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Hintergrund
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Abtrennung
von Ethylenglycol aus seinem wäßrigen Gemisch
mit organischen Säuren
und Salzen. Derartige Gemische werden insbesondere bei der industriellen
Herstellung von Ethylenoxid ausgebildet.
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Ethylenoxid
ist eine wichtige Grundchemikalie. Sie kann als solche oder als
Zwischenverbindung für verschiedene
Chemikalien verwendet werden. Das meiste Ethylenoxid wird jedoch
zur Herstellung von Ethylenglycol hydrolysiert.
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Sofern
hierin nicht anders angeführt,
wird der Ausdruck "Ethylenglycol" im allgemeinenen
Sinn verwendet um alle Ethylenglycole zu bezeichnen, welche aus
der Reaktion von Ethylenoxid mit Wasser hergestellt werden, und
umfaßt
daher beispielsweise Monoethylenglycol, Diethylenglycol, Triethylenglycol,
Tetraethylenglycol, etc..
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Ethylenoxid
wird durch katalytische Gasphasenoxidation von Ethylen mit Sauerstoff
hergestellt. Das Ethylenoxid enthaltende heiße Reaktionsgas wird rasch
abgekühlt
und einer Absorptionskolonne zugeführt, worin Wasser zugesetzt
wird, um das Ethylenoxid zu lösen.
Das fette Absorptionsmittel wird anschließend mit Dampf in einer Strippkolonne
gestrippt, um das Ethylenoxid freizusetzen, wobei das verbleibende
arme Absorptionsmittel in die Absorptionskolonne rezirkuliert wird.
In einigen Fällen
geht der eigentlichen Absorptionskolonne ein getrennter Abschreckabschnitt
voran, worin das eintretende Reaktionsgas durch einen gekühlten, rezirkulierten,
leicht alkalischen, wäßrigen Strom
aus der Abschreckung naßgereinigt
wird, um organische Säuren
(wie Ameisensäure,
Essigsäure
und Oxalsäure), welche
typische Nebenprodukte der Ethylenoxidreaktion sind, zu absorbieren
und zu neutralisieren. Diese Neutralisation wird durch die kontinuierliche
Zugabe einer alkalischen Lösung
(typischerweise Natriumhydroxid) zum wäßrigen Abschreckstrom aufrechterhalten. Abgesehen
von den organischen Säuren
reagiert das Kohlendioxid, welches ebenfalls im Reaktionsgas vorhanden
ist, auch mit den zugesetzten Alkalien und bildet Carbonat und Bicarbonat
aus. In wäßriger Lösung sind
diese Salze vollständig
dissoziiert und die organischen Säuren sind teilweise dissoziiert.
Wenn eine organische Säure
aus dem Gemisch entfernt wird, wie es während des Flashverdampfens
oder der Destillation erfolgt, wird sie wieder aus dem jeweiligen
Salz in der Sumpffraktion ausgebildet werden, was zu einem Anstieg des
pH-Wertes führt, welcher
schließlich
die Ausbildung der Säure
verringern wird.
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Um
das Wassergleichgewicht aufrecht zu erhalten und Nebenprodukte an
einer Akkumulierung im System zu hindern, wird etwas frisches Wasser
kontinuierlich zugesetzt und die Absorptionskolonne sowie die Strippkolonne
werden gespült.
Der Spülstrom
aus (dem Abschreckabschnitt) der Absorptionskolonne wird hierin
als "Entnahmestrom
aus der Abschreckung" bezeichnet
und der Spülstrom
aus der Strippkolonne wird hierin als "Entnahmestrom aus dem Stripper" bezeichnet. Beide
enthalten wichtige Mengen an wertvollen Komponenten.
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Der
Entnahmestrom aus der Abschreckung enthält ursprünglich neben den vorstehend
erwähnten
Nebenprodukten (Salzen und Säuren)
und Wasser überwiegend
Ethylenoxid als seine wertvolle Komponente. Um dieses Ethylenoxid
zu gewinnen, kann der Entnahmestrom aus der Abschreckung in einem
Stripper für den
Entnahmestrom gestrippt werden, wobei die Sumpflösung, welche die Nebenprodukte
enthält,
verworfen wird. In alternativer Weise wird, wie es in US-A-4,822,926
beschrieben ist, der Entnahmestrom aus der Abschreckung Bedingungen
erhöhter
Temperatur und erhöhtem
Druck unterworfen, um das darin vorhandene Ethylenoxid zu Ethylenglycol
zu hydrolysieren. In diesem Fall ist das Ethylenoxid die wertvolle
Komponente des hydrolysierten Entnahmestroms aus der Abschreckung,
welche von den Nebenprodukten abgetrennt und getrocknet werden muß.
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Der
Entnahmestrom aus dem Stripper enthält neben den vorstehend erwähnten Nebenprodukten
(Salzen und Säuren)
und Wasser überwiegend
Ethylenglycol, welches sich aus Ethylenoxid und Wasser unter den Bedingungen
der erhöhten
Temperatur und des erhöhten
Drucks der Strippkolonne gebildet hat. Wieder ist das Ethylenglycol
das wertvolle Produkt des Entnahmestroms aus dem Stripper, welches
von den Nebenprodukten angetrennt und getrocknet werden muß.
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Üblicherweise
wird das im Entnahmestrom aus der Abschreckung und im Entnahmestrom
aus dem Stripper vorhandene Ethylenglycol einer Flashverdampfung
unterworfen und erforderlichenfalls in einem Dehydrator weiter getrocknet,
bei welchem es sich im wesentlichen um eine Destillationskolonne
handelt, worin das Wasser verdampft wird. Das getrocknete Produkt
enthält
dann jedoch noch immer organische Säuren.
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Die
organischen Säuren
sind der Qualität
des Ethylenglycols abträglich,
da sie Absorptionsmittel für ultraviolettes
Licht (UV-Licht) sind. Durch Umsetzen mit den Glycolen, insbesondere
bei Fehlen von Wasser, können
die Säuren
Ester ausbilden, welche ebenfalls Absorptionsmittel für UV-Licht
sind. Andere, nicht identifizierte Absorptionsmittel für UV-Licht
können
ebenfalls in den Ethylenglycol enthaltenden Strömen vorliegen.
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Es
ist ein Ziel der vorliegenden Erfindung aus dem hydrolysierten Entnahmestrom
aus der Abschreckung und dem Entnahmestrom aus dem Stripper einen
Ethylenglycolstrom zu gewinnen, aus welchem Monoethylenglycol von
hoher Qualität
(Faserquali tät),
welches im wesentlichen von Salzen und organischen Säuren frei
ist und eine hohe Durchlässigkeit
für UV-Licht
(d.h. eine geringe UV-Licht-Absorption) aufweist, gewonnen werden
kann.
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Gemäß US-A-4,822,926
werden die Salze aus dem Entnahmestrom aus der Abschreckung durch Zentrifugieren
des im Dehydrator erhaltenen Sumpfschlamms, gefolgt von einem Leiten
der zentrifugierten flüssigen
Phase zu einem Glycol-Flashverdampfer, abgetrennt. In diesem Dokument
findet sich jedoch weder eine Erwähnung von Säuren noch von deren Wirkung
auf die UV-Licht-Absorption.
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Gemäß US-A-3,904,656
wird der Entnahmestrom aus dem Stripper durch Behandlung mit Ionenaustauschermaterialien
zur Entfernung von Metallsalzen, durch Entgasen zur Entfernung von
Kohlendioxid und flüchtigen
Verbindungen und durch Behandlung mit Aktivkohle zur Entfernung
von Absorptionsmitteln für UV-Licht,
verbessert. Ein Nachteil dieses Verfahrens besteht darin, daß das Ionenaustauschermaterial,
wenn es zur Entfernung der Salze verwendet wird, sehr rasch verbraucht
werden wird. Ein zweiter und ähnlicher Nachteil
besteht darin, daß die
Kapazität
eines Aktivkohlebetts zur Entfernung von Absorptionsmitteln für UV-Licht als enttäuschend
gering festgestellt wurde.
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JP-A-02,200,649
ist auf ein Verfahren zur Desodorierung von Ethylenglycol aus dem
Entnahmestrom gerichtet, welches eine Flashdestillation zur Entfernung
anorganischer Salze, eine Destillation zur Entfernung von Wasser
und eine Extraktion des Rückstandes
mit einem Lösungsmittel,
welches mit Ethylenglycol gering mischbar ist, umfaßt.
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GB-A-2
091 580 beschreibt ein Verfahren zur Gewinnung von Ethylenglycol
aus Waschlösungen,
welche Ethylenglycol, organische Säuren und gefärbte Materialien
enthalten, welches Ver fahren das Unterwerfen der Waschlösungen unter
eine Chromatographie umfaßt,
worin eine Salzform eines Kationenaustauscherharzes als Packungsmaterial
verwendet, und Wasser als Eluierungsmittel eingesetzt wird. Dieses
Dokument ignoriert das Vorhandensein von Salzen in den Waschlösungen.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Abtrennung
von Monoethylenglycol aus seinem wäßrigen Gemisch mit organischen
Säuren,
Salzen und nicht identifizierten UV-Licht-absorbierenden Mitteln, welches
Verfahren die Schritte von
- a) Flashdestillieren
des wäßrigen Gemisches
bei einer Temperatur im Bereich von 50 bis 200°C und einem Druck im Bereich
von 0,1 bis 100 kPa zur Herstellung einer Sumpfaufschlämmung, welche
die Salze enthält,
und einer wäßrigen Überkopffraktion,
welche das Ethylenglycol, die Säuren
und die nicht identifizierten UV-Licht-absorbierenden Mittel enthält;
- b) Leiten der wäßrigen Überkopffraktion
aus Schritt a) durch wenigstens ein Bett aus Ionenaustauscherharz,
ausgewählt
unter Anionenaustauscherharzen, Kationenaustauscherharzen und Kombinationen
hievon, zur Herstellung eines Produktstroms mit einer verringerten
UV-Licht-Absorption;
- c) Trocknen des Produktstroms aus Schritt b) in einem Dehydrator
und
- d) Abtrennen von Monoethylenglycol aus dem Ethylenglycolprodukt
aus Schritt c),
umfaßt.
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Typischerweise
handelt es sich bei dem wäßrigen Gemisch
um den hydrolysierten Entnahmestrom aus der Abschreckung und/oder
den Entnahmestrom aus dem Stripper einer Ethylenoxidproduktionsanlage.
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Im
Schritt b) handelt es sich bei dem Ionenaustauscherharz vorzugsweise
um ein Anionenaustauscherharz. Stärker bevorzugt wird eine Kombination
aus einem Anionenaustauscherharz und einem Kationenaustauscherharz
verwendet. Eine derartige Kombination kann in einem gemischten Bett
aus Anionen- und Kationenaustauscherharzen oder in zwei aufeinanderfolgenden
Betten verwirklicht werden. Am stärksten bevorzugt wird ein Bett
aus anionischem Austauscherharz, gefolgt von einem Bett aus kationischem
Austauscherharz verwendet.
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Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
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Ein
wichtiges Merkmal der vorstehenden Erfindung besteht darin, daß in der
Abfolge der Schritte a) und b) die Salze zuerst entfernt werden
und die organischen Säuren
und die wahlweisen anderen das UV-Licht absorbierenden Mittel danach
entfernt werden, wodurch ein rascher Verbrauch des im Schritt b)
verwendeten Ionenaustauscherharzes mit Salzen vermieden wird. Die
Entfernung der organischen Säuren
ist wichtig, um hochqualitativen Monoethylenglycol (von Faserqualität) zu gewinnen,
da die organischen Säuren
das UV-Licht absorbierende Mittel sind. Die Entfernung der organischen
Säuren
vor der Trocknung des Produktstroms im Schritt c) ist wichtig, da
wie vorstehend angeführt,
die organischen Säuren
bei Fehlen von Wasser dazu neigen, mit Glycolen zur Ausbildung von
Estern zu reagieren, welche ebenfalls das UV-Licht absorbierende
Mittel sind. Einmal ausgebildet, können die Ester nicht durch
ein Anionenaustauscherharz entfernt werden, und in Abhängigkeit
von ihren Siedepunkten werden sie dazu neigen, im Glycol zu verbleiben.
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Im
Schritt a) des erfindungsgemäßen Verfahrens
sind die Flashdestillationsbedingungen, welche wirksam sind, um
eine Sumpffraktion und eine Überkopffraktion,
wie sie vorstehend definiert sind, zu erhalten, eine Temperatur
im Bereich von 50 bis 200°C
und ein Druck im Bereich von 0,1 bis 100 kPa. Vorzugsweise betragen sie
von 120 bis 180°C
und von 5 bis 30 kPa, beispielsweise von 120 bis 140°C und von
5 bis 15 kPa.
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Der
Schritt a) des vorliegenden Verfahrens kann im Chargenbetrieb oder
im Dauerdurchflußbetrieb durchgeführt werden.
Im letzteren Fall ist die stündliche
Volumsraumgeschwindigkeit (VHSV) im allgemeinen eine VHSV im Bereich
von 1 bis 25 Volumen/Volumen, basierend auf dem Volumen der Flashdestillationskolonne.
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Im
Schritt b) des erfindungsgemäßen Verfahrens
kann das Ionenaustauschermaterial aus jedweden der in der Technik
bekannten Ionenaustauschermaterialien ausgewählt werden. Besonders geeignet
sind die stark basischen Anionenaustauscherharze (IER), worin die
basischen Gruppen quaternäres
Ammonium oder quaternäres
Phosphonium sind, obwohl basische Anionenaustauscherharze, worin
die basischen Gruppen tertiäre
Amine oder tertiäre
Phosphine sind, ebenfalls verwendet werden können.
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Stark
basische anionische Aaustauscherharze, welche für die Verwendung im Schritt
b) des vorliegenden Verfahrens geeignet sind, sind als solche bekannt
und viele sind kommerziell verfügbar,
z.B. diejenigen, welche unter den Handelsnamen AMBERJET 4400, AMBERLITE
400, AMBERLITE IRA 404, LEWATIT M 500 KR, LEWATIT OC 1243, DOWEX
1 × 8,
DOWEX MSA-1 (die alle Produkte sind, die auf mit Divinylbenzol vernetztem
Polystyrol basieren) und REILLEX HPQ (welches auf mit Divinylbenzol
vernetztem Polyvinyl-pyridin basiert) vertrieben werden (AMBERJET,
AMBERLITE, LEWATIT, DOWEX und REILLEX sind Handelsmarken).
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Basische
anionische Austauscherharze, welche für die Verwendung im Schritt
b) des vorliegenden Verfahrens geeignet sind, sind als solche bekannt
und viele sind kommerziell verfügbar, z.B.
diejenigen, welche unter den Handelsnamen DUOLITE A 368, DUOLITE
A 365, AMBERLITE IRA 67, AMBERLITE IRA 96 und IMAC HP 661 vertrieben
werden (DUOLITE und IMAC sind Handelsmarken).
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Anionische
Austauscherharze in der OH–-Form sind am effizientesten
für die
Entfernung der Säure durch
die Ausbildung von Wasser mit dem Proton der Säure. In diesem Fall wird der
pH-Wert des Produktstromes
nahezu neutral. Anionenaustauscherharze in ihrer Salzform, wie die
Cl–-,
NO3 –- oder SO4=-Form,
können ebenfalls
verwendet werden, aber dann werden die äquivalenten starken Säuren, wie
HCl, HNO3 und H2SO4 ausgebildet werden und der Produktstrom
wird saurer und daher neutralisiert werden müssen. Dies kann geeigneterweise
durch Zusetzen alkalischer Verbindungen, wie von Alkalimetallhydroxiden,
insbesondere NaOH oder KOH, oder Erdalkalimetallhydroxiden erfolgen.
Die resultierenden Salze werden in den Sumpfströmen aller darauffolgend durchgeführten Destillationsschritte
verbleiben, ohne die Qualität
des gereinigten Glycols zu beeinträchtigen. In alternativer Weise
können
kationische Austauscherharze, welche Alkalimetallionen, wie z.B.
Na+ oder K+, oder
Erdalkalimetallionen enthalten, verwendet werden, um saure Produktströme zu neutralisieren.
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Sogar
wenn ein Anionenaustauscherharz in seiner OH–-Form
verwendet wird und der pH-Wert des Produktstromes neutral ist, wird
es bevorzugt, ein Kationenaustauscherharz zuzusetzen, um jedwede
Zersetzungsprodukte, wie Amine, welche aus dem Anionenaustauscherharz
während
des Betriebs freigesetzt werden können, aufzufangen. Darüber hinaus
wurde ziemlich überraschenderweise
gefunden, daß ein
Kationenaustauscherbett sogar wenn es alleine im Schritt b) verwendet
wird, auch einen Produktstrom mit einer verringerten UV-Licht-Absorption
liefern wird. Da dies nicht auf eine Entfernung der organischen
Säuren
aus dem Produktstrom zurückgeführt werden
kann, muß es
auf der Entfernung von anderen und gegenwärtig nicht identifizierten
UV-Licht-absorbierenden Mitteln beruhen.
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Wenn
das Anionenaustauscherharz in seiner OH–-Form
vorliegt, kann das Kationenaustauscherharz am besten in seiner H+-Form vorhanden sein, wogegen, wenn das
Anionenaustauscherharz in seiner Salzform vorliegt, was wie vorstehend
erläutert
zu einem sauren Produktstrom führt,
welcher neutralisiert werden muß, das
Kationenaustauscherharz ebenfalls in seiner Salzform vorliegen muß.
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Wenn
eine Kombination aus anionischem und kationischem Austauscherharz
verwendet wird, kann sie geeigneterweise in Form eines gemischten
Betts angewandt werden, aber stärker
bevorzugt wird sie in Form von zwei getrennten Betten angewandt,
wovon das Kationenaustauscherharz das zweite Bett bildet. Dies hat
den Vorteil, daß die
Ionenaustauscherharzbetten leichter regeneriert werden können, wenn
dies schließlich
notwendig wird, und zwar durch herkömmliche Verfahren, wie durch
Verwendung von Alkali, z.B. NaOH, oder eine starke Mineralsäure, z.B.
HCl oder H2SO4.
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Es
gibt drei Typen von sauren Ionenaustauscherharzen in kommerzieller
Verwendung, d.s. die stark sauren Ionenaustauscherharze des Sulfonsäuretyps,
die sauren Ionenaustauscherharze des Acrylattyps und die schwach
sauren Ionenaustauscherharze des Methacrylattyps. Ein stark saures
Ionenaustauscherharz, d.h. eines vom Sulfonsäuretyp, ist am besten geeignet.
Es wird jedoch klar sein, daß eine
oder beide der zwei weiteren Typen entweder alleine oder in Kombination
mit dem Sulfonsäuretyp
ebenfalls im Rahmen der vorliegenden Erfindung liegen.
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Beispiele
von kommerziell verfügbaren
schwach sauren Ionenaustauscherharzen des Methacrylattyps sind jene,
welche unter den Handelsmarken AMBERLITE IRC-50, AMBERLITE GC-50,
AMBERLITE IRP-64 und AMBERLITE IRP-88 bekannt sind.
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Beispiele
von kommerziell verfügbaren
sauren Ionenaustauscherharzen des Acrylattyps sind jene, welche
unter den Handelsmarken AMBERLITE IRC-86, AMBERLITE IRC-76, IMAC
HP 336 und LEWATIT CNP 80 bekannt sind.
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Beispiele
von kommerziell verfügbaren
stark sauren Ionenaustauscherharzen des Sulfonsäuretyps sind jene, welche unter
den Handelsmarken AMBERLYST 15, AMBERJET 1500H, AMBERJET 1200H,
DOWEX MSC-1, DOWEX 50W, DIANON SK1B, LEWATIT VP OC 1812, LEWATIT
OC 1213, LEWATIT S 100 MB und LEWATIT S 100 G1 bekannt sind (AMBERLYST
und DIANON sind Handelsmarken).
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Im
Hinblick auf die Austauschkapazität oder das Äquivalent an aktiven Stellen
beträgt
die relative Menge an saurem Ionenaustauscherharz, welche gemäß der vorliegenden
Erfindung zu verwenden ist, im allgemeinen im Bereich von 50 bis
200%, bezogen auf die Gesamtkapazität des stark basischen Ionenaustauscherharzes.
Vorzugsweise liegt diese Menge im Bereich von 75 bis 150%, stärker bevorzugt
von 90 bis 110%.
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Der
Schritt (b) wird geeigneterweise bei einer Temperatur von nicht
mehr als 40°C
durchgeführt,
welche jedwede Temperatur im Bereich von 0 bis 40°C sein kann,
vorausgesetzt, daß die Überkopffraktion
im wesentlichen in der flüssigen
Phase verbleibt.
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Im
Schritt b) des vorliegenden Verfahrens wird die Überkopffraktion aus Schritt
a) durch das Bett aus kationischem Austauscherharz und/oder anionischem
Austauscherharz in einer stündlichen
Flüssigkeitsraumgeschwindigkeit
(LHSV) im Bereich von beispielsweise 0,1 bis 100, geeigneterweise
von 1 bis 25 und zweckmäßigerweise
von 1 bis 10, Volumen/Volumen, basierend auf der Menge an Harz im
Bett, geleitet.
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Der
wichtigste Vorteil aufgrund der Durchführung der Schritte a) und b)
in der gegebenen Reihenfolge besteht darin, daß die Kapazität des Ionenaustauscherbetts
nicht für
die Entfernung von Salzen aufgebraucht wird, und dieses nicht häufig regeneriert
werden muß.
Getrennte Betten aus anionischem und kationischem Austauscherharz
können
durch herkömmliche
Verfahren regeneriert werden, wie durch Verwendung von einer Mineralsäure, z.B.
Chlorwasserstoffsäure
oder Schwefelsäure,
bzw. von Alkali, z.B. Natriumhydroxid.
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Im
Schritt c) des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird der Produktstrom aus Schritt b), welcher nun im wesentlichen
reines Ethylenglycol und Wasser enthält, in einem Dehydrator (bei
welchem sich am zweckmäßigsten
um eine Flash- oder eine Destillationskolonne handelt) getrocknet.
Dies kann ein ausgesprochener Dehydrator sein oder alternativ kann
der Produktstrom aus Schritt b) zum Großteil des Ethylenglycols, welches aus
dem Hauptstrom des Ethylenoxids in der Anlage produziert wird, zugesetzt
und zu einem allgemeinen Dehydrator geschickt werden.
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Wenn
es sich bei dem Dehydrator um eine Flashkolonne handelt, wird diese
unter herkömmlichen
Bedingungen, welche für
die Entfernung von Wasser aus Ethylenglycol geeignet sind, betrieben.
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Auf
die Dehydrierung folgend wird die Abtrennung des Monoethylenglycolprodukts
von den schwereren Ethylenglycolen zweckmäßigerweise durch in der Technik
gut bekannte Verfahren, beispielsweise durch Destillation durchgeführt.
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Die
folgenden Beispiele werden die Erfindung veranschaulichen. "Umgebungs"Bedingungen sind
20 bis 25°C
und 100 kPa.
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Beispiele
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Eine
wäßrige Probe
eines Ethylenoxid(EO)-Entnahmestroms aus dem Stripper einer kommerziellen Anlage
wurde in diesen Beispielen verwendet. Die wäßrige Probe enthielt etwa 61
Gew.-% Monoethylenglycol (MEG), 4,9 Gew.-% Diethylenglycol (DEG),
0,2 Gew.-% Triethylenglycol (TEG), 0,5 Gew.-% oder weniger an Salzen
und kein feststellbares EO.
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Schritt a)
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Die
Entnahmestromprobe wurde einer Flashdestillation in einem Einzelboden-Rotationsfilmverdampfer
bei 130°C
und einem Druck, welcher vom Umgebungsdruck auf 0,1 kPa abnahm,
unterworfen, wodurch etwa 0,53 Gew.-% der Sumpfaufschlämmung (welche
die Salze enthält)
entfernt wurden, die Überkopffraktion enthielt
etwa 33,9 Gew.-% Wasser, 61,4 Gew.-% MEG, 4,7 Gew.-% DEG und kein
feststellbares EO.
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Schritt b)
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Die Überkopffraktion
wurde in acht Chargen aufgeteilt, wovon die erste als Nullprobe
diente und nicht durch ein Harzbett geleitet wurde (Vergleichsbeispiel
1) und 1 Liter von jeder der anderen sieben Chargen wurde mit einer
stündlichen
Flüssigkeitsraumgeschwindigkeit
(Liter Einsatzmaterial pro Liter Harz pro Stunde) von 10 durch eines
oder zwei Betten von Ionenaustauscherharz wie folgt durchgeleitet:
Beispiel
2 – AMBERJET
4400 (OH–),
15 ml;
Beispiel 3 – LEWATIT
M500 KR (OH–),
15 ml;
Beispiel 4 – AMBERLYST
15 (H+), 15 ml; Beispiel 5 – AMBERJET
1500 H (H+), 15 ml;
Beispiel 6 – AMBERJET
4400 (OH–),
gefolgt von AMBERLYST 15 (H+), jeweils 15
ml;
Beispiel 7 – LEWATIT
M500 KR (OH–),
gemischt mit AMBERLYST 15 (H+), 15 ml (insgesamt);
und
Beispiel 8 – LEWATIT
M500 KR (OH–),
gefolgt von AMBERJET 1500 H, jeweils 15 ml.
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AMBERJET
4400 ist ein stark basisches Anionenaustauscherharz, welches von
Rohm & Haas hergestellt
wird. LEWATIT M 500 KR ist ein stark basisches Anionenaustauscherharz,
welches von Bayer hergestellt wird. AMBERLYST 15 und AMBERJET 1500
H sind stark saure Kationenaustauscherharze, welche von Rohm & Haas hergestellt
werden.
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Schritt c)
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Die
acht Chargen (Beispiele 1 bis 8) wurden der folgenden Behandlung
unterworfen, um das MEG zu isolieren:
Zuerst wurde jede der
acht Chargen (Beispiele) in einem Einzelboden-Rotationsfilmverdampfer
bei 130°C
und einem von Umgebungsdruck auf 15 kPa abnehmenden Druck einer
Flashdestillation unterworfen, um den Hauptteil des darin enthaltenen
Wassers als Überkopffraktion
abzutrennen. Danach wurde die Flashdestillationssumpffraktion jeder
Charge einer Destillation bei 130°C
und 1,5 kPa in einer 30 Böden
aufweisenden Vollglaskolonne mit einem Durchmesser von 2,5 cm unterworfen.
Das Überkopf-Destillationsprodukt,
welches durch diese Destillation von jeder Charge (Beispiel) erhalten
wurde, enthielt etwa 96 Gew.-% MEG, welches ursprünglich in
1 Liter der im Schritt b) eingesetzten Fraktion vorhanden war, und
war im wesentlichen von Wasser und DEG frei.
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Ergebnisse: Qualitätsuntersuchung
der MEG-Chargen (Beispiele), welche im Schritt c) hergestellt wurden.
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Die
Qualitätsprüfung wurde
durch Messen der UV-Licht-Durchlässigkeit
von jeder der acht Fraktionen von jedem der acht Beispiele gegen
destilliertes Wasser in einem UVIKON 932- Spektrophotometer bei Wellenlängen von
220, 275 und 350 nm durchgeführt
(UVIKON ist eine Handelsmarke). Die Ergebnisse sind in der folgenden
Tabelle I dargestellt. Tabelle
I
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Aus
diesen Ergebnissen kann der allgemeine Schluß gezogen werden, daß die UV-Durchlässigkeit des
Produkts-MEG durch alle sieben Ionenaustauscherbehandlungen bei
allen drei untersuchten Wellenlängen,
insbesondere bei den kürzeren
Wellenlängen,
bei welchen die Qualität
des unbehandelten MEG am wenigsten gut war, verbessert wurde.