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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine elektrische Servolenkvorrichtung,
die dazu ausgelegt ist, eine Antriebskraft auf einen Lenkmechanismus
zu übertragen,
wobei die Antriebskraft von einem elektrischen Motor als eine Lenkhilfskraft
erzeugt wird.
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Herkömmlicherweise
werden elektrische Servolenkvorrichtungen verwendet, die dazu ausgelegt
sind, eine von einem elektrischen Motor erzeugte Antriebskraft auf
einen Lenkmechanismus zu übertragen,
und zwar über
einen Getriebemechanismus (Übersetzungsgetriebemechanismus)
oder über
ein Direktantriebssystem.
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Bei
einer derartigen elektrischen Servolenkvorrichtung wird eine Hilfscharakteristik,
die eine Beziehung zwischen einem an ein Lenkrad angelegten Lenkmoment
und einem Ziel- bzw. Sollwert eines Hilfsdrehmomentes bestimmt,
das von dem elektrischen Motor an den Lenkmechanismus anzulegen ist,
vorab bzw. vorläufig
bestimmt und als eine Hilfskarte bzw. -kennfeld in einem Speicher
abgespeichert. Aus der Hilfskarte wird für ein gegebenes Lenkdrehmoment
ein Hilfsdrehmomentzielwert ausgelesen. Der elektrische Motor wird
so gesteuert, dass er auf der Grundlage des derart ausgelesenen Hilfsdrehmomentzielwertes
angetrieben wird.
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Wie
es in 9 gezeigt ist, wird die Hilfscharakteristik so
definiert, dass der Hilfsdrehmomentzielwert zunimmt, wenn das Lenkdrehmoment
zunimmt. Beispielsweise wird dem Lenkdrehmoment für ein Lenken
nach rechts ein positiver Wert zugewiesen, und für das Lenken nach links ein
negativer Wert. Die Hilfscharakteristik ist derart definiert, dass
ein positiver Hilfsdrehmomentzielwert einem positiven Lenkdrehmomentwert
entspricht und ein negativer Hilfsdrehmomentzielwert einem negativen
Lenkdrehmoment entspricht.
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Wenn
der Hilfsdrehmomentzielwert positiv ist, wirkt die Lenkhilfskraft
auf den Lenkmechanismus, um die lenkbaren Räder nach rechts zu lenken. Wenn
der Hilfsdrehmomentzielwert negativ ist, wirkt die Lenkhilfskraft
andererseits auf dem Lenkmechanismus, um die lenkbaren Räder nach
links zu lenken. Wenn das Lenkdrehmoment einen Wert innerhalb einer
Totzone um Null herum besitzt, wird der Hilfsdrehmomentzielwert
auf Null eingestellt.
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Die
elektrische Servolenkvorrichtung, die die Hilfscharakteristik verwendet,
ist dahingehend problematisch, dass der Fahrer, wenn er eine Rücklenkbetätigung durchführt, um
das Lenkrad zurück
zum Lenkwinkelmittelpunkt zu drehen, ein stärkeres Lenkgefühl erfährt (ein
so genanntes „Federgefühl"), derart, dass das
Lenkrad stärker
zum Lenkwinkelmittelpunkt zurückgeführt wird
als es von dem Fahrer beabsichtigt war. D. h., das Lenkdrehmoment
ist bei der Rücklenkbetätigung reduziert,
so dass die Hilfskraft entsprechend reduziert ist. Daher empfängt das Lenkrad
eine umgekehrte bzw. entgegengerichtete Eingabe von den Rädern, so
dass es hierdurch stärker
zu dem Lenkwinkelmittelpunkt zurückgeführt wird.
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Ferner
ist die elektrische Servolenkvorrichtung dahingehend problematisch,
dass dann, wenn der Fahrer eine Lenkhaltebetätigung durchführt, um das
Lenkrad bei einem gewissen Lenkwinkel zu halten, eine Lenkbelastung
erhöht
ist.
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Diese
Probleme lassen sich lösen
durch Erhöhen
der Steigung bzw. Neigung einer Hilfscharakteristikkurve, so dass
der Hilfsdrehmomentzielwert für
ein gegebenes Lenkdrehmoment größer eingestellt
wird. In diesem Fall ist jedoch ein Lenkantwortverhalten verringert
bzw. reduziert, wenn der Fahrer einen Einlenkvorgang durchführt, um
das Lenkrad aktiv zu drehen.
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Die
zuvor genannten Probleme werden gelöst durch eine Anordnung, die
in der
EP 1 452 421 A1 vorgeschlagen
ist, die früher
von dem Anmelder der vorliegenden Anmeldung eingereicht worden ist und
einen Stand der Technik gemäß Artikel
54(3) EPÜ bildet.
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Das
Dokument offenbart eine elektrische Servolenkvorrichtung, die eine
Antriebskraft eines elektrischen Motors zur Lenkunterstützung bzw. Lenkhilfe
an einen Lenkmechanismus überträgt, wobei
die Vorrichtung aufweist: einen Drehmomentsensor, der ein Lenkdrehmoment
erfasst, das an ein Betätigungselement
zum Steuern eines Fahrzeugs angelegt wird; Grundhilfscharakteristikbestimmungsmittel,
die eine Grundhilfscharakteristik bestimmen, die eine Grundcharakteristik
eines Motorantriebszielwertes für
das von dem Drehmomentsensor erfasste Lenkdrehmoment definiert;
Motorantriebszielwertbestimmungsmittel, die den Motorantriebszielwert
für das
Lenkdrehmoment bestimmen, das von dem Drehmomentsensor erfasst ist,
und zwar in Übereinstimmung
mit einer modifizierten bzw. veränderten Hilfscharakteristik,
die erstellt wird durch Verschieben der Grundhilfscharakteristik,
die von den Grundhilfscharakteristikbestimmungsmitteln bestimmt
ist, entlang einer Koordinatenachse des Lenkdrehmomentes; Verschiebungsgrößen- bzw.
Verschiebungsbetragbestimmungsmitteln, die eine Größe bzw.
einen Betrag der Verschiebung von der Grundhilfscharakteristik hin
zu der modifizierten Hilfscharakteristik bestimmen, und zwar auf
der Grundlage des Lenkdrehmomentes, das von dem Drehmomentsensor
erfasst wird; und Motorsteuerungsmittel, die den elektrischen Motor
auf der Grundlage des Motorantriebszielwertes antreiben bzw. ansteuern, der
durch die Motorantriebszielwertbestimmungsmittel bestimmt wird.
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Mit
der vorgeschlagenen Anordnung wird der Hilfsdrehmomentzielwert beim
Vorwärts-
bzw. Einlenken auf der Grundlage einer Grundhilfscharakteristik
bestimmt. Bei der Lenkhaltebetätigung
und der Rücklenkbetätigung wird
der Hilfsdrehmoment zielwert auf der Grundlage einer modifizierten
Hilfscharakteristik bestimmt, die erstellt wird durch Verschieben
der Grundhilfscharakteristik um einen vorbestimmten Verschiebungswert,
um das Hilfsdrehmoment zu erhöhen.
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Demzufolge
kann bei dem Vorwärts-
bzw. Einlenken ein hinreichendes Lenkansprechverhalten bereitgestellt
werden. Ferner wird bei der Rücklenkbetätigung eine
hinreichende Lenkhilfskraft auf den Lenkmechanismus übertragen,
wodurch das unerwünschte
schwerere bzw. schwergängigere
Lenkgefühl
(Federgefühl)
eliminiert wird, derart, dass das Lenkrad stärker zu dem Lenkwinkelmittelpunkt
zurückgeführt wird
als es von dem Fahrer beabsichtigt war. Bei dem Lenkhaltebetrieb
bzw. der Lenkhaltebetätigung
kann die Lenkbelastung verringert werden.
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Bei
der Anordnung gemäß der bekannten Anmeldung
ist der Verschiebungswert, der bei der Lenkhaltebetätigung und
bei der Rücklenkbetätigung verwendet
wird, jedoch konstant, und zwar unabhängig von der Lenkbelastung,
die vor oder nach der Rücklenkbetätigung oder
bei der Lenkhaltebetätigung
angelegt wird. Demzufolge kann es vorkommen, dass der Fahrer ein
unkomfortables Lenkgefühl hat.
Insbesondere dann, wenn ein Wendelenkvorgang („U-turn") durchgeführt wird, wird das Lenkrad um
einen größeren Lenkwinkel
gedreht, dann für
eine kurze Zeitspanne bei diesem Lenkwinkel gehalten und dann zurückgedreht.
Bei der letzten Hälfte
des Wendelenkvorganges (in dem Fall des Umschaltens bzw. Übergangs
von dem kurzzeitigen Lenkhaltebetrieb auf den Rücklenkbetrieb) ist die Lenkbelastung plötzlich reduziert.
Dies ist die Ursache für
das unkomfortable Lenkgefühl.
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Es
ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine elektrische
Servolenkvorrichtung anzugeben, die das unkomfortable Lenkgefühl eliminiert
und somit das Lenkgefühl
komfortabel macht.
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Die
obige Aufgabe wird durch eine elektrische Servolenkvorrichtung gemäß Anspruch
1 gelöst,
die eine Antriebskraft eines elektrischen Motors als Lenkhilfe bzw.
zur Lenkunterstützung
an einen Lenkmechanismus überträgt und aufweist:
einen Drehmomentsensor, der ein Lenkdrehmoment erfasst, das an ein
Betätigungselement
zum Lenken eines Fahrzeugs angelegt wird; einen Grundhilfscharakteristikbestimmungsabschnitt,
der eine Grundhilfscharakteristik bestimmt, die eine Grundcharakteristik
eines Motorantriebszielwertes bzw. -sollwertes für das Lenkdrehmoment definiert,
das von dem Drehmomentsensor erfasst wird; und einen Motorantriebszielwertbestimmungsabschnitt,
der den Motorantriebszielwert für
das Lenkdrehmoment bestimmt, das von dem Drehmomentsensor erfasst wird,
und zwar in Übereinstimmung
mit einer modifizierten bzw. veränderten
Hilfscharakteristik, die durch Verschieben der Grundhilfscharakteristik,
die von dem Grundhilfscharakteristikbestimmungsabschnitt bestimmt
ist, entlang einer Lenkdrehmomentkoordinatenachse vorbereitet bzw.
bereitgestellt wird; einen Verschiebungsgrößenbestimmungsabschnitt, der
die Größe bzw.
den Betrag der Verschiebung gegenüber der Grundhilfscharakteristik
hin zu der veränderten
Hilfscharakteristik bestimmt, und zwar auf der Grundlage des Lenkdrehmomentes,
das von dem Drehmomentsensor erfasst wird; und einen Motorsteuerungs-
bzw. Ansteuerungsabschnitt, der den elektrischen Motor auf der Grundlage
des Motorantriebszielwertes ansteuert, der von dem Motorantriebszielwertbestimmungsabschnitt
bestimmt ist.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird die veränderte
Hilfscharakteristik, die bereitgestellt wird durch Modifizieren
der Grundhilfscharakteristik, die von dem Grundhilfscharakteristikbestimmungsabschnitt
bestimmt ist, für
die Bestimmung des Motorantriebszielwertes verwendet, und zwar für das Lenkdrehmoment,
das von dem Drehmomentsensor erfasst ist. D. h., der Motorantriebszielwert
wird bestimmt auf der Grundlage der veränderten Hilfscharakteristik.
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Die
Veränderung
bzw. Modifikation der Grundhilfscharakteristik wird erzielt, indem
die Grundhilfscharakteristik entlang der Lenkdrehmomentkoordinatenachse
verschoben wird, und der Verschiebungswert wird bestimmt auf der
Grundlage des Lenkdrehmomentes. Demzufolge wird der Verschiebungswert
geeignet in Übereinstimmung
mit dem Niveau einer Lenkbelastung („steering burden") bestimmt, so dass
ein unkomfortables Lenkgefühl
eliminiert werden kann. Demzufolge kann ein komfortables Lenkgefühl gewährleistet
werden.
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Der
Verschiebungswertbestimmungsabschnitt bestimmt den Verschiebungswert
derart, dass der absolute Wert des Verschiebungswertes sich reduziert,
wenn der absolute Wert des Lenkdrehmomentes ansteigt, und zwar in
einem Bereich größer als
ein vorbestimmter Schwellenwert (z. B. eine untere Grenze eines
Drehmomentwertes, der erfasst wird, wenn ein Lenkwinkel so groß ist wie
bei der Wendelenkbetätigung).
Demzufolge wird beispielsweise bei der Wendelenkbetätigung der
absolute Wert des Verschiebungswertes minimiert. Demzufolge kann
das unkomfortable Lenkgefühl
effektiv unterdrückt
werden, ohne plötzliche
Reduzierung der Lenkkraft.
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Der
Verschiebungswertbestimmungsabschnitt stellt den Wert bzw. Betrag
der Verschiebung gegenüber
der Grundhilfscharakteristik hin zu der veränderten Hilfscharakteristik
beim Einlenken, wenn das Betätigungselement
von einem Lenkwinkelmittelpunkt weg bewegt wird, auf Null ein. Ferner
stellt der Verschiebungswertbestimmungsabschnitt den Wert der Verschiebung
gegenüber
der Grundhilfscharakteristik hin zu der veränderten Hilfscharakteristik
bei der Lenkhaltebetätigung
und bei der Rücklenkbetätigung,
wenn das Betätigungselement
in Richtung hin zu dem Lenkwinkelmittelpunkt betätigt wird, auf einen solchen
Wert ein, dass der Motorantriebszielwert für das Lenkdrehmoment, das von
dem Drehmomentsensor erfasst wird, in der modifizierten bzw. veränderten
Hilfscharakteristik einen vergrößerten absoluten
Wert aufweist.
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Bei
dieser Anordnung wird der Verschiebungswert bei dem Einlenken (wenn
das Betätigungselement
von dem Lenkwinkelmittelpunkt weg betätigt wird) auf Null eingestellt,
und wird bei der Lenkhaltebetätigung
und bei der Rücklenkbetätigung (bei
der das Betätigungselement
in Richtung hin zu dem Lenkwinkelmittelpunkt betätigt wird) so bestimmt, dass
der Motorantriebszielwert in der veränderten Hilfscharakteristik
einen größeren absoluten Wert
aufweist als in der Grundhilfscharakteristik.
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Insbesondere
wird ein Lenkgeschwindigkeitserfassungsabschnitt bereitgestellt,
der die Lenkgeschwindigkeit des Betätigungselementes erfasst, und
eine Verschieberichtung und ein Verschiebungswert bzw. -betrag der
Grundhilfscharakteristik werden variabel in Übereinstimmung mit der Richtung (gleich
der Lenkrichtung) und dem absoluten Wert der Lenkgeschwindigkeit
eingestellt, die von dem Lenkgeschwindigkeitserfassungsabschnitt
erfasst wird. Es wird beispielsweise vorliegend angenommen, dass
das von dem Drehmomentsensor erfasste Lenkdrehmoment für ein Lenken
nach rechts einen positiven Wert besitzt und für ein Lenken nach links einen
negativen Wert, und dem Motorantriebszielwert wird in der Grundhilfscharakteristik
für den
positiven Lenkdrehmomentwert ein positiver Wert zugewiesen und für den negativen
Lenkdrehmomentwert ein negativer Wert. Ferner wird angenommen, dass die
Lenkgeschwindigkeit beim Lenken nach rechts einen positiven Wert
besitzt und beim Lenken nach links einen negativen Wert besitzt.
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Beispielsweise
bei einem Lenkdrehmomentwert von nicht kleiner als Null wird der
Verschiebungswert auf Null eingestellt, wenn die Lenkgeschwindigkeit
einen positiven Wert von nicht kleiner als einem ersten vorbestimmten
Wert besitzt (beim Einlenken), und wird gemäß der Lenkgeschwindigkeit bestimmt,
wenn die Lenkgeschwindigkeit einen Wert kleiner als der erste vorbestimmte
Wert besitzt. Zu diesem Zeitpunkt ist es lediglich notwendig, die Grundhilfscharakteristik
negativ entlang der Lenkdrehmomentkoordinatenachse zu verschieben,
jedoch nicht positiv entlang der Lenkdrehmomentkoordinatenachse.
D. h., der Verschiebungswert kann auf Null eingestellt werden, wenn
die Lenkgeschwindigkeit sich auf dem ersten vorbestimmten Wert befindet,
und wird dann, wenn die Lenkgeschwindigkeit niedriger ist als der
erste vorbestimmte Wert, so bestimmt, dass sie sich monoton (schrittweise
oder linear) hin zu einer negativen unteren Grenze verringert, wenn
die Lenkgeschwindigkeit abnimmt. Demzufolge wird die Grundhilfscharakteristik
in einem positiven Lenkdrehmomentbereich hin zu dem Ursprung verschoben,
so dass die Lenkhilfskraft erhöht
wird, um das Federgefühl
zu eliminieren, das bei der Rücklenkbetätigung auftritt.
Der erste vorbestimmte Wert sollte nicht kleiner als Null sein.
Wenn der erste vorbestimmte Wert ein positiver Wert ist, kann die
Lenkhilfskraft bei der Lenkhaltebetätigung erhöht werden, wobei die Lenkgeschwindigkeit
nahezu Null ist. Demzufolge kann die Lenkbelastung für den Fahrer-
während
der Lenkhaltebetätigung
verringert werden. Bei der Rücklenkbetätigung,
bei der die Lenkgeschwindigkeit einen negativen Wert besitzt, kann
der Verschiebungswert variabel gemäß der Lenkgeschwindigkeit eingestellt
werden oder kann unabhängig
von der Lenkgeschwindigkeit auf die negative untere Grenze festgelegt
werden.
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Bei
einem negativen Lenkdrehmomentwert wird der Verschiebungswert auf
Null eingestellt, wenn die Lenkgeschwindigkeit einen negativen Wert von
nicht größer als
einem zweiten vorbestimmten Wert besitzt, und wird gemäß der Lenkgeschwindigkeit
bestimmt, wenn die Lenkgeschwindigkeit einen Wert größer als
der zweite vorbestimmte Wert besitzt. Zu diesem Zeitpunkt ist es
lediglich notwendig, die Grundhilfscharakteristik positiv bzw. in
positiver Richtung entlang der Lenkdrehmomentkoordinatenachse zu
verschieben, jedoch nicht negativ entlang der Lenkdrehmomentkoordinatenachse.
D. h., der Verschiebungswert kann auf Null eingestellt werden, wenn
sich die Lenkgeschwindigkeit auf dem zweiten vorbestimmten Wert
befindet, und wird dann, wenn die Lenkgeschwindigkeit höher ist
als der zweite vorbestimmte Wert, so bestimmt, dass er monoton (schrittweise
oder linear) hin zu einer positiven oberen Grenze zunimmt, wenn
die Lenkgeschwindigkeit zunimmt. Demzufolge wird die Grundhilfscharakteristik
in einem negativen Lenkdrehmomentbereich hin zu dem Ursprung verschoben,
so dass die Lenkhilfskraft erhöht
ist, um das Federgefühl
zu eliminieren, das während
der Rücklenkbetätigung auftritt.
Der zweite vorbestimmte Wert sollte nicht größer sein als Null. Wenn der
zweite vorbestimmte Wert einen negativen Wert besitzt, kann die
Lenkhilfskraft bei der Lenkhaltebetätigung erhöht werden, bei der die Lenkgeschwindigkeit
nahezu Null ist. Demzufolge kann die Lenkbelastung für den Fahrer
bei der Lenkhaltebetätigung
verringert werden. Bei der Rücklenkbetätigung,
bei der die Lenkgeschwindigkeit einen positiven Wert besitzt, kann
der Verschiebungswert variabel gemäß der Lenkgeschwindigkeit eingestellt werden,
oder kann auf der positiven oberen Grenze festgelegt werden, und
zwar unabhängig
von der Lenkgeschwindigkeit.
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Der
Motorantriebszielwert wird auf der Grundlage der so bereitgestellten
modifizierten Hilfscharakteristik bestimmt, derart, dass die Hilfscharakteristik
unterschiedlich zwischen dem Einlenken und der Rücklenkbetätigung bestimmt werden kann. Demzufolge
kann bei dem Einlenken ein hinreichendes Lenkansprechverhalten bereitgestellt
werden, und bei der Rücklenkbetätigung wird
eine hinrei chende Lenkhilfskraft auf den Lenkmechanismus übertragen,
wodurch ein unerwünschtes
schwereres Lenkgefühl
(Federgefühl)
eliminiert wird, bei dem das Lenkrad stärker zu dem Mittelpunkt zurückgeführt wird,
als es von dem Fahrer beabsichtigt ist. Zusätzlich hierzu wird bei dem
Einlenken die gleiche Grundhilfskarte bzw. -kennfeld verwendet,
so dass die Lenkbelastung nicht gemäß der Lenkgeschwindigkeit variiert.
Demzufolge kann die Grundhilfskarte leicht abgestimmt („tuned") werden.
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Die
elektrische Servolenkvorrichtung, die oben beschrieben wurde, kann
ferner aufweisen: einen Fahrzeuggeschwindigkeitssensor, der die
Fahrtgeschwindigkeit des Fahrzeugs erfasst, an dem die elektrische
Servolenkvorrichtung montiert ist; und einen fahrzeuggeschwindigkeitsadaptiven
Verschiebungswertbestimmungsabschnitt, der den Wert der Verschiebung
gegenüber
der Grundhilfscharakteristik hin zu der veränderten Hilfscharakteristik
variabel in Übereinstimmung
mit der Fahrzeuggeschwindigkeit einstellt, die von dem Fahrzeuggeschwindigkeitssensor
erfasst wird.
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Bei
dieser Anordnung wird der Verschiebungswert der Grundhilfscharakteristik
variabel gemäß der Fahrzeuggeschwindigkeit
eingestellt. Demzufolge kann die Lenkbelastung geeignet durchgeführt werden,
selbst wenn eine kleine Veränderung der
Hilfscharakteristik erforderlich ist, beispielsweise, wenn das Fahrzeug
steht oder mit niedriger Geschwindigkeit fährt.
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Der
Verschiebungswertbestimmungsabschnitt berechnet bevorzugt den Verschiebungswert für die Lenkhaltebetätigung und
die Rücklenkbetätigung auf
der Grundlage des Lenkdrehmomentes, das von dem Drehmomentsensor
erfasst wird, wenn das Einlenken umgeschaltet wird bzw. übergeht
in die Lenkhaltebetätigung
oder die Rücklenkbetätigung (unmittelbar
bevor oder nach dem Umschalten der Lenkbetätigung).
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Bei
dieser Anordnung wird der Verschiebungswert auf der Grundlage des
Lenkdrehmomentes bestimmt, das erfasst wird, wenn das Einlenken
in die Lenkhalte betätigung
oder die Rücklenkbetätigung umgeschaltet
bzw. überführt wird.
Demzufolge kann die Lenkunterstützung
geeignet in Übereinstimmung
mit der Lenkbelastung bei der Lenkhaltebetätigung und bei der Rücklenkbetätigung erzielt
werden, wodurch ein komfortables Lenkgefühl bereitgestellt wird. Bei
der Lenkhaltebetätigung
und der Rücklenkbetätigung kann
ein von einer Steuereinheit durchzuführender Verarbeitungsvorgang
vereinfacht werden, um eine Rechenbelastung der Steuereinheit zu
verringern, und zwar verglichen mit einem Fall, bei dem der Verschiebungsbetrag
variabel gemäß einem Lenkdrehmoment
eingestellt wird, das konstant in Echtzeit erfasst wird.
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Die
vorstehenden und weitere Aufgaben, Merkmale und Wirkungen der vorliegenden
Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der bevorzugten
Ausführungsformen
unter Bezugnahme auf die beigefügte
Zeichnung.
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1 ist
ein Blockdiagramm, das den elektrischen Aufbau einer elektrischen
Servolenkvorrichtung gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung darstellt;
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2 ist
ein Diagramm zum Erläutern
einer Grundhilfscharakteristik und einer veränderten Hilfscharakteristik,
die vorbereitet bzw. bereitgestellt wird durch Verschieben der Grundhilfscharakteristik entlang
einer Koordinatenachse des Lenkdrehmomentes;
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3(a) und 3(b) sind
Diagramme, die die Beziehungen zwischen einem Lenkwinkelgeschwindigkeitsfaktor
und einer Lenkwinkelgeschwindigkeit darstellen;
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4 ist
ein Diagramm, das eine Beziehung zwischen einem Verschiebungsbasiswert
und dem absoluten Wert eines Lenkdrehmomentes darstellt;
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5 ist
ein Diagramm zum Erläutern
der variablen Einstellung eines Verschiebungswertes für eine Fahrzeuggeschwindigkeit;
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6 ist
ein Diagramm zum Erläutern
der variablen Einstellung des Verschiebungswertes für das Lenkdrehmoment;
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7 ist
ein Flussdiagramm zum Erläutern eines
Verarbeitungsbetriebes, der mit einem vorbestimmten Steuerzyklus
mittels eines Mikroprozessors wiederholt durchzuführen ist,
um das Antreiben eines elektrischen Motors zu steuern;
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8 ist
ein Flussdiagramm zum Erläutern eines
Verarbeitungsbetriebes, der gemäß einer
zweiten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung von einem Mikroprozessor durchzuführen ist;
und
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9 ist
ein Diagramm, das eine beispielhafte Hilfscharakteristik darstellt.
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BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN
AUSFÜHRUNGSFORMEN
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1 ist
ein Blockdiagramm, das den elektrischen Aufbau einer elektrischen
Servolenkvorrichtung gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung darstellt. Ein Lenkdrehmoment, das an
ein Lenkrad 1 als ein Betätigungselement angelegt ist, wird
mechanisch auf einen Lenkmechanismus 3 übertragen, der eine Zahnstangenwelle
aufweist, und zwar über
eine Lenkwelle 2. Eine Lenkhilfskraft wird mechanisch auf
den Lenkmechanismus 3 übertragen,
und zwar von einem elektrischen Motor M über einen Antriebskraftübertragungsmechanismus,
wie einen Getriebemechanismus (Untersetzungsgetriebemechanismus)
oder durch ein Direktantriebssystem.
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Die
Lenkwelle 2 ist in eine Eingangswelle 2A, die
mit dem Lenkrad 1 gekoppelt ist, und eine Ausgangswelle 2B unterteilt,
die mit dem Lenkmechanismus 3 gekoppelt ist. Die Eingangswelle 2A und
die Ausgangswelle 2B sind über einen Torsionsstab bzw. eine
Drehfeder 4 miteinander gekoppelt. Der Torsionsstab 4 wird
gemäß dem Lenkdrehmoment
verdreht, und die Richtung und der Betrag bzw. Wert der Verdrehung
wird von einem Drehmomentsensor 5 erfasst.
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Der
Drehmomentsensor 5 ist beispielsweise ein Sensor vom magnetischen
Typ, der dazu ausgelegt ist, einen magnetischen Widerstand zu erfassen, der
gemäß einer
Drehpositionsbeziehung zwischen der Eingangswelle 2A und
der Ausgangswelle 2B variiert. Ein Ausgangssignal des Drehmomentsensors 5 wird
einer Steuereinrichtung 10 (ECU: elektrische Steuereinheit)
eingegeben.
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Ein
Ausgangssignal eines Fahrzeuggeschwindigkeitssensors 6,
der die Fahrtgeschwindigkeit eines Fahrzeugs erfasst, an dem die
elektrische Servolenkvorrichtung montiert ist, und ein Ausgangssignal
eines Lenkwinkelsensors 7, der den Lenkwinkel des Lenkrades 1 (z.
B. den Drehwinkel der Eingangswelle 2A) erfasst, werden
der Steuereinrichtung 10 eingegeben.
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Die
Steuereinrichtung 10 bestimmt einen Soll- bzw. Zielwert
eines Hilfsdrehmomentes, das von dem elektrischen Motor M an den
Lenkmechanismus 3 anzulegen ist, und zwar gemäß einer
Lenkgeschwindigkeit, die auf der Grundlage des von dem Drehmomentsensor 5 erfassten
Lenkdrehmomentes bestimmt ist, der Fahrzeuggeschwindigkeit, die
von dem Fahrzeuggeschwindigkeitssensor 6 erfasst ist, und
dem Ausgang des Lenkwinkelsensors 7, und steuert den Antrieb
des elektrischen Motors M, um die Lenkhilfskraft an den Lenkmechanismus 3 gemäß dem Lenkdrehmoment
und dergleichen anzulegen.
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Die
Steuereinrichtung 10 beinhaltet einen Mikroprozessor 20 und
einen Motortreiber 30, der den elektrischen Motor M auf
der Grundlage eines Steuersignals antreibt bzw. ansteuert, das von
dem Mikroprozessor 20 angelegt wird.
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Der
Mikroprozessor 20 beinhaltet einen Hilfsdrehmomentzielwertbestimmungsabschnitt 21 als
einen funktionalen Verarbeitungsabschnitt, der durch programmbasierte
Verarbeitung implementiert ist, und einen Hilfscharakteristikspeicherabschnitt 22, der
durch einen Speicherbereich eines Speichers in dem Mikroprozessor 20 gebildet
ist. Der Hilfscharakteristikspeicherbereich 22 speichert
eine Vielzahl von Grundhilfskarten bzw. -kennfeldern für mehrere Grundhilfscharakteristika,
die vorab bestimmt sind, und zwar für mehrere Fahrzeuggeschwindigkeitsbereiche.
Die Grundhilfscharakteristika definieren jeweils eine Grundcharakteristik
des Hilfsdrehmomentzielwertes für
das Lenkdrehmoment. Grundwerte für den
Hilfsdrehmomentzielwert sind in Zuordnung zu mehreren Lenkdrehmomentwerten
in Form einer Hilfskarte bzw. -kennfeld (Tabelle) in dem Hilfscharakteristikspeicherabschnitt 22 gespeichert.
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Der
Mikroprozessor 20 beinhaltet ferner einen Lenkwinkelgeschwindigkeitsberechnungsabschnitt 23,
der eine Lenkwinkelgeschwindigkeit auf der Grundlage des Ausgangssignals
des Lenkwinkelsensors 7 berechnet, und einen Verschiebungswertberechnungsabschnitt 24,
der einen Verschiebungswert berechnet, der zum Bereitstellen einer
virtuellen veränderten
bzw. modifizierten Hilfscharakteristik zu verwenden ist, indem die
Grundhilfscharakteristik entlang einer Koordinatenachse des Lenkdrehmomentes
verschoben wird. Der Verschiebungswertberechnungsabschnitt 24 berechnet
den Verschiebungswert auf der Grundlage der Lenkwinkelgeschwindigkeit ω, die von
dem Lenkwinkelgeschwindigkeitsberechnungsabschnitt 23 berechnet
ist, der Fahrzeuggeschwindigkeit V, die von dem Fahrzeuggeschwindigkeitssensor 6 erfasst
ist, und dem Lenkdrehmoment T, das von dem Drehmomentsensor 5 erfasst
ist, und zwar zum Bereitstellen der virtuellen veränderten
Hilfscharakteristik durch Verschieben der Grundhilfscharakteristik
entlang der Lenkdrehmomentkoordinatenachse.
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Der
Hilfsdrehmomentzielwertbestimmungsabschnitt 21 liest einen
Hilfsdrehmomentzielwert Ta für
die veränderte
Hilfscharakteristik aus dem Hilfscharakteristikspeicherabschnitt 22 aus,
und zwar auf der Grundlage des Lenkdrehmomentes T, das von dem Drehmomentsensor 5 erfasst
wird, der Fahrzeuggeschwindigkeit V, die von dem Fahrzeuggeschwindigkeitssensor 6 erfasst
wird, und dem Verschiebungswert ΔT
(dessen Vorzeichen eine Verschiebungsrichtung angibt und dessen
Absolutwert eine Verschiebungsdistanz angibt), der von dem Verschiebungswertberechnungsabschnitt 24 berechnet
ist. Der Motortreiber 30 liefert einen notwendigen und
hinreichenden Treiber- bzw. Ansteuerungsstrom an den elektrischen
Motor M auf der Grundlage des derart ausgelesenen Hilfsdrehmomentzielwertes
Ta.
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2 ist
ein Diagramm zum Erläutern
der Grundhilfscharakteristik, die dem Grundhilfskennfeld entspricht,
das in dem Hilfscharakteristikspeicherabschnitt 22 gespeichert
ist, und der veränderten
Hilfscharakteristik, die bereitgestellt ist durch Verschieben der
Grundhilfscharakteristik entlang der Lenkdrehmomentkoordinatenachse.
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Das
von dem Drehmomentsensor 5 erfasste Lenkdrehmoment T hat
einen positiven Wert, wenn das Drehmoment an das Lenkrad 1 zum
Lenken nach rechts angelegt wird, und hat einen negativen Wert,
wenn das Drehmoment an das Lenkrad 1 zum Lenken nach links
angelegt wird. Die Grundhilfscharakteristik ist in 2 durch
eine Kurve L0 gezeigt. Die Grundhilfscharakteristik wird derart
bestimmt, dass ein positiver Hilfsdrehmomentzielwert Ta einem positiven
Lenkdrehmomentwert T entspricht und ein negativer Hilfsdrehmomentzielwert
Ta einem negativen Lenkdrehmomentwert T entspricht. Obgleich in dem
Hilfscharakteristikspeicherabschnitt 22 mehrere Grundhilfskennfelder
für die
mehreren Fahrzeuggeschwindigkeitsbereiche gespeichert sind, wie
oben beschrieben, ist in 2 aus Gründen einer einfacheren Erläuterung
nur eine Grundhilfscharakteristik für einen Fahrzeuggeschwindigkeitsbereich
gezeigt.
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In
der Grundhilfscharakteristik, die durch die Kurve L0 dargestellt
ist, ist der Hilfsdrehmomentzielwert Ta in einem Lenkdrehmomentbereich
um T = 0 herum auf Ta = 0 eingestellt, und zwar unabhängig von
dem Lenkdrehmomentwert T. Dieser Lenkdrehmomentbereich ist eine
Totzone NS.
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In
dieser Ausführungsform
wird der Hilfsdrehmomentzielwert Ta auf der Grundlage der virtuellen
veränderten
Hilfscharakteristik (z. B. einer Charakteristik, die durch Kurven
L11, L12 gezeigt ist) bestimmt, die bereitgestellt wird durch Verschieben
der Grundhilfscharakteristik entlang der Lenkdrehmomentkoordinatenachse
(in positiver oder in negativer Richtung), und zwar um den Verschiebungswert ΔT, der von
dem Verschiebungswertberechnungsabschnitt 24 auf der Grundlage
der Lenkwinkelgeschwindigkeit ω,
die von dem Lenkwinkelgeschwindigkeitsberechnungs abschnitt 23 berechnet
ist, der Fahrzeuggeschwindigkeit V und dem Lenkdrehmoment T berechnet
ist.
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Wie
nachstehend beschrieben werden wird, wird die Grundhilfscharakteristik
entlang der Lenkdrehmomentkoordinatenachse in negativer Richtung verschoben,
wenn das Lenkdrehmoment T nicht kleiner ist als Null (siehe Kurve
L11), und wird entlang der Lenkdrehmomentkoordinatenachse in positiver Richtung
verschoben, wenn das Lenkdrehmoment T einen negativen Wert besitzt
(siehe Kurve L12).
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Der
Verschiebungswertberechnungsabschnitt 24 bestimmt einen
Grundverschiebungswert ΔTB auf der Grundlage des Lenkdrehmomentes
T und der Lenkwinkelgeschwindigkeit ω und bestimmt den Verschiebungswert ΔT (= GV × GT × ΔTB) durch Multiplizieren des Grundverschiebungswertes ΔTB mit einer Fahrzeuggeschwindigkeitsverstärkung GV und einer Drehmomentverstärkung GT, die später
beschrieben werden.
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Der
Grundverschiebungswert ΔTB (= ΔT0 × kω)
wird bestimmt auf der Grundlage eines Faktors (Lenkwinkelgeschwindigkeitsfaktor)
kω,
der von der Lenkwinkelgeschwindigkeit ω abhängt, und des Verschiebungsbasiswertes ΔT0 (ΔT0 ≥ 0),
der von einem Lenkdrehmoment abhängt,
das unmittelbar nach dem Umschalten des Lenkens von einem Einlenken in
eine Lenkhaltebetätigung
oder eine Rücklenkbetätigung abgetastet
wird.
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3(a) und 3(b) sind
Diagramme, die die Beziehungen zwischen dem Lenkwinkelgeschwindigkeitsfaktor
kω und
der Lenkwinkelgeschwindigkeit ω zeigen.
Der Verschiebungswertberechnungsabschnitt 24 weist einen
Speicher auf, der Tabellen speichert, beispielsweise für die charakteristischen
Kurven (unterbrochene Linien in diesem Fall), die in den 3(a) und 3(b) gezeigt
sind. Der Verschiebungswertberechnungsabschnitt 24 bestimmt
den Lenkwinkelgeschwindigkeitsfaktor kω auf der
Grundlage der Tabelle der Charakteristik, die in 3(a) gezeigt ist, wenn das Lenkdrehmoment T ≥ 0 ist, und
bestimmt den Lenkwinkelgeschwindigkeitsfaktor kω auf
der Grundlage der Tabelle der Charakteristik, die in 3(b) gezeigt ist, wenn das Lenkdrehmoment T < 0 ist.
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In
der Tabelle der Charakteristik der 3(a),
die zu verwenden ist, wenn T ≥ 0
ist, wird der Lenkwinkelgeschwindigkeitsfaktor kω auf
Null oder einen negativen Wert eingestellt, wenn die Lenkwinkelgeschwindigkeit ω in einem
Bereich nicht größer als
ein erster vorbestimmter Wert ω1
(>0) ist. Genauer
gesagt wird der Lenkwinkelgeschwindigkeitsfaktor kω so
bestimmt, dass er in dem Bereich nicht größer als der erste vorbestimmte
Wert ω1
monoton (in 3(a) linear) auf eine vorbestimmte
untere Grenze (eine untere Grenze von –1 in 3(a)) reduziert
wird, wenn die Lenkwinkelgeschwindigkeit ω abnimmt. Wenn die Lenkwinkelgeschwindigkeit ω im Gegensatz
hierzu größer ist
als der erste vorbestimmte Wert ω1,
wird der Lenkwinkelgeschwindigkeitsfaktor kω auf
kω =
0 eingestellt, und zwar unabhängig
von der Lenkwinkelgeschwindigkeit ω.
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In
der Tabelle der Charakteristik der 3(b),
die zu verwenden ist, wenn T < 0
ist, wird der Lenkwinkelgeschwindigkeitsfaktor kω auf
Null oder einen positiven Wert eingestellt, wenn die Lenkwinkelgeschwindigkeit ω in einem
Bereich nicht kleiner als ein zweiter vorbestimmter Wert ω2 liegt (ω2 < 0, z. B. |ω2| = ω1). Genauer
gesagt wird der Lenkwinkelgeschwindigkeitsfaktor kω so
bestimmt, dass er in dem Bereich nicht kleiner als der zweite vorbestimmte
Wert ω2
monoton (linear in 3(b)) auf eine vorbestimmte
obere Grenze (eine obere Grenze von 1 in 3(b))
ansteigt, wenn die Lenkwinkelgeschwindigkeit ω ansteigt. Wenn im Gegensatz
hierzu die Lenkwinkelgeschwindigkeit ω kleiner ist als der zweite
vorbestimmte Wert ω2,
wird der Lenkwinkelgeschwindigkeitsfaktor kω auf
kω =
0 eingestellt, und zwar unabhängig
von der Lenkwinkelgeschwindigkeit ω.
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Bei
dem Einlenken (zum Drehen des Lenkrades weg von einem Lenkwinkelmittelpunkt),
bei dem die Richtung des Lenkdrehmomentes T mit der Richtung der
Lenkwinkelgeschwindigkeit ω zusammenfällt, ist
der Grundverschiebungswert ΔTB gleich Null. Bei der Rücklenkbetätigung (zum Lenken des Lenkrades
in Richtung hin zum Lenkwinkelmittelpunkt), bei der die Richtung
des Lenkdrehmomentes T nicht mit der Richtung der Lenkwinkelgeschwindigkeit ω zusammenfällt, wird
der Grundverschiebungswert ΔTB so bestimmt, dass die Grundhilfscharakteristik entlang
der Lenkdrehmomentkoordinatenachse hin zum Ursprung verschoben wird.
Wenn die Lenkwinkelgeschwindigkeit ω einen Wert um Null herum besitzt
(ω2 < ω < ω1), dann
wird der Grundverschiebungswert ΔTB so bestimmt, dass die Grundhilfscharakteristik
entlang der Lenkdrehmomentkoordinatenachse hin zum Ursprung verschoben
wird.
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Da
die Grundhilfscharakteristik bei dem Einlenken bzw. Vorwärtslenken
nicht verschoben wird, variiert die Lenkbelastung („steering
burden") nicht gemäß der Lenkwinkelgeschwindigkeit.
Demzufolge kann die Grundhilfscharakteristik leicht abgestimmt bzw.
eingestellt werden, und es kann für den Fahrer ein hinreichendes
Lenkansprechverhalten bereitgestellt werden. Bei der Rücklenkbetätigung und
der Lenkhaltebetätigung
wird die Grundhilfscharakteristik in Richtung hin zum Ursprung verschoben,
wodurch das Federgefühl
(„spring
feeling") bei der
Rücklenkbetätigung eliminiert
werden kann und die Lenkbelastung bei der Lenkhaltebetätigung verringert
werden kann. Demzufolge kann ein komfortables Lenkgefühl gewährleistet
werden.
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4 ist
ein Diagramm zum Erläutern
einer Beziehung zwischen dem Verschiebungsbasiswert ΔT0 und dem absoluten Wert |T| des Lenkdrehmomentes
T, der unmittelbar nach dem Umschalten von dem Einlenken hin zu
der Lenkhaltebetätigung
oder zu der Rücklenkbetätigung abgetastet
worden ist. Der Verschiebungswertberechnungsabschnitt 24 weist
einen Speicher auf, der beispielsweise eine Tabelle für eine charakteristische
Kurve (gestrichelte Linie) speichert, wie sie in 4 gezeigt
ist.
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In 4 ist
der Bereich des absoluten Wertes |T| des Lenkdrehmomentes unterteilt
durch einen ersten Schwellenwert T1 (z. B. 4 (Nm)), einen zweiten
Schwellenwert T2 (z. B. 5 (Nm)) und einen dritten Schwellenwert
T3 (z. B. 6 (Nm)). In einem Bereich von 0 ≤ |T| ≤ T1 wird der Verschiebungsbasiswert ΔT0 so bestimmt, dass er auf eine obere Grenze α (z. B. α = 0,5 Nm)
linear ansteigt, wenn der absolute Wert |T| des Lenkdrehmomentes
ansteigt. In einem Bereich von T1 < |T| ≤ T2 wird der
Verschiebungsbasiswert ΔT0 auf ΔT0 = α eingestellt,
und zwar unabhängig
von dem absoluten Wert |T| des Lenkdrehmomentes. In einem Bereich
von T2 < |T| ≤ T3 wird der Verschiebungsbasiswert ΔT0 so bestimmt, dass er von der oberen Grenze
a bis hin auf Null linear reduziert wird. In einem Bereich von T3 < |T| wird der Verschiebungsbasiswert ΔT0 auf ΔT0 = 0 eingestellt, und zwar unabhängig von
dem absoluten Wert |T| des Lenkdrehmomentes.
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Da
der Grundverschiebungswert ΔTB bei der Lenkhaltebetätigung oder bei der Rücklenkbetätigung auf
der Grundlage der Charakteristik bestimmt wird, die für den Bereich
von 0 ≤ |T| ≤ T1 spezifiziert ist,
und zwar gemäß der Lenkbelastung
(„steering burden"), kann das unkomfortable
Lenkgefühl
minimiert werden. Demzufolge kann ein komfortables Lenkgefühl gewährleistet
werden.
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Unmittelbar
nach Umschalten auf die Lenkhaltebetätigung bei der Wende- bzw. U-turn-Lenkbetätigung,
bei der der Lenkwinkel groß ist,
ist der absolute Wert |T| des Lenkdrehmomentes relativ groß, und zwar
in einem Bereich von T2 < |T|.
In dieser Situation wird der absolute Wert des Grundverschiebungswertes ΔTB reduziert, wenn der absolute Wert |T| des
Lenkdrehmomentes zunimmt. Dies verhindert ein solches Phänomen, das
die Lenkhilfskraft während
der letzten Hälfte
der Lenkbetätigung
plötzlich reduziert
wird. Daher kann das unkomfortable Lenkgefühl verhindert werden.
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5 ist
ein Diagramm zum Erläutern
der variablen Einstellung des Verschiebungswertes ΔT für die Fahrzeuggeschwindigkeit
V, und 6 ist ein Diagramm zum Erläutern der variablen Einstellung des
Verschiebungswertes ΔT
für das
Lenkdrehmoment T. Der Verschiebungswertberechnungsabschnitt 24 bestimmt
den Lenkwinkelgeschwindigkeitsfaktor kω und
den Verschiebungsbasiswert ΔT0 auf der Grundlage der in den 3(a), 3(b) und 4 gezeigten
Charakteristika und bestimmt den Grundverschiebungswert ΔTB auf der Grundlage des Lenkwinkelgeschwindigkeitsfaktors
kω und
des Verschiebungsbasiswertes ΔT0. Ferner bestimmt der Verschiebungswertberechnungsabschnitt 24 den Verschiebungswert ΔT (= ΔTB × GV × GT), indem der Grundverschiebungswert ΔTB mit der Fahrzeuggeschwindigkeitsverstärkung GV, die auf der Grundlage der in 5 gezeigten
Charakteristik bestimmt wird, und mit der Drehmomentverstärkung GT multipliziert wird, die auf der Grundlage
der in 6 gezeigten Charakteristik bestimmt wird. Der
Hilfsdrehmomentzielwertbestimmungsabschnitt 21 durchsucht
das Grundhilfskennfeld, das in dem Hilfscharakteristikspeicherabschnitt 22 gespeichert
ist, und zwar auf der Grundlage des Verschiebungswertes ΔT. Demzufolge
wird der Hilfsdrehmomentzielwert Ta gemäß der veränderten Hilfscharakteristik
ausgelesen, die virtuell auf der Grundlage der Lenkwinkelgeschwindigkeit ω, der Fahrzeuggeschwindigkeit
V und des Lenkdrehmomentes T bestimmt wird.
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Die
Fahrzeuggeschwindigkeitsverstärkung GV wird so bestimmt, dass sie monoton (im
vorliegenden Fall linear) bis auf eine vorbestimmte obere Grenze
(eine obere Grenze von 1 in 5) ansteigt, wenn
die Fahrzeuggeschwindigkeit V ansteigt, und zwar in einem Bereich
von Null bis hin zu einer vorbestimmten Fahrzeuggeschwindigkeit.
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Demzufolge
kann die Lenkbetätigung
geeignet durchgeführt
werden, selbst wenn eine kleine Veränderung der Hilfscharakteristik
erforderlich ist, beispielsweise, wenn das Fahrzeug steht oder mit
einer niedrigen Geschwindigkeit fährt.
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Andererseits
besitzt die Drehmomentverstärkung
GT eine Totzone um ein Lenkdrehmoment T
von T = 0. Außerhalb
der Totzone wird die Drehmomentverstärkung GT so
bestimmt, dass sie monoton (im vorliegenden Fall linear) bis auf
eine vorbestimmte obere Grenze (im vorliegenden Fall eine obere
Grenze von 1) ansteigt, wenn der absolute Wert des Lenkdrehmomentes
T ansteigt. Demzufolge ist die Lenkunterstützung bzw. -hilfe begrenzt,
wenn die Lenkunterstützung
nicht erforderlich ist, wobei das Lenkdrehmoment T um den Wert T
= 0 herum liegt.
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Auf
der Grundlage des so bestimmten Verschiebungswertes ΔT wird der
Hilfsdrehmomentzielwert Ta gemäß der virtuellen
veränderten
Hilfscharakteristik bestimmt, die bereitgestellt wird durch Verschieben
der Grundhilfscharakteristik um den Verschiebungswert ΔT entlang
der Koordinatenachse des Lenkdrehmomentes.
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Genauer
gesagt, wenn die Grundhilfscharakteristik Ta sich durch eine Funktion
Ta = f(T) ausdrücken
lässt,
wird ein Lenkdrehmomentwert T* für
die Hilfskennfeldsuche bestimmt, indem der Verschiebungswert ΔT von dem
Lenkdrehmoment T subtrahiert wird, das von dem Drehmomentsensor 5 erfasst wird
(d. h. T* = T – ΔT), und das
in dem Hilfscharakteristikspeicherabschnitt 22 gespeicherte
Grundhilfskennfeld wird auf der Grundlage des suchorientierten Lenkdrehmomentwertes
T* durchsucht. Demzufolge kann der Hilfsdrehmomentzielwert Ta (=
f(T*)) auf der Grundlage der virtuellen veränderten Hilfscharakteristik
bestimmt werden.
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7 ist
ein Flussdiagramm zum Erläutern eines
Verarbeitungsbetriebes, der in einem vorbestimmten Steuerzyklus
mittels des Mikroprozessors 20 wiederholt durchzuführen ist.
Der Mikroprozessor 20 liest eine Fahrzeuggeschwindigkeit
V, die von dem Fahrzeuggeschwindigkeitssensor 6 erfasst
ist, und ein Lenkdrehmoment T, das von dem Drehmomentsensor 5 erfasst
ist (Schritte S1, S2). Ferner liest der Lenkwinkelgeschwindigkeitsberechnungsabschnitt 23 ein
Ausgangssignal des Lenkwinkelsensors 7 und bestimmt eine
Lenkwinkelgeschwindigkeit ω (Schritt
S3). Auf der Grundlage der so bestimmten Lenkwinkelgeschwindigkeit ω liest der
Verschiebungswertberechnungsabschnitt 24 einen Lenkwinkelgeschwindigkeitsfaktor
kω für die Lenkwinkelgeschwindigkeit ω (Schritt
S4). Anschließend
urteilt der Verschiebungswertberechnungsabschnitt 24, ob
das Einlenken durchgeführt
wird (Schritt S5). Wenn beispielsweise das Vorzeichen des Lenkdrehmomentes T
mit dem Vorzeichen der Lenkwinkelgeschwindigkeit ω zusammenfällt, wird
geurteilt, dass das Einlenken durchgeführt wird. Ansonsten wird geurteilt,
dass das Einlenken nicht durchgeführt wird (sondern die Lenkhaltebetätigung oder
die Rücklenkbetätigung durchgeführt wird).
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Wenn
zum ersten Mal geurteilt wird, dass die Lenkhaltebetätigung oder
die Rücklenkbetätigung durchgeführt wird,
und zwar nach der Beurteilung des Einlenkens (JA im Schritt S6),
wird sich auf das in diesem Steuerzyklus erfasste Lenkdrehmoment
T (Schritt S2) bezogen, und ein Verschiebungsbasiswert ΔT0 (siehe 4) für das Lenkdrehmoment
T wird bestimmt (Schritt S7). Hiernach wird der Verschiebungsbasiswert ΔT0 unverändert
belassen, solange kontinuierlich geurteilt wird, dass die Lenkhaltebetätigung oder
die Rücklenkbetätigung durchgeführt wird
(NEIN im Schritt S6). Während
der Lenkhaltebetätigung
oder der Rücklenkbetätigung wird der
Verschiebungsbasiswert ΔT0 auf einen Wert entsprechend dem Lenkdrehmoment
T beibehalten, der unmittelbar nach dem Umschalten von dem Einlenken
hin zu der Lenkhaltebetätigung
oder der Rücklenkbetätigung erfasst
worden ist.
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Der
Verschiebungswertberechnungsabschnitt 24 bestimmt den Grundverschiebungswert ΔTB = ΔT0 × kω auf
der Grundlage des so bestimmten Verschiebungsbasiswertes ΔT0 (Schritt S8). Ferner bestimmt der Verschiebungswertberechnungsabschnitt 24 eine
Fahrzeuggeschwindigkeitsverstärkung
GV auf der Grundlage der Fahrzeuggeschwindigkeit
V, die von dem Fahrzeuggeschwindigkeitssensor 6 erfasst
wird (Schritt S9), und bestimmt eine Drehmomentverstärkung GT auf der Grundlage des Lenkdrehmomentes
T, das von dem Drehmomentsensor 5 erfasst wird (Schritt
S10). Anschließend wird
ein Verschiebungswert ΔT
berechnet, und zwar durch Multiplizieren des Grundverschiebungswertes ΔTB mit der Fahrzeuggeschwindigkeitsverstärkung GV und der Drehmomentverstärkung GT,
die so bestimmt worden sind (Schritt S11).
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Der
so bestimmte Verschiebungswert ΔT wird
auf den Hilfsdrehmomentzielwertbestimmungsabschnitt 21 angewendet.
Der Hilfsdrehmomentzielwertbestimmungsabschnitt 21 bestimmt
einen suchorientierten Lenkdrehmomentwert T* (T* = T – ΔT) und durchsucht
das Grundhilfskennfeld, das in dem Hilfscharakteristikabschnitt 22 gespeichert
ist, auf der Grundlage des suchorientierten Lenkdrehmomentwertes
T* (Schritt S12).
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Somit
wird ein Hilfsdrehmomentzielwert Ta aus dem Hilfscharakteristikspeicherabschnitt 22 gemäß einer
virtuellen veränderten
Hilfscharakteristik ausgelesen, die bereitgestellt wird durch Verschieben
der Grundhilfscharakteristik um den Verschiebungswert ΔT entlang
der Koordinatenachse des Lenkdrehmomentes. Auf der Grundlage des
so ausgelesenen Hilfscharakteristikzielwertes Ta wird der Motortreiber 30 gesteuert,
derart, dass eine Antriebskraft, die entsprechend von dem Motor
M erzeugt wird, an den Lenkmechanismus 3 angelegt wird.
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8 ist
ein Flussdiagramm zum Erläutern eines
Verarbeitungsbetriebes, der in einer elektrischen Servolenkvorrichtung
gemäß einer
zweiten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung durchzuführen ist. Zur Erläuterung
der zweiten Ausführungsform
wird erneut Bezug genommen auf die 1 bis 6.
In 8 sind Schritte, die jenen der 7 entsprechen,
mit den gleichen Bezugsziffern versehen wie in 7.
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Bei
dieser Ausführungsform
werden die Schritte S5 und S6 weggelassen, so dass der Verschiebungsbasiswert ΔT0 in Echtzeit bzw. auf der Grundlage von
Echtzeit variiert, und zwar gemäß dem Lenkdrehmoment
T, das in jedem Steuerzyklus erfasst wird. Demzufolge wird der Verschiebungswert variabel
gemäß der Lenkkraft
bei der Lenkhaltebetätigung
und bei der Rücklenkbetätigung eingestellt. Demzufolge
kann das Lenkgefühl
weiter verbessert werden.
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Während die
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung somit beschrieben worden sind, kann die
Erfindung auch in jeder beliebigen anderen Art und Weise ausgeführt werden.
Obgleich zur Bestimmung des Verschiebungswertes ΔT der Hilfscharakteristik bei
den oben beschriebenen Ausführungsformen
die Fahrzeuggeschwindigkeit V berücksichtigt wird, ist die variable
Einstellung des Verschiebungswertes in Abhängigkeit von der Fahrzeuggeschwindigkeit
V nicht notwendigerweise erforderlich. D. h., der Verschiebungswert ΔT kann bestimmt
werden durch Multiplizieren des Grundverschiebungswertes ΔTB alleine mit der Drehmomentverstärkung GT, und zwar ohne die Verwendung der Fahrzeuggeschwindigkeitsverstärkung G.
Alternativ hierzu kann der Grundverschiebungswert ΔTB als der Verschiebungswert ΔT ohne die
Verwendung der Fahrzeuggeschwindigkeitsverstärkung GV und
der Drehmomentverstärkung
GT verwendet werden. Ferner kann der Verschiebungswert ΔT bestimmt
werden, indem der Grundverschiebungswert ΔTB alleine
mit der Fahrzeuggeschwindigkeitsverstärkung GV multipliziert
wird, und zwar ohne die Verwendung der Drehmomentverstärkung GT.
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Ferner
können
die Drehmomentverstärkung GT und der Verschiebungsbasiswert ΔT0 in Kombination verwendet werden, um eine
Karte bzw. ein Kennfeld bereitzustellen, das eine Beziehung zwischen dem
Lenkdrehmoment T und GT × ΔT0 angibt.
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Bei
den oben beschriebenen Ausführungsformen
ist die Hilfskarte bzw. das Hilfskennfeld für die Grundhilfscharakteristik
in dem Hilfscharakteristikspeicherabschnitt 22 gespeichert,
und der Hilfsdrehmomentzielwert Ta wird aus dem Hilfskennfeld ausgelesen.
Der Hilfsdrehmomentzielwert Ta für
den suchorientierten Lenkdrehmoment T* kann jedoch auch durch eine
funktionsbasierte Berechnung bestimmt werden.
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In ähnlicher
Weise kann der Verschiebungswertberechnungsabschnitt 24 dazu
ausgelegt sein, die Charakteristik des Lenkwinkelgeschwindigkeitsfaktors
kω,
für die
Lenkwinkelgeschwindigkeit ω und die
Charakteristik des Verschiebungsbasiswert ΔT0 für das Lenkdrehmoment
T vorab in einem Speicher hiervon zu speichern, oder kann dazu ausgelegt
sein, den Lenkwinkelgeschwindigkeitsfaktor kω für die Lenkwinkelgeschwindigkeit ω und den
Verschiebungsbasiswert ΔT0 für
das Lenkdrehmoment T durch funktionsbasierte Berechnung zu bestimmen. Die
Bestimmung der Fahrzeuggeschwindigkeitsverstärkung GV für die Fahrzeuggeschwindigkeit
V und der Drehmomentverstärkung
GT für
das Lenkdrehmoment T kann auf ähnliche
Art und Weise erzielt werden.
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Bei
den oben beschriebenen Ausführungsformen
ist der Hilfsdrehmomentzielwert als der Motoransteuerungszielwert
definiert, und die Charakteristik des Hilfsdrehmomentzielwertes
für das
Lenkdrehmoment ist als die Hilfscharakteristik defi niert. Die vorliegende
Erfindung ist jedoch nicht auf diese Anordnung beschränkt. Ein
Motorstromzielwert oder ein Motorspannungssollwert können als
der Motorantriebszielwert definiert werden, und eine Beziehung zwischen
dem Lenkdrehmoment und dem Motorstromzielwert oder dem Motorspannungszielwert kann
als die Hilfscharakteristik definiert werden.
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Bei
den oben beschriebenen Ausführungsformen
wird die Lenkwinkelgeschwindigkeit durch zeitbasierte Differenzierung
des Lenkwinkels berechnet, die von dem Lenkwinkelsensor 7 erfasst
wird. Wenn jedoch ein Bürstenmotor
als der elektrische Motor M verwendet wird, kann eine gegenelektromotorische
Kraft („counter-electromotive
force"), die zwischen
Anschlüssen
des elektrischen Motors M zu erzeugen ist, auf der Grundlage eines
Ausganges einer Motorstromerfassungsschaltung, die einen Motorstrom
des elektrischen Motors M bestimmt, und auf der Grundlage eines
Ausganges einer Anschlussspannungerfassungsschaltung („inter-terminal
voltage detection circuit")
bestimmt werden, die eine Zwischenanschlussspannung bzw. Spannung
zwischen den Anschlüssen
des elektrischen Motors M erfasst, und die Lenkwinkelgeschwindigkeit
kann auf der Grundlage der gegenelektromotorischen Kraft abgeschätzt werden,
und zwar ohne die Verwendung des Lenkwinkelsensors.
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Als
elektrischer Motor M kann ein bürstenloser
Motor verwendet werden. In diesem Fall kann der Ausgang eines Resolvers
bzw. Drehmelders, der dem bürstenlosen
Motor zugeordnet ist, verwendet werden, um die Lenkwinkelgeschwindigkeit
zu berechnen, und zwar ohne die Verwendung des Lenkwinkelsensors.
Genauer gesagt wird ein mechanischer Motorwinkel berechnet auf der
Grundlage des Ausgangs des Resolvers, und die Motorwinkelgeschwindigkeit
wird berechnet durch zeitbasierte Differenzierung des mechanischen
Motorwinkels. Die Motorwinkelgeschwindigkeit wird dann im Hinblick
auf die Lenkwelle umgewandelt, um die Lenkwinkelgeschwindigkeit
zu erhalten.
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Obgleich
die vorliegende Erfindung im Detail anhand von Ausführungsformen
hiervon beschrieben worden ist, versteht sich, dass die vorstehende
Offenbarung für
die technischen Prinzipien der vorliegenden Erfindung lediglich
beispielhaft sein soll und diese nicht begrenzen soll.