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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Verbindung.
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Ein
Aspekt von Gentherapie umfaßt
das Einführen
fremder Nukleinsäure
(wie beispielsweise DNA) in Zellen, so daß deren exprimiertes Protein
eine gewünschte
therapeutische Funktion ausüben
kann.
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Beispiele
für diese
Art von Therapie umfassen das Einsetzen von TK-, TSG- oder ILG-Genen
zur Behandlung von Krebs, das Einsetzen des CFTR-Gens zur Behandlung
von zystischer Fibrose, das Einsetzen von NGF-, TH- oder LDL-Genen
zur Behandlung von neurodegenerativen und kardiovaskulären Störungen, das
Einsetzen des Gens für
den IL-1-Antagonisten zur Behandlung von rheumatoider Arthritis,
das Einsetzen von HIV-Antigenen und des TK-Gens zur Behandlung von
AIDS und CMV-Infektionen, das Einsetzen von Antigenen und Zytokinen,
die als Impfstoffe wirken sollen, und das Einsetzen von β-Globuin
zur Behandlung von hämoglobinopathischen
Zuständen,
wie beispielsweise Thalassämien.
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Viele
derzeitige Gentherapiestudien verwenden Adenovirus-Genvektoren,
wie z. B. Ad3 oder Ad5, oder andere Genvektoren. Jedoch sind mit
deren Verwendung schwerwiegende Probleme verbunden. Dies gab Anlaß zur Entwicklung
weniger gefährlicher,
nicht-viraler Ansätze
für einen
Gentransfer.
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Ein
nicht-virales Transfersystem mit großem Potential bezieht die Verwendung
kationischer Liposome ein. In dieser Hinsicht wurden kationische
Liposome – welche üblicherweise
aus einem neutralen Phospholipid und einem kationischen Lipid bestehen – für die Übertragung
von DNA, mRNA, Antisense-Oligonukleotiden, Proteinen und Arzneimitteln
in Zellen verwendet. Es sind zahlreiche kationische Liposome kommerziell
erhältlich,
und viele neue kationische Lipide wurden in jüngster Zeit synthetisiert.
Die Wirksamkeit dieser Liposome wurde sowohl in vitro als auch in
vivo gezeigt.
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Ein
Zytofektin, das für
die Herstellung eines kationischen Liposoms geeignet ist, ist N-[1-(2,3-Dioleoyloxy)-propyl]-N,N,N-trimethylamoniumchlorid,
auch bekannt als „DOTMA".
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Eines
der am häufigsten
verwendeten kationischen Liposomensysteme besteht aus einem Gemisch aus
einem neutralen Phospholipid, Dioleoylphosphatidylethanolamin (allgemein
bekannt als „DOPE"), und einem kationischen
Lipid, 3β-[(N,N-Dimethylaminoethan)-carbamoyl]-cholesterol (allgemein
bekannt als „DC-Chol").
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Trotz
der Wirksamkeit der bekannten kationischen Liposome besteht nach
wie vor ein Bedarf danach, die Gentransfereffizienz von kationischen
Liposomen in der Gentherapie am Menschen zu optimieren. Mit dem nahenden
Abschluß des
humanen Genomprojekts wird zunehmend erwartet, daß die Verwendung
von Genen für
therapeutische Zwecke, was als Gentherapie beschrieben wird, die
Medizin revolutioniert. In diesem Zusammenhang wird die nicht-virale
Auslieferung, obwohl sie nach wie vor weniger effektiv ist als die
virale Technologie, von der Wissenschaftsgemeinde zunehmend als
die sicherste Option für
Anwendungen am Menschen anerkannt.
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Dieses
Gebiet hat sich im letzten Jahrzehnt mit dem Inerscheinungtreten
komplexer makromolekularer Konstrukte, einschließlich vieler Elemente verschiedener
existierender Technologien (virale Proteine oder Peptide, Liposome,
Polymere, Zielsteuerungsstrategien und Tarneigenschaften) beträchtlich
entwickelt.
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Unsere
parallel anhängige
Anmeldung PCT/GB00/04767 lehrt ein System auf der Grundlage eines
Triplex, zusammengesetzt aus einem viralen Kernpeptid Mu, Plasmid-DNA
und kationischem Liposom (LMD). Diese Ausgangstechnologie lieferte
uns guten Erfolg in vitro und vielversprechende Ergebnisse in vivo.
Aber wie für
die gesamte existierende nicht-virale Technologie ist mehr Entwicklung
erforderlich, um ein therapeutisches Niveau in vivo zu erreichen.
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Zu
diesem Zweck muß eine
Formulierung Stabilität
des Teilchens in biologischen Fluiden (Serum, Lungenschleim) erreichen
und nach wie vor effiziente Transfektionsfähigkeiten beibehalten.
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Dieses
Erfordernis ist eine der Haupthürden
der gesamten existierenden Technologie. Derzeitige stabile Formulierungen
erreichen geringe Transfektion, und die meisten vorhandenen effizienten
Transfektionsmittel sind in dem Ausmaß ihrer Anwendung aufgrund
dieser Instabilität
drastisch beschränkt.
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Nach
einer Verabereichung (in Blut für
eine systemische Anwendung oder in Schleim für eine topische Verabreichung
in der Lunge) werden die geladenen Komplexe Salz und biologischen
Makromolekülen
ausgesetzt, was zu starker kolloidaler Aggregation und Adsoprtion
von biologisch aktiven Elementen (Opsoninen) an deren Oberfläche führt. Die
Genvehikel werden drastischen Veränderungen unterworfen, welche
Präzipitation, Bindung
von Proteinen, die zu Teil cheneliminierung durch Makrophagen führt, und
Oberflächenstörung, die
zu ihrer Zerstörung
führt,
umfassen könnten.
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Mit
dem Ziel, Arzneimittel- und Genauslieferungssysteme für das zellspezifische
Anzielen in vitro und in vivo zu erzeugen, sind Protokolle für die Herstellung
von in biologischem Fluid stabilen Auslieferungssystemen mit ausreichender
Aktivität
zur Ausübung
therapeutischer Vorteile erforderlich. Daher muß ein Gleichgewicht zwischen
Stabilität
und Aktivität
für ein
effizientes Arzneimittel-/Genauslieferungsvehikel gefunden werden.
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Unsere
parallel anhängige
Anmeldung PCT/GB00/04767 lehrt ein System auf der Grundlage eines modifizierten
Lipids, bei dem das Lipid einen Kohlenhydratrest trägt. Von
diesen modifizierten Lipiden wurde gefunden, daß sie stabil sind und geringe
Toxizität
aufweisen. Solche Systeme erfordern die Anknüpfung eines zusätzlichen
Restes an das Lipid, um die Bereitstellung eines modifizierten Lipids,
welches stabil ist und geringe Toxizität aufweist, zu unterstützen. Es
besteht ein Bedarf auf dem Gebiet, Lipide bereitzustellen, die Gruppen
aufweisen, an welche zusätzliche
Reste einfach angebunden werden können. Es wurden auch modifizierte
Lipide, die ein über
einen Linker oder einen Abstandshalterarm an eine Aminokopfgruppe
angebundenes Lipid umfassen, in Human Gene Therapy 7:1701–1717 (1996),
US-A-5283185 und WO-A-97145442 offenbart.
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Die
WO-A-98/28317 hat die Verwendung von Oxim-Linkern zu Anbindung eines
breiten Bereiches von Gruppen aneinander vorgeschlagen, und die
Verwendung von Oxim-Linkern mit Lipiden wurde in J. Medicinal Chemistry,
17:396–403
(1974) und J. Heterocycl. Chem. 16:1459–1463 (1979) offenbart.
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Die
vorliegende Erfindung überwindet
die Probleme des Standes der Technik.
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Gemäß einem
Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren bereitgestellt
zur Herstellung einer Verbindung mit der Formel
welches die Umsetzung
- (i) einer Verbindung der Formel und
- (ii) einer Verbindung der Formel unter Beimengung von oder
in Assoziierung mit einer Nukleotidsequenz oder eines pharmazeutisch
aktiven Stoffes umfaßt,
worin B ein Lipid und A ein interessierender Rest (MOI) ist, worin
X eine optionale Linker-Gruppe ist, worin R1 H
oder eine Kohlenwasserstoffgruppe ist und worin R2 ein
einzelnes Elektronenpaar oder R4 ist, wobei
R4 ein geeigneter Substituent ist.
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Gemäß einem
Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine Zusammensetzung bereitgestellt,
- die (i) eine Verbindung der Formel
- (ii) eine Verbindung der Formel und
- (iii) eine Nukleotidsequenz oder einen pharmazeutisch aktiven
Stoff umfaßt,
worin B ein Lipid ist und A ein interessierender Rest (MOI) ist,
worin X eine optionale Linker-Gruppe ist, worin R1 H
oder eine Kohlenwasserstoffgruppe ist und worin R2 ein
einzelnes Elektronenpaar oder ein geeigneter Substituent ist.
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Eine
Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung kann in der Therapie
verwendet werden.
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Eine
Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung kann bei der Herstellung
eines Medikaments für die
Behandlung einer genetischen Störung
oder eines Zustands oder einer Krankheit verwendet werden.
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Ein
Liposom kann aus einer Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung
gebildet werden.
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Ein
Verfahren zur Herstellung solch eines Liposoms umfaßt die Bildung
des Liposoms aus einer Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung.
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Solch
ein Liposom kann in der Therapie eingesetzt werden.
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Solch
ein Liposom kann bei der Herstellung eines Medikaments für die Behandlung
einer genetischen Störung
oder eines Zustands oder einer Krankheit verwendet werden.
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Es
kann eine pharmazeutische Zusammensetzung, die eine Zusammensetzung
der vorliegenden Erfindung umfaßt,
hergestellt werden, die im Gemisch mit einem Arzneimittel und optional
im Gemisch mit einem pharmazeutisch verträglichen Verdünnungsmittel,
Träger
oder Bindemittel vorliegt.
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Es
kann eine pharmazeutische Zusammensetzung hergestellt werden, die
ein Liposom umfaßt,
wie es oben beschrieben ist, und im Gemisch mit einem Arzneimittel
und optional im Gemisch mit einem pharmazeutisch verträglichen
Verdünnungsmittel,
Träger
oder Bindemittel vorliegt.
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Einige
weitere Aspekte der Erfindung sind in den anhängigen Patentansprüchen definiert.
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Wir
haben die Bereitstellung eines Lipides gefunden, das eine Aminoxygruppe
aufweist, die eine einfache Anbindung weiterer Reste an das Lipid über die
Aminoxygruppe erlaubt. Wenn man sie mit einem Rest (MOI) umsetzt,
der eine Aldehyd- oder Ketongruppe aufweist, wird eine Verbindung
bereitgestellt, in welcher der MOI und das Lipid über eine
Amidgruppe verknüpft
sind. Solch eine Verknüpfung
kann einfach in einer „Eintopf-" Reaktion hergestellt
werden. Dieses Verfahren vermeidet ausgiebige Reinigungsverfahren
durch einfache Dialyse von überschüssigen,
nicht umgesetzten Reagenzien.
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Das
nach dem Überziehen
durchgeführte
Eintopf-Verfahren der vorliegenden Erfindung beruht auf selektiver
und hoher Reaktivität
des Aminoxy-Linkers, der mit Aldehyden und Ketonen unter Bildung
von -C=N- (nach Art von Schiff'scher
Base) kovalenten Verknüpfungen
reagiert. Wichtig ist, daß die
Reaktion in wäßrigem Milieu
bei basischem oder saurem pH-Wert durchgeführt werden kann. Darüber hinaus
kommt es nicht zu partiellem Abbau der reaktiven Gruppe, wenn sie
wäßrigen Bedingungen
ausgesetzt wird, wie es für
NHS-aktivierte Carboxyle und andere Ester der Fall ist. Daher erlaubt
die Stabilität
der reaktiven Spezies, z. B. des Aldehyds/Ketons und der Aminoxygruppe,
eine vollständige
Kontrolle der Oberflächenreaktion
ohne Verlust von reaktiven Spezies aufgrund von Hydrolyse/Abbau.
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BEVORZUGTE
ASPEKTE
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Die
Verbindung der vorliegenden Erfindung hat die Formel
worin B ein Lipid ist und
worin R
2 H oder eine Hydrocarbylgruppe ist.
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Der
Begriff „Hydrocarbylgruppe", wie er hierin verwendet
wird, bedeutet eine Gruppe, die wenigstens C und H umfaßt, und
sie kann optional einen oder mehrere andere geeignete Substituenten
enthalten. Beispiele für
solche Substituenten können
Halogen, Alkoxy, Nitro, eine Alkylgruppe, eine zyklische Gruppe
etc. umfassen. Zusätzlich
zu der Möglichkeit,
daß die
Substituenten eine zyklische Gruppe sind, kann eine Kombination
von Substituenten eine zyklische Gruppe bilden. Wenn die Hydrocarbylgruppe
mehr als ein C enthält,
dann müssen
diese Kohlenstoffatome nicht notwendigerweise miteinander verknüpft sein.
Z. B. können
wenigstens zwei der Kohlenstoffatome über ein geeignetes Element
oder eine geeignete Gruppe verknüpft
sein. Somit kann die Hydrocarbylgruppe Heteroatome enthalten. Geeignete
Heteroatome werden dem Fachmann auf dem Gebiet klar sein und umfassen
beispielsweise Schwefel, Stickstoff und Sauerstoff. Ein nicht beschränkendes Beispiel
für eine
Hydrocarbylgruppe ist eine Acylgruppe.
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Eine
typische Hydrocarbylgruppe ist eine Kohlenwasserstoffgruppe. Hierin
bedeutet der Begriff „Kohlenwasserstoff" irgendeines unter
einer Alkylgruppe, einer Alkenylgruppe, einer Alkinylgruppe, wobei
die Gruppen linear, verzweigt oder zyklisch sein können, oder
einer Arylgruppe. Der Begriff „Kohlenwasserstoff" umfaßt auch
solche Gruppen, die darin optional substituiert sind. Wenn der Kohlenwasserstoff
eine verzweigte Struktur mit Substituenten) daran ist, dann kann
die Substitution entweder an dem Kohlenwasserstoffgrundgerüst oder
an der Verzweigung vorliegen; alternativ können die Substitutionen an
dem Kohlenwasserstoffgrundgerüst
und an der Verzweigung vorliegen.
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Vorzugsweise
wird die Reaktion der vorliegenden Erfindung in einem wäßrigen Medium
durchgeführt.
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OPTIONALER
LINKER X
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In
einem bevorzugten Aspekt ist ein optionaler Linker X vorhanden.
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In
einem bevorzugten Aspekt ist X eine Hydrocarbylgruppe.
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In
einem bevorzugten Aspekt umfaßt
der Linker X eine Polyamingruppe oder ist mit dem Lipid über eine
Polyamingruppe verknüpft.
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Es
wird angenommen, daß die
Polyamingruppe vorteilhaft ist, weil sie die DNA-Bindungsfähigkeit und die Effizienz von
Gentransfer des resultierenden Liposoms erhöht.
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Eine
Ausführungsform
ist die Polyamingruppe, vorzugsweise ein nicht natürlich vorkommendes
Polyamin. Es wird angenommen, daß die Polyamin-Kopfgruppe vorteilhaft
ist, weil die erhöhte
Aminofunktionalität die
positive Gesamtladung des Liposoms erhöht. Darüber hinaus sind Polyamine dafür bekannt,
daß sie
DNA sowohl stark binden als auch stabilisieren. Darüber hinaus
kommen Polyamine natürlich
in Zellen vor, und daher wird angenommen, daß toxikologische Probleme minimiert
werden.
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In
einer weiteren Ausführungsform
sind vorzugsweise zwei oder mehr der Amingruppen der Polyamingruppe
der vorliegenden Erfindung durch eine oder mehrere Gruppen, die
man in der Natur nicht findet, voneinander getrennt, welche Amingruppen
von natürlich
vorkommenden Polyaminverbindungen trennen (d.h. vorzugsweise hat
die Polyamingruppe der vorliegenden Erfindung eine nicht natürliche Beabstandung).
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Vorzugsweise
enthält
die Polyamingruppe wenigstens zwei Amine der Polyamingruppe, die
voneinander durch eine Ethylen-(-CH2CH2-) Gruppe voneinander getrennt (voneinander
beabstandet) sind.
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Vorzugsweise
sind alle Amine der Polyamingruppe durch eine Ethylen-(-CH2CH2-) Gruppe voneinander
getrennt (voneinander beabstandet).
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Typische
Beispiele für
geeignete Polyamine umfassen Spermidin, Spermin, Caldopentamin,
Norspermidin und Norspermin. Vorzugsweise ist das Polyamin Spermidin
oder Spermin, da diese Polyamine dafür bekannt sind, daß sie mit
einzelstrangiger oder doppelstrangiger DNA wechselwirken. Ein alternatives
bevorzugtes Polyamin ist Caldopentamin.
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R1
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In
einem bevorzugten Aspekt ist R1 H.
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C=N
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Die
C=N-Bindung kann säurelabil
oder säurebeständig sein.
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In
einem Aspekt ist die C=N-Bindung säurelabil.
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In
einem Aspekt ist die C=N-Bindung säurebeständig.
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MOI
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Der
interessierende Rest (MOI) kann jeder Rest sein, den man an ein
Lipid anbinden möchte.
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Der
MOI kann ein Kohlenhydratrest sein.
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In
einem bevorzugten Aspekt ist der Kohlenhydratrest ein Monosaccharid
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In
einem bevorzugten Aspekt ist der Kohlenhydratrest ein Zuckerrest.
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Vorzugsweise
ist der Kohlenhydratrest ausgewählt
unter Mannose, Glucose (D-Glucose), Galactose, Glucuronsäure, Lactose,
Maltose, Maltotriose, Maltotetraose, Maltoheptaose und Gemischen
davon. Besonders bevorzugt ist der Kohlenhydratrest D-Glucose.
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In
einem Aspekt umfaßt
die Verbindung der vorliegenden Erfindung 1 bis 7 Kohlenhydratreste.
Vorzugsweise umfaßt
die Verbindung einen Kohlenhydratrest.
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LIPID
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In
einem bevorzugten Aspekt ist oder umfaßt das Lipid eine Cholesteringruppe
oder ein Glycerin/Ceramid-Grundgerüst. Jede lipidartige Struktur
oder jedes Polyamin ist geeignet.
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Vorzugsweise
ist die Cholesteringruppe Cholesterin.
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Vorzugsweise
ist die Cholesteringruppe über
eine Carbamoylverknüpfung
mit X verknüpft.
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Die
Cholesteringruppe kann Cholesterin oder ein Derivat davon sein.
Beispiele für
Cholesterinderivate umfassen substituierte Derivate, in denen eine
oder mehrere der zyklischen CH2- oder CH-Gruppen
und/oder eine oder mehrere der geradkettigen CH2-
oder CH-Gruppen in geeigneter Weise substituiert ist/sind. Alternativ
oder zusätzlich
kann/können
eine oder mehrere der zyklischen Gruppen und/oder eine oder mehrere
der geradkettigen Gruppen ungesättigt
sein.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Cholesteringruppe Cholesterin. Es wird angenommen, daß Cholesterin
vorteilhaft ist, da es die resultierende liposomale Doppelschicht
stabilisiert.
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Vorzugsweise
ist die Cholesteringruppe über
eine Carbamoylverknüpfung
mit der optionalen Linker-Gruppe verknüpft. Es wird angenommen, daß diese
Verknüpfung
vorteilhaft ist, da das resultierende Liposom eine geringe oder
minimale Zytotoxizität
besitzt.
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Weitere Aspekte
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Vorzugsweise
ist R2 H oder eine Hydrocarbylgruppe.
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In
einem bevorzugten Aspekt enthält
die R2-Hydrocarbylgruppe optional Heteroatome;
die unter O, N und Halogenen ausgewählt sind.
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In
einem bevorzugten Aspekt ist R2 H.
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Vorzugsweise
findet das Verfahren der vorliegenden Erfindung in einem wäßrigen Medium
oder in einem vollständig
wäßrigen Medium
statt.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ferner eine Verbindung bereit, die
nach einem hierin definierten Verfahren der vorliegenden Erfindung
hergestellt ist, eine Verbindung, die nach einem hierin definierten
Verfahren der vorliegenden Erfindung erhalten wird, und/oder eine
Verbindung, die nach einem hierin definierten Verfahren der vorliegenden
Erfindung erhältlich
ist.
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Vorzugsweise
liegt die Verbindung im Gemisch mit oder assoziiert mit einer Nukleotidsequenz
vor.
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Die
Nukleotidsequenz kann ein Teil oder die Gesamtheit eines Expressionssystems
sein, das in der Therapie, wie beispielsweise Gentherapie, geeignet
ist.
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In
einem bevorzugten Aspekt liegt die Verbindung der vorliegenden Erfindung
im Gemisch mit einem kondensierten Polypeptid/Nukleinsäurekomplex
vor, um einen nicht-viralen Nukleinsäureauslieferungsvektor bereitzustellen.
Der kondensierte Polypeptid/Nukleinsäurekomplex umfaßt vorzugsweise
solche, die in unserer parallel anhängigen Anmeldung PCT/GB00/04767
offenbart sind. Vorzugsweise sind die Polypeptide oder die Derivate
davon in der Lage, den Nukleinsäurekomplex
zu binden. Vorzugsweise sind die Polypeptide oder die Derivate davon
in der Lage, den Nukleinsäurekomplex
zu kondensieren. Vorzugsweise ist der Nukleinsäurekomplex heterolog zu den
Polypeptiden oder den Derivaten davon.
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Vorzugsweise
umfaßt
das Verfahren die Verwendung eines Molekularsiebs.
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Vorzugsweise
wird das kationische Liposom aus der Verbindung der vorliegenden
Erfindung und einem neutralen Phospholipid, wie beispielsweise DOTMA
oder DOPE, gebildet. Vorzugsweise ist das neutrale Phospholipid
DOPE.
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Die
vorliegende Erfindung wird nun beispielhaft ausführlicher beschrieben und nur
unter Bezugnahme auf die anhängenden
Figuren, in denen folgendes gezeigt ist:
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1 – Schema
1, Synthese von Hydroxylamin-Lipid 11. Reagenzien: (a) CH2Cl2, Et3N,
Boc2O, RT, 5 h, 98 %; (b) EtOAc, N-Hydroxysuccinimid
(1 Äq.),
DCC (1 Äq.),
10 h, RT; (c) (8) EtOAc/THF [95/5], Et3N
(pH = 8), 2 h, RT, 90 %; (d) CH2Cl2, TFA (15 Äq.), 0 °C, N2,
5 h, 86 %.
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2 – Prinzip
der chemoselektiven Glycosylierung von O-substituiertem Hydroxylamin
mit D-Glucose (obwohl das β-Anomer
gezeigt ist, findet eine Mutarotation statt und das α-Anomer wird
ebenfalls produziert).
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3 – Mögliche Strukturen
von aus Mannose erhaltenem Neoglycolipid.
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4 – Ergebnis
der Analyse der Unterschiede der Lipoplexgrößen durch Photonenkorrelationsspektroskopie
(PCS). Die Größe wurde
nach 30 Minuten für
Lipoplexe bei [DNA] = i μg/ml
in OptiMem +/– 10
% FCS, 37 °C,
gemessen. Der Vergleich von Standard-LMD-Formulierung (LMD) und
LMD, modifiziert durch Hinzufügung
von 7,5 Mol-% Produkt 12 h und 12 i, wurde in OptiMem (weiß) und 10
% Serum (schwarz) durchgeführt
und als Prozentsatz der Größenzunahme
gegenüber
der ursprünglich
gemessenen Größe von 180
nm ausgedrückt.
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5 – Ein Vergleich
zwischen den Transfektionseffizienzen von basischem LMD und LMD,
das mit 7,5 Mol-% Produkt 12 h und 12 i glycomodifiziert war, auf
HeLa-Zellen in 0 % (weiß),
50 % (schwarz und weiß) und
100 % (schwarz) Serumbedingungen. Die Ergenisse sind als relativ
leichte Einheiten pro mg Protein ausgedrückt (n = 4).
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6 – Eine Struktur
eines Aminoxylipides.
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Die
folgenden Bespiele beschreiben die Synthese der Verbindungen (i)
und (ii) in der Abwesenheit einer Nukleotidsequenz oder eines pharmazeutisch
aktiven Mittels, wie es gemäß den vorliegenden
Patentansprüchen
erforderlich ist.
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BEISPIELE
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Experimenteller
Abschnitt
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Synthese von
Neoglycolipiden
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Allgemeines: 1H-NMR-Spektren wurden bei Umgebungstemperatur
auf entweder Brucker DRX400, DRX300 oder Jeol GX-270Q-Spektrometern
mit restlichem nicht isotopenmarkiertem Lösungsmittel (z. B. CHCl3, δH = 7,26) als einen internen Bezug aufgezeichnet. 13C-NMR-Spektren
wurden auf dem gleichen Bereich von Spektrometern bei 100, 75 bzw.
68,5 MHz entsprechend mit restlichem nicht isotopenmarkiertem Lösungsmittel
(z. B. CHCl3, δC =
77,2) als einen internen Bezug aufgezeichnet. Infrarotspektren wurden
auf einem Jasco FT/IR 620 unter Verwendung von NaCl-Platten aufgezeichnet,
und Massenspektren (Positivionenelektrospray) wurden unter Verwendung
von VG-7070B- oder JEOL SX-102-Instrumenten aufgezeichnet. Chromatographie
bezieht sich auf Flash-Säulenchromatographie,
welche durchgehend an Merck-Kieselgel 60 (Maschenzahl 230–400) mit
geeignetem Lösungsmittel
durchgeführt
wurde. Dünnschichtchromatographie
(TLC) wurde an mit Merck-Kieselgel 60 F254 Aluminiumgestützen Platten
durchgeführt
und mit Ultraviolettlicht, Jod, saurem Ammoniummolybdat (IV), saurem
ethanolischem Vanilin oder anderen Mitteln, wie es geeignet war, entwickelt.
Die Reinheit von Neoglycolipiden wurde unter Verwendung von analytischer
Hochdruckflüssigchromatographie
(HPLC) auf einem Hitachi-System unter Verwendung einer endgruppengeschützten Säule Purospher® RP-18
(5 μm) untersucht.
Elution wurde mit einer isokratischen Strömungsgeschwindigkeit von 1 ml/min
mit CH3CN/H2O (60:40)
durchgeführt,
und Fraktionen wurden bei einer Wellenlänge von 205 nm vor dem Sammeln
und der Massenanalyse detektiert. Getrocknetes CH2Cl2 wurde vor der Verwendung mit Phosphorpentoxid
destilliert. Alle anderen trockenen Lösungsmittel und Chemikalien
wurden von der Sigma-Aldrich Company LTD (Poole, Dorset, UK) bezogen.
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Abkürzungen:
Boc: tert-Butoxycarbonyl; br: breit; Chol: Cholesteryl; DMF: N,N-Dimethylformamid; DMSO:
Dimethylsulfoxid; TFA: Trifluoressigsäure; THF: Tetrahydrofuran.
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2-(Cholesteryloxycarbonyl)-aminoethanol
(2): Eine Lösung
von Cholesterylchloroformat (99,89 g, 0,218 mol) in CH2Cl2 ( 600 ml) wurde zu einer gerührten Lösung von
2-Aminoethanol (29,5 ml, 0,489 mol, 2,2 Äquiv.) in CH2Cl2 (450 ml) bei 0 °C über einen Zeitraum von 2 Stunden
hinzugefügt.
Die Reaktion wurde auf Raumtemperatur erwärmen gelassen und das Rühren über weitere
14 Stunden fortgesetzt. Das Reaktionsgemisch wurde mit gesättigtem
NaHCO3 (2·200 ml), Wasser (2·200 ml)
gewaschen, getrocknet (MgSO4) und die Lösungsmittel
unter vermindertem Druck entfernt. Der erhaltene Feststoff wurde
umkristallisiert (CH2Cl2/MeOH)
unter Erhalt von 2 als ein weißer
Feststoff. Ausbeute: 99,67 g (97 %), Smp.: 180 °C; Rf =
0,26 (Aceton, Ether 1:9); IR (CH2Cl2): vmax = 3353,
2942, 2870, 1693, 1674, 1562, 1467, 1382, 1264 cm–1; 1H NMR (270 MHz, CDCl3): δ = 5,35 (d,
J = 6,5 Hz, 1H, H6'),
5,25–5,29
(m, 1H, NH), 4,42-4,57
(1H, m, H3'), 3,70-3,62
(m, 2H, H1), 3,25-3,35 (m, 2H, H2), 3,12 (s, 1H, OH), 2,28-2,38
(m, 2H, H4'), 1,77-2,03
(m, 5H, H2', H7', H8'), 1,59-0,96 (m, 21H,
H1', H9', H11', H12', H14'-H17', H22'-H25'), 1 (3H, s, H-19'), 0,9 (d, J = 6,5
Hz, 3H, H21'), 0,87
(d, J = 6,5 Hz, 6H, H26' & H27') und 0,67 (s, 3H,
H18'); MS (FAB+): m/z = 496 [M+Na]+,
474 [M+H]+ 369 [Chol]+,
255, 175, 145, 105, 95, 81, 43.
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2-I(Cholesteryloxycarbonyl)-amino]-ethylmethansulfonat
(3): Zu einer Lösung
von 2 (25 g, 52,3 mmol) und Triethylamin (22 ml, 016 mol, 3 Äquiv.) in
CH2Cl2 (500 ml)
bei 0 °C
wurde tropfenweise eine Lösung
von Methansulfonylchlorid (10,5 ml, 0,13 mol, 2,5 Äquiv.) hinzugegeben.
Das Reaktionsgemisch wurde bei Raumtemperatur erwärmen gelassen
und für
1 h 30 min gerührt.
Nachdem die Tlc-Analyse ergeben hatte, daß die Reaktion abgeschlossen
war, wurde Eis zugegeben, um die Reaktion zu dämpfen. Das Reaktionsgemisch wurde
zu gesättigtem,
wäßrigem NH4Cl (600 ml) hinzugegeben und mit Ether (3·300 ml)
extrahiert. Die vereinigten organischen Schichten wurden mit Wasser
(2·300
ml), Sole (250 ml) gewaschen und getrocknet (Na2SO4). Das Lösungsmittel
wurde unter vermindertem Druck entfernt, um einen weißen Feststoff
zu erhalten, der bei Reinigung durch Chromatographie (Ether) 3 ergab.
Ausbeute: 28,3 g (98 %); IR (CH2Cl2): vmax = 3453, 3342,
1716, 1531, 1377, 1137 & 798
cm–1 H
NMR (270 MHz, CDCl l3): δ = 5,34 (d, J = 6,5 Hz, 1H,
H6'), 5-5,1 (m,
1H, NH), 4,41-4,53 (1H, m, H3'),
4,29-4,25 (t, J = 5 Hz, 2H, H1), 3,47-3,52 (m, 2H, H2), 3,01 (s,
3H, H3), 2,24-2,36 (m, 2H, H4'),
1,74-2 (m, 5H, H2',
H7', H8'), 0,9-1,6 (m, 21H,
H1', H9', H11', H14'-H17', H22'-H25'), 0,98 (3H, s, H-19'), 0,84 (d, J = 6,5
Hz, 3H, H21'), 0,83
(d, J = 6,5 Hz, 6H, H26' & H27) und 0,65
(s, 3H, H18'); MS
(FAB+): m/z = 1104 [2M+H]+,
574 [M+Na]+, 552 [M+H]+,
369 [Chol]+, 255, 175, 145, 95, 81.
-
4-Aza-N6-(cholesteryloxycarbonylamino)-hexanol (4):
Zu einer gerührten
Lösung
von 3 (28,3 g, 51 mmol), das in einer Mindestmenge von THF gelöst war,
wurde Aminopropanol (160 ml, 2 mol, 39 Äquiv.) hinzugegeben. Sobald
Tlc den Reaktionsabschluß (12
h) anzeigte, wurden CHCl3 (350 ml) und K2CO3 (20 g) hinzugegeben,
und die Lösung
wurde 30 min lang kräftig
gerührt.
Die Suspension wurde dann durch eine dünne Schicht Celite® gefiltert
und gründlich
mit CHCl3 gewaschen. Diese wurde mit einer
gesättigten
Lösung
von Natriumhydrogencarbonat gewaschen und getrocknet (Na2CO3). Das Lösungsmittel
wurde entzogen, um 4 als weißen
Feststoff zu erhalten. Ausbeute: 26,1 g (96 %); IR (CH2Cl2): vmax = 3350-3210,
2937, 2850, 1531, 1460, 1380,0 1220, 1120,0 1040 cm–1; 1H NMR (270 MHz, CDCl3): δ = 5,33-5,35
(m, 1H, H6'), 4,92-4,96
(m, 1H, NH), 4,42-4,51 (1H, m, H3'), 3,7-3,83 (m, 2H, H5), 3,23-3,29 (m,
2H, H1), 273-2,57 (m, 6H, H2, H3, H4), 2,2-2,36 (m, 2H, H4'), 1,7-2 (m, 5H,
H2', H7', H8'), 0,85-1,58, (m, 21H, H1', H9', H11', H12', H14'-H17, H22'-H-25'), 0,98 (3H, s, H-19'), 0,84 (d, J = 6,5
Hz, 3H, H21'), 0,8
(d, J = 6,5 Hz, 6H, H26' & H27') und 0,61 (s, 3H,
H18'); MS (FAB+): m/z = 543 [M+Na]+,
530 [M+H]+, 485 [M-CO2]+, 369 [Chol]+, 144
[M-Ochol]+, 69, 55.
-
4-Aza-(Boc)-N6-(cholesteryloxycarbonylamino)-hexanol (5):
Zu einer Lösung
von 4 (26,1 g, 49 mmol), wurden Et3N (8,3
ml, 1,1 Äquiv.)
und Boc2O (10,7 g, 1 Äquiv.) in CH2Cl2 (200 ml) hinzugegeben und die daraus resultierende
Lösung
durch TLC überwacht.
Bei Abschluß der
Reaktion wurde das Reaktionsgemisch in NHaCl (100 ml) gegossen,
mit Wasser gewaschen und getrocknet (Na2SO4). Das Lösungsmittel
wurde in vacuo entzogen, um den weißen Feststoff 5 zu erhalten.
Das Lösungsmittel
wurde unter vermindertem Druck entzogen, um einen weißen Feststoff
zu erhalten, der bei Reinigung durch Chromatographie (CH2Cl2/MeOH/NH3 92:7:1) 3 ergab. Ausbeute (27,9 g, 90 %);
IR (CH2Cl2): vmax = 3352, 3054, 2937, 1675, 1530, 1455,
1380, 1220, 1120; 1H NMR (270 MHz, CDCl3): δ =
5,33-5,35 (m, 1H, H6'),
4,86 (m, 1H, NH), 4,42-4,5 (1H, m, H3'), 3,62-3,7 (m, 2H, H5), 3,27-3,38 (m,
6H, H1, H2, H3), 2,18-2,33 (m, 2H, H4'), 1,73-2 (m, 5H, H2', H7',
H8'), 1,45 (s, 9H, Boc),
1-1,65 (m, 23H, H4, H1',
H9', H11', H12', H14'-H17', H22'-H25'), 0,97 (3H, s, H-19'), 0,93 (d, J = 6,5
Hz, 3H, H21'), 0,8
(d, J = 6,5 Hz, 6H, H26' & H27') und 0,65 (s, 3H,
H18'); MS (FAB+): m/z = 654 (M+Na]+,
543 [M-Boc]+, 369 [Chol]+,
145, 121, 95, 69, 57.
-
4-Aza-(Boc)-N6-(cholesteryloxycarbonylamino)-hexylmethansulfonat
(6): Dieses Experiment wurde in ähnlicher
Weise durchgeführt,
wie die Zubereitung des 2-[(Cholesteryloxycarbonyl)-amino]-ethylmethansulfonat
3, in einem Maßstab
von 44 mmol unter Erhalt von 6. Ausbeute (28 g, 90 %); IR (CH2Cl2): vmax =
3305, 2980,0 2900, 2865, 1675, 1530, 1455, 1350, 1150; 1H
NMR (270 MHz, CDCl3): δ = 5,33-5,35 (m, 1H, H6'), 4,86 (m, 1H, NH),
4,35-4,55 (m, 1H, H3'),
4,22 (t, 2H, J = 6,5 Hz, H5), 3,2-3,4 (m, 6H, H1, H2, H3), 3,01
(s, 3h, H6), 2,15-2,33 (m, 2H, H4'), 1,73-2 (m, 5H, H2', H7',H8'), 1,44 (s, 9H, Boc),
1-1,67 (m, 23H, H4, H1',
H9', H11', H12', H14'-H17', H22'-H25'), 0,97 (3H, s, H-19'), 0,94 (d, J = 6,5
Hz, 3H, H21'), 0,8
(d, J = 6,5 Hz, 6 Hz, 6 H26' & H27') und 0,65 (s, 3H,
H18'); MS (FAB+): m/z = 722 [M+Na]+,
609 [H-Boc]+, 369 [Chol]+,
145, 121, 95, 69, 55.
-
4-Aza-(Boc)-N6-(cholesteryloxycarbonylamino)-hexanamin
(7): Zu 6 (25 g, 35 mmol), Natriumazid (11,49, 175,7 mmol, 5 Äquiv) und
Natriumiodid (5 g, 35 mmol, 1 Äquiv)
wurde unter Stickstoff wasserfreies DMF (200 ml) unter Rühren hinzugegeben.
Ausgestattet mit einem Rückflußkühler resultierte
das Erwärmen bei
80 °C für 2 h im
Abschluß der
Reaktion. Das Reaktionsgemisch wurde auf Raumtemperatur abkühlen gelassen,
das DMF wurde unter vermindertem Druck entzogen und der Rückstand
in EtOAc aufgelöst.
Dieser wurde mit Wasser (2·100
ml) und Sole (100 ml) gewaschen und getrocknet (Na2SO4), um nach der Reinigung durch Chromatographie
(Hexan/Ether 1:1) 7 als weißen
Feststoff zu erhalten. Ausbeute (22 g, 95 %); 1H
NMR (270 MHz, CDCl3): δ = 5,34-5,36 (m, 1H, H6'), 4,35-4,55 (m,
1H, H3'), 4,25 (t,
2H, J = 6,5 Hz, H5), 3,2-3,5 (m, 6H, H1, H2, H3), 2,25-2,33 (m,
2H, H4'), 1,7-2,05
(m, 5H, H2', H7', H8'), 1,45 (s, 9H, Boc),
1-1,72 (m, 23H, H4, H1',
H9', H11', H12', H14'-H17', H22'-H25'), 0,98 (3H, s, H-19'), 0,94 (d, J = 6,5
Hz, 3H, H21'), 0,83
(d, J = 6,5 Hz, 6H, H26' & H27') und 0,64 (s, 3H,
H18'); MS (FAB+): m/z = 568 [M+Na-Boc]+,
556 [M-Boc]+, 3,69 [Chol]+, 145,
121, 95, 69, 57.
-
4-Aza-(Boc)-N6-(cholesteryloxycarbonylamino)-hexylamin
(8): Zu einem Rundkolben, der mit 7 (22,75 g, 34,6 mmol) in THF
(230 ml) gefüllt
war, wurde Trimethylphosphin in THF (1 M, 40 ml, 1,15 Äquiv.) hinzugegeben
und die Reaktion wurde durch TLC überwacht. Nach Abschluß wurde
die Reaktion 1 h fang mit Wasser (3 ml) und wäßrigem Ammoniak (3 ml) gerührt, und
das Lösungsmittel
wurde unter vermindertem Druck entzogen. Nach der Chromatographie
(CH2Cl2/MeOH/NH3 92:7:1 bis 75:22:3) wurde 8 als weißer Kristall
erhalten. Ausbeute (19,1 g, 88 %); IR (CH2Cl2): vmax = 3689,
3456, 3155, 2948, 2907, 2869, 2253, 1793, 1709, 1512, 1468, 1381,
1168; 1H NMR (270 MHz, CDCl3); δ = 5,32-5,35
(m, 1H, H6'), 4,35-4,51
(m,1H, H3'), 3,45-3,05
(m, 8H, H1, H2, H3 H5), 2,18-2,4 (m, 2H, H4'), 1,8-2,1 (m, 5H, H2', H7', H8'), 1,46 (s, 9H, Bloc),
1,01-1,72 (m, 23H, H4, H1',
H9', H11', H12', H14'-H17', H22'-H25'), 0,97 (3H, s, H-19'), 0,85 (d, J = 6,5
Hz, 3H, H21'), 0,82
(d, J = 6,5 Hz, 6H, H26' & H27') und 0,64 (s, 3H,
H18'); MS (FAB+): m/z = 630 [M+H]+,
530 [M-Boc]+, 369 [Chol]+,
145, 121, 95, 57.
-
(Boc)-aminooxy-essigsäure (9)
: O-(Carboxymethyl)-hydroxylamin-Hemihydrochlorid (1,16 g, 5,3 mmol)
wurde in CH2Cl2 (40
ml) gelöst
und der pH-Wert durch Hinzufügen
von Triethylamin (3 ml) auf 9 eingestellt. Dann wurde Di-tert-butyldicarbonat
(2,36 g, 10,6 mmol, 2,0 Äquiv.)
zugefügt,
und das Gemisch wurde bei Raumtemperatur gerührt, bis TLC den Abschluß der Reaktion
anzeigte. Der pH-Wert wurde durch Hinzufügen von verdünntem HCl
auf 3 verringert. Das Reaktionsgemisch wurde in gesättigtes
wäßriges NH4Cl (20 ml) und CH2Cl2 (30 ml) aufgeteilt. Die wäßrige Phase
wurde mit CH2Cl2 (3 × 100 ml)
extrahiert. Die vereinigten organischen Extrakte wurden mit H2O (2 × 100
ml) gewaschen und getrocknet (Na2SO4). Das Lösungsmittel wurde
in vacuo entzogen, um 9 als weißen
Feststoff hervorzubringen. Ausbeute (1,86 g, 97 %); IR (CH2Cl2): vmax =
3373, 2983, 2574, 2461, 1724, 1413, 1369, 1235; 1H
NMR (270 MHz, CDCl3): δ = 4,48 (s, 2H, CH2),
1,48 (s, 9H, Boc); MS (FAB+): m/z = 214
[M+Na]+, 192 [M+H]+,
135, 123, 109, 69.
-
(Boc)-aminoxy-Verbindung
(10): N-Hydroxysuccinimid (0,36 g, 3,13 mmol, 1 Äquiv.), 9 (0,6 g, 3,13 mmol,
1 Äquiv.)
und N,N'-Dicyclohexylcarbodiimid
(0,68 g, 3,13 mmol, 1 Äquiv.)
wurden in EtOAc (90 ml) gelöst,
und das heterogene Gemisch wurde über Nacht bei Raumtemperatur
gerührt.
Das Gemisch wurde dann durch eine Schicht Celite® gefiltert,
um den Dicylcohexylharnstoff zu entziehen, der als ein weißes Präzipitat (ausgespült mit 60
ml EtOAc) ausgebildet war und zu einer Lösung von 8 (1,97 g, 3,13 mmol,
1 Äquiv.
) in THF (10 ml) hinzugegeben. Ein pH-Wert von 8 wurde für diese
heterogene Reaktion durch Hinzufügen
von Triethylamin (6 ml) aufrechterhalten. Das resultierende Gemisch
wurde über
Nacht bei Raumtemperatur gerührt. Nach
Abschluß wurde
das Gemisch gefiltert, und das Lösungsmittel
wurde unter vermindertem Druck entzogen, um nach der Reinigung durch
Flash-Chromatographie (CH2Cl2/MeOH/NH3 92:7:1) 10 als weißen Feststoff zu erhalten.
Ausbeute (2,3 g, 90 %); 1H NMR (270 MHz,
CDCl3): δ =
5,33-5,35 (m, 1H, H6'),
4,4-4,52 (m, 1H, H3'),
4,3 (s, 2H, H90, 3,2-3,42 (m, 8H, H1, H2, H4, H6), 2,23-2,35 (m,
2H, H4'), 1,7-2,1
(m, 7H, H2', H7', H8', H5), 1,44-1,46
(m, 18H, 2 Bloc), 1-1,73
(m, 21H, H1', H9', H11', H12', H14'-H17', H22'-H25'), 0,98 (3H, s, H-19'), 0,85 (d, J = 6,5
Hz, 3H, H21'), 0,83
(d, J = 6,5 Hz, 6H, H26' & H27') und 0,65 (s, 3H,
H18'); MS (FAB+): m/z = 803 [M+H]+,
703 [M-Boc]+, 647, 603 [M-2Boc]+,
369, 279, 255, 204, 145, 95, 69.
-
Hydroxylamin
(11): Zu einer Lösung
von 10 (1,1 g, 1,36 mmol, 1 Äquiv)
in CH2Cl2 (10 ml)
wurde TFA (2 ml, 20,4 mmol, 15 Äquiv)
bei 0 °C
hinzugegeben. Diese Lösung
wurde über
Nacht 5 h lang bei Raumtemperatur gerührt. Nach Abschluß wurde
Toluol zu azeotroper TFA aus dem Reaktionsgemisch hinzugegeben. Die
Lösungsmittel
wurden in vacuo entzogen, um nach der Reinigung durch Chromatographie
(CH2Cl2/MeOH/NH3 92:7:1 zu 75:22:3) 11 als weißen Feststoff
hervorzubringen. (709 mg, Ausbeute: 86 %); IR (CHCl3): vmax
= 3306, 2948, 2850,0 2246, 1698, 1647, 1541, 1467, 1253, 1133; 1H NMR (270 MHz, CDCl3): δ = 5,26-5,4
(m, 1H, H6'), 4,4-4,52 (m, 1H, H3'), 412 (s, 2H, H9),
3,34-3,41 (m, 2H, H2), 3,15-3,3 (m, 2H, H4), 2,6-2,74 (m, 4H, H1 & H6), 2,14-2,39
(m, 2H, H4'), 1,62-2,1
(m, 7H, H2', H7', H8', H5), 1,02-1,6 (m,
21H, H1', H9', H11', H12', H14'-H17', H22'-H25'), 0,96 (3H, s, H-19'), 0,86 (d, J = 6,5
Hz, 3H, H21'), 0,83
(d, J = 6,5 Hz, 6H, H26' & H27') und 0,66 (s, 3H,
H18'); MS (FAB+): m/z = 603 [M+H]+,
396 [Chol]+, 160, 137, 109, 95, 81, 69, 55.
-
Mannosyl-Verbindung
(12a): Eine Lösung
von D-Mannose (266 mg, 4,8 mmol) in einem essigsauren, wäßrigen Puffer
(Natriumacetat/Essigsäure
0,1 M, pH-Wert 4,7 ml) und eine Lösung von 11 (290 mg, 0,48 mmol,
10 Äquiv.)
in DMF (7 ml) wurden gemischt und 3 Tage lang bei Raumtemperatur
gerührt.
Das Lösungsmittel
wurde in vacuo durch Gefriertrocknen und Chro matographie (CH2Cl2/MeOH/NH3 75:22:3) entzogen, um das Produkt 21 als
weißen
Feststoff (233 mg, Ausbeute 65 %) hervorzubringen. Die Reinheit
wurde ferner durch HPLC bestätigt.
Das Endprodukt umfaßte
die β-Pyranose
(82 %)-Form und die α-Pyranose
(18 %)-Form, die nicht isoliert, aber in dem Gemisch bestimmt wurden.
MS (FAB+): m/z = 765 [M+H]+,
787 [M+Na]+, 397, 369 [Chol]+,
322, 240, 121, 109, 95, 81, 69, 57. β-Pyranose-Form. 1H
NMR (400 MHz, CD3OD/CDCl3 [75/25]): δ = 7,64-7,62
(d, 3J1a-2a = 7
Hz, 1H, H1a), 5,35-5,36 (m, 1H, H6'), 4,45-4,5 (s, 2H, H9), 4,35-4,5 (m, 1H,
H3'), 4,19-4,24
(dd, 1h, H2a, 3J1a-2a = 7,4 Hz, 3J2a-3a = 7,7 Hz), 3,81-3,9 (m, 1H, H3a), 3,73-3,8
(m, 2H, H4a; H6axa), 3,63-3,71 (m, 2H, H5a,
Heq6a), 3,34-3,42 (m, 2H, H2), 3,27-3,30 (m, 2H,
H4), 3-3,08 (m, 2H, H1), 2,9-2,98 (m, 2H, H6), 2,25-2,35 (m, 2H,
H4'), 1,78-2,07
(m, 2H, H2', H7', H8', H5), 1,03-1,65
(m, 21H, H1', H9', H11', H12', H14'-H17', H22'-H25'), 1,01 (3H, s, H-19'), 0,91 (d, J = 6,5
Hz, 3H, H21'), 0,85
(d, J = 6,5 Hz, 6H, H26' & H27') und 0,69 (s, 3H,
H18'); 13C
NMR (400 MHz, CDCl3/CD3OD
[25/75]): 12,33 (C18'),
19,20 (C21'), 19,74
(C19'), 21,91 (C11'), 22,91 (27'), 23,17 (C26'), 24,67 (C23'), 25,07 (C15'), 27,37 (C5), 28,85
(C25'), 28,96 (C2'), 29,07 (C12'), 32,76 (CT), 32,87
(C8'), 36,38 (C2),
26,78 (C20'), 37,09
(C1), 37,76 (C22'),
37,95 (C1'), 38,4
(C4), 39,36 (C4'),
40,41 (C24'), 40,76
(C16'), 46,16 (C6),
51,19 (C9'), 57,19
(C17'), 57,75 (C14'), 64,62 (C6a), 70,19
(C2a), 70,58 (C4a), 72,12 (C3a), 72,37 (C5a), 73,11 (C9), 75,91
(C3'), 123,39 (C6'), 140,72 (C5'), 155,02 (C1a),
158,69 (NHCOOChol), 173,1 (C8); α-Pyranose-Form:
identische Daten außer 1H NMR (400 MHz, CD3OD/CDCl3 [75/25]): δ = 6,90-6,88 (d, 3J1a-2a = 7 Hz, 1H, H1a), 5-5,05 (dd, 1H, H2a, 3J1a-2a = 7,3 Hz, 3J2a-3a = 7,6 Hz);
13C NMR (400 MHz, CDCl3/CD3OD
[25/75]): 65,33 (C2a), 155,79 (C1a). 1H
NMR (400, CD3OD/CDCl3 [75/25]):
(m, 1H, H3') fehlend,
unterhalb des Lösungsmittel-Peaks,
bestätigt
durch 1H NMR (300 Mhz, DMSO): δ = 4,67-4,82
(m, 1H, H3'). 13C NMR (400, NMR (400 MHz, CDCl3/CD3OD [25/75]): C1 fehlend, unterhalb des MeON-Peaks, bestätigt durch 1H/13C-Korrelation
bei 400 MHz, ungefähr
49. Protonenresonanzzuweisungen wurden unter Anwendung von 1H-Gradienten der Typen DQF-COSY und TOCSY
bestätigt; 1H/13C-Korrelation
und DEPT 135 wurden verwendet, um die Kohlenstoffresonanzen eindeutig
zuzuweisen. Die α-Pyranose-Form
ergab 1J13C1a-H1a
= 177 Hz und die β-Pyranose-Form ergab 1J13C1a-H1a = 167
Hz. 1H-phasensensitives NOESY bestätigte die
Konformation.
-
Glucosyl-Verbindung
(12b): Diese wurde mit einer Lösung
von D-Glucose (150 mg, 0,82 mmol) und 11 (100 mg, 0,16 mmol) in ähnlicher
Weise zubereitet wie die Zubereitung von 12a, einen Tag lang gerührt und durch
Chromatographie (CH2Cl2/MeOH/NH3 75:22:3) gereinigt, um das Produkt als
weißen
Feststoff (103 mg, Ausbeute: 82 %) hervorzubringen. Die Reinheit
wurde ferner durch HPLC bestätigt.
Das Endprodukt umfaßte das α-Pyranose
(11 %)-Anomer und das β-Pyranose
(89 %)-Anomer, die nicht isoliert, aber in dem Gemisch bestimmt
wurden. (FAB+): m/z = 765 [M+H]+,
787 [M+Na]+, 391, 369 [Chol]+,
309, 290, 171, 152, 135, 123, 109, 95, 81, 69 ; β-Pyranose-Form. (300 MHz, CDCl3/CD3OD [90/10]): δ = 7,53-7,56
(d, J = 5,6 Hz, 1H, H1a), 5,26-5,36 (m, 1H, H6'), 4,2-4,45 (m, 3H, H9, H3'), 4,05-4,15 (m,
1H, H2a), 3,45-3,85 (m, 5H, H6a, H3aa, H4a), 2,9-3,4 (m, H2, H4,
MeOH), 2,9-3,15 (m, 4H, H1, H6), 2,15-2,3 (m, 2H, H4'), 1,65-2 (m, 5H,
H2', H7', H8'), 0,95-1,55 (m,
23H, H5, H1', H9', H11', H12', H14'-H17', H22'-H25'), 0,93 (3H, s, H-19'), 0,84 (d, J = 6,5
Hz, 3H, H21'), 0,78
(d, J = 6,5 Hz, 6H, H26' & H27') und 0,62 (s, 3H,
H18'); α-Pyranose-Form:
identische Daten außer 1H NMR (300 MHz, CDCl3/CD3OD [90/10]): δ = 7,22-7,24 (d, J = 6,61 Hz,
1H, H1a), 4,95-5,07 (m, 1H, H2a); 1H NMR
(300 MHz, CD3OD): (m, 1H, H3') fehlend, wahrscheinlich
unterhalb des Lösungsmittel-Peaks; bestätigt durch 1H NMR (300 MHz, DMSO): δ = 4,7-4,86 (m, 1H, H3').
-
Galactosyl-Verbindung
(12c): Diese wurde mit einer Lösung
von D-Galactose (50 mg, 0,27 mmol) und 11 (40 mg, 0,066 mmol) in ähnlicher
Weise wie die Zubereitung von 12a zubereitet, einen Tag lang gerührt und durch
Chromatographie (CH2Cl2/MeOH/NH3 75:22:3) gereinigt, um das Produkt 12c
als weißen
Feststoff (35 mg, Ausbeute: 70 %) hervorzubringen. Die Reinheit
wurde ferner bestätigt
durch HPLC. Das Endprodukt umfaßte
die α-Pyranose-Form
(15 %) und die β-Pyranose-Form
(85 %), die nicht isoliert, aber in dem Gemisch bestimmt wurden.
MS (FAB+): m/z = 765 [M+H]+,
588, 391, 369 [Chol]+, 322, 290, 165, 152,
135, 121, 109, 95, 81, 69; β-Pyranose-Form. 1H NMR (270 MHz, DMSO): δ = 7,78-7,82 (m, 1H, NHCO von
C8), 7,55-7,58 (d, J = 7,2 Hz, 1H, H1a), 6,95-7,1 (m, 1H, NHCOOChol),
5,25-5,37 (m, 1H, H6'),
4,2-4,43 (m, 3H, H9, H3'),
3,2-3,9 (m, H2a, H6a, H3a, H5a, H4a, OH), 2,9-3,18 (m, 4H, H2, H4),
2,4-2,65 (m, 4H, H1, H6), 2,15-2,3 (m, 2H, H4'), 1,67-2 (m, 5H, H2', H7',
H8'), 0,92-1,6 (m,
23H, H5, H1', H9', H11', H12', H14'-H17', H22'-H25'), 0,96 (3H, s, H-19'), 0,89 (d, J = 6,5
Hz, 3H, H21'), 0,84
(d, J = 6,5 Hz, 6H, H26' & H27') und 0,65 (s, 3H,
H18'). α-Pyranose-Form:
identische Daten außer 1H NMR (270 MHz, DMSO): 6,86-6,88 (d, J =
6 Hz, 1H, H1a).
-
Glucuron-Verbindung
(12d): Diese wurde mit einer Lösung
von D-Glucuronsäure-Natriumsalz-Monohydrat
(30 mg, 0,128 mmol, 1,5 Äquiv.)
und 11 (50 mg, 0,08 mmol) in ähnlicher
Weise wie die Zubereitung von 12a zubereitet, einen Tag lang gerührt, gereinigt
durch Chromatographie (CH2Cl2/MeOH/NH3 75:22:3), um das Natriumsalz von 12d als
weißen
Feststoff (41 mg, Ausbeute: 60 %) hervorzubringen. Die Reinheit
wurde ferner durch HPLC bestätigt.
Das Endprodukt umfaßte
die α-Pyranose-Form
(85 %) und die β-Pyranose-Form
(15 %), die nicht isoliert, aber in dem Gemisch bestimmt wurden.
MS (FAB+): m/z = 779 [M+H]+,
733, 588, 411, 369 [Chol]+, 336, 290, 240,
214, 159, 145, 135, 121, 109, 95, 81, 69, 55. β-Pyranose-Form. 1H NMR
(300 MHz, CDCl3/CD3OD
[75/25]): δ =
7,51-7,53 (d, J = 5,9 Hz, 1H, H1a), 5,25-5,33 (m, 1H, H6'), 4,2-4,45 (m, 3H, H9, H3'), 3,8-4,1 (m, 3H,
H2a, H3a, H4a), 3,6-3,75 (m, 1H, H5a), 3,2-3,55 (m, H2, H4, MeOH),
2,7-3,15 (m, 4H, H1, H6), 2,18-2,32 (m, 2H, H4'), 1,62-2 (m, 5H, H2', H7',
H8'), 0,9-1,6 (m,
23H, H5, H1', H9', H11', H12', H14'-H17', H22'-H25'), 0,93 (3H, s, H-19'), 0,83 (d, J = 6,5
Hz, 3H, H21'), 0,77
(d, J = 6,5 Hz, 6H, H26' & H27') und 0,6 (s, 3H, H18')); α-Pyranose-Form:
identische Daten außer 1H NMR (300 MHz, CD3OD): δ = 7,22-7,24 (d,
J = 6,3 Hz, 1H, H1a), 5-5,1 (m, 1H, H2a).
-
α-D-Lactosyl-Verbindung
(12e): Eine Lösung
von β-D-Lactose,
die 25–30
% von α (1,13g,
3,3 mmol) und 11 (200 mg, 0,33 mmol) in 14 ml DMF/essigsaurem wäßrigem Puffer
enthielt, wurde 4 Tage lang bei Raumtemperatur gerührt. Das
Lösungsmittel
wurde in vacuo durch Gefriertrocknen entzogen und Chromatographie (CH2Cl2/MeOH/NH3 75:22:3) brachte das Produkt 12e als weißen Feststoff
(145 mg, Ausbeute: 47 %) hervor. Die Reinheit wurde ferner bestätigt durch
HPLC. Das Endprodukt umfaßte
die α-Pyranose-Form
(15 %) und die β-Pyranose-Form
(85 %) (die allein etwa 25 % α-Lactose
enthielt), die nicht isoliert, aber in dem Gemisch bestimmt wurden.
MS (FAB+): m/z = 927 [M+H]+,
588, 482, 369 [Chol]+, 290, 243, 216, 178,
152, 135, 121, 109, 95,81, 69, 55; β-Pyranose-Form. 1H
NMR (400 MHz, CDCl3/CD3OD
[20/80]): δH = 7,69-7,71 (d, 3J1a-2a = 5,8 Hz, 1H, H1a von β-Lactose),
7,66-7,68 (d, 3J1a-2a =
6,2 Hz, 1H, H1a von α-Lactose),
5,35-5,37 (m, 1H, H6'),
4,37-4,6 (m, 4H, H9, H3',
H2a), 4,2-4,37 (m, 1H, H1b), 3,65-4,05 (m, 7H, H3a, H4a, H5a, H4b,
H5b, H6b), 3,25-3,6 (m, 8H, H2, H4, H6a, H2b, H3b, MeOH), 3-3,2
(m, 4H, H1, H6), 2,25-2,42 (m, 2H, H4'), 1,8-2,15 (m, 5H, H2', H7', H8'), 1-1,65 (m, 23H,
H5, H1', H9', H11', H12', H14'-H17', H22'-H25'), 1,01 (3H, s, H-19'), 0,91 (d, J = 6,5
Hz, 3H, H21'), 0,85
(d, J = 6,5 Hz, 6H, H26' & H27') und 0,69 (s, 3H,
H18'); 13C
NMR (400 MHz, CDCl3/CD3OD [20/80]): 13C NMR (400 MHz, CDCl3/CD3OD [20/80]): 12:32 (C18'), 19,2 (C21'), 19,76 (C19'), 21,94 (C11'), 22,91 (C27'), 23,17 (C26'), 24,7 (C23'), 25,1 (C15'), 27,22 (C5), 28,89 (C25'), 29 (C2'), 29,1 (C12'), 32,8 (C7'), 32,92 (C8'), 36,29 (C22'), 36,81 (C10'), 37,12 (C1'), 37,99 (C6), 38,11
(C1), 39,48 (C2), 40,45 (C24'),
40,80 (C16'), 46,13
(C4'), 51,23 (C9'), 57,22 (C17'), 57,80 (C14'), 62,41 (C6a), 63,4
(C6a), 70,02 (C5b), 70,63 (C2a), 72,8 (C3a), 73 (C3'), 73,18 (C9), 74,75
(C2b), 76,8 (C3a), 81 (C4b), 92,39 (C1b), 105,2 (C3'), 123,42 (C6'), 140,72 (C5'), 154,8 (C1a), 156,2
(NHCOOChol), 173,17 (C8). α-Pyranose-Form:
identische Daten außer 1H NMR (400 MHz, CD3OD/CDCl3 [80/200]): δH =
7,04-7,05 (d, 3J1a-2a =
5,6Hz, 1H, H1a), 5,05-5,07 (m, 1H, H2a), 4,09-4,11 (m, 1H, H3a); 1H NMR (270 MHz, CD3OD):
(m, 1H, H3') fehlend,
wahrscheinlich unterhalb des Lösungsmittel-Peaks;
bestätigt
durch 1H NMR (300 MHz, DMSO): δ = 4,7-4,85
(m, 1H, H3'). Protonenresonanzzuweisungen
wurden unter Anwendung von 1H-Gradienten
der Typen DQF-COSY und TOCSY bestätigt; 1H/13C-Korrelation und DEPT 135 wurden verwendet,
um die Kohlenstoffresonanzen eindeutig zuzuweisen. 1H-phasensensitives
NOESY bestätigte
die Konformation.
-
Maltosyl-Verbindung
(12f): Diese wurde mit einer Lösung
von D-Maltose-Monohydrat (30 mg, 1,8 mmol, 5 Äquiv.) und 11 (100 mg, 0,16
mmol) in ähnlicher
Weise wie die Zubereitung von 12e zubereitet, einen Tag lang gerührt und
durch Chromatographie (CH2Cl2/MeOH/NH3 75:22:3) gereinigt, um 12f als weißen Feststoff
(100 mg, Ausbeute: 65 %) hervorzubringen. Die Reinheit wurde ferner
durch HPLC bestätigt.
Das Endprodukt umfaßte
die α-Pyranose
(87 %)-Form und
die β-Pyranose
(13 %)-Form, die nicht isoliert, aber in dem Gemisch bestimmt wurden.
MS (FAB+): m/z = 927 [M+H]+,
765, 588, 559, 484, 369 [Chol]+, 322, 290,0
213, 167, 161, 143, 135, 121, 109, 95, 81, 69, 55. β-Pyranose-Form. 1H NMR (300 MHz, CDCl3/CD3OD [80/20]): δ = 7,55-7,57 (d, 3J1a-2a = 5,3 Hz, 1H, H1a), 5,3 (s, 1H, H6'), 4,85-5,02 (m,
1H, H3'), 4,09-4,22
(m, 1H, H1b), 3,57-4 (m, 7H, H3a, H4a, H5a, H4b, H5b, H6b), 3,2-3,6
(m, 8H, H2, H4, H6a, H2b, H3b, MeOH), 2,8-3,1 (m, 4H, H1, H6), 2,1-2,36
(m, 2H, H4'), 1,6-2,05
(m, 5H, H2', H7', H8'), 1-1,6 (m, 23H,
H5, H1', H9', H11', H12', H14'-H17', H22'-H25'), 0,93 (3H, s, H-19'), 0,83 (d, J = 6,5
Hz, 3H, H21'), 0,78
(d, J = 6,5 Hz, 6H, H26' & H27') und 0,6 (s, 3H,
H18'); α-Pyranose-Form: identische
Daten außer 1H NMR (300 MHz, CD3OD/CDCl3
[80/20]): δ =
6,92-6,94 (d, J
= 4,62 Hz, 1H, H1a), 5,02-5,15 (m, 1H, H2a), 4,04-4,08 (m, 1H, H3a).
-
Maltotriosyl-Verbindung
(12g): Diese wurde mit einer Lösung
von Maltotriose (246,4 mg, 0,46 mmol, 7 Äquiv.) und 11 (40 mg, 0,066
mmol) in ähnlicher
Weise zubereitet, wie die Zubereitung von 12e, 5 Tage lang gerührt und
durch Chromatographie (CH2Cl2/MeOH/NH3 75:22:3) gereinigt, um 12f als weißen Feststoff
(61 mg, Ausbeute: 85 %) hervorzubringen. Die Reinheit wurde ferner
bestätigt
durch HPLC. Das Endprodukt umfaßte
die α-Pyranose-Form
(15 %) und die β-Pyranose-Form (85
%), die nicht isoliert, aber in dem Gemisch bestimmt wurden. MS
(FAB+): m/z = 1111 [Ma + Na]+,
1089 [M+H]+, 588, 423, 391, 369 [Chol]+, 240, 171, 159, 145, 121, 105, 95, 81,
69; β-Pyranose-Form.: 1H NMR (300 MHz, CDCl3/MeOH
[20/80]): δ =
7,56-7,58 (d, J = 6Hz, 1H, H1a), 5,2-5,27 (m, 1H, H6'), 4,9-4,95 (m, 1H,
H3'), 4,2-4,45 (m,
4H, H9, H3', H2a),
4,05-4,2 (m, 2H, H1b, H1c), 2,95-4 (m, 21H, H2, H4, H6a, H3a, H5a,
H4a, H2b-6b, H2c-6c, MeOH), 2,85-2,95 (m, 4H, H1, H6), 2,2-2,3 (m,
2H, H4'), 1,8-2,1
(m, 5H, H2', H7', H8'), 0,98-1,6 (m, 23H,
H5, H1', H9', H11', H12', H14'-H17', H22'-H25'), 0,94 (3H, s, H-19'), 0,84 (d, J = 6,5
Hz, 3H, H21'), 0,78
(d, J = 6,5 Hz, 6H, H26' & H27') und 0,61 (s, 3H,
H18'); α-Pyranose-Form:
identische Daten außer 1H NMR (300 MHz, CDCl3/MeOH
[20/80]): δ =
6,85 (d, J = 5,6 Hz, 1H, H1a).
-
Maltotetraosyl-Verbindung
(12h): Diese wurde zubereitet mit einer Lösung von D-Maltotetraose (200 mg, 0,3030 mmol)
und 11 (80 mg, 0,133 mmol), 5 Tage lang gerührt und durch Chromatographie
(CH2Cl2/MeOH/NH3 75:22:3) gereinigt, um 12h als weißen Feststoff
(67,5 mg, Ausbeute: 41 %) hervorzubringen. Die Reinheit wurde ferner
durch HPLC bestätigt.
Das Endprodukt umfaßte
die α-Pyranose-Form
(15 %) und die β-Pyranose-Form
(85 %), die nicht isoliert, aber in dem Gemisch bestimmt wurden.
MS (FAB+): m/z = 1273 [M+Na]+, 1251
[M+H]+, 588, 369 [Chol]+,
159, 145, 121, 109, 95, 81, 69; HRMS (FAB+)
C59H102N4O24Na: [Ma+Na]+ errechnet 1273,6782, gefunden 1273,6821. β-Pyranose-Form.: 1H NMR (300 MHz, CDCl3/MeOH
[20/80]): δ = 7,56-7,58
(d, 1H, H1a), 5,15-5,25 (m, 1H, H6'), 4,95-5,1 (m, 1H, H3'), 4,38-4,5 (m, 4H,
H9, H3', H2a), 4,04-4,22 (m,
3H, H1b, H1c, H1d), 3,1-3,95 (m, 27H, H2, H4, H6a, H3a, H5a, H4a,
H2b-6b, H2c-6c, H2d-6d, MeOH), 2,85-3,1 (m, 4H, H1, H6), 2,2-2,33
(m, 2H, H4'), 1,75-2,1
(m, 5H, H2', H7', H8'), 1-1,6 (m, 23H,
H5, H1', H9', H11', H12', H14'-H17', H22'-H25'), 0,92 (3H, s, H-19'), 0,82 (d, J = 6,5
Hz, 3H, H21'), 0,78
(d, J = 6,5 Hz, 6H, H26' & H27') und 0,68 (s, 3H,
H18'); α-Pyranose-Form:
identische Daten außer 1H NMR (300 MHz, CDCl3/MeOH
[20/80]): δ =
7 (d, 1H, H1a).
-
Maltoheptaosyl-Verbindung
(12i): Diese wurde mit einer Lösung
von D-Maltoheptaose (100 mg, 0,08673 mmol) und 11 (30 mg, 0,0497
mmol) zubereitet, 7 Tage lang gerührt und durch Chromatographie (CH2Cl2/MeOH/NH3 75:22:3) gereinigt, um 12i als weißen Feststoff
(46 mg, Ausbeute: 53 %) hervorzubringen. Die Reinheit wurde ferner
durch HPLC bestätigt.
Das Endprodukt umfaßte
die α-Pyranose-Form
(15 %) und die β-Pyranose-Form
(85 %), die nicht isoliert, aber in dem Gemisch bestimmt wurden.
MS (FAB+): m/z = 1759 [M+Na]+,
1737 [M+H]+, 369 [Chol]+,
145, 121, 109, 95, 81. β-Pyranose-Form.: 1H NMR (300 Mhz, CDCl3/MeOH [20/80]): δ = 7,53-7,58
(d, 1H, H1a), 5,35-5,37 (m, 1H, H6'), 4,97-5,12 (m, 1H, H3'), 4,45-4,6 (m, 4H,
H9, H3', H2a), 4-4,5
(m, 6H, H1b, H1c-g), 3,1-3,9 (m, 45H, H2, H4, H6a, H3a, H5a, H4a,
H2b-6b, H2c-6c, H2d-6d, H2e-6e, H2f-6f, H2g-6g, MeOH), 2,7-3 (m,
4H, H1, H6), 2,15-2,35 (m, 2H, H4'), 1,7-2,1 (m, 5H, H2', H7', H8'), 1-1,6 (m, 23H,
H5, H1', H9', H11', H12', H14'-H17', H22'-H25'),
0,94 (3H, s, H-19'),
0,84 (d, J = 6,5 Hz, 3H, H21'),
0,77 (d, J = 6,5 Hz, 6H, H26' & H27') und 0,63 (s, 3H,
H18'); α-Pyranose-Form:
identische Daten außer 1H NMR (300 MHz, CDCl3/MeOH
[20/80]): δ =
6,9 (d, 1H, H1a).
-
Die
folgenden Beispiele beschreiben die Herstellung von Zusammensetzungen,
die eine Nukleotidsequenz umfassen.
-
Biologische und biophysikalische
Bewertung:
-
Allgemeines:
Dioleoylphosphatidylethanolamin (DOPE) wurde von Avanti Lipid (Alabaster,
AL, USA) bezogen. Das Plasmid pCMVβ wurde von Bayou Biolabs (Harahan,
LA, USA) hergestellt. DC-Chol wurde in unserem Labor synthetisiert.
Mu-Peptid wurde von M. Keller durch auf Fmoc basierender Standard-Merrifield-Festphasenpeptidchemie
an Wang-Harz synthetisiert. Alle anderen Chemikalien hatten Reagenzienqualität.
-
Herstellung
von Liposomen: DC-Chol (7,5 mg, 15 μmol) und DOPE (7,5 mg, 10 μmol) wurden
in Dichlormethan vereinigt. Die Lösung wurde in einen Rundkolben
(typischerweise 50 ml) überführt und
organisches Lösungsgmittel
unter vermindertem Druck (Rotationsverdampfer) entfernt unter Erhalt
eines dünnen
Lipidfilms, der für
2 bis 3 Stunden unter Vakuum getrocknet wurde.
-
Anschließend wurden
4 mM HEPES-Puffer, pH 7,2 (3 ml), zu dem Rundkolben hinzugefügt, um den dünnen Lipidfilm
zu hydratisieren. Nach kurzer Ultraschallbehandlung (2 bis 3 min)
unter Argon, wurde die resultierende kationische Liposomensuspension
(Lipidkonzentration von 5 mg/ml) mit einer Extruder-Vorrichtung (Northern
Lipid) extrudiert. Anfänglich
erfolgte dies dreimal durch zwei übereinander angeordnete Polycarbonatfilter
(0,2 μm)
und anschließend
zehnmal durch zwei übereinander
angeordnete Polycarbonatfilter (0,1 μm) unter Bildung kleiner unilamellarer
kationischer Liposome (mittlerer Durchmesser von 105 nm gemäß PCS-Analyse).
Lipidkonzentrationen (etwa 4 bis 4,8 mg/ml) wurden nach dem Stewart-Assay
bestimmt.
-
Herstellung von Liposom:Mu:DNA-(LMD-)
und Liposom:DNA-(LD) Komplexen:
-
Zunächst wurden
mu:DNA-(MD-) Teilchen durch Mischen wie folgt hergestellt. Plasmid-DNA-Stammlösungen (typischerweise
1,2 mg/ml) wurden zu einer mittels Vortex gemischten, verdünnten Lösung von Mu-Peptid
(1 mg/ml) in 4 mM HEPES-Puffer, pH 7,2, hinzugefügt. Das Mu:DNA-Endverhältnis betrug
0,6:1 w/w, wenn es nicht anders angegeben ist, und die Plasmid-DNA-Endkonzentration
betrug 0,27 mg/ml. MD enthaltende Lösungen wurden dann langsam
unter Vortex-Bedingungen zu Suspensionen von extrudierten kationischen
Liposomen (typischerweise etwa 4,5 mg/ml), die wie oben beschrieben
hergestellt waren, hinzugefügt,
was zu der Bildung von kleinen LMD-Partikeln mit enger Größenverteilung
(120 ± 30
nm), gemessen durch PCS, führte.
Das Lipid:mu:DNA-Endverhältnis
betrug 12:0,6:1 w/w/w. Eine Lösung
von Saccharose (100 % w/v) in 4 mM HEPES-Puffer, pH 7,2, wurde dann
hinzugefügt
unter Erhalt von LMD-Teilchensuspensionen in 4 mM HEPES-Puffer,
pH 7,2, die 10 % w/v Saccharose bei der gewünschten DNA-Konzentration (DNA-Endkonzentration
typischerweise 0,14 mg/ml) enthielten, und das Ganze wurde bei – 80 °C gelagert.
Liposom:DNA- (LD-) Komplexe (Lipoplexe) wurden für Experimente mit einem Lipid:DNA-Verhältnis von
12:1 (w/w) nach dem gleichen Protokoll ohne die Zugabe von Mu-Peptid
hergestellt.
-
Teilchengrößenmessungen:
Die Größen der
Lipoplexe wurden nach 30-minütigem
Aussetzen bei 37 °C
an biologische Medien durch Photonenkorretationsspektroskopie (N4
plus, Coulter) bestimmt. Die gewählte jeweilige
DNA-Konzentration war mit dem in vitro-Zustand kompatibel (1 μg/ml DNA).
Die verwendeten Parameter waren: 20 °C, 0,089 cP, Brechungsindex
von 1,33, Winkel von 90 °C,
632,8 nm. Es wurde eine unimodale Analyse verwendet, um die mittlere
Teilchengröße in OptiMem
zu bestimmen. Es wurde ein Größenverteilungsprogramm
unter Anwendung des CONTIN-Algorithmus verwendet, um die Unterpopulation
von kleinen Serumteilchen von weniger als 50 nm abzutrennen und
die berechnete Größe von Lipoplexen
in OptiMem plus 10 % FCS zu extrahieren.
-
Transfektion
von HeLa-Zellen: Zellen wurden in einer 24-Well-Kulturplatte in
DMEM, versetzt mit 10 % FCS, ausgesät und bis zu einer Konfluenz
von etwa 70 % für
24 Stunden bei 37 °C
in der Gegenwart von 5 % CO2 gezüchtet. Die
Zellen wurden in PBS gewaschen, bevor das Transfektionsmedium zu
jedem Well hinzugegeben wurde (0,5 ml Lösung von 0,50 oder 100 % fötalem Kälberserum
in Dubelco OptiMem). 5 μl
mit 100 μg/ml
DNA (nls βgal)
von LMD wurden für
30 min auf HeLa-Zellen transfiziert. Die Zellen wurden dann dreimal mit
PBS gespült
und für
weitere 48 Stunden in DMEM, versetzt mit 10 % FCS, inkubiert, bevor
sie hinsichtlich β-Gal-Expression unter
Verwendung eines Standard-Chemilumineszenzreportergentestkits (Roche
Diagnostics GmbH, Katalog Nr. 1758241) weiter bearbeitet wurden.
-
Ergebnisse und Diskussion:
-
Synthese
von Neoglycolipiden: Jedes Mitglied der angezielten Familie von
Neoglycolipiden bestand aus einem Cholesterin-tragenden Lipid und
einem Oligosaccharidmolekül,
die über
einen Linker aneinander gebunden waren. Der gesamte synthetische
Ansatz wurde in zwei Teile aufgeteilt: zuerst die Synthese eines Lipides,
das den Linker enthielt, und zweitens die chemoselektive Kopplung
dieses Lipides mit ausgewählten Zuckermolekülen. Der
Schlüssel
zu dieser Strategie ist die Bildung eines Hydroxylamins (1).
-
Diese
Synthese des Boc-geschützten
Lipids (8) war ursprünglich
auf der Grundlage eines konvergenten Verfahrens unter Verwendung
einfach erhältlicher
Aminoalkohole als Ausgangsmaterialien mit einer komplementären Blockierungsgruppenstrategie
für die
Amingruppe entworden worden. Dieses zuvor veröffentlichte Verfahren erlaubte
die Herstellung dieses auf Polyamid basierenden Lipids für den Gentransfer
mit geringer Modifikation.
-
Wie
erwähnt,
bietet die Glycosylierung von Hydroxylaminderivaten eine elegante
Lösung
für unsere Syntheseanforderungen.
Das kommerziell erhältliche
O-(Carboxymethyl)-Hydroxylaminhydrochlorid
wurde zuerst mit Boc geschützt
und anschließend
mit N-Hydroxysuccinimid
und N,N'-Dicyclohexylcarbodiimid
(DCC) umgesetzt, was zu dem entsprechenden aktivierten Ester führte. Diese
Verbindung wurde unmittelbar in situ mit Lipid (8) in THF bei einem
pH-Wert von 8 behandelt, was ein geschütztes Hydroxylamin lieferte.
Nach einer sehr geradlinigen Schutzgruppenentfernung mit wäßriger Trifluoressigsäure war
die Synthese des Hydroxylaminlipids (11) abgeschlossen. An dieser
Stelle untersuchten wir das Potential unserer chemoselektiven Kopplung
durch Umsetzen des Lipids (11) mit einer Anzahl kommerziell erhältlicher
nicht geschützter
Oligosaccharide. Diese Reaktion wurde unter milden Bedingungen durchgeführt, wobei
ein Lösungsmittelsystem
aus DMF und einem Puffer von wäßriger Essigsäure mit
einem pH-Wert von 4 (1:1), welches die Löslichkeit von sowohl Zucker
als auch Lipid erleichtert, verwendet wurde. Wie es in 2 gezeigt
ist, befinden sich die Reaktanten in dynamischem Gleichgewicht mit
der protonierten Zwischenstufe des offenen Sessels. Um das Gleichgewicht
zur Produktbildung zu zwingen, wurde ein Überschuß an Zucker hinzugefügt. Aufgrund
der amphiphilen Natur des Neoglycolipidprodukts, stellte sich heraus,
daß eine
Isolierung während
der Aufarbeitung infolge von Mizellen- und Schaumbildung schwierig
war. Löslichkeitsprobleme
erschwerten ebenfalls die Isolierung, Reinigung und analytische
Verarbeitung. Reaktionszeiten und Ausbeuten variierten in Abhängigkeit
von dem verwendeten Kohlenhydrat (Tabelle 1).
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Tabelle
1 Ausbeuten, Reaktionszeiten und Diastereoselektivität von Glycosylierung
des Produkts 11.
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Neoglycolidkonformation:
Kohlenhydratkonformationen können
durch NMR in Lösung
bestimmt werden. Die nützlichsten
Daten für
die Konformation an dem anomeren Zentrum (C1a) sind wahrscheinlich 1J13C1a-H1a. Der
absolute Wert dieser Kopplungskonstante hängt von der Orientierung der
Kohlenstoff-Wasserstoff-Bindung relativ zu den Ionenpaaren des Ringsauerstoffs,
der Elektronegativität
des Substituenten am C1 und der Art des an den Rest des Moleküls gebundenen
elektronegativen Substituenten ab. Der Unterschied von 1J13C1a-H1 zwischen dem α- und β-Anomer von Pyranosen kann dazu
verwendet werden, die Anomerkonfiguration zu bestimmen. Es ist anerkannt,
daß 1J(C1-H1eq) > 1J(C1-H1ax) mit
einem ungefähren
Unterschied von 10 Hz. 1J(C1-H1eq) liegt üblicherweise
um 170 Hz und 1J(C1-H1ax) bei etwa 160 Hz.
Höhere
Werte werden beobachtet, wenn 0–1
gegen ein elektronegativeres Element, wie Chlor oder Fluor, ausgetauscht
wird, aber es wird üblicherweise
ein Unterschied von 10 Hz beobachtet. Kohlenstoff-Wasserstoff-Kopplungskonstanten
von Furanosiden wurden untersucht, und 1J(C1-H1eq) > 1J(C1-H1ax),
aber der Unterschied ist viel geringer (1 bis 3 Hz).
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Die
Charakterisierung wird auf der Grundlage des Beispiels von Mannose
diskutiert, aber das gleiche Analyseverfahren wurde für die anderen
Saccharide verwendet, wenn NMR-Analysebedingungen
geeignet waren. Es können
vier verschiedene Ringstrukturen in Betracht gezogen werden (3).
Es kann vernünftigerweise
erwartet werden, daß die
Pyranoseformen gegenüber
den Furanoseringen aus sterischen Gründen bevorzugt werden. Somit
ist von den zwei in der NMR beobachteten Verbindungen die überwiegende
wahrscheinlich eine Pyranose. Die zweite beobachtete Verbindung
könnte
einem Mutarotationsgleichgewicht zuzuschreiben sein, weil phasensensitive
NOESY keinen Quer-Peak zwischen den zwei C1a-Signalen zeigte (was beweisen würde, daß es sich
um ein unterschiedliches Molekül
handelt). Daher wurde diese Verbindung nicht einer Furanoseform
zugeordnet, weil keine Verschiebung von 13C5a
beobachtet wurde und 13C1a nicht entschirmt
war, wie es für
verwandte substituierte Furanoseäquivalente
gezeigt wurde.
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Wir
maßen 1J13C1a-H1a = 167
Hz für
die Hauptverbindung und 1J13C1a-H1a
= 177 Hz für
die zweite. Der absolute Wert von solchen 1J13C1-H1 ist 10 Hz höher als für eine klassische 4C1-Konformation erwartet, aber
dies wird durch die extreme Elektronegativität der O-substituierten Hydroxylamingruppe
erklärt,
welche die Sesselstruktur geringfügig deformieren könnte. Für Pyranoseringe
hat sich herausgestellt, daß [1J(C1-H1eq) – 1J(C1-H1ax)] ≈ 10 Hz, und
daher kann einfach geschlußfolgert
werden, daß die
Hauptverbindung das β-Anomer
(H1ax) und die sekundäre
Verbindung das α-Anomer
(H1eq) ist.
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1H-phasensensitive NOESY bestätigte diese
Schlußfolgerung.
Der Nuclear Overhouser-Effekt wurde zwischen H1a und H2a & H3a für die Hauptverbindung
beobachtet. Berücksichtigt
man die oben genannte ausführliche
Struktur, konnte diese Verbindung nicht das α-Pyranosylanomer sein, weil der äquatoriale
H1 nicht im Raum mit H3 wechselwirken kann, wogegen das β-Anomer zur
Erzeugung solcher Wechselwirkungen perfekt in der Lage ist. Es wurde
kein Nuclear Overhouser-Effekt für
H1a der sekundären
Verbindung beobachtet, aber dies könnte auf ein Fehlen von Empfindlichkeit
zurückzuführen sein.
Daher schlußfolgerten
wir gemäß den Daten
von 1J13C1-H1 und
NOESY-Analysen, daß zwei
Mannose-Pyranose- α/β-Formen (20/80) produziert
wurden.
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Das
sehr ähnliche
anomerische (β/α) Isomerenverhältnis, das
für die
Neoglycolipide erhalten wurde, ist nicht überraschend (Tabelle 1), wobei
sämtliche
Zucker eine äquatoriale
Hydroxygruppe in C2 haben außer Mannose.
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Das
für diese
letzte Verbindung erzielte Verhältnis
ist überraschend,
weil von dem β-Anomer üblicherweise
berichtet wird, daß es
sterisch weniger bevorzugt ist als das α-Anomer. Eine mögliche Erklärung ist,
daß diese
Reaktion durch einige sekundäre
Wechselwirkungen (Wasserstoffbindung) zwischen dem Zucker und dem
Hydroxylamin-Linker, welche das β-Anomer
stabilisieren, angetrieben wird (dies stimmt mit der Beobachtung überein,
daß das
NMR-Signal des β-Anomers
immer viel stärker
entschirmt ist als dasjenige des α-Anomers).
Von diesem Anomerengemisch aus synthetisierten Glycolipiden wird
nicht erwartet, daß es
die erforschten biologischen Eigenschaften der Liposomenkonstrukte
stark beeinflußt,
und daher haben wir keine langwierige Trennung dieser Diastereoisomere
durch präparative
Hochdruckflüssigchromatographie
versucht.
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Biologische
Anwendung: Die Glycomodifizierung von LMD beruhte auf der natürlichen
Fähigkeit
einer Mizellensuspension, in Lipidmembrane aufgenommen zu werden.
Zuerst wurden LMD nach einem Standardprotokoll formuliert und anschließend wurde
eine Suspension von synthetisierten Neoglycolipidmizellen in HEPES-Puffer,
4 mM, pH 7, zu den LMD hinzugefügt
und für
30 Minuten bei Raumtemperatur vor einer üblichen Lagerung bei –80 °C inkubiert.
Verschiedene prozentuale Anteile aller der hergestellten Neoglycolipide
wurden hinsichtlich Stabilisierungswirkung getestet, aber nur die
längere
Kette (Maltotetraose 12h und Maltoheptaose 12i) zeigten signifikante
Eigenschaften bei weniger als 10 % (Daten nicht gezeigt).
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Die
Stabilisierungswirkung von mit Neoglycolipid modifiziertem LMD wurde
durch Aufnahme von 7,5 Mol-% der Verbindung 12h oder 12i gezeigt.
Lipidschichten von auf Liposomen basierender Formulierung sind dafür bekannt,
daß sie
sich nach Aussetzen an Salz oder Serum zusammenlagern. Dieses Phänomen kann durch
Messen der Zunahme der mittleren Teilchengröße nach einer festen Zeit verfolgt
werden; jede Stabilisierung des LMD-Teilchens sollte sich in einer
Reduzierung dieses Parameters wiederspiegeln. Es wurde bestimmt,
die Größe der Lipoplexe
mittels Photonenkorrelationsspektroskopie (PCS) nach 30 Minuten
Aussetzen bei 37 °C
an OptiMem oder OptiMem + 10 % FCS zur Nachahmung von Standardbedingungen
in vitro zu messen. Es war nicht möglich, die Wirkung mit PCS
bei höheren
Serumanteilen zu analysieren, die Bedingungen waren zu extrem für die Aufnahme
von aussagekräftigen
Messungen. 4 beschreibt den Prozentsatz
der Größenzunahme
dieser Lipoplexe.
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Die
Ergebnisse zeigen eine klare Stabilisierung des Teilchens zwischen
LMD und Standardliposomenformulierung. die Einführung von Neoglycolipiden mit
7,5 % erwies sich als deutlich vorteilhaft in OptiMem und 10 % Serum.
Die Aufnahme von 12i erwies sich als besonders effizient. Dieses
Ergebnis zeigt die Notwendigkeit langer Kohlenhydratketten zur Erzeugung
effizienter molekularer Bürsten
auf der Oberseite dieser kationischen Lipidschichten.
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Auch
wenn ein gewisses Ausmaß an
Stabilisierung gezeigt wird, führt
dies üblicherweise
zu einer Reduzierung der Affinität
der positiv geladenen LMD für
die negativ geladene Zellmembran, was einen Abfall in der Transfektionsfähigkeit
des Konstruktes auslöst.
Jedoch zeigten in diesem Fall die in vitro Transfektionsergebnisse
eine Verbesserung der Transfektionseffizienz aufgrund von Neoglycolipid-Modifikation
unter Bedingungen von sowohl 0 % als auch 50 % Serum (5).
Dieses Ergebnis wurde einer Nahbereichsschutzwirkung zugeschrieben,
da diese Neoglycolipide auf van der Waals-Kräften basierende Wechselwirkungen
im Nahbereich zwischen Lipiddoppelschichten ähnlicher Polaritäten behindern,
aber die Ladungswechselwirkungen im Fernbereich zwischen gegensätzlich geladenen
Membranen nicht beeinflussen. Die durch Serum induzierte Zusammenlagerung
beruht in erster Linie auf einer Wechselwirkung von LMD mit negativ
geladenen Proteinen, und die vorteilhafte Wirkung unserer Neoglycolipide
wurde mit zunehmendem Anteil an Serum ebenfalls erniedrigt (kein
signifikanter Vorteil in 100 % Serum).