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Gebiet der Erfindung
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Diese
Erfindung betrifft Verfahren und Zusammensetzungen, die für das Antagonisieren
der Interaktion zwischen Integrinen und ihren Liganden nützlich sind.
Insbesondere betrifft die Erfindung die Verwendung von ADAM Disintegrin-Domänen zum
Antagonisieren der Interaktion zwischen Integrinen und ihren Liganden.
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Hintergrund der Erfindung
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A. Integrine und Disintegrine
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Integrine
sind eine Familie von Zelloberflächenproteinen,
die die Adhäsion
zwischen Zellen (Zell-Zell-Adhäsion)
und zwischen Zellen und extrazellulären Matrixproteinen (Zell-ECM-Adhäsion) vermitteln. Integrine
sind heterodimere Strukturen, die aus nicht-kovalent verbundenen α- und β-Untereinheiten
bestehen. Bei Menschen verbinden sich zumindest fünfzehn unterschiedliche α-Untereinheiten
und acht unterschiedliche β-Untereinheiten,
um Integrine mit diversen biologischen Aktivitäten und Ligand-Spezifitäten zu bilden.
Integrine spielen wichtige Rollen in biologischen Prozessen, einschließlich der
embryonalen Entwicklung, Blutplättchen-Aggregation, Immunreaktionen,
Gewebe-Reparatur und Remodellierung, Knochenresorption und Tumorinvasion
und Metastasen. Integrine sind deshalb wichtige Ziele für die therapeutische
Intervention bei menschlicher Erkrankung.
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Die
Disintegrine sind eine Familie von löslichen, Cystein-reichen Peptiden
mit niederem Molekulargewicht, die aus Schlangengift isoliert wurden
(besprochen in Niewiarowski et al., Seminars in Hematology 31(4):289,
1994). Die Schlangengift-Disintegrine
enthalten typischerweiser ein RGD (Arg-Gly-Asp, SEQ ID NO: 19)-Motiv. Das RGD-Motiv
wird durch viele Integrine erkannt, und ist in mehreren Integrin-Liganden
vorhanden, einschließlich
Fibronektin, Vitronektin, und von Willebrand-Faktor. Disintegrine
unterbrechen die normalen Adhäsionsvorgänge durch
Inhibieren der Bindung von Zelloberflächen-Integrine an ihre Liganden.
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Disintegrin-artige
Domänen
wurden in zellulären
Proteinen von sowohl von Invertebraten als auch Vertebraten identifiziert
(siehe z.B. Westcamp und Blobel, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 91:2748,
1994; Wolfsberg et al., Dev. Bio. 169:378, 1995; Alfandari et al.,
Dev. Biol. 182:314, 1997), einschließlich die ADAM Familie von Transmembranproteinen.
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B. ADAMs
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Die
ADAMs, die auch MDCs genannt werden, sind eine Familie von Typ I
Transmembran Cystein-reichen Glycoproteinen (Westkamp et al., Proc.
Natl. Acad. Sci USA, 91:2748, 1994; Wolfsberg et al., Dev. Biol 169:378,
1995). Die Multidomän-Struktur
der ADAMs umfasst typischerweise eine Amino-terminale Metalloprotease-Domäne, eine
Disintegrin-Domäne,
eine Cystein-reiche Region (die Region zwischen der Disintegrin-Domäne und der
Transmembrandomäne),
eine Transmembran-Region und eine cytoplasmatische Domäne. Zumindest
30 ADAM Familienmitglieder wurden in einer Vielzahl von Tierarten
identifiziert. Die Sturktur der ADAMs deutet an, dass sie in einer
Vielzahl von biologischen Vorgängen
eingebunden sein können,
einschließlich
der Zelladhäsion,
Zellfusion, Signaltransduktion, und Proteolyse. Es wurde tatsächlich gezeigt, dass
die Mitglieder der ADAM Familie Rollen in der Sperma-Ei-Bindung
und Fusion, Myotube-Bildung, Neurogenese, und Proteolyse spielen.
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ADAM-15,
auch MDC-15 oder Metargidin genannt, ist das einzige ADAM, das bis
heute identifiziert wurde, welches ein RGD Motiv innerhalb seiner
Disintegrin-Domäne enthält. Zhang
et al. (J. Biol. Chem. 273(13):7345, 1998) haben berichtet, dass
die isolierte Disintegrin-Domäne
von ADAM-15, in E. coli als ein Glutathion S-Transferase Fusionsprotein exprimiert,
insbesondere mit αvβ3-Integrin interagiert und dass die Interaktion
durch die RGD-Tripeptidsequenz vermittelt wird. Das rekombinante
Fusionprotein interagierte nicht mit anderen untersuchten Integrinen,
einschließlich αIIbβ3 und α5β1.
Nath et al. (J. Cell Science 112:579, 1999) haben berichtet, dass
die gesamte ADAM-15 extrazelluläre
Domäne,
in COS-Zellen als ein Fc-Fusionsprotein exprimiert, mit αvβ3 und α5β1-Integrinen
auf hämatopoietischen
Zellen interagiert und dass die Interaktion durch die RGD Tripeptidsequenz
vermittelt wird. Zhang et al. und Nath et al. kommentierten, dass
die RGD-abhängige
Interaktion zwischen ADAM-15 und αvβ3-Integrin auf eine Rolle in Vorgängen, wie
Malignität
und Angiogenese hinweist.
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C. Angiogenese
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Angiogenese,
die Erzeugung neuer Blutgefäße, ist
ein räumlich
und zeitlich regulierter Vorgang, bei welchem Endothel- und glatte
Muskelzellen proliferieren, migrieren, und sich zu Röhren zusammenlagern,
als Reaktion auf endogene positive und negative regulatorische Moleküle. Die
Angiogenese spielt wichtige Rollen sowohl in der normalen als auch
pathologischen Physiologie.
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Unter
normalen physiologischen Bedingungen ist die Angiogenese in die
fötale
und embryonale Entwicklung, Wundheilung, Organ-Regenerierung, und
weiblichen Fortpflanzungs-Umbauprozesse, einschließlich der
Bildung des Endometriums, Corpus luteum, und Plazenta, eingebunden.
Angiogenese ist unter normalen Bedingungen strikt reguliert, inbesondere
in erwachsenen Tieren, und Störung
der regulatorischen Kontrolle kann zur pathologischen Angiogenese
führen.
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Die
pathologische Angiogenese wurde mit der Manifestation und/oder Progression
von entzündlichen Erkrankungen,
bestimmten Augenkrankheiten und Krebs in Zusammenhang gebracht.
Insbesondere unterstützen
mehrere Beweislinien das Konzept, dass die Angiogenese für das Wachstum
und die Persistenz von soliden Tumoren und ihren Metastasen essentiell
ist (siehe z.B., Folkman, N. Engl. J. Med. 285:1182, 1971; Folkman
et. al., Nature 339:58, 1989; Kim et al., Nature 362:841, 1993;
Hori et al., Cancer Res., 51:6180, 1991; Zetter, Annu Rev. Med.
49:407, 1998). Die Bildung von neuen Blutgefäßen versorgt einen wachsenden
Tumor mit Sauerstoff, Nährstoffen,
entfernt Abfälle
und bietet einen Kanal, durch welchen invasive Zellen in das Zirkulationssystem
eindringen und entfernte Metastasen etablieren können. Verschiedene Klassen
von Angiogenese-Inhibitoren werden zurzeit für die Verhinderung (z.B. Behandlung
von premalignen Zuständen),
Intervention (z.B., Behandlung von kleinen Tumoren), und Regression
(z.B. Behandlung von großen
Tumoren) von Krebs (siehe, z.B., Bergers et al., Science 284:808,
1999) und andere Formen von pathologischer Angiogenese entwickelt
und getestet. Da viele Schritte in dem angiogenen Vorgang, einschließlich der
Endothelzellmigration, Proliferation, und Morphogenese, die vasuläre Zelladhäsion benötigen, wurden
bestimmte Integrin-Antagonisten als antiangiogene Wirkstoffe getestet.
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Mehrere
Integrine werden auf der Oberfläche
von kultivierten Endothel- und glatten Muskelzellen, einschließlich αvβ3-Integrin,
exprimiert. Das αvβ3-Interfin ist ein Endothelzellrezeptor für von Willebrand
Faktor, Fibrin, Fibrinogen, und Fibronektin, und ein Marker von
angiogenem vaskulärem
Gewebe. Brooks et al. haben berichtet, dass monoklonale Antikörper gegen αvβ3 Integrin,
sowie zyklische Peptidinhibitoren die Angiogenese stören und
dass αvβ3-Antikörper
die Tumorregression fördern
(Science 264:569, 1994; Cell 79:1157, 1994). Diese Ergebnisse weisen
darauf hin, dass αvβ3-Integrin ein nützliches therapeutisches Ziel
für Krankheiten
ist, die durch pathologische Angiogenese gekennzeichnet sind.
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Es
gibt einen großen
Bedarf an zusätzlichen
Zusammensetzungen und Verfahren zum Antagonisieren der Interaktion
zwischen Integrinen und ihren Liganden. Insbesondere gibt es einen
großen
Bedarf an zusätzlichen
Zusammensetzungen und Verfahren zum Inhibieren der Angiogenese für die Verhinderung,
Aufhebung und Linderung von Krankheitsvorgängen, die von der pathologischen
Angiogenese abhängen.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung basiert auf der Entdeckung, das ADAM Disintegrin-Domänen für die Inhibierung
der biologischen Aktivität
von Integrinen und für
das Inhibieren der Endothelzellmigration und Angiogenese nützlich sind,
einschließlich
der unerwarteten Entdeckung, dass sich diese inhibitorischen Aktivitäten in ADAM
Disintegrin-Domänen
befinden, denen ein RGD Motiv fehlt.
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Die
Erfindung zielt auf Verfahren zum Antagonisieren der Bindung eines
Integrins auf seine Liganden ab, und dadurch Inhibieren der Angiogenese-Aktivität des Integrins,
wobei die Verfahren das In Kontakt bringen des Integrins mit einer
effektiven Menge eines ADAM Disintegrin-Domän-Polypeptids aufweist. Die
Erfindung zielt weiters auf Verfahren zum Inhibieren der Endothelzellmigration
und Verfahren zum Inhibieren der Angiogenese ab, welche die Verwendung
eines ADAM Disintegrin-Domän-Polypeptids
bei der Herstellung eines Medikamentes zum Inhibieren der Angiogenese
in einem Säugetier
aufweist. Bei einigen Ausführungsformen
liegt das ADAM Disintegrin-Domäne-Polypeptid
in Form eines Multimers vor, vorzugsweise eines Leucin-Zipper-Multimers
oder eines Fc-Polypeptids.
Die ADAM Disintegrin-Domäne
wird vorzugsweise in einer rekombinanten Zelle erzeugt, und ist
vorzugsweise in einer Zusammensetzung vorhanden, die einen pharmazeutisch
akzeptablen Träger
aufweist.
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Das
ADAM Disintegrin-Domän-Polypeptid
weist eine Aminosäuresequenz
auf, die ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus: Aminosäuren 1-465 oder 23-235 von
SEQ ID NO:6, Aminosäuren
1-446 oder 23-216 von SEQ ID NO:10, Aminosäuren 1-535 oder 23-305 von SEQ ID NO: 12, Aminosäuren 1-523
oder 23-293 von SEQ ID NO: 14, Aminosäuren 1-542 oder 23-312 von
SEQ ID NO:16, Aminosäuren
1-540 oder 23-310 von SEQ ID NO:18, Aminosäuren 1-528 oder 23-298 von
SEQ ID NO:22. In einigen mehr bevorzugten Ausführungsformen weist das ADAM
Disintegrin-Domän-Polypeptid
eine Aminosäuresequenz
auf, die ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus: Aminosäuren 34-99 von SEQ ID NO:6,
Aminosäuren
34- 93 von SEQ ID
NO: 10, Aminosäuren
34-91 von SEQ ID NO: 12, Aminosäuren
34-91 von SEQ ID
NO: 14, Aminosäuren 34-92
von SEQ ID NO: 16, Aminosäuren
34-91 von SEQ ID
NO: 18, und Aminosäuren
34-91 von SEQ ID NO:22. In einigen am meisten bevorzugten Ausführungsformen
weist das ADAM Disintegrin-Domän-Polypeptid eine Aminosäuresequenz
auf, die ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus: Aminosäuren 87-99 von SEQ ID NO: 6,
Aminosäuren
79-93 von SEQ ID NO: 10, Aminosäuren
78-91 von SEQ ID NO: 12, Aminosäuren 78-91
von SEQ ID NO: 14, Aminosäuren
79-92 von SEQ ID NO: 16, Aminosäuren
78-91 von SEQ ID NO: 18, und Aminosäuren 78-91 von SEQ ID NO: 22.
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In
einigen Ausführungsformen
wird eine therapeutisch effektive Menge der ADAM Disintegrin-Domäne verwendet,
um ein Medikament für
die Inhibierung der Angiogenese in einem Säugetier, das einer solchen
Behandlung bedarf, herzustellen. In bevorzugten Ausführungsformen
leidet das Säugetier
an einem Zustand, der durch Angiogenese vermittelt wird, der ausgewählt ist
aus der Gruppe bestehend aus Augenerkrankung, malignen und metastatischen
Zuständen,
entzündlicher
Erkrankung, unangemessener Plättchenaktivierung,
-rekrutierung, oder -aggregation, Thrombose oder einem Zustand,
der die Gewebeinstandsetzung oder Wundheilung benötigt. Die
ADAM Disintegrin-Domäne
wird, in einigen Ausführungsformen,
in Kombination mit Strahlentherapie und/oder in Kombination mit
einem oder mehreren zusätzlichen
therapeutischen Wirkstoffen verabreicht.
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Die
Erfindung umfasst auch Verfahren zum Identifizieren von Verbindungen,
die die Endothelzellmigration inhibieren, oder die die Angiogenese
inhibieren, wobei diese Verfahren das Kombinieren einer Testverbindungen
mit einem Integrin oder mit Endothelzellen und mit einem ADAM-Disintegrin-Domän-Polypeptid, wie
oben definiert, das an das Integrin oder Endothelzellen bindet,
und das Bestimmen aufweist, ob die Testverbindung die Bindung des
ADAM Disintegrin-Domän-Polypeptids an das
Integrin oder Endothelzellen verändert.
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Diese
und andere Aspekte der vorliegenden Erfindung werden durch die Bezugnahme
auf die folgende detaillierte Beschreibung, Beispiele, und Ansprüche offensichtlicht.
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Detaillierte Beschreibung der Erfindung
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A. In der Spezifikation verwendete Abkürzungen
und Terminologie
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- „4-1BB" und „4-1BB
Ligand" (4-1BB-L)
sind Polypeptide, die unter anderem im U.S. Patent Nr. 5.674.704
beschrieben sind, einschließlich
löslicher
Formen davon.
- „ADAMs" sind eine Famile
von Transmembran-Glycoproteinen mit Disintegrin und Metalloproteinase-Domänen, auch
MDC, Metalloprotease/Disintegrin/Cysteinreiche Proteine genannt.
- „Dis" ist eine Disintegrin-Domäne; „ADAMdis" ist eine ADAM Disintegrin-Domäne.
- „CD40
Ligand" (CD40L)
ist ein Polypeptid, das unter anderem im U.S. Patent Nr. 5.716.805
beschrieben ist, einschließlich
löslicher
Formen davon.
- „CD148" ist eine Protein-Tyrosinphosphatase,
auch als DEP-1, ECRTP, und PTPRJ bezeichnet. CD 148 Bindungsproteine
sind in Daniel et al., PCT Veröffentlichungs
nr. WO 00/15258, 23. März
2000 beschrieben.
- „DMEM" ist Dulbecco's Modified Eagle
Medium. "FACS" ist Fluoreszenz-aktivierte
Zellsortierung.
- "F1t3L" ist Flt3 Ligand,
ein Polypeptid, das unter anderem im U.S. Patent Nr. 5.554.512 beschrieben
ist, einschließlich
löslicher
Formen davon.
- „HRMEC" sind humane renale
mikrovaskuläre
Endothelzellen. „HMVEC-d" sind humane dermale
mikrovaskuläre
Endothelzellen. „mAb" ist ein monoklonaler
Antikörper.
- „MDC" ist eine Familie
von Cystein-reichen Proteinen mit Metalloprotease- und Disintegrin-Domänen, auch
als ADAM bezeichnet.
- „Nectin-3" ist ein Zelladhäsionsmolekül in der
Nectinfamilie (welche unter anderem in Satoh-Horikawa et al., J. Biol.
Chem. 275(14):10291, 2000 beschrieben ist). Die GenBank-Zugangsnummer
der humanen Nectin-3-Nukleinsäure
und Polypeptidsequenzen sind AF282874 bzw. AAF97597 (Reymond et
al., 2000).
- „PMA" ist Phorbol-l2-myristat-l3-acetat.
- „Tek", welches auch als
Tie2 und ork bezeichnet wurde, ist eine Rezeptor-Tyrosinkinase (RTK), die hauptsächlich in
vaskulärem
Endothelium exprimiert wird. Die molekulare Klonierung von humanem
Tek (ork) wurde von Ziegler, U.S. Patent Nr. 5.447.860 beschrieben. „Tek Antagonisten" sind unter anderem
in Cerretti et al., PCT Veröffentlichungsnr.
WO 00/75323, 14. Dezember 2000 beschrieben.
- „TNF" ist Tumornekrosefaktor. „TNFR" ist ein Tumornekrosefaktor-Rezeptor,
einschließlich
löslicher
Formen davon. „TNFR/Fc" ist ein Tumornekrosefaktor-Fc-Fusionspolypeptid.
- „TRAIL" ist TNF-verwandter-Apoptosis-induzierender
Ligand, ein Typ II Transmembran-Polypeptid in der TNF Familie, beschrieben
unter anderem im U.S. Patent Nr. 5.763.223, einschließlich löslicher
Formen davon.
- „TWEAK" ist TNF-schwacher
Effektor der Apoptose, ein Typ II Transmembran Polypeptid in der
TNF Familie, beschrieben unter anderem in Chicheportiche et al.,
J. Biol. Chem., 272(51):32401, 1997, einschließlich löslicher Formen davon. „TWEAK-R" ist der „TWEAK
Rezeptor", welcher
unter anderem in U.S. Seriennummer 60/172,878 und 60/203,347 und
Feng et al., Am. J. Pathol. 156(4):1253, 2000 beschrieben ist, einschließlich löslicher
Formen davon. TWEAK-R/Fc
ist ein TWEAK Rezeptor-Fc Fusionspolypeptid.
- „VEGF" ist vaskulärer endothelialer
Wachstumsfaktor, auch als VPF oder vaskulärer Permeabilitätsfaktor
bekannt.
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B. ADAM Polypeptide und ADAM Disintegrin
Domän-Polypeptide
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Zumindest
dreißig
ADAMs wurden beschrieben. Tabelle 1 bietet Referenzinformation für ausgewählte humane
ADAMs.
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ADAM
Disintegrin-Domänen
zeigt Sequenzhomologie zu den Schlangengift-Disintegrinen, und sind durch ein Rahmenwerk
von Cysteinen gekennzeichnet. Zum Beispiel weist eine typische Disintegrin-Sequenz ein
Rahmenwerk auf, wie:
CDCGX3-5CX3-6CCX2-4CX7CX4-6CCX2-4CX8CX5-7CX3-5C (SEQ ID NO:20)
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Die
Sequenzen von mehreren ADAM Disintegrin-Domänen sind in Tabelle 2 und in
dem Sequenzprotokoll gezeigt.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst die Verwendung von verschiedenen Formen
von ADAM Disintegrin-Domänen,
die zumindest eine Aktivität
beibehält,
die ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus Integrinbindungsaktivität, Inhibierung
der Endothelzell-Migration, und Inhibierung der Angiogenese. Es
ist beabsichtigt, dass der Begriff „ADAM Disintegrin-Domän-Polypeptid" Polypeptide, die
die gesamte oder einen Teil einer nativen ADAM Disintegrin-Domäne, mit
oder ohne anderen ADAM Domänen
(wie die Cystein-reiche Region) enthält, sowie verwandte Formen
umfasst, einschließlich,
ohne darauf beschränkt
zu sein: (a) Fragmente, (b) Varianten, (c) Derivate, (d) Fusionspolypeptide,
und (e) multimere Formen (Multimere). Die Fähigkeit dieser verwandten Formen,
die Integrinbindung, Endozthelzellmigration zu inhibieren und/oder
Angiogenese zu inhibieren, kann in vitro oder in vivo durch Verwenden
von Verfahren, wie jenen, die unten beispielhaft erläutert sind,
oder durch Verwenden anderer im Stand der Technik bekannter Untersuchungen
bestimmt werden. Tabelle
1 Ausgewählte Mitglieder
der ADAM Familie
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Der
Begriff "Variante" umfasst Polypeptide,
die im Wesentlichen homolog zu nativen ADAM Disintegrin-Domänen sind,
jedoch eine Aminosäuresequenz
aufweisen, die von jener einer nativen ADAM Disintegrin-Domäne aufgrund
einer oder mehreren Deletionen, Insertionen oder Substitutionen
abweicht. Besondere Ausführungsformen
umfassen, ohne darauf beschränkt
zu sein, ADAM Disintegrin-Domän-Polypeptide,
die von einer bis zehn Deletionen, Insertionen oder Substitutionen
von Aminosäure-Reste
aufweisen, im Vergleich zu einer nativen ADAM Disintegrin-Domän-Sequenz.
Als Varianten von ADAM Disintegrin-Domän-Polypeptide eingeschlossen sind jene
Varianten, die natürlich
vorkommen, wie allele Formen und alternativ-gespleißte Formen,
sowie Varianten, die durch Modifizieren der Aminosäure-Sequenz
eines ADAM-Disintegrin-Domän-Polypeptids
oder der Nukleotidsequenz einer Nukleinsäure, die ein ADAM Disintegrin-Domän-Polypeptid
kodiert, hergestellt wurden.
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Im
Allgemeinen sollten die Substitutionen von einer vor mehreren Aminosäuren, die
in dem nativen Polypeptid vorhanden sind, konservativ gemacht werden.
Beispiele von konservativen Substitutionen umfassen Substitutionen
von Aminosäuren
außerhalb
der aktiven Domäne(n),
und Substitutionen von Aminosäuren, die
die sekundär
und/oder Tertiärstruktur
der ADAM Disintegrin-Domäne nicht
verändern.
Zusätzliche
Beispiele umfassen das Substituieren eines aliphatischen Restes
durch einen anderen, wie Ile, Val, Leu, oder Ala für einander,
oder Substitutionen eines polaren Restes für einen anderen, wie zwischen
Lys und Arg; Glu und Asp; oder Gln und Asn, oder Substitutionen
eines aromatischen Restes für
einen anderen, wie Phe, Trp, oder Tyr für einander. Andere solche konservative
Substitutionen, zum Beispiel Substitutionen von gesamten Regionen mit ähnlichen
Hydrophobizitätseigenschaften,
sind im Stand der Technik bekannt.
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In
einigen bevorzugten Ausführungsformen
ist die ADAM Disintegrin-Domän-Variante
zumindest etwa 70% identisch in der Aminosäuresequenz zu der Aminosäuresequenz
einer nativen ADAM-Disintegrin-Domäne; in einigen bevorzugten
Ausführungsformen
ist die ADAM Disintegrin-Domän-Variante
zumindest etwa 80% identisch in der Aminosäuresequenz zu der Aminosäuresequenz
einer nativen ADAM-Disintegrin-Domäne. In einigen noch mehr bevorzugten
Ausführungsformen
ist die ADAM Disintegrin-Domän-Variante
zumindest etwa 90% identisch in der Aminosäuresequenz zu der Aminosäuresequenz
einer nativen ADAM-Disintegrin-Domäne; in einigen noch mehr bevorzugten
Ausführungsformen
ist die ADAM Disintegrin-Domän-Variante
zumindest etwa 95% identisch in der Aminosäuresequenz zu der Aminosäuresequenz
einer nativen ADAM-Disintegrin-Domäne. In einigen
am meisten bevorzugten Ausführungsformen
ist die ADAM Disintegrin-Domän-Variante
zumindest etwa 98% identisch in der Aminosäuresequenz zu der Aminosäuresequenz
einer nativen ADAM-Disintegrin-Domäne; in einigen
am meisten bevorzugten Ausführungsformen
ist die ADAM Disintegrin-Domän-Variante
zumindest etwa 99% identisch in der Aminosäuresequenz zu der Aminosäuresequenz
einer nativen ADAM-Disintegrin-Domäne.
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Die
prozentuelle Identität,
sowohl im Fall von Polypeptiden als auch von Nukleinsäuren, kann
durch visuelle Begutachtung bestimmt werden. Die prozentuelle Identität kann unter
Verwendung des Ausrichtungsverfahrens von Needleman und Wunsch (J.
Mol. Biol. 48:443, 1970) bestimmt werden, wie durch Smith und Waterman
(Adv. Appl. Math 2:482, 1981) revidiert wurde. Vorzugsweise wird
die prozentuelle Identität
unter Verwendung eines Computerprogramms bestimmt, zum Beispiel
dem GAP Computerprogramm Version 10.x, erhältlich von der Genetics Computer
Group (GCG; Madison, WI, siehe auch Devereux et al., Nucl. Acids
Res. 12:387, 1984). Die bevorzugten Standardeinstellungen für das GAP
Programm umfassen: (1) ein unäre
Vergleichsmatrix (die einen Wert von 1 für Identitäten und 0 für Nicht-Identitäten enthält) für Nukleotide,
und die gewichtete Vergleichsmatrix von Gribskov und Burgess, Nucl.
Acids. Res. 14:6745, 1986, wie durch Schwartz und Dayhoff, Hrsg.,
Atlas of Protein Sequence and Structure, National Biomedical Reserach
Foundation, S. 353-358, 1979 für
Amionsäuren;
(2) einen Strafpunkt von 30 (Aminosäuren) oder 50 (Nukleotide)
für jede
Lücke und
einen zusätzlichen
Strafpunkt von 1 (Aminosäuren)
oder 3 (Nukleotide) für
jedes Symbol in jeder Lücke;
(3) keinen Strafpunkt für
Endlücken;
und (4) keine maximale Strafe für
große
Lücken.
Andere Programme, die durch Fachleute auf dem Gebiet des Sequenzvergleiches
verwendet werden, können
auch verwendet werden. Für
Fragmente von ADAM Disintegrin-Domänen wird die prozentuelle Identität basierend
auf dem Abschnitt der ADAM Disintegrin-Domäne, die in dem Fragment vorhanden
ist, berechnet.
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Wenn
eine Deletion- oder Insertionsstrategie adoptiert wird, muss die
potentielle Wirkung der Deletion oder Insertion auf die biologische
Aktivität
(wie Integrin-Bindungsaktivität,
Inhibierung der Endothelzell-Migration oder Inhibierung der Angiogenese)
berücksichtigt
werden. Untereinheiten der erfindungsgemäßen Polypeptide können durch
das Deletieren von terminalen oder internen Resten oder Sequenzen
konstruiert werden. Zusätzliche
Anleitung, wie zu den Arten von Mutationen, die gemacht werden können, wird
durch ein Vergleich der Sequenz der ADAM Disintegrin-Domän-Polypeptide
mit Polypeptiden, die ähnliche
Strukturen besitzen, sowie durch Durchführen einer Strukturanalyse
der erfindungsgemäßen Polypeptiden
bereitgestellt.
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Der
Begriff „Variante" umfasst auch ADAM
Disintegrin-Domän-Polypeptide,
die durch Nukleinsäuren kodiert
sind, die zum Hybridisieren unter mäßig stringenten Bedingungen
(z.B. Vorwaschlösung
von 5XSSC, 0,5% SDS, 1.0 mM EDTA (pH 8,0) und Hybridisierungsbedingungen
von 50 °C,
5 X SSC, über
Nacht) oder höher stringenten
Bedingungen an DNA Sequenzen, die ADAM Disintegrin-Domän-Polypetide kodieren,
in der Lage sind und Polypeptide kodieren, die zumindest eine Aktivität beibehalten,
die ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus Integrin-Bindungsaktivität, Inhibierung von Endothelzell-Migration,
und Inhibierung der Angiogenese. Der Fachmann kann zusätzliche
Kombinationen von Salz und Temperatur bestimmen, die mäßige Hybridisierungsstringenz
darstellen. Bedingungen höherer
Stringenz umfassen höhere
Temperaturen für
die Hybridisierungs und Posthybridisierungswaschungen, und/oder
niedere Salzkonzentrationen.
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Mutationen
können
in Nukleinsäuren
eingeführt
werden, indem Oligonukleotide, die eine mutierte Sequenz enthalten,
synthetisiert werden, die durch Restriktionsstellen flankiert sind,
die die Ligation in Fragmente der nativen Sequenz ermöglichen.
Im Anschluss an die Ligation kodiert die resultierende rekonstruierte
Sequenz eine Variante mit der gewünschten Aminosäure-Insertion,
-Substitution oder -Deletion. Alternativ können Oligonukleotid-gerichtete,
ortsspezifische Mutagenese-Verfahren
eingesetzt werden, um ein verändertes Gen
bereitzustellen, in welchem bestimmte Kodons gemäß der erforderlichen Substitution,
Deletion oder Insertion verändert
sind. Das weithin bekannte Polymerase-Kettenreaktion (PCR)-Verfahren
kann auch verwendet werden, um einen DNA Sequenz, die ein gewünschtes
Polypeptid oder Fragment davon kodiert, zu erzeugen oder zu amplifizieren.
Oligonukleotide, die die gewünschten
Termini der DNA Fragmente definieren, werden als 5' und 3' Primer eingesetzt.
Die Oligonukleotide können
zusätzlich
Erkennungsstelle für
Restriktionsendonukleasen enthalten, um die Insertion des amplifizierten
DNA Fragments in einen Expressionsvektor zu fördern.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst weiters die Verwendung von ADAM Disintegrin-Domän-Polypeptide
mit oder ohne assoziiertem nativem Glycosylierungsmuster. ADAM-Disintegrin-Domäne, die
in Hefe oder Säugetier
Expresssionsystemen (z.B. COS-1 oder COS-7 Zellen) exprimiert wird,
kann zu einem nativen ADAM Disintegrin-Domän-Polypeptid hinsichtlich des
Molekulargewichtes und Glcosylierungsmuster ähnlich sein oder zu diesem
signifikant unterschiedlich sein, in Abhängigkeit der Wahl des Expressionssystems.
Expression von ADAM-Disintegrin-Domän-Polypeptide in bakteriellen
Expressionssystemen, wie E. coli, liefert nicht-glycosylierte Moleküle. Unterschiedliche
Wirtszellen können
auch Polypeptide unterschiedlich bearbeiten, was zu heterologen
Mischungen von Polypeptiden mit variablen N- oder C-Termini führt.
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Die
primäre
Aminosäure-Struktur
von ADAM-Disintegrin-Domän-Polypeptide
kann modifiziert werden, um Derivate zu erzeugen, indem kovalente
oder aggregative Konjugate mit anderen chemischen Anteilen, wie Glycosylgruppen,
Lipiden, Phosphate, Acetylgruppen und dergleichen gebildet werden.
Kovalente Derivate von ADAM Disintegrin-Domän-Polypeptide können durch
Verbinden von bestimmten funktionellen Gruppen an die ADAM Disintegrin-Domän-Aminosäure-Seitenketten oder
an den N-Terminus oder C-Terminus eines ADAM Disintegrin-Domän-Polypeptid
hergestellt werden.
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Fusionspolypeptide
von ADAM-Disintegrin-Domänen,
die beim Ausführen
der Erfindung nützlich
sind, umfassen kovalente oder aggregative Konjugate von ADAMdis
oder seinen Fragmenten mit anderen Polypeptiden, wie z.B. durch
Synthese in rekombinanter Kultur als N-terminale oder C-terminale
Fusionen. Eine Klasse von Fusionspolypeptiden ist unten im Zusammenhang
mit ADAM Disintegrin-Oligomeren diskutiert. Als ein anderes Beispiel
kann ein Fusionspolypeptid ein Signalpeptid (welches auch abwechselnd
als eine Signalsequenz, Leitpeptid, Leitsequenz, oder Leader bezeichnet
wird) an der N-terminalen
Region oder C-terminalen Region eines ADAM-Disintegrin-Domän-Polypeptids aufweisen,
welches den Transfer des Polypeptids von seiner Synthesestelle zu
einer Stelle innerhalb oder außerhalb
der Zellmembran oder Zellwand co-translatorisch oder post-translatorisch
steuert. Es ist besonders vorteilhaft, ein Signalpeptid, das die
extrazelluläre
Sekretion fördert,
an den N-Terminus
eines löslichen
ADAMdis-Polypeptids zu fusionieren. In diesem Fall wird das Signalpeptid
typischerweise bei der Sekretion des löslichen Polypeptids aus der
Zelle abgeschnitten.
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Sezernierte
lösliche
Polypeptide können
durch Trennen intakter Zellen, die das gewünschte Polypeptid exprimieren,
von dem Kulturmedium, z.B. durch Zentrifugation, und Untersuchen
des Mediums (Überstand) auf
die Gegenwart des gewünschten
Polypeptids identifiziert werden (und von seinen nicht-löslichen
Membran-gebundenen Gegenstücken
unterschieden werden). Die Gegenwart des gewünschten Polypeptids im Medium
deutet an, dass das Polypeptid aus den Zellen sezerniert wurde und
somit eine lösliche
Form des Polypeptids ist. Lösliche
Polypeptide können
durch eine beliebige von einer Reihe von herkömmlichen Techniken hergestellt
werden. Eine DNA Sequenz, die ein gewünschtes lösliches Polypeptid kodiert,
kann in einen Expressionsvektor für die Herstellung des Polypeptids
subkloniert werden, oder das gewünschte
kodierende DNA Fragment kann chemisch synthetisiert werden.
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Lösliche ADAM
Disintegrin-Domän-Polypeptide
weisen die gesamte oder einen Teil der ADAM Disintegrin-Domäne auf,
mit oder ohne zusätzliche
Segmente von dem extrazellulären
Abschnitt der ADAM (wie die Cystein-reiche Region), jedoch fehlt
im Allgemeinen eine Transmembran-Domäne, die die Zurückhaltung
des Polypeptids an der Zelloberfläche bewirken würde. Lösliche Polypeptide
können
einen Teil der Transmembran-Domäne
oder die gesamte oder einen Teil der cytoplasmatischen Domäne enthalten,
solange das Polypeptid aus der Zelle, in welcher es erzeugt wird,
sezerniert wird. Beispiele von löslichen
ADAM Disintegrin-Domän-Polypeptiden
sind in den Beispielen bereitgestellt. In einigen bevorzugten Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung wird eine multimere Form eines löslichen
ADAM Disintegrin-Domän-Polypeptids
verwendet, um die Integrinbindung an Liganden und somit die Integrin
biologische Aktivität
zu inhibieren. Das lösliche ADAM
Disintegrin-Domän-Polypeptid
wird verwendet, um die Endothelzell-Migration und/oder Angiogenese zu inhibieren.
Diese inhibitorischen Aktivitäten
können
sowohl Integrin-vermittelte und Integrin-unabhängige Mechanismen umfassen.
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ADAM
Disintegrin-Domän-Multimere
sind kovalent-gebundene oder nichtkovalent-gebundene Multimere,
einschließlich
von Dimeren, Trimeren und höheren
Multimeren. Oligomere können
durch Disulfidbindungen, die zwischen Cysteinresten auf unterschiedlichen
ADAM Disintegrin-Domän-Polypeptiden
gebildet sind, verbunden sein. Eine Ausführungsform der Erfindung ist
auf Multimere gerichtet, die mehrere ADAM Disintegrin-Domän Polypeptide
aufweisen, die über
kovalente oder nicht-kovalente Interaktionen zwischen den Peptidanteilen,
die an die ADAM Disintegrin-Domän-Polypeptide
fusioniert sind, verbunden sind. Solche Peptide können Peptidlinker
(Spacer), oder Peptide sein, die die Eigenschaft des Förderns der
Multimerisierung besitzen. Leucin-Zipper und bestimmte Polypeptide,
die von Antikörper
abgeleitet sind, sind unter den Peptiden, die die Multimerisierung
von ADAM Disintegrin-Domän-Polypeptiden,
die daran angehängt
sind, fördern,
wie später
detaillierter beschrieben ist. In bestimmten Ausführungsformen
weisen die Multimere von zwei bis vier ADAM Disintegrin-Domän-Polypeptide
auf.
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In
einigen Ausführungsformen
wird ein ADAM Disintegrin-Domän-Multimer
unter Verwendung von Polypeptiden, die von Immunglobulinen abgeleitet
sind, hergestellt. Die Herstellung von Fusionsproteinen, die bestimmte
heterologe Polypeptide aufweisen, die an verschiedene Abschnitte
von Antikörper-abgeleiteten
Polypeptiden (einschließlich
der Fc-Domäne)
fusioniert sind, wurde z.B. durch Ashkenazi et al. (Proc. Natl.
Acad. Sci. USA 88:10535, 1991); Byrn et al., (Nature 344:677, 1990);
und Hollenbaugh und Aruffo („Construction
of Immunoglobulin Fusion Proteins" in Current Protocols in Immunology,
Suppl. 4, Seiten 10.19.1-10.19.11,
1992) beschrieben.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist auf ein ADAM Disintegrin-Domän (ADAMdis)
Dimer gerichtet, das zwei Fusionspolypeptide aufweist, die durch
Fusionieren einer ADAM Disintegrin-Domäne
an ein Fc-Polypeptid erzeugt wurden. Eine Genfusion, die das ADAMdis-Fc-Fusionspolypeptid kodieren,
wird in einen geeigneten Expressionsvektor eingeführt. ADAMdis-Fc-Fusionspolypeptide
werden in Wirtszellen exprimiert, die dem rekombinanten Expressionsvektor
transformiert sind, und es wird ihnen ermöglicht, sich ähnlich wie
Antikörpermoleküle zusammenzufinden,
woraufhin sich Interketten-Disulfidbinden zwischen den Fc-Anteilen
bilden, um divalente lösliche
ADAMdis-Polypeptide zu ergeben. Der Begriff „Fc-Polypeptid", so wie hierin verwendet,
umfasst native und Muteinformen von Polypeptiden, die von der Fc
Region eines Antikörpers
abgeleitet sind. Verkürzte
Formen von solchen Polypeptiden, die die Hinge-Region enthalten,
die die Dimerisation fördert,
sind ebenfalls eingeschlossen.
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Ein
geeignetes Fc Polypeptid, beschrieben in der PCT Anmeldung WO 93/10151,
ist ein Einzelkettenpolypeptid, das sich von der N-terminalen Hinge-Region zu dem nativen
C-Terminus der Fc-Region eines menschlichen IgG1-Antikörpers erstreckt. Ein anderes
nützliches
Fc Polypeptid ist das im U.S. Patent 5.457.035 und von Baum et al.,
EMBO J. 13:3992, 1994 beschriebene Fc Mutein. Die Aminosäuresequenz dieses
Muteins ist identisch zu jener der nativen Fc Sequenz, die in WO
93/10151 dargestellt ist, im Ausnahme, dass die Aminosäure 19 von
Leu auf Ala geändert
wurde, die Aminosäure
20 von Leu auf Glu geändert
wurde, und Aminosäure
22 von Gly auf Ala geändert
wurde. Das Mutein zeigt eine verringerte Affinität für Fc Rezeptoren. Fusionspolypeptide,
die Fc Anteile aufweisen, und davon gebildete Multimere, bieten
einen Vorteil der leichten Reinigung durch Affinitätschromatographie über Protein
A oder Protein G Säulen,
und Fc Fusionspolypeptide können
eine längere
in vivo Halbwertszeit bieten, die bei therapeutischen Anwendungen
nützlich
ist, als unmodifizierte Polypeptide.
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In
anderen Ausführungsformen
kann ein lösliches
ADAM Disintegrin-Domän-Polypeptid durch
den variablen Abschnitt einer schweren oder leichten Kette eines
Antikörpers
ersetzt werden. Falls Fusionsproteine mit sowohl der schweren als
auch den leichten Ketten eines Antikörpers hergestellt werden, ist
es möglich,
ein ADAM Disintegrin-Domäm-Multimer
mit bis zu vier löslichen
ADAM Disintegrin Domän-Polypeptiden zu bilden.
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Alternativ
ist das ADAM Disintegrin-Domän-Multimer
ein Fusionspolypeptid, das multiple ADAM Disintegrin-Domän-Polypeptide
aufweist, mit oder ohne Peptidlinker (Spacer), oder Peptide aufweist,
die die Eigenschaft des Fördern
der Multimerisierung besitzen. Unter den geeigneten Peptidtinkern
sind jene, die im U.S. Patent 4.751.180 und 4.935.233 beschrieben
sind. Eine DNA Sequenz, die einen gewünschten Peptidlinker kodiert,
kann zwischen, und in den gleichen Leserahmen wie, die DNA Sequenzen,
die ADAMdis kodieren, unter Verwendung von herkömmlichen im Stand der Technik
bekannten Verfahren eingeführt
werden. Zum Beispiel kann ein chemisch synthetisiertes Oligonukleotid,
das den Linker kodiert, zwischen Sequenzen, die die ADAMdis kodieren,
ligiert werden. In bestimmten Ausführungsformen weist ein Fusionsprotein
von zwei bis vier ADAM Disintegrin-Domän-Polypeptide
auf, die durch Peptidlinker getrennt sind.
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Ein
anderes Verfahren zum Herstellen von ADAM Disintegrin-Domän-Multimeren umfasst
die Verwendung einer Leucin-Zippers-Domäne. Leucin-Zipper-Domänen sind
Peptide, die die Multimerisierung der Proteine, in welchen sie gefunden
werden, fördern.
Leucin-Zippers wurden ursprünglich
in mehreren DNA-Bindungsproteinen
identfiziert (Landschulz et al., Science 240:1759, 1988) und wurden
seit damals in einer Vielzahl von unterschiedlichen Proteinen gefunden.
Unter den bekannten Leucin-Zippers sind natürlich vorkommende Peptide und
Derivate davon, die dimerisieren oder trimerisieren. Beispiel von
Leucin-Zipper Domänen, die
für das
Herstellen von löslichen
oligomeren Proteinen geeignet sind, sind in der PCT Anmeldung WO 94/10308
beschrieben, und der von dem Lungen-Surfactant-Protein D (SPD) abgeleitete
Leucin-Zipper, der in Hoppe et al. FEBS Lett. 344:191, 1994 beschrieben
ist. Die Verwendung eines modifizierten Leucin-Zippers, der die stabile Trimerisierung
eines daran fusionierten heterologen Proteins ermöglicht,
ist in Fanslow et al., Semin. Immunol. 6:267, 1994 beschrieben.
Rekombinante Fusionspolypeptide, die ein ADAM Disintegrin-Domän-Polypeptid
aufweisen, die an ein Leucin-Zipper-Peptid fusioniert sind, werden
in geeigneten Wirtszellen exprimiert, und das ADAM Disintegrin-Domän-Multimer,
das sich bildet, wird aus dem Kulturüberstand gewonnen.
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C. Rekombinante Herstellung von ADAM Disintegrin
Domän-Polypeptiden
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Die
in der vorliegenden Erfindung verwendeten ADAM Disintegrin-Domän-Polypeptide können unter Verwendung
eines rekombinanten Expressionssystems hergestellt werden. Mit einem
rekombinanten Expressionsvektor, der das ADAM Disintegrin-Domän-Polypeptid
kodiert, transformierte Wirtszelle werden unter Bedingungen kultiviert,
die die Expression der ADAM Disintegrin-Domäne fördern und die ADAM Disintegrin-Domäne wird
gewonnen. ADAM Disintegrin-Domän-Polypeptide können auch
in transgenen Pflanzen oder Tieren erzeugt werden.
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Jedes
geeignete Expressionssystem kann eingesetzt werden. Rekombinante
Expressionsvektoren beinhalten DNA, die ein ADAM-Disintegrin-Domän-Polypeptid
kodieren, die mit geeigneten transkriptionalen und translationalen
regulatorischen Nukleotidsequenzen, wie jene, die von einem Säugetier,
mikrobiellen, viralen, oder Insektengen abgeleitet sind, wirksam
verbunden sind. Nukleotidsequenzen sind wirksam verbunden, wenn
die regulatorische Sequenz, die ADAM Disintegrin-Domän-DNA
Sequenz funktionell betrifft. Folglich ist eine Promotor Nukleotidsequenz
mit einer ADAM Disintegrin-Domän
DNA Sequenz wirkungsmäßig verbunden,
wenn die Promotor Nukleotidsequenz die Transkription der ADAM- Disintegrin-Domän DNA Sequenz steuert.
Beispiele von regulatorischen Sequenzen umfassen transkriptionale
Promotoren, Operatoren, oder Enhancer, eine mRNA ribosomale Bindungsstelle,
und geeignete Sequenzen, die die Transkription und Translation-Initiierung
und Termination steuern. Eine Sequenz, die ein geeignetes Signalpeptid
(nativ oder heterolog) kodiert, kann in Expressionsvektoren eingeführt werden.
Eine DNA Sequenz für
ein Signalpeptid (Signalsequenz) kann im Rahmen an die ADAM Disintegrin
Domän-Sequenz
fusioniert sein, so dass das ADAM Disintegrin-Domän-Polypeptid
anfänglich
als ein Fusionsprotein, das das Signalpeptid aufweist, translatiert
wird. Ein Signalpeptid, das in den beabsichtigten Wirtszellen funktionell
ist, fördert
die extrazelluläre
Sekretion des ADAM Disintegrin-Domän-Polypeptids. Das Signalpeptid
wird von dem ADAM Disintegrin- Domän-Polypeptid bei
der Sekretion aus der Zelle abgespalten. Geeignete Wirtszellen für die Expression
von ADAM Disintegrin-Domän-Polypeptiden
umfassen Prokaryoten, Hefe und höhere
eukaryotische Zellen, einschließlich
Insekten- und Säugetierzellen.
Geeignete Klonierungs- und Expressionsvektoren für die Verwendung mit bakteriellen,
Pilz-, Hefe, Insekten-, und Säugetierzellwirten
sind im Stand der Technik bekannt.
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Unter
Verwendung der Techniken von rekombinanter DNA, einschließlich Mutagenese
und der Polymerase Kettenreaktion (PCR), kann der Fachmann DNA Sequenzen
erzeugen, die ADAM Disintegrin Domän Polypeptide kodieren, die
verschiedene Additionen oder Substitutionen von Aminosäure-Resten
oder Sequenzen, oder Deletionen von terminalen oder internen Resten
oder Sequenzen aufweisen, einschließlich ADAM Disintegrin-Domän-Fragmenten,
Varianten, Derivaten, Multimeren, und Fusionspolypeptiden.
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Die
Prozeduren für
das Reinigen von exprimierten ADAM Disintegrin-Domän-Polypeptiden
wird gemäß dem eingesetzten
Wirtsystem variieren und ob das rekombinante Polypeptid sezerniert
wird oder nicht. ADAM Disintegrin-Domän-Polypeptide können unter Verwendung von Verfahren,
die im Stand der Technik bekannt sind, gereinigt werden, einschließlich von
einem oder mehreren Konzentrations-, Aussalzungs-, Ionenaustausch,
hydrophobe Interaktion, Affinitätsreinigung,
HPLC, oder Größenauschlusschromatographie-Schritten.
Fusionspolypeptide, die Fc Anteile aufweisen (und davon gebildete
Multimere) bieten den Vorteil der leichteren Reinigung durch Affinitätschromatographie
an Protein A oder Protein G Säulen.
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D. Therapeutische Verfahren
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Die
offenbarte Verwendung von ADAM Disintegrin-Domän-Polypeptiden bei der Herstellung
eines Medikamentes kann verwendet werden, um die Integrinbindung
und Integrin biologische Aktivität
zu inbibieren und um die Endothelzellmigration und/oder Angiogenese
in einem Säugetiere,
das Bedarf an einer solchen Behandlung hat, zu inhibieren. Das Medikament
wird vorteilhafterweise verabreicht, um den Ausbruch oder die Wiederkehr
einer Krankheit oder eines Zustandes, die/der durch ein Integrin
vermittelt ist, zu verhindern oder um ein Säugetier zu behandeln, das eine
Krankheit oder einen Zustand aufweist, die/der durch ein Integrin
vermittelt ist.
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Beispiele
von den therapeutischen Verwendungen von ADAM Disintegrin-Domän-Polypeptiden
und Zusammensetzungen davon umfassen die Behandlung von Individuen,
die an Erkrankungen leiden, die durch Angiogenese vermittelt sind,
wie z.B. Augenkrankheiten, dermatologische Erkrankungen, und maligne
oder metastatische Zustände,
entzündliche
Erkrankungen, Osteoporose und andere Zustände, die durch eine beschleunigte
Knochenresorption vermittelt sind, Restenose, unangemessen Blutplättchen-Aktivierung,
-Rekrutierung, oder Aggregation, Thrombose, oder einen Zustand,
der die Gewebereparatur oder Wundheilung erfordert.
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Unter
den Augenkrankheiten, die gemäß der vorliegenden
Erfindung behandelt werden können,
sind Augenkrankheiten, die durch okulare Neovaskularisierung gekennzeichnet
sind, einschließlich,
ohne darauf beschränkt
zu sein, diabetische Retinopathie (eine Hauptkomplikation von Diabetes),
Retinopathie bei Frühgeburt
(diese verheerende Augenkrankheit, die häufig zu chronischen Sehproblemen
führt und
ein hohes Risiko für
Blindheit besitzt, ist eine schwere Komplikation, während der
Pflege von Frühgeburten),
neovasuläres Glaucom,
Retinobalstom, retrokristalline Fibroplasie, Rubeosis, Uveitis,
Makuladegeneration, und Hornhaut-Transplantat-Neovaskularisierung. Andere entzündliche
Augenkrankheiten, okulare Tumore, und Krankheiten, die mit choroidaler
oder Iris-Neovaskularisierung assoziiert sind, können ebenfalls gemäß der vorliegenden
Erfindung behandelt werden.
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Die
vorliegende Erfindung kann auch verwendet werden, um maligne und
metastatische Zustände
zu behandeln, wie solide Tumore. Solide Tumore umfassen sowohl primäre als auch
metastatische Sarkome und Karzinome.
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Die
vorliegende Erfindung kann auch verwendet werden, um entzündliche
Krankheiten zu behandeln, einschließlich, ohne darauf beschränkt zu sein,
Arthritis, Rheumatismus, entzündliche
Darmkrankheit, und Psoriasis.
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Unter
den Zuständen,
die durch eine unangemessene Blutplättchen-Aktivierung, Rekrutierung, Aggregation
oder Thrombose vermittelt sind, die gemäß der vorliegenden Erfindung
behandelt werden können,
sind Koronararterie-Erkrankung
oder Verletzung, Myokardinfarkt oder Verletzung, im Anschluss an
einen Myokardinfarkt, Schlaganfall, unstabile Angina, Atherosklerose,
Arteriosklerose, Präeklampsie,
Blutplättchen-assoziierte
ischämische
Störungen,
einschließlich
Lungenischämie,
koronare Ischämie,
und cerebrale Ischämie,
Restenosis im Anschluss an perkutane koronare Intervention einschließlich Angioplastie,
Atherektomie, Stent-Einbringung, und Bypass-Operation, thrombotische
Störungen,
einschließlich
Koronararterien-Thrombose, cerebrale Arterienthrombose, endokardiale
Thrombose, periphere Arterienthrombose, venöse Thrombose, Thrombose und
Koagulopathien, die mit der Exposition zu einer fremden oder verletzten
Gewebeoberfläche
assoziiert sind, und Reokklusion im Anschluss an Thrombose, tiefe
Venenthrombose (DVT), pulmonale Embolie (PE), vorübergehende
ischämische
Attacken (TIAs), und andere Zustände,
bei denen die vaskuläre
Okklusion ein häufiges
zugrundeliegendes Merkmal ist. Bei einigen Ausführungsformen werden die Verfahren
gemäß der Erfindung
in Individuen verwendet, die ein hohes Risiko für die Thrombus-Bildung oder
Reformation, vorgeschrittene Koronararterie-Erkrankung, oder für Okklusion,
Reokklusion, Stenose, und/oder Restenose von Blutgefäßen oder
Schlaganfall besitzten. Die Verfahren gemäß der Erfindung können in
Kombination mit Angioplastie-Verfahren, wie Ballon-Angioplastie,
Laser-Angioplastie, koronare Atherektomie, oder ähnliche Techniken, Karotisendarterektomie,
Anastomose von vaskulären
Transplantaten, Operation mit einem hohen Thrombusbildungsrisiko
(z.B. koronare Bypass-Operation,
Insertion eines prosthetischen Ventils oder Gefäßes und der gleichen), Atherektomie,
Stent-Einbringung, Anordnung eines chronischen kardiovaskulären Gerätes, wie
eines Dauerkatheters oder prosthetischen Ventils oder Gefäßes, Organtransplantat,
oder Bypass-Operation.
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Andere
Krankheiten und Zustände,
die gemäß der vorliegenden
Erfindung behandelt werden können, umfassen
benigne Tumore und präneoplastische
Zustände
und mykcardiale Angiogenese.
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Die
Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung können
in in vivo Tiermodellen für
die gewünschte prophylaktische
oder therapeutische Aktivität
getestet werden, sowie um die optimale therapeutische Dosierung
vor der Verabreichung an Menschen zu bestimmen.
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Die
Menge eines bestimmten ADAM Disintegrin Domän Polypeptids, die bei einem
bestimmten Behandlungsverfahren effektiv sein wird, hängt vom
Alter, Art und Schwere des zu behandelnden Zustandes, Körpergewicht,
gewünschte
Behandlungsdauer, Verabreichungsmethode und anderen Parametern ab.
Effektive Dosierungen werden durch einen Arzt oder durch anderes
qualifiziertes medizinisches Personal bestimmt. Typische wirksame
Dosierungen sind etwa 0,01 mg/kg bis etwa 100mg/kg Körpergewicht.
Bei einigen bevorzugten Ausführungsformen
ist die Dosierung etwa 0,1-50 mg/kg; in einigen bevorzugten Ausführungsformen
ist die Dosierung etwa 0,5-10 mg/kg. Die Dosierung für die lokale
Verabreichung ist üblicherweise
geringer als für die
systemische Verabreichung. Bei einigen Ausführungsformen ist eine einzelne
Verabreichung ausreichend; in einigen Ausführungsformen wird die ADAM
Disintegrin-Domäne
in mehreren Dosen über
einen oder mehrere Tage verabreicht.
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Die
ADAM Disintegrin-Domän-Polypeptide
sind typischerweise in Form einer pharmazeutischen Zusammensetzung
verabreicht, die einen oder mehrere pharmazeutisch akzeptable Träger aufweist.
Zu pharmazeutisch akzeptablen Trägern
zählen
Verdünnungsmittel,
Füllstoffe,
Adjuvanzien, Exzipienten, und Vehikel, die für die Verabreichungsroute pharmazeutisch
akzeptabel sind, und können
wässrige
und ölige
Suspensionen sein, die unter Verwendung geeigneter Dispergiermittel,
Benetzungs- und Suspendiermittel formuliert sind.
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Pharmazeutisch
akzeptable Träger
sind im Allgemeinen sterile und pryrogenfreie Mittel, und können Wasser, Öle, Lösungsmittel,
Salze, Zucker, und andere Kohlenhydrate, Emulgatoren, Puffer, antimikrobielle Substanzen,
und Chelatbildner beinhalten. Der jeweilige pharmazeutisch akzeptable
Träger
und das Verhältnis
des aktiven Wirkstoffs zu Träger
werden durch die Löslichkeit
und chemischen Eigenschaften der Zusammensetzung, die Verabreichungsart
und pharmazeutische Standardpraxis bestimmt.
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Die
ADAM Disintegrin-Domän-Polypeptide
werden einem Patienten auf eine Art und Weise verabreicht, die für die Indikation
angemessen ist. Somit können
zum Beispiel die ADAM Disintegrin-Domän-Polypeptide, oder pharmazeutische
Zusammensetzungen davon, intravenös, transdermal, intradermal,
intraperitoneal, intramuskuläre,
intranasal, epidural, oral, topisch, subkutan, intrakavitär, verzögerte Freisetzung
aus Implantaten, peristaltische Wege, oder durch jede andere geeignete
Technik verabreicht werden. Parenterale Verabreichung ist bevorzugt.
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In
bestimmten Ausführungsformen
der beanspruchten Erfindung weist die Behandlung weiters das Behandeln
des Säugetiers
mit einem oder mehreren zusätzlichen
therapeutischen Wirkstoffen auf. Die zusätzlichen therapeutischen Wirkstoffe
können
vor, gleichzeitig mit oder im Anschluss an die Verabreichung des ADAM
Disintegrin Domän
Polypeptids verabreicht werden. Die Verwendung von mehr als einem
therapeutischen Wirkstoff ist besonders vorteilhaft, wenn das behandelte
Säugetier
einen soliden Tumor aufweist. In einigen Ausführungsformen der beanspruchten
Erfindung weist die Behandlung weiters das Behandeln des Säugetiers
mit Strahlung auf. Strahlung, einschließlich Brachytherapie und Teletherapie,
kann vor, gleichzeitig mit, oder im Anschluss an die Verabreichung
des ADAM Disintegrin Domän
Polypeptids und/oder zusätzlichem(n)
therapeutischen Wirkstoff(en) verabreicht werden.
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In
einigen bevorzugten Ausführungsformen
umfasst das Verfahren die Verabreichung von, zusätzlich zu einem ADAM Disintegrin
Domän Polypeptid,
einem oder mehreren Therapeutika, die ausgewählt sind aus der Gruppe bestehend
aus alkylierenden Mitteln, Antimetaboliten, Vinca-Alkaloiden und
anderen von Pflanzen-abgeleiteten Chemotherapeutika, Antitumor-Antibiotika,
Antitumor-Enzyme,
Topoisomerase-Inhibitoren, Platin-Analoga, adrenokortikale Suppressiva,
Hormone und Antihormone, Antikörper,
Immuntherapeutika, Radiotherapeutika und Modifikatoren der biologischen
Reaktion.
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In
einigen bevorzugten Ausführungsformen
umfasst das Verfahren die Verabreichung von, zusätzlich zu einem ADAM Disintegrin
Domän Polypeptid,
einem oder mehreren Therapeutika, die ausgewählt sind aus der Gruppe bestehend
aus Cisplatin, Cyclophosphamid, Mechlorethamin, Melphalan, Bleomycin,
Carboplatin, Fluoruracil, 5-Fluordeoxyuridin, Methotrexat, Taxol,
Asparaginase, Vincristin, und Vinblastin, Lymphokinen und Cytokinen
wie Interleukinen, Interferonen (alpha, beta, oder delta) und TNF,
Chlorambucil, Busulfan, Carmustin, Lomustin, Semustin, Streptozocin,
Dacarbazin, Cytarabin, Mercaptopurin, Thioguanin, Vindesin, Etoposid,
Teniposid, Dactinomycin, Daunorubicin, Doxorubicin, Bleomycin, Plicamycin,
Mitomycin, L-Asparaginase, Hydroxyharnstoff, Methylhydrazin, Mitotan,
Tamoxifen, Fluoxymesteron, IL-8 Inhibitoren, Angiostatin, Endostatin,
Kringle5, Angiopoietin-2 oder andere Antagonisten von Angiopoietin-1,
Antagonisten des Blutplättchen-aktivierenden
Faktors, Antagonisten des basischen Fibroblasten-Wachstumsfaktors
und COX-2 Inhibitoren.
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In
einigen bevorzugten Ausführungsformen
umfasst das Verfahren die Verabreichung von, zusätzlich zu einem ADAM Disintegrin
Domän Polypeptid,
einem oder mehreren therapeutischen Polypeptiden, einschließlich löslichen
Formen davon, die ausgewählt
sind aus der Gruppe bestehend aus Flt3 Ligand, CD40 Ligand, Interleukin-2,
Interleukin-12, 4-1BB Ligand, anti-4-1BB Antikörper, TRAIL, TNF Antagonisten
und TNF Rezeptor-Antagonisten, einschließlich TNFR/Fc, Tek Antagonisten,
TWEAK Antagonisten und TWEAK-R Antagonisten, einschließlich TWEAK-R/Fc,
VEGF Antagonisten einschließlich
anti-VEGF Antikörper,
VEGF Rezeptor-Antagonisten (einschließlich VEGF-R1 und VEGF-R2,
auch als F1t1 und F1k1 oder KDR bekannt), CD148 Bindungsproteine
(auch als DEP-1, ECRTP, und PTPRJ bezeichnet, siehe Takahashi et
al., J. Am. Soc. Nephrol. 10:2135-45, 1999; und PCT Veröffentlichungsnummer
WO 00/15258, 23. März
2000) und Nectin-3-Antagonisten.
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Die
ADAM Disintegrin Domän-Polypeptide
der Erfindung können
als eine Komponente von, oder in Kombination mit einer „metronomischen
Therapie" verwendet
werden, so wie jene die von Browder et al., und Klement et al. (Cancer
Research 60:1878, 2000; J. Clin. Invest. 105(8):R15, 2000; siehe
auch Barinaga, Science 288:245, 2000) beschrieben ist.
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So
wie hierin verwendet, umfassen die Begriffe „Therapie", „therapeutisch", „behandeln", und „Behandlung" die Prophylaxe,
d.h. Verhinderung, zusätzlich
zu der Therapie oder Behandlung einer bestehenden Krankheit oder
eines bestehenden Zustandes. Die Verfahren der vorliegenden Erfindung
kann verwendet werden als eine Erstlinien-Behandlung, für die Behandlung
der verbleibenden Krankheit im Anschluss an die primäre Therapie,
oder als einen Zusatz zu anderen Therapien. Verfahren zum Messen
der biologischen Wirksamkeit sind im Stand der Technik bekannt und
werden in den Beispiel später
beschrieben.
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Beispiele
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Die
folgenden Beispiele sind beabsichtigt, um bestimmte Ausführungsformen
zu illustrieren und nicht, um den Umfang der Erfindung zu beschränken.
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Beispiel 1
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ADAM Disintegrin Domän Polypeptide
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Dieses
Beispiel beschreibt ein Verfahren für die rekombinante Herstellung
von ADAM Disintegrin Domän
Polypeptiden.
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Expressionskassetten,
die eine IgKappa Leitsequenz, ADAM Disintegrin-Domäne
und C-terminale Fc Region kodieren, wurden in bakteriellen Plasmiden
konstruiert, dann in eukaryotische Expressionvektoren (pDC409, EMBO
J. 10:2821, 1991, oder anderen Säugetier
Expressionsvektoren) transferiert. Die Kodierungsregionen von verschiedenen
Konstrukten sind in Tabelle 2 zusammengefasst. Zusätzlich zu
der Disintegrin-Domäne
kodieren diese Konstrukte zusätzliche
Abschnitte des extrazellulären
Abschnittes des ADAMs (z.B. die Cystein-reiche Region und EGF-artige
Domäne).
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Die
Expressionsvektoren wurden in COS-1, CV-1/EBNA, oder 293/EBNA Zellen
transfiziert. Zwei Tage nach der Transfektion wurden die Zellen
mit 35S für vier Stunden markiert. Überstände und
Gesamtzelllysate wurden hergestellt und Aliquote wurden unter Verwendung
von Protein-A-Sepharosekügelchen
immunpräzipitiert,
um die Fc-markierten Polypeptide einzufangen. 35S
markierte ADAM Disintegrin-Fc-Polypeptide wurden auf 8-16% reduzierenden
Gelen analysiert und mittels Autoradiographie ermittelt.
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Der
Zelltyp, der das meiste lösliche
Protein im Überstand
erzeugt, wurde in einer transienten Transfektion in einem großen Maßstab (T-175
Format, 20 Flaschen) verwendet, und etwa ein Liter Überstand
wurde nach einer Woche geerntet. ADAM Disintegrin-Fc-Polypeptide
wurden aus den Überständen unter
Verwendung der Affinitätschromatographie
(Protein A Säule)
gereinigt. Die Polypeptide wurden durch Bestimmen der N-terminalen
Aminosäure-Sequenz,
Aminosäure-Zusammensetzung und
Protein-Integrität
(SDS-PAGE unter reduzierenden und nichtreduzierenden Bedingungen)
charakterisiert, bevor die Polypeptide im FACS, Immunpräzipitation,
und biologische Untersuchungen, wie jene, die später beschrieben sind, verwendet
wurden. Tabelle
2 ADAM
Disintegrin Domän-Polypeptid-Konstrukte
- 1 Reste in der
Polypeptid-Sequenz
- 2 die vorausgesagte Spaltungsstelle
ist nach Rest 20
- 3 des Konstruktes, das ADAMdis umfasst,
aber auch zusätzliche
ADAM Sequenz enthalten kann
- 4 Disintegrin-Rahmenwerk, z.B., SEQ
ID NO: 20
-
Beispiel 2
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Bindung von ADAM Disintegrin-Domän-Polypeptiden
an Zellen
-
A. Bindung an Endothelzellen
-
Dieses
Beispiel beschreibt eine flusszytometrische Intregin mAb basierende
Bindungsinhibierungsuntersuchung, welche verwendet wird, um die
Bindung von ADAM Disintegrin-Fc-Polypeptiden an Integrine, die auf
der Oberfläche
von Endothelzellen exprimiert werden, zu zeigen. Humane Endothelzellen
exprimieren αvβ3, αvβ5, β1, β4, α1, α2, α3, α4, α5 und α6 Integrine.
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Primäre humane
dermale mikrovaskuläre
Endothelzellen (HMVEC-d) wurden in ergänztem endothelialem-Wachstumsmedium
(Clonetics Corporation, Walkersville, MD) gehalten. Es wurde von
den im Beispiel 1 erzeugten ADAM Disintegrin-Fc-Polypeptide gezeigt,
dass sie spezifisch an HMVEC-d binden. Es wurde gezeigt, dass monoklonale
Antikörper,
die für
humane Integrine αvβ3 (LM609, anti CD51/61, Chemicon, Temecula,
CA Brooks et al., Science 264:569, 1994), α2β1 (BHA2.1
anti CD49b, Chemicon, Wang et al., Mol. Biol of the Cell 9:865,
1998), α5β1 (SAM-1 anti CD49e, Biodesign, A. te Velde
et al., J. Immunol. 140:1548, 1988); α3β1 (ASC-6
anti CD49c, Chemicon, Pattaramalai et al., Exp. Cell. Res. 222:281,
1996), α4β1 (HP2/1 anti CD49d, Immunotech, Marseilles,
France, Workshop der 4. Internationalen Konferenz über humane
Leukozyten-Differenzierungsantigene,
Wien, Österreich,
1989, Workshop-Nr. p091), α6β1 (GoH3 anti CD49f, Immunotech, Workshop
der 4. Internationalen Konferenz über humane Leukozyten-Differenzierungsantigene,
Wien, Workshop-Nr. p055), α6β4 (439-9B anti CD104, Pharmingen, San Diego,
CA., Schlossman et al., 1995 Leukocyte Typing V: White Cell Differentiation
Antigens, Oxford University Press, New York), und αvβ5 (MAB
1961, Chemicon International, monoklonal anti-human integrin αvβ5 mAb,
Igel isotype, inhibits αvβ5 mediated binding/adhesion to vitronectin/fibronectin;
Weinaker, et al., J. Biol. Chem. 269:6940, 1994) spezifisch sind,
ebenfalls spezifisch an HMVEC-d binden. Jeder dieser Antikörper ist
bekannt dafür,
dass er die Bindung des angegebenen Integrins an seine Liganden
(z.B. Fibronektin, Vitronektin, Figrinogen) spezifisch blockiert.
Die Fähigkeit
von Integrin mAbs, die Bindung von ADAM Disintegrin-Fc-Polypeptiden
zu inhibieren, offenbarte, welche Integrine die Disintegrin-Domänen binden,
und indirekt, welche Integrin-Bindungsaktivitäten in der Lage sind, die Disintegrin-Domänen zu antagonisieren.
Die Fähigkeit
der Antikörper,
die Bindung der ADAM Disintegrin-Fc-Polypeptide an Endothelzellen
zu inhibieren, wurde wie unten beschrieben getestet.
-
Vor
dem Durchführen
der Bindungsstudien wurden die HMVEC-d aus den Kulturgefäßen unter
Verwendung von Trypsin-EDTA entfernt. Die Zellen wurden in Medien,
die Serum enthalten, gewaschen und in Bindungsmedium, das aus PBS,
das 1 mM Ca2+, 1 mM Mg2+ und 0,5 mM Mn2+, 0,1 % Natriumazid, 10% normales
Ziegenserum, 2% Kaninchenserum und 2% fötales Rinderserum enthält, besteht,
resuspendiert. Unter diesen Bindungsbedingungen banden alle ADAM-8,
-9, -10, -15, -17, -20, -21, -22, -23, und -29dis-Fc an humane Endothelzellen.
-
Ein
Hundert Mikroliter Zellsuspension, die 200.000 bis 500.000 HMVEC-d
enthalten, wurden in 12 × 75
mm Plastikteströhrchen
gegeben. Monoklonale Antikörper,
die für
eines der Integrine spezifisch sind, oder ein monoklonaler Kontroll-Antikörper (CD29
oder M15) wurden zu der Zellsuspension bei einer Konzentration von
100 μg/ml
(5-8 facher Massenüberschuss)
15 Minuten vor der Zugabe von Disintegrin-Fc-Fusionproteinen hinzugefügt. ADAM
Disintegrin-Fc-Polypeptide
und Kontroll- Fc Fusionspolypeptide (P7.5II.Fc) wurden bei verschiedenen
Konzentrationen von 12,5 bis 20 μg/ml
zu der Zellsuspensionen hinzugefügt
und für
1 Stunde bei 30°C
inkubiert. Ungebundene Fc Polypeptide wurden durch Zentrifugation
der Zellen in 2ml Bindungsmedien weggewaschen. Die gewaschenen Zellpellets
wurden in Bindungsmedium resuspendiert und dann bei 30°C für 30 Minuten
mit Ziegen-anti-humanem Fc-spezifischem biotinyliertem Antikörper bei
einer Konzentration von 2,5 μg/ml
für 30
Minuten inkubiert. Nach der Zentrifugation und Waschen der Zellpellets
wurden die Zellen in Bindungsmedium resuspendiert und gebundenes
anti-humanes Fc-Biotin wurde durch Hinzufügen von Streptavidin-Phycoerythrin-Konjugat
zu der Zellsuspension bei einer 1:1000 Verdünnung (1μg/ml) und Inkubation bei 30°C für 30 Minuten
ermittelt. Das ungebundene Streptavidin-Phycoeryrhtin wurde weggewaschen
und die Zellen in Bindungsmedium, das Propidumiodid enthält, resuspendiert.
Das Ausmaß der
Fluoreszenzbindung (Disintegring-Fc-Bindung) wurde durch Flusszytometrie
bestimmt.
-
Das
Ausmaß der
Bindung von jedem ADAM Disintegrin-Fc-Polypeptid wurde in der Gegenwart
von Anti-Integrin-spezifischen mAb und in der Gegenwart von Kontroll-mAb
bestimmt. Sowohl die Intensität
der Bindung (MFI) und der Prozentsatz an bindenden Zellen wurden
bestimmt. Die prozentuelle Inhibierung wurden unter Verwendung der
Formel [1-(MFI-Kontrolle-MFI Integrin mAb)/MFI Kontrolle] berechnet.
Die Ergebnisse dieser Studien sind in Tabelle 3 zusammengefasst.
-
ADAM-15,
-17, -20, und -22 Disintegrin Domän Polypeptide banden an αvβ3;
ADAM 23 Disintegrin Domän
Polypeptid band an α2β1; ADAM-15,-21,-22 und -23 Disintegrin-Domän-Polypeptide
banden an α5β1; ADAM-10, -17, -22, und -23 Disintegrin
Domän Polypeptide
banden an α6-Integrine; ADAM-10 und -152 Disintegrin
Domän Polypeptide
banden an αvβ5. Ein Überschuss
an einem nicht blockierenden αvβ5-Antikörper
beeinflusste die Bindung von ADAM-10, -22, und -23 Disintegrin-Polypeptiden
an Endothellzellen signifikant, was darauf hinweist, dass diese
ADAMdis-Polypeptide mit Integrinstellen, abgesehen von oder zusätzlich zu
den Liganden (z.B. Fibronektin, Vitronektin) Bindungsstellen interagieren.
Basierend auf den Ergebnissen von einer unterschiedlichen Untersuchungsart
haben Cal et al. berichtet, dass die ADAM-23 Disintegrin-Domäne mit dem αvβ3-Integrin
durch einen RGD-unabhängigen
Mechanismus interagiert (Molec. Biol. of the Cell, 11:1457, 2000).
-
Bindungsexperimente
wurden unter Verwendung anderer ADAM Disintegrin-Domänen
und anderer monoklonaler Antikörper
wiederholt. ADAM Disintegrin-Fc-Polypeptide,
die an ausgewählte
Integrine binden, werden weiters auf die Fähigkeit getestet, die Integrin-Ligand-Interaktionen
zu stören
und um die Endothelzellfunktion, Angiogenese, und andere biologische
Aktivitäten
in vitro und in vivo zu modulieren.
-
-
B. Bindung an primäre humane T-Zellen
-
Primäre humane
T-Zellen wurden aus Vollblut gereinigt. Diese Zellen wurden in FACS
Experimenten verwendet, um die Zelloberflächenbindung von gereinigten
ADAMdis-Fc-Polypeptiden zu beurteilen. Die ADAMdis-Fc-Bindung wurde
mit und ohne Con A (5 μg/ml)
oder immobilisiertem OTK3 Antikörper
(1 mg/ml immobilisiert für
1 Stunde, 37°C)
Stimulation beurteilt. ADAMdis-Fc-Polypeptide (20 μ/ml) wurden
entweder bei 4°C
oder 30°C
in der Gegenwart von Kationen (Ca++, Mg++, Mn++, jeweils 0,5 mM)
gebunden. Die Zelloberflächen-Integrinexpression
wurde unter Verwendung einer Gruppe von Maus und Ratten antihumanen
Integrin-Antikörpern
beurteilt. αvβ5, α1, α3, α4, α6, β1 und β7-Integrine wurden auf der Oberfläche dieser
Zellen detektiert. ADAMdis-Fc Polypeptide banden nicht an primäre T-Zellen
bei 4°C.
ADAM-8-, ADAM-9-, ADAM-15-, ADAM-20-, ADAM-21-, ADAM-22-, und ADAM-23-dis-Fc-Polypeptide
banden primäre
T-Zellen bei 30°C
mit ConA Stimulation. ADAMdis-Fc-Bindung wurde durch einen dreifachen
molaren Überschuss
an Antikörpern gegen
die oben aufgelisteten Integrine nicht inhibiert.
-
C. Bindung an ruhende Blutplättchen
-
Bindung
von ADAMdis-Fc-Polypeptiden an mit Citrat-verstetzten, gewaschenen,
ruhenden Blutplättchen
wurde bei 4°C
oder 30°C
durchgeführt.
Die Bindung wurde durch Flusszytometrie unter Verwendung eines biotionylierten
antihumanen Fc spezifischen Antikörpers und Strepatvidin-PE analysiert.
Ruhende Blutplättchen
exprimieren die Integrine CD41/CD61 und CD49e. ADAM-9dis-Fc und
ADAM-8dis-Fc banden ruhende Blutplättchen bei 30°C, nicht
jedoch bei 4°C.
ADAM-9dis-Fc Bindung an ruhende Blutplättchen bei 30°C wurde durch
einen zehnfachen Überschuss
an CD41 a mAb nicht inhibiert.
-
Bindung 3
-
Aktivität von ADAM Disintegrin Domän-Polypeptiden
in einer Wundverschlussuntersuchung
-
Eine
planare Endothelzell-Migration (Wundverschluss) Untersuchung wurde
verwendet, um die Inhibierung der Angiogenese durch ADAM Disintegrin-Fc-Polypeptiden in vitro
zu quantifizieren. In dieser Untersuchung wird die Endothelzell-Migration
als die Verschlussrate einer kreisförmigen Wunde in einer kultivierten Zellmonoschicht
gemessen. Die Rate des Wundverschlusses ist linear und wird durch
Mittel, die die Angiogenese in vivo stimulieren und inhibieren,
dynamisch reguliert.
-
Primäre humane
renale mikrovaskuläre
Endothelzellen, HRMEC, wurde isoliert, kultiviert, und bei dem dritten
Durchgang nach dem Auftauen verwendet, wie in Martin et al., In
vitro Cell Dev Biol 33:261, 1997 beschrieben. Replikatzirkuläre Läsionen, „Wunden", (600-800 Mikron
Durchmesser) wurden in konfluenten HRMEC Monoschichten unter Verwendung
einer Silicon-bestückten
Bohrmaschine erzeugt. Zu dem Zeitpunkt des Verwundens wurde das
Mediums (DMEM + 1 % BSA) mit 20 ng/m1 PMA (Phorbol-12-myristat-13-acetat), einem
Bereich von Konzentrationen von ADAM Disintegrin-Fc-Polypeptid,
oder Kombinationen von PMA und ADAM Disintegrin-Fc-Polypeptid ergänzt. Der
restliche Wundbereich wurde als eine Funktion der Zeit (0-12 Stunden)
unter Verwendung eines Mikroskops und Bildanalyse-Software (Bioquant,
Nashville, TN) gemessen. Die relative Migrationsrate wurde für jeden
Wirkstoff und jede Wirkstoffkombination durch lineare Regression der
restlichen Wundfläche,
dargestellt über
die Zeit, berechnet. Die Inhibierung von PMA-induzierter Endothelzellmigration
durch ADAM-Disintegrin-Fc-Polypeptide ist in Tabelle 4 gezeigt.
-
Die
Wirkung von ADAM-dis-Fc-Polypetpide auf EGF-induzierte Migration
wurde auch bestimmt. Für diese
Experimente wurde EGF (epidermaler Wachstumsfaktor, 40 ng/ml) zu
dem Medium, anstelle von PMA, zum Zeitpunkt des Verwundens hinzugefügt. Die
Ergebnisse sind in Tabelle 5 gezeigt. Tabelle
4 Wirkung
von ADAM-15, -17, -20 und -23dis-Fc Polypeptiden in PMA-induzierter Endothelzell-Wundverschluss-Migrationsuntersuchung
- 1Steigung zu im
Durchschnitt Triplikat Y-Werten und als ein einzelner Datenpunkt
behandelt, um zu testen, ob die Steigungen signifikant unterschiedlich
sind.
- 2Daten in Klammer sind die +/– Standardfehler
der Steigungen
- 3Prozentuelle im Vergleich zur Migrationsrate,
die in Gegenwart von PMA beobachtet wurde.
Tabelle
5 Wirkung
von ADAM-17, -20 und -23dis-Fc Polypeptiden in EGF-induzierter Endothelzell-Wundverschluss-Migrationsuntersuchung - 1Steigung zu im
Durchschnitt Triplikat Y-Werten und als ein einzelner Datenpunkt
behandelt, um zu testen, ob die Steigungen signifikant unterschiedlich
sind.
- 2Daten in Klammer sind die +/– Standardfehler
der Steigungen
- 3Prozentuelle Inhibierung im Vergleich
zur Migrationsrate, die in Gegenwart von EGF allein beobachtet wurde.
-
ADAM-20
und -23dis-Fc Polypeptide zeigten die stärkste Inhibierung von sowohl
EGF- als auch PMA-induzierter endothelialer Migration bei 15 μg/ml. ADAM-15
und -17dis-Fc-Polypeptide waren beim Inhibieren der Endothelzellmigration
bei 15 μg/ml
weniger wirksam. Hu IgG inhibierten die EGF- oder PMA-induzierte Endothelzellmigration
in irgendeinem der durchgeführten
Experimente nicht, wo es als ein Kontroll-Fc-Protein eingeschlossen
war.
-
Beispiel 4
-
Eine
Maus korneale Pocketuntersuchung wird verwendet, um die Inhibierung
der Angiogenese durch ADAM-Disintegrin-Fc-Polypeptide in vivo zu
quantifizieren. In dieser Untersuchung werden Wirkstoffen, die auf angiogene
oder anti-angiogene Aktivität
getestet werden, in einer verzögerten
Freisetzungsform in einem Hydronpellet immobilisiert, die in Mikrotaschen
implantiert werden, die in dem kornealen Epithelium von anästhesierten
Mäusen
gebildet sind. Die Vaskularisierung wird als das Erscheinen, Dichte
und Ausmass des Gefäßeinwuchses
von dem vaskularisierten kornealen Limbus in die normale avaskuläre Hornhaut
gemessen.
-
Hydronpellets,
wie in Kenyon et al., Inverst. Opthamol. & Visual Science 37:1625, 1996 beschrieben, umfassen
Sucralfat mit bFGF (90 ng/Pellet), bFGF und IgG (11 μg/Pellet,
Kontrolle), oder bFGF und einen Bereich von Konzentrationen von
ADAM Disintegrin-Fc Polypeptiden. Die Pellets werden durch eine
Operation in korneale stromale Mikrotaschen, die durch Mikrodissektion
erzeugt werden, 1 mm medial zu dem lateralen kornealen Limbus von
6-8 Wochen alten männlichen
C57BL Mäusen
implantiert. Nach fünf
Tagen, an der Spitze der neovaskulären Reaktion auf bFGF, wurden
die Hornhäute
unter Verwendung einer Zeiss-Spaltlampe, bei einem Eintrittswinkel
von 35-50° von
der Polarachse in dem Meridian, der das Pellet enthält, photographiert. Die
Bilder wurden digitalisiert und durch substraktive Farbfilter (Adobe
Photoshop 4,0) bearbeitet, um etablierte Mikrogefäße durch
Hämoglobingehalt
zu beschreiben. Bildanalyse-Software (Bioquant, Nashville, TN) wird verwendet,
um die Fraktion des Hornhautbildes, die vaskularisiert ist, die
Gefäßdichte
innerhalb des vaskularisierten Bereiches und die Gefäßdichte
innerhalb der Gesamthornhaut zu berechnen. Die Inhibierung von bFGF-induzierter
kornealer Angiogenese, als eine Funktion der Dosis von ADAM-Disintegrin-Fc-Polypeptid,
wird bestimmt.
-
Beispiel 5
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Inhibierung
der Neovaskularisierung durch ADAM Disintegrin Domän-Polypeptide
in einem murinen Transplantatmodell.
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Überleben
von heterotopisch transplantiertem Herzgewebe von einem Mausdonator
zu der Ohrhaut von einer anderen genetisch ähnlichen Maus erfordert die
angemessene Neovaskularisation durch das transplantierte Herz und
das umgebende Gewebe, um das Überleben
und die Energie für
die Herzmuskelfunktion zu fördern.
Die unangemessene Vaskulatur an der Transplantationsstelle verursacht eine
exzessive Ischämie des
Herzens, Gewebeschädigung,
und das Versagen des Gewebes, sich einzupflanzen. Wirkstoffe, die
Faktoren, die in der Endothelzellmigration und Gefäßbildung
eingebunden sind, antagonisieren, können die Angiogenese an der
Transplantationsstelle verringern, wodurch die Transplantat-Gewebefunktion und
schlussendlich die Aufpfropfung selbst beschränkt wird. Ein murines heterotopisches
Herzisotransplantatmodell wird verwendet, um die antagonistische
Wirkung von ADAM Disintegrin-Fc-Polypeptiden auf die Neovaskularisation zu
demonstrieren. Weibliche BALB/c (≈ 12
Wochen alt) Empfänger
bekommen neonatale Herztransplantate von Donatormäusen desselben
Stammes. Das Donator Herzgewebe wird in die linke Ohrpinnae des
Empfängers
am Tag 0 aufgepfropft und die Mäuse
wurden in zwei Gruppen aufgeteilt. Die Kontrollgruppe empfängt humanes
IgG (Hu IgG), während
die andere Gruppe ADAM Disintegrin-Fc-Polypeptid erhält, beide
intraperitoneal. Die Behandlungen werden für fünf aufeinanderfolgende Tage
fortgesetzt. Die Funktionalität
der Transplantate wird durch Überwachen
der sichtbaren pulsierenden Aktivitiät an den Tagen 7 und 14 nach
der Aufpfropfung bestimmt. Die Inhibierung der funktionellen Aufpfropfung
wird als eine Funktion der Dosis von ADAM Disintegrin-Fc-Polypeptid bestimmt.
Die Histologie des transplantierten Herzens wird untersucht, um
die Wirkungen der ADAM Disintegrin-Fc-Polypeptide auf das Ödem an der
Transplantationsstelle und die Wirt- und Donatorgewebe-Vaskulator
(z.B. unter Verwendung der Faktor VIII Färbung) zu visualisieren.
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Beispiel 6
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Behandlung
von Tumoren mit ADAM Disintegrin Domän Polypeptiden ADAM Disintegrin-Fc-Polypeptiden
werden in Tiermodellen von soliden Tumoren getestet. Die Wirkung
der ADAM-Disintegrin-Fc-Polypeptide wird durch Messen der Tumorhäufigkeit
und des Tumorwachstums bestimmt.
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Die
biologische Aktivität
von ADAM-Disintegrin-Fc-Polypeptiden wird auch in anderen in vitro,
ex vivo, und in vivo Untersuchungen, die dem Fachmann bekannt sind,
wie Kalziummobilitätsuntersuchungen
und Untersuchungen, um die Blutplättchen-Aktivierung, -Rekrutierung
oder -Aggregation zu messen, demonstriert.
-
Die
oben dargestellten Beispiele sind nicht beabsichtigt, vollständig zu
sein oder den Umfang der Erfindung zu beschränken. Sequenzprotokoll: