
Kammer der Waffe aus.
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Der
Ring 6 wird mit dem Gewinde des Randes 7 in Eingriff
gebracht. Dieser Letztere wird durch den Kolben 14 fest
gehalten und die mechanische Widerstandsfähigkeit des Gürtels ist
gewährleistet.
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Am
Austritt des Rohres der Waffe wird der Druck in der Kammer 10 größer als
derjenige, der auf die äußere Fläche des
Kolbens 14 einwirkt. Die in der Kammer eingeschlossenen
Gase drücken
nun die Klappe 19 gegen den Kolben 14. Das konische
Ende 19a der Klappe 19 legt sich nun an seinen
Sitz 18a im Bereich der Öffnung 18 des Kolbens 14 an
(2c).
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Wenn
die Klappe einmal mit dem Kolben in Kontakt ist, verschließt sie die Öffnung 18.
Die in der Kammer 10 vorhandenen Gase können nicht mehr entweichen
und üben
nun ihren Druck auf die innere Fläche des Kolbens 14 aus.
Der Druck der Gase bewirkt das Abscheren des Bundes 14a des
Kolbens 14. Dieser Letztere wird dann gegen den hinteren
Teil gedrückt
und er gelangt in Anschlag gegen den Bund 8 des Rings 6.
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In
der entriegelten Position der 2c verhindert
der Kolben 14 nicht mehr die Durchbiegung der Zungen 15.
Sein äußerer Rand
ist nämlich
vollständig
außer
Eingriff mit der zylindrischen Aufnahme 13 des Bodens 9.
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Der
Druck der Gase fährt
fort, den Kolben 14 zu drücken, der den Ring 6 bewegt.
Eine Längskraft wird
durch den Ring 6 auf das Gewinde des Randes 7 ausgeübt. Sie
hat zur Folge, die Zungen 15 durchzubiegen. Der durch den
Kolben 14 mitgerissene Ring 6 wird ausgestoßen (2d).
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Die
Entriegelung und der Ausstoß des
den Gürtel
tragenden Rings 6 sowie die Freigabe des entfaltbaren Leitwerkes
durch die Hülle 5 erfolgt
nun auf den ersten Metern der Flugbahn des Projektils.