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Die Erfindung betrifft ein Gasdruckladegewehr mit einer Expansionskammer nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Ein derartiges Gasdruckladegewehr ist aus der bekannt. Bei diesem Gasdruckladegewehr ist zwischen einem Lauf und einem darum angeordneten Überrohr eine Expansionskammer ausgebildet zur Aufnahme zumindest eines Teils des bei Schussabgabe entstehenden Gases ausgebildet. Dieses Gasdruckladegewehr enthält auch einen relativ zum Lauf zwischen einer Verriegelungsstellung und einer Öffnungsstellung beweglichen Verschluss und einen dem Verschluss zugeordneten Verschlussbetätigungsmechanismus zur Bewegung des Verschlusses in die Öffnungsstellung mittels eines bei Schussabgabe entstehenden Gases. Das Gas zum Antrieb des Verschlussbetätigungsmechanismus wird einer Laufbohrung über eine in Laufmitte angeordneten Radialbohrung (Gasentnahmebohrung) des Laufes entnommen und über einen neben dem Lauf angeordneten Gaskanal dem Verschlussbetätigungsmechanismus zugeführt. Die Fertigung derartiger Gaskanäle ist in der Regel mit einem entsprechenden Fertigungsaufwand verbunden.
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Ferner zeigt die
US 8 752 471 B2 eine Handfeuerwaffe mit einem um einen Lauf angeordneten Verschlussbetätigungsmechanismus, der längsverschieblich gegenüber dem Lauf und einem konzentrischen Außenrohr gelagert und durch die bei der Schussabgabe entstehenden Expansionsgase angetrieben wird.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein Gasdruckladegewehr der eingangs genannten Art mit vereinfachtem Aufbau und ansprechendem Erscheinungsbild zu schaffen.
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Diese Aufgabe wird durch ein Gasdruckladegewehr mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Zweckmäßige Weiterbildungen und vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Bei dem erfindungsgemäßen Gasdruckladegewehr wird der dem Verschluss zugeordnete Verschlussbetätigungsmechanismus mit dem aus der Expansionskammer entnommenen Gas gespeist, wobei der Verschlussbetätigungsmechanismus einen in einem Druckraum im Bereich eines Patronenlagers des Laufs axial verschiebbar angeordneten Kolben enthält und wobei der Druckraum über einen Verbindungskanal mit der Expansionskammer in Verbindung steht. Dabei setzt der Kolben den Gasdruck der aus der Expansionskammer in den Druckraum eingeführten Gase in translatorische Bewegung zur Betätigung des Verschlusses um. Dadurch ist eine besonders kompakte Bauweise erreichbar. Ferner kann auf eine separate Gasentnahmebohrung im Lauf verzichtet und dadurch der Aufbau der Waffe vereinfacht bzw. der Herstellungsaufwand verringert werden.
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Vorteilhaft ist der Verschlussbetätigungsmechanismus am Laufanfang, vorzugsweise auf Höhe eines Patronenlagers, angeordnet. Durch eine derartige Anordnung kann auf lange und in der Regel aufwändige Verbindungen zwischen dem Verschlussbetätigungsmechanismus und dem Verschluss verzichtet werden. Außerdem kann der Schwerpunkt einer Waffe positiv beeinflusst werden.
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Zweckmäßigerweise ist der Verschlussbetätigungsmechanismus in einem am Laufanfang des Laufs angeordneten Aufnahmeteil untergebracht. Das Aufnahmeteil kann neben dem Druckraum für den Kolben auch den das Patronenlager umfassenden Laufanfang aufnehmen. Das Aufnahmeteil kann auch eine spezifische Kontur zur verriegelnden Aufnahme des Verschlusses aufweisen, so dass eine hohe Funktionsintegration erreicht wird. Der Verschluss kann aber auch direkt im Lauf verriegeln oder eine andere geeignete Verriegelung aufweisen.
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Vorzugsweise kann der Druckraum in dem Aufnahmeteil parallel versetzt zum Patronenlager bzw. einer Längsachse des Patronenlagers angeordnet sein. Dadurch ist eine kompakte Bauform möglich. Der Druckraum könnte aber auch koaxial zum Lauf angeordnet sein.
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Der eingangs genannte Verbindungskanal kann technisch vorteilhaft ausgestaltet sein, z.B. mit Drossel- oder Blendeneffekt, um beispielsweise Verzögerungseffekte zu verstärken oder abzuschwächen.
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Zweckmäßigerweise wird das bei der Schussabgabe entstehende Gas über die Laufmündung bzw. das Laufende in die Expansionskammer eingeleitet. Alternativ oder zusätzlich könnten die Gase jedoch auch über am Lauf angeordnete, separate Gasentnahmebohrungen in die Expansionskammer eingeführt werden, wobei im Lauf angeordnete Gasentnahmebohrungen einen höheren Fertigungsaufwand darstellen.
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Zur Einleitung des bei der Schussabgabe entstehenden Gases in die Expansionskammer kann in einer bevorzugten Ausführung an der Mündung des Laufs ein Gasumlenkteil zur Umlenkung der Gase angeordnet sein. Durch das Gasumlenkteil wird das in Schussrichtung strömende Gas zumindest zum Teil umgelenkt. Das Gasumlenkteil kann auch als Mündungsbremse zur Reduzierung des Rückstoßes dienen.
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Wenn die Expansionskammer sich im Wesentlichen über die gesamte Länge des Laufes erstreckt, kann das Expansionsvolumen vorteilhaft vergrößert werden und der Rückstoß gesenkt werden. Möglich ist jedoch auch, das Expansionsvolumen gezielt zu verkleinern, um wünschenswerte Druckverhältnisse und Druck-Zeitverläufe der Gase einzustellen. Eine Verkleinerung kann z.B. durch Einsätze erfolgen.
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Das Überrohr kann über das Gasumlenkteil an der Laufmündung befestigt oder geführt sein. Alternativ oder zusätzlich kann das Überrohr mit dem Aufnahmeteil lösbar und gasdicht verbunden sein, insbesondere durch eine Rast- oder Schraubverbindung. Eine Rastverbindung hat dabei den Vorteil, dass sie auf einfache Art mit o.g. Gewindeverbindung des Gasumlenkteils kombiniert werden kann. Eine Dichtwirkung kann z.B. über eine zwischen Überrohr und Verrieglungsblock verspannten Dichtring erreicht werden.
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Unter Rastverbindung ist eine Verbindung zu verstehen, bei welcher ein Vorsprung eines Verbindungsteils, z.B. eine Rastnase am Aufnahmeteil, in eine entsprechende Vertiefung des Verbindungspartners, z.B. eine Nut am Überrohr, eingreift. Die Rastnase kann für eine sichere Verbindung um einen Angelpunkt drehbar und federvorbelastet sein.
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Zweckmäßigerweise weist der Kolben an seiner druckbeaufschlagten Seite einen Durchmesser von mindestens 8 mm auf. Dadurch können auch bei geringeren Drücken ausreichende Axialkräfte zur Bewegung des Verschlusses bereitgestellt werden.
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Vorzugsweise herrscht in der Expansionskammer bei der Schussabgabe ein Druck von weniger als 900 bar. Je niedriger die Drücke, desto stärker wurden die Gase entspannt und desto geringer fällt der Rückstoß aus. Die Drücke können durch Gestaltung des Gasumlenkteils, des Gesamtvolumens der Expansionskammer, der Unterteilung der Expansionskammer in Unterkammern, Einsätze oder ähnlichem erreicht werden. Die Druckangaben beziehen sich dabei auf den in der Expansionskammer vorherrschenden Maximal-Drücke, bevorzugt in unmittelbarer Nähe des Gaskanals. Die Drücke im Druckraum selbst können davon abweichen, z.B. aufgrund spezifischer Gestaltung des Verbindungskanals.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung ist in dem Überrohr ein Schalldämpfer mit mehreren aufeinanderfolgenden Prallteilen oder Ablenkblenden angeordnet. Dadurch kann das Überrohr als Teil eines Schalldämpfers ausgeführt sein. Das Überrohr kann zu diesem Zwecke in Laufrichtung über das Mündungsende hinweg verlängert sein. Durch einen Schalldämpfer können Lärmimissionen auf Mensch und Umwelt gesenkt werden.
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Besonders vorteilhaft ist der Lauf ohne Durchbrechungen ausgeführt. In anderen Worten weist der Lauf keine Radialbohrungen auf. Dadurch können aufwendige Nachbearbeitungsschritte vermieden werden.
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Zum Verriegeln des Verschlusses kann der Verschluss einen Verschlusskörper sowie einen im Verschlusskörper axial verschiebbar und drehbar geführten Verschlusskopf zum verriegelnden Eingriff in eine erweiterte Öffnung am hinteren Ende des Laufs enthalten. Der Verschlusskopf kann ein Außenprofil zum Eingriff in ein entsprechendes Innenprofil einer Öffnung am Ende des Verschlussblocks aufweisen. Auch andere Verriegelungen des Verschlusses sind jedoch möglich.
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Weitere Besonderheiten und Vorzüge der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnung. Es zeigen:
- 1 ein Gasdruckladegewehr in einer Seitenansicht;
- 2 eine Laufanordnung des Gasdruckladegewehrs von 1 mit einem Lauf und einem Aufnahmeteil in einem Längsschnitt;
- 3 eine Ansicht des Aufnahmeteils in Richtung des Pfeils Z von 2;
- 4 das Aufnahmeteils von 3 in einer Schnittansicht entlang der Pfeile A-A von 3;
- 5 eine perspektivische Ansicht des Aufnahmeteils;
- 6 die Laufanordnung von 2 mit einem Verschluss in einer perspektivischen Ansicht und
- 7 die Laufanordnung von 2 mit einem Verschluss in einer Ansicht mit verdeckten Kanten.
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Alle Figuren stellen unterschiedliche Details der gleichen Ausführungsform der Erfindung dar, so dass die nachfolgenden Erläuterungen auf alle Figuren zu lesen sind.
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In 1 ist ein Gasdruckladegewehr mit einem Gewehrschaft 1, einer Abzugseinrichtung 2, einem Gehäuse 3, einem in dem Gehäuse 3 verschiebbar geführten Verschluss 4 und einer Laufanordnung 5 gezeigt.
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Wie aus 2 hervorgeht, umfasst die Laufanordnung 5 einen Lauf 6, ein am Laufanfang 7 angeordnetes Aufnahmeteil 8 und ein auf dem Lauf 6 angeordnetes Überrohr 9, das zusammen mit dem Lauf 6 einen im Querschnitt ringförmigen Expansionsraum 10 zur Aufnahme eines Teils des bei der Schussabgabe entstehenden Gases begrenzt. Der Lauf 6 weist eine Laufbohrung 11 mit einer Seelenachse L (Schussachse) auf. Der Lauf 6 enthält in der gezeigten Ausführung einen im Durchmesser erweiterten Laufanfang 7 mit einem Patronenlager 12 und einen schlankeren vorderen Bereich 13 mit einer Laufmündung 14. An der Laufmündung 14 des Laufs 6 ist ein mit radialen Öffnungen 15 und axialen Durchgängen 16 versehenes Gasumlenkteil 17 angeordnet. Durch die radialen Öffnungen 15 und die axialen Durchgänge 16 wird ein Teil des bei der Schussabgabe entstehenden Gases in den Expansionsraum 10 gelenkt.
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Das innerhalb des Überrohrs 9 fest angeordnete Gasumlenkteil 17 kann über ein Innengewinde 18 auf ein Außengewinde 19 an der Laufmündung 14 aufgeschraubt ein. Über das Gasumlenkteil 17 kann so das Überrohr 9 mit dem Lauf 6 an der Laufmündung 14 verbunden sein. An seinem dem Laufanfang zugewandten hinteren Ende kann das Überrohr 9 ebenfalls durch eine Gewindeverbindung, eine Schnappverbindung, eine Schnellverschlusskupplung oder eine andere geeignete Verbindung über eine geeignete Dichtung abgedichtet mit dem Aufnahmeteil 8 oder dem Laufanfang 7 verbunden sein. Das Überrohr 9 kann über das Gasumlenkteil 17 aber auch nur auf die Laufmündung 14 aufgesteckt und an seinem dem Laufanfang 7 zugewandten Ende über eine Gewindeverbindung, eine Schnappverbindung, eine Schnellverschlusskupplung oder eine andere geeignete Verbindung abgedichtet mit dem Aufnahmeteil 8 oder dem Laufanfang 7 verbunden sein.
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Bei der gezeigten Ausführung ist das Gasumlenkteil 17 mit den radialen Öffnungen 15 und den axialen Durchgängen 16 auch als Mündungsbremse zur Reduzierung des Rückstoßes ausgebildet. Das Überrohr 9 erstreckt sich vom erweiterten Laufanfang 7 über die Laufmündung 14 hinaus und enthält einen über die Laufmündung 14 vorstehenden vorderen Teil, in dem ein Schalldämpfer 20 mit mehreren aufeinanderfolgenden Ablenkblenden 21 angeordnet ist. Das Überrohr 9 ist Teil eines nahezu den gesamten Lauf überdeckenden Integralschalldämpfers mit dem durch das Überrohr 9 begrenzten Expansionsraum 10, dem im Überrohr 9 angeordneten Gasumlenkteil 17 und dem im vorderen Teil des Überrohrs 9 angeordneten Schalldämpfer 20. Durch den Schalldämpfer 20 kann der Mündungsknall gedämpft und gleichzeitig der Rückstoß weiter reduziert werden. Das Überrohr 9 kann aber auch nur bis zur Laufmündung 14 bzw. bis zum Gasumlenkteil 17 verlaufen und muss keinen Schalldämpfer enthalten. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Schalldämpfer 20 über eine Gewindeverbindung oder eine andere geeignete Verbindung mit dem Gasumlenkteil 17 verbunden. Auch über den Schalldämpfer 20 kann das Überrohr 9 mit dem Lauf 6 an der Laufmündung 14 verbunden sein.
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Das in den 3 bis 5 in verschiedenen Ansichten gesondert dargestellte blockförmige Aufnahmeteil 8 enthält an seiner dem Lauf 6 zugewandten vorderen Seite eine Aufnahmeöffnung 22 für die Aufnahme des Überrohrs 9 und an seiner dem Verschluss 4 zugewandten hinteren Seite eine Öffnung 23 zur Aufnahme des Verschlusses 4. Zwischen der Aufnahmeöffnung 22 und der Öffnung 23 weist das Aufnahmeteil 8 einen Laufaufnahmebereich 24 zur Aufnahme des im Durchmesser erweiterten Laufanfangs 7 des Laufs 6 auf. Das Aufnahmeteil 8 enthält ferner einen zum Laufaufnahmebereich 24 parallelen, zur hinteren Seite des Aufnahmeteils 8 hin offenen Druckraum 25 zur Aufnahme eines in den 6 und 7 gezeigten Kolbens 26. Der im Aufnahmeteil 8 angeordnete Druckraum 25 und der darin verschiebbar geführte Kolben 26 bilden einen Verschlussbetätigungsmechanismus 27, durch den der Verschluss 4 mittels des bei der Schussabgabe entstehenden Gases in die Öffnungsstellung bewegt werden kann. Das Aufnahmeteil 8 ist über eine geeignete Verbindung fest mit dem Lauf 6 verbunden, könnte aber auch einteilig mit dem Lauf 6 ausgeführt sein.
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Der in den 6 und 7 gezeigte Kolben 26 ist gasbetätigt und wird durch einen in dem Druckraum 25 herrschenden Gasdruck in Schussrichtung gesehen nach hinten gedrückt. Der Druckraum 25 ist hier als eine gegenüber einer Seelenachse L des Laufs 6 exzentrisch versetzte Zylinderbohrung mit einem seitlichen Durchbruch 28 zur Aufnahme eines in 6 gezeigten Führungsvorsprungs 29 am Kolben 26 ausgeführt. Durch den innerhalb des Durchbruchs 28 geführten Führungsvorsprung 29 wird eine Verdrehung des im Wesentlichen rotationsymmetrisch ausgebildeten Kolbens 26 verhindert. Der Führungsvorsprung 29 dient außerdem auch zur Kraftübertragung auf den Verschluss 4.
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In die Aufnahmeöffnung 22 an der vorderen Seite des Aufnahmeteils 8 ist das Überrohr 9 gemäß 2 derart eingesetzt, dass zwischen dem hinteren Ende des Überrohrs 9 und der vorderen Stirnfläche an den im Durchmesser erweiterten Laufanfang 7 ein Ringraum 30 entsteht. Die Aufnahmeöffnung 22 an der vorderen Seite des Aufnahmeteils 8 weist gemäß 4 einen durch Überschneidung der Aufnahmeöffnung 22 und des Druckraums 25 gebildeten stufenförmigen Absatz 31 zur Bildung eines Durchgangs von der Aufnahmeöffnung 22 zu dem als Zylinderbohrung ausgeführten Druckraum 25 auf. Durch den Ringraum 30 und den Absatz 31 wird ein Verbindungskanal zwischen dem Expansionsraum 10 und dem Druckraum 25 geschaffen. Das Überrohr 9 kann über eine nicht näher gezeigte Verbindung fest aber bei Bedarf lösbar mit dem Aufnahmeteil 8 verbunden sein. Die Verbindung könnte z.B. als Schnappverbindung oder als Schraubverbindung ausgeführt sein. Um die Verbindung zwischen dem Überrohr 9 und dem Aufnahmeteil 8 gasdicht auszugestalten, kann ein Dichtring radial oder axial zwischen Überrohr 9 und Aufnahmeteil 8 eingebracht sein.
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Aus den 6 und 7 ist ersichtlich, dass der Verschluss 4 einen Verschlussträger 32 sowie einen im Verschlussträger 32 axial beweglich und drehbar geführten Verschlusskopf 33 zum Eingriff in die Öffnung 23 am hinteren Ende des Aufnahmeteils 8 enthält. Zur Verriegelung des Verschlusses 4 gegenüber dem Patronenlager 11 weist die Öffnung 20 eine hier als Vielnutprofil ausgeführtes Innenprofil 34 mit mehreren über den Umfang gleichmäßig verteilten Nuten auf, über die der hier mit einem entsprechenden Vielzahnprofil als Außenprofil 35 ausgestattete Verschlusskopf 33 in einer bestimmtem Winkellage eingeschoben und in eine in 2 gezeigte erweiterte Öffnung 36 am hinteren Ende des Patronenlagers 11 innerhalb des erweiterten Laufanfangs 7 gelangen kann. Durch Drehung des Verschlusskopfes 33 innerhalb der erweiterten Öffnung 36 kann der Verschluss 4 gegenüber dem Lauf 6 verriegelt und gegen Verschiebung nach hinten gesichert werden. Die Drehung des Verschlusskopfs 33 zur Verrieglung oder Entriegelung des Verschlusses 4 wird durch eine Steuerkurve 37 im Verschlussträger 32 und einen mit der Steuerkurve 37 zusammenwirkenden Führungsstift 38 gesteuert. Über eine am Verschlussträger 32 angeordnete kurze Schubstange 39 steht der Verschluss 4 mit dem Kolben 23 in Verbindung.
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Vor bzw. bei Schussabgabe befindet sich der Verschluss 4 in der Verriegelungsstellung, d.h. der Verschlusskopf 33 ist in der Erweiterung 36 am hinteren Ende des Laufs 6 angeordnet und aufgrund seiner Verdrehung gegen eine axiale Bewegung nach hinten gesichert. In der Verriegelungsstellung wird das Patronenlager 11 nach hinten abgeschlossen. Bei der Schussabgabe erzeugt eine Explosion der in einer Patrone befindlichen und gezündeten Explosivstoffe eine Druckwelle eines sich ausbreitenden Gases, das ein in der Patrone befindliches Geschoss beschleunigt. Da über die gesamte Länge des Laufes 6 keine Quer- oder Radialbohrungen vorhanden sind, tritt das Gas erst nach Austritt des Geschosses an der Laufmündung 14 aus dem Lauf 6 aus. Durch das an der Laufmündung 14 angeordnete und hier als Mündungsbremse ausgestaltete Gasumlenkteil 17 wird ein Teil des bei der Schussabgebe entstehenden Gases gezielt in die Expansionskammer 10 geleitet. Der andere Teil des Gases verlässt den Lauf 6 in Schussrichtung vorwärts, und wird durch die Prallteile bzw. Ablenkblenden 21 des im vorderen Bereich des Überrohrs 9 angeordneten Schalldämpfers 20 geleitet und dadurch entspannt.
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Das in die Expansionskammer 10 geleitete Gas strömt unter kontinuierlicher Entspannung nach hinten in Richtung des Laufanfangs 7, wo es über den durch den Ringraum 30 und den Absatz 31 gebildeten Verbindungskanal in den Druckraum 25 strömen und den Kolben 26 nach hinten drücken kann. Alternativ kann der Verbindungskanal auch als Axial- oder Radial-Bohrung zwischen sich nicht überschneidender Aufnahmeöffnung 22 und Druckraum 25 ausgebildet sein.
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Gegenüber herkömmlichen Gasdruckladegewehren, bei denen ein geringer Teil des Gases bereits über Querbohrungen im Lauf unter hohem Druck zum Antrieb eines Verschlussbetätigungsmechanismus entnommen wird, steht bei der erfindungsgemäßen Ausführung das über die Expansionskammer 10 zum Laufanfang 7 geleitete Gas unter einem geringeren Druck, der zwischen 400 und 900 bar liegen kann. Um auch bei geringeren Drücken eine gewünschte Dynamik des Verschlussbetätigungsmechanismus 27 zu erreichen, weist der Kolben 26 vorzugsweise einen Durchmesser von mehr als 8 mm auf. Wenn sich der Kolben 26 durch den Druck in der Expansionskammer 10 in Schussrichtung gesehen nach hinten bewegt, wird auch der Verschluss 4 über die Schubstange 39 entgegen einer den Verschluss 4 nach vorne beaufschlagenden Feder nach hinten mitgenommen. Dabei wird der Verschlusskopf 33 zunächst über die Steuerkurve 37 und den Führungsstift 38 so gedreht, dass der Verschlusskopf 33 durch die Öffnung 23 nach hinten in eine geöffnete Stellung gleiten kann.
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Durch die dargestellte Erfindung ist es möglich, auf Gasentnahmebohrungen entlang des Laufs, radial entlang des Laufs angebrachte Verschlussbetätigungseinrichtungen in Form von Zylinder-Kolben-Einheiten und aufwändige Gestänge zur Verbindung der Zylinder-Kolben-Einheiten mit dem Verschluss zu verzichten. Der Verschlussbetätigungsmechanismus 27 kann in unmittelbarer Nähe zum Patronenlager 11 und damit am Laufanfang 7 angeordnet und z.B. in einem am Laufanfang angeordneten Aufnahmeteil 8 integriert sein. Dadurch ist ein besonders in Längserstreckung kompakter Aufbau des Verschlussbetätigungsmechanismus 27 mit wenig mechanischen Teilen und kurzer Führung möglich. Die dargestellte Erfindung erlaubt eine für einen Nutzer optisch ansprechende Gestaltung, da die gesamte Laufanordnung 5 auch mit einem integrierten Schalldämpfer eine einheitliche Außenkontur aufweisen kann.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Gewehrschaft
- 2
- Abzugseinrichtung
- 3
- Gehäuse
- 4
- Verschluss
- 5
- Laufanordnung
- 6
- Lauf
- 7
- Laufanfang
- 8
- Aufnahmeteil
- 9
- Überrohr
- 10
- Expansionskammer
- 11
- Laufbohrung
- 12
- Patronenlager
- 13
- Vorderer Bereich
- 14
- Laufmündung
- 15
- Öffnung
- 16
- Durchgang
- 17
- Gasumlenkteil
- 18
- Innengewinde
- 19
- Außengewinde
- 20
- Schalldämpfer
- 21
- Ablenkblende
- 22
- Aufnahmeöffnung
- 23
- Öffnung
- 24
- Laufaufnahmebereich
- 25
- Druckraum
- 26
- Kolben
- 27
- Verschlussbetätigungsmechanismus
- 28
- Durchbruch
- 29
- Führungsvorsprung
- 30
- Ringraum
- 31
- Absatz
- 32
- Verschlussträger
- 33
- Verschlusskopf
- 34
- Innenprofil
- 35
- Außenprofil
- 36
- Öffnung
- 37
- Steuerkurve
- 38
- Führungsstift
- 39
- Schubstange