DE60106471T2 - Kurbelgehäuse-Entlüftungssystem - Google Patents
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Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft ein Entlüftungssystem für einen Verbrennungsmotor mit einem zweistufigen Luftladedruckerhöhungssystem.
- Während des normalen Betriebes eines Verbrennungsmotors werden Verbrennungsgase durch den Verbrennungsdruck an den Kolbendichtringen vorbei und in die Kurbelgehäuseregion des Motors gedrängt. Dieser Durchblasgasstrom ist bei Turbo- oder Dieselmotoren wegen der für solche Motoren typischen höheren Zylinderdrücke am ausgeprägtesten. Diese Gase müssen aus dem Kurbelgehäuse abgelassen werden, um einen Druckaufbau zu vermeiden, der zu einer ineffektiven Ölabdichtung führen könnte. In der Regel ist es wünschenswert, einen Kurbelgehäusedruck nahe dem atmosphärischen Druck aufrecht zu erhalten. Eine Spezifikation beispielsweise gibt vor, dass der Kurbelgehäusedruck bei –2,5 kPa bis +5 kPa atmosphärischen Drucks gehalten wird.
- Da die Durchblasgase zahlreiche Verbrennungsprodukte und Motorenöl enthalten, das aus dem Kurbelgehäuse aufgenommen wurde, können die Gase nicht an die Atmosphäre abgelassen werden, und es ist üblich, ein geschlossenes Kurbelgehäuse-Entlüftungssystem zu implementieren, das die Öldämpfe von den Gasen trennt und diese anschließend in den Einlass des Motors zurückführt. Im Fall eines Turbomotors besteht eine Möglichkeit, dies zu bewerkstelligen, darin, die Durchblasgase in den Lufteinlassstrom stromaufwärts des Turboladers zurückzuführen. Dadurch entfällt die Notwendigkeit, eine Pumpe in die Rücklaufstrecke der Kurbelgehäusegase einzubauen, die ansonsten erforderlich wäre, um den erhöhten Druck in der Lufteinlassstrecke stromabwärts des Turboladers zu überwinden.
- Üblicherweise wird die einem Turbomotor zugeführte Luftmenge mit einem Massenluftströmungssensor stromaufwärts des Turboladers gemessen. Ein wichtiger Aspekt ist, dass der Eintrittspunkt für die Kurbelgehäusegase genügend weit von dem Massenluftströmungssensor entfernt liegen muss, damit eine Luftstromumkehr nicht die Durchblasgase zum Massenluftströmungssensor zurückträgt und ihn verschmutzt.
- Die vorliegende Erfindung betrifft den Fall, wo zwei Kompressoren in Reihe verbunden sind. Das kann beispielsweise dort zweckmäßig sein, wenn der stromabwärts gelegene Kompressor ein Turbolader ist, der um eine bestimmte Mindestdrehzahl des Motors herum einsetzt, und der stromaufwärts gelegene Kompressor ein elektrisch angetriebener Turbolader ist, der im Bedarfsfall in Motorenbetriebsbereichen aktiviert werden kann, in denen der Turbolader ineffektiv ist.
- Der Motorraum eines typischen Kraftfahrzeugs ist mit Komponenten vollgepackt, so dass die Verwendung von zwei Kompressoren es erschwert, die gesamte Baugruppe so zu packen, dass re-zirkulierte Kurbelgehäusegase einen stromaufwärts der Kompressoren angeordneten Massenluftströmungssensor nicht verschmutzen.
- Es ist ebenso der Fall, dass bestimmte Arten von Kompressorlagern im Lauf der Zeit durch Verschmutzung von den Durchblasgasen Schaden nehmen können. Zwar lassen sich immer Lager konstruieren, die nicht so sehr unter einer solchen Verschmutzung leiden, doch kann dies den Kompressor verteuern.
- Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Kurbelgehäuse-Entlüftungssystem bereitzustellen, dass diese Probleme löst.
- Gemäß der Erfindung wird ein Motor- oder Kurbelgehäuse-Entlüftungssystem für einen Verbrennungsmotor bereitgestellt, umfassend ein Lufteinlasssystem zum Versorgen des Motors mit Luft, ein Motorluftladedruckerhöhungssystem zum Erhöhen des Drucks der zugeführten Luft sowie ein Kurbelgehäuseabzugssystem zum Abziehen von Kurbelgehäusegasen aus einem Kurbelgehäuse und zum Einleiten dieser Gase in das Lufteinlasssystem, dadurch gekennzeichnet, dass:
-
- a) das Luftladedruckerhöhungssystem in Reihe eine erste Verdichtungsstufe und eine zweite Verdichtungsstufe aufweist, wobei die erste Verdichtungsstufe stromaufwärts der zweiten Verdichtungsstufe angeordnet ist;
- b) das Kurbelgehäuseabzugssystem einen ersten Kanal und einen zweiten Kanal zum Einleiten der Kurbelgehäusegase in das Lufteinlasssystem enthält, wobei der erste Kanal diese Gase stromaufwärts der ersten Verdichtungsstufe einleitet und der zweite Kanal diese Gase stromabwärts der ersten Verdichtungsstufe und stromaufwärts der zweiten Verdichtungsstufe einleitet; und
- c) das Kurbelgehäuseabzugssystem ein Strömungssteuerungsmittel zum Steuern des Stromes von Kurbelgehäusegasen in dem ersten Kanal und in dem zweiten Kanal enthält.
- Das System enthält des Weiteren in der Regel einen Ölabscheider zum Verringern der Menge an Öl in den Kurbelgehäusegasen.
- Es ist besonders vorteilhaft, wenn das Strömungssteuerungsmittel so konfiguriert ist, dass es den Strom von Kurbelgehäusegasen zum ersten Kanal leitet, wenn die erste Verdichtungsstufe den Druck der zugeleiteten Luft erhöht, und zum zweiten Kanal leitet, wenn die erste Verdichtungsstufe den Druck der zugeleiteten Luft nicht erhöht. Das ist mit einigen Vorteilen verbunden. Zum einen kann dies in Systemen, wo die erste Verdichtungsstufe weniger häufig arbeitet als die zweite Verdichtungsstufe, dazu beitragen, das Volumen von Kurbelgehäusegasen zu minimieren, welche die erste Verdichtungsstufe passieren, und zum zweiten wird, wenn die erste Verdichtungsstufe arbeitet, der Druck stromabwärts dieser Stufe im allgemeinen erhöht. Somit entfällt die Notwendigkeit, das Kurbelgehäuse-Entlüftungssystem mit Mitteln auszustatten, welche die Strömung von Kurbelgehäusegasen in dem ersten Kanal oder in dem zweiten Kanal unterstützen, da die Gase dann nur stromaufwärts der ersten Verdichtungsstufe eingeleitet werden können.
- Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung handelt es sich bei dem Strömungssteuerungsmittel um ein Steuerventil. Sowohl der erste Kanal als auch der zweite Kanal können dann vom Steuerventil zum Lufteinlasssystem führen. Der erste Kanal trifft an einer ersten Stelle stromaufwärts der ersten Verdichtungsstufe auf das Lufteinlasssystem, und der zweite Kanal trifft an einer zweiten Stelle zwischen der ersten Verdichtungsstufe und der zweiten Verdichtungsstufe auf das Lufteinlasssystem.
- Bei der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung enthält das Kurbelgehäuseabzugssystem außerdem einen dritten Kanal, der vom Kurbelgehäuse zum Steuerventil führt.
- Bei dem Steuerventil kann es sich um ein Automatikventil handeln, das automatisch betätigt wird, damit Kurbelgehäusegase je nach Bedarf durch den ersten Kanal bzw. den zweiten Kanal zum Lufteinlasssystem gelangen können.
- Das Steuerventil wird vorzugsweise passiv durch Druckunterschiede innerhalb der Kanäle betätigt. Das hat den Vorteil, dass man ohne elektronisches Steuerungssystem und ohne elektromechanische Betätigungsglieder zum Betätigen des Ventils auskommt.
- Bei dem Steuerventil kann es sich auch um ein Druckreguliertes Steuerventil handeln, d. h. ein Ventil, das durch Druckunterschiede im Ventil betätigt wird, was dazu führt, dass das Ventil den Anteil an Kurbelgehäusegasen variiert, die zum ersten Kanal und zum zweiten Kanal geleitet werden.
- Die Erfindung stellt auch einen Verbrennungsmotor bereit, der ein Kurbelgehäuse-Entlüftungssystem umfasst, welches gemäß der Erfindung ausgeführt ist.
- Des Weiteren wird gemäß der Erfindung ein Verfahren zum Entlüften eines Kurbelgehäuses eines Verbrennungsmotors bereitgestellt, wobei der Motor ein Kurbelgehäuse, ein Lufteinlasssystem, ein Motorluftladedruckerhöhungssystem mit einer ersten Verdichtungsstufe und einer zweiten Verdichtungsstufe sowie ein Kurbelgehäuseabzugssystem, das sowohl mit dem Kurbelgehäuse als auch mit dem Lufteinlasssystem in Verbindung steht, umfasst, wobei das Kurbelgehäuseabzugssystem ein Strömungssteuerungsmittel enthält, wobei das Verfahren folgende Schritte umfasst:
-
- i) Verwenden des Lufteinlasssystems zum Versorgen des Motors mit Luft;
- ii) Erhöhen des Drucks der zugeführten Luft mittels der ersten Verdichtungsstufe und der zweiten Verdichtungsstufe;
- iii) Verwenden des Kurbelgehäuseabzugssystems zum Abziehen von Kurbelgehäusegasen aus dem Kurbelgehäuse und zum Einleiten dieser Gase in das Lufteinlasssystem; dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren folgende Schritte umfasst:
- iv) Verwenden des Strömungssteuerungsmittels zum Steuern des Einleitens der Gase in das Lufteinlasssystem an mehreren Stellen in dem Lufteinlasssystem, einschließlich einer ersten Stelle stromaufwärts der ersten Verdichtungsstufe und einer zweiten Stelle stromabwärts der ersten Verdichtungsstufe und stromaufwärts der zweiten Verdichtungsstufe.
- Das Strömungssteuerungsmittel kann dann so konfiguriert werden, dass es den Strom an Kurbelgehäusegasen zu der ersten Stelle leitet, wenn die erste Verdichtungsstufe den Druck der zugeführten Luft erhöht, und zur zweiten Stelle leitet, wenn die erste Verdichtungsstufe nicht den Druck der zugeführten Luft erhöht.
- Die Erfindung wird nun eingehender und lediglich beispielhaft unter Verweis auf die begleitende Zeichnung beschrieben. Es zeigt:
-
1 zeigt schematisch einen Bereich eines Kraftfahrzeuges, das als Teil eines Verbrennungsmotors ein Kurbelgehäuse-Entlüftungssystem gemäß der Erfindung aufweist. - Der Motor
2 kann entweder vom Selbstzündungs-Typ oder vom Fremdzündungs-Typ sein und weist eine Anzahl von Zylindern4 auf, die stromaufwärts eines Kurbelgehäuses6 angeordnet sind. Der Motor2 weist ein Lufteinlasssystem5 auf, das Einlassluft8 über einen Einlasskrümmer10 zu den Zylindern4 führt. Die Zylinder4 können über ein Kraftstoffeinspritzsystem12 mit Kraftstoff versorgt werden. - Der Motor
2 weist außerdem einen Auslasskrümmer14 auf, über den Abgase16 die Zylinder4 verlassen. - Einlassluft
8 erreicht den Einlasskrümmer10 durch ein zweistufiges Motorluftladedruckerhöhungssystem, das einen elektrisch angetriebenen Turbolader18 stromaufwärts eines Abgasturboladers20 umfasst. Der Turbolader18 enthält ein sich drehendes Turbinenrad21 zum Verdichten von Luft, das in (nicht gezeigten) abgedichteten Kugellagern gelagert ist. - Stromabwärts des Turboladers
20 befindet sich ein Zwischenkühler22 , der die Temperatur der verdichteten Luft24 senkt, um die Dichte der Einlassluft8 in dem Einlasskrümmer10 zu erhöhen. - Der Turbolader
20 arbeitet auf herkömmliche Weise, indem er die den Zylindern4 zugeführte Luftmenge erhöht. Solche Turboladersysteme beginnen oberhalb einer bestimmten Mindestdrehzahl des Motors, beispielsweise 1.500 bis 2.000 U/min, wirksam zu werden, sobald der Strom der Abgase16 ausreicht, um eine Abgasturbine26 anzutreiben. Das führt zu dem "Turbo-Loch" genannten Effekt, bei dem das Drehmoment erst dann in dem vom Fahrer verlangten Maß zur Verfügung steht, wenn der Motor die Mindestdrehzahl für einen deutlichen Turbo-Leistungsschub erreicht hat. - Der Motor
2 ist darum mit dem elektrisch angetriebenen Turbolader18 ausgestattet, der nur zwischenzeitlich bei niedrigeren Motordrehzahlen aktiv ist, um das Motordrehmoment entsprechend den Wünschen des Fahrers zu erhöhen. Der Turbolader18 zieht jedoch eine große Menge Strom28 aus der elektrischen Anlage30 eines Kraftfahrzeuges ab, beispielsweise bis zu 300 A. Das übersteigt die Menge, die eine typische elektrische Anlage30 eines Kraftfahrzeuges erwartungsgemäß dauerhaft zu liefern in der Lage ist. Darum wird der Turbolader18 abgeschaltet, sobald die Motordrehzahl einen Punkt erreicht hat, wo der Turbolader20 die Einlassluft8 so weit verdichten kann, dass der Drehmomentbedarf des Fahrers erfüllt ist. - In diesem Beispiel sind sowohl der Turbolader
18 als auch der Turbolader20 mit Luftumgehungsstrecken32 ,34 versehen. Die Turbolader-Umgehungsstrecke32 enthält ein Umgehungsventil36 zum Steuern des Luftstromes, der den Turbolader18 passiert und verlässt. In ähnlicher Form enthält der Turbolader20 ein Ladedruckbegrenzungsventil38 , damit Luft die Abgasturbine26 umgehen kann, wenn der Turbolader20 nicht aktiv ist, und zum Begrenzen der Drücke und der Turboladerdrehzahl, wenn der Turbolader voll aktiv ist. - Es ist jedoch zu beachten, dass, wenn es sich bei dem Motor um einen Dieselmotor handelt, der Turbolader mit Turbinen mit verstellbarer Geometrie ausgestattet sein kann, die variable Strömungs- und Druckcharakteristika aufweisen, um allen geforderten Betriebszuständen gerecht zu werden. Bei solchen Turboladern mit Turbinen mit verstellbarer Geometrie ist kein Ladedruckbegrenzer erforderlich.
- Der Motor
2 enthält ein Kurbelgehäuseabzugssystem40 , mit dem Kurbelgehäusegase42 aus dem Kurbelgehäuse6 abgezogen und in das Lufteinlasssystem5 als Teil der Einlassluft8 zurückgeführt werden können. Das Kurbelgehäuseabzugssystem40 enthält einen Abzugskanal44 , mit dem Kurbelgehäusegase42 aus dem Kurbelgehäuse6 abgezogen werden. Der Abzugskanal44 führt zu einem druckgeregelten Zweiwegeventil46 . Zwei weitere Kanäle, ein erster Kanal48 und ein zweiter Kanal50 , führen vom Zweiwegeventil46 weg und schließen sich jeweils an einer Stelle an das Lufteinlasssystem5 an, wobei sich die erste Stelle,52 , stromaufwärts des Turboladers18 befindet und sich die zweite Stelle,54 , stromabwärts des Turboladers18 und stromaufwärts des Turboladers20 befindet. - Dies vermeidet verschiedene Probleme und sorgt für einige Vorteile gegenüber einem Kurbelgehäuse-Entlüftungssystem, das Kurbelgehäusegase
42 nur zu einer einzigen Stelle im Lufteinlasssystem5 re-zirkuliert. Das Hauptproblem des Einleitens von Kurbelgehäusegasen42 stromabwärts einer der Luftladedruckerhöhungseinrichtungen18 ,20 besteht darin, dass, wenn eine solche Ladedruckerhöhungseinrichtung aktiviert wird, der Druck an dieser Stelle des Lufteinlasssystems5 im allgemeinen höher ist als der Druck im Inneren des Kurbelgehäuses6 . Zwar könnte man ein Rückschlagventil einbauen, damit keine druckbeaufschlagte Luft durch den Abzugskanal44 zurück ins Kurbelgehäuse6 strömen kann, doch es können dann keine Kurbelgehäusegase42 aus dem Kurbelgehäuse6 abgezogen werden, wenn nicht eine Pumpe vorhanden ist, mit der die Kurbelgehäusegase42 entgegen dem Druck, der durch die Druckerhöhungseinrichtungen18 ,20 erzeugt wird, durch den Abzugskanal44 gedrängt werden. - Eine Lösung dieses Problems wäre es, die Kurbelgehäusegase
42 kontinuierlich an der Stelle52 stromaufwärts beider Druckerhöhungseinrichtungen18 ,20 einzuleiten. Es wurde jedoch festgestellt, dass dies zu einer Reihe praktischer Probleme bei der Gesamtauslegung des Lufteinlasssystems5 führt. Zunächst ist es allgemein wünschenswert, einen Massenluftströmungssensor56 zum Messen der dem Motor zugeführten Luftmenge vorzusehen. Der Massenluftströmungssensor56 befindet sich stromaufwärts der Druckerhöhungseinrichtungen18 ,20 . Der Massenluftströmungssensor56 misst dann die Menge unverdichteter und somit nicht-erwärmter Luft58 , die in das Lufteinlasssystem5 eintritt. Dies ergibt einen verlässlicheren Messwert für den Massenluftstrom. Die Kurbelgehäusegase42 enthalten jedoch Verbrennungspartikel und Öldämpfe, die den Massenluftströmungssensor56 stark verschmutzen könnten, wenn die Stelle52 , an der solche Gase in das Lufteinlasssystem5 eingeleitet werden, nahe genug bei dem Massenluftströmungssensor56 liegt. Dies ist insbesondere ein Problem, wenn das Volumen an unverdichteter Einlassluft58 niedrig ist, beispielsweise wenn der Motor2 im Leerlauf dreht oder wenn die Luftladedruckerhöhung schlagartig aufhört. - Es mag zwar grundsätzlich möglich sein, den Kanal
60 zwischen der Stelle52 und dem Massenluftströmungssensor56 so lang zu gestalten, dass die Möglichkeit einer solchen Verschmutzung minimiert wird, doch in der Praxis ist der Platz im Motorraum eines typischen modernen Kraftfahrzeuges sehr beschränkt, und es ist immer wünschenswert, solche Kanäle möglichst kurz zu gestalten. - Zum zweiten besteht dann, wenn die stromaufwärts befindliche Druckerhöhungseinrichtung
18 ein Turbolader ist, das Risiko, dass Abgasbestandteile und Öldämpfe in den re-zirkulierten Kurbelgehäusegasen42 die Motorlager in dem elektrisch angetriebenen Turbolader verschmutzen und verschleißen könnten. Solche Lager sind in der Regel vom abgedichteten Kugellagertyp. Es ist zwar grundsätzlich möglich, Lager einzubauen, die vor solchem Verschleiß gut geschützt sind, beispielsweise öldruckgeschmierte Gleitlager, doch es ist schwierig, eine Öldruckschmierung vom Motor zu solchen Lagern zu realisieren. - Will man Abgase
42 einzig entweder an der Stelle52 oder an der Stelle54 unter allen Betriebszuständen des zweistufigen Druckerhöhungssystems einleiten, so ist man mit einer Reihe von Problemen konfrontiert, die nur kostspielig oder technisch umständlich zu überwinden sind. - Die Erfindung vermeidet oder beseitigt im wesentlichen diese Schwierigkeiten, indem das Ventil
46 dazu verwendet wird, Kurbelgehäusegase42 zu der Stelle54 stromabwärts der ersten Druckerhöhungseinrichtung18 , aber stromaufwärts der zweiten Druckerhöhungseinrichtung20 zu leiten62 , wenn die erste Druckerhöhungseinrichtung18 die Einlassluft8 nicht druckbeaufschlagt. Während dieses Betriebsmodus' benötigt man keine Pumpe, um die Kurbelgehäusegase42 durch den Abzugskanal44 in das Lufteinlasssystem5 zu drängen. - Wenn der Turbolader
18 aktiviert wird und der Druck an der Stelle54 im Lufteinlasssystem5 ansteigt, so wird das Ventil46 automatisch betätigt, um einen Rückstrom von Kurbelgehäusegasen entlang des zweiten Kanals50 zu blockieren und die Kurbelgehäusegase42 durch den ersten Kanal48 zur Stelle52 stromaufwärts des Turboladers18 zu leiten64 . Weil der Turbolader18 aktiviert wird, strömt nun eine große Menge unverdichteter Einlassluft58 durch den Massenluftströmungssensor56 , was verhindert, dass Verschmutzungen von den Kurbelgehäusegasen42 ,64 den Massenluftströmungssensor56 erreichen, selbst wenn der Kanal60 nur kurz ist. Der stärkere Einlassluftstrom58 trägt außerdem dazu bei, die re-zirkulierten Kurbelgehäusegase42 ,64 zu verdünnen und durch den Turbolader18 zu drängen, wodurch die Auswirkungen verringert werden, die solche Gase auf die Motorlager in dem Turbolader haben könnten. Und weil der Turbolader18 nur zwischenzeitlich eingesetzt wird, um das Turbo-Loch zu überbrücken, wenn der Turbolader20 keine spürbare Druckerhöhung bei geringen Motordrehzahlen liefert, werden analog dazu auch die Kurbelgehäusegase42 ,64 nur zwischenzeitlich und für einen relativ geringen Teil der Gesamtbetriebsdauer des Motors an der Stelle52 stromaufwärts des Turboladers18 eingeleitet. Während des allergrößten Teils der Betriebsdauer des Motors werden die Kurbelgehäusegase42 ,64 in das Lufteinlasssystem5 an der Stelle54 stromabwärts des Turboladers18 und stromaufwärts des Turboladers20 eingeleitet. - Die Erfindung stellt auf diese Weise eine bequeme und wirtschaftliche Lösung für das Entlüften eines Kurbelgehäuses
6 bereit, wenn der Motor mit einem zweistufigen Luftladedruckerhöhungssystem18 ,20 ausgerüstet ist.
Claims (15)
- Motor-oder Kurbelgehäuse-Entlüftungssystem für einen Verbrennungsmotor (
2 ), umfassend ein Lufteinlasssystem (5 ) zum Versorgen des Motors (2 ) mit Luft (8 ), ein Motorluftladedruckerhöhungssystem zum Erhöhen des Drucks der zugeführten Luft (8 ) sowie ein Kurbelgehäuseabzugssystem (40 ) zum Abziehen von Kurbelgehäusegasen (42 ) aus einem Kurbelgehäuse (6 ) und zum Einleiten dieser Gase (42 ) in das Lufteinlasssystem (5 ), dadurch gekennzeichnet, dass: a) das Luftladedruckerhöhungssystem in Reihe eine erste Verdichtungsstufe (18 ) und eine zweite Verdichtungsstufe (20 ) aufweist, wobei die erste Verdichtungsstufe (18 ) stromaufwärts der zweiten Verdichtungsstufe (20 ) angeordnet ist; b) das Kurbelgehäuseabzugssystem (40 ) einen ersten Kanal (48 ) und einen zweiten Kanal (50 ) zum Einleiten der Kurbelgehäusegase (42 ) in das Lufteinlasssystem (5 ) enthält, wobei der erste Kanal (48 ) diese Gase (42 ) stromaufwärts der ersten Verdichtungsstufe (18 ) einleitet und der zweite Kanal (50 ) diese Gase (42 ) stromabwärts der ersten Verdichtungsstufe (18 ) und stromaufwärts der zweiten Verdichtungsstufe (20 ) einleitet; und c) das Kurbelgehäuseabzugssystem (40 ) ein Strömungssteuerungsmittel (46 ) zum Steuern des Stromes von Kurbelgehäusegasen (42 ) in dem ersten Kanal (48 ) und in dem zweiten Kanal(50 ) enthält. - Kurbelgehäuse-Entlüftungssystem nach Anspruch 1, wobei das Strömungssteuerungsmittel (
46 ) so konfiguriert ist, dass es den Strom von Kurbelgehäusegasen (42 ) zum ersten Kanal (48 ) leitet (64 ), wenn die erste Verdichtungsstufe (18 ) den Druck der zugeleiteten Luft (8 ) erhöht, und zum zweiten Kanal (50 ) leitet (64 ), wenn die erste Verdichtungsstufe (18 ) den Druck der zugeleiteten Luft (8 ) nicht erhöht. - Kurbelgehäuse-Entlüftungssystem nach Anspruch 1 oder 2, wobei das Strömungssteuerungsmittel ein Steuerventil (
46 ) ist. - Kurbelgehäuse-Entlüftungssystem nach Anspruch 3, wobei sowohl der erste Kanal (
48 ) als auch der zweite Kanal (50 ) vom Steuerventil (46 ) zum Lufteinlasssystem (5 ) führen. - Kurbelgehäuse-Entlüftungssystem nach Anspruch 4, wobei das Kurbelgehäuseabzugssystem (
40 ) einen dritten Kanal (48 ) enthält, der vom Kurbelgehäuse (6 ) zum Steuerventil (46 ) führt. - Kurbelgehäuse-Entlüftungssystem nach einem der Ansprüche 3 bis 5, wobei das Steuerventil ein Automatikventil (
46 ) ist. - Kurbelgehäuse-Entlüftungssystem nach einem der Ansprüche 3 bis 6, wobei das Steuerventil (
46 ) passiv durch Druckunterschiede in den Kanälen (44 ,48 ,50 ) betätigt wird. - Kurbelgehäuse-Entlüftungssystem nach einem der Ansprüche 3 bis 7, wobei das Steuerventil ein druckreguliertes Steuerventil (
46 ) ist. - Kurbelgehäuse-Entlüftungssystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die erste Verdichtungsstufe ein elektrisch angetriebener Turbolader (
18 ) ist und die zweite Verdichtungsstufe ein Abgasturbolader (20 ) ist. - Kurbelgehäuse-Entlüftungssystem nach Anspruch 9, wobei der Turbolader (
18 ) ein sich drehendes Turbinenrad (21 ) zum Verdichten von Einlassluft (58 ) enthält, das in abgedichteten Kugellagern gelagert ist. - Kurbelgehäuse-Entlüftungssystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Kurbelgehäuseabzugssystem (
40 ) keine Mittel zum Unterstützen des Stromes von Kurbelgehäusegasen (42 ) im ersten Kanal(48 ) oder im zweiten Kanal (50 ) enthält. - Kurbelgehäuse-Entlüftungssystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, umfassend einen Massenluftströmungssensor (
56 ) zum Messen der Menge der dem Motor (2 ) zugeführten Luft (8 ), wobei dieser Sensor stromaufwärts der ersten Verdichtungsstufe (18 ) angeordnet ist. - Verbrennungsmotor (
2 ), umfassend ein Kurbelgehäuse-Entlüftungssystem nach einem der vorangehenden Ansprüche. - Verfahren zum Entlüften eines Motor- oder Kurbelgehäuses eines Verbrennungsmotors (
2 ), wobei der Motor ein Kurbelgehäuse (6 ), ein Lufteinlasssystem (5 ), ein Motorluftladedruckerhöhungssystem mit einer ersten Verdichtungsstufe (18 ) und einer zweiten Verdichtungsstufe (20 ) sowie ein Kurbelgehäuseabzugssystem (40 ), das sowohl mit dem Kurbelgehäuse (6 ) als auch mit dem Lufteinlasssystem (5 ) in Verbindung steht, umfasst, wobei das Kurbelgehäuseabzugssystem (40 ) ein Strömungssteuerungsmittel (46 ) enthält, wobei das Verfahren folgende Schritte umfasst: i) Verwenden des Lufteinlasssystems (5 ) zum Versorgen des Motors (2 ) mit Luft; ii) Erhöhen des Drucks der zugeführten Luft (8 ) mittels der ersten Verdichtungsstufe (18 ) und der zweiten Verdichtungsstufe (20 ); iii) Verwenden des Kurbelgehäuseabzugssystems (40 ) zum Abziehen von Kurbelgehäusegasen (42 ) aus dem Kurbelgehäuse (6 ) und zum Einleiten dieser Gase (42 ) in das Lufteinlasssystem (5 ); dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren folgende Schritte umfasst: iv) Verwenden des Strömungssteuerungsmittels zum Steuern des Einleitens der Gase (42 ) in das Lufteinlasssystem (5 ) an mehreren Stellen in dem Lufteinlasssystem (5 ), einschließlich einer ersten Stelle (52 ) stromaufwärts der ersten Verdichtungsstufe (18 ) und einer zweiten Stelle (54 ) stromabwärts der ersten Verdichtungsstufe (18 ) und stromaufwärts der zweiten Verdichtungsstufe (20 ). - Verfahren nach Anspruch 14, wobei das Strömungssteuerungsmittel (
46 ) die Kurbelgehäusegase an der ersten Stelle (52 ) einleitet, wenn die erste Verdichtungsstufe (18 ) aktiviert ist, und an der ersten Stelle (54 ) einleitet, wenn die erste Verdichtungsstufe (18 ) nicht aktiviert ist.
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