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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines
kohlenstoffhaltigen, metallisierten Eisenbriketts.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Moderne
Verfahren zur Herstellung von Stahl führen zu großen Mengen an Stahlstäuben und anderen
Abfällen
im Zusammenhang mit der Stahlherstellung. Die meisten Stahlproduzenten
suchen nach Wegen zum Recycling von Stahlstäuben. Ein richtiges Recycling
von Stahlstäuben
würde Stahlproduzenten
ermöglichen,
wertvolle Mineralien rückzuführen, die
ansonsten als Abfall verloren gingen, und die Menge an umweltschädlichen
Materialien, die richtig gehandhabt und entsorgt werden müssen, vermindern.
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Die
Suche nach einem Verfahren zum Recycling von Stahlwerk-Abfällen wird
von mehreren Faktoren bestimmt. Zuallererst gilt das Interesse dem Verlust
an wertvollen Mineralien. Mit jeder Tonne hergestellten fertigen
Stahls werden große
Mengen an Stahlwerk-Abfällen
erzeugt. Die Abfälle
von Stahlwerken enthalten Prozentwerte an Eisen, Eisenoxiden, anderen
Metalloxid-Komponenten und Kohlenstoff, die aus dem Sackhaus und
der Wasserbehandlungs-Vorrichtung
des Stahlwerks gesammelt werden. Durch die richtige Bearbeitung
kann das Abfall-Eisenmaterial direkt reduziert und geschmolzen werden,
um die wertvollen Eisenkomponenten zurückzugewinnen. Natürlich führt eine
Rückgewinnung
beim Stahlwerk zu niedrigeren Rohstoffkosten.
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Umweltprobleme
haben auch die Suche nach wirksamen Methoden zum Recycling von Stahlwerk-Abfällen veranlasst.
Einige Stahlwerk-Abfälle wie
Sackhausstaub aus einem Lichtbogenofen (EAF) werden als gefährliches
Material angesehen, das vor der Entsorgung behandelt werden muss.
Die Kosten für
eine solche Behandlung sind extrem hoch. Sogar Stahlwerk-Abfälle, die
nicht notwendigerweise als gefährlich
betrachtet werden, sind aufgrund des großen Abfallvolumens, der mit
jeder Tonne Stahl erzeugt wird, mit hohen Kosten für das Deponieren oder
eine andere Entsorgung verbunden.
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Stahlproduzenten
haben ein Verfahren zum Recycling von Stahlwerkabfällen entwickelt,
indem Sie den Abfall sammeln, ihn mit einem Reduktionsmittel behandeln,
die Kombination zu einem festen Agglomerat kombinieren, dann das
Agglomerat erwärmen,
wodurch eine direkte Reduktion der Eisenmaterialien innerhalb des
Agglomerats bewirkt wird, und schließlich die direkt reduzierten
Agglomerate einem Stahlschmelzofen zuführen. Verfahren zur Bildung
des Agglomerats, das direkt vor der Reduktion als "grünes" Agglomerat bezeichnet
wird, sind im Fachgebiet wohlbekannt. Ein Beispiel zur Verarbeitung
von Stahlwerk-Abfällen
zu einem Agglomerat zur direkten Reduktion findet sich im
U.S.-Patent Nr. 4,701,214 ,
Kaneko et al., das ein Verfahren beschreibt, bei dem Eisenoxid-Staub
oder Eisenerz-Feingut mit fein zerteilter Kohle und einem Bindemittel
vermischt werden, wodurch eine Mischung gebildet wird, die Mischung
durch Kompaktieren, Granulieren oder Brikettieren unter Bildung
von Agglomeraten oder Pellets agglomeriert wird, die Pellets in einen
Drehherdofen eingeführt
werden, um das Eisen in den Pellets vorzureduzieren, die vorreduzierten
Pellets als metallischer Einsatzstoff-Bestandteil in einen Schmelzreduktionsbehälter eingeführt werden, teilchenförmiger kohlenstoffhaltiger
Brennstoff und Sauerstoff durch den Boden des Behälters in
den Schmelzreduktionsbehälter
eingeführt
werden, wodurch sie mit der Schmelze oder dem Bad innerhalb des
Behälters
reagieren, das Eisen zu elementarem Eisen reduziert wird und ein
CO und H
2 enthaltendes Abgas erzeugt wird,
das Abgas als Verfahrensgas in den Drehherdofen eingeführt wird,
um die Pellets darin vorzureduzieren, und das heiße Metall
aus dem Schmelzreduktionsbehälter
abgezogen wird.
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Das
modernste Verfahren der Verwendung von Agglomeraten von Eisenoxid-Feingut zur Bildung eines
direkt reduzierten Einsatzstoffs für einen Stahlofen geht aus
dem
U.S.-Patent Nr. 5,730,775 ,
Meissner et al., hervor, das ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Herstellung von direkt reduziertem Eisen aus trockenen, aus
Eisenoxid und kohlenstoffhaltigem Material bestehenden Presslingen
beschreibt, indem Presslinge nicht mehr als zwei Schichten tief einem
Herd zugeführt
werden und alle flüchtigen Stoffe
entfernt und die Presslinge metallisiert werden, indem sie einer
Strahlungs-Wärmequelle
bei einer Temperatur von etwa 2400 °F bis etwa 2600 °F ausgesetzt
werden.
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Zur
Bildung der Grünagglomerate
des Standes der Technik werden Eisen, das Staub und/oder Eisenerz
enthält,
mit einem Reduktionsmittel, gewöhnlich
einem kohlenstoffhaltigen Material wie Kohle oder Koks, vereinigt.
Das Agglomeratmaterial kann in Abhängigkeit von den Verfahrensbedingungen
benetzt oder getrocknet werden. Schließlich wird der Mischung ein
Bindemittel zugegeben, bevor sie zu einem Brikett kompaktiert wird.
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Der
Erfolg der Rückführung von
Stahlstaub durch die direkte Reduktion von grünen Stahlstaub-Agglomeraten
hängt stark
von der Qualität
des Briketts ab, der vor der direkten Reduktion gebildet wird. Es
ist von wesentlicher Bedeutung, dass die Briketts während ihres Übergangs
vom Punkt des Eintretens in den Direktreduktionsofen bis zum Punkt des
Eintretens in den Stahlschmelzofen ihre physikalische Unversehrtheit
behalten. Wenn die Briketts während
der direkten Reduktion zerbrechen oder zerfallen, werden die zerbrochenen
Fragmente einer schnellen Reduktion mit einer anschließenden Oxidation
unterzogen. Im schlimmsten Fall werden fragmentierte Agglomerate
wieder zu FeO oxidiert. Diejenigen Agglomeratfragmente, die beim Übergang
der Agglomerate vom Direktreduktionsofen in den Stahlschmelzofen
nicht verloren gehen, neigen zu einer schnellen Reoxidation und
schmelzen bei der Injektion in den Stahlschmelzofen in der Schlacke
oder werden vom Abgas-Rückhaltesystem
sofort aus dem Stahlschmelzofen abgesogen. Somit verringert ein Verlust
an Agglomeratmaterial als zerbrochene Fragmente oder Staub die Wirksamkeit
des Stahlstaub-Recyclingsystems drastisch.
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Um
eine Fragmentation des Agglomerats zu verhindern, werden Bindemittel
zum Material gegeben. Die Wahl eines Bindemittels zur Verwendung
in grünen
Agglomeraten ist oft ein Kompromiss zwischen den Kosten und einem
Nachteil für
die Stromabwärts-Verarbeitung.
Bindemittel, die herkömmlicherweise
bei der Bildung von Agglomerat verwendet werden, sind Natriumsilicat,
1 % Kalk und 3 % Melassen, Bindemittel auf der Grundlage von Pech
und Zement. Natriumsilicat erzeugt Agglomerate, von denen bekannt
ist, dass sie beim Erwärmen
schwach werden oder dekrepitieren, und das Natriumsilicat zersetzt
sich zu unerwünschten
Alkaliverbindungen, die eine Beschädigung des feuerfesten Materials
innerhalb des Ofens verursachen können. Zement-Bindemittel weisen
die Neigung auf, den relativen Gehalt an Nichterz zu erhöhen, so
dass Schlackengehalt im anschließenden Schmelzschritt untragbar
hoch wird. Kalk/Melasse-Kombinationen und Bindemittel auf der Grundlage
von Pech weisen annehmbare Gebrauchseigenschaften auf, sind aber
vergleichsweise teuer.
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Es
besteht ein Bedarf an einem Bindemittel und einem Verfahren zur
Verwendung eines Bindemittels zur Agglomeration von Stahlstaub,
das geringe Kosten aufweist und zu einem grünen Agglomerat mit einer verbesserten
Bruchfestigkeit führt,
wodurch ein Zerbrechen des Agglomerats während des Direktreduktionsverfahren
oder des damit zusammenhängenden
Transports vermieden wird. Weiterhin besteht ein Bedarf an einem
Bindemittel und einem Verfahren der Verwendung des Bindemittels,
das stromabwärtige
Auswirkungen auf die Umwelt minimiert und andere nachteilige Auswirkungen
auf den Vorgang der Stahlherstellung minimiert.
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AUFGABEN DER ERFINDUNG
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Daher
besteht eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung in der Herstellung
eines kohlenstoffhaltigen, direkt reduzierten Eisenagglomerats mit
einer Metallisierung von wenigstens 40 % und vorzugsweise mehr als
80 % mit einer verbesserten Festigkeit.
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KURZBESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Bei
der Erfindung handelt es sich um ein Verfahren zur Herstellung von
metallisierten Eisenagglomeraten nach Anspruch 1. Das Cellulosefaser-Bindemittelmaterial
ergibt ein Agglomerat mit einer verbesserten Festigkeit und geringeren
Gesamtkosten als vergleichbare Agglomerate, bei denen im Fachgebiet
bekannte Bindemittel verwendet werden.
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Das
Cellulosefasermaterial kann von einer beliebigen geeigneten Quelle
für Cellulosefaser stammen
und stammt vorzugsweise von Altmaterialien wie Papier, Karton, Holzabfällen, Bagasse
oder kommunalen Abfällen.
Eisenteilchen werden aus Abfallströmen des Stahlherstellungsverfahrens
einschließlich
Sackhausstaub und teilchenförmigen Stoffen
aus zerbrochenen Briketts und Pellets erhalten. Zusätzliche
ursprüngliche
Eisenkomponenten können
ebenfalls zur Mischung gegeben werden. Ein Reduktionsmittel, vorzugsweise
pulverisierte Kohle, wird bei Bedarf zugegeben, wenn sie für eine richtige Reduktion
des Agglomerats erforderlich ist.
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Beim
Agglomerat kann es sich um einen Brikett handeln, der durch Walzenbrikettierung
gebildet wird, ein Pellet, das durch Scheiben/Trommel-Granulierverfahren,
eine Extrusion oder andere bekannte Verfahren zur Bildung von Agglomeraten
gebildet wird. Die Agglomerate werden für einen Zeitraum von 6 bis
20 min in einem Ofen erwärmt,
was zu einem sehr starken, kohlenstoffhaltigen behandelten Produkt
führt,
das als Einsatzmaterial für
einen Ofen zur Eisen- oder Stahlerzeugung extrem gut geeignet ist.
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KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Die
obigen und andere Aufgaben werden unter Bezugnahme auf die folgende,
ausführliche
Beschreibung und die beiliegenden Zeichnungen leichter ersichtlich,
in denen:
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1 ein
Fließdiagramm
ist, das ein Verfahren zur Herstellung von erfindungsgemäßen Agglomeraten
zeigt.
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2 ist
ein Diagramm, in dem die Bruchfestigkeit von Briketten, die mit
verschiedenen Bindemitteln hergestellt sind, als Funktion der Verarbeitungszeit
in einem Kammerofen verglichen ist.
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3 ist
ein Diagramm, das eine Metallisierung als Funktion der Verarbeitungszeit
für Brikette veranschaulicht,
die mit vier verschiedenen Bindemitteln hergestellt wurden.
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4 ist
ein Diagramm, das den zurückgehaltenen
Kohlenstoff in Briketts, die mit vier verschiedenen Bindemitteln
hergestellt wurden, als Funktion der Wärmebearbeitungstemperatur im
Ofen veranschaulicht.
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5 ist
ein Diagramm, das die mittlere Bruchfestigkeit von grünen Briketts
veranschaulicht, die mit einer Vielzahl von verschiedenen Bindemitteln hergestellt
wurden.
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6 ist
ein Diagramm, das die prozentuale Metallisierung von Briketts veranschaulicht,
die mit einem Cellulose-Bindemittel und verschiedenen Größen an Eisen-Feingut
hergestellt wurden.
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7 ist
ein Diagramm, das die Bruchfestigkeit von Briketts veranschaulicht,
die mit einem Cellulose-Bindemittel und Eisen-Feingut mit verschiedenen
Größen hergestellt
wurden.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG
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Gemäß der Erfindung
wird Cellulosefaser als Bindemittel bei der Herstellung von grünen Agglomeraten
zur Verwendung bei der direkten Reduktion von eisenhaltigem Material
verwendet. Unter Verwendung eines Cellulose-Bindemittels und der hier offenbarten
gefundenen Verfahren werden grüne
Agglomerate aus einem klassierten eisenhaltigen Material und einem
klassierten Reduktionsmittel hergestellt, die grünen Agglomeraten eine ausreichende
Grünfestigkeit
verleihen, so dass die Agglomerate einem Drehherdofen oder einem
anderen Ofen direkt zugeführt
werden können,
ohne zu zerbrechen oder Feingut zu erzeugen, so dass sie während des
Erwärmens
eine überlegene
Festigkeit erreichen, ohne den thermischen Verfahrensschritt oder
die Verfahrensvorrichtungen zu beeinträchtigen, und so, dass sie insgesamt
wirtschaftlicher als Agglomerate sind, die mit anderen Bindemitteln
hergestellt sind.
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Die
Cellulosefaser, die bei der Herstellung von grünen Agglomeraten in der vorliegenden
Erfindung als Bindemittel verwendet wird, kann von Abfallstoffen
wie Altpapier, Karton, Holzabfall, Bagasse (Zuckerrohr-Abfall) oder
kommunalem Abfall stammen. Wenn Letzterer verwendet wird, macht
es keinen Unterschied, ob es sich beim Abfall um allgemeinen Abfall
oder gefährlichen
Abfall handelt, weil in der anschließenden Wärmebearbeitung die wärmeempfindlichen
Komponenten des Abfalls zerstört werden.
Die Verwendung von Cellulosefaser als bevorzugtes Bindemittel kann
in wesentlichen Kostenersparnissen gegenüber herkömmlichen Bindemitteln aus Kalk/Melasse
führen.
Darüber
hinaus ist die Festigkeit des grünen
Agglomerats sowie die Festigkeit des reduzierten Presslings höher als
von Agglomeraten, die mit Kalk/Melassen oder anderen üblicherweise
verwendeten Bindemitteln hergestellt sind.
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Vor
der Agglomeration wird das Cellulosefaser-Material aus zerkleinertem
oder pulverisiertem organischen Material hergestellt. Bei der Quelle
für das
Cellulosematerial kann es sich um jeden geeigneten Rohstoff- oder
Altpapier-Produktstrom
einschließlich
organischer Abfallströme
handeln. Cellulosequel len können
neues oder Altpapier, neue oder gebrauchte Zeitungspapiere, neuen
oder gebrauchten Karton, Holzabfall, Bagasse, bei der es sich typischerweise
um Zuckerrohr-Abfall handelt, und kommunalen Abfall einschließlich Sekundärbrennstoffen einschließen, ohne
in irgend einer Weise darauf beschränkt zu sein. Aufgrund seiner
Häufigkeit
ist Ausgangsmaterial zur Herstellung des Cellulosefaser-Bindemittels
sehr preiswert, und weil das Cellulosematerial von Verbrauchsrückstandsströmen stammen
kann, ist die Verwendung von Cellulose-Bindemitteln umweltfreundlich.
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Unter
Bezugnahme auf 1 werden eisenhaltige Abfallstoffe
aus dem Trichter 10 zusammen mit Bindemittelmaterial aus
dem Trichter 12 einem Mischer 14 und dann einer
Agglomerationsvorrichtung zugeführt,
die als Brikettiervorrichtung 16 dargestellt ist. Die agglomerierten
Materialien treten aus der Agglomerationsvorrichtung aus und können mittels
einer geeigneten Vorrichtung wie einem Sieb 18 gesiebt
oder gesichtet werden. Feingut, das durch das Sieb 18 gelangt,
wird durch die Rückführungsleitung 20 dem
Mischer 14 wieder zugeführt.
Die großen
Agglomerate werden gesammelt und einem Eisen- oder Stahlschmelzofen 22 zugeführt. Das
Cellulosefaser-Bindemittelmaterial wird dem Mischer 14 zusammen
mit den eisenhaltigen Abfallstoffen im Wesentlichen trocken zugeführt. Das
Cellulosefaser-Bindemittelmaterial beträgt vorzugsweise etwa 0,5 Gew.-%
bis etwa 2,0 Gew.-% der gesamten Mischung, obwohl das Bindemittel
in Mengen von bis zu etwa 25 Gew.-% verwendet werden kann. Die Eisen-Abfallstoffe
stammen von Stahlofen-Sackhausstaub oder gesammeltem Staub und Fragmenten aus
vorherigen Brikettiervorgängen.
Alternativ können
die eisenhaltigen Abfallstoffe aus anderen Schritten im Stahlherstellungsverfahren
stammen oder von Stahlerzeugungsanlagen mit eisenhaltigen Abfallströmen in einem
anderen Werk hertransportiert werden. Beim eisenhaltigen Material
handelt es sich typischerweise um Hochofenstaub, Hochofenschlamm, BOF-(Sauerstoffaufblaskonverter-)Staub, BOF-Schlamm,
Walzschlamm, Walzzunder, Späne, metallisiertes
DRI-Feingut, Sinterstaub, Kupolofenstaub oder Abrieb aus der Pelletherstellung.
Alternativ kann Lichtbogenofen-(EAF-)Staub als Quelle für Eisenabfall
verwendet werden. Die Verwendung von EAF-Staub als Einsatz material
für das
gefundene Verfahren ist signifikant, weil EAF-Staub als gefährlicher
Abfall klassifiziert ist, der minimiert werden kann, indem der Abfall
mittels des gefundenen Verfahrens recycelt wird. Durch die Verwendung
von Cellulosefaser als Bindemittel braucht die Teilchengröße der eisenhaltigen
Materialien nicht mehr fein gemahlen zu sein, wie dies bei Bindemitteln
des Standes der Technik erforderlich war. Beispielsweise können 5 bis
10 % der eisenhaltigen Teilchen bis zu 6 mm sein, obwohl dennoch
ein starkes Agglomerat erreicht wird.
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Bei
Bedarf kann Primäreisenerz
in Form von Feingut zur Mischung gegeben werden. In Abhängigkeit
von der Zusammensetzung der Eisenabfallmaterialien in der Mischung
und der erwünschten
Zusammensetzung des fertigen reduzierten Briketts können Primäreisenmaterialien
zugegeben werden, um unerwünschte
Bestandteile des Eisenabfalls, wie große Prozentwerte an Schwefel,
Mangan, Chrom etc. zu verdünnen,
um überschüssigen Kohlenstoff
zu verbrauchen oder um einfach den Eisengehalt zu erhöhen.
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Die
Menge des benötigten
Reduktionsmittels hängt
von der relativen Menge an Eisenkomponenten innerhalb der Mischung
sowie von der verwendeten Menge an Cellulose-Bindemittel ab. Es
ist gefunden worden, dass Cellulosefaser-Material effektiv als Reduktionsmittel
wirken kann und alle teureren angereicherten Reduktionsmittel ersetzen
kann. Somit wird die Reduktionsmittel-Komponente im Agglomerat zu
100 % durch Cellulosematerial ersetzt.
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In
Abhängigkeit
von den Einsatzmaterialien, die während der Herstellung der Agglomerate
verwendet werden, kann es ratsam sein, zusätzliches Wasser zur Mischung
aus eisenhaltigem Material und Cellulose-Bindemittel zu geben. Wasser,
das im Bereich von 0 Gew.-% bis 5 Gew.-% der Mischung zur Mischung
gegeben wird, unterstützt
den Bindungsvorgang, was in einem stärkeren Agglomerat resultiert.
In Fällen,
in denen die grüne
Mischung einen hohen Wassergehalt zwischen 3 Gew.-% und 5 Gew.-%
enthält,
führt die
mechanische Einwirkung des Brikettiervorgangs aufgrund der physikalischen Kompression
des Agglomeratmaterials und dem eigentlichen Hersauspressen von
Wasser typischerweise zu einer Gewichtsverminderung des Gesamt-Feuchtigkeitsgehalts
von 0–2
Gew.-%. Im Fall von Briketts ist kein Trocknen der grünen Briketts
erforderlich, und die Briketts können
dem Heizofen direkt zugeführt
werden.
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Cellulosefaser
ist kein sehr dichtes bindendes Material, so dass die Mischung aus
Bindemittel und eisenhaltigem Material insbesondere bei hohen Konzentrationen
nicht sehr dicht ist. Die Mischung wird somit vorzugsweise brikettiert
statt granuliert, so dass der Hochdruck-Brikettiervorgang das Agglomerat
kompaktiert.
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Labortests
haben gezeigt, dass Agglomerate, die mit einem Cellulose-Bindemittel gemäß dem gefundenen
Verfahren erzeugt sind, eine Grünfestigkeit
haben, die mit derjenigen von Agglomeraten, die aus anderen Bindemittel-Systemen,
sogar mit 10 % eisenhaltigen Materialien mit einer Größe von –3 Mesh
bestehen, vergleichbar oder höher
als diese ist (siehe 5). Darüber hinaus haben erwärmte Agglomerate,
die Cellulose-Bindemittel enthalten, nach einer 7- bis 10-minütigen Einwirkung
von Temperaturen von 1000 °C
bis 1288 °C
unter Stickstoff- und/oder reduzierenden Atmosphären eine signifikant höhere Bruchfestigkeit
als Agglomerate, die aus anderen Bindemitteln bestehen. Weiterhin
bewirkt das Cellulosefaser-Bindemittel eine Erhöhung der DRI-Bruchfestigkeit
als Funktion der Heizdauer, wobei keine Bindemittel-Kombination
des Standes der Technik gewöhnlich
die beobachtete Erhöhung
der DRI-Bruchfestigkeit als Funktion der Heizdauer (8–12 min)
aufwies, die mit dem Cellulosefaser-Bindemittel erreicht wurde.
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Nach
dem Brikettieren werden die Briketts einem Wärmebehandlungsofen, vorzugsweise
einem Drehherdofen, zugeführt,
in dem sie für
einen Zeitraum von etwa 6 bis etwa 20 min auf eine Temperatur von
etwa 1000 °C
bis etwa 1550 °C
erwärmt
werden. Die bevorzugte Heizdauer beträgt etwa 7 bis etwa 9 min. Durch
die Verwendung dieser begrenzten Heizdauer, die eine Gesamtzeit
von 20 min im Ofen nicht überschreiten
sollte, ist der resultierende Brikett überraschend stark. Die Atmosphäre im Heizofen kann
oxidierend, inert oder reduzierend, d.h. 0 bis etwa 10 % Brennstoffe
(als H2 + CO), sein. Agglomerate können anfänglich in
einer oxidierenden Atmosphäre
erwärmt
werden, gefolgt von einem weiteren Erwärmen in einer inerten und/oder
reduzierenden Atmosphäre.
Weiterhin bezieht sich die Metallisierung eines kohlenstoffhaltigen,
eisenhaltigen Agglomerats auf den restlichen Kohlenstoffgehalt.
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Wenn
die Briketts mit hoher Festigkeit als Einsatzmaterial für einen
Stahlschmelzofen verwendet werden, halten sie zusammen und durchdringen die
Schlackenschicht im geschmolzenen Metallbad des Stahlschmelzofens
leicht.
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Es
ist gefunden worden, dass Cellulosefasermaterial ein sehr kostengünstiges
Bindemittel zur Agglomeration von klassierten eisenhaltigen Materialien
ist. Es ist gefunden worden, dass kleine Mengen eines Cellulose-Bindemittels
(0,5–2
Gew.-%) extrem gut funktionieren (z.B. gemessene Grünfestigkeit). Andere
Bindemittelsysteme benötigen
mehr Bindemittel, um ähnliche
Ergebnisse zu erreichen. In einigen Fällen kann eine kleine Menge
an Cellulose-Bindemittel zusammen mit herkömmlichen Bindemitteln oder
als Unterstützung
davon verwendet werden, um in Agglomeraten zusätzliche Festigkeitsvorteile
zu entwickeln. Aufgrund der verbesserten Bindungseigenschaften des
Cellulosefaser-Bindemittels ist es auch möglich, starke grüne Agglomerate
aus großen Teilchengrößen (0,25
bis 1,0 mm) zu erzeugen.
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BEISPIELE (nicht erfindungsgemäß)
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Beispiel 1
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Die
Brauchbarkeit von Cellulose als Bindemittel in grünen Briketts
wurde untersucht, indem eine Reihe von Testproben hergestellt wurde,
die jeweils aus einer 20-kg-Charge eisenhaltigem Altmaterial bestanden.
Jede Charge enthielt etwa 80 Gew.-% Eisenerzpellet-Einsatzmaterial
(–0,074
mm) und Eisenoxid-Feingut (–0,85
mm) und etwa 20 Gew.-% pulverisierte Kohle als Reduktionsmittel,
die so klassiert war, dass 80 % des Reduktionsmittels kleiner als 200
Mesh (–0,074
mm) waren. Anwendbare Bindemittel wurden der Mischung in Mengen
von etwa 1 Gew.-% zugegeben. Die Komponenten wurden etwa 5 min lang
in einem Labormisch-Tellerreiber vermischt. Die gesamte Charge wurde
dann einer industriellen Brikettiermaschine zugeführt. Nach
dem Brikettieren wurden gute, ganze Briketts von Hand von Fragmenten
oder verbliebenen Teilchen getrennt. Die Fragmente und Teilchen
wurden zur Brikettiermaschine zurückgeführt. Die Bruchfestigkeit von
grünen
Briketts wurde bestimmt, indem 10 statistische Proben der guten,
ganzen Briketts analysiert wurden. Die Briketts wurden dann in einem
Thermcraft-Kammerofen bei 1288 °C
mit einer Stickstoffspülung
von 5 Standardliter/min reduziert. Der Kammerofen hatte ähnliche
Reduktionsmerkmale wie ein richtiger industrieller direktreduzierender
Ofen. Reduzierte Briketts wurden zu vorbestimmten Zeitpunkten schnell aus
dem Ofen entfernt und in einer mit N2 gespülten Kammer
abkühlen
gelassen.
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Unter
Bezugnahme auf 2 ergab eine Analyse von 20-cm3-Briketts, dass ein Bindemittel aus 1 %
Papier/1 % Wasser einem Bindemittel aus 3 % Melassen/1 % Kalk überlegen
zu sein scheint. Die Festigkeit des grünen Briketts war für das Cellulose-Bindemittel
leicht höher,
und die DRI-Festigkeit nach einer 8-minütigen Reduktion betrug fast
das Zweifache derjenigen von Bindemitteln mit 3 % Melassen/1 % Kalk
und 2 % Melassen. Es wurde gefunden, dass die Reduzierbarkeit des
Briketts mit dem Cellulose-Bindemittel ebenfalls akzeptabel war.
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Unter
Bezugnahme auf die 3 und 4 wies das
Cellulose-Bindemittel ähnliche
Reduktionsmerkmale wie Melassen/Kalk-Bindemittel auf. 3 zeigt,
dass die Reduktionskurve und die gesamte Reduktion von mehr als
90 % nach 10 min den Merkmalen von Briketten mit Melassen/Kalk-Bindemittel sehr ähnlich sind. 4 zeigt
die sich reduzierende Menge des kohlenstoffhaltigen Reduktionsmittels,
die der Reduktion des Briketts im Laufe der Zeit entspricht. Der
Kohlenstoffgehalt der Probe mit Cellulose-Bindemittel vermindert
sich mit einer Rate, die derjenigen von Melassen/Kalk-Proben sehr ähnlich ist.
Somit können
mit den gefundenen Agglomeraten, bei denen Cellulose-Füllmittel
verwendet werden, zufriedenstellende Reduktionszeiten erreicht werden.
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5 fasst
einen Vergleich der mittleren Bruchfestigkeiten von grünen Agglomeraten
zusammen, die mit einer Vielzahl von Bindemitteln gemäß der Erfindung
hergestellt wurden. Wie dargestellt ist, resultierten cellulosehaltige
Zeitung (E), cellulosehaltiger Karton (G) und cellulosehaltiger
Faserabfall, d.h. geschreddertes Papier (D = 1 %, F = 2 %) alle
in Briketts mit einer Bruchfestigkeit, die viel höher als diejenige
von standardmäßigen Bindemittelkombinationen
aus Kalk und Melassen (A = 1 % Kalk/3 % Melassen, B = 2 % Kalk/4
% Melassen) war. Nur die Bagasse (C), ein Celluloseprodukt, das
von Zuckerrohrstängeln
stammt, zeigte keine nennenswerte Verbesserung gegenüber dem
Kalk und den Melassen des Standes der Technik.
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Beispiel 2
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Eine
Untersuchung wurde an 12-cm3-Briketts durchgeführt, die
im Wesentlichen auf eine ähnliche
Weise wie diejenigen hergestellt wurden, die in Beispiel 1 hergestellt
wurden, außer,
dass die Agglomerat-Zusammensetzung aus etwa 64,5 % primärem Eisen-Einsatzmaterial,
20,5 % Kohle-Reduktionsmittel, 13 % gesiebtem Pellet-Feingut und
einer Bindemittelkombination aus 1 % Cellulose/1 % Wasser bestand.
Getrennte Versuche wurden an der obigen Materialkombination durchgeführt, wobei
13 % des gesiebten Pellet-Feinguts –3 Mesh
(–6,7
mm), –6 Mesh
(–3,35
mm) und –20
Mesh (–0,85
mm) betrugen.
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Unter
Bezugnahme auf 7 wurde gefunden, dass die Presslinge
mit einer kleineren Teilchengröße im Grünzustand
höhere
Bruchfestigkeiten aufwiesen, wobei aber sogar die Presslinge, die
mit dem großen
Feingut von –3
Mesh hergestellt waren, eine annehmbare mittlere Bruchfestigkeit
von grünen Presslingen
von 26 kg aufwiesen. Demgegenüber betrug
die Bruchfestigkeit im grünen
Zustand, die sich mit einer Feingut-Fraktion von –20 Mesh
entwickelte, 33 kg. Unter Bezugnahme auf 6 beeinflusste
die große Feingut-Fraktion
mit –3
Mesh die DRI-Metallisierung nicht nachteilig, weil die Metallisierung,
die mit Presslingen mit verschiedener Feingutgröße erreicht wurde, fast identisch
war. DRI, das aus der Mischung hergestellt wurde, die das Feingut mit –3 Mesh
enthielt, wies nach einer Reduktionsdauer von 10 min eine gute Bruchfestigkeit
von 91 kg auf. Somit ermöglicht
das Cellulose-Bindemittel die Formung von großem Eisen-Feingut zu Agglomeraten mit
einer hohen Bruchfestigkeit und vorteilhaften Reduktionsqualitäten.