-
Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines wäßrigen Gemisches
von ε-Caprolactam und 6-Aminocapronsäure und/oder
6-Aminocapronamid durch reduktive Aminierung von 5-Formylvaleriansäure und/oder
einem Alkyl-5-formylvalerat in Wasser mit Wasserstoff und einem Überschuß an Ammoniak
in der Gegenwart eines Katalysators von Ruthenium auf einem Träger.
-
Ein
Verfahren zur Herstellung von ε-Caprolactam
wird in US-Patent Nr. 4,730,040 beschrieben. In diesem Verfahren
wird Methyl-5-formylvalerat zunächst
(Schritt a) in der Gegenwart von Wasser und einem sauren Mittel
unter Erhalt von 5-Formylvaleriansäure hydrolysiert.
In diesem Verfahren wird die 5-Formylvaleriansäure reduktiv
in Wasser durch Kontakt mit Ammoniak und Wasserstoff unter Verwendung
eines Ruthenium/Zirkonium-Katalysators auf Aluminiumoxid, eines
Raney-Nickelkatalysators oder eines Raney-Cobaltkatalysators unter
Erhalten eines Reaktionsgemisches, welches 6-Aminocapronsäure enthält, aminiert.
Nach Abtrennung von Ammoniak wird das aus der reduktiven Aminierung
erhaltene Reaktionsgemisch bei 300°C unter Bildung von Caprolactam
durch Cyclisierung der 6-Aminocapronsäure erwärmt.
-
Ein
Nachteil des Verfahrens gemäß US-Patent
Nr. 4,730,040 ist die aus der reduktiven Aminierung erhaltene geringe
Ausbeute, was verhindert, daß dies
ein kommerziell attraktives Verfahren ist. Gemäß den experimentellen Ergebnissen
beträgt
die beste Ausbeute des Hydrolyseschritts nur etwa 78%, die beste
Ausbeute des Schritts der reduktiven Aminierung nur etwa 77% und
die beste Ausbeute des abschließenden
Schritts etwa 95%. Daher beträgt
die Gesamtausbeute höchstens
57%.
-
Ein
weiterer Nachteil besteht darin, daß, wenn die reduktive Aminierung
für eine
verlängerte Zeitdauer
durchgeführt
wird, ein Auftreten des Abnehmens in der Teilchengröße der Raney-Nickel- und
Aluminiumoxid-Katalysatorteilchen festgestellt worden ist. Dies
ist nicht erwünscht,
da diese kleinen Teilchen jede Filtrationsoperation beeinträchtigen können oder
zu Katalysatorverlusten aufgrund der Anreicherung des Katalysators
in dem Produktstrom führen
können.
-
Ein
weiterer Nachteil dieses Verfahrens besteht darin, daß die anfängliche
Aktivität
des Katalysatorsystems relativ gering ist.
-
Noch
ein weiterer Nachteil besteht darin, daß nach einigen Stunden kontinuierlichen
Betriebs die Aktivität
des Katalysators abfallen kann.
-
Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, reproduzierbar eine höhere Ausbeute
an ε-Caprolactam
und ε-Caprolactam-Vorläufern (6-Aminocapronsäure und
6-Aminocapronamid)
in der reduktiven Aminierung mit einer verbesserten anfänglichen
Katalysatoraktivität
ohne Erleiden der vorstehend beschriebenen Probleme, einschließlich des
Abnehmens der Katalysatorteilchengröße oder des Verlustes an Katalysatoraktivität, bereitzustellen.
-
Diese
Aufgabe wird dadurch gelöst,
daß der Träger Titanoxid,
Zirkonoxid, Graphit oder Kohlenstoff ist, und der Katalysator auch
mindestens eines der Metalle der Gruppe 8–11 oder eine Verbindung dieser
Metalle enthält.
-
Es
ist festgestellt worden, daß,
wenn das Verfahren gemäß der Erfindung
durchgeführt
wird, eine hohe Ausbeute an ε-Caprolactam
und ε-Caprolactam-Vorläufern in
der reduktiven Aminierung erreicht werden kann, und der Katalysator
behält
dessen Teilchengröße und Aktivität über eine
verlängerte Zeitdauer
bei. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß die anfängliche Aktivität des Katalysatorsystems
verbessert ist. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß die Selektivität an ε-Caprolactam-Vorläufern ebenso
verbessert ist. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß, wenn
von einem Alkyl-5-formylvalerat
ausgehend, ein separater Hydrolyseschritt zur Herstellung von 5- Formylvaleriansäure, wie
in US-Patent Nr. 4,730,040 beschrieben, nicht erforderlich ist.
Dies ist sehr vorteilhaft, da die separate Hydrolyse des Alkyl-5-formylvalerats,
wie in US-Patent Nr. 4,730,040 beschrieben, eine geringe Ausbeute
(78%) bezüglich 5-Formylvaleriansäure zeigte.
Es ist festgestellt worden, daß das
Alkyl-5-formylvalerat direkt in dem vorliegenden Verfahren verwendet
werden kann, was in einer hohen Ausbeute bezüglich ε-Caprolactam resultiert, während der
Hydrolyseschritt mit niedriger Ausbeute, wie in US-Patent Nr. 4,730,040
beschrieben, vermieden werden kann.
-
Gemäß EP-A-729943
und EP-A-729944 kann ε-Caprolactam
hergestellt werden, indem zunächst
Methyl-5-formylvalerat mit Ammoniak in Kontakt gebracht wird, und
nachfolgend die derart gebildeten intermediären Verbindungen, möglicherweise Imincapronsäure-Derivate,
mit Wasserstoff in der Gegenwart von Ammoniak und beispielsweise
einem Rutheniumkatalysator auf Aluminiumoxid oder Raney-Nickel,
umgesetzt wird. Diese Patentanmeldungen erwähnen Kupfer, Eisen und/oder
Chrom als mögliches
zusätzliches
Metall zusätzlich
zu Nickel, Cobalt oder Ruthenium auf Aluminiumoxid, Silica, Titanoxid,
Magnesiumoxid, Zirkonoxid oder Kohlenstoff als mögliches Trägermaterial. Jedoch wird nur
Ruthenium auf Aluminiumoxidträgern,
enthaltend keine wesentliche Menge eines weiteren Metalls, in den Beispielen
von EP-A-729943 und EP-A-729944 verwendet. Wenn jedoch der erwähnte Rutheniumkatalysator
auf Aluminiumoxid verwendet wird, tritt das vorstehend angeführte Problem
bezüglich
der Teilchengrößeverminderung
ebenso auf. Es war daher nicht erwartet worden, daß unter
Verwendung von einem Ruthenium und mindestens einem weiteren Metall
der Gruppe 8–11
auf Zirkonoxid, Titanoxid, Graphit oder Kohlenstoff als Träger in einer
reduktiven Einstufenaminierung eine hohe Ausbeute an ε-Caprolactam-Vorläufern und
eine hohe anfängliche
katalytische Aktivität
erreicht werden kann, während gleichzeitig
der Verluft an Katalysatoraktivität und Verminderung der Katalysatorteilchengröße vermieden
wird.
-
Gemäß der Veröffentlichung
WO-A-9835938 werden ε-Caprolactam
und ε-Caprolactam-Vorläufer in
Wasser, ausgehend von Methyl-5-formylvalerat, in der Gegenwart von
einem Ruthenium auf Titanoxid oder Zirkonoxid als Katalysator hergestellt.
Die Verwendung eines Metalls der Gruppe 8–11 als weitere Katalysatorkompo nente
wird nicht beschrieben oder vorgeschlagen.
-
Die
in dem Verfahren der vorliegenden Erfindung verwendeten Katalysatoren
sind Kombinationen von Ruthenium und mindestens einem weiteren Metall
der Gruppe 8–11
oder Verbindungen davon auf einem Träger, ausgewählt aus Titanoxid, Zirkonoxid,
Graphit oder Kohlenstoff. Von dem weiteren Metall der Gruppe 8–11 sind
Co, Rh, Ir, Ni, Pd, Pt und Cu bevorzugt. Das am meisten bevorzugte
weitere Metall der Gruppe 8–11
ist Rh und Ni.
-
Der
Träger
ist Titanoxid, Zirkonoxid, Graphit oder Kohlenstoff. Titanoxid und
Zirkonoxid werden vorzugsweise als der Träger verwendet, da deren chemische
und mechanische Stabilität
hoch ist und da festgestellt worden ist, daß die Selektivität bezüglich der
bevorzugten (intermediären)
Verbindungen relativ hoch ist, wenn diese Träger verwendet werden.
-
Eine
relativ geringe aber katalytisch wirksame Menge des Katalysators
wird in dem vorliegenden Verfahren verwendet. Die Menge an Ruthenium (als
Metall) in dem Katalysator (Metall plus Träger) beträgt im allgemeinen zwischen
0,1 und 10 Gew.-%. Die
Menge des Metalls der Gruppe 8–11
(als Metall) in dem Katalysator (Metall plus Träger) beträgt im allgemeinen zwischen
0,05 und 30 Gew.-%, bevorzugt zwischen 0,1 und 10 Gew.-% und mehr
bevorzugt von zwischen 0,1 und 5 Gew.-%. Das molare Verhältnis an
Ruthenium zu dem anderen Metall liegt im allgemeinen innerhalb des
Bereichs von 100 : 1 bis 1 : 10, vorzugsweise von 20 : 1 bis 1 :
1. Die mittlere Teilchengröße (d50) des Katalysators liegt vorzugsweise zwischen
10 und 100 μm,
wenn der Katalysator als eine Aufschlämmung in dem Reaktionsgemisch
vorliegt oder zwischen 0,001 und 0,05 m, wenn der Katalysator in
einem Festbett vorliegt. Die BET-Oberfläche kann zwischen 1 und 100
m2/g liegen. Die BET-Oberfläche liegt
vorzugsweise zwischen 30 und 100 m2/g. Vorzugsweise
wird Anatas als Träger
verwendet, um eine solch hohe BET-Oberfläche von Titanoxid zu erreichen.
Die hohe BET-Oberfläche
ist vorteilhaft, da höhere
Katalysatoraktivität
erhalten werden kann.
-
Der
Katalysator kann durch jedwede Verfahren hergestellt werden, die
einem Durchschnittsfachmann bekannt sind. Der getragene Katalysator
wird geeigneterweise durch Zugeben von mindestens einem Metallsalz
der Gruppe 8–11
zu Ruthenium auf einem Träger
und nachfolgender Ausfällung
des Metallsalzes der Gruppe 8–11
mittels Verdampfung des Lösungsmittels,
sogenannte Imprägnierung,
oder mittels Reduktion des Katalysators hergestellt. Ein weiteres
geeignetes Verfahren zur Herstellung des Katalysators ist das Zugeben
eines Metallsalzes der Gruppe 8–11
zu einem Ruthenium auf einem Träger und
nachfolgender Ausfällung
des Metallsalzes der Gruppe 8–11
mittels Einstellung des pH-Wertes der Lösung.
-
Die
Alkyl-5-formylvaleratverbindung ist vorzugsweise eine C1-C6-Alkyl-5-formylvaleratverbindung.
Beispiele geeigneter Alkylreste sind Methyl, Ethyl, Propyl, iso-Propyl,
tert.-Butyl, n-Butyl, iso-Butyl, Cyclohexyl. Mehr bevorzugt werden
Methyl- und Ethylgruppen
verwendet, da Methyl- und Ethyl-5-formylvalerat beispielsweise durch
Verfahren, wie in US-Patent Nr. 5,527,950, WO-A-9404482 und WO-A-9506025 beschrieben,
leicht erhältlich
ist. Ein Verfahren zur Herstellung von 5-Formylvaleriansäure, ausgehend von einer Pentensäure, ist
beispielsweise in WO-A-9518783
beschrieben. Vorzugsweise ist die Ausgangsverbindung ein Alkyl-5-formylvalerat, da
diese Verbindungen leichter erhältlich
sind als 5-Formylvaleriansäure. Wenn
nicht anderweitig aufgeführt,
bedeutet die Bezugnahme auf die Formyl-Ausgangsverbindung Alkyl-5-formylvalerat, 5-Formylvaleriansäure oder
beides.
-
Die
reduktive Aminierung wird durch Inkontaktbringen der Formyl-Ausgangsverbindung
in Wasser mit Wasserstoff und einem molaren Überschuß an Ammoniak in der Gegenwart
eines Rutheniums und mindestens eines Metalls der Gruppe 8–11 auf einem
Träger
als der Katalysator durchgeführt.
-
Der
Wassergehalt in dem Reaktionsgemisch, wie vorstehend beschrieben,
beträgt
mindestens 10 Gew.-% und mehr bevorzugt zwischen etwa 15 und etwa
60 Gew.-% und am meisten bevorzugt zwischen etwa 20 und etwa 50
Gew.-%.
-
Das
molare Verhältnis
von Ammoniak und Formyl-Ausgangsverbindung in dem Schritt der reduktiven
Aminierung beträgt
vorzugsweise zwischen etwa 3 : 1 und etwa 30 : 1 und mehr bevorzugt
zwischen etwa 5 : 1 und etwa 20 : 1.
-
Die
Temperatur liegt vorzugsweise zwischen etwa 40°C und etwa 200°C und mehr
bevorzugt zwischen etwa 80°C
und etwa 160°C.
-
Das
Verfahren wird vorzugsweise unter Druck durchgeführt. Im allgemeinen ist der
Druck gleich oder größer als
der resultierende Gleichgewichtsdruck des verwendeten flüssigen Reaktionsgemisches.
Der Druck liegt vorzugsweise zwischen 0,5 und 10 MPa.
-
Die
molare Menge an Wasserstoff ist mindestens gleich der molaren Menge
an Formyl-Ausgangsverbindung. Das molare Verhältnis von Wasserstoff zu der
Formyl-Ausgangsverbindung
liegt vorzugsweise zwischen etwa 1,00 bis etwa 100.
-
Wenn
die Ausgangsverbindung ein Alkyl-5-formylvalerat ist, ist es bevorzugt,
daß etwas
Alkohol, korrespondierend zu dieser Alkylgruppe, in dem Reaktionsgemisch
vorliegt. Die Konzentration des korrespondierenden Alkohols kann
zwischen 1 und 15 Gew.-% liegen, obwohl die Alkoholkonzentration
vorzugsweise zwischen 5 und 15 Gew.-% liegt, um die Löslichkeit
des Alkyl-5-formylvalerats zu verbessern, wenn die Konzentration
der letzteren Verbindung relativ hoch ist (> 15 Gew.-%).
-
Das
in dem Verfahren gemäß der Erfindung erhaltene
Reaktionsgemisch umfaßt ε-Caprolactam, 6-Aminocapronsäure und
6-Aminocapronamid, Ammoniak, Wasser und etwas gelösten Wasserstoff. Wenn
die Ausgangsverbindung ein Alkyl-5-formylvalerat ist, wird eine geringe
Menge an Alkyl-6-aminocapronat und dem zu dem Alkyl korrespondierenden Alkohol
in dem Reaktionsgemisch vorliegen. Einige Oligomere von 6-Aminocapronsäure und/oder
6-Aminocapronamid können
ebenfalls gebildet werden, wenn das vorliegende Verfahren bei relativ
höheren Substratkonzentrationen
durchgeführt
wird. Diese Oligomere von z. B. 6-Aminocapronsäure, 6-Aminocapronamid und dem Alkyl-6-aminocapronat
sind sämtlich
Vorläufer
zu ε-Caprolactam.
-
Das
wäßrige Gemisch
aus der reduktiven Einstufenaminierung kann verwendet werden, um ε-Caprolactam
herzustellen.
-
Das
Verfahren gemäß der Erfindung
kann ansatzweise oder kontinuierlich durchgeführt werden. Ein kommerzielles
Verfahren im Großmaßstab wird
vorzugsweise kontinuierlich durchgeführt.
-
Die
vorliegende Erfindung kann kontinuierlich in einem Festbettreaktor
durchgeführt
werden, worin der heterogene Hydrierungskatalysator vorliegt. Ein
Vorteil dieses Reaktors besteht darin, daß die Reaktanden leicht von
dem Hydrierungskatalysator abgetrennt werden. Eine andere Durchführungsweise
der reduktiven Aminierung ist mittels ein oder mehreren kontinuierlich
betriebenen, gut gemischten, in Reihe geschalteten Kontaktoren,
worin der Hydrierungskatalysator als eine Aufschlämmung vorliegt
(Aufschlämmungsreaktor).
Diese Betriebsweise hat den Vorteil, daß die Reaktionswärme beispielsweise
mittels einer Kühlbeschickung
bzw. Kühlfüllung oder
mittels intern angeordneter Kühlvorrichtungen kontrolliert
werden kann. Beispiele spezifischer und geeigneter Aufschlämmungsreaktoren
sind Ein- oder Mehrfachstufenblasenkolonnen oder ein „gas lift-loop reactor" oder ein kontinuierlich
gerührter
Kesselreaktor (CSTR). Der Aufschlämmungs-Hydrierungskatalysator
kann von dem Reaktionsgemisch beispielsweise durch Verwendung von
Hydrozyklonen und/oder durch Filtration, beispielsweise durch Kuchen-
oder Querstromfiltration, abgetrennt werden.
-
Die
Katalysatorkonzentration kann in geeigneter Weise über einen
breiten Konzentrationsbereich ausgewählt werden. In einem Festbettreaktor wird
die Menge an Katalysator pro Reaktorvolumen hoch sein, während in
einem Aufschlämmungsreaktor
diese Konzentration im allgemeinen geringer sein wird. In einem
kontinuierlich betriebenen Aufschlämmungsreaktor liegt der Gewichtsanteil
an Katalysator (einschließlich
des Trägers)
typischerweise zwischen etwa 0,1 und etwa 30 Gew.-%, relativ zu
dem Gesamtreaktorinhalt.
-
Ammoniak,
Wasserstoff, der heterogene Hydrierungskatalysator und der Alkohol
(sofern vorliegend) werden vorzugsweise von dem in der reduktiven
Aminierung erhaltenen Reaktonsgemisch vor dem Cyclisierungsschritt
zu ε-Caprolactam
abgetrennt. Wasserstoff und ein Teil des Ammoniaks können vorteilhaft
von diesem Re aktionsgemisch durch Vermindern des Drucks und Durchführen einer Gas/Flüssig-Trennung abgetrennt
werden. Ein Beispiel eines solchen Vorgangs ist ein Flash-Vorgang, der bei
zwischen etwa Atmosphärendruck
und etwa 0,5 MPa durchgeführt
wird. Vorteilhaft können
der Wasserstoff und Ammoniak zu dem Schritt der reduktiven Aminierung
rückgeführt werden.
-
Nachfolgend
zu der reduktiven Aminierung können
die in dem wäßrigen Gemisch
vorliegenden ε-Caprolactam-Vorläufer zu ε-Caprolactam
weiter umgesetzt werden, wie beispielsweise in PCT/NL98100083 beschrieben.
-
Beispiel I
-
1
Gramm von 5 Gew.-% Ruthenium auf Zirkoniumoxid (BET-Oberfläche 86 m2/g) wurden in einen 100 ml Autoklaven eingebracht
und 5,8 mg Rh(CO)2AcAc wurden zugegeben.
Der Katalysator wurde in 57 Gramm Wasser bei 150°C bei 5,0 MPa Wasserstoff während 1
Stunde reduziert. Nach Zugabe von 23,1 Gramm Ammoniak wurde die
Temperatur auf 100°C
und der Druck auf 5,0 MPa gebracht. Anschließend wurden 2,8 Gramm Methyl-5-formylvalerat
und 1,5 Gramm Methanol zugegeben. Der berechnete Reaktionskoeffizient
erster Ordnung betrug 126 × 104 pro Sekunde. Die Gesamtausbeute an ε-Caprolactam
und ε-Caprolactam-Vorläufern betrug 98%.
-
Vergleichsexperiment
A
-
1
Gramm von 5 Gew.-% Ruthenium auf Gamma-Aluminiumoxid wurden in einen
100 ml Autoclaven eingeführt.
Der Katalysator wurde in 57 Gramm Wasser bei 150°C bei 5,0 MPa Wasserstoff während 1
Stunde reduziert. Nach Zugabe von 24,5 Gramm Ammoniak wurde die
Temperatur auf 100°C und
der Druck auf 5,0 MPa gebracht. Anschließend wurden 2,8 Gramm Methyl-5-formylvalerat
und 1,5 Gramm Methanol zugegeben. Der berechnete Reaktionskoeffizient
erster Ordnung betrug 43 × 10–4 pro Sekunde.
Die Gesamtausbeute an ε-Caprolactam und ε-Caprolactam-Vorläufern betrug
83%.
-
Vergleichsexperiment
B
-
1,12
Gramm Raney-Nickel und 78,5% Gramm Wasser wurden in einen 180 ml
Autoklaven eingebracht. Nach Zugabe von 13,7 Gramm Ammoniak wurde
die Temperatur auf 100°C
gebracht und der Druck auf 4,0 MPa. Anschließend wurden 10,1 Gramm Methyl-5-formylvalerat
zugegeben. Der berechnete Reaktionskoeffizient erster Ordnung betrug 62 × 10–4 pro
Sekunde. Die Gesamtausbeute an ε-Caprolactam
und ε-Caprolactam-Vorläufern betrug 85%.
-
Beispiel II
-
0,16
Gramm von 5 Gew.-% Ruthenium auf Titanoxid (BET-Oberfläche 55 m2/g) wurden in einen 100-ml-Autoklaven eingebracht
und 0,77 mg Ni(NO3)·6H2O
wurden zugegeben. Der Katalysator wurde in 56 Gramm Wasser bei 150°C bei 5,0
MPa Wasserstoff während
1 Stunde reduziert. Nach Zugabe von 23,1 Gramm Ammoniak wurde die
Temperatur auf 100°C
und der Druck auf 5,0 MPa gebracht. Anschließend wurden 2,8 Gramm Methyl-5-formylvalerat
und 1,5 Gramm Methanol zugegeben. Der berechnete Reaktionskoeffizient
erster Ordnung betrug 249 × 10–4 pro
Sekunde. Die Gesamtausbeute an ε-Caprolactam
und ε-Caprolactam-Vorläufern betrug 90%.
-
Beispiel III
-
0,16
Gramm von 5 Gew.-% Ruthenium auf Titanoxid (BET-Oberfläche 55 m2/g) wurden in einen 100 ml Autoklaven eingebracht
und 7,8 mg Ni(NO3)·6H2O
wurden zugegeben. Der Katalysator wurde in 56 Gramm Wasser bei 150°C bei 5,0
MPa Wasserstoff während
1 Stunde reduziert. Nach Zugabe von 23,1 Gramm Ammoniak wurde die
Temperatur auf 100°C
und der Druck auf 5,0 MPa gebracht. Anschließend wurden 2,6 Gramm Methyl-5-formylvalerat
und 1,4 Gramm Methanol zugegeben. Der berechnete Reaktionskoeffizient
erster Ordnung betrug 369 × 10–4 pro
Sekunde. Die Gesamtausbeute an ε-Caprolactam
und ε-Caprolactam-Vorläufern betrug 99,8%.
-
Beispiel IV
-
0,16
von Gramm 5 Gew.-% Ruthenium auf Titanoxid (BET-Oberfläche 55 m2/g) wurden in einen 100 ml Autoklaven eingebracht
und 2,4 mg Ni(NO3)·6H2O
wurden zugegeben. Der Katalysator wurde in 56 Gramm Wasser bei 150°C bei 5,0
MPa Wasserstoff während
1 Stunde reduziert. Bei Zugabe von 23,1 Gramm Ammoniak wurde die
Temperatur auf 100°C
und der Druck auf 5,0 MPa gebracht. Anschließend wurden 2,7 Gramm Methyl-5-formylvalerat
und 1,5 Gramm Methanol zugegeben. Der berechnete Reaktionskoeffizient
erster Ordnung betrug 257 × 10–4 pro
Sekunde. Die Gesamtausbeute an ε-Caprolactam
und ε-Caprolactam-Vorläufern betrug 89%.
-
Beispiel V
-
132
Gramm von 5 Gew.-% Ruthenium und 0,3 Gew.-% Nickel auf Titanoxid
(BET-Oberfläche 55 m2/g) wurden in einen 1,5 l Hastelloy-C-Reaktor
eingebracht. Nach der Zugabe von Wasser wurde der Katalysator bei
140°C während 12
Stunden vorreduziert. Anschließend
wurde ein wäßriger Strom,
bestehend aus 25 Gew.-% Methyl-5-formylvalerat, 40 Gew.-% Ammoniak
und 7 Gew.-% Methanol in Wasser, kontinuierlich in den Reaktor mit
einer Geschwindigkeit von 1095 g/Stunde eingespeist. Der Reaktor wurde
bei einem konstanten Druck von 4,0 MPa mittels eines Wasserstoffstromes
von 7,5 Gramm pro Stunden gehalten. Die Reaktion wurde bei 140°C durchgeführt. Während 154
Stunden wurde das ausfließende
Medium, welches kontinuierlich den Reaktor verließ, in regulären Zeitintervallen
analysiert. Eine konstante Ausbeute von 99,8% an gewünschten
Produkten, d. h. ε-Caprolactam
und ε-Caprolactam-Vorläufern, wurde
erhalten.
-
Vergleichsexperiment
C
-
Beispiel
V wurde wiederholt, aber mit 212 Gramm von 5 Gew.-% Ruthenium auf
Aluminiumoxid (d50: 74 μm), 30 Gew.-% Ammoniak in der
Beschickung und einem Gesamtdruck von 3,0 MPa.
-
Die
Ausbeute an gewünschten
Produkten betrug 98%. Jedoch war nach 200 Stunden die d50 1 μm, was diesen
Katalysator zur Verwendung in einem Verfahren im Großmaßstab nicht
geeignet macht.
-
Vergleichsexperiment
D
-
50
Gramm Raney-Nickel wurden in einen 1-Liter Hastelloy-C-Reaktor eingeführt. Ein
wäßriger Strom,
bestehend aus 5 Gew.-% Methyl-5-formylvalerat und 20 Gew.-% Ammoniak
in Wasser, wurde kontinuierlich in den Reaktor mit einer Geschwindigkeit
von 875 Gramm/Stunde eingespeist. Der Reaktor wurde bei einem konstanten
Druck von 1,5 MPa durch einen Wasserstoffstrom von 10 Gramm pro Stunde
gehalten. Die Reaktion wurde bei 100°C durchgeführt.
-
Die
Ausbeute an gewünschten
Produkten betrug 96% während
den ersten 6 Stunden. Jedoch fiel die Ausbeute innerhalb von 18
Stunden auf 48% ab, und nur 21 Gramm Katalysator wurden in dem Reaktor
zurückgelassen.
Dieser Katalysatorverlust macht diesen Katalysator für ein Verfahren
im Großmaßstab nicht
geeignet.