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Die Erfindung betrifft ein System zur schnellen Montage und Demontage eines Schalldämpfers auf dem Lauf einer Feuerwaffe.
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Nachfolgend wird bei den Angaben zur Lage immer von der Schussrichtung ausgegangen. Direkt vor der Schussabgabe befindet sich das Geschoss im Patronenlager des Waffensystems. Bei der Schussabgabe treiben die bei der Zündung des Pulvers expandierenden Gase das Geschoss vom Patronenlager durch den Lauf und danach durch den Geschosskanal des Dämpfers. Das Geschoss bewegt sich also von der Schützen- zur Zielseite. Dabei wird mit „vor“ beziehungsweise „davor“ die Schützenseite und mit „nach“ bzw. „danach“ die Zielseite der gekennzeichneten Vorrichtung bezeichnet. Heißt es zum Beispiel „die Fase ist nach dem Gewinde angeordnet“, so bedeutet dies, dass die Fase auf der Zielseite des Gewindes liegt.
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Um einen Schalldämpfer auf den Lauf einer Feuerwaffe montieren zu können, ist der Lauf einer handelsüblichen, für den Gebrauch mit Schalldämpfer vorbereiteten Waffe, an seiner Mündung mit einem Außengewinde und einer davor liegenden Anlagefläche versehen, deren Außendurchmesser vom Lauf gebildet wird und somit größer als der Außendurchmesser des Mündungsgewindes ist. Handelsübliche Schalldämpfer weisen ein Innengewinde mit einer vor dem Innengewinde liegenden Anlagefläche auf. Dieses Innengewinde kann sowohl direkt aus dem Kern des Dämpfers herausgearbeitet sein als auch mittels einer Standard-Gewindebuchse in den Kern des Dämpfers eingebracht worden sein. Bei der Montage wird der Schalldämpfer mit seinem Innengewinde auf das Außengewinde des Laufes geschraubt, bis die Anlagefläche am Schalldämpfer an der Anlagefläche des Laufes zur Anlage kommt. Bei dieser Art der Gewindeverbindung handelt es sich in der Regel um ein Feingewinde mit einer Steigung von 1 mm. Die Länge des Feingewindes liegt in den meisten Fällen zwischen 12 mm und 18 mm. Somit ergeben sich zwischen 12 und 18 Umdrehungen, bis der Schalldämpfer zur Anlage kommt.
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Sowohl beim jagdlichen, sportlichen als auch beim militärischen Einsatz sollte sich der Schalldämpfer möglichst schnell auf- und absetzen lassen. Somit besteht die Aufgabe der Erfindung darin, das zeitaufwendige Aufschrauben des Dämpfers über 12 - 18 Gewindegänge zu vereinfachen. Vorteilhaft wäre hierbei eine einfache Drehbewegung von maximal 90°, wobei sich der Schalldämpfer in jeder beliebigen Position aufsetzen lassen soll. Da bei Dämpfern mit Over-Barrel-Konstruktion die Verbindung zum Lauf tief im Innern des Dämpfers liegt und die Zugänglichkeit somit erschwert wird, ist eine Schnellkupplung technisch nur schwer umsetzbar. Die vorliegende Erfindung soll dieses Problem überwinden und auch bei Over-Barrel-Schalldämpfern verbaut werden können.
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Vor allem bei Schalldämpfern, welche bei der Jagd zum Einsatz kommen, haben sich sogenannte Reflex-Schalldämpfer (engl. Over-Barrel-Silencer/Suppressor) durchgesetzt. Bei Over-Barrel-Schalldämpfern ragt ein großer Teil des Dämpfers in Schützenrichtung über den Lauf. Durch diese Bauweise lässt sich das Volumen und somit die Dämpfungsleistung des Schalldämpfers erhöhen, ohne den Außendurchmesser vergrößern oder gar den Überstand über die Mündung verlängern zu müssen. Schalldämpfer ohne Over-Barrel-Konstruktion lassen sich an ihrem in Schützenrichtung liegenden Ende relativ einfach mit einer Schnellkupplung ausrüsten und zudem mittels weiterer relativ zueinander beweglichen Bauteilen sichern.
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Da bei Dämpfern mit Over-Barrel-Konstruktion die Verbindung zum Lauf tief im Innern des Dämpfers liegt und die Zugänglichkeit somit erschwert ist, ist eine Schnellkupplung technisch nur schwer umsetzbar.
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Bei vielen Over-Barrel-Konstruktionen wird am schützenseitigen Ende des Dämpfers eine Laufblende vorzugsweise aus Kunststoff verbaut, deren Innendurchmesser nur wenig größer als der Außendurchmesser des Laufs an dieser Stelle ist. Eine Aufgabe dieser Laufblende ist es, Beschädigungen am Dämpfer und vor allem am Laufgewinde, aber auch am Lauf selbst, zu vermeiden, die beim Auf- und Absetzen des Dämpfers entstehen können. Ist das System laufseitig mit einer Laufbuchse ausgeführt, ist es von Nachteil, wenn die Anlagefläche zum Dämpfer an einem Bund, der in Schussrichtung gesehen vor dem Außengewinde der Laufbuchse liegt, ausgebildet ist. In diesem Fall müsste der Bund größer als der Außendurchmesser des Außengewindes sein und würde bei den relativ dünnen Läufen von Jagdwaffen über den Außendurchmesser des Laufes überstehen und somit das Auf-, jedoch vor allem das Absetzen des Dämpfers erschweren, da die Laufblende am überstehenden Bund hängen bleiben würde. Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es somit, die Anlagefläche der Laufbuchse zum Dämpfer so auszubilden, dass das System keinen Bund mit einer Anlagefläche aufweist, dessen Außendurchmesser größer als der Außendurchmesser des Außengewindes der Laufbuchse ist.
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Durch die bei der Verbrennung des Pulvers entstehende große Hitze wird unter anderem der Bereich der Mündung sehr stark erwärmt. Durch diese Erwärmung dehnt sich der Werkstoff in diesem Bereich aus. Ist die laufseitige Anlagefläche an einem überstehenden Bund vor dem Laufgewinde angeordnet, so wird durch die Ausdehnung der Abstand der Anlagefläche zu den in Schützenrichtung zeigenden Gewindeflanken größer und der Dämpfer tendiert bei Folgeschüssen dazu sich zu lockern. Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es somit, diesem Effekt entgegenzuwirken und ihn sich zu Nutze zu machen und somit durch die Erwärmung für einen festeren Sitz des Dämpfers zu sorgen.
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Die bei der Schussabgabe auftretenden Pulvergase und Verbrennungsrückstände führen zu Ablagerungen, welche bei Dauergebrauch zu Problemen bei der Montage bzw. Demontage des Schalldämpfers führen können. Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist somit das Verhindern von Ablagerungen an Stellen des Systems, welche bei der Montage bzw. Demontage in Kontakt kommen.
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Die Laufseelenachse der Schusswaffe und die Mittelachse des Geschosskanals im Schalldämpfer sollen möglichst keinen Winkelfehler zueinander aufweisen. Als Laufseelenachse wird dabei die Mittelachse des Laufes bezeichnet. Winkelfehler zwischen diesen beiden Achsen können zum gefürchteten sogenannten „Baffle-Strike“, also „Streifen der Blende“, führen. Damit wird der Kontakt des Geschosses beim Durchgang durch den Geschosskanal mit einer oder mehreren der Blenden im Dämpfer bezeichnet. Dies geschieht immer dann, wenn die Laufseelenachse der Waffe und der Geschosskanal im Dämpfer einen zu großen Winkelfehler oder auch Versatz zueinander aufweisen. Anfänglich gut fluchtende Systeme können durch Beschädigungen an den Anlageflächen zwischen Lauf und Dämpfer, die beim wiederholten Auf- und Absetzen des Dämpfers entstehen, Winkelfehler aufweisen, die zum „Baffle-Strike“ führen.
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Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist somit der Schutz der lauf- bzw. dämpferseitigen Anlageflächen vor Beschädigungen, welche bei der Montage bzw. Demontage entstehen können. Die bei der Montage ineinander greifenden Gewindegänge sollen dabei ebenfalls vor Beschädigungen geschützt werden.
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Als Stand der Technik sind alle Schalldämpfer anzusehen, die mit einem Innengewinde zur Montage auf dem Lauf versehen sind. Diese Bauweise gibt es sowohl mit direkt aus dem Kern des Dämpfers herausgearbeiteten Innengewinde oder es wird mit Hilfe einer Standard-Gewindebuchse in den Kern eingebracht. Diese Bauweise wurde bereits als technologischer Hintergrund aufgeführt und wird in der Beschreibung und anhand der Figuren näher erläutert.
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Im Stand der Technik ist kein System bekannt, dessen Verbindung als eine Gewindeverbindung mit segmentierten Gewinde mit mindestens zwei in axialer Richtung hintereinander angeordneten Gewindegängen ausgestaltet ist, bei dem die Gewindegänge der jeweiligen Segmente rotationssymmetrisch angeordnet sind und dessen Anlageflächen in Schussrichtung gesehen nach dem Gewinde angeordnet sind.
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In der
US 2008/0156183 A1 von Brittingham wird ein System mit unterbrochenem Gewinde beschrieben. Die Laufbuchse weist hier einen Bund mit einer Anlagefläche zur Dämpferbuchse hin auf, der in Schussrichtung gesehen vor dem segmentierten Gewinde angeordnet ist und daher in seinem Außendurchmesser größer als der Außendurchmesser des unterbrochenen Gewindes ist. Das unterbrochene Gewinde weist eine kontinuierliche Steigung auf. Daher müssen die beiden Segmente unterschiedlich groß ausgeführt werden, damit sich nur eine mögliche Fügeposition ergibt. Ein O-Ring soll ungewolltes Lösen des Dämpfers verhindern.
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In der
US 1,354,416 von Stacy Oliver wird ein System mit unterbrochenem Gewinde beschrieben, das wie der Verschlussblock eines Artilleriegeschützes ausgeführt ist. Bei dieser Art des Verschlusses weist das Gewinde ebenfalls eine kontinuierliche Steigung auf und ist je nach Ausführung in radialer Richtung mehrfach abgesetzt, damit größere Kräfte übertragen werden können. Somit ergibt sich nur eine mögliche Fügeposition.
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Des Weiteren sind Systeme bekannt, die mit einem Bajonettverschluss arbeiten. Hier sind beispielsweise die
US 4,893,426 von Bixler, die
US 5,433,133 von La France und die
US 5,559,302 von Latka zu nennen. Da hier nicht mit einem segmentierten Gewinde, sondern mit nur einer Reihe von radial hervorstehenden Stollen gearbeitet wird, müssen diese Stollen sehr massiv ausgeführt werden, um die bei der Schussabgabe auftretenden Kräfte aufnehmen zu können. Daraus ergibt sich der Nachteil, dass diese Stollen radial sehr weit überstehen, was den Einsatz einer Laufblende erschwert. Zudem muss bei einem Verschluss dieser Art immer ein Anschlag geschaffen werden, durch den die Drehbewegung beim Verschließen gestoppt wird. Bei einer Gewindeverbindung erübrigt sich dieser Anschlag, da mit einer Steigung gearbeitet wird die an einer Anschlagfläche stoppt. Außerdem ist bei einem Bajonettverschluss immer noch ein weiteres Bauteil nötig, durch das nach der Drehbewegung die Verriegelungskraft aufgebracht wird.
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Im Stand der Technik sind noch viele weitere Systeme zur schnellen Montage und Demontage eines Schalldämpfers auf einer Feuerwaffe bekannt, die jedoch alle nicht mit einem segmentierten Gewinde arbeiten. Somit muss bei diesen Systemen entweder der Schalldämpfer selbst oder ein zusätzliches Sicherungselement um mehr als 90° zum Festziehen des Systems gedreht werden.
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Die Aufgabe der Erfindung wird durch ein System zur schnellen Montage und Demontage eines Schalldämpfers auf einem Lauf einer Feuerwaffe gelöst, das dadurch gekennzeichnet ist, dass die Verbindung eine Gewindeverbindung ist, welche schalldämpferseitig als Innengewinde 20 und laufseitig als Außengewinde 16 ausgeführt ist, wobei sowohl das Innengewinde 20 als auch das Außengewinde 16 aus mindestens zwei jeweils gleich großen Segmenten besteht, und wobei jedes Segment mindestens zwei in axialer Richtung hintereinander angeordnete Gewindegänge aufweist, wobei die Gewindegänge der jeweiligen Segmente rotationssymmetrisch angeordnet sind und wobei die Anlagefläche der Laufbuchse 15 und der Bodenfläche 22 der Dämpferbuchse 19 in Schussrichtung gesehen nach dem Gewinde angeordnet sind.
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Die Erfindung löst die gestellten Aufgaben in hervorragender Weise.
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Jedes Segment weist mindestens zwei in axialer Richtung hintereinander angeordnete Gewindegänge auf und die Gewindegänge der jeweiligen Segmente sind rotationssymmetrisch angeordnet. Somit kann bei der Montage das System in jeder beliebigen Position ineinander gesteckt und über einen Winkel von maximal ca. 90° festgezogen werden. Die Anlageflächen der Verbindung sind in Schussrichtung gesehen nach dem Gewinde angeordnet. Das segmentierte Gewinde ist somit vor den Pulvergasen und Verbrennungsrückständen geschützt. Der Außendurchmesser der Anlagefläche des segmentierten Außengewindes ist durch seine Anordnung nach dem Gewinde maximal so groß wie sein Außendurchmesser. Ein überstehender, störender Bund vor dem Gewinde ist somit nicht nötig. Zum Schutz der Gewindegänge des segmentierten Außengewindes weist das System Schutzstollen und zum Schutz der laufseitigen Anlagefläche eine umlaufende Fase auf.
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Anstatt eines Schalldämpfers kann durch das System auch eine Mündungsbremse oder jede andere Art von Anbauteilen an der Mündung des Laufes angebracht werden.
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Die segmentierte Gewindeverbindung kann sowohl als Rechts- als auch als Linksgewinde ausgeführt sein, wobei die Geometrie des Gewindes alle bekannten Ausführungsformen wie z.B. Regel-, Fein-, Trapez-, Sägen-, oder Rundgewinde aber auch Sondergewinde aufweisen kann.
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Das segmentierte Gewinde weist mindestens zwei gleich große Segmente auf. Beschrieben wurde die besonders bevorzugte Ausführungsform mit drei Segmenten. Je mehr Segmente das Gewinde aufweist, desto kleiner wird der Winkel der überwunden werden muss, um das System festzuziehen. Jedoch verkleinert sich somit auch der tragende Anteil des Gewindes.
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In der vorliegenden Beschreibung und den Figuren wurde die bevorzugte Ausführung mit senkrecht zur Laufseelenachse angeordneten Anlageflächen (18, 22) beschrieben. Diese Anlageflächen können jedoch auch in einem Winkel (konisch) zur Laufseelenachse (4) angeordnet sein.
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Das laufseitige segmentierte Gewinde kann sowohl wie beschrieben in Form einer Laufbuchse auf das vorhandene Mündungsgewinde des Laufes aufgebracht als auch direkt aus dem Lauf herausgearbeitet sein.
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Das dämpferseitige segmentierte Gewinde kann wie beschrieben in Form einer Dämpferbuchse in den Dämpfer eingebracht als auch direkt aus dem Dämpfer herausgearbeitet sein.
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Besonders vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung werden nachstehend anhand der Figuren näher erläutert.
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Es zeigen:
- 1 eine perspektivische Darstellung eines handelsüblichen Laufes einer Feuerwaffe,
- 2 eine perspektivische Darstellung einer Standard-Gewindebuchse,
- 3 ein Schnittbild einer perspektivischen Darstellung eines handelsüblichen Over-Barrel-Schalldämpfers,
- 4 ein Schnittbild des Over-Barrel-Schalldämpfers montiert auf das Mündungsgewinde eines Laufes einer Feuerwaffe,
- 5 eine perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen Laufbuchse,
- 6 ein Schnittbild einer perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen Dämpferbuchse,
- 7 eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Laufbuchse,
- 8 ein Schnittbild eines erfindungsgemäßen Systems im aufgesetzten Zustand,
- 9 ein Schnittbild einer erfindungsgemäßen Dämpferbuchse,
- 10 ein Schnittbild einer erfindungsgemäßen Laufbuchse.
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1 zeigt eine perspektivische Darstellung eines handelsüblichen Laufes 1 einer Feuerwaffe, der für den Gebrauch mit Schalldämpfern mit einem Mündungsgewinde 2 ausgestattet wurde. Bei der Feuerwaffe kann es sich sowohl um eine Lang- als auch um eine Kurzwaffe handeln. Zu sehen ist auch dessen Laufseelenachse 4. In Schussrichtung gesehen vor dem Mündungsgewinde 2 weist dieses eine laufseitige Anlagefläche 3 auf. Der Außendurchmesser D1 dieser Anlagefläche 3 wird durch den Außendurchmesser des Laufes 1 ausgebildet. Vor allem bei Langwaffen für den jagdlichen Gebrauch sind die Läufe sehr dünn gehalten, wodurch sich eine relativ kleine Anlagefläche 3 in Relation zum Außendurchmesser D2 des Mündungsgewindes 2 ergibt.
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2 zeigt eine perspektivische Darstellung einer Standard-Gewindebuchse 5 mit ihrem Dämpfergewinde 6 und einem Außengewinde 7. Die Standard-Gewindebuchse 5 ist Stand der Technik. In Schussrichtung gesehen vor dem Dämpfergewinde 6 weist diese eine dämpferseitige Anlagefläche 8 auf.
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3 zeigt ein Schnittbild einer perspektivischen Darstellung eines handelsüblichen Over-Barrel-Schalldämpfers 9 mit fest eingebauter Standard-Gewindebuchse 5 und seiner Mittelachse 10. Beim Einbau wird die Standard-Gewindebuchse 5 mit ihrem Außengewinde 7 in das Innengewinde 11 im Over-Barrel-Schalldämpfer 9 fest eingeschraubt.
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4 zeigt ein Schnittbild des Over-Barrel-Schalldämpfers 9 montiert auf das Mündungsgewinde 2 des Laufes 1 nach dem Stand der Technik. Laufseelenachse 4 und Mittelachse 10 des Dämpfers 9 sollen im montierten Zustand möglichst kollinear zueinander liegen, damit das Geschoss beim Durchgang durch den Geschosskanal 12 des Dämpfers 9 nicht an einer der Blenden 13a - 13h streift. Dies würde zu Trefferungenauigkeiten führen und der Dämpfer 9 würde beschädigt werden. Ersichtlich ist auch die Laufblende 14 (siehe auch 3), deren Innendurchmesser D3 nur geringfügig größer ist als der Durchmesser des Laufes 1 an dieser Stelle, aber keinesfalls Kontakt zu diesem haben soll. Da die Durchmesser der verschiedenen Läufe variieren, muss der Innendurchmesser D3 der Laufblende 14 individuell an den jeweiligen Durchmesser des Laufes angepasst werden.
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Bei der Montage muss der Dämpfer 9 mit seinem Dämpfergewinde 6 durch ca. 12-18 Umdrehungen mühsam auf das Mündungsgewinde 2 des Laufes 1 geschraubt werden, bis die beiden Anlageflächen 3 und 8 zur Anlage aneinander kommen.
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5 zeigt eine perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen Laufbuchse 15 mit ihrem segmentierten Außengewinde, bestehend aus den drei Segmenten 16a, 16b und 16c. Die Laufbuchse 15 wurde mittels ihres Innengewindes 17, siehe auch 9, fest auf dem Mündungsgewinde 2 des Laufes 1 verschraubt. Diese Verschraubung kann zur Sicherheit optional verklebt werden. Das Segment 16c wird in dieser Ansicht von der Laufbuchse 15 verdeckt. Ersichtlich ist auch die in Schussrichtung gesehen nach dem segmentierten Außengewinde angeordnete Anlagefläche 18. Der Außendurchmesser der Anlagefläche 18 ist maximal gleich groß wie der Außendurchmesser des segmentierten Außengewindes. Wäre diese Anlagefläche an einem überstehenden Bund vor dem segmentierten Außengewinde angeordnet, würde das Aufsetzen, jedoch vor allem das Absetzen des Dämpfers, erschwert werden, da die Laufblende 14 am überstehenden Bund hängen bliebe. Jedes der Segmente weist mindestens zwei in axialer Richtung hintereinander angeordnete Gewindegänge auf, wobei die Gewindegänge der jeweiligen Segmente rotationssymmetrisch angeordnet sind.
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6 zeigt ein Schnittbild einer perspektivischen Darstellung einer erfindungsgemäßen Dämpferbuchse 19 mit ihrem segmentierten Innengewinde, bestehend aus den drei Segmenten 20a, 20b und 20c. Jedes der Segmente weist mindestens zwei in axialer Richtung hintereinander angeordnete Gewindegänge auf, wobei die Gewindegänge der jeweiligen Segmente rotationssymmetrisch angeordnet sind. Ersichtlich sind auch das Außengewinde 21 zum Einbau in den Over-Barrel-Schalldämpfer 9, die Bodenfläche 22 sowie die Einlaufschräge 26.
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7 zeigt eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Laufbuchse 15. Die Laufbuchse 15 weist in Schussrichtung gesehen nach dem segmentierten Gewinde angeordnet an jedem Gewinde-Segment einen Schutzstollen 23a, 23b und 23c auf, dessen Länge L1 größer ist als die Länge der Stollen L2 ,die zwischen den Gewindegängen ausgebildet sind. Eine umlaufende Fase 24 ergibt auf jedem der Schutzstollen 23a, 23b und 23c den Abschnitt einer Umlaufkante 25a, 25b und 25c.
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Der Schutzstollen 23c und der Abschnitt der Umlaufkante 25c sind in dieser Ansicht durch die Laufbuchse 15 verdeckt.
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8 zeigt ein Schnittbild eines erfindungsgemäßen Systems im aufgesetzten Zustand. Bei der Montage des Schalldämpfers 9 auf dem Lauf 1 werden die beiden segmentierten Gewinde 16, 20 ineinander gesteckt, bis die Bodenfläche 22 der Dämpferbuchse 19 an der Anlagefläche 18 der Laufbuchse 15 anliegt. Anschließend wird durch eine Drehung des Dämpfers um ca. 60° das System festgezogen, sodass die segmentierten Gewinde ineinander greifen. Die rotationssymmetrische Anordnung der Gewindegänge der jeweiligen Segmente ermöglicht es, das System in jeder beliebigen Position ineinander zu stecken. Würde das segmentierte Gewinde eine kontinuierliche Steigung aufweisen, wäre die Montage nur in einer Position möglich. Es ist ebenfalls ersichtlich, dass das segmentierte Gewinde vor den Verbrennungsgasen und Pulverrückständen durch den Kontakt der beiden Anlageflächen 18 und 22 geschützt ist. Dieser Schutz wäre nicht vorhanden, wenn die Anlagefläche 18 an einem überstehenden Bund vor dem segmentierten Außengewinde 16 angeordnet wäre, da die Gase in die segmentierten Bereiche strömten.
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9 zeigt ein Schnittbild einer erfindungsgemäßen Dämpferbuchse 19 und einer erfindungsgemäßen Laufbuchse 15. Die umlaufende Fase 24 an der Laufbuchse 15 weist einen Winkel ß zur Laufseelenachse 4 auf, der größer ist als der Winkel α der Einlaufschräge 26 an der Dämpferbuchse 19. Durch das Verhältnis dieser beiden Winkel kommt beim Einführen der Laufbuchse 15 in die Dämpferbuchse 19 immer zuerst einer der Abschnitte der Umlaufkante 25a, 25b und 25c mit der Einlaufschräge 26 in Kontakt. Die Anlagefläche 18 wird somit vor Beschädigungen geschützt. Die Schutzstollen 23a, 23b und 23c schützen die davor liegenden Gewindegänge vor Beschädigungen (siehe auch 7).
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10 zeigt ein Schnittbild einer erfindungsgemäßen Laufbuchse.
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Wird nun bei der Schussabgabe der Bereich der Mündung stark erwärmt, dehnt sich die Laufbuchse 15 stärker als die Dämpferbuchse 19 aus. Dies ist darin begründet, dass die Laufbuchse 15 näher an der Wärmequelle liegt als die Dämpferbuchse 19, die über den Dämpfer 9, der in diesem Moment wie ein Kühlkörper wirkt, wiederum schneller als die Laufbuchse 15 abkühlt. Infolge dieses Prozesses erhöht sich die Vorspannkraft der Gewindeverbindung im segmentierten Gewinde, was zu einem festeren Sitz des Dämpfers führt, da der Abstand der Anlagefläche 18 von den in Schützenrichtung zeigenden Gewindeflanken des segmentierten Außengewindes 16 anwächst.
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Zum Lösen des Dämpfers 9 muss dieser um ca. 60° in die Gegenrichtung gedreht werden, bis das segmentierte Gewinde frei liegt. Der Dämpfer 9 kann nun abgenommen werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Lauf einer handelsüblichen Feuerwaffe
- 2
- Mündungsgewinde
- 3
- laufseitige Anlagefläche
- 4
- Laufseelenachse
- 5
- Standard-Gewindebuchse
- 6
- Dämpfergewinde der Standard-Gewindebuchse 5
- 7
- Außengewinde der Standard-Gewindebuchse 5
- 8
- dämpferseitige Anlagefläche der Standard-Gewindebuchse 5
- 9
- Over-Barrel-Schalldämpfer
- 10
- Mittelachse des Dämpfers 9
- 11
- Innengewinde des Over-Barrel-Schalldämpfers 9
- 12
- Geschosskanal des Dämpfers 9
- 13
- Blenden
- 14
- Laufblende
- 15
- Laufbuchse
- 16
- segmentiertes Außengewinde
- 17
- Innengewinde der Laufbuchse 15
- 18
- Anlagefläche der Laufbuchse 15
- 19
- Dämpferbuchse
- 20
- segmentiertes Innengewinde
- 21
- Außengewinde der Dämpferbuchse 19
- 22
- Bodenfläche der Dämpferbuchse 19
- 23
- Schutzstollen
- 24
- umlaufende Fase
- 25
- Abschnitt einer Umlaufkante
- 26
- Einlaufschräge
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- US 2008/0156183 A1 [0014]
- US 1354416 [0015]
- US 4893426 [0016]
- US 5433133 [0016]
- US 5559302 [0016]