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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Ballonbegrenzer für Schussfaden-Zuführvorrichtungen
bei Webstühlen
von der Art einer Greiferwebmaschine oder Projektilwebmaschine,
die als Webmaschinen mit mechanischem Schuss bekannt sind, und von
der Art einer Düsenwebmaschine.
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Schussfaden-Zuführeinrichtungen
bei modernen Webmaschinen sind bekanntlich Vorrichtungen, die eine
feststehende Trommel mit gleich bleibendem oder variablem Durchmesser
aufweisen, auf welche ein Schussfaden-Wickelarm, der sich in der Art
einer Angelschnurhaspel um die Trommel dreht, auf Vielzahl von Fadenwicklungen
aufwickelt, welche einen Schussfadenvorrat bilden.
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Auf
Anforderung seitens des Webstuhls hin werden bei jedem Schussfadeneintrag
die Wicklungen der Reserve von der Trommel abgewickelt, um mit Hilfe
eines endständigen
Fadenführungsrings
unter Steuerung durch eine Bremseinrichtung dem Webstuhl zugeführt zu werden,
wobei die Bremseinrichtung so ausgelegt ist, dass sie die mechanische Spannung
im Faden, der gerade abgewickelt wird, im wesentlichen konstant
halten. Ein System zur Überwachung
der Schussfadenreserve, das die Signale von einem Sensor empfängt, der
zum Erfassen des Durchgangs der Abwickelrunden ausgelegt ist, bewegt
den Dreharm und stellt die Schussfadenreserve wieder her, während sich
die darauf befindlichen Wicklungen zur Zuführung zum Webstuhl abwickeln.
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Wie
dem Fachmann auf diesem Gebiet bekannt ist, ordnet sich infolge
der Geschwindigkeit, mit welcher die Wicklungen sich von der Reserve
abwickeln, unter Antrieb durch die Zentrifugalkraft selbst entlang
der Leitlinien eines Drehfestkörpers
an, der üblicherweise
als „Ballon" bezeichnet wird,
dessen Abmessungen umso stärker
zunehmen, je höher
die Geschwindigkeit beim Webvorgang ansteigt und je geringer die
mechanische Spannung wird, welche auf den Faden einwirkt. Dieser
Drehfestkörper,
welcher an der Trommel direkt auf der Zulaufseite der Bremseinrichtung
ausgebildet ist, ist bekanntlich die Ursache für schwerwiegende Nachteile
beim Betrieb der Schussfaden-Zuführeinrichtung,
da er die Bildung eines Gewirrs der Fäden, die Bildung von Knoten
oder anderen Unterbrechungen vereinfacht, die dann, wenn sie die
Bremseinrichtung erreichen, zu plötzlichem Anstieg in der mechanischen
Spannung führen,
die auf den Faden einwirkt, und diesen infolgedessen abreißen und
so den Webbetrieb unterbrechen.
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Um
diese Nachteile zu vermeiden ist die Verwendung von Ballonbegrenzern
bekannt, die dazu entwickelt wurden, die Bildung dieses Ballons
zu verhindern oder zumindest in engen Grenzen zu halten. Im typischen
Fall werden Ballonbegrenzer aus ringförmigen Elementen aufgebaut,
welche die Trommel der Zuführeinrichtung
direkt an der Zulaufseite der Bremseinrichtung umgeben und mehr
oder wenig ausgedehnt in axialer Richtung der Trommel liegen, wobei
von Ausbildungen ausgegangen wird, die sich von einer einfachen
Ringform bis zu einer Form verändern,
die eher echt zylindrisch ist, wie dies in der US-Patentschrift
4 013 238 beschrieben wird, die den am nächsten kommenden Stand der
Technik offenbart. In jedem Fall sind die Ballonbegrenzer sehr nahe
an der Oberfläche
der Trommel angeordnet, um wirksam zu sein, weshalb sie aber das
Aufwickeln oder Einfädeln – bzw. im
Falle eines Schussfadenbruchs das erneute Einfädeln – der Zuführeinrichtung erheblich behindern,
wodurch sich die Produktionszyklen entsprechend verzögern, mit
den vom wirtschaftlichen Standpunkt aus nachteiligen Konsequenzen.
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Ziel
der vorliegenden Erfindung, die vom Gedanken an diese Nachteile
ausgeht, ist es, diese zu beseitigen, und im Rahmen dieser Zielsetzung
liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Ballonbegrenzer
zu schaffen, der sich wirksam gegen die Bildung des Fadenballons
dadurch auswirkt, dass er seine Position sehr nahe zur Oberfläche der
Trommel beibehält,
aber gleichzeitig nicht das Einfädeln
bzw. Wickeln in der Zuführeinrichtung
behindert, was im Gegenteil sogar in hohem Maße vereinfacht wird, wodurch
die erfindungsgemäße Vorrichtung
bei modernen sehr schnellen Webevorgängen von großem Vorteil
ist.
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Diese
und weitere Aufgaben der Erfindung, die sich aus der nachstehenden
ausführlichen
Beschreibung noch deutlicher ergeben, werden mit einem Ballonbegrenzer
bei einer Schussfaden-Zuführvorrichtung
gelöst,
welche die in den beiliegenden Ansprüchen angegebenen speziellen
Merkmale aufweist.
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Im
wesentlichen liegt der Erfindung der Erfindungsgedanke zugrunde,
den Ballonbegrenzer in Form eines kegelstumpfförmigen Rings vorliegt, dessen
kleinerer Durchmesser etwas kleiner als der Durchmesser der Trommel
ist, dass der Ring auf die Trommel aufgepasst und in Zuführrichtung
direkt vor der Bremseinrichtung angeordnet ist, und der Ring mittels
einer Schwenkeinrichtung mit gesteuerter Drehung mit dem Aufbau
der Zuführrichtung
in der Weise verbunden ist, dass er unter einem Winkel zur Längsachse
der Trommel geneigt werden kann. Auf diese Weise begrenzt der Ring
in der geneigten Position einen Spalt für den Durchtritt des Fadens,
der deutlich größer ist
als der Spalt zwischen dem Ring und der Trommel, wenn sich der Ring
in der aktiven Stellung rechtwinklig zur Achse der Trommel steht; darüber hinaus
ist der Durchtrittsspalt in der Richtung korrekt ausgerichtet, in
welcher das Einfädeln
bzw. Wickeln des Schussfadens in den abschließenden bzw. endständigen Führungsring
durch die direkt benachbarte Bremseinrichtung hindurch vereinfacht werden
kann.
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Die
Merkmale, Anwendungszwecke und Vorteile des Ballonbegrenzers gemäß der vorliegenden Erfindung
ergeben sich noch deutlicher aus der nachfolgenden ausführlichen
Beschreibung unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen,
die nur beispielhaft sind und keinerlei Einschränkung bedeuten und in welchen:
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1 eine
Seitenansicht einer Schussfaden-Zuführvorrichtung für Webstühle mit
mechanischem Einschuss mit dem erfindungsgemäßen Ballonbegrenzer ist;
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2 eine
teilweise Draufsicht auf die Zuführvorrichtung
aus 1 zeigt;
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3 eine
auseinander gezogene perspektivische Ansicht der Innenseite des
vorderen Teils der Zuführvorrichtung
aus 1 ist und im Detail die Einrichtung zum Schwenken
des Ballonbegrenzers zum Aufbau der Zuführeinrichtung hin zeigt; und
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4 eine
weitere Einzelheit der Schwenkeinrichtung in perspektivischer Ansicht
darstellt.
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Aus
den 1 und 2 ist ersichtlich, dass das
Bezugszeichen 1 ganz allgemein eine herkömmliche
Schussfaden-Zuführvorrichtung
bezeichnet, die eine feststehende Trommel 2 aufweist, auf
welcher ein hohler Schussfaden-Wickelarm 3, der sich in
der Art einer Angelschnur-Haspel um die Trommel herum dreht, eine
Vielzahl von Fadenwicklungen aufwickelt, die eine Schussfadenreserve
RT bilden. Auf Anforderung des (hier nicht dargestellten) Webstuhls
hin, die bei jedem Schussfaden-Eintrag
erfolgt, wickeln sich die Wicklungen der Reserve von der Trommel 2 ab und
laufen durch einen endständigen
bzw. abschließenden
Fadenführungsring
G hindurch, und zwar unter Steuerung einer Bremseinrichtung 4,
die so ausgelegt ist, dass sie die mechanische Spannung des gerade
abgewickelten Fadens F im wesentlichen konstant hält. In Zuführrichtung
direkt vor der Bremseinrichtung 4 ist der Ballonbegrenzer
vorgesehen, der ganz allgemein mit dem Bezugszeichen 5 angegeben
ist und die spezielle Aufgabe hat, die Bildung von Fadengewirren,
Knoten und anderen Störungen durch
Bildung eines Ballons zu verhindern, welche den Bruch des Fadens
bei dessen Durchtritt durch die Bremseinrichtung 4 hindurch
verursachen. Entsprechend der Erfindung ist der Ballonbegrenzer 5 im wesentlichen
aus einem kegelstumpfförmigen
Ring 5a aufgebaut, in welchem der kleinere Durchmesser etwas
größer ist
als der Durchmesser der Trommel 2 der Zuführrichtung.
Der Ring ist über
die Trommel aufgepasst und in Zuführrichtung direkt vor der Bremseinrichtung 4 angeordnet.
Der Ring 5a ist mit dem Aufbau der Zuführeinrichtung 1 mit
Hilfe einer Schwenkeinrichtung mit gesteuerter Drehung verbunden,
die ganz allgemein mit dem Bezugszeichen 6 angegeben ist,
so dass diese unter einem Winkel zur Längsachse der Trommel 2 der
Zuführeinrichtung gekippt
werden kann. Auf diese Weise begrenzt der Ring 5a in der
geneigten Position einen Durchtrittsspalt L für den Faden (2),
der erheblich breiter ist als der Spalt zwischen dem Ring und der
Trommel, wenn sich der Ring in der Betriebsstellung befindet und
unter einem rechten Winkel zur Achse der Trommel steht; außerdem ist
der Spalt korrekt in der Richtung ausgerichtet, welche das Einfädeln bzw.
Wickeln des Schussfadens F durch die benachbarte Bremseinrichtung 4 hindurch
in Richtung des Fadenführungsrings
G vereinfacht.
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Entsprechend
einem bevorzugten und vorteilhaften Ausführungsbeispiel der Erfindung
ist die Schwenkeinrichtung 6 mit gesteuerter Drehbewegung
so vorgesehen, wie dies in den Detailansichten in den 3 und 4 dargestellt
ist, und weist im wesentlichen auf der Innenseite der Abdeckung
C der Zuführeinrichtung
eine rohrförmige
Nabe 61 auf, die dabei starr mit der Abdeckung gekoppelt
und mit einem Sitz 62 versehen ist, welcher einen zylinderförmigen Abstandhalter 63 aufnimmt,
der seinerseits wiederum einen Sitz 63a zur Aufnahme eines
scheibenförmigen
Dauermagneten 64 aufweist; der Magnet und der Abstandhalter
werden dabei mittels einer durchgehenden Schraube 65 in
ihrem jeweiligen Sitz gehalten. Wie deutlich in 3 dargestellt
ist, ist der Abstandhalter 63 mit einer unebenen Kante
versehen, welche durch einander gegenüber stehende geneigte Flächen gebildet
wird, die Erhebungen CR begrenzen, die so ausgebildet sind, dass
sie selektiv in Eingriff gelangen um auf diese Weise als Positionsmarkierungen
zu fungieren, und ebenso auch entsprechende Vertiefungen GO' und GO" begrenzen, die auf
einem ähnlichen
Abstandhalter 53 (4) vorgesehen
sind, der starr mit einem Koppelbügel 50 des Ballonbegrenzerrings 5a gekoppelt
ist. Der Abstandhalter 53 weist seinerseits einen Sitz 53a zur Aufnahme
eines scheibenförmigen
Dauermagneten 54 auf, der mittels einer entsprechenden Schraube 55 arretiert
wird und dessen Polarisierung der Polarität des ihm gegenüber stehenden
Magneten 64 entgegengesetzt ist. Die zwei zueinander entgegengesetzt
polarisierten Magnete 54 und 64 sorgen für die Verkopplung
des Abstandhalters 53 mit dem entsprechenden Abstandhalter 63 in
axialer Richtung, gestatten aber begrenzte Bewegungen bezüglich zueinander
sowie die relative Drehung der Abstandhalter, wodurch der Ring 5a der
Vorrichtung 5 aus der aktiven Position, in welcher der
Ring senkrecht zur Achse der Trommel 2 steht (1),
in die Wickel- bzw.
Einfädelposition,
in welcher der Ring 5a um einen Winkel „a" relativ zur Achse der Trommel geneigt ist
(2); die Wickelposition kann der Ring nach dem
Lösen der
Bremseinrichtung 4 erreichen, nachdem dies durch Betätigung eines
Knopfes P herbeigeführt
wurde, sowie durch die axiale Vorschubbewegung.
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Die
beiden Winkelpositionen werden durch die Funktion der Schwenkeinrichtung
zur Positionsmarkierung stabil gemacht; die erste Position wird dank
des Eingreifens der Erhebungen CR auf dem Abstandhalter 63 in
den Vertiefungen GO' auf
dem Abstandhalter 53 stabil gehalten, und die zweite Position
wird dank des Eingriffs der Erhebungen CR in den Vertiefungen GO" auf dem Abstandhalter 53 stabil.
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Ohne
Veränderung
am Erfindungsgedanken lassen sich die Einzelheiten in der Realisierung
und bei den Ausführungsbeispielen
in großem
Umfang gegenüber
dem verändern,
was hier exemplarisch ohne jede Einschränkung beschrieben und dargestellt
wurde, ohne dabei über
den Umfang der Erfindung hinauszugehen. Insbesondere ist es gemäß der Erfindung
möglich,
die Schwenkeinrichtung 6 gegen einen Elektromotor oder
einen pneumatisch arbeitenden Motor zum Betätigen der Drehbewegung des Rings 5a auszutauschen,
der von dem automatischen Wickel- bzw. Einfädelsystem gesteuert wird, sofern
ein solches System vorgesehen ist und betätigt wird, um den Ring 5a im
Tritt mit dem Wickelsystem schräg
zu stellen.
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Der
Offenbarungsgehalt in der italienischen Patentanmeldung Nr. TO2000A000219,
deren Priorität
bei der vorliegenden Anmeldung beansprucht wird, wird durch Querverweis
hier einbezogen.
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Soweit
auf technische Merkmale, die in irgendeinem Anspruch genannt werden,
Bezugszeichen folgen, wurden diese Bezeichnungen einzig und allein
zu dem Zweck eingesetzt, die Verständlichkeit der Ansprüche zu erhöhen und
somit besitzen diese Bezugszeichen keine einschränkende Wirkung auf den Umfang
jedes Elements, das beispielhaft durch solche Bezugszeichen näher identifiziert
wird.