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Die
Erfindung liegt auf dem Gebiet der mikrobiologischen Analyse durch
biochemische Mittel, und sie betrifft insbesondere den Nachweis
und die Identifizierung von Bakterienstämmen durch Inokulation von
Reaktionsmedien, insbesondere Nährmedien.
Letztere umfassen chromogene oder fluorogene Substrate, die dazu
in der Lage sind, mit spezifischen Enzymen für die Zielstämme zu reagieren,
und dabei eine Färbung oder
Fluoreszenz für
jede bestimmte Kolonie zu erzeugen.
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Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung ist insbesondere der Nachweis/die
Identifizierung von pathogenen Mikroorganismen oder qualitätsanzeigenden
Mikroorganismen, sowohl im medizinischen als auch im industriellen
Bereich, von Interesse und im Besonderen Mikroorganismen mit enzymatischer
Esterase-, Osidase-, Peptidase-, Sulfatase- oder Phosphatase-Aktivität, beispielsweise
Bakterien oder Hefen der Gattung Salmonella, Pseudomonas, Listeria,
Staphylococcus, Enterococcus, Candida und noch spezieller die Spezien Escherichia
coli, Listeria monocytogenes, Staphylococcus aureus, Candida albicans.
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Die
Anwesenheit von Escherichia coli-Stämmen wird häufig durch den Nachweis einer
enzymatischen Osidase-Aktivität
wie beispielsweise einer β-Glucuronidase-
oder β-Galactosidase-Aktivität angezeigt.
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Auf
dieselbe Weise wird die Gattung Listeria durch Anzeigen der β-Glucosidase-Aktivität nachgewiesen.
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Eine
Aminopeptidase-Aktivität
kann auch verwendet werden, um eine Gruppe, eine Gattung oder eine Spezies
von Mikroorganismen nachzuweisen. Die Alanin-Aminopeptidase-Aktivität ermöglicht beispielsweise die
Unterscheidung von gramnegativen Bakterien von grampositiven Bakterien.
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Die
Gattung Salmonella, die beim Menschen für verschiedene Infektionen
verantwortlich ist (typhusartiges Fieber, Lebensmittelvergiftung)
besitzt unspezifische Esterasen, die dazu in der Lage sind, synthetische
chromogene Substrate wie beispielsweise indigogene Substrate zu
hydrolysieren.
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Der
Nachweis/die Identifizierung von Salmonellen und allgemeiner von
Bakterien mit Esterase-Aktivität
wird klassischerweise auf Gelose-Medien oder flüssigen Isoliermedien durchgeführt, die
den Nachweis/die Identifizierung von mutmaßlichen Bakterienkolonien mit
Esterase-Aktivität,
insbesondere von Salmonellen, ermöglicht. Die Inokulation von
solchen Medien erfolgt, indem das Medium in der analysierten Probe
eingetaucht wird, oder indem die Probe mit dem Medium in Kontakt
gebracht wird.
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Bakterien
mit Esterase-, Osidase-, Peptidase-, Sulfatase- oder Phosphatase-Aktivität besitzen
in ihrem enzymatischen Genotyp Esterasen, Osidasen, Peptidasen,
Sulfatasen oder Phosphatasen, welche die bestimmten Verknüpfungen
der in dem Medium vorhandenen Substrate spalten und so den aktivierten
chromophoren oder fluorophoren Teil dieser Substrate freisetzen.
Dies führt
zu einer Färbung
oder Fluoreszenz, welche die Hydrolyse, und somit das Vorhandensein
von Zielbakterien oder Kolonien der Zielbakterien anzeigt.
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Um
Routinetests in großem
Maßstab
durchführen
zu können,
ist es erforderlich, dass die Nachweis-/Identifizierungsmedien stabil
sind und eine möglichst
große
Vereinfachung der jeweiligen Nachweis-/Identifizierungsverfahren
ermöglichen,
in dem nur wenige Handgriffe erforderlich sind. Außerdem ist
es wichtig, dass die Verfahren eine hohe Sensitivität (hohe
Intensität
der Färbung)
sowie eine Spezifität
erster Ordnung ermöglichen.
Die Geschwindigkeit des Nachweises von mutmaßlichen Kolonien ist ebenfalls
ein entscheidender Parameter dieser Arten von Medien und Verfahren
zum Nachweis/zur Identifizierung von Bakterien, die die oben genannten
enzymatischen Aktivitäten
aufweisen.
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Es
ist nun bekannt, dass enzymatische Substrate wie Esterasen, Osidasen,
Peptidasen, Sulfatasen oder Phosphatasen Probleme bereiten, im Hinblick
auf die Kompatibilität
mit dem Kulturmedium für
Mikroorganismen und insbesondere für die Bakterien, welche diese
Aktivitäten
aufweisen. Außerdem
sind solche Substrate nicht über
längere
Zeit stabil, was bedeutet, dass sich die Sensitivität gegenüber der
fraglichen enzymatischen Aktivität
während
der Dauer der Lagerung verringert.
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In
diesem Zusammenhang sind aus dem wissenschaftlichen Artikel „Synthèse de
substrats indigogéniques.
Mise en èvidence
de l'acfivité estérasique
des salmonelles":
A. Agban of al., Eur. J. Med. Chem. (1990) 25, 697-699, Gelose-Kulturmedien
bekannt, die indigogene Substrate umfassen, nämlich insbesondere 5-Bromindoxylpelargonat
(C9) und ein Gallensalz, nämlich
Natriumdesoxycholat. Solche Kulturmedien leiden unter demselben
Nachteil, wie nachfolgend mit Bezug auf das Dokument FR-2 697 028
erwähnt.
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Das
Patent FR-2 697 028 offenbart ein Kulturmedium zum Nachweis von
Salmonellen, welches ein chromogenes Esterase-Substrat, das aus
einem Ester der Caprylsäure
mit einem Indolrest (5-Brom-4-chlor-3-indolyl-caprylat) gebildet
ist, sowie ein oberflächenaktives
Mittel, das aus Gallensalzen ausgewählt ist (Natriumdesoxycholat),
umfasst. Dieses Chromogen und dieses Gallensalz sind in einem Nährmedium
enthalten, welches das Wachstum von Salmonellen ermöglicht.
Gemäß der Lehre
von FR-2 697 028 wird das Gallensalz direkt zu dem Selektionsmedium
zugegeben, das bereits das Esterase-Substrat enthält.
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Ein
weiterer Nachteil im Zusammenhang mit der Verwendung von Gallensalzen
ist auf die Tatsache zurückzuführen, dass
es sich bei diesen um Ausgangsmaterialien mit tierischem Ursprung
handelt, die einer gewissen Veränderlichkeit
der Qualität
unterliegen.
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Außerdem sind
die Ergebnisse im Hinblick auf die biologische Aktivität verbesserungsfähig.
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Dieses
Kulturmedium bietet nicht alle wünschenswerten
Sicherheiten im Hinblick auf die Stabilität des Esterase-Substrats. Außerdem hat
sich gezeigt, dass dieses Letztere nicht vollständig mit dem Kulturmedium mischbar
ist. Dadurch wird selbstverständlich
die Qualität
der erhaltenen Ergebnisse im Hinblick auf die Sensibilität, Schnelligkeit
und Stabilität
verringert.
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Es
ist außerdem
anzumerken, dass das Kulturmedium gemäß FR-2 697 023 in Form eines
Pulvers vorliegt. Dies bedeutet, dass der Benutzer zunächst einen
Schritt zur Rekonstituierung des flüssigen oder gelförmigen Mediums
durchführen
muss. Dieses Erfordernis ist eine Folge der fehlenden Stabilität der verwendeten
Esterase-Substrate. Außerdem
ist das nach der Lehre von FR-2 697 028 hergestellte Gelose-Medium
nicht transluzent, was das Ablesen der Färbungen im Zusammenhang mit
möglichen
Kolonien von Zielbakterien beeinträchtigen kann.
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Die
PCT-Anmeldung WO 92/17607 betrifft ein Nachweismedium für Salmonellen,
das TERGITOL-4® (7-Ethyl-2-methyl-4-undecanoat-hydrogensulfat
oder dessen Natriumsalz) enthält.
Dieses Additiv verbessert vermutlich die Selektivität des Nachweismediums
gegenüber
Zielsalmonellen. Die Konzentration an TERGITOL-4® kann
in dem Kulturmedium auf Grundlage von Agargelose/Xylose-Lysin zwischen
2 und 30 ml/l variieren. Gemäß diesem
Dokument beruht der Nachweis von Salmonellen allein auf dem Prinzip
des selektiven Wachstums durch Wettbewerb.
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Die
PCT-Anmeldung WO 99/41409 betrifft chromogene Esterase-Substrate
für den
Nachweis von Salmonellen. Diese PCT-Anmeldung entspricht dem Dokument
COOKE VENITIA M. ET AL.; APPLIED AND ENVIRONMENTAL MIKROBIOLOGY,
Vol. 65, Nr. 2, Februar 1999 (1990-02) Seiten 807-812.
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In
diesem Dokument wird vorgeschlagen, eine chromogene Verbindung zu
verwenden, die mit einer Esterase/Lipase, die für die Gattung Salmonella spezifisch
ist und eine Affinität
für C8-Fettsäureester
aufweist, reagiert. Die fragliche chromogene Verbindung umfasst
ein Anion und ein Kation der Formel: [4-[2-(4-Oxctanoyloxy-3,5-dimethoxyphenyl)vinyl]-quinolinium-1-(propan-3-yl-)carboxylat]+, [Bromid oder Chlorid]–.
Genauer handelt es sich bei den verwendeten Substraten um C8-Ester,
beispielsweise mit dem Kation Carboxylat.
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Außerdem beschreibt
das Verfahren nach WO 99/41409 die Umsetzung eines Sorbitanfettsäureesters (insbesondere
des Monolaurinsäureesters
TWEEN®20).
Diese Produkte werden als oberflächenaktive
Mittel in einer Menge von 2 g/l des Mediums eingesetzt.
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Außerdem kann
das spezifische Substrat gemäß der Lehre
dieser PCT-Anmeldung in das Kulturnährmedium als Gemisch mit Methanol,
Ethanol oder N,N-Dimethylformamid (DMF) eingebracht werden. Das
optionale oberflächenaktive
Mittel wird nicht zusammen mit Substrat und Lösungsmittel, sondern separat
von diesen zugefügt.
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In
jedem Fall werden die in WO 99/41409 offenbarten Mittel nicht dazu
bereitgestellt, um eine Verbesserung der Stabilität der in
dem Nachweismedium enthaltenen enzymatischen Substrate zu ermöglichen.
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Es
sind darüber
hinaus aus verschiedenen Dokumenten Kulturmedien bekannt, die mehrere
Substrate für
den Nachweis einer einzelnen enzymatischen Aktivität beinhalten
sowie Kulturmedien, die mehrere Substrate beinhalten, die den Nachweis
unterschiedlicher enzymatischer Aktivitäten ermöglichen.
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Beispielsweise
beschreibt das Dokument WO 95/04157 Kulturmedien, die unterschiedliche
chromogene Osidase-Substrate wie beispielsweise 5-Brom-4-chlor-3-indoxylgalctosid,
5-Brom-4-chlor-3-indoxylglucuronid, 5-Brom-4-chlor-3-indoxylglucosid
oder 6-Chlor-3-indoxylgalactosid beinhalten. Solche Medien werden
verwendet, um insbesondere die Bakterien der Spezies Escherichia
coli von anderen Coli-Formen zu unterscheiden.
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Dieses
Dokument beschreibt außerdem
ein Medium, das chromogene Substrate beinhaltet, die spezifisch
für verschiedene
Enzyme wie Osidasen und Phosphatasen sind. Bei diesen Substraten
handelt es sich beispielsweise um 5-Brom-4-chlor-3-indoxyl-N-acetyl-glucosaminid
und 5-Brom-6-chlor-3-indoxyl-phosphat. Ein solches Medium ermöglicht insbesondere
die Unterscheidung von Candida albicans und anderen Hefen der Gattung
Candida.
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Das
Dokument WO 00/53799 beschreibt ein chromogenes Nachweismedium für Staphylococcus
aureus-Bakterien. Dieses Medium umfasst zwei chromogene Substrate
in Kombination, insbesondere 5-Brom-4-chlor-3-indoxyl-glucosid und
5-Brom-6-chlor-3-indoxylphosphat.
Das Hauptinteresse an einem solchen Medium liegt darin, falsch positive
oder falsch negative Ergebnisse zu vermeiden und S. aureus von anderen
Spezien und anderen Gattungen wie den Streptococcus zu unterscheiden.
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Die
Dokumente WO 95/04157 und WO 00/53799 enthalten jedoch keinen Hinweis
darauf, dass die beschriebenen Medien dazu entwickelt wurden, um
die Stabilität
der enthaltenen enzymatischen Substrate zu verbessern.
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Fettsäuresorbitanester
(ESAG) sind bekannte oberflächenaktive
Mittel, die insbesondere bei Nahrungsmittelzubereitungen und pharmazeutischen
Präparaten
weithin verwendet werden. Zur Veranschaulichung kann auf den Artikel
von Dickinson et al.: „J
Colloid interface Sci 1999 Apr 15, 212 (2): 466-473" verwiesen werden,
der die Stabilisierung von Emulsionen betrifft, die Natriumcaseinat
und ein polyethoxyliertes Sorbitanmonolaurat, das 20 Einheiten Ethylenoxid
aufweist (TWEEN 20), enthalten. Bei den betreffenden Emulsionen
handelt es sich um Öl-in-Wasser-Emulsionen
(30 Vol.-% n-Tetradecan bei pH 6,8). Dieser technische Bereich ist
relativ fernliegend zu dem Nachweis von Bakterien mit spezifischer
enzymatischer Aktivität
durch Farbreaktion auf einem selektiven Kulturmedium.
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Der
Artikel von Gram of al.: „Clin
Chem 1985 Okt; 31 (10): 1683-8" betrifft
die Umsetzung von polyethoxyliertem Sorbitanmonooleat (TWEEN 80)
in einem Antithrombin III-Assaymedium,
wobei dieses Medium außerdem
Polyethylenglycol, eine Lösung
von Thrombin und synthetischen chromogenen Peptidsubstraten enthält. Die
verwendeten Additive dienen dazu, eine Erhöhung der Konzentration an aktivem
Thrombin zu ermöglichen,
um so ein gutes Gelingen der Analyse zu gewährleisten. Es ist nochmals
festzustellen, dass derartige technische Angelegenheiten sich deutlich
unterscheiden von denjenigen eines Nachweismediums für Bakterien
mit spezifischer enzymatischer Aktivität mit Hilfe von selektiven
Kulturmedien, die chromogene Substrate enthalten.
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In
einem solchen technischen Gebiet liegt eines der wesentlichen Ziele
der vorliegenden Erfindung darin, ein Medium für den Nachweis/die Identifizierung
von Bakterien mit enzymatischer Aktivität, ausgewählt aus Esterase- und/oder
Osidase- und/oder Peptidase- und/oder Sulfatase- und/oder Phosphatase-Aktivitäten bereitzustellen,
das so konzipiert ist, dass die Sensitivität der Analyse optimiert wird,
d.h. dass die Intensität
der Färbung
oder Fluoreszenz, durch die das Vorhandensein von Zielbakterien
nachgewiesen wird, maximiert wird.
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Ein
weiteres wesentliches Ziel der vorliegenden Erfindung liegt dann,
ein Medium für
den Nachweis/die Identifizierung von Mikroorganismen, insbesondere
Bakterien oder Hefen mit einer enzymatischen Aktivität, ausgewählt aus
Esterase- und/oder Osidase- und/oder Peptidase- und/oder Sulfatase-
und/oder Phosphatase-Aktivitäten
bereitzustellen, das vor der Inokulation mit der zu analysierenden
Probe vollständig transluzent
ist.
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Ein
weiteres wesentliches Ziel der Erfindung liegt darin, ein Medium
für den
Nachweis/die Identifizierung von Mikroorganismen, insbesondere Bakterien
oder Hefen mit einer enzymatischen Aktivität ausgewählt aus Esterase- und/oder
Osidase- und/oder Peptidase- und/oder Sulfatase- und/oder Phosphatase-Aktivitäten bereitzustellen,
das wenigstens ein chromogenes oder fluorogenes Enzymsubstrat, ausgewählt aus
Esterase-Substraten
und/oder Osidase-Substraten und/oder Peptidase-Substraten und/oder
Sulfatase-Substraten und/oder Phosphatase-Substraten, enthält und das
bei Lagerung stabil ist (die Intensität der angezeigten Färbung oder
Fluoreszenz wird für
wenigstens mehrere Wochen bei einem Maximalwert gehalten).
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Ein
weiteres wesentliches Ziel der Erfindung liegt darin, ein Medium
für den
Nachweis/die Identifizierung von Mikroorganismen, insbesondere Bakterien
oder Hefen mit einer enzymatischen Aktivität, ausgewählt aus Esterase- und/oder
Osidase- und/oder Peptidase- und/oder Sulfatase- und/oder Phosphatase-Aktivitäten bereitzustellen,
das nicht in Form eines trockenen Pulvers vorliegt, das mit einer
Flüssigkeit
regeneriert werden muss, um ein flüssiges oder gelförmiges Medium
zu rekonstituieren, sondern das direkt in einer verwendungsfertigen
Form vorliegt.
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Ein
weiteres wesentliches Ziel der Erfindung liegt darin, ein Medium
für den
Nachweis/die Identifizierung von Mikroorganismen, insbesondere Bakterien
oder Hefen mit einer enzymatischen Aktivität, ausgewählt aus Esterase- und/oder
Osidase- und/oder Peptidase- und/oder Sulfatase- und/oder Phosphatase-Aktivitäten, bereitzustellen,
das ökonomisch
ist, insbesondere aufgrund der Tatsache, dass es geringere Mengen
eines oder mehrerer chromogener oder fluorogener Enzymsubstrate
enthält,
die üblicherweise
teuer sind.
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Ein
weiteres wesentliches Ziel der Erfindung liegt darin, ein Verfahren
zum Erhalten des oben genannten Nachweis-/Identifizierungsmediums
bereitzustellen, das einfach durchzuführen und ökonomisch ist.
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Ein
weiteres wesentliches Ziel der vorliegenden Erfindung liegt dann,
ein Verfahren zum Nachweisen/Identifizieren von Stämmen mit
enzymatischer Aktivität,
ausgewählt
aus Esterase- und/oder Osidase- und/oder Peptidase- und/oder Sulfatase-
und/oder Phosphatase-Aktivitäten
bereitzustellen, das einfach durchzuführen ist (Routinetests), das ökonomisch
ist (Menge des Reagenzes, Handhabung, Arbeitskraft, Geschwindigkeit,
etc.), das verlässlich,
sensitiv, spezifisch und reproduzierbar ist.
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Ein
weiteres wesentliches Ziel der vorliegenden Erfindung liegt darin,
die Verwendung eines neuen stabilisierenden Additivs in einem Medium
für den
Nachweis/die Identifizierung von Mikroorganismen, insbesondere Bakterien
oder Hefen, mit einer enzymatischen Aktivität, ausgewählt aus Esterase- und/oder
Osidase- und/oder Peptidase- und/oder Sulfatase- und/oder Phosphatase-Aktivitäten bereitzustellen,
wobei diese Aktivität
als Ergebnis einer Hydrolysereaktion, durch die ein Farbstoff oder
ein fluoreszierendes Produkt freigesetzt wird, angezeigt wird.
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Diese
und andere Ziele werden durch die vorliegende Erfindung erreicht,
die in erster Linie ein Medium zum Nachweisen/Identifizieren von
Mikroorganismen nach Anspruch 1 betrifft.
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Ein
Medium zum Nachweisen/Identifizieren von Mikroorganismen und insbesondere
Bakterien und/oder Hefen mit enzymatischer Aktivität, ausgewählt aus
Esterase- und/oder
Osidase- und/oder Peptidase- und/oder Sulfatase- und/oder Phosphatase-Aktivitäten, kann
erfindungsgemäß ausgehend
von den in den beschriebenen Dokumenten WO 95/04157 und WO 00/53799
offenbarten Medien erhalten werden.
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Das
erfindungsgemäße Medium
besitzt den Vorteil, dass es verwendungsfertig ist und in einer
flüssigen
oder halbflüssigen
(Gel) Form vorliegt, ohne dass dadurch Probleme im Hinblick auf
die Stabilität
auftreten. Tatsächlich
werden die Esterase- und/oder Osidase- und/oder Peptidase- und/oder Sulfatase-
und/oder Phosphatase-Substrate, die in diesem Medium vorhanden sind
und für
ihre Neigung zu einer relativ schnellen Zersetzung bekannt sind,
durch das Vorhandensein des emulgierenden Stabilisierungsmittels
ESAG, AG oder ESAG/AG stabilisiert.
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Dieses
Additiv, das gegebenenfalls mit dem Lösungsmittel S assoziiert ist,
bringt einen weiteren Vorteil mit sich, in dem es eine hervorragende
Auflösung
der Esterase- und/oder Osidase- und/oder Peptidase- und/oder Sulfatase-
und/oder Phosphatase-Substrate ermöglicht, die sich üblicherweise
einer Auflösung
widersetzen. Dadurch wird es möglich,
Nachweis-/Identifizierungsmedien zu erhalten, die vor der Inokulation transluzent
sind, wodurch es leichter ist, die Färbungs- oder Fluoreszenzergebnisse
abzulesen.
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Dieses
ESAG-, AG- oder ESAG/AG-Additiv ist kostengünstig und ermöglicht eine
Vereinfachung der Vorgehensweise und eine Verringerung der Menge
der verwendeten Substrate (Stabilisierung), was zu einer gewissen ökonomischen
Ersparnis führt.
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Außerdem führen die
erfindungsgemäßen Mittel
zu einer verbesserten biologischen Aktivität der zuvor genannten Substrate,
was zu einer intensiveren Färbung
der Zielkolonien und einer besseren Spezifizität führt.
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Es
ist der Verdienst der Erfinder, dass diese bestimmte Klasse von
emulgierenden Stabilisierungsmitteln, insbesondere ESAG, eingesetzt
wurde, die auf überraschende
und unerwartete Weise die Eigenschaften der Stabilität, Lichtdurchlässigkeit,
biologischen Aktivität,
Sensitivität,
Zuverlässigkeit
und Spezifität
ermöglichen,
die bei der erfindungsgemäßen mikrobiologischen
Analyse auf biochemischen Weg jeweils willkommen sind.
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Nach
einer bemerkenswerten Eigenschaft der Erfindung wird das betreffende
Nachweis-/Identifizierungsmedium erhalten, indem wenigstens eine
Substratstammlösung
in dem Lösungsmittel
S und ESAG- oder AG- oder einem ESAG/AG-Gemisch gemischt wird und
diese Lösung
zu wenigstens einem Teil der Bestandteile des Kulturmediums zugegeben
wird.
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Tatsächlich scheint
es gemäß der Erfindung
wichtig zu sein, das Esterase- und/oder Osidase- und/oder Peptidase-
und/oder Sulfatase- und/oder Phosphatase-Substrat in dem Lösungsmittel
S in Gegenwart von ESAG- oder AG- oder einem ESAG/AG-Gemisch, wie
oben definiert, zu solubilisieren. Dieses Gemisch aus Substrat,
ESAG, AG, ESAG/AG und Lösungsmittel
S wird anschließend
in wenigstens einem Teil des Kulturmediums, das vorzugsweise in
unterkühltem
gelförmigen
Zustand vorliegt, zugegeben. Es wurde gefunden, dass diese Charakteristik
der Vorgehensweise eine Optimierung der Ergebnisse ermöglicht,
die vorteilhafterweise durch die erfindungsgemäßen Mittel hervorgerufen werden.
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Bevorzugt
ist der ESAG ausgewählt
aus der Gruppe umfassend:
- • Polyoxyethylen-Sorbitan-Monolaurat,
welches 20 Ethylenoxid-Gruppen (OE) umfasst, – TWEEN® 20 –;
- • Polyoxyethylen-Sorbitan-Monopalmitat
(20 OE), – TWEEN® 40 –;
- • Polyoxyethylen-Sorbitan-Monostearat
(20 OE), – TWEEN® 60 –;
- • Polyoxyethylen-Sorbitan-Tristearat
(20 OE), – TWEEN® 65 –;
- • Polyoxyethylen-Sorbitan-Monooleat
(20 OE), – TWEEN® 80 –;
- • Polyoxyethylen-Sorbitan-Sesquioleat
(20 OE), – TWEEN® 83 –;
- • Polyoxyethylen-Sorbitan-Trioleat
(20 OE), – TWEEN® 85 –;
- • und
deren Gemische;
und die AG ist ausgewählt aus der Gruppe, umfassend
gesättigte
oder ungesättigte
Fettsäuren
mit C4-C20, bevorzugt gesättigte
oder ungesättigte
Fettsäuren
mit C6-C11 und weiter bevorzugt Fettsäuren mit C8-C9 und deren Gemische.
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Die
gemäß der Erfindung
insbesondere ausgewählten
Produkte sind Ester von Sorbitansäure, die in der Nahrungsmittelindustrie
und der kosmetischen Industrie als nicht-ionische oberflächenaktive
Mittel weithin verwendet werden, die aber bislang nicht in mikrobiologischen
Nachweis-/Identifizierungsmedien als Stabilisatoren für Esterase- und/oder Osidase-
und/oder Peptidase- und/oder Sulfatase- und/oder Phosphatase-Substrate verwendet
worden sind.
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Die "Hydrophil-Lipophil-Gleichgewichte" (HLD) der oben genannten
ESAG betragen jeweils: 8,6; 6,7; 4,7; 2,1; 4,3; 3,7; 1,8.
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Gemäß einer
interessanten Variante der Erfindung können das oder die oben beschriebenen
emulgierenden Stabilisierungsmittel, insbesondere der oder die ESAG
mit wenigstens einem synergistischen Co-Agens, vorzugsweise mit
wenigstens einem anionischen oberflächenaktiven Mittel, bevorzugt 7-Ethyl-2-methyl-4-undecyl-hydrogensulfat oder
dessen Salzen und insbesondere dessen Natriumsalzen (TERGITOL-4®) assoziiert
sein.
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Die
Verwendung eines solchen synergistischen Co-Agens erleichtert das
Anzeigen der enzymatischen Aktivität in den Zielbakterien. Es
handelt sich um eine hervorragende Ergänzung des oder der emulgierenden Stabilisierungsmittel.
Dadurch wird eine Verbesserung der Selektivität des Nachweises von Esterase- und/oder
Osidase- und/oder Peptidase- und/oder Sulfatase- und oder Phosphatase-Aktivitäten der
Zielmikroorganismen ermöglicht,
ohne die Expression anderer enzymatischer Aktivitäten zu beeinträchtigen,
die möglicherweise
zum Anzeigen der betreffenden Zielmikroorganismen verwendet werden
können.
Ohne an eine Theorie gebunden sein zu wollen, wird angenommen, dass
das synergistische Co-Agens TERGITOL-4® eine Wirkung
besitzt, die das Durchdringen der chromogenen oder fluorogenen Esterase- und/oder Osidase- und/oder
Peptidase- und/oder Sulfatase- und/oder Phosphatase-Substrate oder die
Exkretion der Enzyme durch die Membranen der Zellen der Zielmikroorganismen
begünstigt,
so dass die Zugänglichkeit
dieser Substrate gegenüber
den Enzymen, deren Aktivität
untersucht wird, optimiert wird. Dadurch wird es ermöglicht,
die Menge der verwendeten Substrate zu verringern, was zu einem
gewissen ökonomischen
Vorteil führt.
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Noch
weiter bevorzugt scheint die Kombination aus TWEEN® und
TERGITOL-4® in
dem erfindungsgemäßen Medium
zum Nachweisen/Identifizieren besonders leistungsfähig zu sein.
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Das
chromogene oder fluorogene Substrat, das aus einem Zielteil für das Enzym
und einem chromophoren oder fluorophoren Teil gebildet ist, ist
vorteilhafterweise ausgewählt
aus den Substraten, deren Zielteil ausgewählt ist aus der Gruppe umfassend
insbesondere:
- • Glycoside, die aus Mono-,
Di- und/oder Polysacchariden gebildet sind, die in der α- oder β-Position
an die Hydroxylfunktion des chromophoren oder fluorophoren Teils
gebunden sind;
- • α-Aminosäuren oder
Peptide;
- • organische
Säuren
wie beispielsweise -O-CO(CH2)n-CH3, mit n zwischen einschließlich 0
und 20;
- • ein
Sulfat, ein Phosphat, ein Pyrosulfat, ein Pyrophosphat oder einen
Phosphodiester;
und wobei der chromophore oder fluorophore
Teil ausgewählt
ist aus der Gruppe umfassend insbesondere: - • Chinone/Anthrachinone
und Derivate, insbesondere Dihydroxyanthrachinon (Alizarin);
- • Amino-
oder Hydroxy-Cumarine und Derivate;
- • Fluoreszeine
und Derivate;
- • Indoxyle
und Derivate.
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Als
Beispiele für
Esterase-Substrate können
die von Indol abgeleiteten chromogenen Ester-Substrate genannt werden
und insbesondere 5-Brom-3-indolyl-nonanoat, 6-Chlor-3-indolyl-nonanoat
oder 5-Brom-3-indolyl-decanoat.
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Als
Beispiele für
chromogene Esterase-Substrate, die von Anthrachinon abgeleitet sind,
kann 2-Alizerin-octanoat genannt werden.
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Beispiele
für Osidase-Substrate
sind chromogene Osidase-Substrate, die von Indol abgeleitet sind und
insbesondere 6-Chlor-3-indolyl-β-galactosid,
5-Brom-4-chlor-3-indolyl-β-N-acetylglucosaminid, 5-Brom-6-chlor-α-glucosid.
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Als
Beispiel für
chromogene Osidase-Substrate, die von Anthrachinon abgleitet sind,
kann 2-Alizerin-β-glucuronid
genannt werden.
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Als
fluorogene Osidase-Substrate können
die von Hydroxycumarin abgeleiteten Substrate genannt werden, und
insbesondere 4-Methylumbelliferon-β-glucosid.
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Als
chromogene Peptidase-Substrate können
die von Indol abgeleiteten Substrate genannt werden.
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Fluorogene
Peptidase-Substrate sind insbesondere die Substrate, die von Hydroxycumarin
abgeleitet sind, wie beispielsweise Alanyl-aminomethylcumarin.
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Als
Sulfatase-Substrate können
chromogene Substrate genannt werden, die von Indol abgeleitet sind, insbesondere
5-Brom-4-chlor-3-indolyl-sulfat. Fluorogene Sulfatase-Substrate sind beispielsweise
4-Methylumbelliferon-sulfat.
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Ebenso
können
unter den Phosphatase-Substraten chromogene Substrate genannt werden,
die von Indol abgeleitet sind, wie beispielsweise 5-Brom-4-chlor-3-indolyl-phosphat. Ein fluorogenes
Phosphatase-Substrat ist beispielsweise 4-Methylumbelliferon- phosphat.
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Das
Lösungsmittel
S ist ein Hilfsmittel zur Solubilisierung eines Enzymsubstrats von
Interesse, insbesondere eines chromogenen Substrats. Es ergänzt außerdem die
Wirkung des emulgierenden Stabilisierungsmittels ESAG, AG oder ESAG/AG.
Es stellt also vorzugsweise einen Bestandteil des erfindungsgemäßen Mediums
dar.
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Nach
einer vorteilhaften Ausführungsform
der Erfindung ist das Lösungsmittel
S ausgewählt
aus der Gruppe umfassend:
- • Alkohole, vorzugsweise Methanol,
Ethanol, Methoxyethanol;
- • Amide,
vorzugsweise Dimethylformamid (DMF);
- • schwefelhaltige
Lösungsmittel,
vorzugsweise Dimethylsulfoxid (DMSO);
- • wässrige Lösungsmittel,
vorzugsweise Wasser, gepuffertes Wasser;
- • und
deren Gemische.
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Die
in der Praxis bevorzugt verwendeten Lösungsmittel sind Methanol,
DMF und DMSO.
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Im
Hinblick auf das Gewichtsverhältnis
wurde gefunden, dass es erfindungsgemäß besonders vorteilhaft ist,
wenn das Verhältnis
von Fettsäuresorbitanester(n)
(ESAG): Lösungsmittel
(S) zwischen einschließlich 20:80
und 80:20 liegt, vorzugsweise zwischen einschließlich 30:70 und 70:30 und noch
weiter bevorzugt 40:60 oder 60:40 entspricht.
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Die
verwendeten Mengen des homogenen oder fluorogenen Substrats sind
derart, dass seine Konzentration in dem Medium wie folgt definiert
ist (in mg/l):
| 1 ≤ [Substrat] ≤ 2000, |
bevorzugt | 5 ≤ [Substrat] ≤ 1500, |
und
noch weiter bevorzugt | 25 ≤ [Substrat] ≤ 1000. |
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Die
verwendeten Mengen des Substrats in der Lösung aus ESAG und Lösungsmittel
(S) sind derart, dass seine Konzentration in dem Medium wie folgt
definiert ist (in g/l):
| 0,5 ≤ [Substrat
in der Stammlösung] ≤ 2000, |
bevorzugt | 1 ≤ [Substrat
in der Stammlösung] ≤ 1000, |
und
noch weiter bevorzugt | 2 ≤ [Substrat
in der Stammlösung] ≤ 200. |
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Im
Hinblick auf das in dem Nachweis-/Identifizierungsmedium vorhandene
Kulturmedium kann dieses so präzisiert
werden, dass es ausgewählt
ist aus der Gruppe umfassend:
- • Selektionsmedien
vom Typ: Mac Conkey, Columbia ANC, PALCAM, Sabouraud Gentamycin-Chloramphenicol,
vorzugsweise Mac Conkey Medium,
- • nicht-selektive
Medien vom Typ Columbia +/– Blut,
Trypcase Soja, Nähr-Gelose,
Sabouraud, vorzugsweise Columbia Medium.
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In
der Praxis wird ein Fachmann das Kulturmedium in Abhängigkeit
von den Zielbakterien nach gut bekannten Kriterien, mit denen ein
Fachmann vertraut ist, auswählen.
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Ohne
dass dies eine Einschränkung
bedeutet wurde gefunden, dass das erfindungsgemäße Medium besonders geeignet
ist für
den Nachweis/die Identifizierung von Mikroorganismen von medizinischem
oder industriellem Interesse, insbesondere von Mikroorganismen der
Gattung Salmonella, Pseudomonas, Listeria, Staphylococcus, Enterococcus
oder Candida.
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Für den Nachweis
von Bakterien der Gattung Salmonella wird beispielsweise Mac Conkey-Medium
als Kulturmedium ausgewählt
werden.
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Darüber hinaus
kann das erfindungsgemäße Medium
gegebenenfalls weitere Additive enthalten wie beispielsweise: ein
oder mehrere andere Enzymsubstrate, z.B. chromogene oder fluorogene
Enzymsubstrate, Peptone, ein oder mehrere Wachstumsfaktoren, Kohlenhydrate,
ein oder mehrere selektive Mittel, Puffer und ein oder mehrere Geliermittel.
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Das
erfindungsgemäße Medium
liegt in flüssiger
Form oder in Gelform in verwendungsbereitem Zustand vor, d.h. bereit
für die
Inokulation in einer Röhre,
einem Kolben oder auf Petrischalen.
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Das
erfindungsgemäße Medium
kann in seinen Behältern
für mehrere
Wochen bei 4 °C
in flüssiger Form
oder in Gelform gelagert werden.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung ferner ein Verfahren
zum Erhalten eines wie oben definierten Mediums, dadurch gekennzeichnet,
dass es insbesondere daraus besteht:
- • wenigstens
eine Stammlösung
von chromogenen oder fluorogenen Esterase- und/oder Osidase- und/oder Peptidase-
und/oder Sulfatase- und/oder Phosphatase-Substraten in dem Lösungsmittel
S und wenigstens einem ESAG, einer AG oder einem ESAG/AG herzustellen,
- • diese
Lösung
und gegebenenfalls weitere Zusatzstoffe zu dem Kulturmedium zuzugeben,
und
- • das
Ganze zu homogenisieren.
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Die
Herstellung der Stammlösung
erfolgt separat durch sukzessive Zugabe des Substrats, des Lösungsmittels
S und des ESAG, der AG oder des ESAG/AG-Gemischs, die gegebenenfalls
Co-Additive enthalten. Die verwendeten Produkte und Mengen sind
wie oben definiert.
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Nach
der Homogenisierung wird die Stammlösung zu dem unterkühlten gelförmigen Kulturmedium, das
zuvor in Wasser regeneriert wurde, hinzugefügt. Das Medium kann auch ein
nicht-gelförmiges
flüssiges Medium,
beispielsweise eine Nährbrühe sein.
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Nach
dem Vermischen des Kulturmediums und der Stammlösung wird ein flüssiges oder
gelförmiges Nachweismedium
erhalten, das bereit für
die Inokulation ist.
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Gemäß noch einem
weiteren Aspekt betrifft die Erfindung ferner ein Verfahren zum
Nachweisen/Identifizieren von Stämmen
mit Esterase- und/oder Osidase- und/oder Peptidase- und/oder Sulfatase-
und/oder Phosphatase-Aktivität,
welches darin besteht:
- • das oben definierte Nachweis-/Identifizierungsmedium
per se oder so wie es durch das ebenfalls oben beschriebene Verfahren
erhalten wird mit den zu analysierenden Bakterien zu beimpfen,
- • das
beimpfte Medium unter geeigneten Bedingungen zu inkubieren, die
dem Fachmann bekannt sind
- • und
die Färbungen
oder Fluoreszenzen der Kolonien, die sich nach der Inkubation entwickelt
haben, beispielsweise in einem Ofen bei 37 °C zu lesen/interpretieren, wobei
diese Färbungen
die Hydrolyse des chromogenen oder fluorogenen Esterase- und/oder
Osidase- und/oder Peptidase- und/oder Sulfatase- und/oder Phosphatase-Substrats
durch die Zielbakterien anzeigen.
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Schließlich betrifft
die Erfindung ferner die Verwendung von Sorbitanfettsäureester(n)
(ESAG), von Fettsäuren
(AG) oder von einem ESAG/AG-Gemisch als emulgierendes Stabilisierungsmittel
für ein
(flüssiges oder
gelförmiges)
Medium zum Nachweisen/Identifizieren von Mikroorganismen, insbesondere
von Bakterien oder Hefen, mit enzymatischer Aktivität, die ausgewählt ist
aus Esterase- und/oder Osidase- und/oder Peptidase- und/oder Sulfatase-
und/oder Phosphatase-Aktivitäten,
wobei dieses Medium insbesondere ein Reaktionsmedium und wenigstens
ein chromogenes oder fluorogenes Esterase- und/oder Osidase- und/oder
Peptidase- und/oder Sulfatase- und/oder Phosphatase-Substrat umfasst,
wobei Substrate ausgenommen sind, die ein Carboxylat von 4-[2-(4-Octanoyloxy-3,5-dimethoxyphenyl)-vinyl-]quinolinium-1-(propan-3-yl)
und ein Anion umfassen, gegebenenfalls zusammen mit wenigstens einem
Lösungsmittel
für das
in dem Medium vorhandene chromogene oder fluorogene Esterase- und/oder
Osidase- und/oder
Peptidase- und/oder Sulfatase- und/oder Phosphatase-Substrat.
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Die
folgenden Beispiele ermöglichen
ein besseres Verständnis
der Erfindung und sie ermöglichen
es, alle Vorteile der Erfindung sowie ihre verschiedenen Ausführungsformen
und Durchführungsvarianten
zu erkennen.
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BEISPIELE
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Beispiel 1: Untersuchung
der Löslichkeit
eines Esterase-Substrats auf Grundlage von Indoxyl, 5-Brom-3-indolyl-nonaoat
(chromogenes Esterase-Substrat) in einem gelförmigen Medium
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Unterschiedliche
Stammlösungen
des Substrats werden in Methanol in Gegenwart von Nr. 3-Gallensalzen
(bioMérieux)
hergestellt. Anschließend
werden unterschiedliche Volumina dieser Lösungen zu einem unterkühlten gelförmigen Medium,
Mac Conkey-Medium
(regeneriert in Wasser mit einer Konzentration von 50 g/l), zugegeben.
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Das
Protokoll und die Beobachtung der Erscheinungsform des Mediums sind
in der folgenden Tabelle 1 wiedergegeben.
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Optisch
am homogensten sind die Medien 3, 4 und 5: die Medien, in denen
die Methanolkonzentration am höchsten
ist. Allerdings besitzen diese Medien ein "milchiges" Erscheinungsbild: scheinbar liegt also
das Esterase-Substrat in Form einer Emulsion vor.
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Beispiel 2: Verbesserung
der Solubilisierung des Esterase-Substrats durch Zugabe von TWEEN® 20
(ESAG)
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Zwei
unterschiedliche Substrat-Stammlösungen
werden in Methanol als Lösungsmittel
S hergestellt, wobei eine der Lösungen
in Gegenwart von Gallensalzen Nr. 3 und die andere in Gegenwart
von Gallensalzen Nr. 3 und TWEEN® 20
[Polyoxyethylen-Sorbitan-Monolaurat,
welches 20 Ethylenoxid-Gruppen (EO) umfasst] hergestellt. Anschließend wird
ein Volumen, das einer Endkonzentration des Substrats von 500 mg/l
entspricht, zu einem unterkühlten
gelförmigen
Kulturmedium, nämlich
Mac Conkey-Medium, zugegeben. Das Protokoll und die Beobachtung
der Erscheinungsform dieser Medien sind in der folgenden Tabelle
2 wiedergegeben.
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Das
Medium 2 weist eine bessere optische Homogenität auf, als das Medium 1. Das
Esterase-Substrat ist entweder vollständig aufgelöst oder es liegt in Form einer
Emulsion vor, deren mizelläre
Partikel für
das Auge nicht sichtbar sind.
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Beispiel 3: Biologische
Untersuchung der beiden in dem vorigen Beispiel beschriebenen Medien
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Mikroorganismen
aus der Sammlung der Anmelderin wurden auf jedes der beiden zuvor
beschriebenen Mediums geimpft, aus einer 0,5 McFarland-Suspension,
durch Unterteilung in drei Bereiche. Die Schalen wurden bei 37 °C für 48 Stunden
inkubiert. Die gebildeten Kolonien wurden nach 24 und 48 Stunden
der Inkubation visuell untersucht. Die Färbung dieser Kolonien und die
Intensität
dieser Färbung
wurden notiert. Die Ergebnisse sind unten in Tabelle 3 gezeigt.
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Das
Medium, das TWEEN® 20 enthält, ermöglicht es
also, intensivere Färbungen
für die
Stämme
von Mikroorganismen mit Esterase-Aktivität zu erhalten. Das Substrat
wird daher häufiger
verwendet, entweder wegen der besseren Löslichkeit oder weil es leichter
verfügbar
ist. Angesichts der Unterschiede in der Intensität zwischen den beiden Medien
scheint es möglich,
in Gegenwart von TWEEN® 20 die verwendete Substratkonzentration
zu verringern und somit die durch die Verwendung dieser Art von
Substrat verursachten Kosten zu verringern.
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Beispiel 4: Untersuchung
dieser Art der Auflösung
für ein
anderes Indoxyl-Derivat (chromogenes Esterase-Substrat) an grampositiven
und gramnegativen Bakterienspezies und an Hefen
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Eine
Stammlösung
mit 40 g/l an 5-Brom-4-chlor-3-indolyl-octanoat (chromogenes Esterase-Substrat) wurde
in einem Gemisch aus Methanol (40 %) und TWEEN® 20
(60 %) hergestellt. Anschließend
wurde ein Volumen, das einer Endkonzentration von 500 g/ml an Substrat
entspricht, zu einem unterkühlten
gelförmigen Medium,
einem Medium vom Typ Columbia, zugegeben. Dieses Medium wurde in
Petrischalen gegeben.
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Mikroorganismen
aus der Sammlung der Anmelderin wurden auf jedes der beiden zuvor
beschriebenen Mediums geimpft, aus einer 0,5 McFarland-Suspension,
durch Unterteilung in drei Bereiche. Die Schalen wurden anschließend bei
37 °C für 48 Stunden
inkubiert. Die gebildeten Kolonien wurden nach 24 und 48 Stunden
der Inkubation visuell untersucht. Die Färbung dieser Kolonien und die
Intensität
dieser Färbung
wurden notiert. Die Ergebnisse sind unten in Tabelle 4 gezeigt.
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In
Gegenwart von TWEEN 20 ist es daher möglich, die Expression einer
Esterase-Aktivität in allen
Mikroorganismen, die diese aufweisen unabhängig von der Gruppe, zu der
sie gehören,
anzuzeigen. Außerdem ist
diese Art der Verwendung unabhängig
von dem untersuchten Indoxylderivat (chromogenen Esterase-Substrat).
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Beispiel 5: Ersetzen von
Methanol durch andere Lösungsmittel
in Gegenwart von TWEEN 20 und in Abwesenheit oder Gegenwart von
Gallensalzen
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Das
in den vorigen Beispielen verwendete Methanol wird durch zwei andere
Lösungsmittel,
nämlich Dimethylsulfoxid
(DMSO) und Dimethylformamid (DMF) ersetzt. Die drei Lösungsmittel
wurden in Gegenwart von Tween 20 und in Gegenwart oder Abwesenheit
von Gallensalzen in einer Endkonzentration von 6,5 g/l in dem Medium
untersucht. Die folgende Tabelle 5 zeigt die Zusammensetzung der
sechs untersuchten Medien.
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Die
Aktivität
des Substrats wurde auf dieselbe Weise wie in dem vorherigen Beispiel überprüft, d.h.
in Gegenwart von Mikroorganismen, die auf dem gelförmigen Mac
Conkey-Medium geimpft
waren, welches das obige Esterase-Substrat, gelöst in einem der zuvor genannten
Lösungsmittel,
enthält.
Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle 6 gezeigt.
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Es
ist also möglich,
unterschiedliche Lösungsmittel
zu verwenden, um das Esterase-Substrat
aufzulösen,
wenn TWEEN 20 vorhanden ist. Außerdem
ergibt sich durch die Zugabe von Gallensalzen kein Unterschied,
weder hinsichtlich der Löslichkeit
noch hinsichtlich der biologischen Ergebnisse, unabhängig von
dem untersuchten Lösungsmittel.
Daraus kann geschlossen werden, dass die einfachste Art der Auflösung das
Gemisch aus einem Lösungsmittel
und TWEEN® 20
ohne zusätzliche
Zugabe von Gallensalzen ist.
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Beispiel 6: Untersuchung
verschiedener Verhältnisse
von Lösungsmittel
S zu TWEEN 20
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Unterschiedliche
Substratstammlösungen
wurden in DMSO in Gegenwart von TWEEN® 20
hergestellt. Jede Stammlösung
entspricht einem anderen Verhältnis
von DMSO zu TWEEN® 20. Ein Volumen entsprechend
einer Endkonzentration von 500 mg/l an Substrat wird anschließend zu
einem unterkühltem
gelförmigen
Medium, nämlich
Mac Conkey-Medium, zugegeben. Die folgende Tabelle 7 zeigt die Zusammensetzung der
sechs untersuchten Medien.
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Mikroorganismen
aus der Sammlung der Anmelderin wurden auf jedes der sechs zuvor
beschriebenen Medien durch Unterteilung in drei Bereiche geimpft,
ausgehend von einer Suspension von 0,5 McFarland. Die Schalen wurden
bei 37 °C
für 48
Stunden inkubiert. Die gebildeten Kolonien wurden nach 24 und 48
Stunden der Inkubation visuell untersucht. Die Färbung dieser Kolonie und die
Intensität
dieser Färbung
wurden notiert. Die Ergebnisse sind unten in der folgenden Tabelle
8 gezeigt.
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Die
sechs untersuchten Verhältnisse
ermöglichen
es, eine gute Löslichkeit
der Substrate zu erhalten und die Hydrolyse des Substrats mit sehr
guten Färbungsintensitäten anzuzeigen.
Maximale Intensitäten
der Färbung
bei den Verhältnissen
40 % DMSO/60 % TWEEN® 20 und 60 % DMSO/40 %
TWEEN® 20
erhalten.
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Beispiel 7: Untersuchung
eines Solubilisierungsverfahrens an einem Esterase-Substrat mit
einer anderen Markierungsgruppe als Indoxyl
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Bei
dem untersuchten Substrat handelt es sich um 1,2-Dihydroxy-anthrachinon-octanoat
(2-Alizarin-octanoat). Unterschiedliche Substratstammlösungen wurden
hergestellt, wobei als Lösungsmittel
DMS oder DMSO oder Methanol oder Methoxyethanol verwendet wurde,
jeweils in Gegenwart von TWEEN® 20. Die folgende Tabelle
9 zeigt das Erscheinungsbild der Stammlösungen in Abhängigkeit
von ihrer Zusammensetzung.
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Anschließend wird
ein Volumen entsprechend einer Endkonzentration von 100 mg/l an
Substrat zu dem unterkühlten
gelförmigen
Medium, nämlich
Mac Conkey-Medium, zugegeben. Eisencitrat mit einer Endkonzentration
von 50 mg/l wurde ebenfalls zu dem Medium zugegeben, so dass die
Esterase-Aktivität
in Gegenwart eines Substrats auf Alizarin-Basis angezeigt werden
konnte. Nur eine der Stammlösungen,
die eine vollständige
Auflösung
des Substrats zeigte, wurde untersucht (Stammlösung in DMF). Mikroorganismen
aus der Sammlung der Anmelderin wurden auf jedes der sechs zuvor
beschriebenen Medien geimpft, durch Unterteilung in drei Bereiche,
ausgehend von einer Suspension von 0,5 McFarland. Die Schalen wurden
bei 37 °C
für 48
Stunden inkubiert. Die gebildeten Kolonien wurden nach 24 und 48
Stunden Inkubation visuell untersucht. Die Färbung dieser Kolonien und die
Intensität
dieser Färbung
wurden notiert. Die Ergebnisse sind in Tabelle 10 gezeigt.
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Diese
Art der Auflösung
ist also nicht-spezifisch für
Indoxylester, sondern sie kann insbesondere bei anderen Familien
von Enzymsubstraten verwendet werden.
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Beispiel 8: Untersuchung
unterschiedlicher von TWEEN® 20 abgeleiteter ESAG
auf die Solubilisierung des Esterase-Substrats 5-Brom-3-indolyl-nonanoat
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Verschiedene
Substratstammlösungen
wurden in DMSO in Gegenwart von TWEEN® 20
oder TWEEN® 80
(Polyoxyethylen-Sorbitan-Monooleat) oder TWEEN® 60
(Polyoxyethylen-Sorbitan-Monostearat) oder TWEEN® 65
(Polyoxyethylen-Sorbitan-Tristearat)
hergestellt. Anschließend
wurde ein Volumen entsprechend einer Endkonzentration von 500 mg/l
an Substrat zu einem unterkühlten
gelförmigen
Medium, nämlich Mac
Conkey-Medium, zugegeben. Tabelle 11 zeigt die Zusammensetzung der
untersuchten Medien.
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Mikroorganismen
aus der Sammlung der Anmelderin wurden auf jedes der sechs zuvor
beschriebenen Medien geimpft, durch Unterteilung in drei Bereiche,
ausgehend von einer Suspension von 0,5 McFarland. Die Schalen wurden
bei 37 °C
für 48
Stunden inkubiert. Die gebildeten Kolonien wurden nach 24 und 48
Stunden Inkubation visuell untersucht. Die Färbung dieser Kolonien und die
Intensität
dieser Färbung
wurden notiert. Die Ergebnisse sind in Tabelle 12 gezeigt.
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Anmerkung:
Verschiedene Verhältnisse
von TWEEN® zu
Lösungsmittel
wurden für
jedes untersuchte TWEEN® hergestellt. Es ist jedoch
nur eines der Verhältnisse
in diesem Beispiel aufgelistet, da die Ergebnisse unabhängig von
dem untersuchten Verhältnis
sehr ähnlich
waren.
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TWEEN® 20,
TWEEN® 80
und TWEEN® 60
ermöglichen
es, eine gute Substratlöslichkeit
zu erhalten und die Hydrolyse des Substrats mit sehr guten Färbungsintensitäten anzuzeigen.
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Beispiel 9: Vergleich
der Stabilität
von gelförmigen
Medien die das Esterase-Substrat 5-Brom-3-indolyl-nonanoat enthalten
solubilisiert oder nicht-solubilisiert in Gegenwart von TWEEN® 20
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Zwei
Substratstammlösungen
wurden hergestellt: Eine mit einer Konzentration von 40 g/l in Methanol in
Gegenwart von 6,5 g/l an Gallensalzen Nr. 3 und die andere mit einer
Konzentration von 40 g/l in einem Gemisch aus DMSO (40%) und TWEEN® 20
(60 %). Ein Volumen entsprechend einer Endkonzentration von 500 mg/l
an Substrat wurde anschließend
zu einem unterkühlten
gelförmigen
Medium, dem Mac Conkey-Medium zugegeben. Diese beiden Medien wurden
in Petrischalen mit einem Durchmesser von 90 mm geschüttet und bei
4 °C für 8 Wochen
aufbewahrt. Nach einer Woche, zwei Wochen, vier Wochen und 8 Wochen
wurden zwei Medien, wie zuvor beschrieben, für die sofortige Verwendung
hergestellt.
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Mikroorganismen
aus der Sammlung der Anmelderin wurden durch Unterteilung in drei
Bereiche, aus einer Suspension von 0,5 McFarland auf die beiden
für die
sofortige Verwendung hergestellten Medien und auf die beiden bei
+ 4 °C gelagerten
Medien geimpft. Die Schalen wurden bei 37 °C für 48 Stunden inkubiert. Die gebildeten
Kolonien wurden nach 24 und 48 Stunden Inkubation visuell untersucht.
Die Färbung
dieser Kolonien und die Intensität
dieser Färbung
wurden notiert. Die Ergebnisse sind in den folgenden Tabellen dargestellt.
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Das
Medium, welches das Substrat gelöst
in einem Gemisch aus Methanol und Gallensalzen enthält, zeigt
einen sehr starken Abfall der Expression an Esterase-Aktivität nach Lagerung
für zwei
Wochen. Dieser Abfall verstärkt
sich mit der Zeit. Das Medium, welches das Substrat gelöst in einem
Gemisch aus DMSO und TWEEN 20 enthält, zeigt eine konstante Expression
der Esterase-Aktivität über einen
Zeitraum von wenigstens sechs Wochen. Nach acht Wochen erfolgt ein
leichter Abfall der Expression der Esterase-Aktivität, der aber nicht zu ihrer
Unterbindung führt.
TWEEN 20 ermöglicht
es also, das Esterase-Substrat zu stabilisieren und die Lagerung
und Verwendung von Kulturmedium, welches diese Art von Substrat
enthält,
wird vereinfacht.
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Anmerkung:
In obigen Beispielen entsprechen die Nummern, die den Stämmen angehängt sind,
der Referenznummer jedes Stamms in der Sammlung der Anmelderin.
Die Färbungsintensität entspricht
einer willkürlichen
Skala, die wie folgt definiert ist:
- 0 keine Aktivität
- 0,1 Spuren von Färbung
- 0,5 sehr schwache Färbung
- 1 deutliche Färbung
mit schwacher Intensität
- 2 klare Färbung
mit mittlerer Intensität
- 3 intensive Färbung
- 4 sehr intensive Färbung
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Beispiel 10: Vergleich
der Stabilität
von gelförmigen
Medien die das Osidase-Substrat 6-Chlor-3-indolyl-β-N-acetylglucosaminid
enthalten solubilisiert oder nicht-solubilisiert in Gegenwart von
TWEEN® 20
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Zwei
Substratstammlösungen
wurden hergestellt: Eine mit einer Konzentration von 50 g/l in DMF
und die andere mit einer Konzentration von 50 g/l in einem Gemisch
aus DMF (40 %) und TWEEN® 20 (60 %). Anschließend wurde
ein Volumen entsprechend einer Endkonzentration von 175 mg/l an
Substrat zu einem unterkühlten
gelförmigen
Medium, dem Columbia-Medium ohne Blut, zugegeben. Diese beiden Medien
wurden in Petrischalen mit einem Durchmesser von 90 mm geschüttet und
bei + 4 °C
für 8 Wochen
gelagert. Nach drei Wochen, sechs Wochen, neuen Wochen und zwölf Wochen
wurden zwei Medien, wie oben beschrieben, für die sofortige Verwendung
hergestellt.
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Mikroorganismen
aus der Sammlung der Anmelderin wurden durch Unterteilung in drei
Bereiche, ausgehend von einer Suspension von 0,5 McFarland, auf
die beiden für
die sofortige Verwendung hergestellten Medien und auf die beiden
bei +4 °C
gelagerten Medien geimpft. Die Schalen wurden bei 37 °C für 48 Stunden inkubiert.
Die gebildeten Kolonien wurden nach 24 und 48 Stunden Inkubation
visuell untersucht. Die Färbung dieser
Kolonien und die Intensität
dieser Färbung
wurden notiert. Die Ergebnisse sind in den folgenden Tabellen dargestellt.
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Das
Medium, welches das Substrat nur in DMF gelöst enthält, zeigt einen sehr starken
Abfall der Expression der β-N-Acetyl-glucosaminidase-Aktivität nach drei
Wochen der Beobachtung. Dieser Abfall verstärkt sich mit der Zeit. Nach
zwölf Wochen
ist es nicht mehr möglich,
eine Aktivität
nachzuweisen. Das Medium, welches das Substrat gelöst in dem
Gemisch aus DMF und TWEEN 20 enthält, zeigt eine konstante Expression der β-N-Acetyl-glucosaminidase-Aktivität über einen
Zeitverlauf von wenigstens sechs Wochen. Nach neun und zwölf Wochen
erfolgt ein leichter Abfall der Expression der β-N-Acetyl-glucosaminidase-Aktivität, der jedoch
nicht zu einer Unterbindung der Aktivität führt. Das TWEEN 20 ermöglicht somit
eine Stabilisierung des Substrats β-N-Acetyl-glucosaminidase und die Lagerung und
Verwendung des Kulturmediums, das diese Art von Substraten enthält, wird
vereinfacht.
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In
obigen Beispielen entsprechen die Nummern, die den Stämmen angehängt sind,
der Referenznummer des jeweiligen Stamms in der Sammlung der Anmelderin.
Die Färbungsintensität entspricht
einer willkürlichen
Skala, die wie folgt definiert ist:
- 0 keine Aktivität
- 0,1 Spuren von Färbung
- 0,5 sehr schwache Färbung
- 1 deutliche Färbung
mit schwacher Intensität
- 2 klare Färbung
mit mittlerer Intensität
- 3 intensive Färbung
- 4 sehr intensive Färbung