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ALLGEMEINES GEBIET DER ERFINDUNG
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Diese
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Expression eines gewünschten
Gens in einer Pflanze oder in Pflanzenzellen, insbesondere zur Expression
eines pharmzeutischen Proteins oder zur Expression zweier oder mehrerer
Gene in derselben Pflanze oder Pflanzenzelle.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Vektoren,
die zur gentechnologischen Veränderung
von Pflanzen verwendet werden, eignen sich ausgezeichnet zur Produktion
von Proteinen in Pflanzen, zur Ausstattung einer Pflanze mit einem
neuen Merkmal und zur Unterdrückung
(Suppression) von Genen der Wirtspflanze. Darüber hinaus ist die Bestimmung
von Genfunktionen möglich.
Das gilt insbesondere für
Gene, die mit Hilfe der Methoden der Genomforschung (Genomics) identifiziert
wurden.
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Vektoren,
die zur gentechnologischen Veränderung
von Pflanzen verwendet werden können,
sind seit längerem
bekannt. Dazu gehören
insbesondere virale Vektoren. Diese müssen zur Infizierung, Amplifikation und
zur Ausbreitung (sowie von Zelle zu Zelle also auch über lange
Distanzen (long distant movement)) befähigt sein. Die Viren müssen zudem
mindestens eine Sequenz zur Genexpression oder zur Gensuppression besitzen.
Bereits vorhandene Vektoren basieren auf der Verwendung subgenomischer
Promotoren als Elemente der Transkription. Der Effekt eines subgenomischen
Promotors besteht darin, dass ein Teil von ihm als Startpunkt der
Transkription die Generierung kürzerer
RNA bewirkt, so dass die Translation eines Gens, das sich abwärts (downstream)
des Promotors befindet, durch die pflanzliche Tranlationsmaschinerie
ermöglicht wird.
Die Translation kann CAP-abhängig
fortgesetzt werden. Diese Art der multiplen Transkription ist allerdings
kinetisch unvorteilhaft, da ein Teil der Replikaseaktivität verschwendet
wird.
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Solche
Vektoren haben weitere Nachteile. Durch die Einführung eines subgenomischen
viralen Promotors in eine Vektorsequenz wird diese verlängert, was
zu einer Verringerung der Effizienz führt. Darüber hinaus führt die
Anwesenheit mehrerer identischer oder ähnlicher subgenomischer Promotoren,
die dem pflanzlichen Transkriptionsysstem angepaßt sind, häufig zu Rekombinationsereignissen
und zu Sequenzinstabilität und
zum Verlust von Sequenzbereichen. Die Verwendung von Promotoren,
die sich in ihrer Sequenz signifikant unterscheiden, führt zu einer
Verringerung der Rekombinationshäufigkeit.
Indes werden solche Promotoren nicht effektiv vom Transkriptionssystem
erkannt, was ebenfalls die Effizienz des Systems verringert. Zudem
sind (diese) Vektoren im allgemeinen hochintegrierte Einheiten,
die mehrere unabhängige
Funktionselemente sowie eine hohe Gendichte aufweisen. Aufgrund
dessen ist die Verwendung (dieser) Vektoren bei Benutzung heterologer
Gene oder ähnlicher
Sequenzen idiosynkratisch und führt
regelmäßig zu unerwünschten Resultaten.
Dies machte sich sowohl bei der Fähigkeit zur Pflanzeninfektion
als auch bei der Effizienz der Genexpression bemerkbar. Darüberhinaus
ist der verfügbare
Sequenzraum für
die Promotoren üblicherweise
beschränkt,
wenn Sequenzüberlappungen
mit weiter aufwärts
(upstream) gelegenen Genen vorliegen.
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Deshalb
ist es eine Aufgabe der Erfindung, einen Vektor zur gentechnologischen
Manipulation von Pflanzen bereitzustellen, der seine Funktionen
in Wirtspflanzen stabil und effektiv ausüben kann. Ein weiteres Ziel
besteht darin, einen Vektor zur Verfügung zu stellen, der zur hohen
Expression eines Gens in einer Pflanze in der Lage ist.
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Entgegen
den Erwartungen konnten diese Ziele gemäß Patentanspruch 1 gelöst werden.
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Es
wurde kürzlich
vorgeschlagen (
WO 98/54342 ),
ein Pflanzen-IRES-Element in einen rekombinanten DNA-Molekül zu verwenden,
das (nach Integration in das Wirtsgenom) lediglich die Funktion
der Genexpression ausübt.
Die Expressionshöhe
erwies sich jedoch als gering. Die genauen Gründe für diese niedrige Expression
sind unklar. Auf jeden Fall ist die Expression auf die Zahl der
transformierten Zellen beschränkt.
Daraus folgt eine extrem geringe Expressionseffizienz in der gesamten
Pflanze.
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Entgegen
den Erwartungen konnte gezeigt werden, dass es möglich ist, einen Pflanzenvektor
zu konstruieren, der nach Einführung
in eine Pflanzenzelle nicht nur die Fähigkeit der Genexpression besitzt,
sondern auch noch andere Fähigkeiten
voreint, die zur Amplifikation sowie zur Ausbreitung des Virus in
der Pflanze benötigt
werden, so dass die resultierende Gesamteffizienz extrem hoch ist.
Die Funktionen beinhalten die Infektion, Amplifikation und die Bewegung
von Zelle zu Zelle und über
eine größere Entfernung
(long distance movement). Es ist erstaunlich, dass die große Integration
der funktionalen und strukturellen Elemente des Vektors dessen Genexpression
nicht beeinflusst.
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Das
IRES-Element des genannten Vektors liegt aufwärts (upstream) des zu exprimierenden
nichtviralen Gens liegen, um dessen Translation direkt zu beeinflussen.
Ferner kann das IRES-Element indirekt die Translation des Gens unterstützen, indem
direkt die Translation eines anderen Gens unterstützt wird,
das für die
Funktion des Vektors wichtig ist, ausgewählt aus Infektion, Amplifikation,
Virusassemblierung, Fähigkeit das
Silencing (Unterdrücken)
der Entwicklung einer viralen Infektion zu unterdrücken, Fähigkeit,
den Metabolismus in Pflanzenzellen zu ändern, und Fortbewegung von
Zelle zu Zelle oder über
eine große
Distanz (long distance movement). Ferner kann der Vektor mindestens
einen Teil der Sequenzen des Wirtspflanzengenoms enthalten in anti-sense
Orientierung, um ein Gen der Wirtspflanze zu unterdrücken.
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Ein
weiteres Ziel besteht darin, ein Verfahren bereitzustellen, das
in der Lage ist, ein Gen in einer Pflanze effektiv zu inaktivieren
(supprimieren). Dies kann durch das Verfahren von Anspruch 4 erreicht
werden. Weitere bevorzugte Eigenschaften sind in den Unteranträgen/Ansprüchen definiert.
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Hier
werden erstmals Expressions- und Amplifikationsvektoren beschrieben,
die auf IRES-Elementen beruhen, welche in Pflanzen aktiv sind. Bereits
bekannte IRES-Elemente, die aus tierischen Viren isoliert wurden,
unterstützen
die Translation in Pflanzenzellen nicht. Das Wissen, das über tierische
Expressionssysteme angesammelt wurde, kann somit nicht auf Pflanzen übertragen
werden. Tierische IKES-Sequenzen wurden nie auf funktionale Eigenschaften
wie verbliebene/überschüssige Promotoraktivität getestet.
Diese Erfindung beschreibt somit die ersten Fälle für die Genexpression in Pflanzen,
die ausschließlich
auf der Translation beruhen anstatt auf der Transkription ausgehend
von einem subgenomischen Promotor, welcher für die Expression eines abwärts (downstream)
gelegenen Gens nötig
ist.
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Die
Vektoren dieser Erfindung erlauben in Pflanzen bevorzugt die Regulation
und die Expression eines gewünschten
Gens, wobei die CAP-abhängige
Translation unterdrückt
wird. In einer anderen Ausführungsform
werden sehr kurze oder künstliche
IRES-Sequenzen verwendet, wobei die Stabilität der resultierenden Vektoren
weiter erhöht
wird.
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Ein
Vorteil dieser Strategie besteht darin, dass die IRES-Sequenzen
abwärts
(downstream) von einem viralen Gen bzw. von viralen Genen (z. B.
des Gens für
das Hüllprotein
des Tabakmosaikvirus) inseriert werden können. Daher kann die Translation
eines abwärts
(downstream) gelegenen Fremd-gens (oder mehrerer Fremdgene) über einen
Reaktionsweg verlaufen, der durch einen CAP-unabhängigen Eintritt
der Ribosomen eingeleitet wird. Daher wird die CAP-unabhängige Translation
eines Fremdgens (oder von Fremdgenen) von bicistronischen und/oder
polycistronischen RNAs ausgehen.
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ALLGEMEINE PROBLEME UND DEFINITIONEN
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Im
Anschluß an
die Infektion einer Pflanze mit einem Virus kommt es zunächst zu
den frühen
Stadien der viralen Infektion (Eintritt des Virus in die Zelle und
die Enthüllung
des Genoms). Anschließend
muß der Virus
Aktivitäten
entwickeln, die ihn zur Expression des Genoms sowie zur Replikation
befähigen.
Das virale Genom kann aus einem (monopartite) oder mehreren (multipartite)
RNA- oder DNA-Segment(en) bestehen. Jedes dieser Segmente kann unter
bestimmten Voraus-setzungen zur Replikation in der infizierten Zelle
fähig sein.
Ein virales Replikon wurde als „Polynucleotid einer viralen
Sequenz, die in Wirtszellen während
des viralen Replikationszyklus repliziert wird" definiert (Huisman et al., 1992, „Genetic
engineering with Plant viruses", T.M.A.
Wilson und J.W. Davies Hrsg., 1992, CRC Press, Inc.). Im Rahmen
dieser Erfindung verwenden wir den Terminus amplifikationsbasiertes
Expressionssystem (amplification based expression system), um entweder ein
vollständiges
virales Genom oder ein Fragment der viralen RNA oder DNA zu bezeichnen,
das folgende Eigenschaften besitzt: zum einen muß es Fremd-sequenzen besitzen,
die für
den parentalen Wildtyp-Virus nicht nativ sind und die exprimiert
werden können.
Zum anderen muß es
in der Lage sein, sich eigenständig oder über eine
Komplementation mit einem Helfervirus oder einem Produkt der transgenen
Wirtspflanze zu replizieren. Die Termini „amplifikationsbasiertes Expressionssystem" (amplification-based-expression-system) und „rekombinanter
viraler Vektor" sind
sehr ähnlich.
Diese Systeme repräsentieren
eine rekombinante Nukleinsäure,
die zusätzliche
Sequenzen enthält.
Diese können
im Verhältnis
zum Wirtsgenom homolog (nativ) oder heterolog (nicht nativ) sein.
Die Bezeichnung „nicht-nativ" bedeutet, dass diese
Nukleinsäure
nicht natürlicherweise
im Genom des Wildtypvirus vorhanden ist, sondern von einem andern
Virus abstammt oder eine synthetisch hergestellte Nukleinsäure ist.
Ein solches amplifikationsbasiertes System, das von viralen Elementen abstammt,
ist zur Replikation fähig.
In vielen Fällen
ist es zudem in der Lage, sich in normalen und/oder gentechnologisch
modifizierten Pflanzen von einer Zelle zu einer anderen oder über eine
größere Distanz
(long distance movement) zu bewegen. In letzterem Fall sollte die
transgene Pflanze fehlende Komponenten des Vektors komplementieren.
Das Produkt bzw. die Produkte eines Transgens, das bzw. die zur
Vektorreplikation und/oder der Expression von Vektorgenen oder zum
Transport über
größere Distanzen
nötig ist
bzw. sind, sollte somit von der transgenen Pflanze zur Verfügung gestellt
werden. Weitere Beispiele von Funktionen die von der Pflanze bereitgestellt
werden können
sind: Amplifikation des Vektors, Virusassemblierung, Fähigkeit
das Silencing (Unterdrücken)
der Entwicklung einer viralen Infektion in Pflanzenzellen zu unterdrücken, Fähigkeit, den
Metabolismus in Pflanzenzellen zu ändern, und Fortbewegung des
Vektors von Zelle zu Zelle oder über eine
große
Distanz (long distance movement)
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Es
wurde gezeigt, dass Pflanzenviren, die auf Vermehrung beruhen und
deren Grundlage ein einfaches Genom (monopartite, z. B. das des
Tabakmosaikvirus, TMV) oder ein doppeltes Genom (bipartite, z. B. das
von Mitgliedern der Bromoviridae Familie) ist, Fremdgenen in Wirtspflanzen
exprimieren (Zusammenfassung in „Genetic engineering in plant
viruses" T.M.A.
Wilson and J.W. Davies Hrsg., 1992, CRC Press, Inc.).
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Die
Genome der meisten (ca. 80%) der bekannten Pflanzenviren bestehen
aus plus-sense-einzelsträngiger
RNA (ssRNA). Diese ist infektibs, wenn sie aus den Virionen in Form
von freier RNA isoliert wird. Daraus folgt, dass als erster Schritt
des viralen Replikationskreislaufes die genomische RNA translatiert
werden muß,
um die virusspezifische, RNA-abhängige
RNA-Polymerase (Replikase) zu erzeugen, die nicht in uninfizierten
Pflanzenzellen vorhanden ist und daher für die virale Replikation unentbehrlich
(Zusammenfassung in: Y. Okada, 1999, Philosoph. Transact. of Royal
Sec., B, 354, 569–582).
Es sollte erwähnt
werden, dass sich die plus Sense-ssRNA-Viren in den von ihnen verwendeten Translationsstrategien
zur Expression des Genoms unterscheiden: Die Genome der sogenannten
Picorna-ähnlichen
Viren stellen ein einzelnes kontinuierliches offenes Leseraster
(ORF) dar, das von den Ribosomen in ein großes Polyprotein translatiert
wird. Dieses wird proteolytisch in aktive Virus-kodierte Proteine
prozessiert. Die virusspezifischen Protease(n) sind an der Polyprotein-Prozessierung beteiligt.
Eine zweite besondere Eigenschaft der Picorna-ähnichen Viren besteht darin,
dass deren genomische RNA anstatt einer CAP-Gruppe (CAP-Strukur)
ein kleines virales Protein enthält,
das kovalent an das 5'-Ende
des Genoms gebunden ist.
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In
dieser Erfindung konzentrieren wir uns hauptsächlich auf Viren, die der sogenannten
Sindbis-ähnlichen
Superfamilie zuzuordnen sind. Diese beinhaltet viele Pflanzenviren,
insbesondere mehr als ein Dutzend Viren, die zum Genus der Tobamoviren
gehören
(Zusammenfassung in A. Gibbs, 1999, Philosoph. Transact. of Royal
Sec., B, 354, 593–602).
Die Technologie ermöglicht
die Expression von Fremdgenen, die von der CAP-Struktur und von
dem viralen Promotor unabhängig
ist.
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Das
Genom der Tobamoviren (TMV U1 ist ein typischer Vertreter dieser
Gruppe) beinhaltet vier große offene
Leseraster (ORFs). Die beiden Komponenten der Replikase – das 130-kDa
Protein sowie das durch Durchlesen (readthrough) entstehende 183
kDa Protein – werden
von der 5' proximalen
Region der genomischen RNA kodiert und werden, direkt von der genomischen
RNA translatiert. Die fünfzehn
3'-endständigen Nukleotide
des 180 kDa Proteins von TMV U1 überlappen
mit dem offenen Leseraster des 30 kDa Proteins, das für die Ausbreitung
der TMV-Infektion von einer Zelle zu einer anderen verantwortlich
ist (movemnent Protein, MP). Im TMV U1-Virus endet dieses Gen zwei
Nukleotide vor dem Initiationskodon des letzten Gens, welches für das 17-kDa
Hüllprotein
(coat Protein, CP) kodiert. Diese Region ist aufwärts (upstream)
der (bei TMV U1) 204 Nukleotide großen 3 endständigen nichttranslatierten
Region (3'-NTR)
gelegen.
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Die
Translation der RNA des Tobamovirus erfolgt durch einen ribosomalen
Absuchungsmechanismus (ribosome scanning mechanism), der für die Mehrzahl
der eukaryotischen mRNAs zutrifft (zusammengefaßt in Kozak, 1989, J. Mol.
Biol. 108, 229–241;
Pain, 1996, Merrick und Hershey, 1996, in „Translational control", Hrsg. Hershey,
Matthews and Sonenberg, Cold Spring Habour Press, S. 31–69, Sachs
und Varanini, 2000, Nature Structural Biology 7, 356–360). In Übereinstimmung
mit diesem Mechanismus ist die strukturell polycistronische Tobamovirus-RNA
funktional monocistronisch, d. h. lediglich das 5' gelegene offene
Leseraster, das für
die Replikationsproteine (130 kDa-Protein und Produkt des Durchlesemechanismus)
kodiert, kann von der vollständigen
(fullength) genomischen RNA translatiert werden (zusammengefaßt in Palukaitis
und Zaitlin, 1986, in „The
Plant Viruses",
van Regermortel und Fraenkel-Conrat Hrsg., Vol. 2, S. 105–131, Plenum
Press, NY). Es sollte betont werden, dass der 68 Nuldeotide große 5'-terminale, nichttranslatierte
Bereich (lender sequence) von TMV U1, der als Omega (Ω)-Leader
bezeichnet wird, die Rolle eines effizienten Translationsverstärkers besitzt,
indem er die Translation des 5' proximal
liegenden offenen Leserasters stimuliert.
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Die
5' distal liegenden
Gene für
MP und CP sind in der Vollängen-TMV
U1 RNA translational inaktiv. Sie werden von separaten mRNAs, die
als subgenomische RNA (sgRNA) bezeichnet werden, translatiert. Offenbar
werden die subgenomische RNAs von Tobamoviren von in negativer Orientierung
vorliegender genomischer RNA transkribiert und besitzen übereinstimmende
3'-Enden. Die Expression
der TMV Gene, die von sgRNAs translatiert werden, ist sowohl zeitlich
als auch quantitativ voneinander unabhängig reguliert: das MP wird
durchgehend während
den frühen
Schritten der Infektion exprimiert und akkumuliert zu einer relativ
geringen Proteinmenge, deren Gesamtanteil bei etwa 1% des gesamten
Pflanzenproteins liegt. Im Gegensatz dazu beträgt der Anteil der Synthese
des Hüllproteins
bis zu 70% der gesamten pflanzlichen Proteinsynthese. Der Anteil
des Hüllproteins
an der Gesamt-Proteinmenge in der Pflanze kann bis zu 10% betragen
(Fraser, 1987, in: Biochemistry of virus-infected plants", S. 1–7, Research
studies Press Ltd., Letchworth, England).
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Es
ist offensichtlich, dass die Erzeugung jeder sgRNA von verschiedenen
in cis wirkenden Elementen kontrolliert wird. Diese werden als „subgenomische
mRNA-Promotoren" (sgPR)
bezeichnet. Im allgemeinen bezeichnet dieser Terminus die Region
des viralen Genoms (vermutlich innerhalb einer Minus-Sinn RNA-Kopie), das von dem
Replikase-Komplex erkannt wird, um die Transkription von dem intern
lokalisierten sgPR zu initiieren zur Erzeugung der sgRNA. Zur Vereinfachung
bezeichnen wir gewöhnlich
mit dem Terminus „subgenomischer
Promotor" eine Nukleotidsequenz
einer plus sense viralen RNA, die in der Regel aufwärts (upstream)
der kodierenden Sequenz und des Startpunktes der sgRNA liegt und
die bei der Initiation der sgRNA-Synthese eine funktionelle Rolle
spielt. Es sollte allerdings in Betracht gezogen werden, dass einige virale
sgPRs nicht ausschließlich
aufwärts
(upstream) von dem kontrollierten, viralen Gen liegen, sondern sogar
mit diesen Genen überlappen
können
(Balmori et al., 1993, Biochimie (Paris) 75, 517–521).
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Jeder
subgenomische Promotor besetzt eine unterschiedliche Position im
TMV-Genom. Keiner der subgenomischen Promotoren des TMV konnte bisher
exakt kartiert werden. Es konnte aber gezeigt werden, dass die 250
Nukleotide große
Region aufwärts
(upstream) des CP-Gens die Synthese der CP-sgRNA unterstützt (Dawson
et al., 1989, Virology 172, 285–292).
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Lehto
et al. inserierten 253 und 49 Nuldeotide lange Sequenzen in das
TMV Genom (vor das MP-Gen; 1990, Virology 174, 145–157), die
dem CP vorausgingen. Das Ziel war, die Größe der subgenomischen Promotoren
(sgPR) abzuschätzen.
Die Insertion zerstörte
zwar nicht den ursprünglichen
subgenomischen Promotor des MP-Gens,
sondern entfernte ihn von dem offenen Leseraster des MP-Gens. Dieser
mutierte Virus (genannt KK6), der eine 253 Nukleotid große Insertion
in der Promotorregion besitzt, repliziert stabil und bewegt sich
systemisch über
die infizierte Pflanze. Es entspricht den Erwartungen, dass die
in der Mutante KK6 vorliegende Insertion die Länge der subgenomischen Leader-Sequenz
des MP ändert.
(Lehto et al., Virology 174, 145–157. s. 9).
Die subgenomische RNA der KK6 MP-Leader-RNA hat eine Größe von 24
Nukleotiden. Verglichen dazu beträgt die Größe der subgenomischen RNA des
Hüll-Proteins
lediglich 9 Nukleotide.
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Im
Gegensatz dazu repliziert die Mutante mit einem eingefügten 49
Nukleotide großem
Fragment in der Promotorregion nur kurzzeitig. Nach dieser Phase überwiegen
die Nachkommen von Wildtyp-Viren, die die Insertion deletiert haben.
Zusätzlich
konnte gezeigt werden (Meshi et al., 1987, EMBO 6, 2557–2563),
dass die Produktion der subgenomischen Hüllprotein-RNA dann reduziert
wurde, wenn eine 96 Nukleotide große Region verwendet wurde,
die von der Hüllprotein-RNA
abstammte. Es wurde daraus geschlossen, dass die 49 bis 96 Nukleotide
großen
Sequenzen, die sich aufwärts
(upstream) des Gens für
das Hüllprotein
befinden, nicht die gesamte Region des subgenomischen Promotors
des TMV U1 Hüllproteingens
beinhalten. Die 250 bp große
Nukleotid-Sequenz beinhaltet hingegen den kompletten subgenomischen
Promotor.
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Es
liegen nur wenig Informationen über
die Struktur und Lage des subgenomischen Promoters vor, der die
Expression des MP des TMV kontrolliert. Weil die mutmaßliche Sequenz
des subgenomischen Promotors des MP mit der Sequenz des 183-kDa
Replikase Proteins überlappt,
gestaltete sich die Analyse der Region mittels Mutationen als kompliziert.
Vorläufige
Ergebnisse, die von W. Dawson und Mitarbeitern kürzlich berichtet wurden, skizzieren
die Grenzen des minimalen und kompletten subgenomischen Promoters
des MP von TMV U1 (Grdzelishvili et al. 2000, Virology 276, im Druck).
Durch computerunterstützte
Strukturanalysen der Region, die sich aufwärts (upstream) des MP-Gens
befindet, konnten zwei stem-loop-Strukturen identifiziert werden,
die 5' proximal
zur 75-Nukleotid-Region des MP-Gens liegen und dem AUG-Codon des
MP-Gens vorausgehen.
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Es
wird angenommen, dass die subgenomische RNA des MP (der sogenannten
I2 sgRNA) im Gegensatz zur genomischen RNA
und subgenomischen RNA des Hüllproteins
keine CAP-Struktur aufweist (uncapped, zusammengefaßt in: Okada,
1999, Philosoph. Transact. Of Royal Soc., 354, 569–582). Die
vorliegende Erfindung unterstützt
diese Ergebnisse. Demnach hat die I2sgRNA
sowohl in TMV U1 als auch in crTMV kein CAP (uncapped, 7).
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Von
W. Dawson und Mitarbeitern konnte gezeigt werden, dass ein wichtiger
Faktor, der die Expression eines Fremdgens in einem viralen Vektor
beeinflußt,
dessen relative Position zum 3'-Terminus
des viralen Genoms ist: Die Effizienz der Expression stieg mit zunehmender
Nähe des
Fremdgens zum 3'-Terminus
dramatisch an (Culver et al., 1993, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 90,
2055–2059).
Das am stärksten
exprimierte Gen ist das des Hüllproteins,
das sich benachbart zur 3'-nichttranslatierten
Region befindet. Diese besteht (in der TMV U1 RNA) aus drei Pseudoknoten,
auf die eine tRNA-ähnliche
Struktur folgt. Es wurde vorgeschlagen (Shivprasad et al. 1999,
Virology 355, 312–323),
dass die Nähe
eines Gens zu den Pseudoknoten die Expression eines Fremdgens eher
anhebt als dessen Nähe
zum 3'-Terminus
des Genoms. Viele wichtige Aspekte der Struktur des sub-genomischen
Promotors des TMV wurden durch die Arbeit von W. Dawson und seiner
Arbeitsgruppe geklärt.
Die allgemeine Schlußfolgerung
dieser Autoren lautete, dass sich die Forschung auf diesem Gebiet
immer noch auf dem „empirischen
Stand der Vektor-Herstellung" befindet
(Shivprasad et al. 1999, Virology 335, 312–323).
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Die
bisherigen Ausführungen
machen deutlich, dass die Synthese der subgenomischen RNA essentiell
für die
Synthese der 5'-endständigen Gene
des TMV-Genoms ist, da. diese Gene sind in voll-Länge-RNA stillgelegt
sind. Der Mechanismus der unabhängigen
Ex-pression eines Gens durch „Subgenomisierung" kann als eine Strategie
des TMV angesehen werden, die Unfähigkeit eukaryotischer Ribsomen
zur Translationsinitiation von 5'-distalen
Genen von polycistronischer mRNA zu überwinden. Nach dem traditionellen „Ribosomen-Scanning-Modell" (Kozak, 1999, Gene
234, 187–208)
sind die internen Gene von polycistronischer, eukaryotischer mRNA
für Ribosomen
nicht zugänglich.
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Kürzlich gelang
es uns, aus Oleracia officinalis einen Tobamovirus zu isolieren,
der in der Lage ist, Kreuzbluter zu infizieren (crucifer infecting
tobamovirus, crTMV). Ein hervorstechendes Merkmal von crTMV ist
seine Fähigkeit,
Mitglieder der Familie der Brassicaceae systemisch zu infizieren.
Zusätzlich
ist der Virus in der Lage, Pflanzen der Solanaceae-Familie und andere
Pflanzen, die mit TMV U1-infizierbar sind, systemisch zu infizieren.
Das Genom von crTMV (6312 Nukleotide) wurde sequenziert (Dorokhov
et al., 1994, FERS Letters 350, 5–8). Es konnte gezeigt werde,
dass es vier traditionelle proteinkodierende offene Leseraster beinhaltet.
Es handelt sich dabei um ein 122 kDa Protein (ORF1), ein 178 kDa
Protein (ORF2), das Durchlese-(readthrough)-Produkt des 122 kDa-Proteins, ein 30
kDa MP (ORF3) sowie ein 17 kDa Hüllprotein
(ORF4). Eine besondere strukturelle Eigenschaft der crTMV RNA ist,
dass – anders
als bei anderen Tobamoviren – die kodierenden
Regionen des MP und des Hüllproteins
eine Überlappung
von 75 Nukleotiden ausweisen, d. h. der 5'-endständige Teil des Hüllproteins
kodiert gleichzeitig den C-terminalen Teil des MP.
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Um
ein klares und stimmiges Verständnis
der Aufzählungen
und Anträge
einschließlich
der Abbildungen zu gewährleisten,
werden die folgenden Definitionen gegeben:
- Benachbart: Eine
Position in einer Nukleinsäuresequenz
unmittelbar 5' oder
3 einer definierten Sequenz gelegen.
- Amplifikationsvektor: Ein Typ von Genvektor, der, nach Einführung in
eine Wirtszelle, zur Replikation in dieser Wirtszelle fähig ist.
- Anti-sense(Gegensinn-)Mechanismus: Eine Art der Genregulation,
die darauf basiert, dass die Rate der Translation der mRNA zum Protein
durch die Anwesenheit einer RNA in der Zelle kontrolliert wird,
die zumindest in Teilen komplementär zur translatierten RNA ist.
- Chimäre
Sequenzen oder Gene: Eine Nukleotidsequenz, die aus mindestens zwei
heterologen Bereichen gebildet wurde. Die Sequenz kann DNA oder
RNA beinhalten.
- Kodierende Sequenz: Eine Desoxyribonukleotidsequenz die, wenn
sie transkribiert und translatiert wird, zur Bildung eines zellulären Polypeptids
führt oder
eine Ribonukleotidsequenz die, wenn sie transkribiert wird, zur Bildung
eines zellulären
Polypeptids führt.
- Kompatibilität:
Die Fähigkeit,
mit anderen Komponenten eines Systems zu funktionieren. Ein Vektor
oder die Nukleinsäure
eines Pflanzenvektors, der kompatibel mit einem Wirt ist, kann sich
in diesem Wirt replizieren. Ein Hüllprotein, das kompatibel mit
einer viralen Nukleinsäure
ist, ist in der Lage, diese Nukleinsäure einzukapseln.
- Gen: Eine abgegrenzte Nukleinsäuresequenz, die für ein bestimmtes
zelluläres
Produkt verantwortlich ist.
- Ein Gen, das exprimiert werden soll: Ein Gen, deren Expression
von technologischem Interesse ist.
- Wirt: Eine Zelle, ein Gewebe oder ein Organismus, in dem sich
ein Vektor oder Pflanzenvirus replizieren kann. Ein Wirt ist in
der Lage, von einem Virus, der einen viralen Vektor oder Sequenzen
von Pflanzenvektoren besitzt, infiziert zu werden. Der Terminus
soll prokaryotische und eukaryotische Zellen, Organe, Gewebe oder
Organismen einschließen.
- Wirtspflanzengenom: Mit diesem Begriff wird v. a. das Kerngenom
einer Wirtspflanze bezeichnet. Er beinhaltet aber daneben ggf. auch
mitochondriale und Chloroplasten-DNA.
- Infektion: Die Fähigkeit
eines Virus oder eines amplifikationsbasierten Vektors, seine Nukleinsäuren auf
einen Wirt zu übertragen
oder seine Nukleinsäuren
in einen Wirt zu übertragen,
wo die virale Nukleinsäure
oder der Vektor repliziert wird, virale Proteine synthetisiert werden
und neue Viruspartickel zusammengesetzt werden. In diesem Zusammenhang
werden die Begriffe „übertragbar" und „infektiös" gleichwertig verwendet.
- Interne ribosomale Eintrittsstellen (IRES, Internal Ribosomal
Entry Sites) oder IRES: Eine Nukleotidsequenz viralen, zellulären oder
synthetischen Ursprungs, die auf der Ebene der Translation für die interne
Initiation verantwortlich ist.
- IRES-Elemente, die für
die Translation eines abwärts
(downstream) gelegenen Gens verantwortlich sind: IRES-Element, das in dem
Sinne für
die Translation des Gens wirksam ist, dass ohne das IHRES-Element
keine Expression des Gens auftritt, die im technologischem Sinne
interessant ist.
- Nichtvirales Gen: Ein Gen, das im Lebenszyklus eines Virus keine
Rolle spielt.
- Phänotypisches
Merkmal: Eine zu beobachtende Eigenschaft, die durch die Expression
eines Gens hervorgerufen wird.
- Pflanzenzelle: Die strukturelle und physiologische Einheit einer
Pflanze, bestehend aus dem Protoplasten und der Zellwand.
- Pflanzenorgan: Ein abgegrenzter und sichtbar zu differenzierender
Teil einer Pflanze, wie z. B. Wurzel, Sproß, Blatt oder Embryo.
- Pflanzengewebe: Jedes Gewebe einer Pflanze im Pflanzenkörper oder
in Gewebekultur. Mit diesem Terminus soll die gesamte Pflanze, die
Pflanzenzelle, Pflanzenorgane, Protoplasten, Zellkulturen oder jede
andere Gruppe von Pflanzenzellen bezeichnet werden, die in einer
strukturellen oder funktionellen Einheit organisiert sind.
- Produktionszelle: Eine Zelle eines Gewebes oder eines Organs,
die in der Lage ist, einen Vektor oder einen viralen Vektor zu replizieren,
aber die nicht notwendigerweise ein Wirt des Virus ist. Mit diesem
Begriff sollen prokaryotische und eukaryotische Zellen, Gewebe oder
Organe wie Bakterien, Hefe, Pilze und Pflanzengewebe eingeschlossen
werden.
- Promotor: Der 5'-nichtkodierende
Bereich der aufwärts
(upstream) einer kodierenden Sequenz gelegen und funktionell mit
dieser verbunden ist und an der Initiation der Transkription der
kodierenden Sequenz beteiligt ist.
- Protoplast: Eine isolierte Pflanzenzelle ohne Zellwand. Sie
besitzt die Fähigkeit,
sich zu einer Gewebekultur oder einer ganzen Pflanze zu regenerieren.
- Rekombinante Pflanzenvirus-Nukleinsäure: Die Nukleinsäure eines
Pflanzenvirus, die durch die Einführung von nichtviralen Nukleinsäuresequenzen
modifiziert wurde.
- Rekombinanter Pflanzenvirus: Ein Pflanzenvirus, der die rekombinante
Pflanzenvirus-Nukleinsäure
trägt.
- Reportergen: Ein Gen, dessen Produkt einfach nachgewiesen werden
kann.
- Subgenomischer Promotor (sgPR): Ein Promotor einer subgenomischen
mRNA eines Vektors oder einer viralen Nukleinsäure.
- Wesentliche Sequenzhomologie: Bezeichnet Nukleotidsequenzen,
die so homolog sind, dass sie im wesentlichen funktionell äquivalent
sind. Unterschiede in den Nukleinsäuresequenzen von Sequenzen,
die wesentliche Homologie aufweisen, sind bezüglich der Funktion der Genprodukte
oder der von einer solchen Sequenz kodierten RNA unbedeutend.
- Transkription: Produktion eines RNA-Moleküls durch die RNA-Polymerase
als komplementäre
Kopie einer DNA-Sequenz.
- Translation: Erzeugung eines Polypeptids durch ein Ribosom (häufig im
Sinne des Abtastens (scanning) einer RNA gemeint).
- Vektor: Eine Nukleinsäure,
die in der Lage ist, eine Wirtszelle genetisch zu modifizieren.
Der Vektor kann einzelsträngig
(ss) (+), ss (-) oder doppelsträngig
(ds) sein.
- Virus: Eine infektiöse
Substanz, die aus einer Nukleinsäure
besteht, welche in ein Protein eingehüllt ist. Ein Virus kann ein,-
zwei-, drei- oder mehrteilig sein.
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VORTEILE DER ERFINDUNG
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Diese
Erfindung liefert eine neue Strategie zur Herstellung eines amplifikationsbasierten
Vektors zur Expression von Fremdgenen (heterolog, nicht nativ),
so dass die Translation dieser Gene über einen durch einen IRES-vermittelten Mechanismus
des internen Ribosomeneintritts vermittelt werden kann von einer
polycistronischen RNA oder/und durch IHRES-vermittelten CAP-unabhängigen internen
Ribosomeneintrittsmechanismus von bi- und multicistronischer sgRNA, die von
dem Vektor in der infizierten Zelle erzeugt werden. In jedem Fall
ist das IRES-Element zur Translation eines Gens nötig. Ein
Vorteil dieser Strategie ist, dass es keine spezifischen Manipulationen
der sgRNA erfordert: Die einzige Sequenz, die in den Vektor eingefügt werden
sollte, ist die IRES-Sequenz bzw. sind die IRES-Sequenzen, die aufwärts (upstreamn)
des zu translatierenden Gens liegen. Die IKES-Sequenzen können nativ
oder nicht-nativ sein. Die Translation der abwärts (downstream) gelegenen
Gene wird durch die insertierten IRES-Sequenzen gefördert und
ist CAP-unabhängig.
Der Sequenzbereich, der das IRES-Element beinhaltet, besitzt vorzugsweise
keine Eigenschaft eines subgenomischen Promotors, die technisch
eine Rolle spielen könnte.
Dies bedeutet, dass der Sequenzbereich entweder keine nachweisbare
Produktion korrespondierender, subgenomischer RNA bewirkt, oder
dass für
Alternativ kann die Translation einer subgenomischen RNA, die ein
Ergebnis von restlicher subgenomischer Promotoraktivität der IRES-Sequenz ist, das
IRES-Element für
die Translation eines abwärts
(downstream) gelegenen Gens benötigt
wird. Folglich besitzt die primäre
rekombinante RNA, die vom Vektor produziert wird, folgendes: ein
oder mehrere Strukturgene (vorzugsweise viralen Ursprungs), die
IRES-Sequenz, das gewünschte
(Fremd-) Gen, das sich abwärts
(downstream) der IRES-Sequenz befindet, und die 3 nichttranslatierte
Region (3'-NTR).
Es ist wichtig, dass diese Strategie die gleichzeitige Expression
mehrerer Fremdgene ermöglicht
durch die tandemartige Insertion von zwei oder mehreren Fremdgenen,
von denen jedes von einer eigenen IRES-Sequenz kontrolliert wird.
Die vorliegende Erfindung ist vorzugsweise auf Nukleinsäuren und
rekombinante Viren ausgerichtet, die durch die CAP-unabhängige Expression
des viralen Genoms oder der viralen sgRNA oder nicht-nativer (Fremd-)
Nukleinsequenzen charakterisiert sind, und in der Lage sind, über weitere pflanzenspezifische
IRES-Elemente solche Fremdsequenzen systemisch zu exprimieren.
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In
einer ersten Anwendungsform wird die Nukleinsäure eines Pflanzenvirus verwendet,
in der die kodierende Sequenz für
das native Hüllprotein
und der native subgenomische Promotor von den viralen Nukleinsäure deletiert
sind. Eine kodierende Sequenz eines nicht-natives Hüllprotein
aus einem Pflanzenvirus mit einem aufwärts (upstream) gelegenem viralen
IRES-Element wird inseriert, was die CAP-unabhängige Expression in der Wirtspflanze
erlaubt. Die Verpackung der rekombinanten viralen Nukleinsäuren und
die anschließende
systemische Infektion des Wirts durch die rekombinante Nukleinsäure des
Pflanzenvirus bleiben erhalten. Die rekombinante Pflanzenvirus-Nukleinsäure kann
ein oder mehrere native oder nicht-native IRES-Elemente beinhalten,
die als Translationselemente funktionieren und die keine transkriptionelle
Aktivität besitzen,
d. h. sie sind unfähig,
als subgenomischer Promotor zu fungieren. Jedes native oder nicht-native IRES-Element
ist in der Lage, CAP-unabhängige
Expression von benachbarten Genen oder Nukleinsäuresequenzen in der Wirtspflanze
zu fördern.
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In
einer zweiten Anwendungsform wird ein Amplifikations- und Expressionsvektor
verwendet, in denn native oder nicht-native pflanzenvirale IRES-Elemente
oder ein natives oder nicht-natives, pflanzenvirales IRES-Element, das aufwärts (upstream)
von Fremdnukleinsäuresequenzen
liegt, abwärts
eines nativen Hüllproteingens
inseriert sind bzw. ist. Das inserierte Pflanzenvirus-IRES-Element
kann die CAP-unabhängige
Expression von benachbarten Genen in Wirtspflanzen leiten. Nicht-native
Nukleinsäuresequenzen
können
benachbart zu den IRES-Elementen inseriert werden, so dass diese
Sequenzen in der Wirtspflanze unter der translationalen Kontrolle
der IRES-Elemente exprimiert werden und das gewünschte Produkt synthetisiert
werden kann. In einer dritten Anwendungsform wird eine rekombinante
Vektornukleinsäure
wie in der zweiten Anwendungsform verwendet, mit dem Unterschied,
dass das native oder nicht-native, pflanzenvirale IRES-Element (oder die
IRES-Elemente) mit den abwärts
gelegenen Fremdnukleinsäuresequenzen
aufwärts (upstream)
des Hüllproteins
und dessen nativen subgenomischen Promotors gelegen ist bzw. sind.
In einer vierten Anwendungsform wird eine rekombinante Vektornukleinsäure verwendet,
in der ein natives oder nicht-natives, pflanzenvirales IRES-Element
(oder IRES-Elemente) am 5'-Ende
des viralen Genoms oder der viralen subgenomischen RNA verwendet
wird bzw. werden, so dass ein abwärts (downstream) gelegenes
Gen CAP-unabhängig
translatiert wird. In einer fünften
Anwendungsform wird die Inhibition der CAP-abhängigen Translation ausgenützt, um
das Niveau der CAP-unabhängigen
Translation von Vektoren zu erhöhen.
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Die
auf Viren basierenden Amplifikationsvektoren werden vom Hüllprotein
eingeschlossen, das von der rekombinanten, pflanzenviralen Nukleinsäure kodiert
wird, um einen rekombinanten Pflanzenvirus zu erzeugen. Die rekombinante,
pflanzenvirale Nuldeinsäure
ist zur Replikation im Wirt fähig,
zur systemischen Ausbreitung im Wirt fähig. Zusätzlich kann das gesamte Genom
oder subgenomische RNAs CAP-unabhängig im Wirt produziert werden,
um ein gewünschtes
Produkt zu erzeugen. Solche Produkte schließen therapeutische und andere
nützliche
Polypeptide ein. Dazu gehören
u. a. Enzyme, komplexe Biomoleküle
oder Polypeptide oder Merkmale oder Produkte, die durch die Produktion
von Gegensinn-RNA (antisense RNA) erzeugt werden.
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Beispiele
von zu produzierenden Proteinen sind Antikörper, Antigene, Rezeptorantagonisten,
Neuropeptide, Enzyme, Blutfaktoren, Faktor VIII, Faktor IX, Insulin,
Pro-insulin, Somatotropin, Serumalbumin, gewebsspezifischer Plasminogenaktivator,
hämatopoietische
Faktoren wie Granulozyten-Makrophagen-Koloniestimulierender Faktor,
Makrophagen-Kolonie-stimulierender Faktor, Granulozyten-Kolonie-stimulierender
Faktor, Interleukin 3, Interleukin 11, Thrombopoietin, Erythropoetin
usw.
-
Beispiele
für erwünschte eingeführte (input-)
Eigenschaften sind Herbizidresistenz, Insektenresistenz, Pilzresistenz,
Resistenz gegen Viren, Bakterien, abiotischen Stress, sowie eine
verbesserte Energie- und Materialverwertung.
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Beispiele
für erwünschte Output-Eigenschaften
sind modifizierte Kohlenhydrate, modifizierte Polysaccharide, modifiziere
Fette, eine modifizierte Aminosäurezusammensetzung
und -Ausbeute, modifizierte sekundäre Metaboliten und pharmazeutische
Proteine, einschließlich
Enzyme, Antikörper,
Antigene u. ä..
Beispiele für
Regulationsmechanismen, die Merkmale kontrollieren, sind Gen-Umschaltungen
(Gene-switches), Kontrolle der Expression, Kontrolle der hybriden
Samenproduktion und Kontrolle von Apomixis.
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Die
vorliegende Erfindung zielt zudem direkt auf die Herstellung künstlicher,
nicht-natürlicher IRES-Elemente
(im Gegensatz zu IRES-Elementen, die aus lebenden Organismen isoliert
werden). Diese ermöglichen
eine CAP-unabhängige und
Promotor-unabhängige
Expression eines gewünschten
Gens in Pflanzenzellen (und evtl. zusätzlich in Hefe- oder Tierzellen).
Künstliche
IRES-Elemente können
auf der Basis des Gehalts an bestimmten Basen, insbesondere dem
Gehalt von Adenin- und Guaninbasen erzeugt werden (siehe Beispiel
14). Beispiele für
lebende Organismen, aus denen die IRES-Elemente evtl. isoliert werden
können sind
der Hepatitus C Virus, infektiöse
Bronchitis-Viren, Picornaviren wie Poliovirus und Encephalomiocarditisvirus
sowie Retroviren wie Moloney Murine Leukemia Virus und Harvey Murine
Sarcoma Virus. Beispiele für Pflanzenviren
sind der Kartoffelvirus X, Potyviren wie der Kartoffelvirus Y und
Rübenmosaikvirus,
Tobamoviren wie z. B. solche, die Kruziferen infizieren und Comoviren,
wie z. B. der Cowpea Mosaik Virus. Alternativ können natürliche IRES-Sequenzen aus zellulärer Boten-RNA isoliert werden.
Dazu gehören
RNAs wie die des homöotischen
ANTENNAPEDIA-Gens oder des menschlichen Fibroblastenwachstums-faktors
2 und des Translationsinitiationsfaktors eIF-4G, oder N. tabacum
Hitzeschockfaktor 1 (siehe Beispiel 14). Künstliche IRESs oder IRESs,
die auf pflanzlichen oder tierischen IRES-Elementen beruhen, zeigen
keine subgenomische Promoteraktivität in einem signifikanten Ausmaß. Solche
IRESs können
anstelle der pflanzenviralen IRES-Elemente in den oben beschriebenen Ausführungsformen
verwendet werden. In einer sechsten Anwendungsform werden künstliche,
nicht-natürliche
IRES-Elemente auf der Basis der Komplementarität zur 18S rRNA von eukaryotischen
Zellen, ein-schließlich
Hefe, Tieren und Pflanzenzellen verwendet.
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In
einer siebten Anwendungsform werden künstliche, nicht-natürliche IRES-Elemente
auf der Grundlage von kurzen Sequenzabfolgen von Adenosin/Guanosin-Basen
verwendet.
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In
einer achten Anwendungsform dieser Erfindung wird eine Methode zur
Herstellung und Verwendung von auf Viren basierenden Amplifikationsvektoren
präsentiert,
wobei die Expression des viralen Genoms in Pflanzenzellen unter
der Kontrolle eines pflanzenspezifischen künstlichen Transkriptionspromotors
auftritt. In einer weiteren Ausführungsform
wird ein IRES-Element in dem Vektor und Verfahren der Erfindung
verwendet, das (ein) Segment(e) einer natürlichen IRES pflanzlichen Ursprungs
ist oder umfasst.
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In
einer neunten Anwendungsform der vorgelegten Erfindung wird eine
Methode zur Herstellung und Verwendung von auf Viren basierenden
Amplifikationsvektoren vorgestellt, die es erlaubt, eine vektorielle
Expression von Replikons durchzuführen, die in der Pflanzenzelle
als ein Ergebnis einer primären
nukleären Transkriptprozessierung
gebildet werden.
-
In
einer zehnten Anwendungsform dieser Erfindung wird ein Verfahren
beschrieben, bei dem ringförmige,
einzelsträngige,
auf Viren basierende Amplifikationsvektoren zur CAP-unabhängigen Expression
von Fremdgenen in Pflanzen verwendet werden.
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In
einem elften Anwendungsform dieser Erfindung werden Methoden präsentiert,
die die Expression eines gewünschten
Gens unter Bedingungen in Zellen ermöglicht, die eine CAP-unabhängige Expression
bevorzugt. In einer Beispiel werden Zellen, die mit einem Amplifkationsvektor
infiziert wurden, mit einer Komponente behandelt, die die CAP-abhängige Translation
inhibiert. In einem weiteren Beispiel beinhaltet der Vektor selber
ein Gen, dessen Produkt einen inhibierenden Effekt auf die CAP-abhängige Translation
im Wirt hat. Alternativ kann der Vektor auch eine Gegensinn (antisense)-Sequenz
mit gleicher Funktion besitzen.
-
In
einer zwölften
Anwendungsform dieser Erfindung ist eine Methode beschrieben, die
es erlaubt, mittels in vivo-genetischer Selektion eine IRES-Sequenz
zu identifizieren, die die CAP-unabhängige Expression eines gewünschten
Gens oder eines Reportergens in einem Expressionsvektor vermittelt. KURZE BESCHREIBUNG DER FIGUREN
Fig.
1 | Darstellung
der Vektoren T7/crTMV und SP6/crTMV. |
Fig.
2 | Darstellung
der Vektoren T7/crTMV/IRESMP,75 CR-GUS,
T7/crTMV/IRESMP,75 U1-GUS, T7/crTMV/IRESMP,228sCR-GUS, T7/crTMV/IRESCP,148 CR-GUS, T7/crTMV/SPACERCP148 U1-GUS und T7/crTMV/PL-GUS. |
Fig.
3 | Kartierung
des 5' Endes der
TMV I2sgRNA durch Primer-Verlängerung
(A) und mutmaßliche
Sekundärstruktur
von I2 sgRNA 5' NTR (B). |
Fig.
4 | Die
crTMV I2sgRNA 5' NTR beinhaltet eine die Translation
inhibierende Haarnadelstruktur (A) stellt die künstlichen Transkripte, die
für die
in vitro Translation mit Hilfe von Weizenkeimextrakten (WGE) verwendet
wurden, dar; (B) zeigt die Translationsprodukte, die in WGE synthetisiert
wurden. |
Fig.
5 | Tobamoviren
beinhalten eine Haarnadelstruktur aufwärts (upstream) des MP-Gens,
die vermutlich Translation inhibiert. |
Fig.
6 | Methode
der spezifischen Detektion von getappter (capped) RNA. A, B. Eine
RNA-Markierung (RNA-tag) mit einer bekannten Sequenz wird spezifisch
an die CAP-Struktur
einer zu testenden RNA (tested RNA) ligiert. C. Reverse Transkription
mit 3' spezifischen Primern
und cDNA Erststrangsynthese. Die Markierung wird in die Sequenz
der cDNA eingeführt.
D. PCR mit markierungsspezifischen (tag-specific) und 3'-spezifischen Primern.
Das Auftreten der entsprechenden PCR-Bande deutet auf die Anwesenheit
einer CAP-Struktur in der getesteten RNA hin. E. PCR mit 5'-spezifischen und
3'-spezifischen Primern.
Das Auftreten der PCR-Bande dient als Kontrolle der PCR-Reaktion
und deutet auf die Anwesenheit der spezifischen getesteten RNA in
dieser Reaktion hin. F. Relativer Längenvergleich der erhaltenen
PCR-Banden. |
Fig.
7a und 7b | Detektion
der CAP-Strukturen am 5'-Ende
der viralen RNA in einem 2%igem Agarosegel. Pfeile weisen auf die
entsprechenden PCR-Fragmente hin. |
Fig.
8 | Abbildung
des auf KK6 basierenden TMV-Vektoren |
Fig.
9 | Nukleotid-Sequenz
der 5' NTR von KK6
und KK6-IRESMP75 CRI2sgRNA. |
Fig.
10 | Zeitverlauf
der Hüllprotein-
und MP-Akkumulation in Blättern,
die mit KK6- IRESMP,75 CR (K86),
KK6 und TMV U1 infiziert wurden. |
Fig.
11 | Akkumulation
des Hüllproteins
in Tabak, der mit KK6, KK6-IRESMP,75 CR, KK6-IRESMP,125 CR und KK6-H-PL und KK6-PL infiziert wurde. |
Fig.
12 | Multimerstruktur
von crTMV IRESmp und Komplementarität zu 18S rRNA aus A. thaliana. |
Fig.
13 | Dargestellt
sind bicistronische Transkripte, die die IRESMP,75 CR beinhalten, sowie die Tetramere von 18-nt
Segmenten von IREScp,148 CR,
19-nt Segment von IRESMP,75 CR,
Polylinker (PL) als intercistronischer „Spacer" und Produkte ihrer Translation in RRL. |
Fig.
14 | Stellt
die Struktur von IREScp,148 CR dar. |
Fig.
15 | Zeigt
Konstrukte, die zum Test von IREScp,148 CR-Sequenzelementen in vitro und in vivo verwendet
wurden. |
Fig.
16 | GUS-Aktivitätstest in
WGE nach der Translation der Transkripte, die in Fig. 21 dargestellt sind. |
Fig.
17 | GUS-Aktivitätstest in
Tabak-Protoplasten, die mit 35S-Promqotor-basierten Konstrukten (analog
zu den Konstrukten in Fig. 21) transfiziert wurden. |
Fig.
18 | Schematische
Darstellung der Klonierung zweier infektiöser TMV-Vektoren, die IRESmp,75 CR in der 5' nichttranslatierten
Region beinhalten. |
Fig.
19 | Darstellung
von Vektor Act2/crTMV. |
Fig.
20 | Zeigt
den auf UC-basierenden Vektor Act2/crTMV/IRESmp,75 CR-GUS. |
Fig.
21 | Darstellung
des zirkulären,
einzelsträngigen
Vektors KS/Act2/crTMV/IRESmp,75 CR-GUS. |
Fig.
22 | Darstellung
des Vektors KS/Act2/crTMV/IRESmp,75 CR-GUS. |
Fig.
23 | Darstellung
des Konstruktes 35S/CP/IRESmp,75 CR-GUS. |
Fig.
24 | Darstellung
des Konstruktes 35S/GUS/IRESmp,75 CR-GUS. |
Fig.
25 | Darstellung
des Konstruktes 35S/CP/-VPg/IRESmp,75 CR-GUS. |
Fig.
26 | Darstellung
eines Konstruktes, das zur genetischen in vivo-Selektion verwendet
werden kann. Es dient der Identifizierung eines viralen, subgenomischen
Promotors oder einer IRES-Sequenz, die CAP-unabhängige Expression eines Gens
von Interesse in einem Expressionsvektor bewirkt. |
Fig.
27 | zeigt
die Restriktionskarte des TMV-U1 cDNA Klons IRESMP,75CR-eGFP Insertionen enthalten. |
Fig.
28 | zeigt
eine Klonierstrategie zweier infektiöser TMV-U1-Vektoren, die IRESMP,75 CR-GUS bzw. |
Fig.
29 | zeigt
Vektoren SP6/TMV-U1/IRESMP,75 CR-GUS,
SP6/TMV-U1/IRESMP,75 U1-eGFP. |
Fig.
30 | zeigt
eine Klonierstrategie für
die SP6/TMV-U1/GUS-Vektoren, die eine IRES pflanzlichen Ursprungs
(NtHSF) bzw. eine künstliche
IRES ((GAAA)×16)
enthalten. |
Fig.
31 | zeigt
die Ergebnisse einer GUS-Expression von den viralen Vektoren SP6/TMV-U1/
IRESMP,75 CR-GUS,
SP6/TMV-U1/NtHSF-GUS und SP6/TMV-U1/(GAAA)×16-GUS. |
-
DETAILIERTE BESCHREIBUNG DER
ERFINDUNG
-
Das
vorrangige Ziel dieser Erfindung ist die Etablierung einer neuen
Strategie zur Konstruktion von amplifikationsbasierten Vektoren
für die
Expression von fremden (heterologen, nicht-nativen) Genen, so dass die
Translation dieser Gene durch einen IRES-vermittelten, CAP-unabhängigen Mechanismus,
des internen Ribosomeneintritts von polycistronischen genomischen
Virus-RNAs und/oder bi- und multicistronische sgRNAs, die von einem
Amplifikationsvektor produziert werden, elreicht. Vorzugsweise sollen
diese von viralen Vektoren in einer Pflanzenzelle erfolgt.
-
Die
Konstruktion von rekombinanten pflanzenviralen RNAs und die Herstellung
von Amplifikationsvektoren für
die Einführung
und Expression von fremden Genen in Pflanzen wurde bereits von zahlreichen
Autoren gezeigt, die zu diesem Zweck die Genome von verschiedenen
taxonomischen Virus-Gruppen verwendeten (Review, siehe „Genetic
Engineering With Plant Viruses",
1992, eds. Wilson and Davies, CRC Press, Inc.). Als geeignete Gruppe
für die
Konstruktion von viralen Vektoren wurden dabei die Tobamoviren angesehen.
Donson et al.
-
(
U.S. Patents Nos. 5,316,931 ;
5,589,367 und
5,866,785 ) erfanden TMV-basierende
Vektoren, mit deren Hilfe man verschiedene fremde Gene in einer
Wirtspflanze exprimieren konnte. So wurden auf diese Weise das Neomycin-Phosphotransferase-Gen,
das α-Trichosantin-Gen
und mehrere andere fremde Gene angrenzend zu dem subgenomischen
Promotor (sgPR) des TMV-Hüllprotein-Gens
inseriert. Donson et al., (1993, PCT
WO
93/03161 ) entwickelten auf der Basis eines Tobamoviruses „eine rekombinante
Pflanzenvirus- Nukleinsäure,
die einen nativen, subgenomischen Pflanzenvirus-Promotor, wenigstens
einen nicht-nativen, subgenomischen Pflanzenvirus-Promotor und die
kodierende Sequenz eines Pflanzenvirus-Hüllproteins umfaßte. Der
erwähnte
nicht native, subgenomische Pflanzenvirus-Promotor ist dabei in
der Lage, die Transkription der angrenzenden Nukleinsäuresequenz
in einer Wirtspflanze zu initiieren, wobei er nicht mit subgenomischen Promotoren
der rekombinanten Pflanzenvirus-Nukleinsäure rekombiniert. Die erwähnte Pflanzenvirus-Nukleinsäure kann
eine systemische Infektion einer Wirtspflanze hervorrufen".
-
Im
Gegensatz zu der Technologie von Donson et al., bezieht sich die
vorgelegte Erfindung nicht auf subgenomische Promotoren (sgPRs),
mit deren Hilfe auf viralen Replikons basierende Pflanzenexpressionssysteme
konstruiert werden. Statt sgPRs benutzt unsere Technologie IRES-Sequenzen
(für den
Virus native oder nicht native) verschiedensten Ursprungs, die effektiv
keine sgPR-Aktivität
aufweisen, d. h. sie sind effektiv nicht in der Lage, die Produktion
von sgRNAs zu initiieren. Deshalb sollten diese IRES-Squenzen nicht als sgPRs
angesehen werden, obwohl sie in manchen Fällen nichtfunktionale Segmente
von sgPRs darstellen.
-
Es
wird im allgemeinen angenommen, daß nach in vitro Transkription
erhaltene voll-Länge
Virus-RNA, die nicht mit einer CAP-Gruppe versehen ist, nicht infektiös für intakte
Pflanzen und isolierte Protoplasten ist. Aus diesem Grund wird die
Modifizierung eines RNA-Transkripts mit einer CAP-Gruppe ausgehend
von einen viralem Vektor generell als Voraussetzung dafür angesehen,
daß ein
in vitro Transkript infektiös
ist. Getappte (capped) RNA-Transkripte werden normalerweise benutzt,
um virale Vektor-RNA in Pflanzen einzubringen. Es ist wichtig darauf
hinzuweisen, daß in
einigen Fällen
virale RNA mit Hilfe einer einfachen Prozedur in vitro durch Hüllproteine
verpackt werden kann. Auf diese Weise können ausgehend von Hüllpropteinen
und in vitro Transkripten oder von aufgereinigter, authentischer
viraler RNA sowohl TMV-Virione als auch Pseudovirione, die Vektor-RNA
enthalten, leicht hergestellt werden. Vor fünfzehn Jahren konnte von Meshi
et al. (1986, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 85 5043–5047) gezeigt werden, daß in einem
in vitro Ansatz ohne CAP-Analoge hergestellte, ungeschützte (uncapped)
Transkripte der voll-Länge
TMV-RNA infektiös
waren, wobei deren spezifischer Infektionsgrad sehr gering war.
-
In
der vorliegenden Erfindung kann ungecappte (uncapped) Expressionsvektor-RNA,
die mit TMV-Hüllprotein
verpackt ist, für
Pflanzeninokulierungen benutzt werden, um den geringen Infektionsgrad
zu kompensieren. Wenigstens eine der zusätzlichen Strategien, die in
dieser Erfindung beschrieben werden, eröffnet eine technische Möglichkeit
für Pflanzeninfektionen
mit einem CAP-unabhängigen
viralen Pflanzen-Vektor. Dies ist die Methode der Insertion einer
voll-Länge
Einzelstrang-(ss)DNA-Kopie eines viralen Vektors unter der Kontrolle
eines geeigneten DNA-Promotors. Nach der Inokulation einer Wirtspflanze
mit einer rekombinanten Virus-DNA wird die infektiöse voll-Länge RNA
des viralen Pflanzenvektors produziert. Diese ist in der Lage, sich
zu replizieren und sich in der Pflanze auszubreiten.
-
Die
Tatsache der CAP-unabhängigen
Expression von fremden Genen mit Hilfe der IRES-Sequenzen, sowie
die genannten Prozeduren machen somit die Prozesse der Pflanzen-inokulation
und der Expression eines fremden Gens gänzlich CAP-unabhängig.
-
Ein
wichtiges und bevorzugtes Ziel der vorlegenden Erfindung ist die
Entwicklung einer Serie von viralen Vektoren, die auf dem crTMV-Genom
basieren und in denen der „IRES-Fremdgen"-Block zwischen dem Hüllprotein
und dem 3'-NTR inseriert
ist. Zahlreiche IRES- und Kontrollsequenzen wurden in Kombination
mit zwei verschiedenen Reportergenen (GUS und GFP) verwendet (siehe 2).
Ein einzigartiger Aspekt dieser Erfindung liegt darin, daß fremde
Gene, die ausserhalb der viralen sgPR-Sequenzen liegen, in infizierten
Pflanzen CAP-unabhängig
vom 3'-proximalen
Ende der genomischen RNAs und sgRNAs, die wiederum von dem Vektor
produziert werden, exprimiert werden. Insbesondere die IRESMP,75 CR-Sequenz,
die den 3'-terminalen Teil der
5'-nicht translatierten
Präsequenz
(leader sequence) der crTMV-I2 sgRNA repräsentiert,
vermittelte in Pflanzen, die mit dem viralen Vektor infiziert wurden,
effizient die CAP-unbhängige
Expression des 3'-proximalen
Fremdgens. Es sollte darauf hingewiesen werden, daß erwähnte, auf
dem crTMV basierende virale Vektoren drei verschiedene Arten der
viralen, plus-sense ssRNAs in infizierten Pflanzen prodzieren: i)
voll-Länge
genomische RNA, ii) tricistronische I2 sgRNA
(unsere Daten zeigen, daß die
spätere
sgRNA im Gegensatz zu der voll-Länge
RNA nicht gecappte (uncapped) ist) und iii) bicistronische sgRNA,
die das erste Hüllprotein-Gen und
das zweite Fremdgen enthält.
Aus diesem Grund sind all diese RNAs 3'-coterminal, und die CAP-unabhängige Translation
des dem 3'-Ende
nächstgelegenen
Gens wird mit Hilfe der vorangestellten IRES-Sequenz vermittelt.
Dabei liegt diese RNAs entweder als geschützte (capped, voll-Länge oder
bicistronisch) oder nicht geschützte
(uncapped, tricistronisch) RNA vor.
-
Eine
wichtige Eigenschaft der viralen Vektoren ist deren Stabilität. Die auf
dem TMV-basierenden Vektoren, die Fremdgene enthalten, verbreiten
sich jedoch gewöhnlich
nicht effizient innerhalb des Phloems von Pflanzen, die normalerweise
systemisch von Wildtyp-Viren infiziert werden. Dies kann zum einen
durch die große
Länge der
rekombinanten, viralen RNA und/oder durch die Anwesenheit von sich
wiederholenden Sequenzen, die zu Rekombinationen bzw. Deletionen
führen
können,
woraus letztendlich eine Reversion zum Wildtyp-Virus resultiert,
erklärt
werden. Die Umwandlung der nachfolgenden Population zu Wildtyp-Viren
tritt dann in systemisch infizierten Blättern auf. Eine Möglichkeit,
solche Rekombinationen zu unterdrücken, ist die Verwendung von
Sequenzelementen verschiedener Herkunft wie z. B. viraler Herkunft
(siehe Beispiel 13). Eine weitere wichtige Eigenschaft der viralen
Vektoren ist das Niveau der Genexpression der Fremdgene und die
Akkumulation des entsprechenden Proteins. Der Vektor erzielt im
Fall des GUS-Proteins Banden, die ohne weiteres mit Hilfe einer
SDS-PAGE sichtbar sind.
-
Die
Technologien, die sich für
die Konstruktion von amplifikationsbasierten Vektoren für die Expression von
fremden Sequenzen in Wirtspflanzen geeignet sind, sind auf der Basis
von verschiedenen viralen Genomen entwickelt worden (z. B. siehe
G. Della-Cioppa et al., 1999, PCT
WO
99/36516 ). Die zentrale Eigenschaft von solchen Erfindungen
war, dass die rekombinante pflanzenvirale Nukleinsäure „eine oder
mehrere nicht native subgenomische Promotoren enthält, die
in der Lage sind, die angrenzenden Nukleinsäuresequenzen in Wirtspflanzen
zu transkribieren bzw. zu exprimieren. Die rekombinanten pflanzenviralen
Nukleinsäuren
können
weiter modifiziert werden, um die gesamte oder Teile der kodierenden
Sequenz des nativen Htillproteins zu deletieren, so daß man eine
nicht-nativ kodierende Htillproteinsequenz unter der Kontrolle eines
nativen Promotors oder eines der nicht nativen pflanzenviralen subgenomischen
Promotoren erhält.
Oder die native Hüllproteinsequenz
wird unter die Kontrolle eines nicht nativen pflanzenviralen subgenomischen
Promotors gestellt".
In anderen Worten ausgedrückt,
stellt oder stellen die nativen und nicht nativen sgPR-Sequenzen, die
für die
Herstellung von künstlichen
sgRNAs mit Hilfe der viralen Vektoren benutzt wurden, die wichtigsten Element(e)
dieser Erfindung dar. Eine wichtige Eigenschaft, die unsere Erfindung
von anderen unterscheidet, ist, dass gemäß
WO 99/36516 das fremde Gene zwangsläufig stromab
(downstream) der sgPR-Sequenzen lokalisiert sein muss, d. h. sie
sollte am 5'-proximaler
Position der chimären
sgRNA, die von dem viralen Vektor in den Wirtspflanzen produziert
wird, lokalisiert sein. Im Gegensatz dazu schlägt unsere Erfindung vor, daß das fremde
Gen von einen sgPR (wenn vorhanden) wenigstens durch ein (oder mehrere)
virale Gen(e) getrennt ist, so daß das fremde Gen 3'-proximal oder innerhalb
der aktiven, chimären
sgRNA, die von dem Vektor produziert wird, lokalisiert ist. So wird
auf diese Weise die Fremdgenexpression durch eine native oder nicht
native IRES-Sequenz
vermittelt.
-
Das
nächste
bevorzugte Ziel dieser Erfindung ist die Konstruktion eines neuen
Typs der nicht nativen IRES-Sequenzen,
der sogenannten künstlichen,
nicht natürlichen,
synthetischen IRES-Sequenzen, die in der Lage sind, eine CAP-unabhängige Translation
5'-distaler Gene
von eukaryotischen, polycistronischen mRNAs zu vermitteln. Wir zeigen,
daß intercistronische
Spacer, die komplementär
zu der 18S rRNA verschiedener Länge
und Zusammensetzung sind, in der Lage sind, die CAP-unabhängige Translation
des 3'-proximalen GUS-Gens
in bicistronischer H-GFP-IRES-GUS mRNA zu vermitteln (13).
Weitherin wird die Genexpression unter Translationskontrolle eines
künstlichen
IRES-Elements mit einem hohen Adeninnukleotidgehalt anhand eines
IRES-Elements, das aus 16 Kopien des GAAA-Segments besteht, gezeigt
(Beispiel 14).
-
Ferner
stellt die Möglichkeit,
Wiederholungen von zwei oder mehreren fremden Genen, denen jeweils eine
native oder nicht native IRES-Sequenz in dem amplifikationsbasierten
Vektorgenom vorangeht, zu kombinieren, einen Vorteil der vorliegenden
Erfindung dar. Die Expression einer solchen Kassette eines „IRES-Fremdgens" wird die gleichzeitige
Produktion von zwei oder mehreren fremden Proteinen mit Hilfe des Vektors
ermöglichen.
Viren, die zu verschiedenen taxonomischen Gruppen gehören, können zur
Konstruktion von viralen Vektoren gemäß den Prinzipien dieser Erfindung
genutzt werden. Das gilt sowohl für RNA- als auch für DNA-Viren,
für die
im folgenden Beispiele gegeben werden (durchlaufend ist in diesem
Dokument jedem Artspeziesnamen der Name der Ordnung, der Familie
und der Gattung, zu dem dieser gehört, vorangestellt. Namen der
Ordnungen, Familien und Gattungen sind in kursiv gesetzt, wenn sie
von der ICTV bestätigt
sind. Namen der Taxa in Anführungszeichen
(und nicht in kursiv gesetzt) zeigen an, daß dieses Taxon keinen von der
ICTV international bestätigten
Namen hat. Trivialnamen der Spezies sind in normaler Schreibweise
aufgeführt.
Viren mit keiner formalen Zuordnung zu einer Gattung oder Familie
sind angezeigt):
-
DNA-Viren:
-
Zirkuläre
dsDNA-Viren:
-
- Familie: Caulimoviridae, Gattung: Badnavirus, Artspezies:
commelina yellow mottle virus, Gattung: C'aulimovirus, Artspezies: cauliflower
mosaic virus, Gattung: „SbCMV-ähnliche
Viren", Artspezies:
Soybean chloroticmottle virus, Gattung: „CsVMV-ähnliche Viren", Artspezies: Cassava
vein mosaicvirus, Gattung: „RTBV-ähnliche
Viren", Artspezies:
Rice tungro bacilliformvirus, Gattung: „Petunia vein clearing-like
vires", Artspezies:
Petunia vein clearing virus;
-
Zirkulare ssDNA-Viren:
-
- Familie: Geminiviridae, Gattung: Mastrevirus (Untergruppe
I Geminivirus), Artspezies: maize streck virus, Gattung: Curtovirus
(Untergruppe II Geminivirus), Artspezies: beet curly top virus,
Gattung: Begomovirus (Untergruppe III Geminivirus, Artspezies: bean
golden mosaic virus;
-
RNA-Viren:
-
ssRNA-Viren:
-
- Familie: Bromoviridae, Gattung: Alfamovirus, Artspezies:
alfalfa mosaic virus, Gattung: Ilarvirus, Artspezies: tobacco streck
virus, Gattung: Bromovirus, Artspezies: brome mosaic virus, Gattung:
Cucumovirus, Artspezies: cucumber mosaic virus;
- Familie: Closeroviridae, Gattung: Closterovirus, Artspezies:
beet yellow virus, Gattung: Crinivirus, Artspezies: Lettuce infectious
yellows virus,
- Familie: Comoviridae, Gattung: Comovirus, Artspezies: cowpea
mosaic virus, Gattung: Fabavirus, Artspezies: broad bean wilt virus
1, Gattung: Nepovirus, Artspezies: tobacco ringspot virus;
- Familie: Potyviridae, Gattung: Potyvirus, Artspezies: potato
virus Y, Gattung: Rynmovirus, Artspezies: ryegrass mosaic virus,
Gattung: Bymovirus, Artspezies: barley yellow mosaic virus;
- Familie: Sequiviridae, Gattung: Sequivirus, Artspezies: parsnip
yellow fleck virus, Gattung: Waikavirus, Artspezies: rice tungro
spherical virus;
- Familie: Tombusviridae, Gattung: carmovirus, Artspezies: carnation
mottle virus, Gattung: Dianthosvirus, Artspezies: carnation ringspot
virus, Gattung: Machlomovirus, Artspezies: maize chlorotic mottle
virus, Gattung: Necrovirus, Artspezies: tobacco necrosis virus,
Gattung: Tombusvirus, Artspezies: tomato bushy stunt virus;
-
Nicht zugeordnete Genera der ssRNA-Viren:
-
- Gattung: Capillovirus, Artspezies: apple stem grooving virus,
Gattung: Carlavirus, Artspezies: carnation latent virus, Gattung:
Enamovirus, Artspezies: pea enation mosaic virus, Gattung: Furovirus,
Artspezies: soil-borne wheat mosaic virus, Gattung: Hordeivirus,
Artspezies: barley stripe mosaic virus, Gattung: Idaeovirus, Artspezies:
raspberry bushy dwarf virus, Gattung: Luteovirus, Artspezies: barley
yellow dwarf virus, Gattung: Marafivirus, Artspezies: maize rayado
find virus, Gattung: Potexvirus, Artspezies: potato virus X,Gattung:
Sobemovirus, Artspezies: Southern bean mosaic virus, Gattung: Tenuivirus,
Artspezies: rice stripe virus, Gattung: Tobamovirus, Artspezies:
tobacco mosaic virus, Gattung: Tobravirus, Artspezies: tobacco rattle
virus, Gattung: Trichovirus, Artspezies: apple chlorotic leaf spot
virus, Gattung: Tymovirus, Artspezies: turnip yellow mosaic virus, Gattung:
Umbravirus, Artspezies: carrot mottle virus;
-
Negative ssRNA-Viren:
-
- Ordnung: Mononegavirales, Familie: Rhabdoviridae, Gattung:
Cytorhabdovirus, Artspezies: lettuce necrotic yellows virus, Gattung:
Nucleorhabdovirus, Artspezies: potato yellow dwarf virus; Familie:
Bunyaviridae, Gattung: Tospovirus, Artspezies: tomato spotted wilt
virus;
-
DsRNA Viren:
-
- Familie: Partitiviridae, Gattung: Alphacryptovirus, Artspezies:
White clover cryptic virus!, Gattung: Betacrvptovirus, Artspezies:
White clover cryptic virus 2,
- Familie: Reoviridae, Gattung: Fijivirus, Artspezies: Fiji disease
virus, Gattung: Phytoreovirus, Artspezies: wound tumor virus, Gattung:
Oryzavirus, Artspezies: rice ragged stunt virus;
-
Nicht zugeordnete Viren:
-
- Genom ssDNA: Spezies banana bunchy top virus, Spezies: coconut
foliar decay virus, Spezies subterranean clover stunt virus,
- Genom dsDNA: Spezies cucumber vein yellowing virus,
- Genom dsRNA: Spezies tobacco stunt virus,
- Genom ssRNA, Spezies Garlic viruses A, B, C, D, Spezies grapevine
fleck virus, Spezies maize White line mosaic virus, Spezies olive
latent virus 2, Spezies ourmia melon virus, Spezies Pelargonium
zonate spot virus;
-
Satelliten und Viroide:
-
- Satelliten: ssRNA Satelliten Viren: Untergruppe 2 Satellitenviren,
Artspezies: tobacco necrosis satellite, Satelliten RNA, Untergruppe
2 B Typus mRNA Satelliten, Untergruppe 3 C Typus lineare RNA Satelliten,
Untergruppe 4 D Typus zirkuläre
RNA Satelliten, Viroide, Artspezies: potato spindle tuber viroid.
-
Insbesondere
können
die Methoden der vorliegenden Erfindung vorzugsweise für die Konstruktion
von viralen replikonbasierten Vektoren angewendet werden, indem
die rekombinanten Genome der plus sense ssRNA-Viren, die vorzugsweise
zu der Gattung Tobamovirus oder zu der Familie Bromoviridae oder
Potyviridae aber auch zu den DNA-enthaltenen Viren gehören, eingesetzt
werden. Im letzteren Fall sollte das fremde Gen möglichst
abwärts
(downstream) eines viralen Gens lokalisiert sein, so daß dessen
Expression mit Hilfe der IRES-Sequenz von einer bicistronischen
oder polycistronischen mRNA, die von einer DNA-abhängigen RNA-Polymerase
mit Hilfe eines genomischen Promotors transkribiert wurde, vermittelt
werden kann.
-
Die
Methoden dieser Erfindung können
für die
Konstruktion von auf ssDNA-basierenden Vektoren angewandt werden.
Die auf dem Geminivirus basierenden Vektoren, die das fremde Gen
bzw. die fremden Gene unter der Kontrolle einer IKES-Sequenz exprimieren,
können
für diesen
Aspekt als Beispiel dienen. Die Geminiviren repräsentieren eine Gruppe von Pflanzenviren
mit einer einteiligen (monopartite) oder zweiteiligen (bipartite),
zirkulären
ssDNA, die gepaarte quasi-icosahedrale Partikel hat (Übersichtsartikel
siehe Hull und Davies, 1983, Adv. Virus Res. 28, 1–45; Mullineaux
et al., 1992, „Genetic
engineering with plant viruses",
Wilson und Davies, Hrsg., 1992, CRC Press, Inc.). Die zwei ssDNA-Komponenten
des zweiteiligen (bipartite) Geminivirus werden als A und B bezeichnet
und kodieren für
4 bzw. 2 Proteine. Die DNA A enthält das Hüllproteingen und drei weitere
Gene, die an der Replikation der DNA beteiligt sind. Im Gegensatz
dazu kodiert die DNA B für
zwei Proteine, die für
die Ausbreitung des Virus essentiel sind. Es konnte gezeigt werden,
daß die
Genome von zweiteiligen (bipartite) Geminiviren, die zur Gattung
Begomovirus gehören
wie der tomato golden mosaic virus (TGMV) und der bean golden mosaic
virus (BGMV), replizieren und sich trotz einer Deletion im Hüllproteingen
innerhalb einer bestimmten Wirtspflanze ausbreiten können (Gardiner
et al., 1988, EMBO J. 7, 899–904;
Jeffrey et al., 1996, Virology 223, 208–218; Azzam et al., 1994, Virology
204, 289–296).
Es ist bemerkenswert, daß einige
Begomoviren einschließlich
des BGMV eine Phloem-Limitierung aufweisen und auf die Zellen des
vaskulären
Systems beschränkt
sind. Somit bleibt der BGMV phloemlimitiert, während der TGMV in der Lage
ist, in das Mesophyllgewebe von systemisch infizierten Blättern einzudringen
(Petty und Morra, 2000, Abstracts of 191h Annual
meeting of American Society for Virology, S. 127).
-
Es
wird hier vorgeschlagen, das fremde Gen auf zwei Wegen in ein zweigeteiltes
(bipartite) Geminivirus-Genom einzufügen: (i) stromabwärts (downstream)
von einem der Gene (z. B. im Fall des BGMV), insbesondere abwärts (downstream)
des Hüllproteingens,
so daß das
offene Leseraster des Hüllproteins
intakt oder vom 3'-Ende
verkürzt
wird, und die IKES-Sequenz wird aufwärts (upstream) des fremden
Gens eingefügt. Folglich
kann die mRNA-Transkription von dem nativen DNA-Promotor ablaufen,
wobei eine bicistronische, chimäre
mRNA erzeugt wird, die das erste virale Gen (oder einen Teil hiervon),
die IRES-Sequenz und das 3'-proximale
fremde Gen umfasst, dessen Expression durch die IRES-Sequenz vermittelt
wird. Alternativ (ii) kann die voll-Länge DNA-Kopie des RNA-Genoms
des viralen Vektors in die DNA eines Hüllprotein-defizienten, zweiteiligen
(bipartite) Geminivirus unter die Kontrolle des Hüllproteingen-Promotors
inseriert werden. Das RNA-Genom des RNA-Vektor-Virus wird dann als
Resultat der Transkription der DNA A in der Pflanzenzelle, die mit
einer Mischung der rekombinanten DNA A und nicht modifizierter DNA
B inokuliert wurde, erzeugt. Ein Vorteil dieser Methode liegt darin,
daß der
Geminivirus-Vektor nur als ein Vehikel benutzt wird, um den Vektor zu
den primär
inokulierten Zellen zu bringen. Alle anderen Schritte werden von
einem Tobamovirus-Vektor selbst durchgeführt. Dies umfaßt die Erzeugung
der IRES-tragenden Vektor-RNA, nachdem die Geminivirus-Vektor-DNA mit Hilfe einer
zellulären
RNA-Polymerase transkribiert wurde, ihre Replizierung, Translation, die
systemische Verbreitung innerhalb der Wirtspflanze und die Fremdgenexpression.
-
Als
eine zusätzliche
Möglichkeit
für die
Herstellung eines ssDNA-Vektors kann die Klonierung der viralen
cDNA und des fremden Gens in einen Phagemid-Vektor mit anschließender Erzeugung
der ssDNA nach Standardmethoden angegeben werden.
-
Wenn
man in Betracht zieht, daß vom
Tobamovirus abgeleitete IRES-Sequenzen auch in tierischen Zellen
funktional aktiv sind (unsere vorhergehende Patentanmeldung), kann
die Methode der vorliegenden Erfindung für die Herstellung von rekombinanter,
viraler RNA und von viralen Vektoren auf der Basis von tierischen
Viren wie z. B. der Viren, die zu den Familien Togaviridae, Caliciviridae,
Astroviridae, Picornaviridae, Flaviviridae gehören, benutzt werden. Auf diese
Weise werden neue Vektoren erzeugt, die fremde Gene unter der Kontrolle
von IRES-Sequenzen, die von Pflanzenviren abgeleitetet sind, exprimieren.
Solche auf tierischen Viren basierende Vektoren für Pflanzen
und Tiere können
nützlich
bei der Impfstoffherstellung oder für die Gentherapie sein. Es
sollte jedoch darauf hingewiesen werden, daß die stabförmigen Virionen der Tobamoviren und
besonders die flexiblen und langen Virionen der filamentösen Potexviren,
Carlaviren, Potyviren und Closteroviren die besten Modelle für die Realisierung
der Methoden dieser vorliegenden Erfindung darstellen. In einer
anderen Ausführungsform
dieser Erfindung wird die IRES-Sequenz in der Art verwendet, daß die viralen Amplifikationsvektoren
innerhalb des 5'-NTR
die IRES-Sequenz enthalten. Es wird dabei angenommen, daß die Insertion
einer IRES-Sequenz nicht die virale Replikation verhindert, sondern
in der Lage ist, eine effiziente CAP-unabhängige Translation der Transkripte
der genomischen Vektor-RNA sicherzustellen. Deswegen könnte das
Konstrukt folgendes umfassen: (i) Ein IRES-Element innerhalb oder
abwärts
(downstream) der 5'-untranslatierten
Leader-Sequenz, die nativ oder nicht-nativ für den virlen Vektor ist und
die eine CAP-unabhängige
Translation des viralen 5'-proximalen
Gens (RdRp-Gen) vermittelt; des weiteren (ii) wenigstens eine native
oder nicht-native IRES-Sequenz, die abwärts (downstream) von einem
oder mehreren viralen Strukturgenen und aufwärts (upstream) des fremden
Gens bzw. der fremden Gene lokalisiert ist, um deren CAP-unabhängige Translation
zu vermitteln. Gemäß dieser
Methode wird der spezifische Infektionsgrad des ungecappten (uncapped)
voll-Länge
Vektortranskripts auf Grund der effizienten 5'-IRES vermittelten Translation der elterlichen
RNA Moleküle
in den ersten inokulierten Zellen erhöht.
-
Ein
anderes bevorzugtes Ziel der vorliegenden Erfindung ist eine Methode,
ein oder mehrere gewünschte
Protein(e) in Pflanzenzellen auf der Basis der Einführung und
der CAP-unabhängigen
(uncapped) Expression eines fremden Gens von einer mono- oder polycistronischen
mRNA Sequenz zu produzieren, die durch eine pflanzenspezifischen
IRES-Sequenz, die aufwärts
(upstream) der Fremdgen-Sequenz lokalisiert ist, vermittelt wird.
Eine besondere Eigenschaft dieser Methode liegt darin, daß die Technologie
eine Prozedur beinhaltet, die die selektive Abschaltung der zellulären CAP-abhängigen mRNA-Translation
mittels bestimmter chemischer Verbindungen erlaubt. Diese Prozedur
beeinflusst jedoch nicht die CAP-unabhängige IRES-vermittelte Translation
von mRNAs, die künstlich
in die Pflanzenzellen eingeführt
wurden. Auf diese Weise wird die Kontrolle und die Verstärkung der
CAP-unabhängigen
Expression erreicht.
-
Alternativ
kann die Inhibierung der Translation der zellulären getappten (capped) RNA
auf Pflanzen angewendet werden, die mit dem viralen Vektor selbst
infiziert wurden, der das Fremdgen bzw. die Fremdgene in einer CAP-unabhängigen Weise
exprimiert. Bedingungen, die die Translation der zellulären, getappten
(capped) RNA unterdrücken,
ermöglichen
die selektive Expression des(r) Fremdgens(e) mit Hilfe des Virus-Vektors.
-
Der
Vektor dieser Erfindung kann ein RNA- oder DNA-Vektor sein. Er kann
ss(+), ss(-) oder ds sein. Er kann irgendeine Art der Amplifikation,
die von Viren bekannt sind, zeigen. Dies beinhaltet die Multiplikation der
Vektor-Nukleinsäure,
optional die Erzeugung des Hüllproteins
und optional die Erzeugung von Proteinen, die für die Ausbreitung von einer
Zelle zu der anderen Zelle oder für die Ferndistanzausbreitung
(long distance mnovement) benötigt
werden. Die Gene, die für
die Replikation und/oder die Umhüllung
und/oder für
die Ausbreitung notwendig sind, können ganz oder teilweise in
entsprechend veränderten
Wirtspflanzen exprimiert werden. Auf diese Weise wird ein System
geschaffen, das aus einem Vektor und einer Wirtspflanze besteht, die
wechselseitig aufeinander angepasst sind.
-
Der
Vektor kann durch Modifizierungen von einem Virus abgeleitet oder
de novo synthetisiert werden. Er kann nur IRES-Elemente enthalten,
die keine subgenomsiche Aktivität
aufweisen. Der Vektor kann jedoch einen oder mehrere subgenomische
Promotoren mit einem oder mehreren IRES-Elementen, die effektiv
keine subgenomische Promotoraktivität ausfweisen, kombinieren,
so daß die
Anzahl der Cistrone größer als
die Anzahl der Promotoren ist.
-
Wenn
man den einfachsten Fall mit einem IRES-Element betrachtet, kann
dieses Element aufwärts (upstream)
von dem gewünschten
(fremden) Gen lokalisiert sein, so daß es von dem IRES-Element direkt
exprimiert wird. Oder das IRES-Element wird optional abwärts (downstream)
von einem (viralen) Gen lokalisiert, so daß dieses IRES-unabhängig exprimiert
wird. Alternativ kann das gewünschte
Gen auch aufwärts (upstream)
von einem IRES-Element lokalisiert sein und IRES-unabhängig exprimiert
werden, und das IRES-Element dient dann zur Expression eines viralen
Gens, das abwärts
(downstream) davon lokalisiert sind. Diese einfachen Fälle können natürlich einfach
oder mehrmals in einen komplexeren Vektor verwirklicht werden.
-
Der
Vektor kann eine Sequenz in antisense Orientierung enthalten, um
die Expression eines Wirtsgens zu unterdrücken. Diese Funktion der Suppression
kann alleine oder in Kombination mit der Expression eines gewünschten
fremden Gens existieren. Ein besonders bevorzugter Fall beinhaltet
die Suppression eines Gens, das essentiell für die CAP-abhängige Translation
ist. Als Beispiele können
Gene für
einen Translationsinitiationsfaktor wie z. B. dem elF4-Initiationsfaktor
angesehen werden, der mit der CAP-abhängigen Translation verknüpft ist,
so dass die Translationsmaschinerie in der Wirtspflanze nur noch
der Vektortranslation dient. In diesem Fall muss die Translation
der Vektor-RNA gänzlich
CAP-unabhängig
sein. Natürlich
kann der Vektor auch in einer Pflanzenzelle von einem Vor-Vektor
(Pro-vektor) durch die pflanzliche Nukleinsäureprozessierungsmaschinerie,
wie z. B. dem Intron-Splicing, erzeugt werden.
-
Es
ist möglich,
das Expressionniveau eines fremden oder viralen Gens, das über ein
IRES exprimiert wird, zu erhöhen
durch Inhibierung des posttranskriptionalen Gen-Silencings (PTGS).
Eine Möglichkeit
besteht in der Coexpression von sogenannten Anti-Silencing Proteinen
zusammen mit dem gewünschten
Protein (z. B. HC-Pro aus tobacco etch virus oder das 19K Protein,
das vom tomato bushy stunt virus kodiert wird, siehe Kasschau and
Carrington, 1998, Cell, 95, 461–470;
Voinnet et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 96, n24, 14147–14152.
Inhibitoren des PTGS können
entweder stabil (transgene Pflanze) oder transient (viraler Vektor, Agroinokulation)
exprimiert werden.
-
Proteine,
die von IRES-basierten Vektoren exprimiert werden, können auch
mittels posttranslationaler Modifikationen, die von einer Wirtspflanze
unterstützt
werden, wie Glycosylierung, proteolytischer Spaltung und anderen
modifiziert werden.
-
Das
IKES-Element kann aus einem Pflanzenvirus stammen. Alternativ hierzu
kann es auch aus irgendeinem Virus stammen, solange es den funktionalen
Bedürfnissen
in der Pflanzenzelle genügt.
Weiterhin kann ein IRES-Element,
das in einer Pflanzenzelle wirksam ist, synthetisch oder künstlich
sein. Die Synthese kann sich hierbei an die Sequenz der 18S rRNA
der Wirtspflanze anlehnen, nämlich
das für
die IRES-Bindung operative Segment. Dieses sollte ausreichend komplementär sein.
Ausreichende Komplementarität
kann leicht durch Testen auf IRES-Funktionalität verfolgt werden. Komplementär bezieht
sich in diesen Zusammenhang auf die GC-, die AU- und im weiteren
Sinne auf die GU-Basenpaarung. Weiter können solche IRES-Elemente Multimere
von diesen komplementären
Sequenzen sein, um die Effizienz zu erhöhen. Das Multimer kann aus identischen
bzw. unterschiedlichen, komplementären Sequenzeinheiten bestehen.
Darüber
hinaus können künstliche
IRES-Elemente mit
hoher Translationseffizienz und effektiv keiner subgenomischen Promotoraktivität auch mit
Hilfe des Prozesses der gezielten Evolution – wie in den Patenten
US 6,096,548 oder
US 6,117,679 beschrieben – erzeugt
werden. Dieses kann mit einer Population von Vektoren, die randomisierte IRES-Sequenzen
enthalten, in Zellkulturen umgesetzt werden. Die Klone, die ein
Reportergen exprimieren, das funktional mit einem potentiellen IRES-Element
verknüpft
ist, können
auf bekannte Weise selektiert werden. Von diesen wiederum werden.
diejenigen eliminiert, die eine subgenomische Promotoraktivität ausfweisen.
Weitere Runden der Randomisierung und Selektion können folgen.
-
Das
IRES-Element des Vektors dieser Erfindung kann effektiv ohne Promotoraktivität sein.
Das bedeutet, daß die
Expression eines Gens, das funktional mit einem IRES-Element verknüpft ist,
nicht durch eine restliche subgenomische Promotoraktivität auftritt.
Diese Wirkungsweise kann mit Hilfe von Standardmethoden der Molekularbiologie
wie dem Northern-Blot, der Primer-Verlängerung (Current Protocols
in Molecular Biology, Hrsg. F. Ausubel et al., 1999, John Wiley & Sons), der 5' RACE-Technologie
(Gibco BRL, USA) und ähnlichen
Methoden bestimmt werden. Es sollte hinzugefügt werden, daß IRES-Elemente,
die detektierbare subgenomische Promotoraktivität aufweisen aber im wesentlichen
als translationale denn als transkriptionale Elemente operieren,
auch Gegenstand dieser Erfindung sind. Diese Unterscheidung könnte zum
Beispiel mit Hilfe der quantitativen Messung der relativen Mengen
von zwei Arten von mRNAs (der kurzen mRNA und der langen mRNA) in
Northern-Analysen erreicht werden, wobei die kurze mRNA mit Hilfe
von subgenomischer Promotoraktiviät und die lange mRNA ohne subgenomische
Promotoraktiviät
erzeugt wird. Wenn das IRES-Element
nicht im wesentlichen als ein viraler subgenomischer Promotor agiert,
sollte die relative Menge der korrespondierenden kurzen RNA kleiner
als 20%, vorzugsweise kleiner als 10% und am besten kleiner als
5% der Summe der kurzen und langen mRNA sein.
-
Somit
stellen wir bevorzugt einen Vektor bereit, der in der Lage ist,
in einer Pflanze ein Gen zu amplifizieren, umfassend eine Nukleinsäuresequenz,
die eine Sequenz für
wenigstens ein nicht-virales Gen und ein IRES-Element ist oder dafür kodiert, das für die Translation
des Gens in der Pflanze notwendig ist, wobei die Expression dieses
Gens leitet sich dabei im wesentlichen von den translationalen als
von den transkriptionalen Eigenschaften des IRES-Elementes ab, was
mit Standard Prozeduren der Molekularbiologie nachgewiesen werden
kann.
-
Die
neuen Vektoren, die in der Erfindung verwendet werden, eröffnen neue
Wege für
die genetische Modifikation von Pflanzen. Als eine der ersten Möglichkeiten
schlagen wir den Gebrauch dieser Vektoren für die Bestimmung der Funktion
eines Strukturgens in Pflanzen vor. Dieses ist von beträchtlichem
Interesse für die
Genomforschung (Genomics). Deswegen ist eine Pflanze, deren Genom
sequenziert wurde, von speziellem Interesse. Dies ist eine Anwendung
in einem kleinem Maßstab
(Pflanze für
Pflanze). Der Vektor dieser Erfindung ist sehr wirkungsvoll für diese
Applikation, weil er die Unterdrückung
(Suppression) von gewünschten Genen
und/oder die Überexpression
von Genen erlaubt, um die Genfunktionen, die effizient aufgeklärt werden soll,
zu ermitteln.
-
In
einer Großanwendung
kann der Vektor benutzt werden, um eine Eigenschaft oder ein Protein
in einer Wirtspflanze zu erzeugen. Infektionen von Pflanzen mit
dem Vektor können
auf einer landwirtschaftlichen Fluche durchgeführt werden, auf der zuvor nicht
modifizierte Pflanzen angezogen worden sind. Dieses erlaubt zum
ersten Mal eine genetische Modifizierung von Feldpflanzen, wobei
der Landwirt größte Freiheiten
in der Selektion aus einer Vielfalt von Samen und Vektoren hat,
um eine gewünschtes
Protein oder Eigenschaft zu erzeugen.
-
Beispiele
für gewünschte Pflanzenspezies
für diese
Anwendung sind monokotyle Pflanze wie Weizen, Mais, Reis, Gerste,
Hafer, Hirse und ähnliche
oder dikotyle Pflanzen wie Rapssaat, Canola, Zuckerrübe, Sojabohne,
Erbse, Luzern, Baumwolle, Sonnenblume, Kartoffel, Tomate, Tabak
und ähnliche.
-
Im
Folgenden wird die Erfindung weiter anhand von Beispielen beschrieben.
Molekularbiologische Standardtechniken wurden gemäß Sambrook
et al. (1989, Molecular Cloning: a Laboratory Manual, 2nd ed., Cold
Spring Harbor Laboratory, Cold Spring Harbor, New York) durchgeführt. Alle
Plasmide, die in der Erfindung benutzt werden, können gemäß den Anweisungen dieser Beschreibung
von einer Person mit durchschnittlicher Qualifikation mit normalen,
experimentellen Hilfsmitteln hergestellt werden.
-
BEISPIEL 1
-
Konstruktion eines Tobamovirus-Vektors
zur Infektion von Pflanzen aus der Familie der Kruziferen
-
Virione
eines bekannten Tombaviruses, der Crucifer-Tombavirus (crTMV) genannt
wird und der in der Lage ist, Kreuzblütler systemisch zu infizieren,
wurden von Olearacia. officinalis L.-Pflanzen, die Mosaik-Symptome
auswiesen, isoliert. Die Resultate der Überprüfung der Wirtsspezifität sind in
Tabelle 1 gezeigt.
-
Plasmid-Konstruktionen
-
crTMV-cDNA
wurde mit Hilfe der Didesoxynukleotid-Sequenzierung charakterisiert
(Dorokhov et al., 1994 FERS Letters 350, 5–8). Infektiöse voll-Länge T7-Polymerasepromoterbasierte
cDNA-Klone wurden mittels RT-PCR
mit crTMV-RNA als Template erzeugt. Folgende Oligonukleotide wurden
dabei benutzt:
-
crTMV 1-Kpn (upstream):
-
- 5'-gcatggtaccccttaatacgactcactataGTTTTAGTTTTATTGCAACAACAACAA
-
Kursiv
und fett geschriebene Nukleotide stellen die KpnI-Restriktionsstelle
dar, unterstrichen und klein geschrieben sind die Nukleotide der
T7-RNA-Polymerase-Promotorsequenz, die groß geschriebene Nukleotidsequenz
ist von dem 5'-Ende
der crTMV-cDNA-Sequenz abgeleitet;
-
crTMV2 (downstream):
-
- 5'-gcatgcggccgcTGGGCCCCTACCCGGGGTTAGGG
-
Kursiv
und fett geschriebene Nukleotide stellen die NotI-Restriktionsstelle
dar, die groß geschriebene Nukleotidsequenz
ist von dem 3'-Ende
der crTMV-cDNA-Sequenz abgeleitet; dieses RT-PCR-Produkt wurde in
den pUC19-Vektor zwischen die KpnI- und BamHI-Restriktionstelle
kloniert (1). Infektiöse voll-Länge SP6-RNA-Polymerasepromotorbasierte
crTMV cDNA-Klone wurden mittels RT-PCR von crTMV-RNA als Templat
erzeugt, wobei folgende Oligonukleotide benutzt wurden:
-
crTMV1-SP6 (upstream):
-
- 5'-gcatggtacc
atttaggtgacactatagaactcGTTTTAGTTTTATTGCAACAACAACAA
-
Kursiv
und fett geschriebene Nukleotide stellen die KpnI-Restriktionsstelle
dar, unterstrichen und klein geschrieben sind die Nukleotide der
SP6-RNA-Polymerase-Promotorsequenz, die groß geschriebene Nukleotidsequenz
ist von dem 5'-Ende
der crTMV-cDNA-Sequenz abgeleitet;
-
crTMV2-SP6 (downstream):
-
- 5'-gcatgcggccgcTGGGCCCCTACCCGGGGTTAGGG
-
Kursiv
lind fett geschriebene Nukleotide stellen die NotI-Restriktionsstelle
dar, die groß geschriebene Nukleotidsequenz
ist von dem 3'-Ende
der crTMV-cDNA-Sequenz abgeleitet; dieses RT-PCR-Produkt wurde in
den pUC19-Vektor zwischen die KpnI- und BamHI-Restriktionstelle
kloniert (1).
-
Die
voll-Länge
crTMV-cDNA-Klone wurden mit Hilfe der Didesoxynukleotid-Sequenzierung
charakterisiert. Die Fähigkeit
von infektiösen
crTMV-Transkripten systemisch Nicotiana- und Kreuzblütler-Arten
zu infizieren, konnte in Infektions-experimenten mit Nicotiana tabacum
var. Samsun bzw. Arabidopsis thaliana bestätigt werden. Tabelle 1. Virus-Detektion und Virussymptome,
die durch crTMV in mechanisch infizierten Pflanzen verursacht werden.
Spezies | Inokulierte
Blätter | Nicht inokulierteobere
Blätte |
Symptome* | Virus** | Symptome* | Virus** |
Nicotiana
tabacum L. cv. Samsun cv. Samsun NN. | C
L | ,
+ + | M
s | +
- |
Nicotiana
clevelandii L. | L+N | + | M | + |
Nicotiana
glutinosa L. | L+N | + | s | - |
Nicotiana
sylvestris L. | L+N | + | s | + |
Nicotiana
benihamiana L. | L+N | + | M | + |
Nicotiana
rustica L. | C | + | M | + |
Lycopersicuin
esculentum L. | L+N | + | s | - |
Solanum
tuberosum L. | s | | s | - |
Capiscum
frutescens L. | L+N | + | M | + |
Brassica
chinensis L. | C | + | M | + |
Brassica
rapa L. | C | + | M | + |
Brassica
napus L. | C | + | M | + |
Brassica
oleracea L. | L | + | s | - |
Brassica
compestris L. | C | + | M | + |
Brassica
cauliflora L. | C | + | s | - |
Arabidopsis
thaliana L. | L+N | + | M | + |
Chenopodium
amciranticolor L Coste und Reyn. | L+N | + | s | + |
Chenopodium
quinoa L. Willd. | L+N | + | s | - |
Chenopodium
murale L. | L+N | + | s | - |
Datura
stramonium L. | L+N | + | s | - |
Plantago
major L. | L+N | + | M | + |
Tetragonia
expansa L. | L+N | + | s | - |
Beta
vulgaris L. | L+N | + | s | - |
Petunia
hybrida L. | C | + | M | + |
Cucumis
saticvus L. | L+N | + | s | - |
Phaseolus
vulgaris L. | s | | s | - |
Raphanus
sativus L. | s | - | M | + |
Sinapis
alba L. | C | + | M | + |
- *C, Chlorosis; L, lokale Verwundung; M,
Mosaik; N, Nekrose; s ohne Symptome
- **Virus detektiert (+) oder nicht (-) mit ELISA
-
BEISPIEL 2
-
Konstruktion von tobamoviralen Vektoren
für die
Expression von GUS-Genen in Pflanzen der Gattung Nicotiana und der
Familie der Kruziferen über
virale IRESs
-
Eine
Serie von IRES-vermittelten Expressionsvektoren T7/crTMV/GUS wurden
wie folgt konstruiert. Erstens, RindIII- und XbaI-Restriktionsstellen
wurden in das CP-Gen des SacII/NotI-Fragment des T7/crTMV-Vektors (1)
mit Hilfe einer Polymerase Kettenreaktion (PCR) und zwei Paaren
von spezifischen Primern Inseriert. Zweitens IRESMP,75 CR-GUS-, IRESMP,75 U1-GUS-, IRESMP,228 CR-GUS-, IRESCP,148 CR-GUS-, GUS-, PL-GUS-cDNA, die in Skulachev
et al. (1999, Virology 263, 139–154)
beschrieben sind, wurden in die RindIII- und XbaI-Restriktionsstellen
des SacII/NotI-Fragmentes des T7/crTMV-Vektors inseriert, so daß Sac II-IRESMP,75 CR-GUS-NotI-,
SacII-IRESMP,75 UI-GUS-NotI-,
SacII-IRESMP,228 CR-GUS-NotI-,
SacII-IRESCP,148 CR-GUS-NotI-, SacII-IRESCP,148 UI-GUS-NotI-
bzw. SacII-PL-GUS-NotI-cDNA erhalten wurde. Drittens wurde ein SacII-NotI-cDNA-Fragment
des T7/crTMV-Vektors durch ein SacII-IRESMP,75 CR-GUS-NotI-
oder ein SacII-IRESMP,75 UI-GUS-NotI-
oder ein SacII-IRESMP,228 CR-GUS-NotI-
oder ein SacII-IRESCP,148 _CR-GUS-NotI-
oder ein SacII-IRESCP,148 UI-GUS-NotI-
oder ein SacII-PL-GUS-NotI-cDNA-Fragment
ersetzt, um die Vektoren T7/crTMV/IRESMP,75 CR-GUS (2), T7/crTMV/
IRESMP,75 UI-GUS
(2), T7/crTMV/IRESMP,228 CR-GUS (2), T7/crTMV/IRESCP,148 CR-GUS (2),
T7/crTMV/IRESCP,148 UI-GUS
(2) bzw. T7/crTMV/PL-GUS (2) zu erhalten.
-
BEISPIEL 3
-
Expression des GUS-Gens in transfizierten
Pflanzen der Gattung Nicotiana und der Familie der Kruziferen
-
Dieses
Beispiel demonstriert die Tobamovirus IRES-vermittelte Expression
des GUS-Gens in Nicotiana henthamiana- und Arabidlopsis thaliana-Pflanzen,
die mit den auf dem crTMV-basierenden Vektoren – Vektor T7/crTMV/IRESMP,75 CR-GUS, (2),
Vektor T7/crTMV/IRESMP,75 UI-GUS
(2), Vektor T7/crTMV/IRESMP228 CR-GUS (2), Vektor
T7/crTMV/IRESCP,148 CR-GUS
(2), Vektor T7/crTMV/IRESCP,148 UI-GUS (2) bzw.
Vektor T7/crTMV/PL-GUS (2) – infiziert wurden.
-
In vitro Transkription
-
Die
Plasmide T7/crTMV/IRESMP,75 CR-GUS
(2), T7/crTMV/IRESMP,75 UI-GUS (2), T7/crTMV/IRESMP,228 CR-GUS (2),
T7/crTMV/IRESCP,148 CR-GUS
(2), T7/crTMV/IRESCP,148 UI-GUS (2) bzw. T7/crTMV/PL-GUS
(2) wurden mit NotI linearisiert. Die rekombinanten
Plasmide wurden gemäß Dawson et
al. (1986 Proc. Natl. Acad. Sci. USA 83, 1832–1836) in vitro transkribiert.
Agarosegelelektrophorese der RNA-Transkripte bestätigte, daß diese
intakt waren. Die RNA-Konzentration wurde mittels Agarosegelelektrophorese
und Spektrophotometrie quantifiziert.
-
GUS-Detektion
-
Inokulierte
Blätter
wurden 10–14
Tage nach der Transfektion mit gecappten (capped) voll-Länge-Transkripten
geerntet. IRES-Aktivität
wurde mittels histochemischer Detektion der GUS-Expression wie bei
Jefferson beschrieben verfolgt (1987, Plant Molecular Biology Reporter
5, 387–405).
Die Proben wurden mit dem kolorimetrischen GUS-Substrat infiltriert,
wobei die Methode von De Block und Debrouwer (1992, Plant J. 2, 261–266) folgendermaßen modifiziert
wurde, um die Diffusion der intermediären Produkte der Reaktion zu
limitieren: 0,115 M Phosphatpuffer, pH 7,0 versetzt mit 5-Brom-4-chlor-3-indolyl-β-D-glucuronid
(x-Gluc) 600 μg/ml;
3 mM Kaliumhexacyanoferrat; 10 mM EDTA. Nach der Inkubation über Nacht
bei 37°C
wurden die Blätter
mit 70% Ethanol entfärbt
und unter dem Lichtmikroskop untersucht.
-
BEISPIEL 4
-
IRESMP,75 CR ist nicht als subgenomischer Promotor
des MP-Gens funktional, sondern vermittelt die MP-Gen-Expression über die
CAP-unabhängige
interne Initiation der Translation in TMV-infizierten Pflanzen
-
Dieses
Beispiel zeigt verschiedene Ansätze,
um die Möglichkeit
der Verwendung des IRESMP,75 CR-Elementes
in einem viralen Vektor für
die CAP-unabhängige
Expression eines gewünschten
Gens zu untermauern.
-
CrTMV
MP subgenomische RNA hat eine 125-nt lange 5'-untranslatierte Region (5'NTR) und enthält eine
die Translation behindernde sekundäre Struktur (stem-loop).
-
Um
die Länge
und die Nukleotidsequenz der 5'-untranslatierten
Region des TMV UI und der crTMV MP subgenomischen RNA (I2sgRNA) zu bestimmen, wurde das Protokol
für die
Primer-Verlängerungsexperimente
nach Letho et al. (1990, Virology 174, 145–157) auf folgende Art und
Weise geändert:
(i) AMV reverse Transkriptase (RT); (ii) RT-Reaktion bei 45°C; (iii)
die GC-reichen Primer; (iv) erhöhte
dNTP-Konzentration; (v) dITP um die Ausbildung von Sekundärstrukturen
zu verhindern. Es wurde gezeigt (3), daß die 5' UTR-Sequenz der crTMV
12 sgRNA aus 125 Nukleotiden besteht. Dieses
Ergebnis wurde mittels direkter 5' UTR RT-Sequenzierung bestätigt. 3B zeigt,
daß die
crTMV 5'NTR eine
stabile hairpin-loop-Struktur enthält. Wenn man diese in einem
künstlichen
Transkript aufwärts
(upstream) von dem MP-Gen plaziert, wird die MP-Gen-Translation in vitro inhibiert (4).
Dieses wiederum bedeutet, daß das
IRESMP,75 CR-Element,
das zwischen 5'HI2 und dem MP-Gen lokalisiert ist, eine effiziente
CAP-unabhängige,
interne Inititiation der Translation vermitteln kann. 5 zeigt,
daß auch
in anderen Tobamoviren zu 5'HI2 homologe, putative hairpin-loop-Strukturen,
die die Translation inhibieren, in den 125-nt Sequenzen aufwärts (upstream)
des MP-Gens gefunden
werden konnten.
-
CrTMV und TMV UI MP subgenomische RNA
ist nicht getappt (non-capped)
-
Um
die Struktur des 5'-Terminus
der subgenomischen RNA zu studieren, die für das 30K Bewegungsprotein
(MP) von crTMV kodiert, wurde die „Jump-Start"-Methode, die von
Active Motif angeboten wird, benutzt. Jump-StartTM ist
die Methode der spezifischen, chemischen Ligation einer RNA-Markierung
an das 5'-Ende von
gecappten (capped) RNA. Während
der reversen Transkription wird die Ribooligonukleotid-Markierung
einer bekannten Sequenz in das 3'-Ende
der Erststrang-cDNA eingebaut. Diese erzeugt eine bekannte Priming-Stelle,
die für
die PCR geeignet ist.
-
Anfänglich werden
die 5'-terminalen
2'-3'-cis-Glykol-Gruppen
der gecappten (capped) RNA in reaktive di-Aldehyde mittels Natriumperjodate-Oxidation
umgewandelt. 1–2 μl einer getesteten
RNA (1 μg/ml)
wurde mit 14 μl
reinem Wasser und 1 μl
Natriumacetat-Puffer (pH 5,5) gemischt. Dann wurden 4 μg einer 0,1
M Natriumperjodat-Lösung
hinzugefügt
und das Reaktionsgemisch für
eine Stunde inkubiert. Anschließend
wurde ein 3'-Aminoalkyl-derivatisiertes
synthetische Ribooligonukleotid-Markierung (-tag) chemisch an die
di-Aldehyd-Enden der oxidierten RNA mittles reduktiver Aminierung
in Gegenwart von Natriumcyanoborhydrid ligiert. 5 μl Natriumhyphosphit
wurde hinzugefügt
und das Reaktionsgemisch für
10 Minuten inkubiert. Anschließend wurden
23 μ Wasser,
1 μl Natriumacetat-Puffer
(pH 4,5) und 2 μl
der ribo-Oligonukleotid-Markierung
5'-CTAATACGACTCACTATAGGG
(28,5 pmol/μl)
zu dem Reaktionsgemisch hinzugefügt
und 15 Minuten inkubiert. Dann wurden 10 μl Nätriumcyanoborhydrid zugesetzt
und 2 Stunden inkubiert. Anschließend wurden 400 μl einer 2%
Lithiumperchlorat-Aceton-Lösung
zugesetzt, 15 Minuten bei – 20°C inkubiert
und 5 Minuten zentrifugiert. Das Pellet wurde mit Aceton zweimal
gewaschen und in 20 μl
Wasser aufgenommen.
-
Um überschüssige RNA-Markierung
zu entfernen, wurde eine CTAB-Prezipitation in Gegenwart von 0,3
M NaCl durchgeführt.
CTAB ist ein starkes kationisches Detergens, das an Nukleinsäuren bindet
und unlösliche
Komplexe bildet. Die Komplexbildung ist von der Salzkonzentration
abhängig:
wenn die Salzkonzentration oberhalb von 1 M liegt, wird kein Komplex
gebildet; im Gegensatz dazu werden bei einer Salzkonzentration unterhalb
0,2 M alle Nukleinsäuren
effizient komplexiert. Bei einer Salzkonzentration zwischen 0,3
M und 0,4 M ist die Komplexierung von kleinen Einzelstrangnukleinsäuren sehr
ineffizient (Belyavsky et al., 1989 Nucleic Acids Res. 25, 2919–2932; Bertiolo
et al., 1994, BioTechniques 16, 1054–1058). 10 μl einer 1,2 M NaCl-Lösung (bis
zu einer Endkonzentration von 0,4 M) und 3 μl einer 10% CTAB-Lösung (bis
zu einer Endkonzentration von 1%) wurden hinzugefügt, das
Reaktionsgemisch wurde 15 Minuten bei Raumtemperatur inkubiert und
dann für
5 Minuten zentrifugiert. Das Pellet wurde in 10 μl einer 1,2 M NaCl- Lösung resuspendiert, 20 μl Wasser
und 3 μl
einer 10%ige CTAB-Lösung
zugesetzt. Der Ansatz wurde anschließend 15 Minuten bei Raumtemperatur
inkubiert und dann 5 Minuten zentrifugiert. Das Pellet wurde in
30 μl einer
1,2 M NaCl-Lösung gelöst, 80 μl 96% Ethanol
zugesetzt und der Ansatz über
Nacht bei –20°C inkubiert.
Dann wurde wiederum für 5
Minuten zentrifugiert und das Pellet mit 70% Ethanol gewaschen.
Zuletzt wurde das Pellet der markierten RNA in 24 μl Wasser
gelöst.
-
Am
Ende resultierte die Transkription mit spezifischen Primern für das 3'-Gen in dem Einbau
der 5'-Markierungssequenz
am 3'-Terminus der
Erststrang-cDNA. Für
die reverse Transkription wurden 12 μl der markierten RNA, 1 μl der spezifischen
Primer vom 3'-Ende,
4 μl des
5 × Puffers
für die
SuperScriptTMII (Gibco BRL Life Technologies,
250 mM Tris-HCl (pH 8.3), 375 mM KCl, 15 mM MgCl2)
gemischt, für
30 Sekunden bei 95°C
inkubiert und auf Eis abgekühlt.
Anschließend
wurde zu dem Reaktionsgemisch 0,5 μl einer DTT-Lösung (Endkonzentration
1 mM), 2 μl
einer 10 mM dNTP-Lösung,
0,5 μl RNAsin,
0,5 μl SuperScriptTMII-Enzym
zugesetzt und für
15 Minuten bei 42°C
inkubiert. Die Anwesenheit von MgCl2 in
dem Reaktionsansatz erlaubt dem SuperScriptllTM die
CAP-Struktur während
der reversen Transkription effizienter zu überwinden. Wenn 3 mM MgCl2 und 2 mM MnCl2 benutzt
wurde, konnte in der reversen Transkription eine außergewöhnlich hohe CAP-abhängige Transferase-Aktivität nachgewiesen
werden. Typischerweise fügte
das Enzym vorzugsweise in der Anwesenheit von 5'-geschützter (capped) RNA als Template
drei oder vier Cytosinreste an (Chenchik et al., 1998, Gene cloning
and analysis by RT-PCR, herausgegeben von Paul Siebert und James
Larrik, BioTechniques Books, Natick, MA; Schmidt und Mueller, 1999,
Nucleic Acids Res. 27, 331). Für
die PCR-Reaktion wurden zwei Sätze
von Primern für
jede getestete RNA benutzt: 3'-spezifische/5'-spezifische Primer und 3'-spezifische/Markierung-
spezifische Primer (6).
-
Als
positive Kontrolle für
die Methode der spezifischen, chemischen Ligation einer Markierung
mit bekannter Sequenz an die CAP-Struktur einer viralen RNA, wurde
die genomische RNA des Tabak Mosaik-Viruses (TMV, Stamm U1), von
der man weiß,
daß sie
mit einer CAP-Struktur versehen ist (Dunigan und Zaitlin, 1990,
J. Biol. Chem. 265, 7779–7786),
eingesetzt. Die zugehörigen
PCR-Banden wurden detektiert, wenn spezifische Printer wie U1-Spn
und der RNA-Makierung entsprechende Primer 779 in der PCR-Reaktion
benutzt wurden (Tabelle 2,
7). Tabelle 2. Template und Primer, die in
der PCR benutzt wurden
Template | Forward
Primer | Reverse
Primer | entsprechende PCR-Bande
und Erkennung der CAP-Struktur |
genomische
TMV (U1)-RNA | | U1-Spn | + |
genomische
TMV (U1)-RNA | 779 | U1-Spn | +
(gecappt) |
nicht-gecapptes RNA-Transkript
von TMV | | U1-Spn | + |
nicht-gecapptes RNA-Transkript
von TMV | 779 | U1-Spn | -
(non-capped) |
kompletter
cDNA-Klon von TMV (U1) | | U1-Spn | + |
genomische crTMV-RNA | K5 | 2PM | + |
genomische crTMV-RNA | 779 | 2PM | + |
nicht-gecapptes RNA-Transkript
von crTMV | K5 | 2PM | + |
nicht-gecapptes RNA-Transkript
von crTMV | 779 | 2PM | -
(nicht gecappt) |
kompletter
cDNA-Klon von crTMV | K5 | 2PM | + |
subgenomische
TMV (U1) RNA für
MP | 2211 | UM50-54 | + |
subgenomische
TMV (U1) RNA für
MP | 779 | UM50-54 | -
(nicht gecappt) (non-capped) |
kompletter
cDNA-Klon von TMV (U1) | 2211 | UM50-54 | + |
subgenomische
crTMV RNA für
MP | 1038 | CPF25 | + |
subgenomische
crTMV RNA für
MP | 779 | CPF25 | -
(nicht gecappt) |
kompletter
cDNA-Klon von crTMV | 1038 | CPF25 | 0 |
-
Als
eine Kontrolle wurde das nichtgeschützte (non-capped) RNA-Transkript
des kompletten cDNA-Klons von TMV (U1) eingesetzt. Wie erwartet
wurde keine CAP-Struktur gefunden (Tabelle 2, 7).
-
Dann
wurde die Anwesenheit einer CAP-Struktur am 5'-Ende der genomischen RNA von crTMV
ausgetestet. Für
diese Experiment wurden die spezifischen PCR-Primer K5, 2PM und
der Primer 779, der der RNA-Makierung
entspricht, verwendet (Tabelle 2, 7).
Interessanterweise war die Mobilität der PCR-Bande, die mit den
Primern 779 und 2PM beobachtet wurde, größer als erwartet (7). Dieses könnte die Anwesenheit einer
starken, Sekundärstruktur
am 5'-Ende der genomischen
RNA von crTMV (Dorokhov et al., 1994, FERS Letters 350, 5–8) reflektieren.
Diese Sekundärstruktur
fehlt an den 5'-terminalen
Teilen von verwandten TMVs (Goelet et al., 1982, Proc. Natl. Acad.
Sci. USA 79, 5818–5822).
In Kontrolexperimenten mit nicht geschützten (non-capped) Transkripten
des kompletten cDNA-Klons von crTMV wurde wie erwartet keine entsprechende
PCR-Bande beobachtet.
-
Für subgenomische
RNA, die für
das TMV (U1) MP-Gen kodiert, wurde angenommen, das sie keine CAP-Struktur am 5'-Ende aufweist. Wir
testeten die entsprechende sgRNA mit den spezifischen Primern 2211, UM50-54
und Primer 779, der der RNA-Markierung entspricht. Es wurde keine
CAP-Struktur gefunden Tabelle 2, 7).
-
Die
gleichen Resultate wurden mit der entsprechenden subgenomischen
RNA von crTMV (Tabelle 2, 7) erhalten.
Dies zeigt, daß auch
im Fall dieser subgenomischen RNA des Tobamovirus keine CAP-Struktur
am 5'-Ende vorhanden ist.
-
Insertion
des IRESMP,75 CR-Elementes
in einen auf dem TMV U1 basierenden Vektor, der defizient für die MP-Genexpression ist,
KK6 liefert eine effiziente CAP-unabhängige MP-Genexpression.
-
Der
KK6-Vektor (Lehto et al., 1990, Virology 174, 145–157) enthält zwei
subgenomische Promortoren (sgPr) für das CP-Gen. Der erste CP-sgPr-1
liegt aufwärts
(upstream) des CP-Gen an einer passenden Stelle, während der
zweite CP-sgPr-2 aufwärts
(upstream) des MP-Gens angeordnet ist. Es konnte gezeigt werden, daß das MP-Gen mit Hilfe des
CP-sgPr-2 anstelle des nativen MP-sgPr exprimiert wurde. Resultierend
aus dieser Insertion verlor der KK6-Vektor seine Fähigkeit
sich effizient von einer Zelle zur anderen zu bewegen. Analysen
zeigten, daß die
I2 sgRNA kein IRESMP,75 CR-Element in der 5'-untranslatierten Region enthielt. Es
wurde deswegen angenommen, daß von
der I2 sgRNA des KK6-Vektors das MP-Gen
ohne IRESMP,75 CR-Element nicht
effizient exprimiert werden kann. Um diese Annahme zu überprüfen, wurde
das IRESMP,75 CR-Element
zwischen den CP sgPr-2 und dein MP-Gen in den KK6-Vektor inseriert,
so daß ein
KK6-IRESMP,75-Vektor erzeugt wurde, der
in der Nachkommenschaft stabil propagiert werden konnte (8).
Es konnte gezeigt werden, daß der
KK6-IRESMP,75-Vektor für die Synthese einer I2 sgRNA verantwortlich ist, die das crTMV-IRESMP,75-Element enthält (9). Es konnte
ebenfalls gezeigt werden, daß der
Transkriptionsstart der I2 sgRNA aus dem KK6-IRESMP,75-Vektor
im Vergleich zum KK6-Vektor ohne IRESMP,75 CR-Element nicht verändert ist. Dieses bedeutet,
daß das IRESMP,75CR-Element
nicht als sgPr für
das MP-Gen dient.
-
Diese
Insertion verbesserte drastisch die Verbreitung des Virus von Zelle
zu Zelle. Der KK6-Vektor infizierte Nicotiana tabacum L. cv Samsun-Pflanzen
systemisch. Die Pflanzen zeigten allerdings im Vergleich zum Wildtyp-TMV
(TMV 304), bei dem ungefähr
nach sieben Tagen die ersten Symptome sichtbar waren, erst nach 15
bis 17 Tagen erste Infektionssymptome. Die Symptome in den oberen
Blättern
der mit dem KK6-Vektor infizierten Pflanzen waren deutlich als gelbe
Flecken sichtbar, während
der Wildtyp-TMV Mosaik-Symptome erzeugte.
-
Die
KK6-Virus Nachkommenschaft erzeugte zahlreiche Verletzungen in N.
glutinosa, die sich langsamer entwickelten als die Verletzungen
des Wildtyp-TMV UI. Die durchschnittliche Größe der lokalen Verwundungen,
die durch den KK6-Virus verursacht wurden, war 0,1 mm. Im Vergleich
dazu erreichten die lokalen Verwundungen des Wildtyp-TMV UI eine
Größe von 1,1
mm.
-
Pflanzen,
die mit dem KK6-IRESMP75-Vektor inokuliert
wurden, sahen wie Pflanzen aus, die mit dem KK6-Vektor infiziert wurden. Sie unterschieden
sich aber dahingehend, daß (i)
sich die ersten systemischen Symptome schneller entwickelten (ungefähr nach
10 Tagen) und (ii) sie wesentlich heller in Bezug auf die gelben
Flecken und das Mosaik waren. Im Gegensatz zu dem KK6-Vektor war
die durchschnittliche Größe der lokalen
Verwundungen, die durch K86 in N. glutinosa erzeugt wurden, auf
0,6–0,7
mm erhöht.
Die Überprüfung des
zeitlichen Verlaufs der MP-Akkumulation zeigte, daß das KK6-IRESMP75-MP früher als das KK6-MP in den inokulierten
Blättern
detektiert werden konnte (10). Dieses
Resultat erlaubte den Schluss, daß die Insertion des IRLSMP,75 CR-Elementes
aufwärts
(upstream) des KK6-MP-Gens teilweise die Ausbreitungseigenschaften
des KK6-Virus, der in dem Transport von Zelle zu Zelle und in dem
Langdistanztransport Defekte zeigte, wiederherstellt.
-
Um
weitere Beweise für
die essentielle Rolle der IRES-Elemente in der CAP-unabhängigen MP-Gen Expression
in den TMV-cDNA-Vektoren und in dem Lebenszyklus von Tobamoviren
zu erhalten, wurden Serien von zusätzlichen auf dem KK6-Vektor
basierende Vektoren konstruiert (8). Der
KK6-IRESMP125-Vektor enthält eine
natürliche
Haarnadel-Loop-Struktur, die in der Lage ist, die Translation des
MP-Gens in vitro in der Gegenwart der 5' untranslatierten Region der I2 sgRNA von WTcrTMV zu inhibieren. Desweiteren
enthält
der IRESMP75-KK6-H-PL-Vektor eine natürliche Hairpin-Loop-Struktur
und eine 72-nt lange, künstliche
Polylinkersequenz. KK6-PL enthält
nur die Polylinker-Region. Die Resultate der Infektionsexperimente
mit Nicotiana tabacum cv. Samsun (systemischer Wirt) sind in Tabelle
3 gezeigt.
-
11 zeigt
die Resultate der Western-Analysen in bezug auf die CP-Akkumulation
in den Tabak-Blättern,
die mit den KK6-basierenden Vektoren infiziert wurden. Ersatz des
IRES
MP,75 CR-Elementes
durch eine nicht funktionale PL-Sequenz blockierte drastisch die
Vektor-Multiplikation. Tabelle 3. Virus-Akkumulation in Tabak,
der systemisch mit KK6-basierenden Vektoren infiziert wurde
cDNA-Kopien | Virus-Akkumulation |
TMV
304 (WT) | +++ |
KK6 | + |
KK6-IRESMP,75 | ++ |
KK6-
IRESMP,125 | ++ |
KK6-H-PL | +/– |
KK6-PL | +/– |
-
BEISPIEL 5
-
Die Herstellung von künstlichen, nicht natürlichen
IRES-Elementen ohne subgenomische Promotoraktivität bewirkt
in eukaryotischen Zellen die CAP-unabhängige Expression von gewünschten
Genen
-
Das
Ziel dieses Beispiels ist es, die Ansätze für die Herstellung von künstlichen,
nicht natürlichen IRES-Elementen, die keine
subgenomische Promotor-Aktivität
aufweisen und die in eukaryotischen Zellen die CAP-unabhängige Expression
von gewünschten
Genen ermöglichen,
zu zeigen.
-
Konstruktion eines künstlichen, nicht natürlichen
IRES-Elementes auf der Basis des 18-nt Segmentes aus dem IRES CR-Element
-
Die
Analyse des IRESMP,75 CR-Nukleotidsequenz
zeigt, daß dieses
Element eine multimere Struktur hat und vier Nukleotidsequenz-Segmente
mit einer Variation des Elementes (-72)GUUUGCUUUUUG(-61) enthält, die
komplementär
zu der 18S rRNA aus Arabidopsis thaliana ist (12).
-
Um
ein künstliches,
nicht natürliches
IRES-Element zu gestalten, wurde die 18-nt Sequenz CGUUUGCUUUUUGUAGUA
ausgewählt.
Vier Oligonukleotide wurden synthetisiert:
-
Primer
MP1(+) und MP1(–)
wurden hybridisiert, so daß das
dsDNA-Fragment A enstand:
-
Primer
MP2(+) und MP2(–)
wurden hybridisiert, so daß das
dsDNA-Fragment B enstand:
-
Beide
Fragmente wurden mit PstI verdaut und miteinander ligiert. Dann
wurde das Ligationprodukt A+B mittels Agarosegelelektrophorese extrahiert
und mit HindIII und EcoRI verdaut. Anschließend wurde dieses Fragment
in den hGFP-GUS Vektor, der bei Skulachev et al. (1999, Virology
263, 139–154)
beschrieben ist, mit Hilfe der HindIII- und EcoRI-Klonierungstellen
subkloniert (13).
-
Resultate
-
Die
Transkripte, die in 13 dargestellt sind, wurden
in dem Lysat von Kaninchen Reticulozyten (RRL) wie bei Skulachev
et al. (1999, Virology 263, 139–154)
beschrieben translatiert. Die Syntheseprodukte wurden mittels Gelelektrophorese
analysiert. Die Resultate, die in 13 dargestellt
sind, zeigen, daß eine künstliche,
nicht natürliche
Sequenz, die auf dem 18-nt Segment des IRESMP,75 CR-Elementes basiert, die Expression des
3'-proximal lokalisierten
GUS-Gens vermittelt. Dies bedeutet, daß zwei Eigenschaften, zum einen die
zu der 18S rRNA komplementäre
Sequenz und zum anderen die multimere Struktur, notwendig für die IRESMP,75 CR-Funktion sind. Ein
Tetramer von 18-nt Segmenten erreicht nicht das Aktivitätsniveau
des IRESMP,75 CR-Elements.
Es gibt aber einen Weg, die Aktivität des künstlichen, nicht natürlichen
IRES-Elementes zu verbessern, indem man das 12-nt Segment GCUUGCUUUGAG,
das komplementär
zu der 18S rRNA ist, verwendet.
-
Konstruktion eines künstlichen, nicht natürlichen
IRES-Elementes auf der Basis des 12-nt Segmentes aus dem IRESMP,75 CR-Element
-
Analysen
der Strukturelemente, die notwendig für die IRESCP,148 CR-Aktivität (14–17)
sind, zeigen, daß ein
Polypurin(PP)-Segment entscheidend für die IRESCP,148 CR-Funktion ist. Als ein markantes Element dieses
PP Segmentes wurde eine direkte Wiederholung einer 9-nt-Sequenz
in der 19-nt Sequenz gefunden: AAAAGAAGGAAAAAGAAGG (direct repeat
(DR)).
-
Diese
Sequenz wurde für
die Konstruktion eines künstlichen
IRES-Elementes benutzt. Um ein Tetramer der DR-Sequenz zu erhalten, wurden folgende
Primer benutzt:
-
Gemäß der zuvor
beschriebenen Methode wurde folgendes IRES-Element als intercistronischer Spacer
verwendet:
-
Resultate
-
Die
Transkripte, die in 13 dargestellt sind, wurden
in dem Lysat von Kaninchen Reticulozyten (RRL) wie bei Skulachev
et al. (1999, Virology 263, 139–154)
beschrieben translatiert. Die Syntheseprodukte wurden mittels Gelelektrophorese
analysiert. Die Resultate, die in 13 dargestellt
sind, zeigen, daß eine künstliche,
nicht natürliche
Sequenz, die auf den sich wiederholenden 19-nt Segmenten des IRESCP,148 CR-Elementes
basiert, die Expression des 3'-proximal
lokalisierten GUS-Gens vermittelt.
-
Beispiel 6
-
Konstruktion eines TMV-cDNA-Transkriptionsvektors,
der das Replikasegen in infizierten Zellen CAP-unabhängig exprimiert
-
Das
Hauptziel dieses Beispiels war die Erzeugung von zwei neuen auf
dem TMV U1-basierende Viren mit einer modifizierten 5'UTR, die die CAP-unabhängige Expression
des Replikasegens erlaubt:
- 1) Der Omega-Leader
des TMV wurde komplett durch das IRESMP,75 CR-Element ersetzt:
- 2) Weil man davon ausgeht, daß die ersten 8 Nukleotide der
TMV 5'UTR notwendig
für die
Virusreplikation sind (Watanabe et al., 1996, J. Gen. Virol. 77,
2353–2357),
wurde das IRESMP,75 CR-Element in die TMV 5'UTR inseriert, wobei
die ersten 8 Nukleotide intakt gelassen wurden:
-
Die
folgenden Primer wurden verwendet:
- a) SP6-IRES-1
(im Fall der ersten Variante)
- b) SP6-IRES-2 (im Fall der zweiten Variante)
- c) IRES-NcoI (reverse Primer, um IRES mit einer Nco I-Restriktionstelle
am 3'-Ende zu erhalten)
- d) nTMV-NcoI (direkter Primer zur Gewinnung der TMV-Polymerase;
Start: NCOI-Schnittstelle):
- e) TMV-Xho (reverser Primer zur Gewinnung des 5'-Bereiches der Replikase;
vom AUG-Codon bis zur SphI-Schnittstelle)
-
Klonierungsstrategie:
Das PCR-Fragment A wurde durch die Verwendung der Primer SP6-IRES1
und IRES-NcoI auf
dem Vektor crTMV als Templat hergestellt. Das PCR-Fragment B wurde
durch die Verwendung der Oligonukleotide TMV-NcoI und TMV-XhoI sowie
dem Klon TMV-304L erzeugt. Die Fragmente A und B wurden (unter Verwendung
von XbaI und XhoI-Schnittstellen) gleichzeitig in den Vektor pBlueskript
SK+ kloniert. Die Ligation der Fragmente erfolgte durch eine Nco
I-Schnittstelle. Derselbe Ansatz wurde angewandt, um die zweite
Variante des Virus durch die Verwendung des Oligonukleotids SP6-IRES2
zu erhalten. Im nächsten Schritt
wurde die gesamte TMV cDNA in den erhaltenen Vektor kloniert. SphI
und KpnI-Schnittstellen
wurden dazu verwendet, das virale Genom wieder-herzustellen (18).
-
Beispiel 7
-
Auf Actin-2-Transkriptionspromotoren basierende
tobamovirale Vektoren Act2/cRTMV und Act2/crTMV IRESMP,75 CR-GUS
-
Das
wichtigste Ziel dieses Beispiels ist es, die Klonierungsstrategie
eines neuen crTMV-basierenden Vektors, mit dem virale Genexpression
in Pflanzenzellen unter der Kontrolle eines effizienten Actin 2
Promoters auftritt, zu demonstrieren. Die Verwendung des Vektors
Act2/crTMV/IRESMP,75 CR-GUS
zur Genexpression in Pflanzen wird damit möglich.
-
Die Klonierung von Act2 in pUC19
-
Der
Act2 Transkriptionspromotor (ca. 1000 bp) wurde aus dem Plasmid
pACRS029 durch Restriktion mit den Enzymen KpnI und PstI geschnitten.
-
Herstellung einer PstI-Schnittstelle im
Plasmid T7/crTMV (1) aufwärts (upstream) des Beginns
des crTMV-Genoms
-
Ein
334-Nukleotide großes
Fragment des 5'-endständigen Teils
des crTMV-Genoms wurde durch PCR hergestellt. Dabei wurden der in
direkter Orientierung vorliegende Primer ATGCTGCAGGTTTTAGTTTTATTGCAACAACAA
(Pst I-Schnittstelle ist unterstrichen) und der in reverser Orientierung
vorliegende Primer ATGCGATCGAA GCCACCGGCCAAGGAG TGCA (Pvu I-Schnittstelle
ist unterstrichen) verwendet. Das Fragment wurde mit PvuI und PstI
geschnitten und in pUC 19Act2 zusammen mit dem Teil des crTMV Genoms
eingefügt (Pvu
I-Spe I-Fragment).
-
Fusion des 5'-Endes von crTMV an den Transkriptionsstart
von Act2 ohne zusätzliche
Sequenzen
-
Dieser
Schritt wurde mittels ortsgerichteter (site-directed) Mutagenese
ausgeführt.
Dabei wurden Oligonucleotid-Primer verwendet, die spezifisch für Act2 und
crTMV sind. Mit ihnen konnte das endgültige Konstrukt Act2/crTMV
(19) hergestellt werden. Um den Vektor Act2/crTMV/IRESMP,75 CR-GUS zu erhalten (20),
wurde das SpeI-NotI cDNA-Fragment des Plasmids Act2/crTMV (19)
durch das SpeI-NotI DNA-Fragment aus T7crTMV/IRESMP,75 CR-GUS ersetzt (2). Dieses
beinhaltet das GUS-Gen unter der Kontrolle von IRESMP,75 CR.
-
Beispiel 8
-
Herstellung eines zirkulären Einzelstrang-tobamoviralen
Vektors KS/Act2/crTMV/IRESMP,75 CR-GUS
(21)
-
Das
wichtigste Ziel dieses Beispiels ist es, die Möglichkeit aufzuzeigen, unter
Verwendung von DNA-Vektoren, die aus ringförmiger Einzelstrang DNA bestehen,
Fremdgene in Pflanzen zu exprimieren. Um das Konstrukt KS/crTMV/IRESMP,75 CR-GUS (21)
herzustellen, wurde ein 9,2 kb großes KpnI-NotI cDNA-Fragment
des Vektors" Act2/crTMV/IRESMP,75 CR-GUS in das
Plasmid pBluescipt II KS+ (Stratagene) inseriert. Der Zielvektor
wurde mit KpnI-SalI gespalten und beinhaltet den Replikationsstartpunkt
(origin) des Phagen f1. Einzelstrang-DNA des Vektors KS/Act2/crTMV/IRESMP,75 CR-GUS wurde
nach Sambrook et al., 1989 (Molecular Cloning: A Laboratory Manual,
2nd edn. Cold Spring Habor Laboratory, Cold Spring Habor, New York)
hergestellt. GUS-Expression wurde über übliches histochemisches Anfärben 2 bis
3 Tage nach dem Beschuss detektiert.
-
Beispiel 9
-
Herstellung eines tobamoviralen Vektors
KS/Act2/crTMV-Int/IRESMP,75 CR-GUS,
der ein Oleosin-Intron von Arabidopsis thaliana beinhaltet.
-
Das
wichtigste Ziel dieses Beispiels ist die Herstellung des Vektors
KS/Act2/crTMV/ IRESMP,75 CR-GUS, der
das Oleosingen-Intron aus Arabidopsis thaliana besitzt. Dieses Intron
soll nach dem Trankriptionsprozess entfernt werden (22).
-
Die
Klonierung setzt sich aus folgenden Schritten zusammen:
-
1. Klonierung des A. thaliana Oleosingen-Introns
-
Das
Intron des Oleosin-Gens aus A. thaliana wurde mittels PCR amplifiziert.
Hierzu wurden folgende spezifische Primer verwendet: A.th./Int (direct) ATGCTGCAGgttttagttCAGTAAGCACACATTTATCATC
(die Pst I-Schnittstelle ist unterstrichen, kleine Buchstaben markieren
die crTMV 5'-endständige Sequenz).
Beim zweiten verwendeten Primer handelt es sich um A.th/Int (reverse):
ATGAGGCCTG GTGCTCTCCCGTTGCGTACCTA (Stu I-Schnittstelle ist unterstrichen).
-
2. Insertion des A. thaliana Oleosin-Introns
in das 334-Nukleotid große
5'-terminale Fragment
der crTMV cDNA.
-
cDNA,
die das Intron des Oleosin-Gens von A. thaliana besitzt, wurde mit
Pst I/Stu I restringiert und mit einem PCR-Fragment ligiert, das über PCR-Amplifikation
durch die Verwendung folgender Primer gewonnen wurde:
- Primer
1: atgAGGCCTTTATTG CAACAACAACAACAAATTA (Die Stu I-Schnittstelle
ist unterstrichen).
- Primer 2: ATGCGATCGAAGCCACC GGCCAAGGAGTGCA (Die Pvu I-Schnittstelle
ist unter-strichen). Die
-
Primer
entsprechen den Positionen 10–334
des crTMV Genoms.
-
Die
nächsten
Schritte sind im Beispiel 7 beschrieben (siehe auch Beispiel 18).
-
Beispiel 10
-
Einfluss von Rapamycin als Inhibitor der
CAP-unabhängigen
Initiation der Translation auf die GUS-Genexpression in Tabak-Protoplasten,
die mit 35S/CP/IRESMP,75 CR beinhaltenden
bicistronischen Transkriptionsvektoren 35S/CP/IRESMP,75 CR/GUS (23) und
35S/GUS/IRESMP,75 CR/CP
(24) transfiziert wurden
-
Mit
diesem Beispiel soll demonstriert werden, dass es grundsätzlich möglich ist,
Inhibitoren der CAP-abhängigen Translation
einzusetzten, um die Effizienz der IRES-vermittelten CAP-unabhängigen Translation
eines Gens von Interesse zu erhöhen.
-
Als
Inhibitor der CAP-abhängigen
Initiation der Translation wurde Rapamycin ausgewählt. Kürzlich wurde
ein neuartiger Repressor der CAP-vermittelten Translation, der als
4E-BP1 (eIF-4E-bindendes Protein) oder PHAS-1 bezeichnet wurde, charakterisiert
(Lin et al., 1994, Science 226 653–656; Pause et al., Nature 371,
762–767).
4E-BPI ist ein Hitze- und Säurestabiles
Protein, dessen Aktivität
durch Phosphorylierung reguliert wird (Lin et al. 1994 Science 226,
653–656;
Pause et al., Nature 371, 762–767).
Die Wechselwirkung von 4EBP1 mit eIF-4E führt zu einer spezifischen Inhibierung
von CAP-abhängiger
Translation, sowohl in vitro als auch in vivo; Pause et al., Nature
371, 762–767).
Es wurde gezeigt, dass Rapamycin die Dephosphorylierung und damit
die Aktivierung von 4E-BP1 (Beretta et al. 1996, EMBO J. 15, 658–664) induziert.
-
Die
Herstellung der Vektoren 35S/CP/IRESMP,75 CR/GUS (23) und
35S/GUS/IRESMP,75 CR/CP (24),
die IRES- und GUS-Sequenzen beinhalten, und eine Methode zur Transfektion
von Protoplasten mit einer 35S-basierenden
cDNA wurden von Skulachev et al. (1999, Virology 263, 139–154) beschrieben.
Der Vergleich der Expression der GUS-Gene in Tabak-Protoplasten,
die mit Rapamycin behandelt wurden und mit bicistronischer cDNA
transfiziert wurden, die ein GUS-Gen in 3'- und 5'-proximalen Positionen besitzen, verdeutlicht,
dass es möglich
ist, die IRES-vermittelte, CAP-unabhängige Translation zu erhöhen.
-
Beispiel 11
-
Einfluß des Potyvirus VPg als ein
Inhibitor der CAP-abhängigen
Initiation der Translation bei GUS-Genen in Tabak-Protoplasten,
die mit 35S/CP/IPRESMP,75 CR beinhaltenden
bicistronischen Transkriptionsvektoren 35S/CP/IRESMP,75 CR/GUS (23) und
35S/CP-VPg/IRESMP,75 CR/GUS
transfiziert wurden
-
Dieses
Beispiel verdeutlicht die grundsätzliche
Möglichkeit
der Verwendung eines Genproduktes zur Inhibierung der CAP-abhängigen Translation
(25). Kürzlich
wurde über
die Wechselwirkung zwischen dem viralen Protein, das an das Genom
des Rübenmosaikvirus
und dem eukaryotischen Translationsinitiationsfaktor eIF (iso)4E
von Arabidopsis thaliana gekoppelt ist, berichtet (Wittman et al.,
1997, Virology 234, 84–92).
Die Interaktions-Domäne
von VPg wurde in einen Bereich von 35 Aminosäuren kartiert. Der Austausch von
Asparaginsäureresten
in dieser Region verhinderte den Prozeß vollständig. Das CAP-Analogon m7GTP, jedoch nicht GTP, inhibiert die Bildung
des Komplexes aus VPg und eIF(iso)4E. Dies deutet darauf hin, dass VPg
und die zellulären
mRNAs um die Bindungen an eIF(iso)4E konkurrieren (Leonard et al.,
2000, J. Virology 74, 7730–7737).
-
Die
Fähigkeit
von VPg, an eIF(iso)4E zu binden, kann zur Inhibition der CAP-abhängigen Translation verwendet
werden. Wir schlagen vor, den Vektor 35S/CP-VPg/IRESMP,75 CR/GUS (25) zu
verwenden. In diesem Vektor ist das Hüllprotein mit VPg des Potyvirus
Kartoffevirus A fusioniert. Der Vergleich der Expression des GUS-Gens
in Protoplasten, die mit 35S/CP-VPg/IRESMP,75 CR/GUS oder 35S/CP/IRESMP,75 CR/GUS transfiziert wurden erlaubt die Erhöhung der
IRES-vermittelten und CAP-unabhängigen
Expression des GUS-Gens.
-
Beispiel 12
-
Genetische in vivo-Selektion einer IRES
Sequenz oder eines subgenomischen Promoters unter Verwendung des
TMV-Vektors
-
In
diesem Beispiel wird die Möglichkeit
aufgezeigt, genetische in vivo-Selektionen oder die systematische
Entwicklung von Liganden durch exponentielle Anreicherung (SELEX,
Systematic Evolution of Ligants by Exponential enrichment) eines
subgenomischen Promotors oder einer IRES-Sequenz, die CAP-unabhängige Expression
eines Gens von Interesse in einem Vektor gewährleistet, durchzuführen. In
diesem Ansatz wird eine side-by-side-Selektion einer großen Anzahl
von zufälligen
Sequenzen ebenso wie die Erzeugung von Sequenzen angewandt (Ellington
und Szostak, 1990, Nature 346, 818–822; Tuerk and Gold, 1990,
Science 249, 505–510;
Carpenter und Simon, 1998, Nucleic Acids Res. 26, 2426–2432).
Das Projekt schließt
ein:
- 1. In vitro-Synthese von crTMV-basierenden
defective-inteifering (DI) Trans-kripten, die folgende Elemente beinhalten
(5'-3'-Richtung): (i) Ein
T7 Transkriptionspromoter, (ii) ein 5'-endständiger Teil des crTMV-Genoms
mit einer Sequenz, die für
die Synthese des komplementären
(minus-) Strang des viralen Genoms verantwortlich ist, (iii) eine
Sequenz die für
einen N-endständigen
Teil der viralen Replikase kodiert, (iv) eine Sequenz, die 75 zufällige Basen
beinhaltete, (v) ein Gen für
die Neomycinphosphotransferase II (NPTII), (vi) ein crTMV Startpunkt
des viralen Zusammenbaus (origin of assembly, Ca), und (vii) ein
3'-endständiger Teil
des crTMV-Genoms mit einer Promotersequenz für den Minus-Strang (26).
- 2. Kotransfektion von Tabak-Protoplasten mit einem Transkript
und genomischer RNA von crTMV ( 1). Die
Protoplasten wachsen und regenerieren auf einem Kanamycinhaltigen
Medium.
- 3. Selektion und Isolierung einer IKES-Sequenz oder eines subgenomischen
Promotors, die es den Protoplasten ermöglicht zu überleben und in Anwesenheit
von Kanamycin zu regenerieren.
-
Beispiel 13
-
Konstruktion eines TMV-U1-basierten Vektors,
der eine heterologe virale IRES enthält
-
Der
in Beispiel 2 beschriebene crTMV-basierte Satz an Vektoren enhält homologe
virale IRES-Sequenzen,
die aus demselben crTMV-Genom stammen. Dies erzeugt direkte Wiederholungen
(direct repeats) verschiedener Länge,
die oft zu Vektorinstabilität
bei der Pflanzeninfektion führen
(siehe Chapman et al., 1992, Plant J. 2(4), 549–557, Shivprasad et al., 1999,
Virology 255, 312–323).
Um dies zu vermeiden, wurde das TMV-U1 Genom mit der heterologen IRESMP,75 CR Sequenz kombiniert.
Ein weiterer Grund dafür,
einen anderen Tobamovirus für
die Vektorkonstruktion zu verwenden, ist, dass, im Gegensatz zu
crTMV, TMV-U1 ein begrenzteres Wirtsspektrum aufweist (siehe Tabelle
1), jedoch in Nicotiana Spezies virulenter ist. Zum Beispiel akkumuliert
er zu einem höheren
Level und zeigt stärkere
Symptome in N.benthamiana und N.tabacum.
-
Plasmid
TMV304 (27) (Dawson et al., 1986, Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 83, 1832–1836;
Lehto et al., 1990, Virology 174, 145–157) wurde als Startmaterial
benutzt. Vier Primer wurden bestellt, um weitere HindIII und XbaI
Restriktionsstellen in das virale Genom einzuführen:
- 1.TMVvect1Nco
- 2.TMVvect2Hind
- 3.TMVvect3Xba
- 4.TMVvect4Kpn
-
Oligonukleotide
1 und 2 wurden für
die PCR-Amplifiation des CP und des C-terminalen Teils des MP Gens
verwendet. Oligonukleotide 3 und 4 wurden verwendet, um die 3'-nichttranslatierte
Region (28) zu amplifizieren. Dann wurden
beide PCR-Produkte mit NcoI/HindIII oder XbaI/KpnI verdaut und in
TMV304 zwischen unique Ncol und KpnI Restriktionsstellen zusammen
mit entweder einem IRESMP,75 CR-GUS
Insert (aus pICH766, HindIII/XbaI) oder einen IRESMP,75 CR-eGFP (pICH1041, HindIII/XbaI) Insert (Vier-Fragment-Ligation) (28)
kloniert. Im Ergebnis wurden Konstrukte pICH1865 (mit GFP) und pICH1871
(mit GUS) erhalten (29). Zur Pflanzeninfektion wurden
diese Plasmide linearisiert mit KpnI, in vitro mit dem SP6- Promotor transkribiert
und in Nbenthamiana Pflanzen inokuliert wie zuvor beschrieben. GUS-Färben wurde
7 Tage nach der Inokulation (dpi=days post inoculation) (siehe Beispiel
3) durchgeführt. 31A zeigt GUS-Expression in den inokulierten, jedoch
nicht in systemischen Blättern. Ähnliche
Ergebnisse wurden mit GFP enthaltenden viralen Konstrukten erhalten.
-
Beispiel 14
-
TMV-U1-basierter vektor: ein Fremdgen
kann über
eine IRES pflanzlichen Ursprungs oder über eine synthetische IRES,
die frei von subgenomischer Promotoraktivität sind, exprimiert werden
-
Zwei
weitere TMV-U1-basierte Vektoren wurden konstruiert. Verschiedene
nichtvirale IRES-Sequenzes
wurden zum Klonieren verwendet: erstens, die 453-nt 5'-nichttranslatierte
Leadersequenz aus dem Nicotiana tabacum Hitzeschockfaktor 1 (NtHSF-1,
EMBL/Genbank Nukleotiddatenbank, Zugangsnummer ABO14483) und, zweitens,
die künstliche
Sequenz (GAAA)×16.
Beide Sequenzen zeigten IRES Aktivität in vitro (Kaninchen-Retikulozyten-Lysat=RRL
und Weizenkeimextrakt=WGE) und in vivo (Tabakprotoplasten, HeLa-Zellen).
-
Um
die neuen Versionen der TMV-U1 basieren Vektoren herzustellen, wurde
das pICH1871 (TMV-U1-GUS)
Plasmid (siehe 29 und das vorherigen Beispiel)
mit Ncol und SalI verdaut und mit zwei Inserts: dem NcoI/HindIII-Fragment
(aus demselben Konstrukt, CP und teilweises MP gen) und dem HindIII/Sal-Fragment (IRES-GUS)
aus dem Plasmiden hGFP-NtHSF-GUS und hGFP-(GAAA)×16-GUS (unveröffentlicht)
(30) ligiert.
-
Die
Inokulation der Transkripte, die mit pICH4235 (mit NtfSF-Sequenz)
und pICH4246 (mit künstlicher IRES
GAAA×16)
erhalten wurden, wurde in N. benthamiana Pflanzen wie üblich durchgeführt (siehe
voriges Beispiel). Die GUS-Expression wurde 7dpi analysiert. Die
Ergebnisse zeigen, dass das GUS-Expressionslevel in
beien Fällen
demjenigen mit einer IRES viralen Ursprungs vergleichbar ist (zum
Beispiel IRESMP,75 CR oder IRESCP,148 CR, 31B, 31C). Es ist
klar, dass IRES-Sequenzen, die in diesen Konstrukten verwendet werden (aus
dem Pflanzengenom oder künstlich),
mit Sicherheit frei von jeglicher subgenomischer Promotoraktivität sind.
Infektion mit pICH4246 zeigte auch eine Vektorinstabilität – wie all
die anderen viralen Konstrukte, die das GUS-Gen enthalten, wandelte
sich dieses zu wildtyp um und Symptome einer systemischen Infektion
erschienen bald (7–8
dpi). Im Fall von pIC4235 (NtHSF-Sequenz) waren die Symptome in
den oberen Blättern
selbst 14 dpi nicht sichtbar und zeigten sich erst 20–21 dpi.
Dies zeigt, dass 4235, der eine lange (453 b. p.) und hochstrukturierte
nichtvirale IRES-Sequenz aufweist, wesentlich stabiler als die anderen
verwandten Vektoren ist und eine gute Möglichkeit zur stabilen Genexpression
von Genen bietet, die kleiner als GUS sind (1.8 kb) wie z. B. GFP.
-
Beispiel 15
-
Agroinfiltration bietet ein schnelles,
günstiges
lind effizientes Verfahren, Fremdproteine über IRES-basierte virale Vektoren
in Pflanzen zu exprimieren
-
Als
ersten Schritt wurde das Act2/crTMV/IRESCP,148 _CR-GFP-Konstrukt (Plasmid pICH3011) in den
binären
Vektor pICBV10 (Icon Genetics GmbH) kloniert. pICBV10 wurde mit
KpnI und HindIII verdaut und mit dem KpnI/NotI-Fragment von pICH3011
und dem nos-Transkriptionsterminator (NotI/HindIII-Fragment desselben
Konstrukts) ligiert. Das erhaltene Plasmid (pICH4471) wurde in Agrobacterium
tumefaciens (strain GV3101) transformiert. Kolonieen wurden über Nacht
gezogen in 5 ml einer Flüssigkultur,
und Agroinfiltration in Nicotiana benthamiana Pflanzen wurde wie üblich durchgeführt. GFP-Expression
in den inokulierten Blättern war
mit der UV Lampe 6–7
Tage nach der Infiltration detektierbar.
-
Beispiel 16
-
Expression pharmazeutischer Proteine von
dem tobamoviralen Vektor Act2/crTMV/IRESCP,148 CR
-
Für die Expression
pharmazeutischer Proteine in Pflanzenblättern wurde ein crTMV-basierter
viraler Vektor unter der Kontrolle des Arabidopsis Actin 2 Promotors
verwendet (An et al., 1996, Plant J. 10, 107–121). Der Vektor pIC3011 kann über interne
Translationsinitiation die Fremdgene (zum Beispiel GFP), die stromab von
IREScp148 inseriert sind, exprimieren.
-
Um
das Hepatitis B Protein in Pflanzen zu exprimieren, wurden entsprechende
crTMV-basierte virale Vektoren konstruiert. Das Hepatitis B Proteingen
wurde in pIC3011 inseriert. Dann wurde ein zusätzliches IREScp148 zwischen
das CP-Gen und die 3'-terminale
nichttranslatierte virale Sequenz eingebaut. Das resultierende Plasmid
wurde pICP1260 (#62C, Arab.Act2promoter: crTMV: IREScp148cr: hepatitis
B Protein) genannt. Es wurde auf Wolframpartikeln präzipitiert
und für
die Partikelbomardierung verwendet Eine Partikelbomardierung losgelöster Blätter von
Nicotiana benthamiana wurde mit der "flying disk"-Methode mit einem Hochdruckhelium-PDS-1000-Apparat
(Bio-Rad) wie von Morozov et al. (1997, Journal of General Virology
78, 2077–2083)
beschrieben durchgeführt.
pICP1260-bombardierte N.benthamiana Blätter wurden mittels Western
Blotting 4 Tage nach der Bombardierung (d. p. b.) getestet. Sie
zeigten einige Expression des Hepatitis B Proteins (weiniger also
0,05% des Gesamtproteins).
-
Für die Expression
humaner Antikörper
(FAT und OAT schwere und leichte Ketten; von Sunol), wurde ein anderer
pIC3011-basierter Vektor konstruiert. Schwere Ketten (HC) des humanisierten
anti-TF Mega IgG1 (FAT) und IgG4(OAT), fusioniert mit einem pflanzlichen
Signalpeptide, wurden in crTMV Arab. Act2-getriebenen Vektor kloniert, um pICP1284
(#101 C, Arab. Act2promoter: crTMV: IREScp148(cr): pspFAT-HC) und pICP1283
(#89C, Arab.Act2promoter.: crTMV: IREScp148(cr): pspOAT-HC) zu erhalten.
Die leichte Kette (LC) pspLCIgGE:E wurde mit einem pflanzlichen
Signalpeptid fusioniert und in crTMV Arab.Act2-getriebenen Vektor
kloniert, um pICP1288 (#208C, Arab.Act2promoter: crTMV: IREScp148(cr):
pspLCIgGE:E) zu ergeben. Dann wurden die HC- und LC-Konstrukte in
losgelöste
N. benthamiana Blätter
bombardiert. Zusätzlich
wurde das HC:LC-Verhältnis
der Kunstrute bei der Kobombardierung variiert (1:1, 2:1, 3:1),
und die bombardierten Blätter
wurden 5, 6, 7, 8 Tage nach der Bombardierung getestet. ELISA auf
assemblierte IgG und Western Bluts zeigten die Bildung gut messbarer
Proteinmengen (sowohl HC- als auch LC-Fragmente). Jedoch wurde eine
signifikante Überexpression
von LC im Vergleich zu HC auf Western Bluts festgestellt. Die stärkste Expression
wure 7 d. p. b. mit einem HC/LC-Verhältnis von 1:2 beobachtet (Daten
nicht gezeigt).
-
Beispiel 17
-
Konstruktion einesTMV cDNA Transkriptionsvektors,
der ein Replikasegen in infizierten Zellen cap-unabhängig primiert
-
Das
Hauptziel dieses Beispiel bestand in der Herstellung von sechs neuen
TMV U1-basierten Viren mit modifizierten 5'UTR, die das Replikasegen cap-unabhängig exprimieren
(Teile der TMV-U1 Omega-Sequenz sind untersrichen):
- 1) Kontrollmutante des wildtyp TMV-U1 – eine Ncol Stelle wird am
Initiationscodon des Replicasegens eingeführt:
- 2) Der Omega-leader des TMV-U1 wurde vollständig durch IRESMP,75 CR ersetzt:
- 3–4)
Da angenommen wurde, dass die ersten 8 Nukleotide der TMV-U1 5'UTR für die Virusreplikation
notwendig sind (Watanabe et al., 1996, J. Gen. Virol. 77, 2353–2357),
wurde IRESMP,75 CR anstatt
des TMV-U1 Omega-Leaders eingefügt,
wobei die ersten 8 Nukleotide intakt gelassen wurden: oder die ersten 18 Nukleotide
wurden intakt gelassen:
- 5) IRESMP,75 CR wurde
zwischen die Nukleotide 8 und 18 des Omega-Leaders inseriert:
- 6) IRESMP,75 CR wurde
zwischen die Nukleotide 18 und 19 des Omega-Leaders inseriert:
-
Die
folgenden Primer wurden verwendet:
- 1) H3-T7-omega
(im Fall der ersten Variante):
- 2) H3-T7-IRESmp (im Fall der zweiten Variante):
- 3) H3-T7-8U1-IRESmp (im Fall der dritten Variante):
- 4) H3-T7-18U1-IRESmp (im Fall der vierten Variante):
Für die Omegaversionen
5 und 6 wurden zwei weitere Oligonukleotide in Auftrag gegeben,
zusätzlich
zu den Primern 3 und 4:
- 5) IRESmp-19U1-plus:
- 6) 19U1-IRESmp-minus:
Weitere Primer, die
zur Herstellung der Omegamutanten verwendet wurden:
- 7) IRESmp-NcoI (Reversprimer zur Herstellung einer IRES mit
NcoI-Stelle am 3'-Ende):
- 8) U1-Repl-Nco-plus (Vorwärtsprimer,
um die TMV-U1-Polymerase zu erhalten, ausgehend von der NcoI-Stelle):
- 9) U1-Repl-Sph-minus (Reversprimer zur Herstellung des 5'-Teils der Replikase
vom AUG bis zur SphI-Stelle)
- 10) Omega-Nco-minus (Reversprimer zur Herstellung des 3'-Endes der Omegasequenz
mit der NcoI-Stelle am Replikase AUG Codon)
-
Klonierstrategie:
-
Der
TMV304 Klon (27) (Dawson et al., 1986, Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 83, 1832–1836;
Lehto et al., 1990, Virology 174, 145–157) wurde als Templat für alle PCR-Reaktionen
mit omegaspezifischen Primern verwendet; IRESMP,75 CR wurde vom Plasmid pICH766 amplifiziert.
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Das
PCR-Fragment 1 wurde mit Primern 1 und 10 erhalten; Fragment 2 mit
Primern 2 and 7. Für
die Fragmente 3 und 4 wurden die Oligonucleotidkombinations 3+7
und 4+7 verwendet.
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Die
PCR-Fragmente 5 und 6 wurden in zwei Schritten amplifiziert. Zuerste
wurden die Zwischenfragmente 5a, 6a (Primer 3+6 und 4+6) und 5b
(5+10) erhalten. Dann wurden die Fragmente 5a/5b und 6a/5b anniliert
und für
die Amplifikation mit den folgenden Primerkombinations: 3+10 und
4+10 verwendet, um die PCR-Produkte 5 und 6 zu erhalten. Der N-terminale
Teil der TMV-U1-Replikase (PCR Fragment 7, Nucleotidpositionen im Genom
68–450)
wurde mit den Oligonucleotiden 8 und 9 amplifiziert, um eine NcoI-Stelle
am Beginn des Replicasegens einzuführen. Fragment 1 wurde zusammen
mit Fragment 7 simultan in pUC19 an HindIII und SphI-Stellen kloniert
(Fragmente wurden über
die NcoI-Stelle ligiert, was Plasmid pICH4552 ergab). Das gleiche
Klonierverfahren wurde angewandt, um die anderen (PCR-Produkte 2–6) des
Zwischenkonstrukts (HindIII-T7-Promoter-omega Mutante-NcoI-Replikase-SphI,
Plasmide pICH4565, pICH4579, pICH4584, pICH4597, pICH4602) zu erhalten.
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In
der nächsten
Stufe wurde das HindIII/SphI-Fragment von jedem der Zwischenkonstrukte
zusammen mit dem EheI/HindIII-Fragment von pUC18 in das TMV304 Plasmid
(siehe 27) zwischen die Ehe I- und
SphI- Restriktionsstellen kloniert, um die cDNA-Konstrukte voller
Länge der
TMV-U1-Mutanten zu erhalten (6 verschiedene Versionen der Omegaregion
mit und ohne IREScrmp75, Plasmide pICH 4735, 4744, 4752, 4765, 4771,
4788).
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Diese
Konstrukte wurden transkribiert in vitro und in Nicotiana benthamiana
(systemischer Wirt) und Nicotiana tabacum Samsun NN (necrotischer
Wirt) zusammen mit dem TMV-U1 wildtyp Klon (TMV304) auf Infektivität getestet.
Wildtyp Virus und pICH4735 (Kontrollmutante, NcoI-Stelle ist zu
Anfang des Replikasegens eingeführt)
zeigten systemische Infektion in N. benthamiana und typische nekrotische
Läsionen
in Samsun NN Pflanzen 3–4
Tage nach der Inokulation (dpi). Keiner der anderen Mutanten verursachte
lokale Läsionen
in NN Pflanzen. Zumindest ein Konstrukt pICH 4771 (Omega 1–8 b. p./IRESmp75/omega
18–67
b. p.) verursachte eindeutige Symptome einer systemischen Ausbreitung;
die Entwicklung dieser Symptome war im Vergleich zu einer Infektion
mit wildtyp TMV-U1 und pICH 4735 später (7dpi). Dies zeigt die
grundsätzliche Möglichkeit,
das virale Replicasegen cap-unabhängig zu exprimieren, z. B.
um Pflanzen mit nichtgecappten RNA-Transkripten zu infizieren, die
mittels IRESMP,75 CR oder
einer anderen IRES, die in Pflanzenzellen funktionell ist, zu translatieren.
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Beispiel 18
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Konstruktion der tobamoviralen Vektoren
Act2/crTMV und Act2/crTMV IRESMP,75 CR(IRESCP,148 CR)-GFP beruhend auf Actin 2-Transkriptionspromotoren
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Das
Hauptziel dieses Beispiels ist es, eine Strategie zur Konstruktion
eines neuen crTMV-basierten Vektors zu zeigen, mit dem die Expression
viraler Genome in Pflanzenzellen unter der Kontrolle eines effizienten
Actin 2-Transkriptionspromotors von Arabidopsis thaliana erfolgt
(An et al., 1996, Plant J., 10, 107–121. Dies erlaubt die Verwendung
der Vektoren Act2/crTMV/IRESMP,75 CR-GFP und Act2/crTMV/IRESCP148 CR-GFP
für die
Genexpression in Pflanzen.
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1. Act2-Promoterklonierung in pUC19
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Der
Act2-Transkriptionspromotor wurd aus dem Plasmid pACRS029 (pIC04)
durch Verdau mit KpnI und Pst herausgeschnitten und in pUC19, das
mit KpnI und PstI verdaut worden war, kloniert (Konstrukt pICH1364).
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2. Fusion des 5'-Terminus des crTMV-Genoms zum Act2-Transkriptionsstart
ohne zusätzliche
Sequenzen.
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Für diesen
Schritt wurden die folgenden Primer verwendet:
- 1)
BsrGI-Act2:
- 2) PvuI-cr:
- 3) Act2-cr-plus:
- 4) cr-Act2-minus:
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PCR-Fragment
1 wurde mit Primern 1 und 4 erhalten, Fragment 2 wurde amplifiziert
mit Oligonucleotiden 2 und 3. Beide Fragmente wurden anniliert und
für die
zweite Amplifikationsrunde mit den Primern 1 und 2 verwendet, um
PCR-Produkt 3 zu erhalten, das in den pGEM-T Vektor (Promega) kloniert
wurde. Es wurde Konstrukt pICH1823 erhalten, das das 3'-Ende des Actin2-Promotors
(von der BsrGI-Stelle zum Transkriptionsstart) und den 5'-terminalen Teil
des crTMV-Genoms (bis zur einzigen PvuI-Stelle) enhält. In diesem
Konstrukt liegt das erste Nukleotid des viralen Genoms (G) direkt
stromabwärts
des angenommenen Transkriptionsstarts (A) des Actin2-Promotors,
so dass das erwartete virusspezifische Transkript ein zusätzliches
Nukleotid (A) am 5'-Ende
enthalten sollte, was normalerweise nicht die effiziente Replikation
des viralen Genoms beeinträchtigt.
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3. Klonieren des übrigen Genoms
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Konstrukt
pICH1364 wurde mit BsrGI/HindIII verdaut und mit den folgenden Fragmenten
ligiert: BsrGI/PvuI aus pICH1823, PvuI/SacI und SacI/BamHI aus dem
crTMV cDNA Klon und das BamHI/HindIII Insert aus dem Plasmid pICO2
(nos Transkriptionsterminator). Das Endkonstrukt (pICH1983) wurde
mittels Partikelbombardierung in Nicotiana benthamiana Blättern wie
zuvor beschrieben getestet (Morozov et al., 1997, Journal of General
Virology 78, 2077–2083).
Die Infektivität
wurde nach Reinokulation von Nicotiana tabacum Samsun NN Pflanzen
(nekrotischer Wirt) mit dem Blattmaterial von N.benthamaina 3 Tage
nach der Bombardierung geprüft.
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4. Klonieren der Vektoren mit Actin2-Promotor
und GUS- und GFP Genen.
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Um
die fertigen Konstrukte zu erhalten, wurden die XhoI/NotI Fragmente
entweder von T7/crTMV/IRESMP,75 CR-GUS
und T7/crTMV/IRESCP,148 CR-GUS
(2) oder T7/crTMV/IRESMP,75 CR-GFP und T7/crTMV/IRESCP,148 CR-GFP in das pIC1823 Konstrukt kloniert.
Die erhaltenen Plasmide wurden mittels Partikelbombardierung getestet
und zeigten GUS- und GFP-Expression Nicotiana benthamiana Blättern.