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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
Alkyl-6-aminocaproat und/oder Caprolactam.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Kommerziell
wird Caprolactam mit Hilfe eines Verfahrens unter Verwendung von
Cyclohexan als Ausgangsmaterial hergestellt. Caprolactam wird sodann
unter Erzeugung von Nylon 6 polymerisiert. Aus Kostengründen wäre es wünschenswert,
Caprolactam mit Butadien, einem Ausgangsmaterial mit vier Kohlenstoffatomen,
an Stelle des Cyclohexens als Ausgangsmaterial herzustellen, das
sechs Kohlenstoffatome hat und gegenwärtig in kommerziellen Prozessen
Anwendung findet.
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Es
ist bekannt, dass Butadien mit HCN unter Erzeugung von 3-Pentennitril
(3PN) umgesetzt werden kann. Eines der Verfahren zum Umwandeln von
3PN zu Caprolactam umfasst das Umsetzen von 3PN zu Adiponitril (ADN).
ADN wird sodann zu 6-Aminocapronitril teilweise hydriert, das anschließend zu
Caprolactam durch Hydrolyse gefolgt von einem Ringschluss umgewandelt
wird. Siehe hierzu beispielsweise die US-P-6069246. Die Reaktion
der Teilhydrierung erzeugt eine bedeutende Menge an Hexamethylendiamin (HMD).
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Ein
zweites Verfahren zum Umwandeln von 3PN zu Caprolactam umfasst die
reduzierende Aminierung von 5-Formylvaleronitril, das durch Hydroformylierung
von 3-Pentennitril deriviert wird. Das reduktiv aminierte Produkt
wird sodann der Hydrolyse und einem Ringschluss unterworfen. Die
US-P-6048997 offenbart ein
Verfahren, worin eine Mischung, die 2-, 3- und 4-Pentennitril enthält, mit
Kohlenmonoxid und Wasserstoff in Gegenwert eines Katalysators umgesetzt
wird, der mindestens ein Metall der Gruppe VIII enthält, um eine Mischung
zu erzeugen, die 3-, 4- und 5-Formylvaleronitril aufweist. Die US-P-5986126
lehrt, dass 5-Formylvaleronitril unstabil ist und dass die Abtrennung
von 5-Formylvaleronitril
von den verzweigten 3- und 4-Formylvaleronitrilen auf Grund der
Ausbeuteverluste unpraktisch ist, die bei der Destillation auftreten.
Um dieses Problem zu umgehen, lehrt die US-P-5986126, dass die Abtrennung
des geradkettigen Produktes von den verzweigten Isomeren nachgeschaltet
nach einer reduzierenden Aminierung der Formylvaleronitrile unter
Erzeugung von Aminonitrilen (wie beispielsweise 6-Aminocapronitril)
und Diaminen möglich
ist. In diesem zweiten Verfahren wird eine bedeutende Menge an HMD
erzeugt.
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In
beiden vorstehend beschriebenen Verfahren auf 3PN-Basis werden erhebliche
Mengen an HMD erzeugt. Es ist nicht immer wünschenswert, ein HMD als Coprodukt
in einem kommerziellen Caprolactam-Prozess zu haben. Daher besteht eine
Nachfrage nach einem Verfahren, bei dem Butadien zu Caprolactam
ohne die Erzeugung erheblicher Mengen an HMD umgewandelt wird. Ein
solches Verfahren gewährt
die vorliegende Erfindung.
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KURZE ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Alkyl-6-aminocaproat
auf Basis von 3PN, bei dem keine wesentlichen Mengen an HMD erzeugt
werden. In der vorliegenden Erfindung wird dieses mit Hilfe eines
Verfahrens erreicht, welches umfasst:
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- (a) Umsetzen von 3-Pentenenitril mit Kohlenmonoxid
und Wasserstoff in Gegenwart eines Hydroformylierungskatalysators,
der ein Metall der Gruppe VIII aufweist, um ein erstes Reaktionsprodukt
zu erzeugen, das 3-, 4- und 5-Formylvaleronitril (FVN) aufweist;
- (b) von dem ersten Reaktionsprodukt eine FVN-Mischung abtrennen,
die im wesentlichen besteht aus 3-, 4- und 5-Formylvaleronitril;
- (c) Umsetzen der FVN-Mischung, um ein zweites Reaktionsprodukt
zu erzeugen, das Alkyl-3-,
Alkyl-4- und Alkyl-5-Cyanovalerat aufweist, entweder durch:
(i)
Kontaktieren der FVN-Mischung mit einem Alkohol, einem molekularen
Sauerstoff enthaltenden Gas und einem Palladium enthaltenen Katalysator
für eine
ausreichende Zeitdauer, um die FVN-Mischung zu oxidieren und das
zweite Reaktionsprodukt zu erzeugen; oder
(ii) Oxidieren der
FVN-Mischung in Gegenwart eines molekularen Sauerstoff enthaltenen
Gases für
eine ausreichende Zeitdauer, um die FVN-Mischung zu oxidieren und
ein Oxidationsprodukt zu erzeugen, das 3-, 4- und 5-Cyanovaleriansäure aufweist,
und Umsetzen des Oxidationsproduktes mit einem Alkohol, um das zweite
Oxidationsprodukt zu erzeugen;
- (d) Abtrennen des Alkyl-5-Cyanovalerats durch Destillation und
- (e) Umsetzen von Alkyl-5-Cyanovalerat mit Wasserstoff in Gegenwart
eines Hydrierungskatalysators, um ein drittes Reaktionsprodukt zu
erzeugen, das Alkyl-6-aminocoproate aufweist, worin die Alkylgruppe
die gleiche Zahl von Kohlenstoffatomen enthält wie der Alkohol.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren für die Herstellung von Alkyl-6-aminocaproat.
Geeignete Alkyl-Gruppen sind C1-C12 lineare oder verzweigte Alkyl-Gruppen.
Bevorzugt ist die Alkyl-Gruppe
Methyl oder Ethyl. Mehr bevorzugt ist die Alkyl-Gruppe Methyl.
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HERSTELLUNG VON 3-PENTENNITRIL
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3-Pentennitril
(3PN) wird kommerziell als ein Intermediat in der Erzeugung von
Adiponitril hergestellt. Die Synthese von 3PN ist auf dem Fachgebiet
gut bekannt. Siehe hierzu beispielsweise die US-P-3496215 und 5821378, deren Offenbarungen
hiermit als Fundstelle einbezogen sind.
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HYDROFORMYLIERUNG VON
3-PENTENNITRIL
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Die
Hydroformylierung von 3-Pentennitril (d.h. die Reaktion von 3-Pentennitril
mit Kohlenmonoxid und Wasserstoff) zur Erzeugung eines Reaktionsproduktes,
das 3-, 4- und 5-Formylvaleronitril
(FVN) aufweist, wird in Gegenwart eines Katalysators ausgeführt, der
ein Element der Gruppe VIII aufweist. Die Reaktionstemperatur der
Hydroformylierung kann von Raumtemperatur bis etwa 200°C und bevorzugt
zwischen 50° und
150°C variieren.
Der Druck beträgt
vorzugsweise 0,15 bis 10 MPa und mehr bevorzugt 0,2 bis 5 MPa.
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Bevorzugte
Katalysatoren sind Rhodiumverbindungen. Beispiele für geeignete
Verbindungen schließen
ein: Rh(CO)2(DPM), [DPM = tert.-C4H9-COCHCO-tert.C4H9]; Rh(CO)2(acac), [acac = Acetylacetonat]; Rh2O3; Rh4(CO)12; Rh6(CO)16; [Rh(OAc)2]2, [OAc = Acetat]; und Rh (Ethylhexanoat)2. Vorzugsweise ist der Katalysator Rh(CO)2(acac), Rh(CO)2(DPM)
oder [Rh(OAc)2]2.
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Die
Katalysatoren lassen sich in Kombination mit Phosphor enthaltenden
Liganden anwenden, wie beispielsweise einzähniges oder zweizähniges Phosphin,
Phosphonite, Phosphinite oder Phosphit-Verbindungen. Beispiele für derartige
Liganden schließen
ein, Triarylphosphite, wie beispielsweise Triphenylphosphit; Triarylphosphine,
wie beispielsweise Triphenylphosphin; und Bis(diarylphosphino)alkane,
wie beispielsweise Diphenylphosphinoethan. Darüber hinaus lassen sich mehrzähnige Phosphit-Verbindungen
als Liganden verwenden. Ein Beispiel dieser Liganden schließt Verbindungen
mit der folgenden Strukturformel ein:
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Worin
R1 und R2 gleiche
oder verschiedene einwertige Aryl-Gruppen sind, X ist eine n-wertige
organische, brückenbildende
Gruppe und n ist eine ganze Zahl zwischen 2 und 6. R1 und
R2 können
substituiert sein. Derartige Liganden sind beispielsweise in der
US-P-5710344 beschrieben worden deren Offenbarung hiermit als Fundstelle
einbezogen ist.
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Das
Molverhältnis
von 3-Pentennitril zu Katalysator beträgt in der Regel 100:1 bis 100.000:1
und vorzugsweise 500:1 bis 10.000:1. Das Molverhältnis von Ligand zu Rhodium
liegt typischer Weise zwischen 0,5:1 und 10:1.
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Das
Molverhältnis
von Wasserstoff zu Kohlenmonoxid für die Reaktionen der Hydroformylierung
liegt typischer Weise im Bereich von 100:1 bis 1:10 und bevorzugt
im Bereich von 4,0:1 bis 0,5:1. In den Wasserstoff- und Kohlenmonoxid-Ausgangsstoffen
können
bevorzugt inerte Gase vorhanden sein.
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Die
Reaktion der Hydroformylierung kann in Gegenwart eines Lösemittels
ausgeführt
werden. Geeignete Lösemittel
schließen
inerte Lösemittel
ein oder Lösemittel,
die aus den Produkten der Hydroformylierung selbst bestehen. Geeignete
inerte Lösemittel
schließen
ein: Aromatische Kohlenwasserstoffe, aliphatische Kohlenwasserstoffe,
Nitrile, Ether, Amide und Harnstoffderivate, gesättigte Kohlenwasserstoffe und
Ketone. Einige Beispiele für
geeignete Lösemittel
schließen
ein: Toluol, Cyclohexan, Benzol, Xylol, Texanol® (2,2,4-Trimethyl-1,3-pentandiolmonoisobutyrat),
Diphenylether, Tetrahydrofuran, Cyclohexanon, Benzonitril, N-Methylpyrrolidon
und N, N-Dimethylethylharnstoff.
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Die
Reaktion der Hydroformylierung kann kontinuierlich ausgeführt werden
oder in einer chargenweisen Betriebsart. Die Reaktion kann in einer
Vielzahl von Reaktoren ausgeführt
werden, wie beispielsweise, Blasensäulenreaktoren, kontinuierliche
Rührkesselreaktoren,
Tropfbettreaktoren und Flüssigkeitsüberlaufreaktoren.
Nicht umgesetzter Wasserstoff, Kohlenmonoxid, 3-Pentennitril und
etwaige Lösemittel
lassen sich rückgewinnen
und in den Kreislauf zu dem Hydroformylierungsreaktor wieder zurückführen.
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Das
Reaktionsprodukt der Hydroformylierung weist 3-, 4- und 5-Formylvaleronitrile
sowie nicht umgewandeltes 2-, 3- und 4-Pentennitril, Katalysator
und hochsiedende Bestandteile auf. Die Abtrennung der FVN-Mischung
von dem Katalysator und den hochsiedenden Anteilen kann unter Nutzung
der in der Fachwelt bekannten Methoden der schonenden thermischen
Verdampfung ausgeführt
werden. Diese Methoden schließen
die Verwendung von einstufigen Flashverdampfern ein, wie beispielsweise
Rollfilm-Evaporatoren,
Rieselfilm-Evaporatoren oder Evaporatoren mit Verteilerbürsten. Die
von der FVN-Mischung
abgetrennten hochsiedenden Anteile und der Katalysator lassen sich
zu dem Hydroformylierungsreaktor in den Kreislauf wieder zurückführen.
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Um
eine Zersetzung des Katalysators und der FVN-Mischung zu vermeiden,
wird in der Regel ein kurzzeitiger Kontakt während der Flashverdämpfung bevorzugt.
Die Kontaktdauer kann zwischen 1 Sekunde und 1 Stunde und bevorzugt
zwischen 1 und 5 Minuten variieren. Die Flashverdampfung wird unter
kommerziell ausführbaren
Betriebsbedingungen ausgeführt.
Die Temperatur sollte im Bereich von 75° bis 200°C liegen. Der bevorzugte Bereich
beträgt
100° bis
130°C. Der
Druck kann zwischen 13,3 und 1.333 Pa und bevorzugt zwischen 66,6
und 666,5 Pa variieren.
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OXIDATIVE VERESTERUNG
VON 5-FORMYLVALERONITRIL
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Alkyl-5-cyanovalerat
kann durch oxidative Veresterung von 5-Formylvaleronitril (5-FVN
oder 5FVN) hergestellt werden. In diesem Prozess wird 5-FVN an Alkohol
und einem Sauerstoff enthaltenden Gas in Gegenwart eines Palladium
enthaltenden Katalysators exponiert.
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Die
FVN-Mischung wird mit einem molekularen Sauerstoff enthaltenden
Gas für
eine ausreichende Zeit in Kontakt gebracht, um die FVN-Mischung
unter Erzeugung eines Reaktionsproduktes zu oxidieren, das Alkyl-3-,
4- und 5-cyanovalerat (gemischtes ACV) enthält. Vorzugsweise wird die Oxidation
bei einem Druck von 0,7 bis 34,5 MPa (100 bis 5.000 psig) Überdruck
in Gegenwart von Luft ausgeführ.
Vorzugsweise beträgt der Überdruck
3,4 bis 13,8 MPa (500 bis 2.000 psig). Diese Reaktionsbedingungen
liefern eine hohe Umwandlungsrate. Die Reaktion kann als kontinuierlicher
Prozess ausgeführt
werden.
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Der
oxidative Veresterungsschritt der vorliegenden Erfindung kann bei
einer Temperatur von etwa 20° bis
etwa 120°C
ausgeführt
werden. Vorzugsweise liegt die Temperatur im Bereich von etwa 40° bis etwa
80°C. Da
die oxidative Veresterung exotherm verläuft, wird ein Betrieb eines
kommerziellen Reaktors bei etwa 50°C und darüber bevorzugt, da die Wärmeableitung
und damit verbundenen Kosten zu einem wirtschaftlichen Faktor werden.
Vorzugsweise wird eine Temperatur gewählt die die Verwendung von
normalem kostengünstigen Kühlwasser
erlaubt.
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Der
in der oxidativen Veresterung verwendete Alkohol kann jeder beliebige
Alkohol sein, der die nachfolgenden Reaktionsschritte nicht stört. Vorzugsweise
ist der Alkohol ein geradkettiger oder verzweigter C1-C12 Alkohol. Mehr bevorzugt ist der Alkohol
Methanol oder Ethanol. Die Reaktion kann vorteilhaft in Gegenwart eines
stöchiometrischen Überschusses
von Alkohol ausgeführt
werden.
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Geeignete
Lösemittel
für die
oxidative Veresterung lassen sich aus der Gruppe auswählen, bestehend aus
aliphatischen Kohlenwasserstoffen, aromatischen Kohlenwasserstoffe,
Alkoholen und Estern. Von besonderer Bedeutung sind Alkohole, die
als das Lösemittel
für die
oxidative Veresterung wirken können.
Das Verhältnis
von Alkohol zu Aldehyd liegt im Bereich von 1:1 bis 50:1.
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Der
Palladium enthaltende Katalysator kann jeder beliebige Palladium-Katalysator
sein, der in der Lage ist, die oxidative Veresterung von 5-Formylvaleronitril
zu katalysieren. Vorzugsweise ist der Katalysator ein heterogener
Katalysator auf Palladiumbasis wie er in der EP-A-199530 beschrieben
wurde. Beispiele für geeignete
Katalysatoren schließen
ein: Pd4TeZnPb, Pd4TeZnPbBi,
und Pd4TeZn.
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Die
eigentliche Methode der kommerziellen Verwirklichung des oxidativen
Veresterungsprozesses der vorliegenden Erfindung kann jede beliebige
Methode der Luft-Oxidation sein, die auf dem Fachgebiet allgemein
bekannt ist und einschließlich
beispielsweise mit Hilfe eines Chargenreaktors mit oder ohne Rühren, mit Hilfe
eines kontinuierlichen Rektors mit Pfropfenströmung oder Rückmischung, mit Hilfe eines
Gegenstromreaktors und dergleichen, ohne auf diese beschränkt zu sein.
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Das
Alkyl-5-cyanovalerat lässt
sich von dem Reaktionsgemisch mit Hilfe der fraktionierten Destillation abtrennen.
Zur Abtrennung des wesentlich niedriger siedenden Alkohols (vorzugsweise
Methanol) von der Masse des Produktes aus der oxidativen Veresterung
ließe
sich eine einstufige Verdampfung anwenden. Diese Abtrennung würde bei
einem Druck ausgeführt
werden von 1,3 × 10–3 MPa
bis 6,5 × 10–2 MPa
und bevorzugt 6,5 × 10–3 MPa
bis 3,5 × 10–2 MPa.
Die Verdampfertemperatur wäre
so einzustellen, dass eine nahezu vollständige Entfernung des Methanols
ermöglicht
wird, und zwar mit 80° bis
200°C und
mehr bevorzugt mit 100° bis 150°C. Der an
Methanol reiche Destillatstrom würde
in die oxidative Veresterung zurückgeführt werden.
Das gemischte ACV-Produkt, thermisch stabile Verbindungen frei von
Methanol, würde
sodann in einer traditionellen stufenweisen Destillationssäule gereinigt
werden.
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Das
gemischte ACV-Produkt ist eine Mischung, die Alkyl-5-cyanovalert
und dessen verzweigte Isomere aufweist, Alkyl-4-cyanovalert und
Alkyl-3-cyanovalert. Die Mischung kann bei einem Druck von 1,3 × 10–3 MPa
bis 6,5 × 10–2 MPa
und bevorzugt 6,5 × 10–3 MPa
bis 3,5 × 10–2 MPa
destilliert werden. Eine mögliche Konfiguration
des Prozesses besteht darin, dass der gemischte ACV-Strom der mittleren
Sektion einer Destillationssäule
zugeführt
wird. Die verzweigten Materialien werden über Kopf abgenommen und lassen
sich verbrennen oder zu Sonderchemikalien umwandeln. Das gereinigte
geradkettige Material tritt aus dem Säulennachverdampfer aus und
kann der Hydrierung direkt zugeführt
werden. Im typischen Fall liegen die Säulentemperaturen zwischen 100° und 250°C und bevorzugt
zwischen 140° und
200°C.
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OXIDATION
VON FVN GEFOLGT VON EINER VERESTERUNG
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Als
eine Alternative zur oxidativen Veresterung kann die FVN-Mischung
in Abwesenheit eines Alkohols oxidiert und anschließend verestert
werden. 5-Cyanopentansäure
kann durch Oxidation von 5-Formylvaleronitril
mit Hilfe eines Prozesses hergestellt werden, der ähnlich demjenigen
ist wie er in der US-P-5840959 gelehrt wird, wo Methyl-5-formylvalerat
unter Erzeugung von Monomethyladipat oxidiert wird.
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Die
FVN-Mischung wird mit einem molekularen Sauerstoff enthaltenden
Gas für
eine ausreichende Zeit in Kontakt gebracht, um die FVN-Mischung
unter Erzeugung eines Rektionsproduktes zu oxidieren, das 3-, 4-
und 5-Cyanopentansäure
enthält.
FVN kann mit oder ohne einen Katalysator und bei Atmosphärendruck oder
erhöhtem
Druck oxidiert werden. Die US-P-4537987 und 4931590 lehren, dass
Alkalimetalloxide (wie beispielsweise Caliumhydroxid oder Natriumhydroxid
in Mengen von 0,001% bis 0,5 Gewichtsprozent) und Metallsalze von
Cobalt und Mangan (wie beispielsweise Cobaltacetat oder Manganacetat
in Mengen von 0,0001% bis 0,1 Gewichtsprozent) verwendet werden
können,
um die Oxidationsreaktion zu beschleunigen. Obgleich diese Katalysatoren
im Rahmen der vorliegenden Erfindung zur Anwendung gelangen können, führt man
die Oxidationsreaktion vorzugsweise unter Abwesenheit derartiger
Katalysatoren aus.
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Bevorzugt
wird die Oxidation bei erhöhtem
Druck in Gegenwart von Luft ausgeführt. Derartige Reaktionsbedingungen
liefern eine hohe Umwandlungsrate. Die Reaktion kann als ein kontinuierlicher
Prozess ausgeführt
werden.
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Um
eine hohe Umwandlung und Selektivität zu erhalten ist ein Druck
oberhalb von Atmosphärendruck (etwa
1 MPa) und bevorzugt mehr als 1 MPa (10 Bar) erforderlich. Mehr
bevorzugt sollte der Gesamtdruck bei Verwendung von Luft etwa 2
MPa (20 Bar) oder höher
betragen. Obgleich höhere
Drücke
von beispielsweise 4 bis 6,5 MPa (40 bis 65 Bar) das Reaktionsvermögen verbessern
können,
können
sie Höhere
Anlagenkosten erforderlich machen. Einen realistischen und kommerziell
annehmbaren Bereich stellen Drücke
von etwa 2 bis 4 MPa (20 bis 40 Bar) Luft dar.
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Der
Oxidationsschritt kann in der vorliegenden Erfindung bei einer Temperatur
von etwa 20° bis
hin zu etwa 120°C
ausgeführt
werden. Vorzugsweise liegt die Temperatur im Bereich von etwa 40° bis etwa
80°C. Da die
Oxidation exotherm abläuft,
wird der Betrieb eines kommerziellen Reaktors bei etwa 50°C und darüber bevorzugt,
wenn Wärmeableitung
und damit verbundene Kosten zu einem wirtschaftlichen Thema werden.
Bevorzugt sollte eine Temperatur gewählt werden, die die Anwendung
von normalem kostengünstigen
Kühlwasser
erlaubt.
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Das
eigentliche Verfahren der kommerziellen Ausführung des Oxidationsprozesses
nach der vorliegenden Erfindung kann jede beliebige Katalysator
freie Methode der Heterophasenoxidation in Luft sein, die auf dem
Fachgebiet allgemein bekannt ist und einschließlich beispielsweise im Chargenreaktor
mit und ohne Röhren,
im kontinuierlichen Reaktor mit Pfropfenströmung oder Rückmischung, im Gegenstromreaktor
und der Gleichen, ohne auf diese beschränkt zu sein. Die US-P-5840959
lehrt, dass bei Oxidation von Alkyl-5-formylvalerat Berücksichtigungen
einer realistischen Wärmeableitung
dazu führen,
dass die bevorzugte Betriebsweise des Reaktors unterhalb einer optimalen
Umwandlung liegt. Allerdings wird wegen der hochsiedenden Anteile
der 3-, 4- und 5-Cyanopentansäuren
in der vorliegenden Erfindung die Oxidationsreaktion vorzugsweise
bei der höchstmöglichen
Umwandlung und Selektivität
ausgeführt.
Bei einem solchen Betrieb wird die Notwendigkeit umgangen, einen
Rückführungskreis
mit den damit verbundenen Destillationsanforderungen zu betreiben.
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Nach
der Oxidation kann das Produkt verestert werden. Organische Ester
lassen sich durch Reaktion der entsprechenden Carbonsäure und
Alkohol in Gegenwart eines homogenen oder heterogenen Katalysators herstellen.
Einer der häufigsten
homogenen Katalysatoren ist Schwefelsäure und einer der häufigsten
heterogenen Katalysatoren sind Ionenaustauschharze. Heterogene Säurekatalysatoren
haben sich in vielen Anwendungen auf Grund ihrer Aktivität, Selektivität, Wiederverwendbarkeit,
Korrosionsfreiheit und dem nahezu Fehlen einer Abwasserbehandlung
als nützlich
erwiesen, die mit den homogenen Katalysatoren verbunden ist. In der
vorliegenden Erfindung wird der Veresterungsprozess in Gegenwart
primärer
Alkohole mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen ausgeführt. Die für den Betrieb erforderliche
Temperatur liegt im Bereich von 25° bis 150°C, wobei der bevorzugte Bereich
bei 70° bis
120°C liegt.
Um hohe Ausbeuten an Estern zu erzielen, wird die Reaktion zwischen
der Säure
und dem Ester in Gegenwart von überschüssigem Alkohol
ausgeführt.
Die bevorzugten Katalysatoren, die zur Anwendung gelangen, sind
Kationenaustauschharze vom Sulfonsäuretyp mit einer Makronetzstruktur.
Wie der Name nahe legt, werden diese in ihrer Säureform verwendet. Diese Katalysatoren, ihre
Eigenschaften und Herstellungsverfahren werden in der US-P-3037052
gelehrt. Die Katalysatoren sind kommerziell verfügbar und werden unter dem Warenzeichen
Amberlyst-15 (Rohm & Haas
Company) vertrieben. Die Reaktion wird in einem nicht wässrigen
System ausgeführt
und die Reaktionsteilnehmer und die Katalysatoren sind weitgehend
wasserfrei. Die Reaktion kann entweder in Charge oder in kontinuierlicher
Form ausgeführt
werden.
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In
der vorliegenden Erfindung wird die Mischung von 3-, 4- und 5-Cyanopentansäuren umgesetzt
mit einem geradkettigem oder verzweigten C1 bis
C12 Alkohol, um eine Mischung von Alkyl-3-,
4- und 5-cyanovalerat
zu erzeugen. Mehr bevorzugt handelt es sich bei dem Alkohol um Methanol
oder Ethanol. Alkyl-5-cyanovalerat wird von dem Reaktionsgemisch
durch fraktionierte Destillation entsprechend der Beschreibung in
der vorstehend ausgeführten
Diskussion der oxidativen Veresterung abgetrennt.
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HYDRIERUNG VON ALKYL-5-CYANOVALERAT
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Die
Hydrierung der Nitril-Gruppe zur Erzeugung von Alkyl-6-aminocaproat
aus Alkyl-5-cyanovalerat kann
in Gegenwart eines Metallkatalysators und wahlweise in einem flüssigen Lösemittel
erfolgen. Geeignete Metallkatalysatoren können solche von zahlreichen
Typen sein. Der Katalysator wird in einer Menge verwendet, die zur
Katalysierung der Reaktion wirksam ist. Beispielsweise können Schwamm-Metallkatalysatoren, homogene
Katalysatoren und Katalysatoren mit reduziertem Metalloxid oder
Mischmetalloxid verwendet werden. Geträgerte Metallkatalysatoren lassen
sich ebenfalls verwenden. Geeignete aktive Metalle schließen Eisen
ein, Ruthenium, Rhodium, Iridium, Palladium, Cobalt, Nickel, Chrom,
Osmium und Platin.
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Schwamm-
Metalle sind eine Klasse von Katalysatoren, die in der vorliegenden
Erfindung verwendbar sind. Ein Metallschwamm verfügt über eine
erweiterte "Gerüst"- oder "Schwamm ähnliche" Struktur aus Metall, mit
aufgelöstem
Aluminium und enthält
wahlweise Promotoren. Die Schwamm-Metalle können auch wasserhaltige Oberflächen-Oxide,
absorbierte wasserhaltige Radikale und Wasserstoff-Blässchen in
Poren enthalten. Einige Metallschwamm-Katalysatoren lassen sich
mit Hilfe des Verfahrens herstellen, das in der US-P-1628190 beschrieben
wurde, deren Offenbarung hiermit als Fundstelle einbezogen ist.
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Bevorzugte
Schwamm-Metalle schließen
ein: Nickelschwamm, Cobaltschwamm, Eisenschwamm, Rutheniumschwamm,
Rhodiumschwamm, Iridiumschwamm, Palladiumschwamm und Platinschwamm.
Nickelschwamm oder Cobaltschwamm sind als Katalysatoren besonders
geeignet. Das Schwamm-Metall kann durch einen oder mehrere Promotoren
unterstützt
werden, die ausgewählt
sind aus der Gruppe, bestehend aus Metallen der Gruppe IA (Lithium,
Natrium und Kalium), der Gruppe IB (Kupfer, Silber und Gold), der
Gruppe IVB (Titan und Zirconium), der Gruppe VB (Vanadium), der
Gruppe VIB (Chrom, Molybdän
und Wolfram), der Gruppe VIIB (Mangan, Rhenium), und der Gruppe
VIII (Eisen, Cobalt, Nickel, Ruthenium, Rhodium, Palladium, Osmium,
Iridium und Platin). Der Promotor kann in einer solchen Menge verwendet
werden, die für
die gewünschten
Ergebnisse nützlich
ist. Beispielsweise kann die Menge des Promotors weniger als 50
Gewichtsprozent des Schwamm-Metalles und vorzugsweise 0% bis 10
Gewichtsprozent und mehr bevorzugt 1% bis 5 Gewichtsprozent betragen.
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Nickelschwamm-Katalysatoren
enthalten hauptsächlich
Nickel und Aluminium. Das Aluminium liegt im typischen Fall in Form
von metallischem Aluminium, Aluminiumoxiden und/oder Aluminiumhydroxiden
vor. Ebenfalls können
geringe Mengen anderer Metalle entweder in elementarer Form oder
in chemisch gebundener Form vorhanden sein, wie beispielsweise Eisen
und/oder Chrom, und können
dem Nickelschwamm zugegeben werden, um die Aktivität und Selektivität für die Hydrierung
bestimmter Gruppen von Verbindungen zu erhöhen. Besonders bevorzugt ist
die Verwendung von mit Chrom und/oder Eisen unterstütztem Nickelschwammn
als Katalysator.
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Cobaltschwamm-Katalysatoren
können
ebenfalls Aluminium enthalten und können Promotoren enthalten.
Bevorzugte Promotoren sind Nickel und Chrom beispielsweise in einer
Menge von etwa 2 Gewichtsprozent bezogen auf das Gewicht des Katalysators.
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Beispiele
für geeignete
Metallschwamm-Katalysatoren schließen Degussa BLM 112W, W.R.
Grace Raney® 2400,
Activated Metals A-4000TM, und W.R. Grace Raney® 2724
ein.
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Geträgerte Metall-Hydrierungskatalysatoren
sind eine andere Art von für
die vorliegende Erfindung verwendbaren Katalysatoren. Derartige
Katalysatoren bestehen aus einem Metallkatalysator auf einem festen Träger. Es
kann jeder beliebige derartige Katalysator in katalytisch wirksamen
Mengen verwendet werden. Bevorzugte Metalle in dem geträgerten Metallkatalysator
schließen
Ruthenium ein, Nickel, Cobalt Eisen, Rhodium, Iridium, Palladium
und Platin. Besonders bevorzugt ist Ruthenium. Es kann mehr als
ein Metall zur Anwendung gelangen. Es kann jeder beliebige feste
Träger,
der die Reaktion nicht stört
verwendet werden. Bevorzugte feste Träger schließen Titandioxid ein, poröses Aluminiumoxid,
Siliciumdioxid, Aluminiumsilicat, Lanthanoxid, Zirconiumdioxid,
Aktivkohle, Aluminiumsilicat, Siliciumdioxid, Lanthanoxid, Magnesiumoxid,
Zinkoxid und Zeolithe.
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Besonders
bevorzugte feste Träger
sind Titandioxid, poröses
Aluminiumoxid, Siliciumdioxid, Zirconiumdioxid und Aktivkohle. Besonders
nützliche
geträgerte
Metallkatalysatoren sind geträgerte
Ruthenium-Katalysatoren, wie beispielsweise Ruthenium-auf-Titandioxid.
Die Verwendung einer Mischung von mehr als nur einem Träger und/oder
mehr als nur einem Katalysatorelement ist ebenfalls akzeptabel.
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Es
kann jede beliebige Methode zur Anwendung gelangen, das Metall auf
den Träger
zu bringen. In dem Fachgebiet sind zahlreiche Methoden bekannt.
Eine der Methoden verwendet eine Aufdampfung des Metalls auf den
Träger.
Eine andere Methode verwendet eine Sprühtechnik, um das Metall auf
den Träger
aufzubringen. Eine andere Methode bringt eine Lösung des Metallsalzes oder
Metalloxid auf den Träger
auf. Diesem Schritt folgt ein Trocknen des Trägers und anschließendes Reduzieren
des Salzes oder Oxides. Eine andere Methode trägt ein Metallsalz auf den Träger auf,
das sich leicht thermisch zersetzen lässt. Geeignete Metallsalze
schließen
Carbonyl- oder Hydrid-Komplexe von einem oder mehreren der folgenden
ein: Eisen, Nickel, Cobalt, Ruthenium, Rhodium, Palladium, Osmium,
Iridium, Platin, Chrom, Molybdän,
Wolfram, Mangan, Rhenium, Kupfer, Silber und Gold.
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Das
Metall wird typischer Weise auf dem festen Träger mit 0,1% bis 90 Gewichtsprozent
bezogen auf das Gesamtgewicht des geträgerten Katalysators aufgetragen.
Vorzugsweise beträgt
das Metall 0,5% bis 50 Gewichtsprozent und mehr bevorzugt 2% bis
25 Gewichtsprozent.
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Ein
anderer nützlicher
Typ von Metallkatalysatoren für
die vorliegende Erfindung sind homogene Katalysatoren. Homogene
Katalysatoren sind lösliche
Metallverbindungen, in die ein oder eine Kombination von Metallen
eingebaut sind, wie beispielsweise Rhodium, Ruthenium, Cobalt, Nickel,
Eisen, Palladium oder Platin, und ein Kohlenwasserstoff enthaltender
Ligand, der ebenfalls ein Atom an dem Metallatom gebunden enthalten
kann, wie beispielsweise Phosphor, Stickstoff, Sauerstoff, Kohlenstoff
und Schwefel.
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Ein
anderer Typ von nützlichem
Hydrierungskatalysator wird aus der Reduktion mindestens eines Metalloxids,
einer Mischung von Metalloxiden oder einer Mischung von Metalloxid,
-hydroxid und/odercarbonat abgeleitet. Derartige Katalysatoren verfügen über ähnliche
Strukturen wie Schwamm-Metallkatalysatoren
in ihrer vergrößerten "Skelett"-Metallstruktur.
Allerdings werden sie im typischen Fall kein aufgelöstes Aluminium oder
Silicium enthalten. Derartige Katalysatoren können durch Reduktion von voluminösen Metalloxiden
hergestellt werden, wie beispielsweise Eisenoxid oder Cobaltoxid.
Alternativ kann das voluminöse
Metalloxid als Präkursor
als eine Mischung von Metalloxiden hergestellt werden, in die ein
oder mehrere Oxide von Eisen, Cobalt, Nickel, Ruthenium, Rhodium,
Palladium, Osmium, Iridium, Platin, Chrom, Molybdän, Wolfram,
und Mangan einbezogen sind. Darüber
hinaus können
Metallhydroxide oder Metallcarbonate in die Metalloxid-Mischung
einbezogen sein. Siehe hierzu die Internationale Patentanmeldung
WO 98/04515 und die US-P-6005145, von denen die letztere hiermit
als Fundstelle einbezogen ist.
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Die
Hydrierungsreaktion wird normalerweise bei einem Druck von 0,69
bis 34,5 MPa (100 bis 5.000 psi) und bevorzugt 2,1 bis 10,3 MPa
(300 bis 1.500 psi) und mehr bevorzugt 3,4 bis 6,9 MPa (500 bis
1.000 psi) ausgeführt.
Der Wasserstoffpartialdruck liegt im typischen Fall bei 0,34 bis
27,6 MPa (50 bis 4.000 psi) und bevorzugt bei 0,69 bis 6,9 MPa (100
bis 1.000 psi) und mehr bevorzugt bei 1,7 bis 5,2 MPa (250 bis 750
psi). Das Molverhältnis
von Wasserstoff zu Alkyl-5-cyanovalerat beträgt im typischen Fall 2:1 bis
200:1 und mehr bevorzugt 2:1 bis 100:1.
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Die
Temperatur der Hydrierungsreaktion beträgt 40° bis 220°C und bevorzugt 70° bis 150°C und mehr bevorzugt
80° bis
120°C.
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Die
Reaktion wird vorzugsweise unter Abwesenheit von Luft ausgeführt.
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Die
Hydrierungsreaktion kann wahlweise in Gegenwart eines Lösemittels
ausgeführt
werden. Es kann jedes beliebige Lösemittel verwendet werden,
das die Reaktion nicht stört,
wobei es in einer Menge zur Erhöhung
der Ausbeute der Reaktion und/oder Ableitung der Wärme aus
der Reaktion verwendet werden kann. Geeignete Lösemittel schließen ein:
Wasser, Alkohole, Ester, Kohlenwasserstoffe, Tetrahydrofuran (THF),
Dioxan, Ammoniak und Ammoniumhydroxid. Bevorzugte Lösemittel
sind Ammoniak, Methanol, Wasser und Mischungen dieser Lösemittel.
Sofern ein Lösemittel
zur Anwendung gelangt, beträgt
das Molverhältnis
von Lösemittel
zu Alkyl-5-cyanovalerat typischer Weise 1:1 bis 100:1 und bevorzugt
5:1 bis 40:1 und mehr bevorzugt 10:1 bis 20:1.
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Die
Reaktionen der Hydrierung lassen sich in jedem beliebigen geeigneten
Typ von Reaktionsapparat ausführen.
Geeignete Reaktionsapparate schließen einen Festbettreaktor und
einen Reaktor mit Schlammumwälzung
ein. Ein Festbettreaktor hat den Vorteil einer leichten Abtrennung
der Reaktionsteilnehmer und Produkte von dem Katalysator. Der Reaktor
mit Schlammumwälzung
schließt
einen Chargenreaktor, einen kontinuierlichen Rührkesselreaktor und einen Blasensäulenreaktor
ein. Bei Reaktoren mit Schlammumwälzung kann der Katalysator
aus dem Reaktionsgemisch durch Filtration oder Wirkung einer Zentrifuge
abgetrennt werden.
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Die
Menge des zur Anwendung gelangenden Hydrierungskatalysators wird
vom Typ des verwendeten Reaktionsapparates abhängen. Bei Reaktoren mit Schlammumwälzung wird
der Katalysator bis zu 0,1 % bis etwa 30 Gewichtsprozent der Reaktorinhalte
ausmachen. Vorzugsweise beträgt
die Katalysatormenge 1% bis 15 Gewichtsprozent und mehr bevorzugt
5% bis 10 Gewichtsprozent.
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Bei
einem Festbettreaktor wird der stündliche Massedurchsatz im typischen
Fall im Bereich von 0,05 bis 100 h–1 und
vorzugsweise 0,1 bis 10 h–1 und mehr bevorzugt
1,0 bis 5,0 h–1 liegen.
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RINGSCHLUSSBILDUNG VON
ALKYL-6-AMINOCAPROAT ZUR ERZEUGUNG VON ε-CAPROLACTAM
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In
der US-P-4730040, die hiermit als Fundstelle einbezogen ist, wird
ein Verfahren beschrieben, worin Alkyl-6-aminocaproat zu 6-Aminocapronsäure hydrolysiert
werden kann, die zu ε-Caprolactam
bei erhöhten Temperaturen
(speziell 150° bis
370°C) cyclisiert
werden kann. In der US-P-5877314, die hiermit als Fundstelle einbezogen
ist, wird ein Verfahren offenbart, worin ein Alkyl-6-aminocaproat
zu Caprolactam und Caprolactam-Präkursoren durch Reaktion von
Alkyl-6-aminocaproat mit Wasserstoff und überschüssigem Ammoniak in Gegenwart
eines Ruthenium-Katalysators umgewandelt werden kann. Der Alkohol
ist im typischen Fall Methanol und wird aus dem Reaktionsgemisch
vor dem Ringschluss entfernt.
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BEISPIELE
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Die
vorliegende Erfindung wird an Hand der folgenden nicht einschränkenden
Beispiele exemplifiziert.
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BEISPIEL 1
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OXIDATIVE
VERESTERUNG VON FORMYLVALERONITRILEN ZU METHYLCYANOVALERATEN
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Dieses
Beispiel zeigt, dass sich Formylvaleronitrile in nur einem Schritt
zu Methylcyanovaleraten (MCV) umwandeln lassen, wobei die Selektivität in Richtung
auf die geradkettigen Isomere zunimmt.
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Es
wurde eine Probe einer Lösung
mit einem Gehalt von 2,3 g Formylvaleronitrilen (84,4% 5FVN, 3,7%
4FVN und 11,8% von 3 FVN), 10 g Methanol und 0,5 g o-Dichlorbenzol
(GC, interner Standard) bei 50°C unter
einem Überdruck
von 500 psig in Luft für
1 Stunde in Gegenwart von 10 Gewichtsprozent eines festen Katalysators
(in Tabelle 1 gezeigt) erhitzt. Die Produkte wurden mit Hilfe der
Gaschromatographie mit einer Restex®-5-Amine-Säule (15
m × 0,25
mm) analysiert. Die Umwandlungen sind in Tabelle 1 gezeigt. In dieser Tabelle
ist die FVN-Linearität
= 100·5FVN/(3FVN+4FVN+SFVN),
MCV-Linearität
= 100·M5CV/(M3CV+M4CV+M5CV).
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BEISPIEL 2
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TRENNUNG VON
GERADKETTIGEN UND VERZWEIGTEN METHYLCYANOVALERATEN
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Dieses
Beispiel zeigt, das verzweigte Isomere in einem kommerziell ausführbaren
Destillationsprozess abgetrennt werden können (Kopfdruck 10 Torr).
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Es
wurden 300 g gemischte Methylcyanovalerate als Beschickung für eine Charge
einer Oldershaw-Destillierblase mit 20 l Inch Böden und einer 500 ml Blase
gemischt. Die Zusammensetzung der Beschickung wurde mit Hilfe der
GC analysiert und 14,3% M4CV, 7,7% M3CV und 75,9% M5CV ermittelt,
wobei der Rest hauptsächlich
Acetale aus Methanol und 5FVN war. Die Destillation begann mit einem
Gesamtrückfluss
bei 1,3 × 10–3 MPa
(10 Torr) mit einem 0°C-Abscheider.
Die unteren Siedeanteile verlassen die Säule hauptsächlich durch den Abscheider
als Gesamtrückfluss.
Beim Gesamtrückfluss
erreichte die Säule
einen stationären
Zustand mit einer Blase von 150°C
und 102°C
am Kopf. Das Destillat wurde sodann in 5 ml-Fraktionen mit einem
Rückflussverhältnis von
100:1 unter Verwendung eines Dampf aufspaltenden Kopfes entfernt.
Im Verlaufe von 13 Fraktionen stieg die Kopftemperatur von 102° bis 122°C an. Die
Zusammensetzung der ersten drei Fraktionen zeigte kein M5CV und
zwischen 50 und 70% M4CV, 5 bis 8% M3CV, wobei der Rest niedriger
siedende Verunreinigung war. Dieses zeigte, dass die verzweigten
Isomere einen wesentlich höheren Dampfdruck
hatten, als das geradkettige Cyanovalerat. Die Destillation wurde
fortgesetzt und große
Fraktionen (25 g jeweils) an M5CV als Kopfprodukt im späteren Lauf
mit größerer Linearität als 99,5%
abgenommen. Die abschließende
Probe der Blase (die 26 g der anfänglichen 300 g betrug) zeigte
0,14% M4CV und kein detektierbares M3CV. Die Erzeugung von hochsiedenden
Anteilen in dieser 48-stündigen
Destillation betrug lediglich 1% des anfänglichen M5CV. Die Kopftemperatur
der Destillationssäule
pegelte sich bei 10 Torr auf 123°C
ein, was mit den Literaturangaben für den Dampfdruck von M5CV in Übereinstimmung
steht. Dieses stellt eine größere Differenz
des Siedepunktes zwischen dem M4CV und dem M5CV als 20 Grad dar.
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BEISPIEL 3
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SYNTHESE VON METHYL-6-AMINOCAPROAT
UNTER VERWENDUNG VON RANEY®-COBALTKATALYSATOR
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Dieses
Beispiel zeigt, dass Methyl-5-cyanovalerat zu Methyl-6-aminocaproat
in Gegenwart von Raney®-Cobalt hydriert werden
kann.
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Es
wurde ein 100 ml-Hochdruck-Rührkesselreaktor
aus rostfreiem Stahl (Parr-Reaktor) mit 26,0 g Methanol und 0,5
g Raney®-Cobalt
2724 (W. R. Grace) beladen. Der Reaktor wurde sodann zusammengebaut indem
die Kappe auf dem Kopf befestigt wurde, der Druck mit einem Überdruck
von 100 psig getestet und mit Wasserstoff gespült. Sodann wurde er bis 250
psig Überdruck
mit Wasserstoff unter Druck gesetzt und bis zur Reaktionstemperatur
(75°C) unter
konstantem Rühren
erhitzt. Es wurden 10,23 g Methyl-5-cyanovalerat (M5CV), 0,5 g 1-Methyl-2-pyrrolidinon
(interner Standard) und 5,0 g Methanol aus einem vorbeladenen Zugabezylinder
dem Reaktor zugegeben, indem der Zylinder mit Wasserstoff unter
Druck gesetzt wurde. Der Druck in dem Reaktor wurde sodann bis zu
dem gewünschten
Wert (3,5 MPa Überdruck,
500 psig) gebracht und bei diesem Wert während der gesamten Dauer des
Durchlaufs (1,2 Std.) gehalten. Während des Ablaufs der Reaktion
wurden 1-ml Proben regelmäßig aus
dem Reaktor durch eine Probeöffnung
abgezogen, die mit einem Tauchrohr im Inneren des Reaktors verbunden
war. Die Proben wurden mit Hilfe der Gaschromatographie mit einer
Restex®-5-Amine-Säule (15
m × 0,25
mm) analysiert. Die Umwandlung von M5CV, die Selektivitäten und Ausbeuten
an 6-Methylaminocaproat (6MAC) und Caprolactam (CL) sind in Tabelle
2 in Abhängigkeit
von der Zeit dargestellt.
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BEISPIEL
4
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SYNTHESE VON METHYL-6-AMINOCAPROAT
UNTER VERWENDUNG VON RANEY®-NICKELKATALYSATOR
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Die
Aufgabe dieses Beispiels bestand darin, zu zeigen, dass Methyl-5-cyanovalerat
zu Methyl-6-aminocaproat
in Gegenwart von Raney® Nickel hydriert werden
kann.
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Es
wurde ein 100 ml Hochdruckrührkesselreaktor
aus rostfreiem Stahl (Parr-Reaktor) mit 26,0 g Methanol und 0,25
g Raney® Ni
2400 (W. R. Grace) beladen. Der Reaktor wurde sodann zusammengebaut,
indem die Kappe auf dem Kopf befestigt wurde, mit Stickstoff bei
einem Überdruck
von 0,7 MPa (100 psig) ein Drucktest vorgenommen wurde und mit Wasserstoff
gespült
wurde. Anschließend
wurde er mit Wasserstoff unter einen Überdruck von 1,75 MPa (250
psig) gesetzt und bis zur Reaktionstemperatur (70°C) unter
konstantem Rühren
erhitzt. Es wurden 10,0 g Methyl-5-cyanovalerat (M5CV), 0,5 g 1-Methyl-2-pyrrolidinon (NMP,
interner Standard) und 5,0 g Methanol aus einem vorbeladenen Zugabezylinder
dem Reaktor zugegeben, indem der Zugabezylinder mit Wasserstoff
unter Druck gesetzt wurde. Der Druck in dem Reaktor wurde sodann
bis zu dem gewünschten
Wert (3,5 MPa Überdruck,
500 psig) gebracht und bei diesem Wert während der gesamten Dauer des
Durchlaufes gehalten (3,9 Std.). Während des Ablaufs der Reaktion
wurden Proben (1,0 ml) regelmäßig aus
dem Reaktor durch eine Probenahmeöffnung abgezogen, die mit einem
Tauchrohr im Inneren des Reaktors verbunden waren. Die Proben wurden
mit Hilfe der Gaschromatographie mit einer Restex®-5-Amine-Säule (15
m × 0,25
mm) analysiert. Die Umwandlung von M5CV, die Selektivitäten und
Ausbeuten an 6-Methylaminocaproat (6MAC) und Caprolactam (CL) sind
in Tabelle 3 in Abhängigkeit
von der Zeit dargestellt.
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