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Die
vorliegende Erfindung betrifft Nahrungsmittel und pharmazeutische
Zusammensetzungen und Verfahren zweckdienlich zum Senken der Cholesterin-
und Triglyceridgehalte oder Anheben des HDL-Cholesteringehalts im
Blut eines Säugetiers,
insbesondere Zusammensetzungen, welche Ester von Phytosterolen und
Omega-3 oder Omega-6 polygesättigten
Fettsäuren
und Policosanolester enthalten.
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Hintergrund
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Störungen des
Fettmetabolismus, insbesondere die schädlichen Wirkungen, die durch
hohe Cholesterin- und Triglyceridgehalte im Blut hervorgerufen werden,
wurden viele Jahrzehnte lang intensiv studiert.
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Der
Cholesteringehalt im Blut über
200 mg/dl bildet den Hauptrisikofaktor von Koronarkrankheiten, eine
der häufigsten
Todesursachen hauptsächlich
in entwickelten Ländern.
Der Risikofaktor steht jedoch nicht nur in Beziehung zu einem hohen
Cholesteringehalt im Blut, sondern ebenfalls zu unterschiedlichen
Formen des Gesamtcholesterins. Ein hoher Gehalt an Low-Density-Lipoprotein
oder LDL-Cholesterin
und Very-Low-Density-Lipoprotein oder VLDL-Cholesterin im Blut bildet
ein Problem, da diese Lipoproteine die hohe Wahrscheinlichkeit aufweisen,
im kardiovaskulären
System zu verbleiben und die Bildung von Plaque in den Koronararterien
hervorzurufen. Gleichermaßen
stellen niedrige Gehalte an High-Density-Lipoproteinen
oder HDL-Cholesterin einen zusätzlichen
Risikofaktor dar, da diese zweckdienlich sind, die Form von Cholesterin zu
entfernen, welche Arterien verstopft. Folglich ist der Gesamtcholesteringehalt
und das Verhältnis
von Gesamtcholesterin/HDL-Cholesterin in Betracht zu ziehen, um
das Risiko von Koronarkrankheiten zu ermitteln.
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Nicht
nur das Cholesterin, sondern jedoch ebenfalls hohe Triglyeridgehalte
im Blut stellen einen Risikofaktor für Koronarerkrankungen und andere
Komplikationen dar (PUFA NEWSLETTER, Band 2, Juni 1998).
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Allgemein
hat sich die Behandlung von Fettmetabolismusstörungen überwiegend mit der Behandlung von
Hypercholesterinämie
befasst, indem verschiedene Nahrungsmittel und pharmazeutische Zusammensetzungen
verwendet wurden, welche erhöhte
Cholesteringehalte im Blut senken. Viele dieser Zusammensetzungen
enthalten Pflanzensterole oder Phytosterole, welche die intestinale
Absorption diätetischen
Cholesterins stören
oder behindern und das LDL-Cholesterin senken. Es gibt eine umfassende
wissenschaftliche Produktion, die sich mit diesem Gegenstand befasst,
welche in dem
U.S. Patent 5,958,913 beschrieben
ist, die mehr als 70 Literaturstellen zitiert, welche sich mit den
Wirkungen und Mechanismen von diätetischen
Phytosterolen und der Verringerung des Blutcholesterins befassen.
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Das
U.S. Patent 5,244,887 beschreibt
ein Verfahren zur Herstellung einer Zusammensetzung, die als Nahrungsmittelzusatz
verwendet werden soll und welche einen oder mehrere Stanole, ein
Lösungsmittel,
ein Antioxidans und ein Verteilungsmittel enthält. Die Stanole werden durch
katalytische Hydrierung von Sterolen erhalten. Die Nahrungsmittelzusammensetzungen
sind für
die Verringerung der Cholesterinabsorption aus Nahrungsmitteln gedacht.
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Das
U.S. Patent US 5,932,652 beschreibt
eine in Wasser dispergierbare Nahrungsmittelzusammensetzung zur
Verringerung der Cholesterinabsorption, welche Sitostanol (beta-Sitostanol)
und Lecithin enthält. Um
die Beschränkung
der diätetischen
Cholesterinabsorption zu vergrößern, beschreibt
das
U.S. Patent 5,591,836 ein
Verfahren, welches eine Saponinverbindung verwendet, die 5-C-hydroxymethylhexose
und Sterol oder Terpen enthält.
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Das
U.S. Patent 5,747,464 beschreibt
die Verwendung von Komplexen, die durch beta-Sitostanol und Pektin
gebildet werden. Mit Fettsäuren
veresterte Sterole scheinen effizientere Cholesterinabsorptionsinhibitoren
zu sein als freie Sterole.
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Das
U.S. Patent 5,958,913 beschreibt
die Verwendung von Stanolestern, hauptsächlich der Fettsäureester
von beta-Sitostanol, wobei die Fettsäuren aus Rapssamenöl gewonnen
werden. Dieses Patent liefert lange klinische Studien über die
Wirksamkeit dieser Ester zur Beschränkung intestinaler Absorption
von Cholesterin und zum Absenken des LDL-Cholesterins im Blut.
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Langkettige,
gerade, gesättigte
Primäralkohole
von 20 bis 38 Kohlenstoffatomen, welche ebenfalls als Fettalkohole
oder höhere
aliphatische Alkohole bezeichnet werden und ebenfalls als Policosanole
bekannt sind, sind wirksam, um Cholesterin im Blut zu verringern.
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Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung wird der Ausdruck Policosanol
verwendet in der Bedeutung eines lineal gesättigten Primäralkohols,
welcher 20 oder mehr Kohlenstoffatome enthält. Der Wirkmechanismus von
Policosanolen ist nicht mit Sicherheit bekannt, wobei jedoch angenommen
wird, dass diese die Synthese von Cholesterin in der Leber beeinflussen.
Eine erhebliche Verringerung des Gesamtcholesteringehalts und des
LDL-Cholesteringehalts im Blut vom Patienten mit Diabetes mellitus
nach längerer
Aufnahme kleiner Mengen von Policosanolen wurde beobachtet (Omayda
Torres et al., Diabetes Care, „Treatment
of Hypercholesterolemia in NIDDM with Polycosanol", 1995, Band 18,
Nr. 5, 393-396).
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Das
U.S. Patent 5,856,316 beschreibt
ein Verfahren zum Erhalten von Policosanolen aus Zuckerrohrwachs
und deren Verwendung bei der Behandlung von Hypercholesterinämie. Policosanole
aus Zuckerrohrwachs enthalten eine Mischung aliphatischer Alkohole
von 24 bis 34 Kohlenstoffatomen und sie waren wirksame Hypercholesterinämiemittel,
die in täglichen
Dosen von 1 bis 100 mg eingegeben wurden.
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Das
U.S. Patent 5,952,893 beschreibt
eine Zusammensetzung zur Verringerung des Cholesteringehalts im
Blut, welches eine Mischung von Phytosterolen (Mischung unterschiedlicher
Pflanzensterole) und Policosanolen mit einem synergetischen Effekt
umfasst. Phytosterole gemäß der Erfindung
enthalten beta- Sitosterol,
Kampesterol und Stigmasterol, erhalten aus Pflanzenölen, und
die Policosanole nach der Erfindung enthalten eine Mischung von
Fettalkoholen, welche 22 bis 36 Kohlenstoffatome enthalten und aus
Reisschalenwachs erhalten sind. Diese Policosanole sind auf dem
Markt erhältlich
(„Rice
Brad Wax", Traco
Labs Inc.). Freie Phytosterole und freie Policosanole sind jedoch
kaum in der Mizelle-Phase
von Nahrungsmittelkanälen löslich, so
dass deren Wirkung zur Verringerung des Blutcholesterins ziemlich
niedrig ist, was zur Notwendigkeit der Anwendung vergleichsweise
hoher Dosen dieser Verbindungen führt.
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Zusätzlich sind
Nahrungsmittel- und pharmazeutische Zusammensetzungen, welche freie
Phytosterole und/oder freie Policosanole enthalten, nicht hinsichtlich
der Verringerung der Triglyceridgehalte im Blut wirksam.
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Die
vorliegende Erfindung befasst sich mit einer Zusammensetzung, wie
sie in irgendeinem der beiliegenden Ansprüche 1 und 5 angegeben ist.
Die Unteransprüche
2 bis 4 und 6 bis 10 einschließlich
geben bevorzugte Merkmale an.
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Folglich
kann die vorliegende Erfindung Nahrungsmittel und pharmazeutische
Zusammensetzungen zum Senken des LDL-Cholesteringehalts und Anheben
des HDL-Cholesteringehaltes oder beide im Blut eines Säugetiers
bereitstellen, wobei die Zusammensetzungen leicht im Verdauungstrakt
des Säugetiers
absorbierbare Formen von Policosanolen enthalten, wobei die leicht
absorbierbaren Formen von Policosanolen einen Ester eines Policosanols
und einer Karboxylsäure
umfassen, welche bevorzugt 2 bis 22 Kohlenstoffatome enthält, wobei
dies einfach als Policosanolester bezeichnet wird.
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Die
vorliegende Erfindung ermöglicht
ein Verfahren zum Absenken des LDL-Cholesterins oder Erhöhen des
HDL-Cholesterins oder beides im Blut eines Säugetiers durch orale Eingabe
der Nahrungsmittel- oder pharmazeutischen Zusammensetzung dem Säugetier,
welches eine wirksame Menge von Policosanolestern oder eine Mischung
von Policosanolestern enthält,
wobei der Säureanteil
der Ester eine Karboxylsäure
ist, die 2 bis 22 Kohlenstoffatome enthält.
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Die
vorliegende Erfindung kann ferner Nahrungsmittel- oder pharmazeutische
Zusammensetzungen zum Absenken des LDL-Cholesterins und des Triclyeridgehalts
oder Erhöhen
des HDL-Cholesteringehalts oder beides im Blut eines Säugetiers
bereitstellen. Diese Zusammensetzungen enthalten einen Ester von
Phytosterol und eine Omega-3-langkettige polyungesättigte Fettsäure, wie
beispielsweise Eicosapentaenolsäure (EPA),
Docosahexaenolsäure
(DHA), Linolensäure
oder einen Ester eines Phytosterols und einer Omega-6-langkettigen,
polyungesättigten
Fettsäure,
wie beispielsweise Linolensäure
oder Arachidonsäure
oder eine Mischung dieser Ester.
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Die
vorliegende Erfindung schafft ein Verfahren zum Senken des LDL-Cholesterin- und
Triglyceridgehalts oder Erhöhen
des HDL-Cholesteringehalts oder beidem im Blut eines Säugetiers
durch orale Eingabe von Nahrungsmittel- oder pharmazeutischen Zusammensetzungen
dem Säugetier,
welche eine wirksame Menge eines Esters eines Phytosterols, bevorzugt
beta-Sitosterol oder beta-Sitostanol,
und einer Omega-3 langkettigen, polyungesättigten Fettsäure, wie
beispielsweise Eicosapentaenolsäure
(EPA), Docosahexaenolsäure
(DHA), Linolensäure
oder einem Ester eines Phytosterols und einer Omega-6 langkettigen,
polyungesättigten
Fettsäure,
wie beispielsweise Linolensäure
oder Arachidonsäure
oder eine Mischung dieser Ester enthält.
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Die
Bereitstellung der Nahrungsmittel- oder pharmazeutischen Zusammensetzungen
zum Absenken des LDL-Cholesterin- und Triglyceridgehalts oder Erhöhen des
HDL-Cholesteringehalts oder beidem im Blut eines Säugetiers
kann ebenfalls mittels einer Zusammensetzung erreicht werden, welche
Mischungen umfasst, die durch eine oder mehrere Policosanolester
und eine oder mehrere Ester von Phytosterolen und einer Omega-3
langkettigen, polyungesättigten
Fettsäure,
wie beispielsweise Eicosapentaenolsäure (EPA), Docosahexaenolsäure (DHA),
Linolensäure
oder einem Ester eines Phytosterols und einer Omega-6 langkettigen, polyungesättigten
Fettsäure,
wie beispielsweise Linolensäure
oder Arachidonsäure,
gebildet sind.
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Ein
Verfahren zum Senken des LDL-Cholesterin- und Triglyceridgehalts
oder Erhöhen
des HDL-Cholesteringehalts oder beidem im Blut eines Säugetiers
besteht in der oralen Eingabe einer Nahrungsmittel- oder pharmazeutischen
Zusammensetzung dem Säugetier,
welche eine effektive Menge einer Mischung enthalten, die durch
einen oder mehrere Policosanolester und einen oder mehrere Ester
eines Phytosterols, bevorzugt beta-Sitosterol oder beta-Sitostanol,
und einer Omega-3 langkettigen, polyungesättigten Fettsäure, wie
beispielsweise Eicosapentaenoinsäure
(EPA), Docohexaenoinsäure
(DHA), Linolensäure
oder einem Ester eines Phytosterols oder einer Omega-6 langkettigen,
polyungesättigten
Fettsäure,
wie beispielsweise Linolensäure oder
Arachidonsäure
gebildet ist.
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Beschreibung der Erfindung
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Policosanolester,
die im Rahmen der vorliegenden Erfindung verwendet werden, wurden
durch Transveresterung einer Mischung zubereitet, welche Policosanole
enthielt, und einer Mischung, welche Äthyl- oder Methylester von
Fettsäuren
enthielt, wobei Natriumäthylat
als Katalysator verwendet wurde.
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Policosanole
mit 20 bis 26 Kohlenstoffatomen können aus der neutralen Fraktion
von Tallöl
erhalten werden, wie dies in der
chilenischen
Patentanmeldung Nr. 873/98 beschrieben ist. Andere Quellen,
wie beispielsweise Zuckerrohrwachs, Reisschalenwachs, sind zweckdienlich
für die
Zwecke vorliegender Erfindung. Tabelle I zeigt die Durchschnittszusammensetzung
von Policosanolen in Tallöl,
Reisschalenwachs und Zuckerrohrwachs.
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Aus
Tabelle I ist es möglich,
zu beobachten, dass die drei Quellen nicht einen kompletten Bereich
von 20 bis 36 Kohlenstoffatome enthaltenden Policosanolen getrennt
enthalten, jedoch tun sie dies zusammengenommen. Tabelle I: Relativzusammensetzung von
Fettalkoholen erhalten aus verschie denen Quellen
Policosanol | Tallöl | Reisschalenwachs | Zuckerrohrwachs |
Eicosanol
C20 | 0,2 | -- | -- |
Heneicosanol
C21 | 0,1 | -- | -- |
Docosanol
C22 | 50,7 | 1,1 | -- |
Tricosanol
C23 | 2,7 | -- | -- |
Tetracosanol
C24 | 45,0 | 11,6 | 0,7 |
Pentacosanol
C25 | 0,3 | -- | -- |
Hexacosanol
C26 | 1,0 | 10,6 | 8,0 |
Heptacosanol
C27 | -- | -- | 3,5 |
Octacosanol
C28 | -- | 20,2 | 66,0 |
Nonacosanol
C29 | -- | -- | 0,8 |
Triacontanol
C30 | -- | 30,1 | 13,5 |
Dotriacontanol
C32 | -- | 16,8 | 6,0 |
Tetratriacontanol
C34 | -- | 8,0 | 1,5 |
Hexatriacontanol
C36 | -- | 1,4 | -- |
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Die Äthyl- oder
Methylester von Fettsäuren
der vorliegenden Erfindung werden aus pflanzlichen oder tierischen Ölen mittels
Verfahren erhalten, die nach dem Stand der Technik allgemein bekannt
sind. Diese Techniken umfassen die Verseifung von Öl gefolgt
von der Abtrennung von Glycerol und Seifen, die sich aus der Verseifung
ergeben. Die Seifen werden angesäuert
und dann in Fettsäuren
umgewandelt und diese Fettsäuren
werden mit Methanol oder Äthanol
unter Verwendung von Schwefelsäure
als Katalysator verestert.
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Das
Verfahren zur Herstellung von Policosanolestern wird in einem lösungsmittelfreien
Verfahren durchgeführt,
so dass diese Ester, welche eine gute Mischbarkeit mit Fetten und Ölen aufweisen,
in sicherer Weise in verschiedenen fettigen Nahrungsmitteln, wie
beispielsweise Speiseöl,
Margarine, Majonäse,
Soßen oder
Milch, enthalten sein können.
Folglich wird ein Gegenstand der vorliegenden Erfindung dadurch
erreicht, dass eine Nahrungsmittelzusammensetzung bereitgestellt
wird, welche Formen von Policosanolen enthält, die leicht im Verdauungstrakt
eines Säugetiers
absorbierbar sind und zweckdienlich sind, um den LDL-Cholesteringehalt
zu senken oder den HDL-Cholesteringehalt im Blut des Säuge tiers
zu erhöhen
oder beides. Diese leicht absorbierbaren Formen von Policosanolen
sind die Policosanolester der vorliegenden Erfindung, welche, wenn
in zweckdienliche Nahrungsmittel, wie beispielsweise Speisemargarine,
Backfette, Eiscreme, Joghurt oder andere, beigemischt, Nahrungsmittelzusammensetzungen
bilden, die zweckdienlich sind, um den LDL-Cholesteringehalt zu
senken oder den HDL-Cholesteringehalt im Blut eines Säugetiers
zu erhöhen
oder beides und dies nach Verdauung einer wirksamen Menge der Nahrungsmittelzusammensetzung
durch das Säugetier.
Gleichermaßen
können
Policosanolester in pharmazeutische Zusammensetzungen in Form von Kapseln
eingeschlossen werden. Diese Kapseln können einen pharmazeutisch annehmbaren
Bestandteil, wie beispielsweise einen Träger, ein Verdünnungsmittel,
ein Antioxidans, einen Farbstoff und einen Stabilisator, enthalten.
Die pharmazeutische Zusammensetzung kann ferner in Form von Tabletten
bereitgestellt werden, welche Policosanolester enthalten und welche
ferner eine pharmazeutisch annehmbaren Bestandteil, wie beispielsweise
einen Träger,
einen Farbstoff, ein Antioxidans, ein Bindemittel und einen Stabilisator,
enthalten. Diese Tabletten und Kapseln bilden pharmazeutische Zusammensetzungen,
welche zweckdienlich sind, im Blut eines Säugetiers den LDL-Cholesteringehalts
zu senken oder den HDL-Cholesteringehalt zu erhöhen oder beides und dies bei
Verdauung einer wirksamen Menge der pharmazeutischen Zusammensetzung
durch das Säugetier.
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Ein
weiterer Gegenstand, welcher darin besteht, eine Nahrungsmittel-
oder pharmazeutische Zusammensetzung bereitzustellen, die zweckdienlich
ist, um im Blut eines Säugetiers
den LDL-Cholesteringehalt zu senken oder den HDL-Cholesteringehalt zu erhöhen oder
beides, kann erreicht werden, dass ein Phytosterol mit einer Omega-3
oder Omega-6 langkettigen, polyungesättigten Fettsäure verestert
wird und diese Ester in irgendwelchen zweckdienlichen Nahrungsmittelsubstanzen
eingefügt
werden, wie beispielsweise Tischmargarine, Backfette, Eiscreme,
Joghurt und andere, oder in pharmazeutischen Formen, wie Tabletten
oder Kapseln oder beides, welche ebenfalls einen pharmazeutisch
annehmbaren Bestandteil enthalten, wie beispielsweise einen Träger, einen
Farbstoff, ein Antioxidans, Bindemittel und Stabilisator.
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Ein
noch weiterer Gegenstand der Erfindung betrifft ein Verfahren zum
Senken des LDL-Cholesterins und des Triglyceridgehalts oder Erhöhen des
HDL-Cholesteringehalts
im Blut eines Säugetiers
oder beides durch orale Eingabe bei dem Säugetier einer wirksamen Menge
von Nahrungsmitteln oder pharmazeutischer Zusammensetzung, welche
ein Phytosterol, bevorzugt beta-Sitosterol oder beta-Sitostanol,
mit einer Omega-3 oder Omega-6 langkettigen, polyungesättigten
Fettsäure
umfasst, wobei die Ester in eine zweckdienliche Nahrungsmittelsubstanz
eingefügt
sind, wie beispielsweise Tischmargarine, Backfette, Eiscreme, Joghurt
und andere, oder in einer pharmazeutischen Form, wie beispielsweise
Tabletten oder Kapseln oder beides, welche ferner einen pharmazeutisch
annehmbaren Bestandteil enthalten, wie einen Träger, Farbstoff, Antioxidans, Bindemittel
und Stabilisator.
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Nahrungsmittel
und pharmazeutische Zusammensetzungen, die zweckdienlich sind, um
im Blut eines Säugetiers
den LDL-Cholesterin und Triglyceridgehalts zu senken oder den HDL-Cholesteringehalt
zu erhöhen,
kann dadurch geschaffen werden, dass eine oder mehrere Policosanolester
und ein oder mehrere eines Phytosterols und einer Omega-3 oder Omega-6
langkettigen, polyungesättigten
Fettsäure
in eine zweckdienliche Nahrungsmittelsubstanz eingefügt wird,
wie beispielsweise Speisemargarine, Backfette, Eiscreme, Joghurt
und andere, oder in pharmazeutischer Form, wie beispielsweise Tabletten
oder Kapseln oder beides, welche ferner einen pharmazeutisch annehmbaren
Bestandteil, wie einen Träger,
Farbstoff, Antioxidans, Bindemittel und Stabilisator enthalten.
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Ein
Verfahren zum Senken des LDL-Cholesterin- und Triglyceridgehalts
oder Erhöhen
des HDL-Cholesteringehalts im Blut eines Säugetiers oder beides wird dadurch
möglich,
dass oral dem Säugetier
eine wirksame Menge einer Nahrungsmittel- oder pharmazeutischen
Zusammensetzung eingegeben wird, welches ein oder mehrere Policosanolester
und ein oder mehrere Ester eines Phytosterols und eine Omega-3 oder
Omega-6 langkettigen, polyungesättigten
Fettsäure
umfasst, die in eine zweckdienliche Nahrungsmittelsubstanz eingefügt sind,
wie beispielsweise Speisemargarine, Backfette, Eiscreme, Joghurt
und andere, oder in pharmazeutischen Formen, wie beispielsweise
Tabletten oder Kapseln oder beides, welche ferner einen pharmazeutisch
annehmbaren Bestandteil, wie einen Träger, Farbstoff, Antioxidans,
Bindemittel und Stabilisator umfassen.
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Die
folgenden Beispiele werden zur Erläuterung der Zusammensetzungen
nach der Erfindung angegeben.
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Beispiel 1. Zubereitung von Policosanolestern.
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104,3
g Äthyl-PUFA
und 98,5 g einer Mischung von Policosanolen wurden in einer 500
ml Flasche gemischt, die Mischung wurde auf eine Temperatur von
180°C erwärmt und
der Druck auf 5 mbar 120 Minuten eingestellt, um Luft aus der Mischung
zu entfernen. Nach Unterbrechung des Vakuums mit Stickstoff wurden 5
g o Natriumäthylat
in die Flasche eingegeben und die Mischung weiter bei dem verringerten
Druck 24 Stunden lang erwärmt.
Nach Öffnen
des Vakuums mit Stickstoff und Entfernen der Reaktionsmischung wurde
diese mit heißem
Wasser gemischt, um die Katalysatoren zu entfernen. Die ölige Phase
wurde getrennt und unter Vakuum getrocknet und 103,1 g Policosanolester
erhalten.
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Beispiel 2. Zubereitung einer Nahrungsmittelzusammensetzung
mit Policosanolester.
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Eine
Portion an Policasnolestern aus Beispiel 1 wurde mit Maisöl (3 Gewichts-%
der Mischung) in einer Majonäse
mit der folgenden Zusammensetzung zubereitet:
Bestandteil | % |
3% Öl-Policosanolmischung | 70,0 |
Verdickungsmittel | 1,5 |
Salz | 1,0 |
Zucker | 1,0 |
Essig
(4 Gewichts-%) | 6,0 |
Wasser | 17,0 |
Sojalecithin | 1,5 |
Senf | 2,0 |
Gesamt | 100,0 |
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Die
Majonäse
wurde unter Verwendung eines Haushaltmixers zubereitet. Ihre organoleptischen
Eigenschaften unterschieden sich nicht von konventioneller Majonäse.
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Beispiel 3. Zubereitung von Estern von
Phytosterol und PUFA
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118,4
g Äthyl-PUFA
und 140,0 g einer Mischung von Phytosterolen wurden in einer 500
ml Flasche gemischt, die Mischung wurde auf eine Temperatur von
95°C erhitzt
und der Druck von 5 mbar 120 Minuten aufrecht gehalten, um Luft
aus der Mischung zu entfernen. Nach Entlasten des Vakuums mit Stickstoff
wurden 4,2 g o Natriumäthylat
in die Flasche eingegeben und die Mischung weiterhin bei verringertem
Druck 24 Stunden lang erhitzt. Nach Entlasten des Vakuums mit Stickstoff
und Entfernen der Reaktionsmischung wurde diese mit heißem Wasser
gemischt, um die Katalysatoren zu entfernen. Die ölige Phase
wurde abgetrennt und vakuumgetrocknet und es wurden 156,3 g Ester
von Phytosterol und PUFA erhalten.
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Beispiel 4. Zubereitung einer Nahrungsmittelzusammensetzung
mit Estern von Phytosterol und PUFA.
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Eine
Portion des Phytosteryl-PUFA aus Beispiel 3 wurde mit Schmalz gemischt.
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1000
g Schmalz wurden bei 100°C
im Wasserbad geschmolzen und 10 g der Ester von Phytosterol und
PUFA wurden eingegeben. Das Schmalz wurde zur Her stellung von Brot
verwendet, welches 20% fettige Stoffe bezüglich des verwendeten Mehls
enthält.
Die organoleptischen Eigenschaften des Brots unterscheiden sich
nicht von konventionellem Brot.
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Beispiel 5. Kurzzeit-Ernährungsauswertungen
bei Ratten. Wirkung der Ester von Phytosterol und PUFA auf Serum-
und Leberlipide bei Ratten.
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24
Sprague Dawley männliche
Ratten, die in vier Gruppen von je sechs Tieren aufgeteilt waren,
wurden jeweils neun Tage lang mit der folgenden Diät gefüttert: Die
CO-Gruppe wurde mit einem Grundfutter gefüttert, welches Champion-Pellets
umfasste, die gemahlen und pulverisiert und mit Maisöl (3,3 Gewichts-%
der Mischung) gemischt waren. Die C1-Gruppe mit einer Mischung gefüttert, welche
Grundfutter und Cholesterin (1% der Mischung) enthielt. Die A1-Gruppe
wurde mit einer Mischung aus Grundfutter, 1% Cholesterin und 1% Stanolester,
jeweils in Gewichtsprozent der Mischung, gefüttert. Letztlich wurde die
A2-Gruppe mit einer Mischung aus Grundfutter, 1 Gewichts-% Cholesterin
und 1 Gewichts-% der Mischung an Phytosterol und PUFA bestand.
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Die
Stanolester enthielten eine Mischung von beta-Sitostanol und Campestanolester
von Fettsäuren, welche
aus einem Rapssamenöl
erhalten wurden. Die Ester von Phytosterol und PUFA-Ester wurden
entsprechend Beispiel 3 hergestellt. Die diätetische Behandlung wurde individuell
durchgeführt
und Körpergewicht und
Verdauung wurden gemessen. Nach neun Tagen der Fütterung wurden die Gesamtfette
und Cholesterin in Leber und Cholesterin und Triglyceride im Blutserum
jedes Tiers festgestellt. Die Tabellen I und II zeigen die Resultate: Tabelle
I: Gesamtlipide und Gesamtcholesterin in der Leber
| Gesamtlipide | Cholesterin |
| (mg/g
Leber) | (mg/g
Leber) |
C0 | 34,99±2,23 (5) | 1,53±0,12 (5) |
C1 | 40,22±0,99 (5) | 2,82±0,19 (6) |
A1 | 30,66±1,44 (6) | 1,28±0,15 (5) |
A2 | 28,79±1,48 (4) | 0,99±0,004
(5) |
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Die
Zahlen repräsentieren
mg/g von Leber und die Resultate werden als Durchschnitt pro Gruppe±Standardabweichung
der Probe angegeben. Die Anzahl von analysierten Proben ist in Klammern
angegeben.
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Ein
paarweiser Vergleich der Mittelwerte unter Verwendung des Student-Tests
zeigt an, dass ein erheblicher Unterschied zwischen C1 und A1 oder
A2 hinsichtlich der Gesamtlipide und des Gesamtcholesterins bei
einem signifikanten Niveau von 5% in beiden Fällen besteht. Ferner besteht
ein signifikanter Unterschied zwischen A1 und A2 bei den Gesamtlipiden
und dem Gesamtcholesterin bei 10 bzw. 5% Grad der Signifikanz. Tabelle
II: Gesamtcholesterin und Triglycerid im Blutserum.
| Gesamtcholesterin | Triglyceride |
CO | 68,44±7,13 (6) | 21,75±2,16 (6) |
C1 | 140,17±7,80 (6) | 34,11±3,36 (5) |
A1 | 120,68±11,14
(5) | 33,42±6,26 (4) |
A2 | 126,10±3,81 (5) | 29,74±4,13 (5) |
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Die
Zahl geben mg/dl wieder und die Resultate werden als Durchschnitt
pro Gruppe±Standardabweichung
der Probe angegeben. Die Anzahl analysierter Proben erscheint in
Klammern.
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Aus
den Resultaten ist es möglich,
zu schließen,
dass ein signifikanter Unterschied zwischen C1 und A1 oder A2 im
Gesamtserumcholesterol bei einem Signifikanzniveau von 1% besteht,
wobei jedoch der Unterschied zwischen A1 und A2 bei einem Signifikanzniveau
von 10% nicht signifikant ist. Was die Triglyceride betrifft, besteht
kein signifikanter Unterschied bei einem Signifikanzniveau von 10%
zwischen C1 und A1, jedoch ist der Unterschied zwischen C1 und A2
bei einem Signifikanzniveau von 10% signifikant. Gleichermaßen besteht
zwischen A1 und A2 ein signifikanter Unterschied bei einem Signifikanzniveau
von 20%.
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Das
Blutserumniveau von HDL-Cholesterin in A1 und A2 wurde ebenfalls
gemessen und die Resultate in Tabelle III angegeben. Tabelle
III: Serumniveau von HDL-Cholesterin
| HDL |
A1 | 37,96±1,97 (6) |
A2 | 41,78±1,65 (5) |
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Die
Zahlen geben mg/dl wieder und die Resultate werden als Durchschnitt
pro Gruppe±Standardabweichung
der Probe angegeben. Die Anzahl analysierter Proben erscheint in
Klammern.
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HDL-Cholesterin
ist bei der A2-Gruppe höher
als bei der A1-Gruppe bei einem Signifikanzniveau von 1%.