DE19515991A1 - Verfahren zur Herstellung von Ketonen aus olefinisch ungesättigten Verbindungen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Ketonen aus olefinisch ungesättigten VerbindungenInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C45/00—Preparation of compounds having >C = O groups bound only to carbon or hydrogen atoms; Preparation of chelates of such compounds
- C07C45/27—Preparation of compounds having >C = O groups bound only to carbon or hydrogen atoms; Preparation of chelates of such compounds by oxidation
- C07C45/28—Preparation of compounds having >C = O groups bound only to carbon or hydrogen atoms; Preparation of chelates of such compounds by oxidation of CHx-moieties
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- C07C46/02—Preparation of quinones by oxidation giving rise to quinoid structures
- C07C46/06—Preparation of quinones by oxidation giving rise to quinoid structures of at least one hydroxy group on a six-membered aromatic ring
- C07C46/08—Preparation of quinones by oxidation giving rise to quinoid structures of at least one hydroxy group on a six-membered aromatic ring with molecular oxygen
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein verbessertes Verfahren zur
Herstellung von Ketonen aus olefinisch ungesättigten Verbindungen
durch Oxidation mit p-Benzochinon in Gegenwart von Wasser und ka
talytisch wirksamen Mengen einer Palladiumverbindung.
Die Oxidation von Ethylen mit Sauerstoff zu Acetaldehyd nach dem
sogenannten Wacker-Verfahren erfolgt mit einem Katalysatorsystem
aus Palladiumchlorid, Kupferchlorid und Chlorwasserstoff. Bedingt
durch die Säure kommt es dabei zu Korrosionsproblemen in entspre
chenden Anlagen. Weiterhin hat die geringe Effektivität des Kata
lysators bislang verhindert, daß die Wacker-Reaktion für andere
Olefine als Ethylen technische Bedeutung erlangt hat.
In J. Org. Chem. 55 (1990) 2924 wird die Reaktion von Olefinen
mit p-Benzochinon in Gegenwart von homogenen starken Säuren ge
lehrt. Diese Säuren sind aber im industriellen Maßstab nur durch
technisch aufwendige Verfahrensschritte vom Verfahrensprodukt ab
trennbar. Weiterhin wird in dem genannten Dokument die Überfüh
rung des in der Reaktion gebildeten Hydrochinons in p-Benzochinon
durch anodische Oxidation beschrieben. Diese Methode kann aber
aufgrund der erreichten Ausbeuten nicht befriedigen.
Es bestand daher die Aufgabe, ein Verfahren bereitzustellen, daß
die Oxidation von olefinisch ungesättigten Verbindungen in Gegen
wart von Säuren in verfahrenstechnisch einfacher Weise erlaubt.
Eine weitere Aufgabe bestand darin, ein Verfahren zu finden, daß
eine möglichst vollständige Wiederverwendung des p-Benzochinons
erlaubt.
Demgemäß wurde das oben beschriebene Verfahren gefunden, das da
durch gekennzeichnet ist, daß man die Oxidation in Gegenwart
einer heterogenen starken Säure vornimmt. Weiterhin wurde ein
Verfahren gefunden, das es erlaubt, das relativ teure Oxidations
mittel p-Benzochinon nach der Oxidation der olefinisch
ungesättigten Verbindungen in hoher Ausbeute zu regenerieren und
in das Verfahren zurückzuführen.
Als Ausgangsverbindungen kommen für das erfindungsgemäße Verfah
ren geradkettige, verzweigte oder cyclische olefinisch ungesät
tigte Verbindungen in Betracht, d. h. beispielsweise
C₃-C₂₀-α-Olefine, C₅-C₁₂-Cycloalkene und C₄-C₂₀-Alkene mit innen
ständigen Doppelbindungen. Weitere Ausgangsverbindungen sind un
gesättigte Verbindungen, die unter den Reaktionsbedingungen in
erte funktionelle Gruppen wie Ester-, Nitril-, Carbonyl- oder
Ethergruppen tragen können.
Eine bevorzugte Ausgangsverbindung ist Cyclohexen. Technisch be
sonders interessant ist die Oxidation von Cyclohexen, das im
Gemisch mit Benzol und Cyclohexan vorliegt, z. B. ein Gemisch von
30 bis 40 Gew.-% Cyclohexen, 50 bis 60 Gew.-% Benzol und 5 bis
10 Gew.-% Cyclohexan. Solche Gemische fallen durch Partial
hydrierung von Benzol im technischen Maßstab an. Die Abtrennung
von Cyclohexanon aus einem Gemisch mit Benzol und Cyclohexan ge
lingt erheblich leichter als die von Cyclohexen.
Die Oxidation wird durch eine Palladiumverbindung katalysiert.
Bevorzugt sind im Reaktionsgemisch lösliche Verbindungen wie Pal
ladiumsulfat, Palladiumnitrat, Palladiumperchlorat und Palladium
tetrafluoroborat, vorzugsweise aber Palladiumacetat. Die Mengen
an Katalysator betragen in der Regel 0,01 bis 10 mol-%, bezogen
auf die olefinisch ungesättigte Verbindung.
Weiterhin nimmt Wasser an der Oxidationsreaktion als Reaktions
partner teil. Es muß daher mindestens in stöchiometrischen Men
gen, bezogen auf die zu oxidierende olefinisch ungesättigte Ver
bindung vorhanden sein, in der Regel wird es aber im Überschuß
verwendet, wobei sich 1,1 bis 100 mol pro Mol der olefinisch
ungesättigten Verbindung bewährt haben. Als Oxidationsmittel
dient p-Benzochinon, das im allgemeinen in Mengen von 1 bis 5 mol
pro Mol der zu oxidierenden ungesättigten Verbindung verwendet
wird.
Die Reaktion wird vorzugsweise in einem Lösungsmittel durchge
führt. Bevorzugt sind dabei solche Lösungsmittel, die die kataly
tisch aktive Palladiumverbindung durch Komplexierung stabilisie
ren können. Es kommen deshalb vor allem polare aprotische
Lösungsmittel wie N-Methylpyrrolidon, Hexamethylphosphorsäuretri
amid, vorzugsweise aber Nitrile wie Acetonitril in Betracht. Die
Menge kann 1 bis 90 Gew.-%, bezogen auf das Reaktionsgemisch, be
tragen.
Erfindungsgemäß wird die Reaktion in Gegenwart von heterogenen,
d. h. im Reaktionsgemisch nicht löslichen, sauren Verbindungen
ausgeführt. Die sauren Gruppen haben vorzugsweise einen pK-Wert
von 4 oder kleiner. Es kommen bevorzugt Sulfonsäuregruppen tra
gende Ionenaustauscher in Betracht. Diese Ionenaustauscher sind
in der Regel aus sulfonierten Styrol-Divinylbenzol-Copolymeren
aufgebaut, wobei der Vernetzungsgrad variieren kann. Sie sind im
Handel z. B. unter den Markennamen Amberlite®, Amberlyst®, Dowex®
und Lewatit® erhältlich. Alternativ können auch andere heterogene
Sulfonsäuren wie perfluorierte Ionenaustauscher eingesetzt wer
den, welche unter dem Handelsnamen Nafion® erhältlich sind. Die
Menge an heterogener Säure liegt in der Regel bei der 0,01- bis
1000fachen Gewichtsmenge, bezogen auf die olefinisch un
gesättigte Verbindung. Die Säuren können der Reaktionsmischung
z. B. als Pulver oder Granulat zugesetzt werden, es ist aber auch
möglich, diese als Festbett anzuordnen und das Reaktionsgemisch
darüberzuleiten.
In einer bevorzugten Ausführungsform wird das p-Benzochinon nach
der Oxidation der olefinisch ungesättigten Verbindung regeneriert
und in das Verfahren zurückgeführt. Dazu wird der Reaktionsaus
trag zunächst - wenn keine Festbettanordnung verwendet wird - von
der heterogenen Säure abgetrennt, was z. B. durch Filtration ge
schehen kann. Dann kann ein weiteres Lösungsmittel zugesetzt wer
den, sofern dieses nicht schon dem ursprünglichen Reaktionsge
misch zugesetzt wurde. Dieses Lösungsmittel dient dazu, die nach
der Abtrennung der leicht siedenden Komponenten und des
Verfahrensproduktes zurückbleibenden Komponenten in Lösung zu
halten. Dazu sollte das zweite Lösungsmittel einen höheren Siede
punkt als das Verfahrensprodukt aufweisen. Als Lösungsmittel kom
men z. B. N-Methylpyrrolidon, hochsiedende Ether wie Diethylen
glykoldibutylether und Carbonsäuren in Betracht, bevorzugt ist
2-Ethylhexansäure. Die Mengen betragen in der Regel 5 bis
90 Gew.-% des Gesamtansatzes.
Das Verfahrensprodukt sowie die leichter flüchtigen Komponenten
(je nach Verfahrensprodukt und Lösungsmittel beispielsweise Was
ser, Acetonitril und Ausgangsverbindung) werden destillativ iso
liert, wobei so abgetrennte Lösungsmittel in die Reaktion zurück
geführt werden können. Der dabei verbleibende Destillationssumpf,
der im wesentlichen aus dem weiteren hochsiedenden Lösungsmittel,
Hydrochinon und dem Palladiumkatalysator besteht, wird mit Sauer
stoff zur Oxidation des Hydrochinons zu p-Benzochinon umgesetzt.
Als Katalysator verwendet man einen weiteren Oxidationskatalysa
tor, z. B. homogene Katalysatoren wie Kupfersalze (siehe Ind. Eng.
Chem. Prod. Res. Dev. 21 (1982) 566) oder Salcomin (Recueil 86
(1967) 520), vorzugsweise aber heterogene Katalysatoren. Als he
terogene Katalysatoren kommen vorzugsweise Platin, Ruthenium und
Rhodium auf Kohlenstoff in Betracht. Die Oxidation kann in Sus
pensionsfahrweise oder durch Überleiten über ein Fest- oder
Fließbett erfolgen. Die Menge an Katalysator beträgt in der Regel
0,1 bis 100 Gew.-%, bezogen auf Hydrochinon. Die Sauerstoffoxida
tion kann mit Luft oder reinem Sauerstoff bei 20 bis 150°C und 1
bis 65 bar durchgeführt werden, bevorzugt sind 2 bis 20 bar (s.
z. B. US-A 5 118 823). Die Reaktion ist in der Regel nach 0,5 bis
10 h beendet. Die so erhaltene, p-Benzochinon und Palladium
katalysator enthaltene Lösung wird im Fall homogener weiterer
Oxidationskatalysatoren mit diesen, im Falle heterogener weiterer
Oxidationskatalysatoren nach deren Abtrennung in die Reaktion zur
Oxidation der olefinisch ungesättigten Verbindung zurückgeführt.
Das erfindungsgemäße Verfahren erlaubt die Herstellung von
Ketonen aus olefinisch ungesättigten Verbindungen in technisch
einfacher Weise in hoher Ausbeute. Weiterhin kann das Oxidations
mittel p-Benzochinon regeneriert und wiederverwendet werden.
Zu einer Mischung von 69,3 g Acetonitril, 12,5 g Wasser, 1,64 g
Cyclohexen (20 mmol), 0,09 g Palladium-(II)-acetat (0,4 mmol) und
2,37 g p-Benzochinon (22 mmol) wurden bei 60°C 58 ml Lewatit® SPC
100 (stark saurer Ionentauscher) gegeben und 10 min bei 60°C ge
rührt. Dann wurde der Ionenaustauscher abfiltriert und die Lösung
gaschromatographisch analysiert. Der Umsatz an Cyclohexen war
vollständig und die Ausbeute an Cyclohexanon betrug 98%.
Die Umsetzung wurde analog zu Beispiel 1 durchgeführt mit dem Un
terschied, daß statt 69,3 g Acetonitril 45 g Acetonitril und 24 g
2-Ethylhexansäure eingesetzt wurden.
Ergebnis: Vollständiger Cyclohexen-Umsatz, 98% Ausbeute an
Cyclohexanon.
Aus dem Reaktionsaustrag von Beispiel 2 wurden nach Abfiltrieren
des Ionentauschers Acetonitril, Wasser und Cyclohexanon
destillativ im Vakuum entfernt. Der Rückstand enthielt 2,37 g
(22 mmol) Hydrochinon. Zu diesem Rückstand wurden 0,3 g Platin
(5 Gew.-% auf Aktivkohle) gegeben und man ließ die Mischung bei
5 bar Sauerstoff-Druck und 80°C 5 h reagieren. Anschließend wurde
entspannt, der Platinkatalysator heiß abfiltriert und gas
chromatographisch analysiert. Der Umsatz von Hydrochinon lag bei
95% und die Selektivität für p-Benzochinon war quantitativ. Die
Oxidation gelang analog auch mit Rh/C- und Ru/C-Katalysatoren in
den gleichen Mengen.
Der Reaktionsaustrag von Beispiel 3 wurde mit 69,3 g Acetonitril,
12,5 g Wasser und 1,64 g Cyclohexen (20 mmol) versetzt und an
schließend analog zu Beispiel I mit stark saurem Ionentauscher
zur Reaktion gebracht.
Ergebnis: Vollständiger Cyclohexen-Umsatz, 98% Ausbeute an
Cyclohexanon.
Die Umsetzung wurde analog zu Beispiel 2 durchgeführt, mit dem
Unterschied, daß statt 1,64 g Cyclohexen eine Mischung von 1,64 g
Cyclohexen, 3,08 g Benzol und 0,41 g Cyclohexan eingesetzt wer
den.
Ergebnis: Vollständiger Cyclohexen-Umsatz, 95% Ausbeute an
Cyclohexanon; Benzol und Cyclohexan sind ohne Verluste unverän
dert im Reaktionsaustrag enthalten.
Die Reaktionsfolge der Beispiele 2-4 wurde analog durchgeführt,
mit dem Unterschied, daß N-Methyl-Pyrrolidon statt 2-Ethylhexan
säure als Lösungsmittel eingesetzt wurde.
Ergebnis:
- 1. Stufe: Ausbeute an Cyclohexanon: 95%
- 2. Stufe: Umsatz 96%, Selektivität zu p-Benzochinon: 98%
- 3. Stufe: Ausbeute an Cyclohexanon: 96%.
Die folgenden Olefine wurden analog zu Beispiel 2 oxidiert:
Claims (7)
1. Verfahren zur Herstellung von Ketonen aus olefinisch
ungesättigten Verbindungen durch Oxidation mit p-Benzochinon
in Gegenwart von Wasser und katalytisch wirksamen Mengen
einer Palladiumverbindung, dadurch gekennzeichnet, daß man
die Oxidation in Gegenwart einer heterogenen starken Säure
vornimmt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
einen sauren Ionenaustauscher mit Sulfonsäuregruppen als he
terogene Säure verwendet.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß man Palladiumacetat als Oxidationskatalysator
verwendet.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeich
net, daß man die Oxidation in Gegenwart von Acetonitril vor
nimmt.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeich
net, daß man Cyclohexen zu Cyclohexanon oxidiert.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeich
net, daß man nach der Oxidation der olefinisch ungesättigten
Verbindung die heterogene Säure vom Reaktionsgemisch ab
trennt, das Verfahrensprodukt sowie leichter flüchtige
Verbindungen destillativ abtrennt, das im Destillationssumpf
enthaltene Hydrochinon in Gegenwart eines weiteren Oxi
dationskatalysators mit Sauerstoff zu p-Benzochinon oxidiert
und das so erhaltene Gemisch in die Oxidation der olefinisch
ungesättigten Verbindung zurückgeführt.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß man
Platin, Ruthenium oder Rhodium auf einem inerten Träger als
weiteren Oxidationskatalysator verwendet.
Priority Applications (1)
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---|---|---|---|
DE19515991A DE19515991A1 (de) | 1994-05-10 | 1995-05-02 | Verfahren zur Herstellung von Ketonen aus olefinisch ungesättigten Verbindungen |
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DE19515991A DE19515991A1 (de) | 1994-05-10 | 1995-05-02 | Verfahren zur Herstellung von Ketonen aus olefinisch ungesättigten Verbindungen |
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---|---|---|---|---|
US8507728B2 (en) | 2008-11-25 | 2013-08-13 | Jx Nippon Oil & Energy Corporation | Method for manufacturing ketone |
-
1995
- 1995-05-02 DE DE19515991A patent/DE19515991A1/de not_active Withdrawn
- 1995-05-09 JP JP11046895A patent/JPH0867648A/ja not_active Withdrawn
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---|---|
JPH0867648A (ja) | 1996-03-12 |
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