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Gebiet der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren, umfassend ein vielstufiges
Verfahren für
die Gewinnung von Betain, Erythrit, Inosit, Saccharose, Mannit,
Glycerin und Aminosäuren
aus korrespondierenden Ausgangsmaterialien unter Verwendung eines
schwach sauren kationischen Austauschharzes in einer Säule. Genauer
gesagt betrifft die vorliegende Erfindung die Verwendung eines schwach
sauren kationischen Austauschharzes in einer chromatographischen
Säule bei
einem Verfahren für
einen vielstufigen Prozess zur Gewinnung von Produkten aus Lösungen,
erhalten von der Verarbeitung von von Rüben abgeleiteten Lösungen, wie
z.B. Rübenmelassen,
Betainmelassen, und Schlempe. Die korrespondierenden Ausgangsmaterialien
sind insbesondere Rübenmelassen,
Betainmelassen, Zuckerrohrmelassen, Sirups, dicke Säfte, rohe
Säfte,
Maiseinweichflüssigkeiten
und auf Zuckerrohr basierende Lösungen.
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Hintergrund der Erfindung
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Eine
chromatographische Auftrennung wurde zur Gewinnung von Betain, Inosit
und Saccharose aus natürlichen
Materialien verwendet, wie z.B. Zuckerrübenmelassen, Betainmelassen
und Schlempe. Die bei den bekannten chromatographischen Auftrennungen
besonders häufig
verwendeten Harze haben stark saure Kationenaustauscher, d.h. sulfoniertes
Polystyrol, vernetzt von 3,5 bis 8 Gew.-% mit Divinylbenzol, wobei
das Harz sich in monovalenter oder divalenter Form befindet. Die
Auftrennung von Inosit unter Verwendung eines starken kationischen
Austauschharzes hat sich jedoch als schwierig erwiesen. Es gibt
keine Erfahrungen im Hinblick auf die Auftrennung von Erythrit und
Mannit aus aus Zuckerrüben
abstammenden Lösungen.
Wasser ist allgemein ein bevorzugtes Eluans, jedoch gibt es das
Problem bei der Verwendung von Wasser, dass die verschiedenen Produkte,
wie Betain, Erythrit, Inosit, Saccharose, Mannit, Aminosäuren und
Mischungen aus Aminosäuren, ähnliche
Retentionszeiten aufweisen, wodurch die Fraktionen überlappen
werden.
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Die
Veröffentlichung
WO 94/17213 beschreibt ein Verfahren zum Fraktionieren von Melassen
unter Verwendung eines chromatographischen simulierten Fließbettsystems.
Das Produkt oder die Produkte werden während einer vielstufigen Sequenz
gesammelt, umfassend die Schritte der Zufuhr von Melassen, der Elution und
des Recycling. Das Fraktionieren der Melassen bezeichnet ein Fraktionieren
verschiedener von Gemüsen abgeleiteter
Nebenprodukte der Nahrungsmittel- und fermentierenden Industrie,
wie z.B. Zuckerrüben-
und Zuckerrohrmelassen, Silage, Schlempe, Brennereirückstand,
Holzmelassen, Maiseinweichflüssigkeit,
Weizen, Roggen- und Maismelassen (hydrolysierte C-Stärke). Stark
saure kationische Austauschharze wurden vorzugsweise als chromatographisches
Säulenpackmaterial
verwendet, wobei die in den Beispielen verwendeten Harze ein Polystyrol/Divinylbenzol-Grundgerüst hatten
und mit Sulfonsäuregruppen
aktiviert waren. Das Harz befand sich vorzugsweise in monovalenter
Form, wie z.B. Natrium oder Kalium oder als Mischung dieser Formen.
Die Produkte des Prozesses umfassten Rest und Saccharose und/oder
Betain.
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Die
WO 98/53089 beschreibt ein Verfahren zum simultanen Erhalt von konvertierten
und nicht-konvertierten Zucker- und/oder Nicht-Zuckerprodukten, insbesondere Isomaltulose
und/oder Trehalulose und Betain oder Invertzucker von Pflanzen-abgeleiteten
Lösungen.
Die saccharosehaltige Lösung
wird einer Transglucosylierung unterzogen und in der nächsten Phase
werden aus der transglucosylierten Lösung Isomaltulose und/oder
Trehalulose und nicht-konvertierte Zucker und/oder Nicht-Zuckerprodukte
durch einen Prozess, beinhaltend eine getrennte chromatographische
Gewinnung, gewonnen. Ein stark saures kationisches Austauschharz,
vernetzt mit DVB in Na+-Form wurde verwendet.
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Die
DE 2 232 093 offenbart ein
Verfahren zum Abtrennen von Zuckern aus Melassen unter Verwendung
von Ionenausschlussharzen. Das in dem Prozess verwendete Eluans
ist Wasser und eine zuckerhaltige Lösung. Das Eluans wird in den
Prozess wieder zurück
recycelt. Niedrig reine Fraktionen werden ebenfalls zum Wiederbeleben
des Harzes verwendet. Stark saure kationische Austauschharze werden
in den Beispielen erwähnt.
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Die
japanische Patentveröffentlichung
Nr. 39-5429 beschreibt ein Verfahren zum Abtrennen von Betain aus
einer zuckerhaltigen Flüssigkeit,
insbesondere von der Zuckerrübe
abgeleitet durch ein Ionenaustauschharz. Bei dem Verfahren wird
Betain unter Verwendung eines stark sauren kationischen Austauschharzes
in Na+-Form durch Elution mit Wasser ohne
irgendwelche Regenerationsmittel abgetrennt.
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Die
DE 2 362 211 beschreibt
ein Verfahren zum Abtrennen von Zuckern aus Melassen durch Flüssigchromatographie.
Ein kationischer Austauscher in Ca
2+-Form
wird in dem Verfahren verwendet. Erythrit, Inosit und Mannit werden
in dem Patent nicht erwähnt,
noch schlägt
es das Fraktionieren von Betain vor. In den Beispielen wird ein
stark saures kationisches Austauschharz verwendet.
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Das
US-Patent 4 359 430 offenbart ein Verfahren zum Gewinnen von Betain
aus Melassen unter Verwendung einer chromatographischen Säule eines
Salzes eines Polystyrolsulfonat-kationischen Austauschharzes, kreuzgekoppelt
mit DVB und Elution mit Wasser. Die erste abgetrennte Fraktion ist
eine Abfallfraktion und die zweite Fraktion enthält einen substantiellen Anteil
der Zucker der Zufuhrlösung,
wobei die dritte Fraktion im wesentlichen aus Betain besteht.
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M.
Munir (Zucker, 28 (1975), Nr. 6, S. 286–294) hat eine Entzuckerung
von Melassen durch eine Flüssigverteilungschromatographie
beschrieben. In dem Artikel wird Betain erwähnt, jedoch keine Zuckeralditole, und
obwohl Betain erwähnt
wird, wurde nicht vorgeschlagen, dass das Betain gewonnen werden
sollte. Das verwendete stark saure kationische Austauschharz befindet
sich in Ca2+-Form.
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Aus
dem US-Patent 5,127,957 ist ein Verfahren bekannt, wobei Betain
aus Rübenmelassen
unter Verwendung eines chromatographischen simulierten Fließbettsystems
abgetrennt wird, mit mindestens drei chromatographischen Säulen, die
in Reihe verbunden sind. Stark saure kationische Austauschharze
wurden verwendet, wobei das Harz Sulfonsäuregruppen enthielt. Das Harz
wurde in Natriumform regeneriert.
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Das
US-Patent 4,358,322 offenbart ein Verfahren zum Abtrennen von Fructose
aus einer Zufuhrmischung, umfassend Fructose und Glucose. Das Verfahren
umfasst das Kontaktieren der Mischungen mit einem Adsorbens, umfassend
Aluminosilikat oder Zeolith. Das Adsorbens enthält ein oder mehr gewählte Kationen
an austauschbaren Kationenstellen. Die Kationen werden aus der Gruppe
gewählt,
bestehend aus Natrium, Barium und Strontium. Die an den kationischen
Stellen verwendeten kationischen Paare werden aus den Gruppen gewählt, bestehend
aus Barium und Kalium und Barium und Strontium.
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Aus
dem US-Patent 4,405,377 ist ein Verfahren zum Abtrennen eines Monosaccharids
von mindestens einem anderen Monosaccharid bekannt. Die wässrige Zufuhrlösung der
Monosaccharide wird mit Ethanol verdünnt und mit einem Adsorbens
kontaktiert, umfassend ein kristallines Aluminosilikat. Das kristalline
Aluminosilikat wird aus X-Zeolithen und Y-Zeolithen gewählt.
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Aus
dem US-Patent 4,333,770 ist bekannt, dass verschiedene Zucker und
insbesondere Saccharose aus Mischungen von Zuckern, einschließlich Glucose,
Fructose, Raffinose usw., abgetrennt werden können, indem eine wässrige Lösung der
Melassen mit einem Adsorbens behandelt wird, das die Saccharose darauf selektiv
adsorbieren wird. Das Adsorbens umfasst eine geformte Replikation
von anorganischen Trägerteilchenaggregaten.
Das Adsorbens besteht aus einem kohlenstoffähnlichen Pyropolymer, enthaltend
mindestens Kohlenstoff und Wasserstoffatome. Alkohollösungen werden
als Eluentien verwendet. Die bevorzugten Alkohole enthalten Methanol
und Ethanol.
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Aus
dem US-Patent 4 405 378 ist ein Verfahren zum Abtrennen von Saccharose
aus wässrigen
Lösungen
bekannt, enthaltend Saccharose und Betain und Mineralsalze. Die
Zufuhrlösung
wird mit einem Adsorbens kontaktiert, das aktiviertes Kohlepulver,
gebunden mit einem Bindemittelmaterial umfasst. Das Bindemittelmaterial
besteht im wesentlichen aus einem wasserpermeablen organischen Polymer,
gewählt
aus der Gruppe, bestehend aus Cellulosenitrat, einem Celluloseester
und einer Mischung aus Cellulosenitrat und einem Celluloseester.
Die Saccharose wird von dem Adsorbens durch Behandlung mit einem
desorbierenden Material entfernt, umfassend eine Wasser- und Methanolmischung.
Es war nicht möglich,
Betain von den Mineralsalzen zu trennen, nur die Trennung von Saccharose
ist möglich.
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Kouji
Sayarna et al. (Proc. Res. Soc. Japan Sugar Refineries Technol.
1980, Band 29, 1–27)
beschreiben die Gewinnung von Saccharose aus Melassen unter Verwendung
eines starken sauren kationischen Austauschharzes in Natriumform.
Sie beschreiben auch die Abtrennung von Betain und die Gewinnung
von Inosit aus Melassen unter Verwendung eines stark sauren kationischen
Austauschharzes in Ca2+-Form.
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R.
M. McCready et al. (1965) beschreiben die Herstellung von Galactinol
und Myoinosit aus Zuckerrückensirup
durch Chromatographie auf einem kationischen Austauschharz. Ein
stark saures kationisches Austauschharz in Kaliumform wurde für die Abtrennung
von Myoinosit und Galactinol verwendet. Wasser wurde als Eluans
verwendet.
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Die
JP 09127090 offenbart ein
Verfahren zur Analyse von Zuckern durch Flüssigchromatographie unter Verwendung
einer Säule,
befüllt
mit zwei Füllmaterialien,
wobei eines davon ein Siliciumdioxidfüllstoff mit NH
2-Gruppen ist, während das
andere gewählt
ist beispielsweise aus einem Acrylpolymer mit COOH-Gruppen, einem
kationischen Austauschfüllstoff,
hergestellt aus einem Acrylpolymer mit NH
2-Gruppen
und einem Füllstoff,
hergestellt aus einem Styrolpolymer mit Phenylgruppen.
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Die
JP 09107999 offenbart ein
Entsalzungsverfahren für
eine Saccharoselösung
unter Verwendung von Ionenaustauschharzen in zwei Stufen. In einer
ersten Stufe wird ein stark basisches Anionenaustauschharz verwendet,
um Anionen zu entfernen. In der zweiten Stufe wird ein Mischbett,
gepackt mit einem stark anionischen Austauschharz und einem schwach
sauren kationischen Austauschharz verwendet, um ausleckende Anionen
aus der ersten Stufe und Kationen zu entfernen.
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Die
JP 11192100 offenbart ebenfalls
ein Entsalzungsverfahren einer Saccharoselösung unter Verwendung von Ionenaustauschharzen.
Dies ist ein dreistufiges Verfahren unter Verwendung eines stark
basischen Anionenaustauschharzes in dem ersten Schritt, eines schwach
sauren kationischen Austauschharzes in dem zweiten Schritt und einem
Mischbett, gepackt mit einem stark anionischen Austauschharz und
einem schwach sauren kationischen Austauschharz im dritten Schritt
zur Entfernung von Ionen aus der Lösung.
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Es
wurde überraschend
festgestellt, dass, wenn in einem vielstufigen Verfahren ein schwach
saures kationisches Austauschharz verwendet wird, Produkte aus den
Lösungen
gewonnen werden können,
die aus der Verarbeitung von z.B. Rübenmelassen, Betainmelassen
und Schlempe erhalten wurden. Die Reihenfolge der Elution wertvoller
Kohlenhydrate in der chromatographischen Säule ist unterschiedlich von
den früher
bekannten. Ein zusätzliches
Merkmal ist dasjenige, das die Elutionsreihenfolge von Komponenten
mit dem schwach sauren kationischen Austauschharz stark durch die
hydrophobe/hydrophile Wechselwirkung der Komponente des Produkts
mit dem Harz beeinflusst zu werden scheint, und dies kann in dem
vielstufigen Verfahren auf vorteilhafte Weise verwendet werden.
In der chromatographischen Säule
sind andere Merkmale bevorzugt, z.B. Ionenausschluss und Größenausschluss.
Andere Verfahrensschritte, die in dem vielstufigen Verfahren verwendet
werden, sind z.B. eine Kristallisierung; Evaporation, Ionenaustausch
und Filtration. Es scheint, dass, wenn sich das Harz in hydrophiler
Form befindet, das besonders hydrophobe Monosaccharid zunächst eluiert
wird und das besonders hydrophile als letztes. Dies führt zu einer
eindeutig unterschiedlichen Reihenfolge der Trennung als derjenigen,
die erhalten wird, wenn ein stark saures kationisches Austauschharz verwendet
wird. Dies ist insbesondere vorteilhaft, wenn Multikomponenten-Lösungen fraktioniert
werden.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die
oben erwähnten
Aufgaben und andere werden durch die vorliegende Erfindung bewirkt,
die ein vielstufiges Verfahren zum Abtrennen von Betain und optional
ein oder mehr Produkten betrifft, aus einer Lösung, enthaltend Betain, Erythrit,
Inosit, Saccharose, Mannit, Glycerin, Aminosäuren und Mischungen daraus unter
Verwendung einer chromatographischen Auftrennung, umfassend mindestens
einen Schritt, wobei ein schwach saures, kationisches Austauschharz
in mindestens einer chromatographischen Säule, für die chromatographische Auftrennung
verwendet wird, wobei mindestens zwei Fraktionen gesammelt werden,
und eine Komponente, gewählt
aus Betain, Erythrit, Inosit, Saccharose, Mannit, Glycerin, Aminosäuren und
Mischungen davon, in einer der Fraktionen angereichert wird.
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Kurze Beschreibung der
Zeichnungen
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Die
folgenden Zeichnungen sind illustrative Ausführungsformen der Erfindung
und sollen den Umfang der Erfindung, der in den Ansprüchen definiert
wird, nicht begrenzen.
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1 ist
eine graphische Präsentation
der Elutionsprofile und des pHs gemäß Beispiel 1.
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2 ist
eine graphische Präsentation
der Elutionsprofile und des pHs gemäß Beispiel 2.
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3 ist
eine graphische Präsentation
der Elutionsprofile und des pHs gemäß Beispiel 3.
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4 ist
eine graphische Präsentation
der Elutionsprofile und des pHs gemäß Beispiel 4.
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5 ist
eine graphische Präsentation
einiger Möglichkeiten,
um unterschiedliche Prozesseinheiten zu vereinigen.
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Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird ein vielstufiges Verfahren verwendet, wobei mindestens
in einem chromatographischen Trennschritt ein schwach saures kationisches
Austauschharz verwendet wird. Weiterhin wird gemäß der vorliegenden Erfindung
eine Lösung,
die von der Verarbeitung von z.B. von Zuckerrüben abstammenden Melassen,
Betainmelassen und Schlempe erhalten wird, der chromatographischen
Auftrennung unterworfen. Geeignete Produkte, die durch das Verfahren
der vorliegenden Erfindung gewonnen werden können, sind z.B. diejenigen,
die gewählt
sich aus der Gruppe, bestehend aus z.B. Betain, Aminosäuren, Erythrit,
Inosit, Mannit, Glycerin und Saccharose und Mischungen daraus. Es
scheint, dass, wenn sich das Harz in hydrophiler Form befindet,
das besonders hydrophobe Produkt zunächst eluiert und das besonders
hydrophile Produkt als letztes eluiert.
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Andere
Schritt in dem vielstufigen Verfahren können eine chromatographische
Trennung unter Verwendung eines stark sauren kationischen Austauschharzes,
eine Kristallisierung, Verdampfung, ein Ionenaustausch, eine Filtration,
eine Ausfällung
oder irgendwelche andere bekannten Verfahrenseinheiten sein.
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Die
chromatographische Säule
oder ein Teil der Säule,
die in dem Verfahren der vorliegenden Erfindung verwendet wird,
wird mit einem schwach sauren kationischen Austauschharz befüllt, vorzugsweise
einem Acrylkationenaustauschharz mit Carboxyl-funktionalen Gruppen.
Ein solches Acrylharz ist vorzugsweise von Methylacrylat, Ethylacrylat,
Butylacrylat, Methylmethacrylat oder Acrylonitril oder Acrylsäuren oder
Mischungen daraus abgeleitet. Das Harz kann mit einem Vernetzungsmittel
vernetzt werden, z.B. Divinylbenzol (DVB). Ein geeigneter Vernetzungsgrad
ist 1 bis 20%, vorzugsweise 3 bis 8%. Die durchschnittliche Teilchengröße des Harzes
liegt normalerweise bei 10 bis 2.000 μm, vorzugsweise 100 bis 400 μm. Das Harz
kann in H+-, Na+-, K+-, Mg2+- oder Ca2+-Form regeneriert werden. Es können jedoch
auch andere Ionen-Formen verwendet werden.
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Die
Säule wird
vorzugsweise bei Temperaturen von 10 bis 95°C, noch bevorzugter 30 bis 95°C, besonders
bevorzugt 65 bis 95°C,
eluiert. Es ist bekannt, dass eine höhere Trenntemperatur die Viskosität vermindert
und die Trennleistung verbessert.
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Das
in der chromatographischen Auftrennung gemäß der vorliegenden Erfindung
verwendete Eluans ist vorzugsweise Wasser.
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Die
Prozesslösung,
die fraktioniert werden soll, wird optional vor der chromatographischen
Auftrennung durch eine Filtration vorbehandelt, die unter Verwendung
eines Druckfilters und von Diatomeenerde als Filterhilfe durchgeführt werden
kann. Der pH der Zufuhrlösung
wird optional auf 6 bis 11, vorzugsweise 9 bis 11, eingestellt.
Wenn der pH beispielsweise hoch liegt, d.h. oberhalb von 7, wird
Betain vor z.B. Inosit und Mannit eluiert. Nachdem der pH eingestellt
wurde, kann die Lösung
filtriert werden. Vor der chromatographischen Auftrennung wird die
Trockensubstanz der Zufuhrlösung
auf ein geeignetes Niveau eingestellt.
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Eine
Zufuhrvorrichtung wird zum Zuführen
der Lösung
zu der Säule
verwendet. Die Temperatur der Säule,
der Zufuhrlösung
und des Eluans liegt besonders bevorzugt bei ungefähr 65 bis
95°C. Dies
wird bewirkt, indem die Zufuhrlösung
vorher erwärmt
wird. Die Zufuhrlösung
wird in der Säule
durch Zufuhr von Wasser, beispielsweise entmineralisiertem Wasser
oder Kondensatwasser, oder irgendeiner anderen wässrigen Lösung zu der Säule eluiert.
Vorzugsweise wird ein vorher erwärmtes
Eluans verwendet. Die Flussrate in der Säule wird auf ein geeignetes
Niveau eingestellt. Die Fraktionen der auslaufenden Lösungen werden
in geeigneten Intervallen gesammelt und analysiert. Der Ausfluss
aus der Säule
kann durch Online-Instrumente überwacht werden.
Die fraktionierten Produkte, z.B. Betain, Erythrit, Mannit und Inosit,
können
durch Kristallisierung isoliert werden.
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Kristallisierung,
Verdampfung und Filtration können
auch als Trenneinheiten verwendet werden, wie auch andere wohl bekannte
Verfahrenseinheiten zum Auftrennen von Multikomponenten-Lösungen.
Es ist weiterhin möglich,
zwei oder mehr chromatographische Säulen in Reihe zu arrangieren,
wobei mindestens eine Säule
oder ein Teil der Säule
ein schwach saures kationisches Austauschharz enthält, wobei
die anderen Säulen
möglicherweise
ein stark saures kationisches Austauschharz enthalten. Das verwendete
chromatographische System kann entweder ein diskontinuierliches
sein oder ein simuliertes Fließbettsystem.
Das simulierte Fließbettsystem
kann entweder kontinuierlich oder sequenziell sein. Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist eine erste Säule,
enthaltend ein stark saures kationisches Austauschharz, mit einer zweiten
Säule verbunden,
enthaltend ein schwach saures kationisches Austauschharz. Eine solche
Anordnung verbessert die Trennleistung weiter und erhöht den Ertrag
und die Reinheit der Produkte. Der Ertrag von Betain wird auch durch
Entfernung der Nebenprodukte aus dem Prozess verbessert.
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Es
ist auch möglich,
zwei chromatographische Säulen
oder Teile der Säulen,
enthaltend das schwach saure kationische Austauschharz miteinander
durch irgendwelche anderen Prozesseinheiten zu verbinden. Die Prozesseinheiten
können
beispielsweise eine Filtration, eine pH-Einstellung oder Konzentration
durch Verdampfung sein. Es ist für
den Fachmann auf dem Gebiet klar, dass die Reihenfolge der Prozesseinheiten
gewählt
und variiert werden kann. Einige Beispiele möglicher Prozesseinheitsflussschemata
sind in 5 dargestellt. Diese Beispiele
sollten nicht so konstruiert werden, dass sie die Ansprüche in irgendeiner
Weise begrenzen.
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Beispiel
1 in 5 zeigt ein Abtrennverfahren für Rübenmelassen. Raffinat, Saccharose,
Betain, Aminosäuremischung
und/oder Mannitfraktionen werden in dem ersten Schritt unter Verwendung
eines schwach sauren kationischen Austauschharzes gesammelt. Aminosäuren und/oder
Mannitfraktionen können
kristallisiert werden. Die Saccharose-Betain-Fraktion wird in dem nächsten Schritt
mit einem stark sauren kationischen Austauschharz zur Erzeugung
von Raffinat, Saccharose und Betain abgetrennt. Aminosäuren können während dieses
Schritts ebenfalls gesammelt werden. Saccharose und Betain können kristallisiert
werden.
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Beispiel
2 in 5 präsentiert
ein Verfahren für
eine Betainmelassenabtrennung. Der erste Schritt verwendet ein stark
saures kationisches Austauschharz, um das Raffinat und Betainfraktionen
abzutrennen. Betain kann kristallisiert werden, und der Betainauslauf
kann in einem zweiten Schritt mit einem schwach sauren kationischen
Austauschharz abgetrennt werden. Raffinat, Erythrit, Mannit, Betain
und Inosit können
gesammelt werden. Das gereinigte Inosit kann ebenfalls kristallisiert
werden.
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In
Beispiel 3 von 5 wird Schlempe zunächst unter
Verwendung eines stark sauren kationischen Austauschharzes abgetrennt.
Raffinat und Betainfraktionen werden gesammelt. Die Betainfraktion
wird weiter mit einem schwach sauren kationischen Austauschharz
zur Erzeugung von Raffinat, Erythrit, Inosit und Betain abgetrennt.
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In
dem vielstufigen Verfahren wird die Reihenfolge der Elution der
abgetrennten Komponenten in der chromatographischen Säule der
vorliegenden Erfindung in vorteilhafter Weise von der Reihenfolge,
die durch die früheren
Verfahren erhalten wurde, z.B. basierend auf der Verwendung von
stark sauren kationischen Austauschharzes unterschieden, und dieses
Merkmal kann in dem vielstufigen Verfahren in vorteilhafter Weise verwendet
werden. Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird Betain vor Erythrit, Mannit und Inosit eluiert. Dies ermöglicht es,
dass sie in guten Erträgen
mit hoher Reinheit in dem vielstufigen Verfahren der Erfindung gewonnen
werden.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
ermöglicht
es, dass Produkte wie Betain, Erythrit, Inosit, Mannit, Glycerin,
Saccharose, Aminosäuren
und Mischungen von Aminosäuren
in guten Erträgen
aus Prozesslösungen
abgetrennt und gewonnen werden, was unter Verwendung der bekannten
Verfahren schwierig war, z.B. durch Verwendung von stark sauren
kationischen Austauschharzen, Zeolithen oder Pyropolymeren. Einer durch
das Verfahren der vorliegenden Erfindung erreichten Vorteile gegenüber dem
Stand der Technik ist derjenige, dass es die Verwendung des schwach
sauren kationischen Austauschharzes ermöglicht unter Verwendung von
Wasser als Eluans eine effektive Auftrennung zu erreichen. Wenn
Wasser als Eluans verwendet wird, ist die Handhabbarkeit einfacher,
die Kosten sind niedriger und die Sicherheit ist höher.
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Ein
Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist, dass nur ein Eluans, nämlich
Wasser, effizient für unterschiedliche
chromatographische Schritte verwendet werden kann. Die andere Elutionsreihenfolge
der Auftrennung der Kohlenhydrate ergibt den zusätzlichen Vorteil bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
unter Verwendung eines schwach sauren kationischen Austauschharzes
bei der chromatographischen Auftrennung, was es ermöglicht,
auch andere Komponenten neben den Kohlenhydraten, wie z.B. Betain
und Aminosäuren effizient
zu gewinnen.
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Die
folgenden Beispiele illustrieren die vorliegende Erfindung. Sie
sollten jedoch nicht so konstruiert werden, dass sie die Ansprüche auf
irgendeine Weise begrenzen.
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Beispiel 1
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Chromatographische
Auftrennung von Betainkristallisationsabfluss mit einem schwach
sauren Kationenaustauschharz
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Betainkristallisationsabfluss,
der von einer chromatographischen Auftrennung von Rübenmelassen abstammte,
unterworfen. Die Auftrennung wurde auf einer laborchromatographischen
Trennsäule
als diskontinuierliches Verfahren durchgeführt. Die Säule mit einem Durchmesser von
0,045 m wurde mit einem schwach sauren Acryl-kationischen Austauschharz
(Finex CA 12 GC), hergestellt von Finex Oy, Finnland, befüllt. Das Harz
war ein auf Ethylacrylat-basierendes Harz. Die Höhe des Harzbetts lag bei ungefähr 0,70
m. Der Vernetzungsgrad des Harzes lag bei 6% DVB und die durchschnittliche
Teilchengröße des Harzes
bei 0,26 mm. Das Harz befand sich in Na+-Form.
Der pH des Harzes war nach dem Herstellungsverfahren hoch. Eine
Zufuhrvorrichtung wurde oben auf das Harzbett platziert. Die Temperatur
der Säule
und der Zufuhrlösung
und des Eluans Wasser lag bei ungefähr 80°C. Die Flussrate in der Säule wurde
auf 4 ml/min eingestellt. Die Zufuhrlösung wurde über einen Filter unter Verwendung
von Diatomeenerde als Filterhilfe gefiltert. Der pH der Zufuhrlösung lag
bei 8,9.
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Die
chromatographische Auftrennung wurde wie folgt durchgeführt:
Schritt
1: Die Trockensubstanz der Zufuhrlösung wurde auf 25 g Trockensubstanz
in 100 g Lösung
gemäß dem Brechungsindex
(RI) der Lösung
eingestellt.
Schritt 2: 100 ml der vorher erwärmten Zufuhrlösung wurden
oben auf das Harzbett gepumpt.
Schritt 3: Die Zufuhrlösung wurde
nach unten in der Säule
durch Zufuhr von vorher erwärmtem
Ionenaustauschwasser oben zu der Säule eluiert.
Schritt 4:
10 ml-Proben der herauslaufenden Lösung wurden in 3 Minuten-Intervallen
gesammelt. Die Zusammensetzung der Proben wurde mit HPLC analysiert
(Ca2+-Form Harz, 0,6 ml/min, 0,001 M Ca(NO3)2, 85°C).
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Betain
eluierte nach den Salzen aus der Säule. Erythrit, Mannit und Glycerin
hatten fast die gleichen Retentionszeiten und eluierten fast als ein
Peak nach Betain. Inosit eluierte als letztes als getrennter Peak.
Die Elutionsreihenfolge von Betain und den Alditolen scheint mit
der hydrophoben/hydrophilen Natur der Komponenten übereinzustimmen.
Das Harz trennte Betain und Inosit von anderen Komponenten gut.
Der pH des Effluens, der Lösung,
die aus der Säule
kam, liegt bei 8 bis 11. Die Ergebnisse sind graphisch in 1 dargestellt.
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Beispiel 2
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Chromatographische Auftrennung
von Natriumchlorid, Betain, Erythrit und Inosit mit einem Na+-Form Harz.
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Eine
Lösung,
enthaltend Betain, Erythrit, Inosit und Natriumchlorid (NaCl) wurde
einer chromatographischen Auftrennung unterzogen. Die Lösung wurde
durch Lösen
von reinem Betain, Erythrit, Inosit und Natriumchlorid in entmineralisiertem
Wasser hergestellt. Die Trennung wurde auf einer chromatographischen
Labortrennsäule
als diskontinuierliches Verfahren durchgeführt. Die Säule mit einem Durchmesser von
0,045 m wurde mit einem schwach sauren kationischen Acrylaustauschharz
(FinexTM CA 12 GC), hergestellt von Finex Oy,
Finnland, befüllt.
Das Harz war ein auf Ethylacrylat basierendes Harz. Die Höhe des Harzbetts
lag bei ungefähr
0,70 m. Der Vernetzungsgrad des Harzes betrug 6% DVB und die durchschnittliche
Teilchengröße des Harzes
0,26 mm. Das Harz befand sich in Na+-Form.
Der pH des Harzes war nach dem Herstellungsverfahren hoch. Eine
Zufuhrvorrichtung wurde oben auf das Harzbett platziert. Die Temperatur
der Säule
und der Zufuhrlösung
und des Eluans Wasser betrug ungefähr 80°C. Die Flussrate in der Säule wurde
auf 4 ml/min eingestellt.
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Die
chromatographische Auftrennung wurde wie folgt durchgeführt:
Schritt
1: Die Trockensubstanz der Zufuhrlösung wurde auf 25 g Trockensubstanz
in 100 g Lösung
gemäß dem Brechungsindex
(RI) der Lösung
eingestellt. Die Zufuhrlösung
bestand aus 30% Trockensubstanz (DS) Betain, 30% DS-Inosit, 30%
DS-Erythrit und 10% DS-Natriumchlorid.
Schritt 2: 100 ml der
vorher erwärmten
Zufuhrlösung
wurden oben auf das Harzbett gepumpt.
Schritt 3: Die Zufuhrlösung wurde
nach unten in der Säule
durch Zufuhr von vorher erwärmtem
Ionenaustauschwasser oben auf die Säule eluiert.
Schritt 4:
10 ml-Proben der herauslaufenden Lösung wurden in 3 Minuten-Intervallen
gesammelt. Die Zusammensetzung der Proben wurde mit HPLC analysiert
(Ca2+-Form Harz, 0,8 ml/min, 0,001 M Ca(NO3)2, 85°C).
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Die
Komponenten wurden aus der Säule
in der folgenden Reihenfolge eluiert: Natriumchlorid, Betain, Erythrit
und Inosit. Die Elutionsreihenfolge von Betain und den Alditolen
scheint mit der hydrophoben/hydrophilen Natur der Komponenten übereinzustimmen.
Das Harz trennte die Komponenten gut voneinander. Der pH von Effluens,
der Lösung
die aus der Säule
kam, lag bei 6,5 bis 11. Die Ergebnisse sind graphisch in 2 dargestellt.
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Beispiel 3
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Chromatographische Auftrennung
von Natriumchlorid, Betain, Saccharose und Mannit mit einem Na+-Form Harz.
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Eine
Lösung,
enthaltend Betain, Saccharose, Mannit und Natriumchlorid (NaCl)
wurde einer chromatographischen Auftrennung unterzogen. Die Lösung wurde
hergestellt, indem reines Betain, Saccharose, Mannit und Natriumchlorid
in entmineralisiertem Wasser gelöst
wurden Die Auftrennung wurde auf einer chromatographischen Labortrennsäule als
diskontinuierliches Verfahren durchgeführt. Die Säule mit einem Durchmesser von
0,045 m wurde mit einem schwach sauren kationischen Acrylaustauschharz
(FinexTM CA 12 GC), hergestellt von Finex
Oy, Finnland, befüllt.
Das Harz war ein auf Ethylacrylat basierendes Harz. Die Höhe des Harzbetts
lag bei ungefähr
0,65 m. Der Vernetzungsgrad des Harzes betrug 6% DVB und die durchschnittliche Teilchengröße des Harzes
0,26 mm. Das Harz befand sich in Na+-Form.
Der pH des Harzes war nach dem Herstellungsverfahren hoch. Eine
Zufuhrvorrichtung wurde oben auf das Harzbett platziert. Die Temperatur
der Säule
und der Zufuhrlösung
und des Eluans Wasser betrug ungefähr 80°C. Die Flussrate in der Säule wurde auf
4 ml/min eingestellt.
-
Die
chromatographische Auftrennung wurde wie folgt durchgeführt:
Schritt
1: Die Trockensubstanz der Zufuhrlösung wurde auf 25 g Trockensubstanz
in 100 g Lösung
gemäß dem Brechungsindex
(RI) der Lösung
eingestellt. Die Zufuhrlösung
bestand aus 30% Trockensubstanz (DS) Betain, 30% DS-Saccharose,
30% DS-Mannit und 10% DS-Natriumchlorid.
Schritt 2: 100 ml
der vorher erwärmten
Zufuhrlösung
wurden oben auf das Harzbett gepumpt.
Schritt 3: Die Zufuhrlösung wurde
nach unten in der Säule
durch Zufuhr von vorher erwärmtem
Ionenaustauschwasser oben auf die Säule eluiert.
Schritt 4:
10 ml-Proben der herauslaufenden Lösung wurden in 3 Minuten-Intervallen
gesammelt. Die Zusammensetzung der Proben wurde mit HPLC analysiert
(Na+-Form Harz, 0,8 ml/min, 0,003 M Na2SO4, 85°C).
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Zunächst wurden
Natriumchlorid, Saccharose und Betain aus der Säule zusammen als ein Peak eluiert.
Mannit wurde aus der Säule
als getrennter Peak nach Saccharose und Betain eluiert. Das Harz
trennte Mannit von Saccharose und Betain gut. Der pH des Effluens,
der Lösung,
die aus der Säule
kam, lag bei 7 bis 11. Die Ergebnisse sind graphisch in 3 dargestellt.
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Beispiel 4
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Chromatographische Auftrennung
von Rübenmelassen
mit einem schwach sauren kationischen Austauschharz
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Rübenmelassen
wurden einer chromatographischen Auftrennung unterzogen. Die Trennung
wurde auf einer chromatographischen Labortrennsäule als diskontinuierliches
Verfahren durchgeführt.
Die Säule
hatte einen Durchmesser von 0,045 m und wurde mit einem schwach
sauren kationischen Acrylaustauschharz befüllt (FinexTM CA
16 GC, hergestellt von Finex Oy, Finnland). Das Harz hatte eine
Methylacrylatbasis. Der Vernetzungsgrad des Harzes lag bei 8% DVB
und die durchschnittliche Teilchengröße bei ungefähr 0,23
mm. Das Harz befand sich vor der Auftrennung in Na+-Form.
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Die
Höhe des
Harzbetts betrug ungefähr
0,70 m. Der pH des Harzes war nach dem Herstellungsverfahren ziemlich
hoch (pH ungefähr
9 bis 10). Eine Zufuhrvorrichtung wurde oben auf das Harzbett platziert.
Die Temperatur der Säule,
Zufuhrlösung
und des Eluans Wasser lag bei ungefähr 80°C. Die Flussrate in der Säule wurde
auf 4 ml/min eingestellt. Die Zufuhrlösung wurde über einen Filter vor der Trennung
gefiltert. Der pH der Zufuhrlösung
lag bei ungefähr
8.2.
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Die
chromatographische Auftrennung wurde wie folgt durchgeführt:
Schritt
1: Die Trockensubstanz der Zufuhrlösung wurde auf 25 g Trockensubstanz
in 100 g Lösung
gemäß dem Brechungsindex
(RI) der Lösung
eingestellt.
Schritt 2: 100 ml der vorher erwärmten Zufuhrlösung wurden
oben auf das Harzbett gepumpt.
Schritt 3: Die Zufuhrlösung wurde
nach unten in der Säule
durch Zufuhr von vorher erwärmtem
Ionenaustauschwasser oben auf die Säule eluiert.
Schritt 4:
10 ml-Proben der herauslaufenden Lösung wurden in 3 Minuten-Intervallen
gesammelt. Die Zusammensetzung der Proben wurde mit HPLC analysiert
(Na+-Form Harz, 0,8 ml/min, 0,003 M Na2SO4, 85°C).
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Die
Salze eluierten als erstes aus der Säule. Saccharose und Betain
werden bei derselben Retentionszeit eluiert und überlappten mit den Salzen in
einem gewissen Ausmaß.
Die α-Aminosäuren eluierten
im wesentlichen auf der Rückseite
des Profils. Der pH des Effluens, der Lösung, die aus der Säule kam,
lag bei 8 bis 11. Die Ergebnisse sind graphisch in 4 dargestellt.
Tabelle 1 zeigt die Aminosäurekonzentration
der Proben 21 bis 38.
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Tabelle
1: Aminosäurekonzentration
der Proben
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Beispiel 5
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Chromatographische SMB-Abtrennung
von Rübenmelassen
mit einem schwach sauren Kationenaustauschharz
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Die
Testausrüstung
beinhaltete vier Säulen,
die in Reihe verbunden waren, eine Zufuhrpumpe, Recyclingpumpen,
eine Eluanswasserpumpe, wie auch Zufuhreinlassventile und Produktauslassventile
für die
verschiedenen Prozessströme.
Die Höhe
jeder Säule
betrug 3 m und jede Säule
hatte einen Durchmesser von 0,2 m. Die Säulen waren mit einem schwach
sauren gelartigen Kationenaustauschharz in Na+-Form
gepackt. Die mittlere Kügelchengröße betrug
0,23 mm und der DVB-Gehalt 6,0%.
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Das
Zufuhrmaterial war Rübenmelasse.
Die Melassen wurden auf 45 Bx verdünnt und mit Natriumcarbonat
carbonisiert (1,5% auf DS-Basis, Temperatur 60°C, 3 h Reaktionszeit). Die carbonisierte
Lösung
wurde mit einem Seitz-Druckfilter unter Verwendung von Kenite 300
als Filterhilfe gefiltert (Vorbeschichtung 1 kg/m2, Körperzufuhr
0,5% auf DS-Basis). Die Zufuhrtrockensubstanzkonzentration wurde
auf 56 g/100 ml eingestellt. Die Zusammensetzung ist in der Tabelle
unten angegeben, wobei die Prozentsätze auf einer Trockensubstanzgewichtsbasis
angegeben sind.
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Tabelle
2: Zusammensetzung der Zufuhr
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Die
Fraktionierung wurde durch eine sechsstufige Sequenz, wie unten
angegeben, durchgeführt.
Die Zufuhr wurde bei einer Temperatur von 80°C verwendet, und Wasser wurde
als Eluans verwendet.
Schritt 1: 8,1 l Zufuhrlösung wurden
in die erste Säule
mit einer Flussrate von 90 l/h gepumpt und eine Saccharosefraktion
wurde aus Säule
4 gesammelt.
Schritt 2: 19 l der Zufuhrlösung wurden zu der ersten Säule mit
einer Flussrate von 90 l/h gepumpt, und eine restliche Fraktion
(Raffinatfraktion) wurde aus Säule
1 gesammelt. Simultan wurden 19 l Wasser zu Säule 2 mit einer Zuflussrate
von 90 l/h gepumpt und eine restliche Fraktion wurde aus Säule 3 gesammelt.
Simultan wurden 26 l Wasser zu Säule
4 mit einer Flussrate von 123 l/h gepumpt, und eine Saccharosefraktion
wurde aus Säule
4 gesammelt.
Schritt 3: 10,8 l wurden mit einer Flussrate von
120 l/h zirkuliert.
Schritt 4: 20,2 l Wasser wurden zu der
ersten Säule
mit einer Flussrate von 20 l/h gepumpt, und eine Aminosäurefraktion
wurde aus Säule
4 gesammelt.
Schritt 5: 18,8 l Wasser wurden zu der ersten
Säule mit
einer Flussrate von 120 l/h gepumpt und eine restliche Fraktion
wurde aus Säule
2 gesammelt. Simultan wurden 18,9 l Wasser zu Säule 3 mit einer Flussrate von
12 l/h gepumpt, und eine restliche Fraktion wurde aus Säule 4 gesammelt.
Schritt
6: 23,0 l wurden mit einer Flussrate von 120 l/h zirkuliert. Nach
einem Äquilibrieren
des Systems wurden die folgenden Fraktionen aus dem System gezogen:
restliche Fraktionen von jeder Säule,
Saccharose enthaltende Fraktion von Säule 4 und Aminosäure enthaltende
Fraktion aus Säule
4. Alle restlichen Fraktionen wurden kombiniert. Die Ergebnisse
sind in der Tabelle unten dargestellt.
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Tabelle
3: Ergebnis der Fraktionierung
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Beispiel 6
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Betainkristallisierung
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Die
betainhaltige Zufuhrflüssigkeit
wurde zu einem 400 Liter Kochkristallisator zugefügt. Die
Verdampfung wurde begonnen. Zunächst
wurden spontane Kristalle bei einer DS von ungefähr 79% und einer Temperatur
von 99°C
beobachtet. Nach einem spontanen Aussäen wurde die Kochkristallisierung
3 Stunden bei einer Temperatur von ungefähr 100°C fortgesetzt und neue Zufuhrflüssigkeit
wurde kontinuierlich in den kochenden Kristallisator zugeführt. Eine
400 Liter-Charge der erhaltenen Masse durch Kochkristallisation
(DS der Masse 87%) wurde ausgegeben. Die Masse wurde zentrifugiert
und das wasserfreie Betainprodukt getrocknet.
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Beispiel 7
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Inositkristallisierung
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Die
Inosit-haltige Zufuhrflüssigkeit
wurde zu einem 400 Liter-Kochkristallisator
zugefügt.
Die Verdampfung begann bei einer Temperatur von 50°C. Die Kochflüssigkeit
wurde mit 5 ml Saatsuspension ausgesät (150 g gemahlenes Inosit
in 500 ml Isopropanol) bei einer DS von 42% mit einer Temperatur
von 50°C.
Nach dem Aussäen
wurde die Kochkristallisation 2 Stunden bei einer Temperatur von
50°C fortgesetzt
und neue Zufuhrflüssigkeit
wurde kontinuierlich dem kochenden Kristallisator zugefügt. Eine
400 Liter-Charge der erhaltenen Masse durch Kochkristallisation
(DS der Masse 44%) wurde ausgegeben. Die Masse wurde zentrifugiert
und die Kristalle getrocknet.