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Technisches
Gebiet der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft bestimmte Oxadiazolidindione und Triazolone,
die Thyroid-Rezeptorliganden darstellen.
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Weiter
betrifft die Erfindung solche Oxadiazolidindione und Triazolone
enthaltende pharmazeutische Kompositionen und Kits sowie Verfahren
zur Verwendung solcher Verbindungen zur Behandlung von Obesität, Übergewicht,
Hyperlipidämie,
Glaucom, Herzarrhythmie, Hautkrankheiten, Schilddrüsenkrankheiten,
Hypothyreose, Schilddrüsenkrebs,
Diabetes, Atherosclerose, Bluthochdruck, koronarer Herzkrankheit,
Herzinsuffizienz (CHF), Hypercholesterinämie, Depression und Osteoporose.
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Stand der
Technik
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Schilddrüsenhormone
sind entscheidend für
die normale Entwicklung und die Aufrechterhaltung der metabolischen
Homöostase.
Schilddrüsenhormone
stimulieren bekanntlich den Metabolismus von Cholesterin zu Gallensäuren und
fördern
die lipolytische Reaktion von Fettzellen auf andere Hormone.
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Weiter
beeinflussen Schilddrüsenhormone
direkt und indirekt die Herzfunktion, z.B. durch Beschleunigung
des Metabolismus. Beispielsweise sind Tachycardie, Zunahme des Schlagvolumens,
ein erhöhter
Herzindex (CI), Herzhypertrophie, Abnahme des periphären Gefäßwiderstands
und ein erhöhter
Pulsdruck bei Patienten mit Hyperthyreoidismus zu beobachten.
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Störungen der
Schilddrüse,
die zu einem niedrigeren Spiegel an Schilddrüsenhormonen führen, werden
gewöhnlich
entweder durch Verabreichung natürlich
vorkommen der Schilddrüsenhormone
behandelt, oder durch Verabreichung von deren Analoga, mit ähnlicher
Wirkung. Solche Analoga sind allgemein unter der Bezeichnung "Thyromimetika" oder "Thyroid-Rezeptorliganden" bekannt.
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Zwei
natürlich
vorkommende Schilddrüsenhormone
sind 3,5,3'-Triiod-L-thyronin
(auch "T3" genannt) und
3,5,3',5'-Tetraiod-L-thyronin
(auch "T4" oder "Thyroxin" genannt), die nachstehend
dargestellt sind:
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Allgemein
ist T3 biologisch aktiver als T4 und
unterscheidet sich von letzterem dadurch, dass kein Iodatom in 5'-Stellung vorhanden
ist. T3 kann entweder in der Schilddrüse oder
in periphären
Geweben durch Abspalten des Iodatoms in 5'-Stellung
von T4 mit Hilfe von Deiodinase-Enzymen
direkt produziert werden. Es können
auch synthetische Thyroid-Rezeptorliganden entwickelt werden, die
T3 strukturell ähneln. Außerdem sind natürlich vorkommende
Metaboliten von T3 bekannt.
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Wie
vorstehend erwähnt
wurde, können
Schilddrüsenhormone
die Herzfunktionen beeinflussen, z.B. durch Verursachung einer Beschleunigung
des Herzschlags und damit Erhöhung
des Sauerstoffverbrauchs. Wenn die Erhöhung des Sauerstoffverbrauchs
auch bestimmte wünschenswerte
metabolische Auswirkungen haben kann, so belastet sie doch das Herz
zusätzlich,
was in vielen Situationen schädliche
Nebenwirkungen mit sich bringt. Daher ist versucht worden, Analoga
bzw. Mimetika von Schilddrüsenhormonen
zu synthetisieren, welche die Lipidkonzentration und Cholesterin
im Serum senken und weniger schädliche
Nebenwirkungen auf das Herz aufweisen.
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In
Chem. Pharm. Bull. 1999, 47 (9), 1348–1350 sind Thiazolidindione
und deren Verwendung als Thyromimetika beschrieben. Die WO 99/00353
offenbart Verbindungen, die Thyroid-Rezeptorliganden darstellen, und
deren Verwendung zur Behandlung von Krankheiten, die von der Expression
eines durch T3 gesteuerten Gens abhängig sind.
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Im
Folgenden sind verschiedene Analoga und Mimetika von Schilddrüsenhormonen
beschrieben und zitiert, wobei dem Fachmann jedoch noch weitere
solche Stoffe bekannt sind. Mimetika von Schilddrüsenhormonen,
und zwar von 3,5-Dibrom-3'-[6-oxo-3(1H)-pyridazinylmethyl]-thyroninen,
sind bspw. in den US-Patenten Nr. 4,766,121, 4,826,876, 4,910,305
und 5,061,798 offenbart, während
US-Patent Nr. 5,284,971 cholesterinsenkende Thyromimetika offenbart,
und zwar Verbindungen der 4-(3-Cyclohexyl-4-hydroxy- oder -methoxy-phenylsulfonyl)-3,5-dibromphenylessigsäuren. In
den US-Patenten 5,654,468 und 5,569,674 sind bestimmte lipidsenkende
Wirkstoffe beschrieben, und zwar Heteroessigsäurederivate, die in Bindungsassays
unter Verwendung von Rattenleber-zellkern- und -plasmamembran-Präparaten
mit radioaktiv markiertem T
3 verglichen
werden. Weiter sind bestimmte Oxamsäuren und deren Derivate bekannt,
z.B. beschreibt US-Patent Nr. 4,069,343 die Verwendung von Oxamsäuren zur
Prävention
von kurz anhaltenden (immediate type) Hypersensibilitätsreaktionen,
US-Patent Nr. 4,554,290 beschreibt die Verwendung von Oxamsäuren zur
Bekämpfung von
Schädlingen
bei Tieren und Pflanzen, US-Patent Nr. 5,232,974 beschreibt die
Verwendung von Oxamsäuren
zur Verbesserung geschädigter
Hirnfunktionen, und die europäische
Patentanmeldung
EP 0 580 550 (entspricht
US-Patent Nr. 5,401,772) offenbart Oxamsäurederivate als hypochloesterinämische Wirkstoffe.
Weiterhin sind bestimmte Oxamsäurederivate von
Schilddrüsenhormonen
bekannt. Siehe z.B. Yokoyama et al., J. Med. Chem., 38 (4), 695–707 (1995);
Steele et al., International Congressional Service (Atherosclerosis
X) 106, 321–324
(1995) und Stephan et al., Atherosclerosis, 126, 53–63 (1996).
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Fettsucht
(Obesität)
stellt ein schwerwiegendes gesundheitliches Risiko dar und führt zu erhöhter Sterblichkeit
und häufigerem
Auftreten von Typ 2-Diabetes mellitus, Bluthochdruck und Dyslipidämie. In
den USA sind mehr als 50% der Erwachsenen übergewichtig, und beinahe 1/4
der Bevölkerung
ist als an Obesität leidend
einzustufen. Die Zahl der an Obesität Erkrankten steigt in den
USA jährlich
um 3%. Wenn auch die überwiegende
Mehrheit der an Obesität
Erkrankten in den USA und Europa anzutreffen ist, nimmt doch auch in
Japan die Zahl der Fettsüchtigen
zu. In den meisten westeuropäischen
Ländern
sind 10–20%
der Erwachsenen fettsüchtig.
Fettsucht ist eine gravierende Erkrankung, welche geistige Gesundheit
und das Selbstwertgefühl
der Betroffenen beeinträchtigen
kann, was letztlich die Fähigkeit
dieser Personen zu sozialen Beziehungen mit anderen beeinflussen
kann. Leider ist die genaue Ätiologie
der Fettsucht kompliziert und noch wenig erforscht, und gesellschaftliche
Stereotypen und Vorurteile verschärfen die psychologischen Auswirkungen der
Krankheit. Auf Grund der gesellschaftlichen Auswirkungen der Obesität ist man
sehr bemüht,
diese Krankheit zu behandeln, wobei jedoch der Erfolg von Langzeitbehandlung
und/oder Prävention
schwer fassbar bleibt.
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Die
erfindungsgemäßen Thyroid-Rezeptorliganden
können
zur Behandlung von Obesität, Übergewicht,
Hyperlipidämie,
Glaucom, Herzarrhythmie (einschließlich Vorhofarrhythmie und
ventrikulärer
Arrhythmie), Hautkrankheiten, Schilddrüsenkrankheiten, Hypothyreose,
Schilddrüsenkrebs,
Diabetes, Atherosclerose, Bluthochdruck (Hypertonie), koronarer
Herzkrankheit, Herzinsuffizienz (CHF), Hypercholesterinämie, Depression
und Osteoporose eingesetzt werden.
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Diabetes
ist gekennzeichnet durch einen gestörten Glucosemetabolismus, der
sich unter anderem in einem erhöhten
Glucosespiegel bei den daran leidenden Patienten äußert. Im
Allgemeinen wird Diabetes in zwei klar getrennte Untertypen klassifiziert:
- (1) der Typ 1-Diabetes oder insulinabhängige Diabetes
(IDDM), der auftritt, wenn dem Patienten Insulin-produzierende β-Zellen in
der Bauchspeicheldrüse
fehlen, und
- (2) der Typ 2-Diabetes oder insulin-unabhängige Diabetes (NIIDM), der
bei Patienten u.a. mit gestörter β-Zellen-Funktion
auftritt.
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Heute
werden Diabetespatienten des Typs 1 mit Insulin behandelt, während die
Mehrheit der Typ 2-Patienten mit hypoglycämischen Mitteln behandelt wird,
wie Sulfonylharnstoffen, die die Funktion der β-Zellen anregen, mit weiteren
Substanzen, die die Selektivität
der Gewebe des Patienten für
Insulin fördern,
oder mit Insulin selbst. Leider erfordert die Verwendung von Insulin
mehrere Dosen am Tag, die gewöhnlich
durch Eigeninjektion verabreicht werden, wobei zur Bestimmung der
korrekten Dosierung des Insulins eine häufige Messung der Zuckerkonzentration
im Urin oder im Blut erforderlich ist, was entweder durch den Patienten
oder den verschreibenden Arzt geschieht. Die unbeabsichtigte Verabreichung
einer Überdosis
Insulin kann zu Hypoglycämie
führen,
deren unerwünschte
Folgen von geringfügigen
Abweichungen des Glucosespiegels im Blut bis zum Koma reichen und
die sogar zum Tode führen
kann. Wenn auch hypoglycämische
Mittel wie Sulfonylharnstoffe bei der Behandlung des NIDDM verbreitet
eingesetzt werden, so ist diese Behandlung doch in vielen Fällen nicht
voll zufriedenstellend. Bei vielen NIDDM-Patienten haben sich Sulfonylharnstoffe,
was die Normalisierung des Blutzuckerspielgels anbetrifft, als nicht
wirksam erwiesen, wodurch das Risiko der Entstehung von diabetischen
Komplikationen steigt. Außerdem
verlieren viele Patienten mit der Zeit die Fähigkeit, auf die Behandlung
mit Sulfonylharnstoffen zu reagieren, und benötigen somit allmählich eine
Behandlung mit Insulin. Da sich gezeigt hat, dass viele der existierenden
Formen der Diabetestherapie keine befriedigende glycämische Regulierung
bieten, besteht weiterhin großer
Bedarf an neuen Therapieansätzen.
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Atherosklerose,
eine Erkrankung der Arterien, ist als bedeutender Risikofaktor und
Todesursache in den USA und Westeuropa anzusehen. Die pathologische
Abfolge, die zu Atherosklerose und arterieller Verschlusskrankheit
im Herzen (occlusive heart disease) führt, ist gut bekannt. Das früheste Stadium
dieser Abfolge ist die Bildung von sogenannten "Fettstreifen" in der Arteria carotis, der Coronararterie,
der Großhirnarterie
und der Aorta. Diese Läsionen
besitzen eine gelbe Färbung
auf Grund der Lipidablagerungen, die hauptsächlich in Zellen glatter Muskulatur
und in Macrophagen der Intima von Arterien und Aorta anzutreffen
sind. Man geht weiter davon aus, dass der überwiegende Teil des in den
Fettstreifen vorhandenen Cholesterins für das Entstehen der sog. "fibrösen Plaques" verantwortlich ist.
Letztere bestehen aus Anhäufungen
von glatten Intima-Muskelzellen, die mit Lipiden befrachtet und
von extrazellulären
Lipiden, Collagen, Elastin und Proteoglycanen umgeben sind. Die
Zellen und ihre Matrix bilden eine faserige Kappe, die eine tiefer
liegende Ablagerung von Zellresten und weiteren extrazellulären Lipiden,
die hauptsächlich
freies und verestertes Cholesterin enthält, abdeckt. Die fibröse Plaque
wächst
allmählich,
und es ist wahrscheinlich, dass sie mit der Zeit verkrustet und
necrotisch wird, zu einer sog. "komplizierten
Läsion" wird, die zu Arterienverschluss
und Neigung zu Wandthrombose und Arterienmuskelspasmen führt, die
charakteristisch sind für
fortgeschrittene Atherosklerose.
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Epidemiologische
Forschungen haben eindeutig ergeben, dass Hyperlipidämie einen
der wichtigsten Risikofaktoren bei der Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen
(CVD) in Folge von Atherosklerose darstellt. In den letzten Jahren
wird von den Medizinern in Zusammenhang mit der Prävention
von Herz-Kreislauf-Erkrankungen wieder die Wichtigkeit der Senkung
des Cholesterinspiegels im Plasma betont, insbesondere des LDL-(Low
Density Lipoproprotein)-Cholesterins. Die oberen Grenzwerte für den normalen
Cholesterinspiegel im Plasma werden nun wesentlich niedriger angesetzt
als bisher. Daher werden jetzt große Teile der Bevölkerung
der westlichen Länder
als besonders gefährdet
eingestuft. Die voneinander unabhängigen Risikofaktoren umfassen
Glucoseintoleranz, Linksherzhypertrophie, Bluthochdruck, wobei besonders
der männliche
Teil der Bevölkerung
betroffen ist. Herz-Kreislauf-Erkrankungen kommen besonders häufig bei
Diabetikern vor, was zumindest teilweise dadurch bedingt ist, dass
bei dieser Gruppe verschiedene voneinander unabhängige Risikofaktoren vorhanden
sind. Eine erfolgreiche Behandlung der Hyperlipidämie in der
Bevölkerung
im Allgemeinen und insbesondere unter den Diabetikern hat daher
außerordentlich
große
Wichtigkeit.
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Bluthochdruck
ist ein Zustand, der beim Menschen in Folge verschiedener anderer
Störungen
auftritt, wie z.B. Nierenarterienstenose, Pheochromocytom und endocriner
Störungen.
Jedoch wird Bluthochdruck auch bei vielen Patienten festgestellt,
bei denen die ursächliche
Störung
unbekannt ist. Während
ein sogenannter "essentieller" Bluthochdruck oft
mit Störungen
wie Obesität,
Diabetes und Hypertriglyceridämie
einhergeht, so ist der Zusammenhang zwischen diesen Störungen noch
nicht geklärt.
Außerdem
zeigen viele Patienten die Symptome von Bluthochdruck bei vollständigem Fehlen
anderer Krankheitssymptome oder Hinweise auf Störungen.
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Bekanntlicherweise
kann Bluthochdruck direkt zu Herzversagen, Nierenversagen und Schlaganfall, d.h.
Hirnblutung, führen,
was den sofortigen Tod des Patienten zur Folge haben kann. Bluthochdruck
kann auch zur Entwicklung von Atherosklerose und coronarer Herzkrankheit
beitragen; als deren Folge der Patient allmählich geschwächt wird
und die ebenfalls zum Tode führen
können.
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Die
genaue Ursache von essentiellem Bluthochdruck ist unbekannt, wenn
man auch annimmt, dass verschiedene Faktoren zum Ausbruch dieser
Krankheit beitragen. Zu diesen Faktoren gehören Stress, unkontrollierte
Emotionen, ungeregelte Sekretion von Hormonen, insbesondere derer,
die das Renin-, Angiotensin- und Aldosteronsystem betreffen, Überschuss
an Salz und Wasser durch Nieren-Fehlfunktion, Gefäßwandverdickung
und Gefäßhypertrophie,
die zu Verengung der Blutgefäße führen, sowie
bestimmte genetische Faktoren.
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Bei
der Behandlung des essentiellen Bluthochdrucks werden die genannten
Faktoren berücksichtigt. Daher
wurde ein breites Spektrum an Betablockern, gefäßverengenden Mitteln, ACE-(Angiotensin
Converting Enzyme)Hemmern und dergleichen entwickelt und als Antihypertensiva
auf den Markt gebracht. Die Behandlung von Bluthochdruck unter Verwendung
solcher Verbindungen hat sich als wirksam hinsichtlich der Prävention
eines raschen Todes durch Herzversagen, Nierenversagen und Hirnblutung
erwiesen.
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Bluthochdruck
wird auch mit einem erhöhten
Insulinspiegel im Blut, bekannt als Hyperinsulinämie, in Zusammenhang gebracht.
Insulin, bei dem es sich um ein Peptidhormon handelt, dessen Aufgabe
vor allem in der Unterstützung
der Glucoseverwertung, der Proteinsynthese und der Bildung und Speicherung
neutraler Lipide besteht, fördert
unter anderem auch das Wachstum der Gefäßzellen und die Natriumretention
durch die Nieren. Diese letzteren Funktionen, auch als Ursachen
von Bluthochdruck bekannt, können
ohne Beeinflussung des Glucosespiegels erreicht werden. Das Wachstum
von periphären
Gefäßen kann
beispielsweise zur Verengung periphärer Kapillaren führen, während Natriumretention
die Blutmenge vergrößert. Somit
kann die Senkung des Insulinspiegels bei an Hyperinsulinämie leidenden
Personen ein durch hohen Insulinspiegel verursachtes abnormales
Wachstum von Gefäßzellen
und Natriumretention in den Nieren verhindern und so den Bluthochdruck
mildern.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft bestimmte Oxadiazolidindione und
Triazolone der Strukturformel (I), deren Stereoisomeren sowie die
pharmazeutisch akzeptablen Salze der genannten Verbindungen und
Stereoisomeren, die Thyroid-Rezeptorliganden darstellen, wobei R1, R2, R3,
R4, R5, R6, W und X die unten angegebenen Bedeutungen
aufweisen.
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Die
Erfindung betrifft ferner solche Verbindungen enthaltende pharmazeutische
Kompositionen und Kits, und Verfahren zur Verwendung solcher Verbindungen,
pharmazeutischen Kompositionen und Kits zur Behandlung von Obesität, Übergewicht,
Hyperlipidämie,
Glaucom, Herzarrhythmie (einschließlich Vorhofarrhythmie und ventrikulärer Arrhythmie),
Hautkrankheiten, Schilddrüsenkrankheiten,
Hypothyreose, Schilddrüsenkrebs,
Diabetes, Atherosclerose, Bluthochdruck, koronarer Herzkrankheit,
Herzinsuffizienz (CHF), Hypercholesterinämie, Depression und Osteoporose.
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Ausführliche
Beschreibung der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft Verbindungen der Strukturformel (I)
deren Stereoisomeren und
die pharmazeutisch akzeptablen Salze dieser Verbindungen und Stereoisomeren, worin:
W
für Sauerstoff,
Schwefel, -SO-, -S(O)
2, -CH
2-,
-CF
2-, -CHF-, -C(O)-, -CH(OH)-, -NR
a oder -C(=CH
2)-
steht;
R
1 und R
2 jeweils
für Methyl,
Brom oder Chlor stehen;
R
3 und R
6 jeweils unabhängig für Wasserstoff, Halogen, -(C
1-C
8)-Alkyl, -CF
3, -OCF
3, -O(C
1-C
8)-Alkyl oder
-CN stehen;
R
4 für Wasserstoff oder -(C
1-C
12)-Alkyl steht,
das durch bis zu 3 Substituenten substituiert sein kann, die unabhängig aus
der Gruppe V, -(C
2-C
12)-Alkenyl,
-(C
2-C
12)-Alkinyl, Halogen, -CN, -OR
b,
-SR
c, -S(O)R
c, -S(O)
2R
c, Aryl, Heteroaryl,
-(C
3-C
10)-Cycloalkyl,
Heterocycloalkyl, -S(O)
2NR
cR
d, -C(O)NR
cR
d, -C(O)OR
c, -NR
aC(O)R
d, -NR
aC(O)NR
cR
d, -NR
aS(O)
2R
d oder -C(O)R
c ausgewählt
sind; oder
R
3 und R
4 gemeinsam
mit den Kohlenstoffatomen, an die sie gebunden sind, einen Carbocyclus
der Formel -(CH
2)
i-
oder einen Heterocyclus der Formel -(CH
2)
k-Q-(CH
2)
l bilden, worin
Q für Sauerstoff,
Schwefel oder -NR
e- steht, i die Zahl 3,
4, 5 oder 6 bedeutet, k die Zahl 0, 1, 2, 3, 4 oder 5 bedeutet und
l die Zahl 0, 1, 2, 3, 4 oder 5 bedeutet, und wobei der Carbocyclus
und der Heterocyclus jeweils durch bis zu 4 Substituenten substituiert
sein können,
die unabhängig
aus -(C
1-C
4)-Alkyl, -OR
b, Oxo,
-CN, Phenyl oder -NR
aR
g ausgewählt sind;
R
5 für
Hydroxy, -O(C
1-C
6)-Alkyl,
-OC(O)R
f, Fluor oder -C(O)OR
c steht,
oder
R
4 und R
5 gemeinsam
mit den Kohlenstoffatomen, an die sie gebunden sind, einen Heterocyclus
bilden, der ausgewählt
ist aus der Gruppe, enthaltend -CR
c=CR
a-NH-,
-N=CR
a-NH, -CR
c=CR
a-O-, -CR
c=CR
a-S-, -CR
c=N-NH-
und -CR
a=CR
a-CR
a=N-;
R
a jeweils unabhängig für Wasserstoff oder -(C
1-C
6)-Alkyl steht,
das einfach durch -(C
3-C
6)-Cycloalkyl
oder Methoxy monosubstituiert sein kann;
R
b jeweils
unabhängig
für Wasserstoff
oder -(C
1-C
12)-Alkyl
steht, das durch bis zu 3 Substituenten substituiert sein kann,
die unabhängig
ausgewählt
sind aus der Gruppe V, Aryl, Heteroaryl, -(C
3-C
10)-Cycloalkyl, Heterocycloalkyl, -C(O)NR
cR
d oder -C(O)R
f;
R
c und R
d jeweils unabhängig für Wasserstoff oder -(C
1-C
12)-Alkyl stehen,
das durch bis zu 3 Substituenten substituiert sein kann, die unabhängig ausgewählt sind
aus der Gruppe VI, -(C
2-C
12)-Alkenyl,
-(C
2-C
12)-Alkinyl, Aryl,
Heteroaryl, -(C
3-C
10)-Cycloalkyl
oder Heterocycloalkyl;
unter der Bedingung, dass, wenn R
4 für
-SR
c, -S(O)R
c oder
-S(O)
2R
c steht,
R
c nicht Wasserstoff bedeutet; oder
R
c und R
d gemeinsam
mit dem Atom (den Atomen), an das (die) sie gebunden sind, einen
3–10-gliedrigen
Heterocyclus bilden, der optional eine zweite Heterogruppe enthält, die
aus Sauerstoff, -NR
e- oder Schwefel ausgewählt ist;
wobei der Heterocyclus durch bis zu 4 Substituenten substituiert
sein kann, die unabhängig
ausgewählt
sind aus -(C
1-C
4)-Alkyl,
-OR
b, Oxo, -CN, Phenyl oder -NR
aR
g;
R
e jeweils
für Wasserstoff,
-CN oder -(C
1-C
10)-Alkyl
steht, wobei die letztere Gruppe durch bis zu 3 Substituenten substituiert
sein kann, die unabhängig
ausgewählt
sind aus der Gruppe V, -(C
2-C
10)-Alkenyl,
-(C
2-C
10)-Alkoxy,
-(C
3-C
10)-Cycloalkyl,
Aryl, Heteroaryl, -C(O)R
f, -C(O)OR
f, -C(O)NR
aR
f oder S(O)
2R
f;
R
f jeweils
unabhängig
für -(C
1-C
10)-Alkyl steht,
das durch bis zu 3 Substituenten substituiert sein kann, die unabhängig aus
der Gruppe VI, -(C
2-C
12)-Alkenyl, -(C
2-C
10)-Alkinyl, -(C
3-C
10)-Cycloalkyl,
Aryl, Heteroaryl und Heterocycloalkyl ausgewählt sind;
R
g jeweils
unabhängig
für Wasserstoff,
-(C
1-C
6)-Alkyl,
-(C
2-C
6)-Alkenyl,
Aryl, -C(O)R
f, -C(O)OR
f,
-C(O)NR
aR
f, -S(O)
2R
f oder -(C
3-C
8)-Cycloalkyl
steht;
die Gruppe V Halogen, -CF
3,
-OCF
3, -OH, Oxo, -(C
1-C
6)-Alkoxy, -CN, Aryl, Heteroaryl, -(C
3-C
10)-Cycloalkyl,
Heterocycloalkyl, -SR
f, -S(O)R
f,
-S(O)
2R
f, -S(O)
2NR
aR
f,
-NR
aR
g oder -C(O)NR
aR
f darstellt;
die
Gruppe VI Halogen, Hydroxy, Oxo, -(C
1-C
6)-Alkoxy, Aryl, Heteroaryl, -(C
3-C
8)-Cycloalkyl,
Heterocycloalkyl, -CN oder -OCF
3 darstellt;
unter
der Bedingung, dass, wenn R
4 -(C
1-C
12)-Alkyl darstellt,
das durch bis zu 3 Substituenten substituiert sein kann, die unabhängig aus
der Gruppe V ausgewählt
sind, wobei, wenn der Substituent aus der Gruppe V eine Oxogruppe
ist, diese Oxogruppe sich an einem Kohlenstoffatom befindet, das
von dem C
1-Kohlenstoffatom im -(C
1-C
12)-Alkyl verschieden ist;
Aryl jeweils
unabhängig
Phenyl oder Naphthyl darstellt, die durch bis zu 4 Substituenten
substituiert sein können,
die unabhängig
ausgewählt
sind aus Halogen, -(C
1-C
6)-Alkyl,
-CN, -SR
f, -S(O)R
f,
-S(O)
2R
f, -(C
3-C
6)-Cycloalkyl,
-S(O)
2NR
aR
f, -NR
aR
g,
-C(O)NR
aR
f, -OR
b, -Perfluor-(C
1-C
4)-alkyl oder -COOR
f;
unter
der Bedingung, dass, wenn der Substituent bzw. die Substituenten
am Aryl die Gruppen -SR
f, -S(O)R
f, -S(O)
2R
f, -S(O)
2NR
aR
f, -NR
aR
g, -C(O)NR
aR
f, -OR
b oder -COOR
f darstellt/darstellen, die Substituenten
R
b, R
f und R
g von Aryl oder Heteroaryl verschieden sind;
Heteroaryl
jeweils unabhängig
einen 5-, 6-, 7-, 8- oder 9-gliedrigen Mono- oder Bicyclus darstellt,
der 1–3
Heteroatome aus der Gruppe O, N oder S enthält, wobei ein monocyclischer
Heteroarylring im Bicyclus an einen Benzolring oder einen anderen
Heteroarylring ankondensiert ist und durch bis zu 3 Substituenten
aufweisen kann, die unabhängig
ausgewählt
sind aus Halogen, -(C
1-C
4)-Alkyl,
-CF
3, -OR
b, -NR
aR
g oder -COOR
f;
unter der Bedingung, dass, wenn der
Substituent bzw. die Substituenten am Heteroaryl -NR
aR
g, -OR
b oder -COOR
f darstellt/darstellen, die Substituenten
R
b, R
f und R
g von Aryl oder Heteroaryl verschieden sind;
Heterocycloalkyl
jeweils unabhängig
einen 4-, 5-, 6-, 7-, 8- oder 9-gliedrigen mono- oder bicyclischen Cycloalkylring darstellt,
der 1–3
Heteroatome aus der Gruppe Sauerstoff, -NR
e oder
Schwefel aufweist und durch bis zu 4 Substituenten substituiert
sein kann, die unabhängig
ausgewählt
sind aus -(C
1-C
4)-Alkyl,
-OR
b, Oxo, -CN, Phenyl oder -NR
aR
g; und
X für
steht.
-
Bevorzugt
betrifft die Erfindung Verbindungen der Formel (I), deren Stereoisomeren
sowie die pharmazeutisch akzeptablen Salze der Verbindungen und
Stereoisomeren, worin W für
Sauerstoff steht.
-
Besonders
bevorzugt betrifft die Erfindung Verbindungen der Formel (I), deren
Stereoisomeren sowie die pharmazeutisch akzeptablen Salze der Verbindungen
und Stereoisomeren, worin:
R
3 für Wasserstoff,
-(C
1-C
4)Alkyl oder
Halogen steht;
R
4 für -(C
1-C
10)Alkyl steht, das durch bis zu 3 Substituenten
substituiert sein kann, die unabhängig aus Fluor, Hydroxy, Oxo,
Aryl, Heteroaryl, -(C
3-C
8)Cycloalkyl
oder Heterocycloalkyl, -S(O)
2NR
cR
d, -C(O)NR
cR
d, -S(O)
2R
c, -(C
3-C
8)-Cycloalkyl, Heterocycloalkyl, -C(O)R
c, -OR
b, -SR
c, -S(O)R
c, -NR
aC(O)R
d, -NR
aC(O)NR
cR
d oder -NR
aS(O)
2R
d ausgewählt sind;
oder
R
c und R
d gemeinsam
mit dem Atom/den Atomen, an das/die sie gebunden sind, einen 3-
bis 10-gliedrigen Heterocyclus bilden, der optional eine zweite
Hetero gruppe enthält,
die ausgewählt
ist aus Sauerstoff, -NR
e- oder Schwefel,
wobei der Heterocyclus durch bis zu 4 Substituenten substituiert
sein kann, die unabhängig ausgewählt sind
aus -(C
1-C
4)Alkyl,
-OR
b, Oxo, -CN, Phenyl oder -NR
aR
g; oder
R
3 und
R
4 gemeinsam mit den Kohlenstoffatomen,
an die sie gebunden sind, einen Carbocylclus der Formel -(CH
2)
i- oder einen Heterocyclus
der Formel -(CH
2)
k-Q-(CH
2)
l bilden, worin Q für Sauerstoff, Schwefel oder -NR
e- steht, i die Zahl 3, 4, 5 oder 6 bedeutet,
k die Zahl 0, 1, 2, 3, 4 oder 5 bedeutet und l die Zahl 0, 1, 2,
3, 4 oder 5 bedeutet, und wobei der Carbocyclus und der Heterocyclus
jeweils durch bis zu 4 Substituenten substituiert sein können, die
unabhängig
aus -(C
1-C
4)Alkyl,
-OR
b, Oxo, -CN, Phenyl oder -NR
aR
g ausgewählt
sind;
unter der Bedingung, dass, wenn R
4 für -(C
1-C
10)Alkyl steht,
das durch bis zu 3 Substituenten substituiert sein kann, die Oxogruppe
sich an einem Kohlenstoffatom befindet, das von dem C
1-Kohlenstoffatom
im -(C
1-C
10)Alkyl
verschieden ist;
R
5 für -OH, -OC(O)R
f, -C(O)OR
c oder
-F steht, wobei R
f für -(C
1-C
10)Alkyl steht, das durch bis zu 3 Substituenten
substituiert sein kann, die unabhängig aus der Gruppe VI ausgewählt sind;
R
6 für
Wasserstoff, Halogen oder -(C
1-C
4)Alkyl steht; und
X für
steht.
-
Weiter
bevorzugt betrifft die Erfindung Verbindungen der Formel (I), deren
Stereoisomeren und die pharmazeutisch akzeptablen Salze der Verbindungen
und Stereoisomeren, worin
R3 für Wasserstoff
steht;
R4 für -(C1-C10)Alkyl steht, das durch bis zu 3 Substituenten
substituiert sein kann, die unabhängig aus Fluor, Hydroxy, Oxo,
Aryl, Heteroaryl, -(C3-C8)-Cycloalkyl
oder Heterocycloalkyl, -S(O)2NRcRd, -C(O)NRcRd, -S(O)2Rc, -(C3-C8)-Cycloalkyl, Heterocycloalkyl, -C(O)Rc, -ORb, -SRc, -S(O)Rc, -NRaC(O)Rd, -NRaC(O)NRcRd oder -NRaS(O)2Rd ausgewählt sind;
oder
Rc und Rd gemeinsam
mit dem Atom/den Atomen, an das/die sie gebunden sind, einen 3-
bis 10-gliedrigen Heterocyclus bilden, der optional eine zweite
Heterogruppe enthält,
die ausgewählt
ist aus Sauerstoff, -NRe- oder Schwefel,
wobei der Heterocyclus durch bis zu 4 Substituenten substituiert
sein kann, die unabhängig ausgewählt sind
aus -(C1-C4)-Alkyl,
-ORb, Oxo, -CN, Phenyl oder -NRaRg;
R5 für -OH, Fluor
oder -OC(O)Rf steht, worin Rf für -(C1-C10)Alkyl steht,
das durch bis zu 3 Substituenten substituiert sein kann, die unabhängig aus
der Gruppe VI ausgewählt
sind; und
R6 für Wasserstoff steht.
-
Insbesondere
bevorzugt betrifft die Erfindung Verbindungen der Formel (I), deren
Stereoisomeren und Prodrugs sowie die pharmazeutisch akzeptablen
Salze der Verbindungen, Stereoisomeren und Prodrugs, worin
R1 und R2 jeweils
für Methyl,
Brom oder Chlor stehen;
R4 für -(C1-C10)Alkyl steht,
das durch bis zu 2 Substituenten substituiert sein kann, die unabhängig aus
Fluor, Hydroxy, Oxo, Aryl, Heteroaryl, -(C3-C8)-Cycloalkyl oder Heterocycloalkyl, -S(O)2NRcRd,
-C(O)NRcRd, -S(O)2Rc, -(C3-C8)-Cycloalkyl, Heterocycloalkyl -C(O)Rc, -ORb, -SRc, -S(O)Rc, -NRaC(O)Rd, -NRaC(O)NRcRd oder -NRaS(O)2Rd ausgewählt sind;
oder
Rc und Rd gemeinsam
mit dem Atom/den Atomen, an das/die sie gebunden sind, einen 3-
bis 10-gliedrigen Heterocyclus bilden, der optional eine zweite
Heterogruppe enthält,
die ausgewählt
ist aus Sauerstoff, -NRe- oder Schwefel,
wobei der Heterocyclus durch bis 4 Substituenten substituiert sein
kann, die unabhängig
ausgewählt
sind aus -(C1-C4)Alkyl,
-ORb, Oxo, -CN, Phenyl oder -NRaRg; und
R5 für -OH steht.
-
Die
folgenden Verbindungen der Formel (I), deren Stereoisomeren und
pharmazeutisch akzeptablen Salze der Verbindungen und Stereoisomeren
sind in der Anwendung pharmazeutischer Kompositionen, Verwendungen
und Kits gemäß der vorliegenden
Erfindung, die im Folgenden eingehender beschrieben sind, besonders
bevorzugt:
2-[3,5-Dichlor-4-(4-hydroxy-3-isopropyl-phenoxy)-benzyl]-[1,2,4]oxadiazolidin-3,5-dion;
2-[4-(3-Isopropyl-4-methoxy-phenoxy)-3,5-dimethyl-benzyl]-[1,2,4]oxadiazolidin-3,5-dion;
2-[4-(4-Hydroxy-3-isopropyl-phenoxy)-3,5-dimethyl-benzyl]-[1,2,4]oxadiazolidin-3,5-dion; und
5-[4-(4-Hydroxy-3-isopropyl-phenoxy)-3,5-dimethyl-phenyl]-2,4-dihydro-[1,2,4]triazol-3-on.
-
Weiterhin
betrifft die Erfindung Verbindungen der Formel (I), deren Stereoisomeren
und pharmazeutisch akzeptable Salze der Verbindungen und Stereoisomeren
enthaltende pharmazeutische Kompositionen und Kits sowie die Verwendung
der Verbindungen und Stereoisomeren und deren pharmazeutisch akzeptablen
Salze zur Herstellung eines Arzneimittels zur Behandlung von Obesität, Übergewicht,
Hyperlipidämie, Glaucom,
Herzarrhythmie (einschließlich
Vorhofarrhythmie und ventrikulärer
Arrhythmie), Hautkrankheiten, Schilddrüsenkrankheiten, Hypothyreose,
Schilddrüsenkrebs,
Diabetes, Atherosclerose, Bluthochdruck, koronarer Herzkrankheit,
Herzinsuffizienz (CHF), Hypercholesterinämie, Depression und Osteoporose.
-
Insbesondere
betrifft die Erfindung die Verwendung einer Verbindung der Formel
(I), deren Stereoisomeren oder eines pharmazeutisch akzeptablen
Salzes der Verbindung oder des Stereoisomeren zur Herstellung eines
Arzneimittels zur Behandlung eines Zustands, der ausgewählt ist
aus Obesität, Übergewicht,
Hyperlipidämie,
Glaucom, Herzarrhythmie, Hautkrankheiten, Schilddrüsenkrankheiten,
Hypothyreose, Schilddrüsenkrebs,
Diabetes, Atherosclerose, Bluthochdruck, koronarer Herzkrank heit,
Herzinsuffizienz (CHF), Hypercholesterinämie, Depression und Osteoporose,
bei Säugetieren.
Besonders bevorzugt betrifft die Erfindung eine solche Verwendung,
wobei es sich bei dem Zustand um Obesität handelt. Ganz besonders bevorzugt
betrifft die Erfindung eine solche Verwendung, wobei es sich bei
dem Zustand um Diabetes handelt.
-
Weiterhin
betrifft die Erfindung die Verwendung einer Verbindung der Formel
(I), deren Stereoisomeren oder eines pharmazeutisch akzeptablen
Salzes der Verbindung oder des Stereoisomeren zur Herstellung eines
Arzneimittels zur Gewichtsabnahme bei Säugetieren.
-
Die
Erfindung betrifft auch die Verwendung einer Verbindung der Formel
(I), deren Stereoisomeren oder eines pharmazeutisch akzeptablen
Salzes der Verbindung oder des Stereoisomeren zur Herstellung eines
Arzneimittels zur Steigerung des Energieverbrauchs bei Säugetieren.
-
Außerdem betrifft
die Erfindung die Verwendung einer Verbindung der Formel (I), deren
Stereoisomeren oder eines pharmazeutisch akzeptablen Salzes der
Verbindung oder des Stereoisomeren gemäß der obigen Definition sowie
einer zusätzlichen
zur Behandlung eines Zustands geeigneten Verbindung, der ausgewählt ist
aus Obesität, Übergewicht,
Hyperlipidämie,
Glaucom, Herzarrhythmie, Hautkrankheiten, Schilddrüsenkrankheiten,
Hypothyreose, Schilddrüsenkrebs,
Diabetes, Atherosclerose, Bluthochdruck, koronarer Herzkrankheit,
Herzinsuffizienz (CHF), Hypercholesterinämie, Depression und Osteoporose,
zur Herstellung eines Arzneimittels zur Behandlung eines Zustands,
der ausgewählt
ist aus Obesität, Übergewicht,
Hyperlipidämie, Glaucom,
Herzarrhythmie, Hautkrankheiten, Schilddrüsenkrankheiten, Hypothyreose,
Schilddrüsenkrebs,
Diabetes, Atherosclerose, Bluthochdruck, koronarer Herzkrankheit,
Herzinsuffizienz (CHF), Hypercholesterinämie, Depression und Osteoporose.
-
Besonders
bevorzugt betrifft die Erfindung eine solche Verwendung, wobei es
sich bei dem Zustand um Obesität
handelt, und insbesondere eine solche Verwendung, wobei die zusätzliche
Verbindung einen Lipaseinhibitor darstellt. Insbesondere ist der
Lipaseinhibitor ausgewählt
aus Lipstatin, Tetrahydrolipstatin (Orlistat), FL-386, WAY-121898, Bay-N-3176,
Valilacton, Esterastin, Ebelacton A, Ebelacton B und RHC 80267, deren
Stereoisomeren und den pharmazeutisch akzeptablen Salzen dieser
Verbindungen und Stereoisomeren. Weiterhin betrifft die Erfindung
bevorzugt die genannte Verwendung, wobei die zusätzliche Verbindung ein Anorektikum
ist. Letzteres ist insbesondere ausgewählt aus Phentermin, Sibutramin,
Fenfluramin, Dexfenfluramin und Bromocriptin.
-
Weiterer
Gegenstand der Erfindung ist eine pharmazeutische Komposition, enthaltend
eine Verbindung der Formel (I), deren Stereoisomeres oder ein pharmazeutisch
akzeptables Salz der Verbindung oder des Stereoisomeren.
-
Weiterer
Gegenstand der Erfindung ist ein Kit zur Behandlung eines Zustands,
der ausgewählt
ist aus Obesität, Übergewicht,
Hyperlipidämie,
Glaucom, Herzarrhythmie, Hautkrankheiten, Schilddrüsenkrankheiten, Hypothyreose,
Schilddrüsenkrebs,
Diabetes, Atherosclerose, Bluthochdruck, koronarer Herzkrankheit,
Herzinsuffizienz, Hypercholesterinämie, Depression und Osteoporose,
enthaltend:
- a) eine erste pharmazeutische Komposition,
enthaltend eine Verbindung der Formel (I), deren Stereoisomeres
oder ein pharmazeutisch akzeptables Salz der Verbindung oder des
Stereoisomeren gemäß der obigen
Definition;
- b) eine zweite pharmazeutische Komposition, enthaltend eine
zusätzliche
zur Behandlung eines Zustands geeignete Verbindung, der ausgewählt ist
aus Obesität, Übergewicht,
Hyperlipidämie,
Glaucom, Herzarrhythmie, Hautkrankheiten, Schilddrüsenkrankheiten,
Hypothyreose, Schilddrüsenkrebs,
Diabetes, Atherosclerose, Bluthochdruck, koronarer Herzkrankheit,
Herzinsuffizienz, Hypercholesterinämie, Depression und Osteoporose;
und
- c) einen Behälter.
-
Die
Erfindung betrifft weiterhin eine pharmazeutische Komposition, enthaltend
eine Verbindung der Formel (I), deren Stereoisomeres oder ein pharmazeutisch
akzeptables Salz der Verbindung oder des Stereoisomeren gemäß der obigen
Definition, und eine zusätzliche
zur Behandlung eines Zustands geeignete Verbindung, der ausgewählt ist
aus Obesität, Übergewicht,
Hyperlipidämie,
Glaucom, Herzarrhythmie, Hautkrankheiten, Schilddrüsenkrankheiten,
Hypothyreose, Schilddrüsenkrebs,
Diabetes, Atherosclerose, Bluthochdruck, koronarer Herzkrankheit,
Herzinsuffizienz, Hypercholesterinämie, Depression und Osteoporose.
-
Bevorzugt
betrifft die Erfindung solche Kompositionen, wobei es sich bei dem
Zustand um Obesität handelt.
Besonders bevorzugt betrifft die Erfindung solche Kompositionen,
bei denen die zusätzliche
Verbindung einen Lipaseinhibitor darstellt, insbesondere ausgewählt ist
aus Lipstatin, Tetrahydrolipstatin (Orlistat), FL-386, WAY-121898, Bay-N-3176,
Valilacton, Esterastin, Ebelacton A, Ebelacton B und RHC 80267,
deren Stereoisomeren und pharmazeutisch akzeptablen Salzen dieser
Verbindungen und Stereoisomeren. Ganz besonders bevorzugt ist in
den erfindungsgemäßen Kompositionen
die zusätzliche
Verbindung ein Anorektikum, das insbesondere ausgewählt ist
aus Phentermin, Sibutramin, Fenfluramin, Dexfenfluramin und Bromocriptin.
-
Weiter
betrifft die Erfindung die Verwendung einer Verbindung der Formel
(I), deren Stereoisomeren oder eines pharmazeutisch akzeptablen
Salzes der Verbindung oder des Stereoisomeren zur Herstellung eines
Arzneimittels zur Behandlung von Diabetes.
-
Gemäß einer
bevorzugten Variante der Verwendung zur Behandlung von Diabetes
handelt es sich um Typ I-Diabetes.
-
Gemäß einer
anderen bevorzugten Variante der Verwendung zur Behandlung von Diabetes
handelt es sich um Typ II-Diabetes.
-
Die
Erfindung betrifft weiterhin die Verwendung einer Verbindung der
Formel (I), deren Stereoisomeren oder eines pharmazeutisch akzeptablen
Salzes der Verbindung oder des Stereoisomeren zur Herstellung eines
Arzneimittels zur Behandlung von Atherosklerose.
-
Weiter
betrifft die Erfindung die Verwendung einer Verbindung der Formel
(I), deren Stereoisomeren oder eines pharmazeutisch akzeptablen
Salzes der Verbindung oder des Stereoisomeren zur Herstellung eines
Arzneimittels zur Behandlung von Bluthochdruck.
-
Weiter
betrifft die Erfindung die Verwendung einer Verbindung der Formel
(I), deren Stereoisomeren oder eines pharmazeutisch akzeptablen
Salzes der Verbindung oder des Stereoisomeren zur Herstellung eines
Arzneimittels zur Behandlung von koronarer Herzkrankheit.
-
Weiter
betrifft die Erfindung die Verwendung einer Verbindung der Formel
(I), deren Stereoisomeren oder eines pharmazeutisch akzeptablen
Salzes der Verbindung oder des Stereoisomeren zur Herstellung eines
Arzneimittels zur Behandlung von Hypercholesterinämie.
-
Weiter
betrifft die Erfindung die Verwendung einer Verbindung der Formel
(I), deren Stereoisomeren oder eines pharmazeutisch akzeptablen
Salzes der Verbindung oder des Stereoisomeren zur Herstellung eines
Arzneimittels zur Behandlung von Hyperlipidämie.
-
Weiter
betrifft die Erfindung die Verwendung einer Verbindung der Formel
(I), deren Stereoisomeren oder eines pharmazeutisch akzeptablen
Salzes der Verbindung oder des Stereoisomeren zur Herstellung eines
Arzneimittels zur Behandlung von Schilddrüsenkrankheiten.
-
Weiter
betrifft die Erfindung die Verwendung einer Verbindung der Formel
(I), deren Stereoisomeren oder eines pharmazeutisch akzeptablen
Salzes der Verbindung oder des Stereoisomeren zur Herstellung eines
Arzneimittels zur Behandlung von Hypothyreose.
-
Weiter
betrifft die Erfindung die Verwendung einer Verbindung der Formel
(I), deren Stereoisomeren oder eines pharmazeutisch akzeptablen
Salzes der Verbindung oder des Stereoisomeren zur Herstellung eines
Arzneimittels zur Behandlung von Depression.
-
Weiter
betrifft die Erfindung die Verwendung einer Verbindung der Formel
(I), deren Stereoisomeren oder eines pharmazeutisch akzeptablen
Salzes der Verbindung oder des Stereoisomeren zur Herstellung eines
Arzneimittels zur Behandlung von Obesität.
-
Weiter
betrifft die Erfindung die Verwendung einer Verbindung der Formel
(I), deren Stereoisomeren oder eines pharmazeutisch akzeptablen
Salzes der Verbindung oder des Stereoisomeren zur Herstellung eines
Arzneimittels zur Behandlung von Osteoporose.
-
Weiter
betrifft die Erfindung die Verwendung einer Verbindung der Formel
(I), deren Stereoisomeren oder eines pharmazeutisch akzeptablen
Salzes der Verbindung oder des Stereoisomeren zur Herstellung eines
Arzneimittels zur Behandlung von Schilddrüsenkrebs.
-
Weiter
betrifft die Erfindung die Verwendung einer Verbindung der Formel
(I), deren Stereoisomeren oder eines pharmazeutisch akzeptablen
Salzes der Verbindung oder des Stereoisomeren zur Herstellung eines
Arzneimittels zur Behandlung von Glaucom.
-
Weiter
betrifft die Erfindung die Verwendung einer Verbindung der Formel
(I), deren Stereoisomeren oder eines pharmazeutisch akzeptablen
Salzes der Verbindung oder des Stereoisomeren zur Herstellung eines
Arzneimittels zur Behandlung von Herzarrhythmie.
-
Weiter
betrifft die Erfindung die Verwendung einer Verbindung der Formel
(I), deren Stereoisomeren oder eines pharmazeutisch akzeptablen
Salzes der Verbindung oder des Stereoisomeren zur Herstellung eines
Arzneimittels zur Behandlung von Herzinsuffizienz (CHF).
-
Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
können
nach der Nomenklatur der IUPAC (International Union for Pure and
Applied Chemistry) oder des CAS (Chemical Abstracts Service) benannt
werden.
-
Gemäß einer
bevorzugten Art und Weise der Bezeichnung der erfindungsgemäßen Verbindungen werden
die Kohlenstoffatome in den Ringen wie in der folgenden Formel (II)
gezeigt numeriert:
-
-
Der
Gehalt an Kohlenstoffatomen der verschiedenen Kohlenwasserstoff
enthaltenden Gruppen wird durch ein Präfix angegeben, das die Mindest-
und die Höchstanzahl
der Kohlenstoffatome in der Gruppe angibt; d.h. das Präfix (Ci-Cj) gibt eine Gruppe
an, deren Anzahl an Kohlenstoffatomen zwischen den ganzen Zahlen "i" und "j" liegt.
So steht z.B. (C1-C3)Alkyl
für Alkyl
mit ein bis drei Kohlenstoffatomen, oder Methyl, Ethyl, Propyl,
Isopropyl und deren sämtliche
Isomeren sowie geradkettigen und verzweigten Formen.
-
Der
Begriff "Alkyl" steht für geradkettige
oder verzweigte Kohlenwasserstoffe. Beispiele von Alkylresten umfassen
Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl, Butyl, Isobutyl, tert.-Butyl, sec.-Butyl,
Pentyl und Hexyl. Allgemein bevorzugte Alkylreste sind (C1-C12)Alkylgruppen.
-
Der
Begriff "Alkoxy" steht für eine an
ein Sauerstoffatom gebundene Alkylgruppe. Beispiele von Alkoxyresten
umfassen Methoxy, Ethoxy, tert.-Butoxy, Propoxy und Isobutoxy. Bevorzugte
Alkoxyreste sind (C1-C12)Alkoxy-Gruppen.
-
Der
Begriff "Halogen" steht für einen
Rest, der ausgewählt
ist aus Chlor, Fluor, Brom und Jod.
-
Der
Begriff "Alkenyl" steht für einen
verzweigten oder geradkettigen Kohlenwasserstoff mit mindestens einer
Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindung.
-
Der
Begriff "Alkinyl" steht für einen
verzweigten oder geradkettigen Kohlenwasserstoff mit mindestens einer
Kohlenstoff-Kohlenstoff-Dreifachbindung.
-
Der
Begriff "Cycloalkyl" steht für einen
cyclischen Kohlenwasserstoff. Beispiele von Cycloalkylresten umfassen
Cyclopropyl, Cyclobutyl, Cyclopentyl, Cyclohexyl und Cycloheptyl.
Bevorzugte Cycloalkylreste sind (C3-C10)Cycloalkylgruppen. Die Cycloalkylreste
können
auch eine oder mehrere Doppel- oder Dreifachbindungen oder Kombinationen
von Doppel- und Dreifachbindungen besitzen, sie sind jedoch nicht
aromatisch. Beispiele von Cycloalkylresten mit Doppel- oder Dreifachbindungen
umfassen Cyclopentenyl, Cyclohexenyl, Cyclohexadienyl, Cyclobutadienyl
und dergleichen. Es ist auch darauf hinzuweisen, dass der Begriff "Cycloalkyl" auch polycyclische
Verbindungen umfasst, wie bicyclische und tricyclische Verbindungen.
Die Cycloalkylreste können
ein- bis vierfach substituiert sein.
-
Der
Begriff "Perfluoralkyl" steht für einen
Alkylrest, in dem alle Wasserstoffatome durch Fluoratome ersetzt
sind.
-
Der
Begriff "Acyl" steht für einen
von einer organischen Säure
(-COOH) durch Abspalten der Hydroxygruppe (-OH) abgeleiteten Rest.
-
Der
Begriff "Aryl" steht für einen
cyclischen, aromatischen Kohlenwasserstoff. Beispiele von Arylresten umfassen
Phenyl, Naphthyl und Biphenyl. Der Arylrest kann substituiert sein.
-
Der
Begriff "Heteroatom" umfasst Sauerstoff,
Stickstoff, Schwefel und Phosphor.
-
Der
Begriff "Heteroaryl" umfasst einen cyclischen,
aromatischen Kohlenwasserstoff, in welchem mindestens ein Kohlenstoffatom
durch ein Heteroatom ersetzt ist. Wenn der Heteroarylrest mehr als
ein Heteroatom enthält,
können
die Heteroatome gleich oder verschieden sein. Beispiele von Heteroarylresten
umfassen Pyridyl, Pyrimidinyl, Imidazolyl, Thienyl, Furyl, Pyrazinyl,
Pyrrolyl, Pyranyl, Isobenzofuranyl, Chromenyl, Xanthenyl, Indolyl,
Isoindolyl, Indolizinyl, Triazolyl, Pyridazinyl, Indazolyl, Purinyl,
Chinolizinyl, Isochinolyl, Chinolyl, Phthalazinyl, Naphthyridinyl,
Chinoxalinyl, Isothiazolyl und Benzo[b]thienyl. Bevorzugte Heteroarylreste
sind 5- bis 6-gliedrige Ringe, die 1–3 Heteroatome enthalten, welche
unabhängig
ausgewählt
sind aus O, N und S. Die Heteroarylreste einschließlich der
Heteroatome können
unsubstituiert oder ein- bis vierfach substituiert sein, gemäß den chemischen
Möglichkeiten.
Beispielsweise kann ein Schwefel-Heteroatom durch ein oder zwei
Oxogruppen substituiert sein, was dargestellt sein kann als =O.
-
Der
Begriff "Heterocycloalkyl" steht für einen
Cycloalkylrest, in dem wenigstens eines der Kohlenstoffatome durch
ein Heteroatom ersetzt ist. Wenn der Heterocycloalkylrest mehr als
ein Heteroatom enthält,
so können
die Heteroatome gleich oder verschieden sein. Beispiele von Heterocycloalkylresten
sind Tetrahydrofuryl, Morpholinyl, Piperazinyl, Piperidyl und Pyrrolidinyl.
Bevorzugte Heterocycloalkylreste besitzen 5- und 6-gliedrige Ringe
und enthalten 1–3
Heteroatome, die unabhängig
ausgewählt
sind aus O, N und S. Der Heterocycloalkylrest kann auch eine oder
mehrere Doppel- oder Dreifachbindungen oder eine Kombination von Doppel-
und Dreifachbindungen aufweisen, ist jedoch nicht aromatisch. Beispiele
Doppel- oder Dreifachbindungen enthaltender Heterocycloalkylreste
umfassen Dihydrofuran und dergleichen. Der Heterocycloalkylrest und
jedes Heteroatom kann gemäß den chemischen
Möglichkeiten
unsubstituiert oder ein- bis vierfach substituiert sein.
-
Beispielsweise
kann das Schwefel-Heteroatom durch ein oder zwei Oxogruppen substituiert
sein, was als =O dargestellt sein kann.
-
Die
cyclischen Reste, d.h. Aryl, Heteroaryl, Cycloalkyl, Heterocycloalkyl,
können
auch mehr als einen Ring umfassen. Der Naphthylrest z.B. stellt
ein kondensiertes bicyclisches Ringsystem dar. Außerdem umfasst die
vorliegende Erfindung auch Ringgruppen, die Brückenatome aufweisen oder eine
Spiroorientierung besitzen. "Spirocycloalkyl" beispielsweise meint
einen Cycloalkylrest mit einer Spiroeinheit (die Einheit wird durch ein
einziges Atom gebildet, das das einzige gemeinsame Glied der Ringe
darstellt). Außerdem
umfasst die Erfindung, sofern nicht ausdrücklich anders angegeben, alle
geeigneten Isomeren der cyclischen Reste.
-
Beispiele
5- bis 6-gliedriger aromatischer Ringe, die optional ein oder zwei
Heteroatome aufweisen, sind Phenyl, Furyl, Thienyl, Pyrrolyl, Oxazolyl,
Thiazolyl, Imidazolyl, Pyrazolyl, Isoxazolyl, Isothiazolyl, Pyridinyl,
Pyridiazinyl, Pyrimidiniyl und Pyrazinyl.
-
Beispiele
partiell gesättigter,
gesättigter
oder ungesättigter
5- bis 8-gliedriger Ringe, die optional ein bis drei Heteroatome
aufweisen, sind Cyclopentyl, Cyclohexyl, Cycloheptyl, Cyclooctyl
und Phenyl. Weitere Beispiele für
5-gliedrige Ringe sind Furyl, Thienyl, Pyrrolyl, 2-Pyrrolinyl, 3-Pyrrolinyl,
Pyrrolidinyl, 1,3-Dioxolanyl, Oxazolyl, Thiazolyl, Imidazolyl, 2H-Imidazolyl,
2-Imidazolinyl, Imidazolidinyl, Pyrazolyl, 2-Pyrazolinyl, Pyrazolidinyl,
Isoxazolyl, Isothiazolyl, 1,2-Dithiolyl, 1,3-Dithiolyl, 3H-1,2-Oxathiolyl,
1,2,3-Oxadiazolyl, 1,2,4-Oxadiazolyl, 1,2,5-Oxadiazolyl, 1,3,4-Oxadiazolyl,
1,2,3-Triazolyl, 1,2,4-Triazolyl, 1,3,4-Thiadiazolyl, 3H-1,2,3-Dioxazolyl,
1,2,4-Dioxazolyl, 1,3,2-Dioxazolyl, 1,3,4-Dioxazolyl, 5H-1,2,5-Oxathiazolyl
und 1,3-Oxathiolyl.
-
Weitere
Beispiele 6-gliedriger Ringe sind 2H-Pyranyl, 4H-Pyranyl, Pyridinyl,
Piperidinyl, 1,2-Dioxinyl, 1,3-Dioxinyl, 1,4-Dioxanyl, Morpholinyl,
1,4-Dithianyl, Thiomorpholinyl, Pyridazinyl, Pyrimidinyl, Pyrazinyl,
Piperazinyl, 1,3,5-Triazinyl, 1,2,4-Triazinyl, 1,2,3-Triazinyl,
1,3,5-Trithianyl, 4H-1,2-Oxazinyl, 2H-1,3-Oxazinyl, 6H-1,3-Oxazinyl,
6H-1,2-Oxazinyl, 1,4-Oxazinyl, 2H-1,2-Oxazinyl, 4H-1,4-Oxazinyl,
1,2,5-Oxathiazinyl, 1,4-Oxazinyl, o-Isoxazinyl, p-Isoxazinyl, 1,2,5-Oxathiazinyl,
1,2,6-Oxathiazinyl und 1,4,2-Oxadiazinyl.
-
Weitere
Beispiele 7-gliedriger Ringe sind Azepinyl, Oxepinyl, Thiepinyl
und 1,2,4-Triazepinyl.
-
Weitere
Beispiele 8-gliedriger Ringe sind Cyclooctyl, Cyclooctenyl und Cyclooctadienyl.
-
Beispiele
bicyclischer Ringe, die aus zwei kondensierten, partiell gesättigten,
gesättigten
oder ungesättigten
5- und/oder 6-gliedrigen Ringen bestehen und unabhängig voneinander
optional jeweils 1–4
Heteroatome besitzen, sind Indolizinyl, Indolyl, Isoindolyl, Indolinyl,
Cyclopenta(b)pyridinyl, Pyrano(3,4-b)pyrrolyl, Benzofuryl, Isobenzofuryl,
Benzo(b)thienyl, Benzo(c)thienyl, 1H-Indazolyl, Indoxazinyl, Benzoxazolyl,
Anthranilyl, Benzimidazolyl, Benzthiazolyl, Purinyl, Chinolyl, Isochinolyl,
Cinnolinyl, Phthalazinyl, Chinazolinyl, Chinoxalinyl, 1,8-Naphthyridinyl,
Pteridinyl, Indenyl, Isoindenyl, Naphthyl, Tetralinyl, Decalinyl,
2H-1-Benzopyranyl, Pyrido(3,4-b)-pyridinyl, Pyrido(3,2-b)-pyridinyl,
Pyrido(4,3-b)-pyridinyl, 2H-1,3-Benzoxazinyl, 2H-1,4-Benzoxazinyl, 1H-2,3-Benzoxazinyl,
4H-3,1-Benzoxazinyl, 2H-1,2-Benzoxazinyl und 4H-1,4-Benzoxazinyl.
-
Ein
cyclischer Rest kann auf verschiedene Weise an einen anderen Rest
gebunden sein. Sofern keine bestimmte Art der Bindung angegeben
ist, sind alle möglichen
Formen von der Erfindung mit umfasst. Der Begriff "Pyridyl" steht beispielsweise
für 2-,
3- oder 4-Pyridyl, und der Begriff "Thienyl" umfasst 2- oder 3-Thienyl.
-
Der
Begriff "substituiert" bedeutet, dass ein
Wasserstoffatom eines Moleküls
durch ein anderes Atom oder Molekül ersetzt wurde. Das das Wasserstoffatom
ersetzende Atom oder Molekül
wird Substituent genannt.
-
Das
Symbol "–" steht für eine kovalente
Bindung.
-
Der
Begriff "Radikal" steht für eine Gruppe
von Atomen, die sich in einer chemischen Reaktion wie ein einzelnes
Atom verhält;
beispielsweise ist ein organischer Radikal eine Gruppe von Atomen,
die einer sie enthaltenden Verbindung bestimmte charakteristische
Eigenschaften verleiht oder während
einer Reihe von Reaktionen unverändert
bleibt.
-
Der
Begriff "therapeutisch
wirksame Menge" steht
für eine
Menge einer Verbindung der Formel (I), deren Stereoisomeren oder
Prodrugs; oder eines pharmazeutisch akzeptablen Salzes der Verbindung,
des Stereoisomeren oder Prodrugs; oder einer Kombination einer Verbindung
der Formel (I), deren Stereoisomeren oder Prodrugs, oder eines pharmazeutisch
akzeptablen Salzes der Verbindung, des Stereoisomeren oder Prodrugs
mit einer im Folgenden genauer beschriebenen weiteren Verbindung,
die ein oder mehrere Symptome einer bestimmten Krankheit oder eines
bestimmten Zustands mildert, abschwächt oder beseitigt, oder den Ausbruch
eines oder mehrerer Symptome einer bestimmten Krankheit oder eines
bestimmten Zustands verhindert oder verzögert.
-
Der
Begriff "Patient" bezieht sich auf
Tiere wie Hunde, Katzen, Rinder, Pferde, Schafe und Menschen. Bevorzugt
handelt es sich dabei um Säugetiere,
insbesondere Menschen, und zwar männlichen und weiblichen Geschlechts.
-
Der
Begriff "pharmazeutisch
akzeptabel" bedeutet,
dass die Substanz oder Komposition chemisch und/oder toxikologisch
kompatibel mit den übrigen
Bestandteilen einer Formulierung und/oder mit dem damit behandelten
Patienten sein muss.
-
Der
Begriff "in der
Reaktion inertes Lösungsmittel" oder "inertes Lösungsmittel" bezieht sich auf
Lösungsmittel
oder Lösungsmittelgemische,
die nicht in einer das Zielprodukt negativ beeinflussenden Weise
mit Ausgangsverbindungen, Reagenzien, Zwischenprodukten oder Produkten
interagieren.
-
Die
Begriffe "Behandeln" und "Behandlung" umfassen sowohl
die präventive,
d.h. prophylaktische, als auch die palliative Behandlung.
-
Die
Charakteristika von Patienten, die dem Risiko der Atherosklerose
ausgesetzt sind, sind dem Fachmann bekannt. Sie umfassen Patienten,
in deren Familie Herz-Kreislauf-Erkrankungen
einschließlich
Bluthochdruck und Atherosklerose auftreten, und Patienten mit Obesität, Bewegungsmangel,
Hypercholesterämie,
Hyperlipidämie
und/oder Hypertriglyceridämie,
hohem LDL-(Low-Density Lipoprotein) oder LP(a)-(Lipoprotein (a))-Spiegel, niedrigem
HDL-(High-Density Lipoprotein)-Spiegel und dergleichen.
-
In
einer Ausgestaltung betrifft die Erfindung die Behandlung von Diabetes
einschließlich
gestörter
Glucosetoleranz (IGT), Insulinresistenz, insulinabhängigem Diabetes
mellitus (Typ I) und insulinunabhängigem Diabetes mellitus (NIDDM
oder Typ II). Die Behandlung des Diabetes schließt Komplikationen des Diabetes
wie z.B. Neuropathie, Nephropathie, Retinopathie, Katarakte und
dergleichen mit ein.
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Der
mit den Verbindungen der Formel (I), deren Stereoisomeren und Prodrugs
und den pharmazeutisch akzeptablen Salzen der Verbindungen, Stereoisomeren
oder Prodrugs bevorzugt behandelte Diabetestyp ist der insulinunabhängige Diabetes
mellitus, d.h., NIDDM.
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Diabetes
kann behandelt werden, indem man einem Patienten, der an Diabetes
(Typ I oder Typ II), Insulinresistenz, gestörter Glucosetoleranz (IGT)
oder einer Komplikation des Diabetes wie Neuropathie, Nephropathie,
Retinopathie oder Katarakt leidet, eine therapeutisch wirksame Menge
einer Verbindung der Formel (I), deren Stereoisomeren oder eines
pharmazeutisch akzeptablen Salzes der Verbindung oder des Stereoisomeren
verabreicht. Ebenso können
Diabetespatienten durch Verabreichung einer Verbindung der Formel
(I), deren Stereoisomeren oder eines pharmazeutisch akzeptablen
Salzes der Verbindung oder des Stereoisomeren zusammen mit einem
oder mehreren weiteren antidiabetischen Mitteln behandelt werden.
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Beispiele
von Substanzen, die in Kombination mit Verbindungen der Formel (I),
deren Stereoisomeren und den pharmazeutisch akzeptablen Salzen der
Verbindungen und Stereoisomeren zur Behandlung von Diabetes eingesetzt
werden können,
umfassen: Insulin und dessen Analoga (z.B. LysPro-Insulin); Insulin
zur Inhalation; GLP-1(7–37)
(Insulinotropin) und GLP-1(7–36)-NH2; Sulfonylharnstoffe und deren Analoga:
Chlorpropamid, Glibenclamid, Tolbutamid, Tolazamid, Acetohexamid,
Glipizid, Glimepirid, Repaglinid und Meglitinid; Biguanide: Metformin,
Phenformin, Buformin; α2-Antagonisten
und Imidazoline: Midaglizol, Isaglidol, Deriglidol, Idazoxan, Efaroxan,
Fluparoxan; weitere Insulin-Secretagoga wie Linoglirid, A-4166;
Glitazone wie Ciglitazon, Pioglitazon, Englitazon, Troglitazon,
Darglitazon, BRL49653; Fettsäure-Oxidations-Inhibitoren
wie Clomoxir, Etomoxir; α-Glucosidase-Inhibitoren wie Acarbose,
Miglitol, Emiglitat, Voglibose, MDL-25,637, Camiglibose, MDL-73,945; β-Agonisten
wie BRL 35135, BRL 37344, RO 16-8714, ICI D7114, CL 316,243; Phosphodiesterase-Inhibitoren
wie L-386,398; lipidsenkende Mittel wie Benfluorex; Mittel gegen
Obesität
wie Fenfluramin; Vanadat und Vanadiumkomplexe (z.B. Naglivan®)
sowie Peroxovanadiumkomplexe; Amylinantagonisten; Glucagonantagonisten;
Gluconeogenese-Inhibitoren; Somatostatin-Analoga; antilipolytische
Mittel wie Nikotinsäure,
Acipimox, WAG 994. Ebenso können
Pramlintid (SymlinTM), CC 2993 und Nateglinid
in Kombination mit den Verbindungen der Formel (I), deren Stereoisomeren
und Prodrugs sowie den pharmazeutisch akzeptablen Salzen der Verbindungen,
Stereoisomeren und Prodrugs eingesetzt werden. Alle Wirkstoffe oder
Wirkstoffkombinationen können
auf die oben beschriebene Weise verabreicht werden.
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Weiterhin
können
die Verbindungen der Formel (I), deren Stereoisomeren und die pharmazeutisch
akzeptablen Salze der Verbindungen und Stereoisomeren in Kombination
mit einem oder mehreren Aldose-Reduktase-Inhibitoren, Glycogenphosphorylase-Inhibitoren,
Sorbit-Dehydrogenase-Inhibitoren, NHE-1-Inhibitoren und/oder Glucocorticoid-Rezeptor-Antagonisten
verwendet werden.
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Außerdem können die
Verbindungen der Formel (I), deren Stereoisomeren und die pharmazeutisch akzeptablen
Salze der Verbindungen und Stereoisomeren in Kom bination mit einem
Aldose-Reduktase-Inhibitor verwendet werden, wobei sich dieser Begriff
auf Verbindungen bezieht, die die Biokonversion von Glucose zu Sorbit
inhibieren, wobei diese Biokonversion durch das Enzym Aldose-Reduktase
katalysiert wird. Entsprechend stellen die Aldose-Reduktase-Inhibitoren
eine Klasse von Verbindungen dar, die für ihre Verwendbarkeit zur Prävention
und Behandlung von Zuständen
bekannt sind, die durch Komplikationen des Diabetes verursacht werden,
wie u.a. diabetischer Neuropathie und Nephropathie. Solche Verbindungen
sind dem Fachmann bekannt und können
durch biologische Standardtests leicht identifiziert werden. So
sind beispielsweise der Aldose-Reduktase-Inhibitor Zopolrestat,
3,4-Dihydro-4-Oxo-3-[[5-(trifluormethyl)-2-benzothiazolyl]methyl]-1-phthalazinessigsäure, und
verwandte Verbindungen im US-Patent Nr. 4,939,140 beschrieben.
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Bekanntlicherweise
können
Aldose-Reduktase-Inhibitoren zur Senkung des Lipidspiegels bei Säugetieren
eingesetzt werden, siehe z.B. US-Patent Nr. 4,492,706 und die europäische Patentanmeldung
EP 0 310 931 . Im US-Patent
Nr. 5,064,830 ist die Verwendung bestimmter Oxophthalazinylessigsäuren darstellender
Aldose-Reduktase-Inhibitoren,
u.a. auch Zopolrestat, zur Senkung der Harnstoffkonzentrationen
im Blut beim Menschen offenbart. Im US-Patent Nr. 5,391,551 ist
die Verwendung bestimmter Aldose-Reduktase-Inhibitoren, u.a. auch
Zopolrestat, zur Senkung der Lipidkonzentrationen im Blut beim Menschen
offenbart. Gemäß dieser
Offenbarung liegt der therapeutische Wert in der Behandlung von
Krankheiten, die durch einen erhöhten Triglyceridspiegel
im Blut hervorgerufen werden, u.a. Herz- und Gefäßkrankheiten wie Thrombose,
Arteriosklerose, Myokardinfarkt und Angina pectoris. Ein bevorzugter
Aldose-Reduktase-Inhibitor ist gemäß jener Offenbarung Zopolrestat.
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Alle
Aldose-Reduktase-Inhibitoren können
in Kombination mit den Verbindungen der Formel (I), deren Stereoisomeren
und den pharmazeutisch akzeptablen Salzen der Verbindungen und Stereoisomeren
eingesetzt werden. Die Hemmung der Aldose-Reduktase kann durch den Fachmann leicht
mit Hilfe von Standardassays festgestellt werden (J. Malone, Diabetes,
29, 861–864
(1980) "Red Cell
Sorbitol, an Indicator of Diabetic Control"). Dort sind verschiedene Aldose-Reduktase-Inhibitoren beschrieben,
jedoch kennt der Fachmann weitere Aldose-Reduktase-Inhibitoren,
die in den erfindungsgemäßen Kompositionen
und Verfahren eingesetzt werden können.
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Die
Aktivität
eines Aldose-Reduktase-Inhibitors in einem bestimmten Gewebesubstrat
kann bestimmt werden durch Testen der Menge Aldose-Reduktase-Inhibitor,
die zur Senkung der Sorbitkonzentration im Gewebe (d.h. durch Hemmung
der weiteren Produktion von Sorbit infolge der Blockade der Aldose-Reduktase) oder
zur Senkung der Fructosekonzentration im Gewebe (durch Hemmung der
Produktion von Sorbit infolge der Blockade der Aldose-Reduktase
und dadurch der Produktion von Fructose) erforderlich ist.
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Entsprechend
sind weitere Beispiele für
Aldose-Reduktase-Inhibitoren, die in der Praxis in den erfindungsgemäßen pharmazeutischen
Kompositionen, Kombinationen, Verwendungen und Kits eingesetzt werden
können,
unter anderem folgende:
- (1) 3-(4-Brom-2-fluorbenzyl)-3,4-dihydro-4-oxo-1-phtalazinessigsäure (Ponalrestat,
US-Patent Nr. 4,251,528);
- (2) N-[[(5-Trifluormethyl)-6-methoxy-1-naphthalenyl]thioxomethyl]-N-methylglycin
(Tolrestat, US-Patent Nr. 4,600,724);
- (3) 5-[(Z,E)-β-methylcinnamyliden]-4-oxo-2-thioxo-3-thiazolidenessigsäure (Epalrestat,
US-Patente Nr. 4,464,382, 4,791,126 und 4,831,045);
- (4) 3-(4-Brom-2-fluorbenzyl)-7-chlor-3,4-dihydro-2,4-dioxo-1(2H)-chinazolinessigsäure (Zenarestat, US-Patente
Nr. 4,734,419 und 4,883,800);
- (5) 2R,4R-6,7-Dichlor-4-hydroxy-2-methylchroman-4-essigsäure (US-Patent
Nr. 4,883,410);
- (6) 2R,4R-6,7-Dichlor-6-fluor-4-hydroxy-2-methylchroman-4-essigsäure (US-Patent
Nr. 4,883,410);
- (7) 3,4-Dihydro-2,8-diisopropyl-3-oxo-2H-1,4-benzoxazin-4-essigsäure (US-Patent
Nr. 4,771,050);
- (8) 3,4-Dihydro-3-oxo-4-[(4,5,7-trifluor-2-benzothiazolyl)methyl]-2H-1,4-benzothiazin-2-essigsäure (SPR-210,
US-Patent Nr. 5,252,572);
- (9) N-[3,5-Dimethyl-4-[(nitromethyl)sulfonyl]phenyl]-2-methyl-benzolacetamid
(ZD5522, US-Patente Nr. 5,270,342 und 5,430,060);
- (10) (S)-6-Fluorspiro[chroman-4,4'-imidazolidin]-2,5'-dion (Sorbinil, US-Patent Nr. 4,130,714);
- (11) d-2-Methyl-6-fluor-spiro(chroman-4',4'-imidazolidin)-2',5'-dion (US-Patent
Nr. 4,540,704);
- (12) 2-Fluor-spiro(9H-fluoren-9,4'-imidazolidin)2'5'-dion
(US-Patent Nr. 4,438,272);
- (13) 2,7-Di-fluor-spiro(9H-fluoren-9,4'-imidazolidin)2',5'-dion
(US-Patente Nr. 4,436,745 und 4,438,272);
- (14) 2,7-Di-fluor-5-methoxy-spiro(9H-fluoren-9,4'-imidazolidin)2',5'-dion (US-Patente
Nr. 4,436,745 und 4,438-272);
- (15) 7-Fluor-spiro(5H-indenol[1,2-b]pyridin-5,3'-pyrrolidin)2,5'-dion (US-Patente
Nr. 4,436,745 und 4,438,272);
- (16) d-cis-6'-Chlor-2',3'-dihydro-2'-methyl-spiro-(imidazolidin-4,4'-4'-H-pyrano(2,3-b)pyridin)-2,5-dion (US-Patent
Nr. 4,980,357);
- (17) Spiro[imidazolidin-4,5'(6H)-chinolin]2,5-dion-3'-chlor-7',8'-dihydro-7'-methyl-(5'-cis) (US-Patent Nr. 5,066,659);
- (18) (2S,4S)-6-Fluor-2',5'-dioxospiro(chroman-4,4'-imidazolidin)-2-carboxamid
(US-Patent Nr. 5,447,946 und
- (19) 2-[(4-Brom-2-fluorphenyl)methyl]-6-fluorspiro[isochinolin-4(1H),3'-pyrrolidin]-1,2',3,5'(2H)-tetron (ARI-509,
US-Patent Nr. 5,037,831).
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Weitere
Aldose-Reduktase-Inhibitoren, die in den erfindungsgemäßen pharmazeutischen
Kompositionen, Kombinationen, Verwendungen und Kits eingesetzt werden
können,
umfassen Verbindungen der Strukturformel (Ia):
und deren pharmazeutisch
akzeptable Salze und Prodrugs, worin
Z für O oder S steht;
R
1 für
Hydroxy oder einen Rest steht, der in vivo unter Erhalt einer Verbindung
der Formel (Ia), worin R
1 OH bedeutet, abspaltbar
ist, und
X und Y gleich oder verschieden sind und aus Wasserstoff,
Trifluormethyl, Fluor und Chlor ausgewählt sind.
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Eine
bevorzugte Untergruppe der oben angeführten Aldose-Reduktase-Inhibitoren
umfasst die Verbindungen 1, 2, 3, 4, 5, 6, 9, 10 und 17 sowie die
folgenden Verbindungen der Formel (Ia):
3,4-Dihydro-3-(5-fluorbenzothiazol-2-ylmethyl)-4-oxophthalazin-1-yl-essigsäure [R1 = Hydroxy, X = F, Y = H];
3-(5,7-Difluorbenzothiazol-2-ylmethyl)-3,4-dihydro-4-oxophthalazin-1-yl-essigsäure [R1 = Hydroxy, X = Y = F];
3-(5-Chlorbenzothiazol-2-ylmethyl)-3,4-dihydro-4-oxophthalazin-1-yl-essigsäure [R1 = Hydroxy, X = Cl, Y = H];
3-(5,7-Dichlorbenzothiazol-2-ylmethyl)-3,4-dihydro-4-oxophthalazin-1-yl-essigsäure [R1 = Hydroxy, X = Y = Cl];
3,4-Dihydro-4-oxo-3-(5-trifluormethylbenzoxazol-2-ylmethyl)phthalazin-1-yl-essigsäure [R1 = Hydroxy, X = CF3,
Y = H];
3,4-Dihydro-3-(5-fluorbenzoxazol-2-ylmethyl)-4-oxophthalazin-1-yl-essigsäure [R1 = Hydroxy, X = F, Y = H];
3-(5,7-Difluorbenzoxazol-2-ylmethyl)-3,4-dihydro-4-oxophthalazin-1-yl-essigsäure [R1 = Hydroxy, X = Y = F];
3-(5-Chlorbenzoxazol-2-ylmethyl)-3,4-dihydro-4-oxophthalazin-1-yl-essigsäure [R1 = Hydroxy, X = Cl, Y = H];
3-(5,7-Dichlorbenzoxazol-2-ylmethyl)-3,4-dihydro-4-oxophthalazin-1-yl-essigsäure [R1 = Hydroxy, X = Y = Cl] und
Zopolrestat:
3,4-Dihydro-4-oxo-3-[[5-(trifluormethyl)-2-benzothiazolyl]methyl]-1-phthalazinessigsäure [R1 = Hydroxy, X = Trifluormethyl; Y = H].
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Verfahren
zur Herstellung der Aldose-Reduktase-Inhibitoren der Formel (Ia)
sind in der internationalen Patentanmeldung WO 99/26659 beschrieben.
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Die
Verbindungen der Formel (I), deren Stereoisomeren und die pharmazeutisch
akzeptablen Salze der Verbindungen und Stereoisomeren können auch
in Kombination mit einem Glucocorticoid-Rezeptor-Antagonisten verwendet
werden.
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Der
Glucocorticoid-Rezeptor (GR) befindet sich in auf Glucocorticoid-responsive
Zellen, wo er im Cytosol in inaktivem Zustand ruht, bis er durch
einen Agonisten angeregt wird. Nach Anregung translokiert der Glucocorticoid-Rezeptor
in den Zellkern, wo er spezifisch mit DNA und/oder Protein(en) interagiert
und die Transkription in auf Glucocorticoid-responsive Weise reguliert.
Zwei Beispiele von mit dem Glucocorticoid-Rezeptor interagierenden
Proteinen sind die Transkriptionsfaktoren API und NFκ-β. Solche
Interaktionen führen im
Ergebnis zur Hemmung der API- und NFκ-β-vermittelten Transkription und sind
wahrscheinlich für
die entzündungshemmende
Wirkung endogen verabreichter Glucocorticoide verantwortlich. Außerdem können Glucocorticoide
von der Transkription im Kern unabhängige physiologische Wirkung
haben. Biologisch relevante Glucocorticoid-Rezeptor-Agonisten sind
u.a. Cortisol und Corticosteron.
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Es
gibt zahlreiche synthetische Glucocorticoid-Rezeptor-Agonisten wie
Dexamethason, Prednison und Prednisolon. Definitionsgemäß binden
Glucocorticoid-Rezeptor-Antagonisten
an den Rezeptor und verhindern die Bindung von Glucocorticoid-Rezeptor-Agonisten
und die Auslösung
von GR-vermittelten Prozessen wie der Transkription. RU-486 ist
ein Beispiel für
einen nicht-selektiven Glucocorticoid-Rezeptor-Antagonisten. GR-Antagonisten können zur
Behandlung von mit einem Überschuss
oder einem Mangel an Glucocorticoiden im Körper in Zusammenhang stehenden
Krankheiten eingesetzt werden. Als solche können sie verwendet werden zur
Behandlung von: Obesität,
Diabetes, Herz- und Gefäßkrankheiten,
Bluthochdruck, Syndrom X, Depression, Angst, Glaucom, HIV (Human
Immunodeficiency Virus) oder AIDS (Acquired Immunodeficiency Syndrome),
Neurodegeneration (z.B. Alzheimer und Parkinson), Cognition Enhancement,
Cushing-Syndrom, Addison-Krankheit, Osteoporose, Schwäche, Entzündungskrankheiten
(wie Osteoarthritis, Gelenkrheumatismus, Asthma und Rhinitis), Test
der Adrenalfunktion, Virusinfektionen, Immunschwäche, Immunmodulation, Autoimmunkrankheiten,
Allergien, Wundheilung, zwanghaftem Verhalten, multipler Arzneimittel-Resistenz,
Sucht, Psychosen, Anorexie, Cachexie, posttraumatischem Stresssyndrom,
Knochenbruch nach operativen Eingriffen, Arzneimittel-Katabolismus
und Prävention
von Muskelschwäche.
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Beispiele
bevorzugter GR-Antagonisten, die in den erfindungsgemäßen pharmazeutischen
Kompositionen, Kombinationen, Verwendungen und Kits eingesetzt werden
können,
sind unter anderem auch die Verbindungen, die in der US-Patentanmeldung
Nr. 60/132,130 (provisional application) offenbart sind, auf die
hiermit vollinhaltlich Bezug genommen wird.
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Die
Verbindungen der Formel (I), deren Stereoisomeren und die pharmazeutisch
akzeptablen Salze der Verbindungen und Stereoisomeren können auch
in Kombination mit einem Sorbit-Dehydrogenase-Inhibitor verwendet
werden.
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Sorbit-Dehydrogenase-Inhibitoren
senken die Fructosekonzentration und werden zur Behandlung oder
Prävention
von diabetischen Komplikationen wie Neuropathie, Retinopathie, Nephropathie,
Cardiomyopathie, Microangiopathie und Macroangiopathie eingesetzt.
In den US-Patenten 5,728,704 und 5,866,578 sind Verbindungen und
ein Verfahren zur Behandlung oder Prävention diabetischer Komplikationen
durch Inhibition des Enzyms Sorbit-Dehydrogenase offenbart.
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Die
Verbindungen der Formel (I), deren Stereoisomeren und die pharmazeutisch
akzeptablen Salze der Verbindungen und Stereoisomeren können auch
in Kombination mit Inhibitoren des Natrium-Wasserstoff-Austauschers
Typ 1 (NHE-1) verwendet werden. Beispiele solcher NHE-1-Inhibitoren
sind unter anderem die in der Internationalen Patentanmeldung WO
99/43663 offenbarten Verbindungen.
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Die
Verbindungen der Formel (I), deren Stereoisomeren und die pharmazeutisch
akzeptablen Salze der Verbindungen und Stereoisomeren können auch
in Kombination mit einem Glycogenphosphorylase-Inhibitor verwendet
werden.
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In
Kombination mit den Verbindungen der Formel (I), deren Stereoisomeren
und Prodrugs sowie den pharmazeutisch akzeptablen Salzen der Verbindungen,
Stereoisomeren und Prodrugs kann jeder beliebige Glycogenphosphorylase-Inhibitor
eingesetzt werden. Die Inhibition der Glycogenphosphorylase kann
durch den Fachmann leicht mit Hilfe von Standardassays festgestellt
werden (siehe z.B. Pesce et al., Clinical Chemistry, 23, 1711–1717).
Dem Fachmann sind verschiedene Glycogenphosphorylase-Inhibitoren
bekannt (z.B. internationale Patentanmeldung WO 95/24391 und die
im US-Patent Nr. 5,952,363 offenbarten Inhibitoren). Weitere Glycogenphosphorylase-Inhibitoren,
die gemäß den erfindungsgemäßen Verfahren
verwendet werden können,
sind in den folgenden Publikationen offenbart: US-Patent Nr. 5,998,463;
Oikanomakos et al., Protein Science, 8 (10), 1930–1945 (1999),
worin insbesondere die Verbindung 3-Isopropyl-4-(2-chlorphenyl)-1,4-dihydro-1-ethyl-2-methylpyridin offenbart
ist; internationale Patentanmeldungen WO 9524391; WO 9709040; WO
9840353; WO 9850359 und WO 9731901; europäische Patentanmeldung
EP 0 884 050 ; und Hoover
et al., J. Med. Chem., 41, 2934–2938
(1998).
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Eine
Klasse allgemein bevorzugter Glycogenphosphorylase-Inhibitoren für solche
Kombinationen umfasst beispielsweise die in der am 30. September
1999 eingereichten US-Patentanmeldung Nr. 60/157,148 (provisional
application) offenbarten Verbindungen sowie die in den üblich übertragenen
(commonly assigned) internationalen Patentanmeldungen WO 96/39384
und WO 96/39385 offenbarten Verbindungen.
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Weiter
können
die Verbindungen der Formel (I), deren Stereoisomeren und die pharmazeutisch
akzeptablen Salze der Verbindungen und Stereoisomeren auch in Kombination
mit anderen pharmazeutisch wirksamen Stoffen wie die Biosynthese
oder die Absorption von Cholesterin hemmenden Substanzen, insbesondere
HMG-CoA-Reduktase-Inhibitoren,
HMG-CoA-Synthase-Inhibitoren, HMG-CoA-Reduktase- oder -Synthase-Gen-Expressions-Inhibitoren,
CETP-Inhibitoren, Gallensäure-Maskierungsmitteln,
Fibraten, ACAT-Inhibitoren, Squalen-Synthetase-Inhibitoren, Antioxidanzien
oder Niacin verabreicht werden.
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Die
Verbindungen der Formel (I), deren Stereoisomeren und die pharmazeutisch
akzeptablen Salze der Verbindungen und Stereoisomeren können auch
in Kombination mit natürlich
vorkommenden, den Cholesterinspiegel im Plasma senkenden Verbindungen
verabreicht werden. Solche natürlich
vorkommenden Verbindungen sind allgemein als Nutrazeutika bekannt
und können
zum Beispiel Knoblauchextrakt, Niacin und dergleichen enthalten.
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Weiterhin
können
die Verbindungen der Formel (I), deren Stereoisomeren und die pharmazeutisch
akzeptablen Salze der Verbindungen und Stereoisomeren auch in Kombination
mit einem Apolipoprotein-B-Sekretionsinhibitor und/oder einem Inhibitor
des Proteins des microsomalen Triglyceridtransfers (MTP) verwendet
werden. Einige bevorzugte Apolipoprotein-B-Sekretionsinhibitoren
und/oder MTP-Inhibitoren sind im üblich übertragenen US-Patent Nr. 5,919,795
offenbart.
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Der
Fachmann kennt verschiedene apo-B-Sekretions-/MTP-Inhibitoren. Wenn
auch in den erfindungsgemäßen pharmazeutischen
Kompositionen, Kombinationen, Verfahren und Kits jeder beliebige
Apolipoprotein-B-Sekretions-/MTP-Inhibitor verwendet werden kann,
so sind die bevorzugten Apolipoprotein-B-Sekretions-/MTP-Inhibitoren doch
diejenigen Verbindungen, die z.B. offenbart sind in den europäischen Patentanmeldungen
EP 0 643 057, EP 0 719 763, EP 0 753 517, EP 0 764 647, EP 0 765
878, EP 0 779 276, EP 0 779 279, EO 0 799 828, EP 0, 799 829, EP
0 802 186, EP 0 802 192 und EP 802 167; den internationalen Patentanmeldungen
WO 96/13499, WO 96/33193, WO 96/40640, WO 97/26240, WO 97/43255,
WO 97/43257, WO 98/16526 und WO 98/23593, und in den US-Patenten
Nr. 5,595,872, 5,646,162, 5,684,014, 5,712,279, 5,739,135 und 5,789,197.
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Besonders
bevorzugte Apolipoprotein-B-Sekretions-/MTP-Inhibitoren sind die
Biphenyl-2-carbonsäure-tetrahydroisochinolin-6-yl-amid-derivate,
die in den internationalen Patentanmeldungen WO 96/40640 und WO
98/23593 offenbart sind. Insbesondere bevorzugte, in den internationalen
Patentanmeldungen WO 96/40640 und WO 98/23593 offenbarte und in
den erfindungsgemäßen pharmazeutischen
Kompositionen, Kombinationen, Verfahren und Kits verwendbare Apolipoprotein-B-Sekretions- /MTP-Inhibitoren
sind 4'-Trifluormethyl-biphenyl-2-carbonsäure-[2-(1H-[1,2,4]triazol-3-ylmethyl)-1,2,3,4-tetrahydroisochin-6-yl]-amid
und 4'-Trifluormethyl-biphenyl-2-carbonsäure-[2-(acetylaminoethyl)-1,2,3,4-tetrahydroisochinol-6-yl]-amid.
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Eine
weitere Klasse besonders bevorzugter Apolipoprotein-B-Sekretions-/MTP-Inhibitoren
ist in den US-Patenten Nr. 5,595,872, 5,721,279, 5,739,135 und 5,789,197
offenbart.
-
Insbesondere
bevorzugte, in den US-Patenten Nr. 5,595,872, 5,721,279, 5,739,135
und 5,789,197 offenbarte und in den erfindungsgemäßen pharmazeutischen
Kompositionen, Kombinationen, Verfahren und Kits verwendbare Apolipoprotein-B-Sekretions-/MTP-Inhibitoren
sind 9-(4-{4-[4'Trifluormethyl-biphenyl-2-carbonyl)-amino]-piperidin-1-yl}-butyl-9H-fluoren-9-carbonsäure-(2,2,2-trifluorethyl)-amid
und 9-{4-[4-(2-Benzothiazol-2-yl-benzoylamino)-piperidin-1-yl]-butyl}-9H-fluoren-9-carbonsäure-(2,2,2-trifluorethyl)-amid.
-
Eine
weitere Klasse besonders bevorzugter Apolipoprotein-B-Sekretions-/MTP-Inhibitoren
ist in der internationalen Patentanmeldung WO 98/16526 offenbart.
-
Insbesondere
bevorzugte, in der internationalen Patentanmeldung WO 98/16526 offenbarte
und in den erfindungsgemäßen pharmazeutischen
Kompositionen, Kombinationen, Verfahren und Kits verwendbare Apolipoprotein-B-Sekretions-/MTP-Inhibitoren
sind [11a-R]-8-[(4-Cyanophenyl)methoxy]-2-cyclopentyl-7-(prop-2-enyl)-2,3,11,11a-tetrahydro-6H-pyrazino[1,2b]isochinolin-1,4-dion
und [11a-R]-Cyclopentyl-7-(prop-2-enyl)-8-[(pyridin-2-yl)methoxy]-2,3,11,11a-tetrahydro-6H-pyrazino[1,2b]isochinolin-1,4-dion.
-
Eine
weitere Klasse besonders bevorzugter Apolipoprotein-B-Sekretions-/MTP-Inhibitoren
ist im US-Patent Nr. 5,684,014 offenbart.
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Ein
insbesondere bevorzugter, im US-Patent Nr. 5,684,014 offenbarter
und in den erfindungsgemäßen pharmazeutischen
Kompositionen, Kombinationen, Verfahren und Kits verwendbarer Apolipoprotein-B-Sekretions-/MTP-Inhibitor
ist 2-Cyclopentyl-2-[4-(2,4-dimethyl-pyrido[2,3-b]indol-9-ylmethyl)-phenyl]-N-(2-hydroxy-1-phenyl-ethyl)-acetamid.
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Eine
weitere Klasse besonders bevorzugter Apolipoprotein-B-Sekretions-/MTP-Inhibitoren
ist im US-Patent Nr. 5,646,162 offenbart.
-
Ein
insbesondere bevorzugter, im US-Patent Nr. 5,646,162 offenbarter
und in den erfindungsgemäßen pharmazeutischen
Kompositionen, Kombinationen, Verfahren und Kits verwendbarer Apolipoprotein-B-Sekretions-/MTP-Inhibitor
ist 2-Cyclopentyl-N-(2-hydroxy-1-phenylethyl-2-[4-(chinolin-2-ylmethoxy)-phenyl]-acetamid.
-
Weitere
Apolipoprotein-B-Sekretions-/MTP-Inhibitoren, die in Kombination
mit den Verbindungen der Formel (I), deren Stereoisomeren und den
pharmazeutisch akzeptablen Salzen der Verbindungen und Stereoisomeren
eingesetzt werden können,
sind in der am 11. November 1999 eingereichten US-Patentanmeldung Nr.
60/164,803 (provisional application) offenbart. Beispiele konkreter
bevorzugter Apolipoprotein-B-Sekretions-/MTP-Inhibitoren sind in
der genannten Anmeldung aufgeführt,
auf die hiermit vollinhaltlich Bezug genommen wird.
-
Im
Folgenden sind bestimmte Inhibitoren der Cholesterin-Absorption
und -Biosynthese ausführlich
beschrieben. Weitere Inhibitoren der Absorption von Cholesterin
sind dem Fachmann bekannt und beispielsweise in der internationalen
Patentanmeldung WO 94/00480 beschrieben.
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Im
Rahmen der erfindungsgemäßen Kombinationstherapie
kann als zusätzliche
Verbindung jeder beliebige HMG-CoA-Reduktase-Inhibitor eingesetzt
werden.
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Der
Begriff HMG-CoA-Reduktase-Inhibitor bezieht sich auf Verbindungen,
die die durch das Enzym HMG-CoA-Reduktase katalysierte Biotransformation
des Hydroxymethylglutaryl-Coenzyms A in Mevalonsäure hemmen. Die Hemmung kann
durch den Fachmann auf einfache Weise mit Hilfe von Standardassays
festgestellt werden (siehe z.B. Methods of Enzymology, 71, 455–509 (1981)
und die dort genannten Literaturstellen). Etliche dieser Verbindungen
sind im Folgenden aufgeführt
und beschrieben. Im US-Patent Nr. 4,231,938 sind bestimmte Verbindungen
aufgeführt,
die nach der Kultivierung eines zur Art Aspergillus gehörenden Microorganismus
isoliert wurden, wie z.B. Lovastatin. Weiter sind in US-Patent Nr.
4,444,784 synthetische Derivate der vorgenannten Verbindungen wie
z.B. Simvastatin offenbart. In US-Patent Nr. 4,739,073 sind bestimmte
substituierte Indole wie Fluvastatin offenbart. In US-Patent Nr.
4,346,227 sind ML-236B-Derivate wie Pravastatin offenbart. Die europäische Patentanmeldung
0 491 226 nennt bestimmte Pyridyldihydroxyheptensäuren wie
Rivastatin. In US-Patent Nr. 4,647,576 sind bestimmte 6-[2-(substituiertes
Pyrrol-1-yl)-alkyl]-pyran-2-one
wie Atorvastatin offenbart. Weitere HMG-CoA-Reduktase-inhibitoren
sind dem Fachmann bekannt. Beispiele auf dem Markt befindlicher,
HMG-CoA-Reduktase-Inhibitoren
enthaltender Produkte sind Baycol®, Lescol®,
Lipitor®,
Mevacor®,
Pravachol® und
Zocor®.
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Im
Rahmen der erfindungsgemäßen Kombinationstherapie
kann als zusätzliche
Verbindung jeder beliebige HMG-CoA-Synthase-Inhibitor eingesetzt
werden. Der Begriff HMG-CoA-Synthase-Inhibitor bezieht sich auf
Verbindungen, die die durch das Enzym HMG-CoA-Synthase katalysierte
Biosynthese des Hydroxymethylglutaryl-Coenzyms A aus Acetyl-Coenzym
A und Acetoacetyl-Coenzym A inhibieren. Die Hemmung kann durch den
Fachmann auf einfache Weise mit Hilfe von Standardassays festgestellt
werden (siehe z.B. Methods of Enzymology, 35, 155–160 (1975),
und Methods of Enzymology, 110, 19–26 (1985), sowie die dort
genannten Literaturstellen). Etliche dieser Verbindungen sind im
Folgenden aufgeführt
und beschrieben. In US-Patent
Nr. 5,120,729 sind bestimmte Betalactamderivate offenbart. US-Patent
Nr. 5,064,856 nennt bestimmte Spirolactonderivate, die durch Kultivation
des Microorganismus MF5253 erhalten werden. In US-Patent Nr. 4,847,271 sind
bestimmte Oxetanverbindungen offenbart wie z.B. 11-(3-Hydroxymethyl-4-oxo-2-oxetal)-3,5,7-trimethyl-2,4-undecadiensäurederivate.
Weitere in den erfindungsgemäßen Verfahren,
Kompositionen und Kits einzusetzenden HMG-CoA-Synthase-Inhibitoren
sind dem Fachmann bekannt.
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Weiterhin
kann im Rahmen der erfindungsgemäßen Kombinationstherapie
als zusätzliche
Verbindung jede beliebige Verbindung eingesetzt werden, die die
Expression des HMG-CoA-Reduktase-Gens verringert. Solche Stoffe
können
HMG-CoA-Reduktase-Transkriptions-Inhibitoren
sein, die die Transkription von DNA blockieren, oder Translationsinhibitoren,
die die Translation von für
HMG-CoA-Reduktase kodierender mRNA in ein Protein verhindern. Solche
Inhibitoren beeinflussen die Transkription oder Translation entweder
direkt, oder sie können
durch ein oder mehrere Enzyme des Biosynthesewegs des Cholesterins
in Verbindungen biotransformiert werden, die diese Eigenschaften
aufweisen, oder sie führen
zur Ansammlung eines Isoprenmetaboliten, der diese Wirkungen aufweist.
Eine solche Wirkung ist durch den Fachmann leicht mit Hilfe von
Standardassays festzustellen (siehe Methods of Enzymology, 110,
9–19 (1985)).
Verschiedene solcher Verbindungen sind im Folgenden aufgeführt und
beschrieben, jedoch kennt der Fachmann weitere Inhibitoren der Expression
des HMG-CoA-Reduktase-Gens. Beispielsweise sind in US-Patent Nr.
5,014,432 bestimmte 15-substituierte Lanosterolderivate offenbart,
die Inhibitoren der Expression des HMG-CoA-Reduktase-Gens darstellen.
Weitere oxygenierte Sterole, die die Biosynthese von HMG-CoA-Reduktase
unterdrücken,
sind bei E. I. Mercer (Prog. Lip. Res., 32, 357–416, 1993) beschrieben.
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Im
Rahmen der erfindungsgemäßen Kombinationstherapie
kann als zweite Verbindung jede beliebige Verbindung eingesetzt
werden, die Wirksamkeit als CETP-Inhibitor aufweist.
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Der
Begriff CETP-Inhibitor bezieht sich auf Verbindungen, die den durch
das Cholesterylester-Transferprotein (CETP) vermittelten Transport
verschiedener Cholesterylester und Triglyceride von HDL auf LDL und
VLDL hemmt. Verschiedene solcher Verbindungen sind im Folgenden
aufgeführt
und beschrieben, jedoch kennt der Fachmann weitere CETP-Inhibitoren.
In US-Patent Nr. 5,512,548 sind bestimmte Polypeptidderivate offenbart,
die Wirkung als CETP-Inhibitoren aufweisen, und bestimmte CETP hemmende
Rosenonolactonderivate und phosphathaltige Analoga von Cholesterylestern
sind in J. Antibiot., 49 (8), 815–816 (1996) bzw. Bioorg. Med.
Chem. Lett., 6, 1951–1954
(1996) genannt.
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Bevorzugte
CETP-Inhibitoren, die in Kombination mit den Verbindungen der Formel
(I), deren Steroisomeren und Prodrugs sowie den pharmazeutisch akzeptablen
Salzen der Verbindungen, Stereoisomeren und Prodrugs eingesetzt
werden können,
sind unter anderem auch die Verbindungen, die in der am 7. September
1999 eingereichten und üblich übertragene
US-Patentanmeldung Nr. 09/391,152 beschrieben sind.
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Im
Rahmen der erfindungsgemäßen Kombinationstherapie
kann als zusätzliche
Verbindung jeder beliebige ACAT-Inhibitor eingesetzt werden.
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Der
Begriff ACAT-Inhibitor bezieht sich auf Verbindungen, die die intrazelluläre Veresterung
von Cholesterin aus der Nahrung durch das Enzym Acyl-CoA: Cholesterin-Acyltransferase hemmt.
Eine solche Hemmung kann durch den Fachmann auf einfache Weise mit
Hilfe von Standardassays festgestellt werden, z.B. gemäß dem Verfahren
nach Heider et al., beschrieben in Journal of Lipid Research, 24,
1127 (1983). Verschiedene solcher Verbindungen sind im Folgenden
aufgeführt
und beschrieben, jedoch kennt der Fachmann weitere ACAT-Inhibitoren.
In US-Patent Nr. 5,510,379 sind beispielsweise bestimmte Carboxysulfonate
offenbart, und in den internationalen Patentanmeldungen WO 96/26948
und WO 96/10559 sind Harnstoffderivate mit ACAT-hemmender Wirksamkeit
offenbart.
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Im
Rahmen der erfindungsgemäßen Kombinationstherapie
kann als zusätzliche
Verbindung jede beliebige Verbindung eingesetzt werden, die Wirksamkeit
als Squalensynthetase-Inhibitor aufweist.
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Der
Begriff Squalensynthetase-Inhibitor bezieht sich auf Verbindungen,
die die durch das Enzym Squalensynthetase katalysierte Kondensation
zweier Farnesylpyrophosphat-Moleküle unter Bildung von Squalen
hemmen. Eine solche Hemmung kann durch den Fachmann auf einfache
Weise mit Hilfe von Standardverfahren festgestellt werden (siehe
Methods of Enzymology, 15, 393–454
(1969); und Methods of Enzymology, 110, 359–373 (1985), sowie die dort
genannten Literaturstellen). Eine Zu sammenfassung von Squalensynthetase-Inhibitoren
ist in Curr. Op. Ther. Patents, 861–4 (1993) zu finden. In der
europäischen
Patentanmeldung 0 567 026 A1 sind bestimmte 4,1-Benzoxazepinderivate
als Squalensynthetase-Inhibitoren und deren Verwendung zur Behandlung
von Hypercholesterinämie
und als Fungizide offenbart. In der europäischen Patentanmeldung 0 645
378 A1 sind bestimmte 7- oder 8-gliedrige
Heterocyclen als Squalensynthetase-Inhibitoren und deren Verwendung
zur Behandlung und Prävention
von Hypercholesterinämie
und Pilzinfektionen offenbart. In der europäischen Patentanmeldung 0 645
377 A1 sind bestimmte Benzoxazepinderivate als Squalensynthetase-Inhibitoren
zur Behandlung und Prävention
von Hypercholesterinämie
oder Coronarsklerose offenbart. In der europäischen Patentanmeldung 0 611
749 A1 sind bestimmte substituierte Amidsäure-Derivate (amic acid derivatives) zur
Behandlung von Ateriosklerose offenbart. In der europäischen Patentanmeldung
0 705 607 A2 sind bestimmte kondensierte 7- oder 8-gliedrige heterocyclische
Verbindungen offenbart, die als antihypertriglyceridämische Wirkstoffe
eingesetzt werden können.
In der internationalen Patentanmeldung WO 96/09827 sind bestimmte
Kombinationen von Inhibitoren der Cholesterin-Absorption und Inhibitoren
der Cholesterin-Biosynthese offenbart, u.a. Benzoxazepinderivate
und Benzothiazepinderivate. In der europäischen Patentanmeldung 0 701
725 A1 ist ein Verfahren zur Herstellung bestimmter optisch aktiver Verbindungen,
u.a. von Benzoxazepinderivaten, beschrieben, die den Cholesterin-
und Triglicerydspiegel im Plasma senken.
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Unter
den auf dem Markt befindlichen weiteren Verbindungen zur Behandlung
von Hyperlipidämie
einschließlich
Hypercholesterinämie,
die auch zur Prävention
oder Behandlung von Atherosklerose beitragen sollen, sind auch Gallensäure-Sequestranten
zu finden wie Colestid®, LoCholest® und
Questran®,
sowie Fibersäure(fibric
acid)-derivate wie Atromid®, Lopid® und
Tricor®.
Diese Verbindungen können
ebenfalls in Kombination mit den Verbindungen der Formel (I), deren
Stereoisomeren und den pharmazeutisch akzeptablen Salzen der Verbindungen
und Stereoisomeren eingesetzt werden.
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Die
Verbindungen der Formel (I), deren Stereoisomeren und die pharmazeutisch
akzeptablen Salze der Verbindungen und Stereoisomeren können auch
gemeinsam mit einem Lipaseinhibitor und/oder einem Glucosidaseinhibitor
verabreicht werden, wie sie üblicherweise
zur Behandlung von Zuständen
verwendet werden, die aus einem Überschuss
an Triglyceriden, freien Fettsäuren,
Cholesterin, Cholesterinestern oder Glucose resultieren, so u.a.
Obesität,
Hyperlipidämie,
Hyperlipoproteinämie,
Syndrom X und dergleichen.
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In
Kombination mit den Verbindungen der Formel (I), deren Stereoisomeren
und den pharmazeutisch akzeptablen Salzen der Verbindungen und Stereoisomeren
kann jeder beliebige Lipase- oder Glucosidaseinhibitor verwendet
werden. Bevorzugte Lipaseinhibitoren sind Inhibitoren der gastrischen
Lipase oder Pankreas-Lipase. Allgemein bevorzugte Glucosidaseinhibitoren
sind u.a. Amylaseinhibitoren.
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Lipaseinhibitoren
inhibieren die metabolische Aufspaltung von Triglyceriden aus der
Nahrung in freie Fettsäuren
und Monoglyceride. Unter normalen physiologischen Bedingungen erfolgt
die Lipolyse durch ein unauffälliges,
zweistufiges Verfahren, das die Acylierung einer aktivierten Seringruppe
des Lipaseenzyms beinhaltet. Dieses führt zur Bildung eines Fettsäure-Lipase-Hemiacetals
als Zwischenprodukt, das dann unter Freisetzung eines Diglycerids
aufgespalten wird. Nach anschließender Deacylierung wird das
Lipase-Fettsäure-Zwischenprodukt
aufgespalten, und es werden freie Lipase, ein Monoglycerid und eine
Fettsäure
erhalten. Die erhaltenen Fettsäuren
und Monoglyceride werden in Gallensäure-Phospholipid-Micellen aufgenommen, die
anschließend
auf Höhe
des Bürstensaums
des Dünnarms
absorbiert werden. Die Micellen treten schließlich als Chylomicronen in
den periphären
Kreislauf ein. Entsprechend können
Verbindungen einschließlich
Lipaseinhibitoren, die die Absorption mit der Nahrung aufgenommener
Fettvorläufer
selektiv einschränken
oder hemmen, zur Behandlung von Zuständen wie Obesität, Hyperlipidämie, Hyperlipoproteinämie, Syndrom
X und dergleichen verwendet werden.
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Die
Pankreas-Lipase vermittelt die metabolische Spaltung der Fettsäuren von
Triglyceriden an den Kohlenstoffatomen in 1- und 3-Stellung. Der
Metabolismus mit der Nahrung aufgenommener Fette findet in erster
Linie im Zwölffingerdarm
und im proximalen Jejunum statt und erfolgt durch die Pankreas-Lipase,
die gewöhnlich überreichlich
in größerer als
zur Aufspaltung der Fette im oberen Dünndarm erforderlicher Menge ausgeschüttet wird.
Da die Pankreas-Lipase das primäre
zur Absorption mit der Nahrung aufgenommener Triglyceride erforderliche
Enzym darstellt, können
diesbezügliche
Inhibitoren zur Behandlung von Obesität und anderen damit in Zusammenhang
stehenden Zuständen
eingesetzt werden.
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Die
gastrische Lipase stellt eine immunologisch distinkte Lipase dar,
die für
etwa 10–40%
der Verdauung der mit der Nahrung aufgenommenen Fette verantwortlich
ist. Die Sekretion von gastrischer Lipase erfolgt nach mechanischer
Anregung, Aufnahme von Nahrung, bei Vorhandensein einer fetten Mahlzeit
oder durch sympathische Wirkstoffe. Die Lipolyse mit der Nahrung
aufgenommener Fette im Magen ist physiologisch wichtig für die Bereitstellung
von Fettsäuren,
die zur Auslösung
der Aktivität
der Pankreas-Lipase im Darm erforderlich sind, und sie spielt auch
bei der Fettabsorption bei verschiedenen physiologischen und pathologischen
Zuständen,
die mit Pankreasinsuffizienz einhergehen, eine wichtige Rolle, siehe
z.B. C. K. Abrams et al., Gastroenterology, 92, 125 (1987).
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Dem
Fachmann sind verschiedene Lipaseinhibitoren bekannt. Für die erfindungsgemäßen pharmazeutischen
Kompositionen, Kombinationen, Verfahren und Kits umfassen jedoch
die allgemein bevorzugten Lipaseinhibitoren jene Inhibitoren, die
ausgewählt
sind aus Lipstatin, Tetrahydrolipstatin (Orlistat), FL-386, WAY-121898,
Bay-N-3176, Valilacton,
Esterastin, Ebelacton A, Ebelacton B und RHC 80267. Dabei ist Tetrahydrolipstatin
besonders bevorzugt.
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Die
Pankreas-Lipase-Inhibitoren Lipstatin, d.h. (2S,3S,5S,7Z,10Z)-5-[(S)-2-Formamido-4-methyl-valeryloxy]-2-hexyl-3-hydroxy-7,10-hexadecansäurelacton,
und Tetrahydrolipstatin (Orlistat), d.h. (2S,3S,5S)-5-[(S)-2-Formamido-4-methyl-valeryloxy]-2-hexyl-3-hydroxy-7,10-hexadecansäurelacton,
sowie deren verschieden substituierte N-Formylleucinderivate und
Stereoisomeren sind im US-Patent Nr. 4,598,089 offenbart.
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Der
Pankreas-Lipase-Inhibitor FL-386, d.h. 1-[4-(2-Methylpropyl)cyclohexyl]-2-[(phenylsulfonyl)oxy]-ethanon,
und dessen verschieden substituierte Sulfonatderivate sind im US-Patent
Nr. 4,452,813 offenbart.
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Der
Pankreas-Lipase-Inhibitor WAY-121898, 4-Phenoxyphenyl-4-methylpiperidin-1-yl-carboxylat, und dessen
verschiedene Carbamatester und pharmazeutisch akzeptablen Salze
sind in den US-Patenten Nr. 5,512,565, 5,391,571 und 5,602,151 offenbart.
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Der
Lipaseinhibitor Bay-N-3176, d.h. N-3-Trifluormethylphenyl-N'-3-chlor-4'-trifluormethylphenylharnstoff, und damit
verwandte Harstoffderivate sind im US-Patent Nr. 4,405,644 offenbart.
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Der
Pankreas-Lipase-Inhibitor Valilacton und ein Verfahren zu dessen
Herstellung durch Kultivation der Microben Actinomycetes, Stamm
MG147-CF2, sind bei Kitahara et al., J. Antibiotics, 40 (11), 1647–1650 (1987)
beschrieben.
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Der
Lipaseinhibitor Esteracin und bestimmte Verfahren zu dessen Herstellung
durch Kultivierung von Streptemyces, Stamm ATCC31336, sind in den
US-Patenten Nr. 4,189,438 und 4,242,453 offenbart.
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Die
Pankreas-Lipase-Inhibitoren Ebelacton A und Ebelacton B sowie ein
Verfahren zu deren Herstellung durch Kultivierung der Microben Actinomycetes,
Stamm MG7-G1, sind
bei Umezawa et al., J. Antibiotics, 33, 1594–1596 (1980) beschrieben. Die
Verwendung von Ebelacton A und B zur Unterdrückung der Bildung von Monoglyceriden
ist in JP Kokai 08-143457, veröffentlicht
am 4. Juni 1996, offenbart.
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Der
Lipaseinhibitor RHC 80267, d.h. Cyclo-O,O'-[(1,6-hexandiyl)-bis-(iminocarbonyl)]dioxim,
und damit verwandte Bis(iminocarbonyl)dioxime können hergestellt werden wie
beschrieben bei Petersen et al., Liebig's Annalen, 562, 205–229 (1949). Die Fähigkeit
von RHC 80267 zur Hemmung der Aktivität von Myocard-Lipoprotein- Lipase ist offenbart
bei Carroll et al., Lipids, 27, S. 305–307 (1992) und Chuang et al.,
J. Mol. Cell. Cardiol., 22, 1009–1016 (1990).
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In
den Ausgestaltungen der Erfindung, in denen Lipaseinhibitoren verwendet
sind, kann jede geeignete Dosierung dieser Inhibitoren eingesetzt
werden. Der Lipaseinhibitor wird im Allgemeinen in einer Menge von etwa
0,01 bis etwa 50 mg/kg Körpergewicht
des behandelten Individuums pro Tag dosiert, bevorzugt in einer Menge
von etwa 0,05 bis etwa 10 mg/kg Körpergewicht des Individuums
pro Tag, verabreicht als Einzeldosis oder in mehrere Dosen aufgeteilt.
Wenn der Lipaseinhibitor beispielsweise Tetrahydrolipstatin darstellt,
so beträgt
die Dosis bevorzugt etwa 0,05 bis 2 mg/kg Körpergewicht des Individuums
pro Tag. In der Praxis wird die konkrete Dosierung des Lipaseinhibitors,
die für
den konkreten Patienten am geeignetsten ist, durch den Arzt bestimmt,
und sie variiert je nach Alter, Gewicht und Reaktion des Patienten
auf den Wirkstoff. Die angegebenen Dosen der Lipaseinhibitoren sind
beispielhaft genannt, jedoch können
selbstverständlich
in Einzelfällen höhere oder
niedrigere Dosierungen der Lipaseinhibitoren angezeigt sein, wobei
auch solche Dosierungsbereiche von der Erfindung mit umfasst sind.
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Glucosidaseinhibitoren
hemmen die enzymatische Hydrolyse komplexer Kohlenhydrate durch
Glycosidhydrolasen, z.B. Amylase oder Maltase, in bioverfügbare einfache
Zucker, z.B. Glucose. Die rasche metabolische Wirkung von Glucosidasen,
insbesondere nach Aufnahme großer
Mengen Kohlenhydrate, führt
zu einem Zustand von nahrungsbedingter Hyperglycämie, der bei adipösen Personen
oder Diabetikern zu einer gesteigerten Insulinausschüttung, einer
gesteigerten Fettsynthese und einem verringerten Fettabbau führt. Auf solche
Hyperglycämiezustände folgt
oft Hypoglycämie,
die durch den vorhandenen erhöhten
Insulinspiegel bedingt ist. Außerdem
ist bekannt, dass sowohl Hypoglycämien als auch die im Magen
verbleibende Chyme die Produktion von Magensaft anregt, was zur
Entwicklung von Gastritis oder Zwölffingerdarmgeschwüren führen kann
oder eine solche Entwicklung fördern
kann. Entsprechend können
Glucosidaseinhibitoren dazu eingesetzt werden, die Passage von Kohlenhydraten
durch den Magen zu beschleunigen und die Absorption von Glucose
im Darm zu hemmen. Weiterhin wird entsprechend die Umwandlung von
Kohlenhydraten in Lipide im Fettgewebe und die darauffolgende Aufnahme
von Fett aus der Nahrung ins Fettgewebe verringert oder verzögert, was
den positiven Begleiteffekt hat, die daraus resultierenden schädlichen
Anomalien zu verringern oder zu verhindern.
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In
Kombination mit den Verbindungen der Formel (I), deren Stereoisomeren
und den pharmazeutisch annehmbaren Salzen der Verbindungen und Stereoisomeren
kann jeder beliebige Glucosidaseinhibitor verwendet werden, wobei
jedoch die Amylaseinhibitoren die im Allgemeinen bevorzugten Glucosidaseinhibitoren darstellen.
Amylaseinhibitoren sind Glucosidaseinhibitoren, die den enzymatischen
Abbau von Stärke
oder Glycogen zu Maltose hemmen. Die Hemmung dieses enzymatischen
Abbaus senkt in positiver Weise die Menge bioverfügbaren Zuckers
wie Glucose und Maltose und verringert die daraus resultierenden
schädlichen
Begleiterscheinungen.
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Der
Fachmann kennt verschiedene Glucosidase- und Amylaseinhibitoren.
In der Praxis sind jedoch für die
erfindungsgemäßen pharmazeutischen
Kompositionen, Kombinationen, Verfahren und Kits im Allgemeinen
die Glucosidaseinhibitoren bevorzugt, die ausgewählt sind aus Acarbose, Adiposin,
Voglibose, Miglitol, Emiglitat, MDL-25637, Camiglibose, Tendamistat, AI-3688,
Trestatin, Pradimicin-Q und Salbostatin.
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Der
Glucosidaseinhibitor Acarbose, d.h. O-4,6-Dideoxy-4-[[(1S,4R,5S,6S)-4,5,6-trihydroxy-3-(hydroxymethyl)-2-cyclohexen-1-yl]amino]-α-glucopyranosyl-(1→4)-O-α-D-glucopyranosyl-(1→4)-D-glucose,
deren verschiedene Amino-Zuckerderivate und ein Verfahren zu deren
Herstellung durch Kultivation der Microben Actinoplanes, Stämme SE 50
(CBS 961.70), SB 18 (CBS 957.70), SE 82 (CBS 615.71), SE 50/13 (614.71)
und SE 50/110 (674.73) sind in den US-Patenten Nr. 4,062,950 bzw.
4,174,439 offenbart.
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Der
Glucosidaseinhibitor Adiposin, bestehend aus den Adiposin-Formen
1 und 2, ist in US-Patent Nr. 4,254,256 offenbart. Ein Verfahren
zur Herstellung und Reinigung von Adiposin ist bei Namiki et al.,
J. Antibiotics, 35, 1234–1236
(1982) offenbart.
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Der
Glucosidaseinhibitor Voglibose, d.h. 3,4-Dideoxy-4-[[2-hydroxy-1-(hydroxymethyl)ethyl]amino]-2-C-(hydroxymethyl)-D-epi-inositol
und dessen N-substituierte Pseudo-aminozucker sind im US-Patent
Nr. 4,701,559 offenbart.
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Der
Glucosidaseinhibitor Miglitol, d.h. (2R,3R,4R,5S)-1-(2-Hydroxyethyl)-2-(hydroxymethyl)-3,4,5-piperidintriol,
und dessen verschiedene 3,4,5-Trihydroxypiperidine sind im US-Patent
Nr. 4,639,436 offenbart.
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Der
Glucosidaseinhibitor Emiglitat, d.h. p-[2-[(2R,3R,4R,5S)-3,4,5-Trihydroxy-2-(hydroxymethyl)piperidino]ethoxy]-benzoesäureethylester,
und dessen verschiedene Derivate und pharmazeutisch akzeptablen Säureadditionssalze
sind im US-Patent Nr. 5,192,772 offenbart.
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Der
Glucosidaseinhibitor MDL-25637, d.h. 2,6-Dideoxy-7-O-β-D-glucopyrano-syl-2,6-imino-D-glycero-L-gluco-heptitol,
dessen verschiedene Homodisaccharide und pharmazeutisch akzeptablen
Säureadditionssalze
sind im US-Patent Nr. 4,634,765 offenbart.
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Der
Glucosidaseinhibitor Camiglibose, d.h. 6-Deoxy-6-[(2R,3R,4R,5S)-3,4,5-trihydroxy-2-(hydroxymethyl)piperidino]-α-D-glucopyranosid-methyl-sesquihydrat,
dessen Deoxynojirimycinderivate und verschiedenen pharmazeutisch
akzeptablen Salze sowie Syntheseverfahren zu deren Herstellung sind
in den US-Patenten 5,157,116 und 5,504,078 offenbart.
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Der
Amylaseinhibitor Tendamistat, dessen verschiedene cyclische Peptide
und Verfahren zu deren Herstellung durch Kultivierung der Microben
Streptomyces tendae, Stämme
4158 oder HAG 1226, sind im US-Patent Nr. 4,451,455 offenbart.
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Der
Amylaseinhibitor AI-3688, dessen verschiedene cyclische Polypeptide
und ein Verfahren zu deren Herstellung durch Kultivierung der Microben
Streptomyces aureofaciens, Stamm FH 1656, sind im US-Patent Nr.
4,623,714 offenbart.
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Der
Amylaseinhibitor Trestatin, bestehend aus einem Gemisch von Trestatin
A, Trestatin B und Trestatin C, deren verschiedene Trehalose-haltige
Aminozucker und ein Verfahren zu deren Herstellung durch Kultivierung
der Microben Streptomyces dimorphogenes, Stämme NR-320-OM7HB und NR-320-OM7HBS,
sind im US-Patent Nr. 4,273,765 offenbart.
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Der
Glucosidaseinhibitor Pradimicin-Q und ein Verfahren zu dessen Herstellung
durch Kultivierung der Microben Actinomadura verrucospora, Stämme R103-3
oder A10102, sind in den US-Patenten Nr. 5,091,418 bzw. 5,217,877
offenbart.
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Der
Glucosidaseinhibitor Salbostatin, dessen verschiedene Pseudosaccharide
und pharmazeutisch akzeptablen Salze sowie ein Verfahren zu deren
Herstellung durch Kultivierung der Microben Streptomyces albus,
Stamm ATCC 21838, sind im US-Patent
Nr. 5,091,524 offenbart.
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Bevorzugte
Lipaseinhibitoren sind ausgewählt
aus Lipstatin, Tetrahydrolipstatin, FL-386, WAY-121898, Bay-n-3176, Valilacton,
Esteracin, Ebelacton A, Ebelacton B und RHC 80267, deren Stereoisomeren
und den pharmazeutisch akzeptablen Salzen der genannten Verbindungen
und Stereoisomeren. Besonders bevorzugt ist Tetrahydrolipstatin.
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Bevorzugte
Glucosidaseinhibitoren sind ausgewählt aus Acarbose, Adiposin,
Voglibose, Miglitol, Emiglitat, MDL-25637, Camiglibose, Pradimicin-Q
und Salbostatin. Ein besonders bevorzugter Glucosidaseinhibitor
ist Acarbose. Weitere besonders bevorzugte Glucosidaseinhibitoren
sind Amylaseinhibitoren, die ausgewählt sind aus Tendamistat, AI-3688
und Trestatin.
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Gemäß einer
weiteren Ausgestaltung der Erfindung können die Verbindungen der Formel
(I), deren Stereoisomeren und die pharmazeutisch akzeptablen Salze
der Verbindungen und Stereoisomeren in Kombination mit einem Wirkstoff
gegen Obesität
verwendet werden.
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Der
Wirkstoff gegen Obesität
ist bevorzugt ausgewählt
aus β3-adrenergen Rezeptor-Agonisten, Cholecystokinin-A-Agonisten,
Monoamin-Reuptake-Inhibitoren, Sympathomimetika, serotoninergen
Mitteln, Dopamin-Agonisten, Agonisten oder Mimetika des Rezeptors
des Melanocyten-stimulierenden Hormons, Cannabinoid-Rezeptor-Antagonisten, Antagonisten
eines zu Melaninanhäufung
führenden
Hormons, Leptin, Leptinanaloga, Leptin-Rezeptor-Agonisten, Galanin-Antagonisten,
Lipaseinhibitoren, Bombesinagonisten, Neuropeptid-Y-Antagonisten,
Thyromimetika, Dehydroepiandrosteron oder dessen Analoga, Glucocorticoid-Rezeptor-Agonisten
oder -Antagonisten, Orexin-Rezeptor-Antagonisten, Antagonisten von
an Urocortin bindendem Protein, Glucagon-ähnliche Peptid-1-Rezeptor-Agonisten
und Ciliarisneurotrophem Faktor.
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Besonders
bevorzugte Wirkstoffe gegen Obesität umfassen Verbindungen, die
ausgewählt
sind aus Sibutramin, Fenfluramin, Dexfenfluramin, Bromocriptin,
Phentermin, Ephedrin, Leptin, Phenylpropanolamin, Pseudoephedrin,
{4-[2-(2-[6-Aminopyridin-3-yl]-2(R)-hydroxyethylamino)ethoxy]phenyl}essigsäure, {4-[2-(2-[6-Aminopyridin-3-yl]-2(R)-hydroxyethylamino)ethoxy]phenyl}benzoesäure, {4-[2-(2-[6-Aminopyridin-3-yl]-2(R)-hydroxyethylamino)ethoxy]phenyl}propionsäure und
{4-[2-(2-[6-Aminopyridin-3-yl]-2(R)-hydroxyethylamino)ethoxy]phenoxy}essigsäure.
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Geeignete
Anorektika für
die erfindungsgemäßen Kompositionen,
Verfahren und Kits können
durch dem Fachmann bekannte Verfahren hergestellt werden, z.B. kann
Phentermin erhalten werden wie beschrieben im US-Patent Nr. 2,408,345;
Sibutramin kann erhalten werden wie beschrieben im US-Patent Nr. 4,929,629;
Fenfluramin und Dexfenfluramin können
erhalten werden wie beschrieben im US-Patent Nr. 3,198,834, und Bromocriptin
kann erhalten werden wie beschrieben in den US-Patenten Nr. 3,752,814
und 3,752,888.
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In
den Ausgestaltungen der Erfindung, in denen anorektische Mittel
verwendet werden, kann jede geeignete Dosierung dieser Mittel eingesetzt
werden. Das Anorektikum wird im Allgemeinen in einer Menge von etwa
0,01 bis etwa 50 mg/kg Körpergewicht
des behandelten Individuums pro Tag dosiert, bevorzugt in einer Menge
von etwa 0,1 bis etwa 10 mg/kg Körpergewicht
des Individuums pro Tag, verabreicht als Einzeldosis oder in mehrere
Dosen aufgeteilt. Wenn das anorektische Mittel beispielsweise Phentermin
darstellt, so beträgt die
Dosis etwa 0,01 bis 50 mg/kg Körpergewicht
des Individuums pro Tag, bevorzugt etwa 0,1 bis etwa 1 mg/kg Körpergewicht
des Individuums pro Tag. Wenn das anorektische Mittel Sibutramin
darstellt, beträgt
die Dosierung etwa 0,01 bis etwa 50 mg/kg Körpergewicht des Individuums
pro Tag, bevorzugt etwa 0,1 bis etwa 1 mg/kg Körpergewicht des Individuums
pro Tag; wenn das anorektische Mittel Dexfenfluramin oder Fenfluramin darstellt,
beträgt
die Dosierung etwa 0,01 bis etwa 50 mg/kg Körpergewicht des Individuums
pro Tag, bevorzugt etwa 0,1 bis etwa 1 mg/kg Körpergewicht des Individuums
am Tag, und wenn das anorektische Mittel Bromocriptin darstellt,
beträgt
die Dosierung etwa 0,01 bis etwa 10 mg/kg Körpergewicht des Individuums
pro Tag, bevorzugt etwa 0,1 bis etwa 1 mg/kg Körpergewicht des Individuums
pro Tag. In der Praxis wird die konkrete Dosierung des anorektischen
Mittels, die für
den konkreten Patienten am geeignetsten ist, durch den Arzt bestimmt,
und sie variiert je nach Alter, Gewicht und Reaktion des Patienten
auf den Wirkstoff. Die angegebenen Dosen der anorektischen Mittel
sind beispielhaft genannt, jedoch können selbstverständlich in
Einzelfällen
höhere
oder niedrigere Dosierungen des anorektischen Mittels angezeigt
sein, wobei auch solche Dosierungsbereiche von der Erfindung mit
umfasst sind.
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Die
Verbindungen der Formel (I), deren Stereoisomeren und die pharmazeutisch
akzeptablen Salze der Verbindungen und Stereoisomeren können auch
in Kombination mit einem Mittel gegen Bluthochdruck verwendet werden.
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Beispiele
gegenwärtig
auf dem Markt befindlicher, Wirkstoffe gegen Bluthochdruck enthaltender
Produkte umfassen Calciumkanalblocker wie Cardizem®, Adalat®,
Calan®,
Cardene®,
Covera®,
Dilacor®,
DynaCirc®,
Procardia XL®,
Sular®,
Tiazac®,
Vascor®,
Verelan®,
Isoptin®,
Nimotop®,
Norvasc® und
Plendin®;
und ACE-(Angiotensin converting enzyme)-Inhibitoren wie Accupril®,
Altace®,
Captopril®,
Lotensin®,
Mavik®,
Monopril®,
Prinivil®,
Univasc®,
Vasotec® und
Zestril®.
Außerdem
werden Diuretika und Kombinationen der obigen blutdrucksenkenden
Wirkstoffe eingesetzt, die ebenfalls in Kombination mit den Verbindungen
der Formel (I), deren Stereo isomeren und den pharmazeutisch akzeptablen
Salzen der Verbindungen und Stereoisomeren verwendet werden können.
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Die
Verbindungen der Formel (I), deren Stereoisomeren und die pharmazeutisch
akzeptablen Salze der Verbindungen und Stereoisomeren können auch
in Kombination mit Antidepressiva verwendet werden.
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Beispiele
gegenwärtig
auf dem Markt befindlicher Antidepressiva, die in Kombination mit
den erfindungsgemäßen Verbindungen
verwendet werden können,
umfassen Monoaminoxidase-Inhibitoren wie Nardil® und
Pamate®;
selektive Serotonin-Reuptake-Inhibitoren wie Paxil®, Prozac® und
Zoloft®;
tricyclische Wirkstoffe wie Asendin®, Elavil®,
Etrafon®,
Limbitrol®,
Norpramin®,
Pamelor®,
Sinequan®,
Surmontil®,
Tofranil®,
Triavil® und
Vivactil®.
Weitere Sedativa, die in Kombination mit den Verbindungen der Formel
(I), deren Stereoisomeren und den pharmazeutisch akzeptablen Salzen
der Verbindungen und Stereoisomeren verwendet werden können, können z.B.
Desyrel®,
Effexor®,
Remeron®,
Serzon® und
Wellbutrin® enthalten.
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Die
Verbindungen der Formel (I), deren Stereoisomeren und die pharmazeutisch
akzeptablen Salze der Verbindungen und Stereoisomeren können auch
in Kombination mit einem Wirkstoff zur Behandlung von Osteoporose
verwendet werden.
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Beispiele
gegenwärtig
auf dem Markt befindlicher Produkte, die Wirkstoffe zur Behandlung
von Osteoporose enthalten und in Kombination mit den erfindungsgemäßen Verbindungen
verwendet werden können, umfassen
Biphosphonate wie Fosamax® und hormonelle Wirkstoffe
wie Calcitonin und Östrogene.
Weiterhin kann Evista® in Kombination mit den
Verbindungen der Formel (I), deren Stereoisomeren und den pharmazeutisch
akzeptablen Salzen der Verbindungen und Stereoisomeren verwendet
werden.
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Die
Verbindungen der Formel (I), deren Stereoisomeren und die pharmazeutisch
akzeptablen Salze der Verbindungen und Stereoisomeren werden einer
Behandlung bedürfenden
Patienten in therapeutisch wirksamer Menge verabreicht. Die Verbin dungen
können
allein oder bevorzugt als Teil einer pharmazeutisch akzeptablen
Komposition verabreicht werden. Außerdem können die Verbindungen oder
Kompositionen auf einmal, wie z.B. durch eine Bolusinjektion, wiederholt,
z.B. durch eine Mehrzahl von Tabletten, oder im Wesentlichen gleichmäßig über einen
bestimmten Zeitraum verteilt, z.B. durch transdermale Anwendung,
verabreicht werden. Außerdem
kann die Dosierung der Verbindung auch im Laufe der Zeit verändert werden.
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Weiterhin
können
die Verbindungen der Formel (I), deren Stereoisomeren und die pharmazeutisch
akzeptablen Salze der Verbindungen und Stereoisomeren allein, in
Kombination mit anderen erfindungsgemäßen Verbindungen oder in Kombination
mit anderen pharmazeutischen Wirkstoffen verwendet werden. Die anderen
pharmazeutischen Wirkstoffe können
zur Behandlung derselben Krankheit oder desselben Zustands dienen
wie die erfindungsgemäßen Verbindungen
oder aber zur Behandlung einer anderen Krankheit oder eines anderen
Zustands. Wenn ein Patient verschiedene pharmazeutische Wirkstoffe
erhält,
so können
diese gleichzeitig oder nacheinander in beliebiger Reihenfolge verabreicht
werden. Beispielsweise können
im Falle von Tabletten die Wirkstoffe in einer Tablette oder getrennt
in verschiedenen Tabletten enthalten sein, die dann gleichzeitig
oder nacheinander eingenommen werden können. Die Kompositionen können verschiedene
Arzneimittelformen umfassen. So können zum Beispiel eine oder
mehrere Verbindungen in Tablettenform und andere durch Injektion
oder oral als Sirup verabreicht werden. Die Erfindung umfasst alle
möglichen
Kombinationen, Verabreichungswege und -reihenfolgen.
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Da
die vorliegende Erfindung die Behandlung einer Krankheit oder eines
Zustands mit einer Kombination pharmazeutischer Wirkstoffe umfasst,
die einzeln verabreicht werden können,
betrifft die Erfindung weiterhin die Kombination separater pharmazeutischer
Kompositionen in einem Kit.
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Der
Kit umfasst erfindungsgemäß zwei separate
pharmazeutische Kompositionen: eine Verbindung der Formel (I), deren
Stereoisomeres oder ein pharmazeutisch akzeptables Salz der Verbindung
oder des Stereoisomeren und einen zusätzlichen pharmazeutischen Wirkstoff.
Weiter umfasst der Kit einen Behälter
zur Aufnahme der separaten Kompositionen, beispielsweise eine geteilte
Flasche oder eine geteilte Folienpackung. Weitere Beispiele möglicher
Behälter
sind Spritzen, Schachteln, Tüten
und dergleichen. Üblicherweise enthält der Kit
auch Anweisungen zur Einnahme der separaten Komponenten. Die Kitform
ist besonders vorteilhaft, wenn die separaten Komponenten bevorzugt
in verschiedenen Verabreichungsformen (z.B. zur oralen und zur parenteralen
Verabreichung) vorliegen, in verschiedenen Zeitabständen einzunehmen
sind oder wenn der verschreibende Arzt eine Titriation der einzelnen
Komponenten der Kombination wünscht.
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Ein
bekanntes Beispiel eines solchen Kit ist die sogenannte Blisterpackung.
Blisterpackungen sind in der Verpackungsindustrie bekannt und werden
verbreitet zur Verpackung pharmazeutischer Darreichungsformen (Tabletten,
Kapseln und dergleichen) verwendet.
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Blisterpackungen
umfassen im Allgemeinen ein Blatt aus einem relativ festen Material,
das mit einer Folie aus einem bevorzugt transparenten Kunststoff
abgedeckt ist. Während
des Verpackungsprozesses werden in die Kunststofffolie Vertiefungen
eingeformt. Diese haben die Größe und Form
der zu verpackenden Tabletten oder Kapseln. Danach werden die Tabletten
oder Kapseln in die Vertiefungen gegeben, und das Blatt aus dem
relativ festen Material wird an der Seite der Kunststofffolie mit
dieser verschweißt,
die der Seite, in die Vertiefungen orientiert sind, abgewandt ist.
Dadurch sind die Tabletten oder Kapseln in den Vertiefungen zwischen
Kunststofffolie und Blatt eingeschweißt. Bevorzugt ist die Stärke des
Blattes so gewählt,
dass man die Tabletten oder Kapseln durch manuellen Druck auf die
Vertiefungen derart aus der Blisterpackung entnehmen kann, dass
sich im Blatt an der Stelle der Vertiefung eine Öffnung bildet. Die Tablette
oder Kapsel kann dann durch diese Öffnung entnommen werden.
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Es
kann wünschenswert
sein, den Kit mit einer Gedächtnisstütze z.B.
in Form von Zahlen neben den Tabletten oder Kapseln zu versehen,
wobei die Zahlen den Tagen des Regimes entsprechen, nach dem die
so gekennzeichneten Tabletten oder Kap seln einzunehmen sind. Ein
weiteres Beispiel für
eine Gedächtnisstütze wäre ein auf
dem Karton abgedruckter Kalender, z.B. wie folgt: "Erste Woche, Montag,
Dienstag, ... usw. ... Zweite Woche, Montag, Dienstag, ..." usw. Weitere Varianten
von Gedächtnisstützen sind
leicht denkbar. Eine "Tagesdosis" kann aus einer einzelnen
Tablette oder Kapsel oder aus mehreren Pillen oder Kapseln bestehen, die
an einem bestimmten Tag einzunehmen sind. Weiterhin kann eine Tagesdosis
der erfindungsgemäßen Verbindungen
aus einer Tablette oder Kapsel bestehen, wobei jedoch eine Tagesdosis
der zweiten Verbindung aus mehreren Tabletten oder Kapseln bestehen
kann, oder umgekehrt. Die Gedächtnisstütze sollte
dies widerspiegeln und die korrekte Einnahme der Wirkstoffe unterstützen.
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Gemäß einer
weiteren konkreten Ausführungsform
der Erfindung ist ein Spender vorgesehen, der die Tagesdosen jeweils
einzeln in der Reihenfolge, in der sie einzunehmen sind, abgibt.
Bevorzugt ist der Spender mit einer Gedächtnisstütze versehen, um die Einhaltung
des vorgesehenen Regimes weiter zu erleichtern. Ein Beispiel für eine solche
Gedächtnisstütze ist
ein mechanischer Zähler,
der die Anzahl der bereits abgegebenen Tagesdosen anzeigt. Ein weiteres
Beispiel für
eine solche Gedächtnisstütze ist
ein batteriebetriebener, mit einer LCD-Anzeige oder einem akustischen
Erinnerungssignal verbundener Micro-Chip-Speicher, der beispielsweise
das Datum wiedergibt, an dem die letzte Tagesdosis eingenommen wurde
und/oder an die Fälligkeit
der nächsten
Dosis erinnert.
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Die
Verbindungen der Formel (I), deren Stereoisomeren und die pharmazeutisch
akzeptablen Salze der Verbindungen und Stereoisomeren sowie ggf.
die weiteren pharmazeutischen Wirkstoffe können dem Patenienten oral,
rektal, parenteral (z.B. intravenös, intramuskulär oder subkutan),
intrazisternal, intravaginal, intraperitoneal, intravesical, lokal
(z.B. als Puder, Salben oder Tropfen) oder als Mund- oder Nasenspray
verabreicht werden.
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Zur
parenteralen Injektion geeignete Kompositionen können physiologisch akzeptable
sterile wässrige oder
nicht-wässrige
Lösungen,
Dispersionen, Suspensionen oder Emulsionen sowie sterile Pulver
zur Herstellung steriler Injektionslösungen oder -dis persionen darstellen.
Beispiele geeigneter wässriger
und nicht-wässriger
Träger,
Verdünnungsmittel,
Lösungsmittel
und Vehikel sind Wasser, Ethanol, Polyole (Propylenglycol, Polyethylenglycol,
Glycerin und dergleichen), geeignete Mischungen dieser Medien, Pflanzenöle (wie
Olivenöl) und
injizierbare organische Ester wie Ölsäureethylester. Eine geeignete
Fließfähigkeit
dann beispielsweise durch Verwendung eines Überzugs wie Lecitin, durch
Einhaltung der erforderlichen Teilchengröße im Falle von Dispersionen
und durch Verwendung von Tensiden aufrecht erhalten werden.
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Diese
Kompositionen können
auch Adjuvantien wie Konservierungsstoffe, Feuchtmittel, Emulgatoren und
Dispergiermittel enthalten. Ein Befall der Kompositionen durch Microorganismen
kann mit Hilfe verschiedener antibakterieller und fungizider Wirkstoffe
wie beispielsweise Parabenen, Chlorbutanol, Phenol, Sorbinsäure und
dergleichen verhindert werden. Auch die Zugabe von isotonischen
Stoffen, z.B. Zuckern, Natriumchlorid und dergleichen, kann zweckmäßig sein.
Durch Verwendung von Stoffen, die die Absorption verzögern, z.B.
Aluminiummonostearat und Gelatine, kann eine über einen längeren Zeitraum anhaltende
Absorption injizierbarer pharmazeutischer Kompositionen erreicht
werden.
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Feste
Darreichungsformen für
die orale Verabreichung sind z.B. Kapseln, Tabletten, Pulver und
Granulate. In solchen festen Dosierungsformen liegt der Wirkstoff
in Mischung mit wenigstens einem üblichen inerten pharmazeutischen
Excipienten (oder Träger)
wie Natriumcitrat oder Dicalciumphosphat vor, mit (a) Füllstoffen
oder Streckmitteln wie z.B. Stärken,
Lactose, Saccharose, Mannitol und Kieselsäure, (b) Bindemitteln wie z.B.
Carboxymethylcellulose, Alginaten, Gelatine, Polyvinylpyrrolidon,
Saccharose und Gummi arabicum; (c) Feuchthaltemitteln (humectants)
wie z.B. Glycerin; (d) Sprengmitteln, wie z.B. Agar-Agar, Calciumcarbonat, Kartoffel-
oder Tapiokastärke,
Alginsäure,
bestimmten komplexen Silikaten und Natriumcarbonat; (e) Lösungsverzögerern,
wie z.B. Paraffin; (f) Absorptionsbeschleunigern, wie z.B. quarternären Ammoniumverbindungen; (g)
Feuchtmitteln, wie z.B. Cetylalkohol und Glycerinmonostearat; (h)
Adsorbenzien, wie z.B. Kaolin und Bentonit; und/oder (i) Gleitmitteln,
wie z.B. Talkum, Calciumstearat, Magnesiumstearat, festen Polyethylenglycolen,
Natriumlaurylsulfat oder deren Mischungen. Im Falle von Kapseln
und Tabletten können
die Darreichungsformen auch Pufferstoffe enthalten.
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Feste
Kompositionen ähnlicher
Art können
auch als Füllung
für Weich-
oder Hartgelatinekapseln verwendet werden, wobei Excipienten wie
Lactose oder Milchzucker sowie Polyethylenglycole mit hohem Molekulargewicht
und dergleichen eingesetzt werden.
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Feste
Darreichungsformen wie Tabletten, Dragees, Kapseln und Granulate
können
mit Überzügen und Hüllen wie
enterischen und anderen bekannten Überzügen versehen werden. Sie können auch
Trübungsmittel enthalten
und so formuliert sein, dass sie den Wirkstoff oder die Wirkstoffe
verzögert
freisetzen. Beispiele für solche
zum Einbetten bestimmte Materialien für Überzüge sind polymere Substanzen
und Wachse. Die Wirkstoffe können
auch in Microkapseln vorliegen, gegebenenfalls mit einem oder mehreren
der oben genannten Excipienten.
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Flüssige Darreichungsformen
für die
orale Verabreichung umfassen pharmazeutisch akzeptable Emulsionen,
Lösungen,
Suspensionen, Sirupe und Elixire. Neben den Wirkstoffen kann die
flüssige
Darreichungsform übliche
inerte Verdünnungsmittel
wie Wasser oder andere Lösungsmittel,
Solubilisiermittel und Emulgatoren wie z.B. Ethylalkohol, Isopropylalkohol,
Ethylcarbonat, Ethylacetat, Benzylalkohol, Benzylbenzoat, Propylenglycol,
1,3-Butylenglycol, Dimethylformamid, Öle, insbesondere Baumwollsamenöl, Erdnussöl, Weizenkeimöl, Olivenöl, Rizinusöl und Sesamöl, Glycerin,
Tetrahydrofurfurylalkohol, Polyethylenglycole und Sorbitanfettsäureester,
Mischungen der genannten Substanzen und dergleichen enthalten.
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Neben
solchen inerten Verdünnungsmittel
kann die Komposition auch Adjuvantien wie Feuchtmittel, Emulgatoren
und Suspendiermittel, Süßstoffe,
Geschmacksstoffe und Duftstoffe enthalten.
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Suspensionen
können
neben dem Wirkstoff Suspendiermittel wie beispielsweise ethoxylierte
Isostearylalkohole, Polyoxyethylen-sorbitol- und -sorbitanester,
microkristalline Cellulose, Aluminiummetahydroxid, Bentonit, Agar-Agar
und Traganth sowie deren Mischungen und dergleichen enthalten.
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Kompositionen
zur rektalen oder vaginalen Verabreichung umfassen bevorzugt Suppositorien,
die hergestellt werden durch Mischen einer erfindungsgemäßen Verbindung
mit geeigneten, nicht reizenden Excipienten oder Trägern wie
Cacaobutter, Polyethylenglycol oder einem Suppositorienwachs, die
bei Raumtemperatur fest und bei Körpertemperatur flüssig sind
und daher im Rectum oder in der Vagina schmelzen, wobei der Wirkstoff
freigesetzt wird.
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Darreichungsformen
für die
topische Anwendung der Verbindungen der Formel (I), deren Stereoisomeren
und der pharmazeutisch annehmbaren Salze der Verbindungen und der
Stereoisomeren können
Salben, Puder, Sprays und Inhalationsmittel umfassen. Der Wirkstoff
oder die Wirkstoffe wird/werden unter sterilen Bedingungen mit einem
physiologisch akzeptablen Träger
und gegebenenfalls erforderlichen Konservierungsmitteln, Puffern
oder Treibmitteln gemischt. Opthalmische Formulierungen, Augensalben,
Puder und Lösungen
sind ebenfalls von der Erfindung umfasst.
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Die
Verbindungen der Formel (I), deren Stereoisomeren und die pharmazeutisch
akzeptablen Salze der Verbindungen und der Stereoisomeren können dem
Patienten in einer Dosierung im Bereich von etwa 0,7 bis etwa 7000
mg pro Tag verabreicht werden. Für
einen normalen Erwachsenen mit einem Körpergewicht von etwa 70 kg
reicht gewöhnlich
eine Dosierung im Bereich von etwa 0,01 bis etwa 100 mg pro kg Körpergewicht aus.
Die konkrete Dosierung und der mögliche
Dosierungsbereich hängt
von verschiedenen Faktoren ab, so von den Bedürfnissen des Patienten, der
Schwere des behandelten Zustands oder der behandelten Krankheit, der
pharmakologischen Wirksamkeit der verabreichten Verbindung. Der
Fachmann ist in der Lage, anhand der vorliegenden Offenbarung die
Dosierungsbereiche und die optimale Dosierung für den konkreten Patienten zu bestimmen.
Die erfindungsgemäßen Verbin dungen
können
auch in Formulierungen mit Freisetzung über einen längeren Zeitraum, mit kontrollierter
oder verzögerter
Freisetzung eingesetzt werden, wobei solche Formulierungen dem Fachmann
bekannt sind.
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Im
Folgenden sind Beispiele für
Formulierungen, Dosierungen usw. für die Anwendung bei Tieren
außer
Menschen angeführt.
Die Verabreichung von Verbindungen der Formel (I), deren Stereoisomeren
und der pharmazeutisch akzeptablen Salze der Verbindungen und Stereoisomeren
kann oral oder nicht-oral, z.B. durch Injektion, erfolgen.
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Eine
Menge an Verbindung der Formel (I), deren Stereoisomeren und den
pharmazeutisch akzeptablen Salzen der Verbindungen und der Stereoisomeren
wird so verabreicht, dass sich eine wirksame Dosis ergibt, im Allgemeinen
eine Tagesdosis, die bei oraler Verabreichung an ein Tier gewöhnlich zwischen
etwa 0,01 und etwa 100 mg/kg Körpergewicht,
bevorzugt zwischen etwa 0,1 und 50 mg/kg Körpergewicht liegt.
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Zweckmäßigerweise
wird die Verbindung dem Trinkwasser beigegeben, so dass eine therapeutische Dosis
der Verbindung mit der täglichen
Trinkmenge aufgenommen wird. Die Verbindung kann direkt in das Trinkwasser
abgemessen werden, bevorzugt in Form eines flüssigen, wasserlöslichen
Konzentrats (z.B. einer wässrigen
Lösung
eines wasserlöslichen
Salzes).
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Zweckmäßigerweise
kann die Verbindung auch direkt als solche oder in Form eines Futterzusatzes, als
Premix oder Konzentrat dem Futter zugegeben werden. Üblicherweise
wird zur Zugabe des Wirkstoffs zum Futter ein Premix oder Konzentrat
der Verbindung in einem Träger
verwendet. Geeignete Träger
sind je nach Bedarf flüssige
oder feste Träger
wie Wasser, verschiedene Mehle bzw. Schrote (meals) wie Luzernegrünmehl, Sojaschrot,
Baumwollsamenschrot, Leinsamenschrot, Maiskolbenschrot und Maismehl,
Melassen, Harnstoffe, Knochenmehl und Mineralmischungen, wie sie üblicherweise
zur Geflügelfütterung
verwendet werden. Ein besonders wirksamer Träger ist das jeweilige Tierfutter
selbst, d.h. ein kleiner Teil dieses Futters. Der Träger erleichtert
die gleichmäßige Verteilung
der Verbindung im fertigen Futter, mit dem der Premix vermischt
wird. Es ist wichtig, dass die Verbindung mit dem Premix und anschließend mit
dem Futter gründlich
vermischt wird. Dazu kann die Verbindung in einem geeigneten öligen Träger wie
Sojaöl,
Maisöl,
Baumwollsamenöl
oder dergleichen, oder in einem flüchtigen organischen Lösungsmittel,
dispergiert oder gelöst
und anschließend
mit dem Träger
vermischt werden. Es versteht sich von selbst, dass der Anteil der
Verbindung im Konzentrat in weiten Grenzen gewählt werden kann, da die Wirkstoffmenge
im fertigen Futter durch Vermischen einer entsprechenden Menge Premix
mit dem Futter reguliert und so die gewünschte Wirkstoffkonzentration
erreicht werden kann.
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Hochpotente
Konzentrate können
durch den Futtermittelhersteller mit proteinhaltigen Trägern wie
Sojaschrot und anderen Mehlen bzw. Schroten, wie oben angeführt, vermischt
werden, wodurch konzentrierte Ergänzungsfutter erhalten werden,
die direkt an das Tier verfüttert
werden können.
In solchen Fällen
wird die übliche
Fütterung
des Tiers beibehalten. Alternativ können solche konzentrierten
Ergänzungsfutter
direkt dem Futter beigegeben werden, wodurch ein ausgewogenes Fertigfutter
erhalten wird, das eine therapeutisch wirksame Menge erfindungsgemäßer Verbindung
enthält.
Um homogene Mischungen zu gewährleisten,
werden diese mit Hilfe von Standardverfahren, beispielsweise im
Twin-Shell-Blender, gründlich
gemischt.
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Wenn
das Ergänzungsfutter
oben auf das Futter gegeben wird, so trägt dies ebenfalls zur gleichmäßigen Verteilung
der Verbindung auf der Oberfläche
des ergänzten
Futters bei.
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Mit
einem Arzneimittel versehene Futtermittel für Schweine, Rinder, Schafe
und Ziegen enthalten etwa 1 bis etwa 400 g erfindungsgemäße Verbindung
pro Tonne Futter, wobei die optimale Menge für die genannten Tiere gewöhnlich etwa
50 bis etwa 300 g pro Tonne Futter beträgt.
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Für Geflügel und
Haustiere enthält
das Futter gewöhnlich
bevorzugt etwa 1 bis etwa 400 g, insbesondere etwa 10 bis etwa 400
g Verbindung der Formel (I), deren Ste reoisomeres oder ein pharmazeutisch
akzeptables Salz der Verbindung oder des Stereoisomeren pro Tonne
Futter.
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Zur
parenteralen Verabreichung an Tiere können die Verbindungen der Formel
(I), deren Stereoisomeren oder die pharmazeutisch akzeptablen Salze
der Verbindung oder der Stereoisomeren als Paste oder Pellet formuliert
und als Implantat, üblicherweise
unter der Haut an Kopf oder Ohr des Tiers, verabreicht werden.
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Im
Allgemeinen umfasst die parenterale Verabreichung der pharmazeutischen
Kompositionen die Injektion einer ausreichenden Menge einer Verbindung
der Formel (I), deren Stereoisomeren oder eines pharmazeutisch akzeptablen
Salzes der Verbindung oder des Stereoisomeren, wobei dem Tier etwa
0,01 bis etwa 100 mg Wirkstoff pro kg Körpergewicht pro Tag gegeben
wird. Für
Geflügel,
Schweine, Rinder, Schafe, Ziegen und Haustiere beträgt die bevorzugte
Dosis etwa 0,1 bis etwa 50 mg/kg/d.
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Pasten
können
durch Dispergieren einer erfindungsgemäßen Verbindung in einem pharmazeutisch akzeptablen Öl wie Erdnussöl, Sesamöl, Maisöl oder dergleichen
hergestellt werden.
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Eine
wirksame Menge der Verbindungen der Formel (I), deren Stereoisomeren
oder der pharmazeutisch akzeptablen Salze der Verbindungen oder
der Stereoisomeren enthaltende Pellets können durch Mischen einer erfindungsgemäßen Verbindung
mit einem Verdünnungsmittel
wie Carbowax, Carnaubawachs und dergleichen hergestellt werden,
und zur Erleichterung des Granulationsprozesses kann ein Gleitmittel
wie Magnesium- oder Calciumstearat zugegeben werden.
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Selbstverständlich kann
dem Tier zur Erreichung der gewünschten
Dosis mehr als ein Pellet verabreicht werden. Außerdem ist bekannt, dass während des
Behandlungszeitraums dem Tier mehrfach in Zeitabständen Implantate
verabreicht werden können,
um die gewünschte
Wirkstoffkonzentration im Körper
aufrecht zu erhalten.
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Die
Begriffe pharmazeutisch akzeptable Salze, Ester oder Amide stehen
für Carboxylate,
Aminosäureadditionssalze,
Ester und Amide von Verbindungen, die gemäß Einschätzung des Mediziners zur Verwendung
an Patienten geeignet sind und unter Berücksichtigung eines vernünftigen
Nutzen-Risiko-Verhältnisses keine
unangemessene Toxizität
besitzen oder eine Reizung oder allergische Reaktion und dergleichen
hervorrufen sowie den gewünschten
Effekt zeigen. Wo dies möglich
ist, sind auch die zwitterionischen Formen mit umfasst.
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Der
Begriff "Salze" umfasst anorganische
und organische Salze von Verbindungen der Formel (I) und deren Stereoisomeren.
Diese Salze können
während
der Isolierung und Reinigung einer Verbindung in situ erhalten werden
oder durch Umsetzung einer Verbindung der Formel (I) oder deren
Stereoisomeren mit einer geeigneten organischen oder anorgansichen
Säure und
anschließende
Isolierung des so erhaltenen Salzes separat hergestellt werden.
Beispiele für
Salze sind das Hydrobromid, Hydrochlorid, Sulfat, Bisulfat, Nitrat, Acetat,
Oxalat, Besylat, Palmitiat, Stearat, Laurat, Borat, Benzoat, Lactat,
Phosphat, Tosylat, Citrat, Maleat, Fumarat, Succinat, Tartrat, Naphthylat,
Mesylat, Glucoheptonat, Lactobionat und Laurylsulfonat und dergleichen.
Diese Salze können
Kationen von Alkali- und Erdalkalimetallen wie Natrium, Lithium,
Kalium, Calcium, Magnesium und dergleichen sowie nichttoxische Ammonium-,
quarternäre
Ammonium- und Aminkationen enthalten, wie z.B. Ammonium, Tetramethylammonium,
Tetraethylammonium, Methylamin, Dimethylamin, Trimethylamin, Triethylamin,
Ethylamin und dergleichen, siehe z.B. Berge et al., J. Pharm. Sci.,
66, 1–19
(1977).
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Die
Verbindungen der Formel (I) können
asymmetrische oder chirale Zentren enthalten und daher in verschiedenen
stereoisomeren Formen vorliegen. Die Erfindung umfasst alle stereoisomeren
Formen der Verbindungen der Formel (I) und deren Mischungen, einschließlich racemischer
Mischungen. Außerdem
umfasst die Erfindung alle geometrischen Isomeren und Stellungsisomeren.
Wenn beispielsweise eine Verbindung der Formel (I) eine Doppelbindung
umfasst, dann umfasst die Erfindung sowohl die cis-Form als auch
die trans-Form sowie deren Mischungen.
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Diastereomere
Mischungen können
auf Grund ihrer physikalischen und chemischen Unterschiede mit Hilfe
dem Fachmann bekannter Verfahren in die Einzeldiastereomeren aufgetrennt
werden, beispielsweise durch Chromatographie und/oder fraktionierte
Kristallisation. Enantiomeren können
getrennt werden durch Umwandlung von Enantiomerenmischungen in Diasteromerenmischungen,
und zwar durch Reaktion mit einer geeigneten optisch aktiven Verbindung
(z.B. Alkohol), Auftrennen der Diastereomeren und Überführen (z.B. durch
Hydrolyse) der Einzeldiastereomeren in die entsprechenden reinen
Enantiomere. Außerdem
können
einige der Verbindungen der Formel (I) Atropisomere (z.B. substituierte
Biaryle) darstellen; auch sie sind von der Erfindung mit umfasst.
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Die
Verbindungen der Formel (I) können
in nicht solvatisierter Form und in solvatisierter Form in pharmazeutisch
akzeptablen Lösungsmitteln
wie Wasser, Ethanol und dergleichen vorliegen, wobei die Erfindung sowohl
die solvatisierte als auch die nicht solvatisierte Form umfasst.
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Weiterhin
können
die Verbindungen der Formel (I) in verschiedenen tautomeren Formen
vorliegen, die alle von der Erfindung umfasst sind. Beispielsweise
sind alle tautomeren Formen der Imidazolgruppe von der Erfindung
abgedeckt. Ebenso sind alle Keto-Enol- oder Imin-Enamin-Formen der
Verbindungen Bestandteil der Erfindung.
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Der
Fachmann erkennt, dass die Bezeichnungen der hier offenbarten Verbindungen
der Formel (I) sich auf ein bestimmtes Tautomer der Verbindungen
beziehen können.
Auch wo nur die Bezeichnung für
ein bestimmtes Tautomer verwendet ist, sind doch hierdurch alle
Tautomeren umfasst, und alle Tautomeren sind als Bestandteil der
Erfindung anzusehen.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst Verbindungen der Formel (I), die in
vitro mit Hilfe dem Chemiker der synthetischen organischen Chemie
bekannter Laborverfahren hergestellt werden können oder mit Hilfe von in
vivo-Verfahren erhalten werden können,
wie Metabolismus, Fermentation, Verdauung und dergleichen. Außerdem kön nen die
Verbindungen der Formel (I) durch eine Kombination von in vitro-
und in vivo-Verfahren erhalten
werden.
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auch auf isotop markierte Verbindungen
der Formel (I), die mit den aufgeführten Verbindungen identisch
sind, mit Ausnahme dessen, dass ein oder mehrere Atome durch ein Atom
ersetzt sind, dessen Atommasse oder Massezahl sich von der natürlich vorkommenden
Atommasse oder Massezahl unterscheidet. Beispiele solcher Isotope,
die in die erfindungsgemäßen Verbindungen
eingebaut werden können,
sind Isotope von Wasserstoff, Kohlenstoff, Stickstoff, Sauerstoff,
Phosphor, Fluor und Chlor, wie 2H, 3H, 13C, 14C, 15N, 18O, 17O, 31P, 32P, 35S, 18F und 36Cl. Die Erfindung umfasst auch die Verbindungen der
Formel (I), deren Stereoisomeren und die pharmazeutisch akzeptablen
Salze dieser Verbindungen und Stereoisomeren, die die vorgenannten
Isotope und/oder andere Isotope anderer Atome enthalten.
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Bestimmte
isotop markierte Verbindungen der Formel (I), beispielsweise die,
in die radioaktive Isotope wie 3H und 14C inkorporiert sind, sind bei Distributionsassays
von Arzneimitteln und/oder Substraten in Geweben von Vorteil. Wegen
ihrer einfachen Herstellung und Nachweisbarkeit sind tritiierte
Isotope, d.h. 3H-Isotope, und Carbon-14-Isotope, d.h. 14C-Isotope, besonders bevorzugt. Weiterhin
kann die Substitution mit schwereren Isotopen wie Deuterium, d.h. 2H, wegen der höheren metabolischen Stabilität, beispielsweise
höheren Halbwertszeit
in vivo oder geringeren Mindestdosen, bestimmte Vorteile bei der
Therapie haben und somit unter gewissen Umständen bevorzugt sein. Isotop
markierte Verbindungen der Formel (I) können im Allgemeinen durch den
in den Schemata und/oder den im Folgenden angeführten Beispielen und Herstellungsbeispielen beschriebenen
Verfahren analoge Verfahren erhalten werden, wobei ein nicht isotop
markiertes Reagens durch ein leicht erhältliches isotop markiertes
Reagens ersetzt wird.
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Die
Verbindungen der Strukturformel (I) können im Allgemeinen durch die
im Folgenden in den Schemata 1, 4 und 5 dargestellten Syntheseverfahren
hergestellt werden.
-
Schema
1 ist nicht Teil der vorliegenden Erfindung, sondern ist zum besseren
Verständnis
der Schemata 4 und 5 angeführt.
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-
Schema
1 zeigt die Herstellung der Thiazolidindionderivate 1-6 und 1-7.
Das wichtigste Zwischenprodukt, der Diarylether 1-3, kann durch
Kupplung von bis-Aryliodoniumtetrafluorborat 1-1 mit p-Hydroxybenzoat 1-2
bei Raumtemperatur in einem geeigneten organischen Lösungsmittel
wie Dichlormethan in Gegenwart eines Kupferkatalysators und einer
geeigneten Base, z.B. Triethylamin (TEA), erhalten werden. Das bis-Aryliodoniumtetrafluorborat
1-1 kann aus dem entsprechenden bekannten Anisolderivat nach dem
in J. Med. Chem., 38, 695–707
(1995) beschriebenen Verfahren hergestellt werden. Die Reduktion
des Esters 1-3 zum Benzaldehyd 1-4 kann nach dem Fachmann bekannten
Verfahren erfolgen. Beispielsweise kann der Ester 1-3 durch Umsetzung
mit einem entsprechenden Reduktionsmittel wie z.B. Diisobutylaluminiumhydrid
(DIBAL) zum entsprechenden Alkohol reduziert und anschließend mit
Mangandioxid unter Erhalt des Aldehyds 1-4 oxidiert werden. Das
im Ergebnis erhaltene Aldehyd kann dann durch Knoevenagel-Kondensation
mit Thiazolidindion in Gegenwart einer katalytischen Menge Piperidiniumacetat
unter Erhalt des Benzylidenthiazolidindions 1-5 umgesetzt werden.
Durch Demethylierung des Kondensationsprodukts 1-5 mit Bortribromid
erhält
man das Phenol 1-6, und durch Hydrieren der Verbindung 1-5 erhält man das
gesättigte
Benzylthiazolidindion, das mit Bortribromid umgesetzt das Phenol
1-7 ergibt.
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-
Die
Herstellung der Oxadiazolidindionderivate 4-4 kann wie in Schema
4 gezeigt erfolgen. Reduktion der Verbindung 1-3 mit DIBAL ergibt
den Benzylalkohol 4-2. Durch Behandlung des letzteren mit Bortribromid in
Dichlormethan erhält
man das Benzylbromid 4-3. Das Benzyloxazolidindion der Formel 4-4
wird durch Umsetzung des Benzylbromids 4-3 mit Oxadiazolidendion
in Gegenwart von Natriumcarbonat in DMF hergestellt.
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-
-
Die
Bildung der Triazolonderivate 5-4 ist in Schema 5 dargestellt. Durch
Behandlung des Benzaldehyds 1-4 mit Semicarbazid in Gegenwart von
Natriumacetat erhält
man das entsprechende Semicarbazon 5-2. Dieses wird mit Schwefelmonochlorid
in einem Gemisch von Ethylacetat und Essigsäure zum Triazolon 5-3 cyclisiert,
das anschließend
mit Bortribromid unter Erhalt der Hydroxyverbindung 5-4 demethyliert
wird.
-
Die
Erfindung wird durch die nachstehend angeführten Beispiele veranschaulicht.
Jedoch sind die Beispiele nur zur Verdeutlichung der Erfindung bestimmt
und schränken
diese in keiner Weise ein.
-
EXPERIMENTELLER TEIL
-
Chemische Synthese
-
In
der vorliegenden Beschreibung werden die folgenden Abkürzungen
bzw. Acronyme mit den angegebenen Bedeutungen verwendet:
- AcOH
- Essigsäure
- APCI+
- chemische Ionisierung
bei Atmosphären,
positiver Ionen-Modus
- APCI–
- chemische Ionisierung
bei Atmosphären,
negativer Ionen-Modus
- Calc
- berechnet
- DEE
- Diethoxyethan
- DME
- Dimethoxyethan
- DMF
- N,N-Dimethylformamid
- DMSO
- Dimethylsulfoxid
- ES+
- Elektrospray-Ionisation,
positiver Ionen-Modus
- Et
- Ethyl
- EtOAc
- Ethylacetat
- EtOH
- Ethanol
- Equiv
- Äquivalent(e)
- Hex
- Hexane
- KHMDS
- Kaliumbis(trimethylsilyl)amid
- Me
- Methyl
- MeOH
- Methanol
- MS
- Massenspektrometrie
- MSA
- Methansulfonsäure
- NMP
- 1-Methylpyrrolidon
- NMR
- magnetische Kernresonanz
- RT
- Raumtemperatur
- TEA
- Triethylamin
- TES
- Triethylsilan
- TFA
- Trifluoressigsäure
- THF
- Tetrahydrofuran
- TLC
- Dünnschichtchromatographie
-
Die
folgenden Herstellungsbeispiele illustrieren die oben dargestellten
und beschriebenen Verfahren zur schrittweisen Herstellung der Verbindungen
1-3 bis 1-7, wie verallgemeinert in Schema 1 dargestellt. Beispiel
1 bezieht sich nicht auf die Erfindung, sondern ist zu illustrativen
Zwecken angeführt.
-
Beispiel 1 (Referenz)
-
5-[3,5-Dichlor-4-(4-hydroxy-3-isopropyl-phenoxy)-benzyl]-thiazolidin-2,4-dion
-
Stufe A:
-
3,5-Dichlor-4-(3-isopropyl-4-methoxy-phenoxy)-benzoesäureethylester
-
Die
Titelverbindung wurde aus Bis-(3-isopropyl-4-methoxy-phenyl)-iodonidum-Tetrafluorborat
und 3,5-Dichlor-4-hydroxy-benzoesäureethylester in Gegenwart
von Kup ferbronze und Triethylamin durch das in Med. Chem., 38, 695–707 (1991)
beschriebene Verfahren hergestellt. MS (APCI+)
berechnet: 382,1, gefunden: 383,0 (M + 1).
-
Stufe B:
-
3,5-Dichlor-4-(3-isopropyl-4-methoxy-phenoxy)-benzaldehyd
-
Einer
Lösung
von 100 mg (0,26 mmol) der Titelverbindung von Stufe A in 3 ml Dichlormethan
wurden bei 0°C
unter trockenem Stickstoff im Verlauf etwa einer Minute unter Rühren langsam
0,6 ml (0,6 mmol) 1 M Diisobutylaluminiumhydrid in Hexanen zugegeben.
Man ließ das
Reaktionsgemisch auf Raumtemperatur erwärmen und rührte eine Stunde. Die Reaktion
wurde mit Methanol gequencht, anschließend wurden 5 ml 0,5 N Kaliumtartrat
zugegeben, und das Gemisch wurde dreimal mit je 10 ml Methylenchlorid
extrahiert. Die vereinigten Extrakte wurden getrocknet, filtriert
und unter Erhalt des das Zwischenprodukt darstellenden rohen Alkohols
in Form eines Öls
eingeengt. Einer Lösung
dieses rohen Alkohols in 5 ml Methylenchlorid wurden 450 mg Mangandioxid
zugesetzt. Nach Rühren
bei Raumtamperatur für
2,5 h wurde das Reaktionsgemisch durch Diatomeenerde filtriert,
und der Filterkuchen wurde dreimal mit je 10 ml heißem Methylenchlorid
gewaschen. Die Filtrate wurden vereinigt und eingeengt unter Erhalt
der Titelverbindung als Feststoff, der ohne Reinigung für die nächste Stufe
verwendet wurde. MS (APCI–) Berechnet: 338,0,
gefunden: 336,9 (M – 1).
-
Stufe C:
-
5-[3,5-Dichlor-4-(3-isopropyl-4-methoxy-phenoxy)-benzyliden]-thiazolidin-2,4-dion
-
Einer
Suspension von 60 mg (0,18 mmol) der Titelverbindung von Stufe B
und 21 mg (0,18 mmol) Thiazolidindion in 2 ml trockenem Toluol wurde
eine katalytische Menge Piperidiniumacetat zugesetzt, das durch Zugabe
von 1,5 mg (0,018 mmol) Piperidin und 1,1 mg (0,018 mmol) Essigsäure gebildet
wurde. Die Mischung wurde unter Stickstoff zwei Stunden unter Rückfluss
erhitzt. Die Lösung
wurde abgekühlt,
mit 15 ml Ethylacetat verdünnt,
dreimal mit je 10 ml 1 N HCl und einmal mit 10 ml Salzlösung gewaschen,
filtriert und eingeengt. Der Rückstand
wurde durch präparative
TLC (5% Methanol in Dichlormethan) gereinigt, und man erhielt 26,1
mg der Titelverbindung als gelben Feststoff. MS (APCI–)
Berechnet: 437,0, gefunden: 436,1 (M – 1).
-
Stufe D:
-
5-[3,5-Dichlor-4-(4-hydroxy-3-isopropyl-phenoxy)-benzyliden]-thiazolidin-2,4-dion
-
Einer
Lösung
von 26 mg (0,060 mmol) der Titelverbindung von Stufe C in 1 ml Dichlormethan
wurden bei Raumtemperatur 0,12 ml (0,12 mmol) 1 M Bortribromid in
Dichlormethan zugesetzt. Nach der Zugabe wurde eine braune Lösung erhalten,
die bei Raumtemperatur etwa 3 h gerührt wurde. Es wurden weitere
4 Äquivalente
Bortribromid zugesetzt, und das Gemisch wurde 15 min. bei Raumtemperatur
gerührt.
Es bildete sich ein brauner Niederschlag. Die Reaktion wurde mit
5 ml Wasser gequencht und dreimal mit je 10 ml Dichlormethan extrahiert.
Die vereinigten Extrakte wurden getrocknet, filtriert und eingeengt,
und der Rückstand
wurde durch präparative
TLC (7% Methanol in Dichlormethan) unter Erhalt von 13 mg der Titelverbindung
als weißlichen
Feststoff gereinigt. MS (APCI–) Berechnet: 423,0,
gefunden: 422,0 (M – 1).
-
Stufe E:
-
5-[3,5-Dichlor-4-(3-isopropyl-4-methoxy-phenoxy)-benzyl]-thiazolidin-2,4-dion
-
31
mg (0,072 mmol) der Titelverbindung von Stufe D wurden in einem
Gemisch von 1 ml Ethylacetat und 1 ml Methanol gelöst und in
ein Hydriergefäß mit 90
mg 10% Palladium auf Kohle gegeben. Das Gemisch wurde 2 h unter
50 psi Wasserstoffdruck in einen Parr-Shaker gegeben und darauf
durch Diatomeenerde filtriert. Der Filterkuchen wurde mit einem
Gemisch aus Ethylacetat und Methanol gewaschen. Die vereinigten Filtrate
eingeengt, und man erhielt 26 mg der Titelverbindung als klares,
zähes Öl, das ohne
Reinigung für
die nächste
Stufe verwendet wurde. MS (APCI–)
Berechnet: 439,0, gefunden: 438,1 (M – 1).
-
Stufe F:
-
5-[3,5-Dichlor-4-(4-hydroxy-3-isopropyl-phenoxy)-benzyl]-thiazolidin-2,4-dion
-
Einer
Lösung
von 26 mg (0,058 mmol) der Titelverbindung von Stufe E in 1 ml Dichlormethan
wurden bei Raumtemperatur 0,12 ml (0,12 mmol) 1 M Bortribromid in
Dichlormethan zugesetzt. Es bildete sich sofort ein brauner (tan)
Niederschlag. Nach Rühren
bei Raumtemperatur für
etwa 30 min. wurde das Gemisch mit 5 ml Wasser gequencht und dreimal
mit je 10 ml Dichlormethan extrahiert. Die vereinigten Extrakte
wurden getrocknet, filtriert und eingeengt. Der Rückstand
wurde durch präparative
TLC (7% Methanol in Dichlormethan) unter Erhalt von 19 mg der Titelverbindung
als Feststoff gereinigt. MS (APCI–)
Berechnet: 425,0, gefunden: 424,0 (M – 1).
-
Die
folgenden Herstellungsbeispiele illustrieren die oben für die stufenweise
Herstellung der Verbindungen 4-2 bis 4-4 dargestellten und beschriebenen
Verfahren.
-
Beispiel 2
-
2-[3,5-Dichlor-4-(4-hydroxy-3-isopropyl-phenoxy)-benzyl]-[1,2,4]oxadiazolidin-3,5-dion
-
Stufe A:
-
[3,5-Dichlor-4-(3-isopropyl-4-methoxy-phenoxy)-phenyl]-methanol
-
Einer
Lösung
von 100 mg (0,26 mmol) 3,5-Dichlor-4-(3-isopropyl-4-methoxy-phenyl)-benzoesäureethylester,
erhalten gemäß Beispiel
1, Stufe A, in 3 ml Methylenchlorid wurden bei –78°C unter Stickstoff 0,6 ml (0,6
mmol) 1 M Diisobutylaluminiumhydrid in Hexan zugegeben. Das Reaktionsgemisch
wurde auf Raumtemperatur erwärmt
und etwa 19 h gerührt.
Die Reaktion wurde mit 1 ml Methanol und 2 ml einer 0,5 M wässrigen Lösung von
Natriumkaliumtartrat gequencht. Nach weiterem Rühren für etwa 15 min. wurde die Lösung dreimal
mit je 10 ml Methylenchlorid extrahiert. Die vereinigten organischen
Extrakte wurden mit gesättigtem
Natriumbicarbonat und Salzlösung
gewaschen, getrocknet, filtriert und eingeengt. Das Rohprodukt wurde
durch präparative
TLC (Methylenchlorid) gereinigt, und man erhielt 75 mg der Titelverbindung
als Feststoff. NMR (400 MHz, CDCl3) δ 7,39 (s,
2H), 6,85 (d, 1H), 6,69 (d, 1H), 6,43–6,46 (dd, 1H), 4,68 (s, 2H),
3,77 (s, 3H), 3,26–3,30
(sept, 1H), 2,03 (bs, 1H), 1,18 (d, 6H).
-
Stufe B:
-
4-(4-Brommethyl-2,6-dichlor-phenoxy)-2-isopropyl-phenol
-
Einer
Lösung
von 75 mg (0,22 mmol) der Titelverbindung von Stufe A in 2 ml trockenem
Methylenchlorid wurden bei Raumtemperatur unter Stickstoff 0,44
ml (0,44 mmol) 1 M Bortribromid in Methylenchlorid zugesetzt. Das
Reaktionsgemisch wurde bei Raumtemperatur etwa 1 h gerührt, mit
5 ml Wasser gequencht und dreimal mit je 5 ml Methylenchlorid extrahiert.
Die vereinigten organischen Extrakte wurden getrocknet, filtriert und
eingeengt. Das Rohprodukt wurde durch präparative TLC (Methylenchlorid)
gereinigt, und man erhielt 59 mg der Titelverbindung als Öl. MS (APCI–)
Berechnet: 388,0, gefunden 386,9 (M – 1).
-
Stufe C:
-
2-[3,5-Dichlor-4-(4-hydroxy-3-isopropyl-phenoxy)-benzyl]-[1,2,4]oxadiazolidin-3,5-dion
-
Die
Titelverbindung wurde nach dem in Synthesis, 265–266 (1991) beschriebenen Verfahren
hergestellt.
-
Einer
Lösung
von 59 mg (0,15 mmol) der Titelverbindung von Stufe B und 16 mg
(0,15 mmol) [1,2,4]Oxadiazolidin-3,5-dion in 1,5 ml DMF wurden bei
Raumtemperatur 32 mg (0,30 mmol) Natriumcarbonat zugesetzt. Nach
Rühren
bei Raumtemperatur für
etwa 2 h wurde die Lösung
mit 10 ml 0,5 N HCl verdünnt
und dreimal mit je 10 ml Ethylacetat extrahiert. Die vereinigten
organischen Extrakte wurden dreimal mit je 15 ml Wasser und einmal
mit 15 ml Salzlösung
gewaschen, getrocknet, filtriert und eingeengt. Das Rohprodukt wurde
durch präparative
TLC (22% Methanol/3,5%/Wasser 74,5% Chloroform) gereinigt, und man
erhielt 61 mg der Titelverbindung. MS (APCI–)
Berechnet: 410,0, gefunden: 409,1 (M – 1).
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Unter
Verwendung der geeigneten Ausgangsmaterialien wurden die Titelverbindungen
der Beispiele 3 und 4 analog zu dem in Beispiel 2 beschriebenen
Verfahren erhalten.
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Beispiel 3
-
2-[4-(3-Isopropyl-4-methoxy-phenoxy)-3,5-dimethyl-benzyl]-[1,2,4]oxadiazolidin-3,5-dion, MS (APCI–)
Berechnet: 384,2, gefunden: 383,2 (M – 1).
-
Beispiel 4
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2-[4-(4-Hydroxy-3-isopropyl-phenoxy)-3,5-dimethyl-benzyl]-[1,2,4]oxadiazolidin-3,5-dion, MS (APCI–)
Berechnet: 370,2, gefunden 369,2 (M – 1).
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Die
folgenden Herstellungsbeispiele illustrieren die oben für die stufenweise
Herstellung der Verbindungen 5-2 bis 5-4 dargestellten und beschriebenen
Verfahren, allgemein gezeigt in Schema 5.
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Beispiel 5
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5-[4-(4-Hydroxy-3-isopropyl-phenoxy)-3,5-dimethyl-phenyl]-2,4-dihydro-[1,2,4]triazol-3-on
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Stufe A:
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3,5-Dimethyl-4-(3-isopropyl-4-methoxy-phenoxy)-benzaldehyd-semicarbazon
-
Einer
Lösung
von 19 mg (0,063 mmol) 4-(3-Isopropyl-4-methoxy-phenoxy)-3,5-dimethylbenzaldehyd in
1 ml Ethanol wurden bei Raumtemperatur 7,7 mg (0,69 mmol) Semicarbazid
und 5,1 mg (0,063 mmol) Natriumacetat zugesetzt. Nach Rühren bei
Raumtemperatur für
etwa 1 h wurde das Lösungsmittel
im Vakuum entfernt, und der Rückstand
wurde in 5 ml Ethylacetat gelöst.
Die erhaltene Lösung
wurde dreimal mit je 5 ml Wasser und einmal mit 5 ml Salzlösung gewaschen,
getrocknet, filtriert und eingeengt. Man erhielt 20 mg der Titelverbindung
als gelben Feststoff, der ohne Reinigung direkt für die nächste Stufe
verwendet wurde. MS (APCI–) Berechnet: 355,2,
gefunden: 354,3 (M – 1).
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Stufe B:
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5-[4-(3-Isopropyl-4-methoxy-phenoxy)-3,5-dimethyl-phenyl]-2,4-dihydro-[1,2,4]triazol-3-on
-
Eine
Lösung
von 20 mg (0,055 mmol) der Titelverbindung von Stufe A und 26,7 μl (0,33 mmol)
Schwefelmonochlorid in einem Gemisch von 2,4 ml Ethylacetat und
0,6 ml Essigsäure
wurde etwa acht Stunden unter Rückfluss
erhitzt. Das Gemisch wurde eingeengt, und der Rückstand wurde durch präparative
TLC (5% Methanol in Di chlormethan) gereinigt; man erhielt 4,7 mg
der Titelverbindung als weißen
Feststoff. MS (APCI+) Berechnet: 353,2,
gefunden: 354,2 (M + 1).
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Stufe C:
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5-[4-(4-Hydroxy-3-isopropyl-phenoxy)-3,5-dimethyl-phenyl]-2,4-dihydro-[1,2,4]triazol-3-on
-
Einer
Lösung
von 4,7 mg (0,013 mmol) der Titelverbindung von Stufe B in 0,5 ml
Chloroform wurden 0,26 ml (0,26 mmol) 1 M Bortribromid in Dichlormethan
zugesetzt, und das Gemisch wurde etwa 1 h bei Raumtemperatur gerührt. Anschliessend
wurde die Reaktion mit 5 ml Wasser gequencht, durch Zugabe von 1
ml 1 N HCl angesäuert
und dreimal mit je 10 ml Ethylacetat extrahiert. Die vereinigten
organischen Extrakte wurden getrocknet, filtriert und unter Erhalt
von 4,2 mg der Titelverbindung eingeengt. MS (APCI–)
Berechnet: 339,2, gefunden: 338,3 (M – 1).
-
Biologische Versuche
-
Der
Nutzen der Verbindungen der Formel (I), derer Stereoisomeren und
der pharmazeutisch akzeptablen Salze der Verbindungen und Stereoisomeren
bei der praktischen Anwendung der vorliegenden Erfindung wird durch
die in wenigstens einem der im Folgenden beschriebenden Assays gefundene
Wirksamkeit belegt.
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ASSAY 1
-
Sauerstoffverbrauch
-
Wie
dem Fachmann bekannt ist, verbrauchen Tiere während erhöhtem Energieverbrauch im Allgemeinen
auch erhöhte
Mengen an Sauerstoff. Außerdem
werden metabolische Brennstoffe wie z.B. Glucose und Fettsäuren zu
CO2 und H2O oxidiert,
wobei Wärme
frei wird; dieser Effekt wird allgemein Thermogenese genannt. Entsprechend
kann durch Messung des Sauerstoffverbrauchs bei Tieren, einschließlich Menschen
und Begleittieren, indirekt die Thermogenese gemessen werden, und
indirekte Kalorimetrie kann allgemein bei Tieren, z.B. Menschen,
durch den Fachmann zur Messung des Energieverbrauchs vorgenommen
werden.
-
Der
Fachmann erkennt, dass ein erhöhter
Energieverbrauch und die dabei erfolgende Verbrennung von metabolischen
Brennstoffen, die zur Wärmeerzeugung
führt,
wirksam ist bei der Behandlung beispielsweise von Obesität. Wie der
Fachmann auch weiß,
beeinflussen Schilddrüsenhormone
die Herzfunktion, z.B. durch Beschleunigung der Herzfrequenz und
entsprechend Erhöhung
des Sauerstoffverbrauchs und damit einhergehende Wärmeerzeugung.
-
Die
Fähigkeit
der Verbindungen der Formel (I), derer Stereoisomeren und der pharmazeutisch
akzeptablen Salze der Verbindungen und Stereoisomeren, eine thermogene
Reaktion hervorzurufen, wird anhand des folgenden Versuchsprotokolls
demonstriert.
-
A. Versuch
-
Dieses
in vivo-Versuchsverfahren ist dazu bestimmt, die Wirksamkeit von
Verbindungen, die Gewebe-selektive Schilddrüsenhormon-Agonisten darstellen,
und ihre Wirkung auf das Herz zu bestimmen. Die gemessenen Eckwerte
sind der Gesamt-Sauerstoffverbrauch des Körpers und die Aktivität der Alpha-Glycerophosphat-Dehydrogenase
in den Mitochondrien der Leber ("mGPDH"). Die Herzwerte,
die gemessen werden, sind das Gewicht des Herzens und die mGPDH-Aktivität im Herzen.
Der Versuch umfasst (a) Verabreichung des Wirkstoffs an übergewichtige
Zucker-Ratten im Verlauf von etwa 6 Tagen; (b) Messung des Sauerstoffverbrauchs
und (c) Gewebeentnahme zur Präparierung
von Mitochondrien und anschließend
darauf basierende Bestimmung der Enzymaktivität.
-
B. Vorbereitung der Ratten
-
Männliche übergewichtige
Zucker-Ratten mit einem Körpergewicht
im Bereich von etwa 400 g bis etwa 500 g werden etwa 3 bis etwa
7 Tage vor Beginn der Studie in Einzelkäfigen unter Standard-Laborbedingungen untergebracht.
-
Eine
Verbindung der Formel (I), deren Stereoisomeres oder ein pharmazeutisch
akzeptables Salz der Verbindung oder des Stereoisomeren; ein Trägerstoff
(vehicle); oder T3-Natriumsalz wird im Verlauf
von etwa 6 Tagen etwa jeweils zwischen 3 und 6 Uhr nachmittags per
Schlundsonde als Einzeldosis verabreicht. Eine Verbindung der Formel
(I), deren Stereoisomeres oder ein pharmazeutisch akzeptables Salz
der Verbindung oder des Stereoisomeren; ein Trägerstoff; oder T3-Natriumsalz
wird in einem geeigneten, kleinen Volumen von etwa 1 N NaOH gelöst und dann
mit etwa 0,01 N NaOH, enthaltend etwa 0,25% Methylcellulose, auf
ein geeignetes Volumen gebracht (10:1, 0,01 N NaOH/MC:1 N NaOH).
Es wird jeweils etwa 1 ml verabreicht.
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C. Sauerstoffverbrauch
-
Etwa
einen Tag nach der Verabreichung der letzten Dosis an Verbindung
wird der Sauerstoffverbrauch mit Hilfe eines indirekten Kalorimeters
mit offenem Kreislauf (Oxymax, Columbus Instruments, Columbus, OH 43204,
USA) gemessen. Die Gassensoren des Oxymax-Geräts werden vor jedem Versuch
mit gasförmigem N2 und einem Gasgemisch (etwa 0,5% CO2, etwa 20,5% O2 und
etwa 79% N2) kalibriert.
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Die
Testratten werden aus ihren Käfigen
genommen, und es wird ihr Körpergewicht
aufgezeichnet. Darauf werden sie in die geschlossenen Kammern (43 × 43 × 10 cm)
des Oxymax-Kalorimeters gesetzt, die Kammern werden in die Aktivitätsmonitoren
gestellt, und der Luftstrom durch die Kammern wird auf etwa 1,6 l/min.
bis etwa 1,7 l/min. eingestellt.
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Die
Oxymax-Software berechnet dann ausgehend von dem durch die Kammern
geleiteten Luftstrom und der Differenz zwischen dem Sauerstoffgehalt
am Eingang und am Ausgang der Kammern den Sauerstoffverbrauch (ml/kg/h).
Die Aktivitätsmonitore
versenden 15 Infrarot-Lichtstrahlen, etwa jeweils mit 1 Inch Achsenabstand
voneinander angeordnet, und bei Brechung zweier benachbarter Strahlen
wird eine Bewegung registriert; die Anzahl der Aktivitäten wird
gezählt
und aufgezeichnet.
-
Der
Sauerstoffverbrauch und die Bewegung werden im Verlauf von etwa
5 h bis etwa 6,5 h etwa alle 10 min. gemessen. Bei einzelnen Ratten
wird der Sauerstoffverbrauch in Ruhe berechnet, indem die erhaltenen
Werte gemittelt werden, wobei jedoch die ersten fünf und die
Werte aus Zeitabschnitten, in denen die Bewegung 100 Zähler überstieg,
ausgenommen werden.
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ASSAY 2
-
Bindung an Schilddrüsenhormon-Rezeptoren
-
Die
Fähigkeit
von Verbindungen der Formel (I), deren Stereoisomeren oder der pharmazeutisch
akzeptablen Salze der Verbindungen oder Stereoisomeren, an Schilddrüsenhormon-Rezeptoren
zu binden, kann mit Hilfe der folgenden Versuchsanordnung überprüft werden.
-
A. Herstellung von Zellkernextrakten
aus Insektenzellen
-
High
Five-Zellpellets (BTI-TN-5B1-4, Katalognummer B 855-02, Invitrogen®,
Carlsbad, Kalifornien, USA), erhalten etwa 48 h nach Infektion mit
Baculovirus (GibcoBRL®, Gaithersburg, Maryland,
USA), die entweder humanes TRα oder
TRβ exprimieren,
werden in eiskaltem Probenpuffer (10 mM Tris, pH 8,0; 1 mM MgCl2, 1 mM DTT, 0,05% Tween 20, 1 mM 4-(2-Aminoethyl)-benzolsulfonylfluorid,
25 μg/ml
Leupeptin) suspendiert. Nach etwa 10 min. Inkubation auf Eis wird
die Suspension durch 20 Hübe
(strokes) mit einem Dounce-Homogenisierer (VWR® Scientific
Products, West Chesster, Pennsylvania, USA) homogenisiert und bei
etwa 800 × g
etwa 15 min. bei 4°C
zentrifugiert. Das erhaltene Pellet (Zellkerne) wird in einem hypertonischen
Puffer (0,4 M KCl, 10 mM Tris, pH 8,0, 1 mM MgCl2,
1 mM DTT, 0,05% Tween 20) suspendiert und etwa 30 min. auf Eis inkubiert.
Dann wird die Suspension bei 100,000 × g etwa 30 min. bei 4°C zentrifugiert.
Der Überstand
(Zellkernextrakt) wird zu 0,5 ml-Aliquoten bei –80°C gelagert.
-
B. Bindungsassay
-
Nach
dem folgenden Protokoll werden kompetitive Bindungsassays zur Bestimmung
der Wechselwirkung von Verbindungen der Formel (I) mit dem Schilddrüsenhormon-Rezeptor α1 und β1 (TRα und TRβ) durchgeführt.
-
Unter
Verwendung von 100% DMSO als Lösungsmittel
werden Lösungen
der Verbindungen der Formel (I), derer Stereoisomeren oder der pharmazeutisch
akzeptablen Salze der Verbindungen oder Stereoisomeren (Endkonzentration
der Verbindung 20 mM) hergestellt. Es werden Serienverdünnungen
der Verbindungen in einem Testpuffer (5 mM Tris-HCl, pH 8,0, 50
mM NaCl, 2 mM EDTA, 10% (Volumenprozent) Glycerin, 1 mM DTT, "Probenpuffer"), enthaltend 0,4
nM 125I-T3 (spezifische
Aktivität
etwa 2200 Ci/mmol) hergestellt, wobei Lösungen mit Verbindungskonzentrationen
von etwa 10 μM
bis etwa 0,1 nM erhalten werden.
-
High-Five-Zellkernextrakte
von Insektenzellen, enthaltend entweder TRα oder TRβ, werden unter Verwendung des
Probenpuffers als Verdünnungsmittel
auf eine Gesamt-Proteinkonzentration von 0,0075 mg/ml verdünnt.
-
Ein
Volumen (100 μl)
jeder Verdünnung
der Verbindung der Formel (I), enthaltend 0,4 nM 125I-T3, wird jeweils mit einem gleichen Volumen
(100 μl)
verdünntem
Zellkernextrakt, enthaltend entweder TRα oder TRβ, kombiniert und bei RT etwa
90 min. inkubiert. Es wird eine 150 μl-Probe der Bindungsreaktion
entnommen und in eine 96-Vertiefungen-Platte (Millipore®, Bedford,
Massachusetts, USA) gegeben, die vorab mit eiskaltem Probenpuffer
gewaschen wurde. Die Platte wird unter Verwendung eines Filtrationssystems
(filtration manifold) (Millipore®) im
Vakuum filtriert. Jede Vertiefung wird fünfmal durch Zugabe von 200 μl eiskaltem
Probenpuffer gewaschen und anschließend im Vakuum filtriert. Die
Platte wird aus dem Vakuum-Filtrationssystem
entnommen, die Unterseite der Platte wird kurz auf Papiertüchern getrocknet,
und anschließend
werden in jede Vertiefung 25 μl
Wallac® Optiphase
Supermix-Szintillationscocktail (EG&G Wallac®, Gaithersburg,
Maryland, USA) gegeben. Die Platte wird mit einem Plastikklebeband
(Microplate Press-on Adhesive Sealing Film, Packard® Instrument
Co., Inc., Downers Grove, Illinois) abgedeckt, und die Radioaktivität wird mit
Hilfe eines Wallac® Microbeta-Szintillationszähler für 96-Vertiefungen-Platten
bestimmt.