DE60104108T2 - Schuh mit abgedichtetem zwickeinschlag und verfahren zu dessen herstellung - Google Patents

Schuh mit abgedichtetem zwickeinschlag und verfahren zu dessen herstellung Download PDF

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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A43FOOTWEAR
    • A43BCHARACTERISTIC FEATURES OF FOOTWEAR; PARTS OF FOOTWEAR
    • A43B9/00Footwear characterised by the assembling of the individual parts
    • A43B9/12Stuck or cemented footwear
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A43FOOTWEAR
    • A43BCHARACTERISTIC FEATURES OF FOOTWEAR; PARTS OF FOOTWEAR
    • A43B7/00Footwear with health or hygienic arrangements
    • A43B7/12Special watertight footwear

Description

  • TECHNISCHES GEBIET
  • Die Erfindung betrifft zwickgeklebtes Schuhwerk mit einem Schaft, der mit einem Obermaterial und mit einer auf der Innenseite des Obermaterials angeordneten, wasserdichten Funktionsschicht aufgebaut ist und einen sohlenseitigen Zwickehschlag aufweist, mit einem Sohlenaufbau, der eine Laufsohle und eine Brandsohle aufweist, wobei der Zwickeinschlag mittels Zwickklebstoffs mit der Brandsohlenunterseite verklebt ist. Vorzugsweise wird eine wasserdampfdurchlässige Funktionsschicht verwendet. Außerdem betrifft die Erfindung für derartiges Schuhwerk geeignete Komponenten und ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Schuhs.
  • HINTERGRUND DER ERFINDUNG
  • Es gibt Schuhe, deren Schuhschaft auf Grund der Auskleidung mit einer Funktionsschicht wasserdicht und wasserdampfdurchlässig ist. Ein solcher Schuhschaft bleibt trotz Wasserdichtigkeit atmungsaktiv. Es sind besondere Anstrengungen erforderlich, um dauerhafte Wasserdichtigkeit im Bereich zwischen sohlenseitigem Schaftende und Sohlenaufbau sicherzustellen.
  • Bei Schuhen, die mit dem bekannten Zwickklebeverfahren hergestellt werden, wird der Schuhschaft mit einem Randbereich auf der Brandsohlenunterseite verklebt und auf die Unterseite dieser verklebten Einheit wird eine Laufsohle aufgebracht. Schwachstelle bei diesem Verfahren sind die Zwickklebestellen zwischen Brandsohle und Schuhschaft. Insbesondere an Stellen, an welchen die Schuhkontur einen kleinen Krümmungsradius aufweist, entstehen im Zwickeinschlag Falten des gezwickten Schaftmaterials. Eine Schwachstelle stellt der Zwickkleber insbesondere deswegen dar, weil er entweder von vornherein nicht den gesamten Übergangsbereich zwischen Schuhschaft und Brandsohle abdichtet, insbesondere im Bereich der Zwickfalten, oder durch Biegebeanspruchungen bei der Schuhbenutzung brüchig und damit wasserduchlässig werden kann.
  • Aus der DE 40 00 156 A ist es bekannt, zwischen dem Brandsohlenumfang und der Funktionsschicht des Schaftes reaktivierbaren Dichtungskleber anzuordnen, bei dem es sich um Silikon oder Polyurethan handeln kann. Um zu verhindern, daß Wasser, welches über das Obermaterial des Schaftes und dem Zwickeinschlag zur Unterseite der Brandsohle gelangt ist, in den Schuhinnenraum gelangen kann, ist die Brandsohle mit einer wasserdichten Brandsohlenlage versehen. Es mag Fälle geben, in denen der separate zusätzliche Schritt des Verklebens des Brandsohlenumfangs mit der Funktionsschicht und die Verwendung einer wasserdichten Brandsohle nicht erwünscht sind.
  • Aus der EP 0 286 853 A ist ein Verfahren zur Abdichtung des Zwickeinschlags eines mit wasserdichter, wasserdampfdurchlässiger Funktionsschicht versehenen Schuhschaftes bekannt, bei welchem während des Zwickklebens ein innerer Randbereich des Zwickeinschlags unverklebt gehalten wird und nach dem Zwickvorgang an die Unterseite des Zwickeinschlags eine Spritzform mit zum Zwickeinschlag hochstehender Dichtlippe angesetzt wird. Dabei folgt die Dichtlippe im wesentlichen der Kontur des Brandsohlenrandes und ist gegenüber der Aussenumfangskontur der später aufzubringenden Laufsohle etwas zur Brandsohlenmitte hin versetzt. In den innerhalb der Dichtlippe gebildeten Raum wird ein Dichtungsmaterial gespritzt, welches den beim Zwickkleben unverklebt gelassenen Randbereich des mit der Funktionsschicht versehenen Schaftes umgibt und damit abdichtet. Dieses Dichtungsverfahren hat sich zwar gut bewährt, setzt aber eine Spritzform und eine Spritzmaschine der genannten Art voraus.
  • Aus der EP 0 595 941 B ist es bekannt, bei einem Schuh mit einem Schaft, der eine wasserdichte Schicht aufweist und um eine Brandsohle herumgezwickt ist, den Zwickeinschlag dadurch abzudichten, daß der Rand des zu zwickenden Schaftbereichs vor dem Zwickvorgang in ein wasserdichtes Material eingebettet wird, bei dem es sich um Polyurethan (PU) handeln kann. Auch diese Dichtungsmethode hat sich gut bewährt, erfordert jedoch den zusätzlichen Verfahrensschritt des Einbettens des Zwickeinschlagrandes.
  • Die DE 44 33 870 A offenbart einen wasserdichten Schuh gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
  • ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
  • Mit der Erfindung soll Schuhwerk verfügbar gemacht werden, das mit möglichst wenig maschinellem Aufwand und mit möglichst wenig Verfahrensschritten dauerhaft wasserdicht gemacht werden kann, sowie für solches Schuhwerk geeignete Schuhwerkkomponenten und ein Verfahren zur Herstellung solchen Schuhwerks.
  • Schuhwerk, mit welchem diese Aufgabe gelöst wird, ist im Anspruch 1 angegeben. Eine hierfür geeignete Brandsohle und ein hierfür geeigneter Schuhschaft sind in den Ansprüchen 11 bzw. 14 angegeben. Verfahren zur Herstellung solchen Schuhwerks sind in den Ansprüchen 17 und 25 angegeben. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
  • Erfindungsgemäßes Schuhwerk umfaßt einen Schaft, der mit einem Obermaterial und mit einer auf der Innenseite des Obermaterials angeordneten, wasserdichten Funktionsschicht aufgebaut ist und einen sohlenseitigen Zwickenschlag aufweist. Es besitzt einen Sohlenaufbau, der eine Laufsohle und eine Brandsohle aufweist. Dabei sind zwei in Richtung zum Brandsohlenzentrum einander benachbarte Zwickklebstoffzonen vorgesehen, von denen eine erste mit einem im ausreagierten Zustand zu Wasserdichtigkeit führenden Reaktivschmelzklebstoff und die zweite mit einem rasch klebenden Befestigungsklebstoff gebildet ist und mindestens die erste Klebstoffzone durch eine in Brandsohlenumfangsrichtung geschlossene Zone gebildet ist, die mindestens einen Teil der Breite des Zwickeinschlages abdichtet.
  • Solches Schuhwerk läßt sich herstellen mit einem Verfahren mit folgenden Herstellungsschritten:
  • Es wird eine Brandsohle bereitgestellt. Es wird ein Schaft mit einem Obermaterial und mit einer auf der Innenseite des Obermaterials angeordneten, wasserdichten Funktionsschicht hergestellt. Der Schaft wird derart über einen Leisten und über die Brandsohle gezogen, daß ein sohlenseitiger Zwickeinschlagbereich des Schaftes über die Brandsoh lenunterseite herabreicht. Auf die Brandsohlenunterseite wird eine erste, in Nachbarschaft des Brandsohlenrandes um den Brandsohlenumfang umlaufende geschlossene Zwickklebstoffzone aus einem noch nicht reagierten, im ausreagierten Zustand zu Wasserdichtigkeit führenden Reaktivschmelzklebstoff aufgebracht. Außerdem wird auf die Brandsohlenunterseite eine in Richtung zum Brandsohlenzentrum der ersten Zwickklebstoffzone benachbarte zweite Zwickklebstoffzone aus einem rasch klebenden Befestigungsklebstoff aufgebracht. Der Zwickeinschlagbereich wird auf den mit den beiden Zwickklebstoffzonen versehenen Bereich der Brandsohlenunterseite gezwickt.
  • Dies ist eine besonders einfache Methode zur Abdichtung gegen Feuchtigkeit, für die nur diejenigen Verfahrensschritte benötigt werden, die für zwickgeklebte Schuhe ohne einen wasserdichten Sohlenaufbau üblich sind, mit der einzigen Ausnahme, daß auf die Brandsohlenunterseite nicht nur herkömmlicher Zwickklebstoff sondern zusätzlich auch Reaktivschmelzklebstoff aufgebracht wird.
  • Zwar könnte man die Zwickklebung auch mit dem Reaktivschmelzklebstoff als einzigem Zwickklebstoff durchführen und mit diesem sowohl die Befestigung des Zwickeinschlags an der Brandsohlenunterseite als auch die Abdichtung des Zwickeinschlages bewirken. Allerdings erforderte dies mit den derzeit verfügbaren Klebstoffen meist Kompromisse. Besonders gut für die Abdichtung geeignete derzeitige Reaktivschmelzklebstoffe haben üblicherweise eine relativ lange Aushärtezeit. Ein mit nur solchem Reaktivschmelzklebstoff zwickgeklebtes Schuhwerk müßte entsprechend lange in der Zwickklebemaschine bleiben, bis ausreichende Klebefestigkeit erreicht ist, was aber den Produktionsdurchsatz in uner wünschter Weise beträchtlich reduzierte. Dieser Gesichtspunkt gilt besonders für Schwerschuhe (Bergschuhe, Sicherheitsschuhe) mit dickem Leder, das eine hohe Rückstellkraft nach dem Zwicken aufweist.
  • Es gibt mehrere Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens.
  • Bei einer ersten Ausführungsform werden der Reaktivschmelzklebstoff und der Befestigungsklebstoff nach dem Spannen des Schaftes über einen Leisten und über die Brandsohle mittels verschiedener Klebstoffapplikatoren gleichzeitig auf die Brandsohle aufgebracht. Hierfür braucht eine herkömmliche Zwickklebemaschine lediglich mit einem zusätzlichen Klebstoffapplikator versehen zu werden oder braucht der Einzelapplikator der herkömmlichen Zwickklebemaschine für das Aufbringen des herkömmlichen Befestigungsklebstoffs lediglich durch einen Doppelapplikator, mittels welchem sich gleichzeitig der Reaktivschmelzklebstoff und der Befestigungsklebstoff aufbringen lassen, ersetzt zu werden.
  • Bei einer anderen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens werden der Reaktivschmelzklebstoff vor und der Befestigungsklebstoff nach dem Spannen des Schaftes über einen Leisten und über die Brandsohle auf die Brandsohle aufgebracht. Dabei kann der Reaktivschmelzklebstoff auf die Brandsohle aufgebracht werden, bevor diese an einem Leisten befestigt wird. Dies hat den besonderen Vorteil, daß eine herkömmliche Zwickklebmaschine ohne jegliche Veränderungen verwendet werden kann, da diese wie im herkömmlichen Fall nur zum Aufbringen des herkömmlichen Befestigungsklebstoffs zu dienen braucht, weil sich der Reaktivschmelzklebstoff bereits auf der Brandsohle befindet. In die sem Fall kann die Brandsohle auch bereits bei deren Herstellung mit dem Reaktivschmelzklebstoff versehen werden.
  • Eine entsprechende erfindungsgemäße Brandsohle ist mit einer auf deren Unterseite befindlichen, in Nachbarschaft des Brandsohlenrandes um den Brandsohlenumfang umlaufenden geschlossenen Klebstoffzone aus einem noch nicht reagierten Reaktivschmelzklebstoff versehen, der im ausreagierten Zustand zu Wasserdichtigkeit führt.
  • Bei einer weiteren Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Verfahrens wird der Reaktivschmelzklebstoff nicht auf die Brandsohlenunterseite aufgebracht sondern auf die Innenseite des Zwickeinschlagbereichs des Schaftes.
  • Ein derartiges Verfahren umfaßt folgende Herstellungsschritte:
  • Es wird eine Brandsohle bereitgestellt. Es wird ein Schaft mit einem Obermaterial und mit einer auf der Innenseite des Obermaterials angeordneten, wasserdichten Funktionsschicht hergestellt. Der Schaft wird derart über einen Leisten und über die Brandsohle gezogen, daß ein sohlenseitiger Zwickeinschlagbereich des Schaftes über die Brandsohlenunterseite herabreicht. Auf die Innenseite des Zwickeinschlagbereiches des Schaftes wird eine erste, in Richtung des Umfangs des Zwickeinschlagbereichs umlaufende geschlossene Zwickklebstoffzone aus einem noch nicht ausreagierten, im ausreagierten Zustand zu Wasserdichtigkeit führenden Reaktivschmelzklebstoff aufgebracht. Auf die Brandsohlenunterseite wird eine zweite Zwickklebstoffzone aus einem rasch klebenden Befestigungs-Klebstoff derart aufgebracht, daß sie nach dem Zwickkleben des Zwickeinschlags in Richtung zum Brandsohlenzentrum der ersten Zwickklebstoffzone benachbart ist. Alternativ wird auf die Innenseite des Zwickeinschlagbereichs eine in Richtung zum Zwickeinschlagrand der ersten Zwickklebstoffzone benachbarte zweite Zwickklebstoffzone aus ei nem rasch klebenden Befestigungsklebstoff aufgebracht. Der mit mindestens dem Reaktivschmelzklebstoff versehene Zwickeinschlagbereich wird auf die Brandsohlenunterseite gezwickt.
  • Auch bei dieser Ausführungsform können beide Klebstoffe gleichzeitig oder zu verschiedenen Zeiten aufgebracht werden. Im letzteren Fall kann der Reaktivschmelzklebstoff auf den Zwickeinschlagbereich aufgebracht werden, bevor der Schaft über einen Leisten gezogen wird. Dies hat wieder den Vorteil, daß eine herkömmliche Zwickklebmaschine ohne jegliche Veränderungen verwendet werden kann, da diese wie im herkömmlichen Fall nur zum Aufbringen des herkömmlichen Befestigungsklebstoffs zu dienen braucht, weil sich der Reaktivschmelzklebstoff bereits auf dem Zwickeinschlagbereich des Schaftes befindet. In diesem Fall kann der Schaft bereits bei seiner Herstellung mit dem Reaktivschmelzklebstoff versehen werden.
  • Ein entsprechender Schuhschaft weist einen Zwickeinschlagbereich auf, dessen Innenseite mit einer in Richtung des Umfangs des Zwickeinschlagbereichs umlaufenden geschlossenen Klebstoffzone aus einem noch nicht reagierten Reaktivschmelzklebstoff, der im ausreagierten Zustand zu Wasserdichtigkeit führt, versehen ist.
  • Bei einer Ausführungsform der Erfindung wird Reaktivschmelzklebstoff sowohl auf die Brandsohlenunterseite als auch auf die Innenseite des Zwickeinschlagbereichs aufgebracht, und zwar vorzugsweise derart, daß sich beide Schmelzklebstoffaufträge im gezwickten Zustand des Schaftes mindestens teilweise überlappen.
  • Mit der Erfindung kommt man zu zwickgeklebten Schuhen, die wasserdicht gemacht werden können, ohne daß das herkömmliche Zwickklebeverfahren abgeändert werden müsste. Insbesondere braucht man bei der erfindungsgemäßen Herstellungsmethode weder eine Spritzform noch eine zusätzliche Maschine für das Einbringen von Dichtungsmaterial, noch eine zusätzliche Dichtungsverklebung zwischen dem Brandsohlenumfangsrand und der Funktionsschicht, noch einen Verfahrensschritt, bei welchem das freie Ende des Zwickseinschlags mittels eines Dichtmaterials eingefaßt werden muss, bevor der Zwickvorgang erfolgen kann, wie es bei dem einleitend betrachteten Stand der Technik erforderlich ist. Herkömmliche Zwickklebmaschinen können unverändert weiterbenutzt werden. Dies ist ein beträchtlicher Vorteil, da heutzutage übliche Zwickklebemaschinen kompliziert und entsprechend teuer sind. Denn zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens brauchen herkömmliche Zwickklebmaschinen weder ersetzt noch umkonstruiert zu werden. Man braucht lediglich die Brandsohle und/oder den Schaft durch Aufbringen von Reaktivschmelzklebstoff vor dem Zwickklebevorgang für das erfindungsgemäße Verfahren vorzubreiten, was sich mit relativ einfachen Geräten oder auch problemlos manuell durchführen läßt.
  • Die erfindungsgemäße Methode führt daher zu niedrigen Herstellungskosten für wasserdichtes Schuhwerk, wie sie mit den eingangs erläuterten bekannten Methoden nicht erreicht worden sind, was sich besonders bei schwerem Schuhwerk auswirkt.
  • Bei einer Ausführungsform der Erfindung ist der Schaft des Schuhwerks mit einem das Obermaterial und die Funktionsschicht enthaltenden Schaftlaminat aufgebaut.
  • Bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung sind das Obermaterial und die Funktionsschicht oder ein die Funktionsschicht enthaltendes Funktionsschichtlaminat durch separate Materiallagen gebildet, mit denen ein Obermaterialschaft mit einem Obermaterialzwickeinschlag bzw. ein Funktionsschichtschaft mit einem Funktionsschichtzwickeinschlag gebildet sind. Dabei kann der Obermaterialzwickeinschlag in Richtung zum Brandsohlenzentrum einen Obermaterialüberstand über den Funktionsschichtzwickeinschlag aufweisen und die zweite Zwickklebstoffzone in Richtung zum Brandsohlenzentrum auf der Innenseite der ersten Zwickklebstoffzone angeordnet sein und mindestens die Breite des Obermaterialüberstandes abdecken.
  • Für beide Ausführungsformen ist ein Laminat verwendbar, das eine Lederschicht und eine Funktionsschicht aufweist und unter der Warenbezeichnung TOP DRY von der W. L. Gore & Associates in Putzbrunn, Deutschland, erhältlich ist. Dabei bildet dieses Laminat entweder das Obermaterial (Leder) und Funktionsschicht aufweisende Schaftlaminat oder das Funktionsschicht und Futter (Leder) aufweisende Funktionsschichtlaminat.
  • Für erfindungsgemäßes Schuhwerk eignet sich auch ein Schaftlaminat, das eine Obermaterialschicht aus einem Textil und eine Funktionsschicht aufweist und unter der Warenbezeichnung Cambridge von der W. L. Gore & Associates in Putzbrunn, Deutschland, erhältlich ist.
  • Durch die Verwendung zweier verschiedener Klebstoffarten für das Zwickkleben, von denen einer der Abdichtung und der andere der Befe stigung dient, kann man die Zwickklebung unter verschiedenen Gesichtspunkten optimieren.
  • Der Befestigungsklebstoff kann unter dem Gesichtspunkt einer rasch wirksamen, dauerhaften und hochfesten Verklebung optimal ausgewählt werden, da er keine Dichtungsfunktion zu übernehmen braucht. Ein wichtiger wirtschaftlicher Gesichtspunkt ist dabei eine möglichst kurze Aushärtzeit, damit eine kurze Verweilzeit des jeweiligen Schuhs in der Zwickklebmaschine erreicht wird.
  • Da der Reaktivschmelzklebstoff zur Klebfestigkeit der Zwickklebung nicht beizutragen braucht, kann er unter Abdichtungsgesichtspunkten optimal ausgewählt werden, um mit hoher Zuverlässigkeit zu verhindern, daß Wasser, das über wasserleitendes Obermaterial des Schaftes bis zum Zwickeinschlag gelangt ist, auf die vom Obermaterial wegweisende Innenseite der Funktionsschicht gelangt und damit in den Schuhinnenraum. Diese Gefahr ist besonders groß, wenn sich auf der Innenseite der Funktionsschicht ein Futtermaterial hoher Saugfähigkeit befindet. Im Fall der Erfindung dichtet der Reaktivschmelzklebstoff den Zwickeinschlag einschließlich der besonders kritischen Zwickfalten auch nach Biegebeanspruchung beim Gehen mit dem Schuhwerk zuverlässig und dauerhaft wasserdicht ab.
  • Ob ein Schuh wasserdicht ist, kann z. B. mit einer Zentrifugenanordnung der in der US-A-5 329 807 beschriebenen Art getestet werden. Eine dort beschriebenen Zentrifugenanordnung weist vier schwenkbar gehaltene Haltekörbe zum Halten von Schuhwerk auf. Damit können gleichzeitig zwei oder vier Schuhe oder Stiefel getestet werden. Bei dieser Zentri fugenanordnung werden zum Auffinden wasserundichter Stellen des Schuhwerks Fliehkräfte ausgenutzt, die durch schnelles Zentrifugieren des Schuhwerks erzeugt werden. Vor dem Zentrifugieren wird in den Innenraum des Schuhwerks Wasser eingefüllt. Auf der Außenseite des Schuhwerks ist saugfähiges Material wie beispielsweise Löschpapier oder ein Papierhandtuch angeordnet. Die Fliehkräfte üben auf das in das Schuhwerk gefüllte Wasser einen Druck aus, welcher bewirkt, daß Wasser zu dem saugfähigen Material gelangt, wenn das Schuhwerk undicht ist.
  • Bei einem derartigen Wasserdichtigkeittest wird zunächst Wasser in das Schuhwerk eingefüllt. Bei Schuhwerk mit Obermaterial, das keine ausreichende Eigensteifigkeit aufweist, wird im Schaftinnenraum steifes Material zur Stabilisierung angeordnet, um ein Kollabieren des Schaftes während des Zentrifugierens zu verhindern. Im jeweiligen Haltekorb befindet sich Löschpapier oder ein Papierhandtuch, auf welches das zu testende Schuhwerk gesetzt wird. Die Zentrifuge wird dann für eine bestimmte Zeitdauer in Drehung versetzt. Danach wird die Zentrifuge angehalten und wird das Löschpapier oder Papierhandtuch daraufhin untersucht, ob es feucht ist. Ist es feucht, hat das getestete Schuhwerk den Wasserdichtigkeitstest nicht bestanden. Ist es trocken, hat das getestete Schuhwerk den Test bestanden und wird als wasserdicht eingestuft.
  • Der Druck, welchen das Wasser beim Zentrifugieren ausübt, hängt von der von der Schuhgröße abhängenden wirksamen Schuhfläche (Sohleninnenfläche), von der Masse der in das Schuhwerk eingefüllten Wassermenge, von dem effektiven Zentrifugenradius und von der Zentrifugendrehzahl ab.
  • Besonders einfach und wirtschaftlich wird die Herstellung erfindungsgemäßer Schuhe bei Verwendung von Reaktivschmelzklebstoff, der thermisch aktivierbar und mittels Feuchtigkeit, z. B. Wasserdampf, zur Aushärtungsreaktion bringbar ist.
  • Es kann auch aufschäumender Reaktivschmelzklebstoff eingesetzt werden, wenn man dessen erhöhtes Volumen nutzen möchte, was ihn besonders geeignet macht, Hohlräume auszufüllen und in Ritzen oder Nischen einzudringen, die sich häufig in Zwickfalten bilden, und dadurch eine besonders zuverlässige Wasserdichtigkeit herbeizuführen. Das Aufschäumen kann man dadurch erreichen, daß der Reaktivschmelzklebstoff während des Auftragens mit einem Gas verwirbelt wird, bei dem es sich beispielsweise um ein Gemisch aus Stickstoff und Luft handelt.
  • Als Reaktivschmelzklebstoffe werden Klebstoffe bezeichnet, die vor ihrer Aktivierung aus relativ kurzen Molekülketten mit einem mittleren Molekulargewicht im Bereich von etwa 3000 bis etwa 5000 g/mol bestehen, nichtklebend sind und, gegebenenfalls nach thermischem Aktivieren, in einen Reaktionszustand gebracht werden, in welchem die relativ kurzen Molekülketten zu langen Molekülketten vernetzen und dabei aushärten, und zwar vorwiegend in feuchter Atmosphäre. In dem Reaktions- oder Aushärtezeitraum sind sie klebefähig. Nach dem vernetzenden Aushärten können sie nicht wieder aktiviert werden. Beim Ausreagieren kommt es zu dreidimensionaler Vernetzung von Molekülketten. Die dreidimensionale Vernetzung führt zu einem besonders starken Schutz vor dem Eindringen von Wasser in den Klebstoff.
  • Für den erfindungsgemäßen Zweck geeignet sind z. B. Polyurethan-Reaktivschmelzklebstoffe, Harze, aromatische Kohlenwasserstoff-Harze, aliphatische Kohlenwasserstoff-Harze und Kondensationsharze, z. B. in Form von Epoxyharz (EP).
  • Besonders bevorzugt werden Polyurethan-Reaktivschmelzklebstoffe, im folgenden PU-Reaktivschmelzklebstoffe genannt.
  • Die das Aushärten bewirkende Vernetzungsreaktion von PU-Reaktivschmelzklebstoff wird üblicherweise durch Feuchtigkeit bewirkt, wofür Luftfeuchtigkeit ausreicht. Es gibt blockierte PU-Reaktivschmelzklebstoffe, deren Vernetzungsreaktion erst nach Aktivierung des PU-Reaktivschmelzklebstoffs mittels thermischer Energie beginnen kann, so daß derartiger Schmelzklebstoff offen, d. h. in Umgebung mit Luftfeuchtigkeit, gelagert werden kann. Andererseits gibt es nicht-blockierte PU-Reaktivschmelzklebstoffe, bei denen eine Vernetzungsreaktion schon bei Raumtemperatur stattfindet, wenn sie sich in Umgebung mit Luftfeuchtigkeit befinden. Letztere Schmelzklebstoffe muß man solange, wie die Vernetzungsreaktion noch nicht stattfinden soll, vor Luftfeuchtigkeit geschützt aufbewahren.
  • Beide Arten von PU-Reaktivschmelzklebstoffen liegen im nicht-reagierten Zustand üblicherweise in Form starrer Blöcke vor. Vor dem Auftragen auf die zu verklebenden Bereiche wird der Schmelzklebstoff erwärmt, um ihn aufzuschmelzen und damit streich- oder auftragsfähig zu machen. Im Fall der Verwendung von unblockiertem Schmelzklebstoff muß eine solche Erwärmung unter Ausschluß von Luftfeuchtigkeit erfolgen. Bei Verwendung von blockiertem Schmelzkleber ist dies nicht notwendig, ist je doch darauf zu achten, daß die Erwärmungstemperatur unter der entblockierenden Aktivierungstemperatur bleibt.
  • Bei einer Ausführungsform der Erfindung wird PU-Reaktivschmelzklebstoff verwendet, der mit blockiertem oder verkapptem Isocyanat aufgebaut ist. Zur Überwindung der Isocyanat-Blockierung und damit zur Aktivierung des mit dem blockierten Isocyanat aufgebauten Reaktivschmelzklebstoffs muß eine thermische Aktivierung durchgeführt werden. Aktivierungstemperaturen für solche PU-Reaktivschmelzklebstoffe liegen etwa im Bereich von 70°C bis 180°C.
  • Bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung wird nichtblockierter PU-Reaktivschmelzklebstoff verwendet. Die Vernetzungsreaktion kann durch Wärmezufuhr beschleunigt werden.
  • Bei einer praktischen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Methode wird ein PU-Reaktivschmelzklebstoff verwendet, wie er unter der Bezeichnung IPATHERM S 14/242 von der Firma H. P. Fuller in Wells, Österreich, erhältlich ist. Bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung wird ein PU-Reaktivschmelzklebstoff verwendet, wie er unter der Bezeichnung Macroplast QR 6202 von der Firma Henkel AG, Düsseldorf, Deutschland, erhältlich ist.
  • Bei einer Ausführungsform der Erfindung wird Reaktivschmelzklebstoff verwendet, bei dem es sich um den bereits erwähnten PU-Reaktivschmelzklebstoff handeln kann, dem Kohlepartikel, Metallpartikel mit elektrischer Leitfähigkeit oder Partikel anderer Materialien beigemischt sind, die eine derartige elektrische Leitfähigkeit haben, daß sie sich mit tels Mikrowellenenergie selektiv erwärmen lassen, oder die eine derartige Absorptionsfähigkeit für andersartige Strahlung, beispielsweise Infrarotstrahlung, haben, daß sie mittels solcher Strahlung selektiv erwärmbar sind. Infolge der Energieabsorption erwärmen sich die dem Reaktivschmelzklebstoff beigemischten Partikel und bewirken eine Erwärmung des Reaktivschmelzklebstoffs "von innen heraus". Dabei wirken die Partikel wie in den Reaktivschmelzklebstoff eingelagerte "Heizelemente". Durch geeignete Auswahl der Erwärmungsenergie kann erreicht werden, daß sich andere Materialien des Schuhaufbaus als der Reaktivschmelzklebstoff nicht oder nur relativ wenig erwärmen. Die Partikel haben z. B. Faserform. Die Kohlepartikel werden dem Reaktivschmelzklebstoff mit einem Gewichtsanteil im Bereich von etwa 0,1% bis etwa 5%, vorzugsweise im Bereich von etwa 0,1% bis etwa 3% und besonders bevorzugt mit einem Gewichtsanteil von 2% beigemischt. Für Metallpartikel gelten etwa die gleichen Beimischungsmengen. Bei einer diesen Reaktivschmelzklebstoff verwendenden Ausführungsform wird eine derartige Klebstoffmischung vor dem Zwickvorgang auf die Brandsohle bzw. die Innenseite des Zwickeinschlagbereichs aufgebracht. Die Zwickklebung erfolgt dann auf gänzlich herkömmliche Weise mit herkömmlichem Zwickklebstoff und mit einer gänzlich herkömmlichen Zwickklebmaschine. Das zwickgeklebte Schuhwerk wird dann einer Aktivierungserwärmung unterzogen, beispielsweise mittels Mikrowellenenergie, Ultraschall oder Infraroterwärmung. Diese Erwärmung wird derart bemessen, daß eine Erhitzung der Kohlepartikel, Metallpartikel oder energieabsorbierende Partikel anderer Art stattfindet, durch welche der Reaktivschmelzklebstoff aktiviert und verflüssigt wird. Bei einer Infraroterwärmung kann beispielsweise durch das gezielte Einsetzen bestimmter Wellenlängen ausgeschlossen werden, daß sich mehr als nur der Reaktivschmelzklebstoff erwärmt. Durch die Erwärmung des Reaktivschmelzklebstoffs mittels der eingelagerten energieabsorbierenden Partikel wird somit eine Schonung der anderen Schuhwerkkomponenten vor zu starker Erhitzung erreicht. Durch diese eingelagerten Partikel läßt sich außerdem eine Verringerung der erforderlichen Einwirkzeit bei der Erwärmung des Reaktivschmelzklebstoffs erreichen.
  • Als Befestigungsklebstoff eignen sich herkömmliche Zwickklebstoffe, beispielsweise in Form von Lösungsmittelklebstoff oder Heißklebstoff, beide beispielsweise auf Polyurethan-Basis. Geeignet sind auch Neopren-Klebstoffe. Lösungsmittelklebstoff ist ein Klebstoff, der durch Zusatz von verdampfungsfähigem Lösungsmittel klebfähig gemacht worden ist und aufgrund des Verdampfens des Lösungsmittels aushärtet. Heißklebstoff ist ein Klebstoff, auch thermoplastischer Klebstoff genannt, der durch Erhitzen in einen klebefähigen Zustand gebracht wird und durch Erkalten aushärtet. Durch erneutes Erhitzen kann solcher Klebstoff wiederholt in den klebefähigen Zustand gebracht werden. Für thermoplastische Klebstoffe eignen sich beispielsweise Polyester, Polyamide und thermoplastische Polyurethane.
  • Besonders bevorzugt wird eine Funktionsschicht, die nicht nur wasserundurchlässig sondern auch wasserdampfdurchlässig ist. Dies ermöglicht die Herstellung von wasserdichten Schuhen, die trotz Wasserdichtigkeit atmungsaktiv bleiben.
  • Als "wasserdicht" wird eine Funktionsschicht angesehen, gegebenenfalls einschließlich an der Funktionsschicht vorgesehener Nähte, wenn sie einen Wassereingangsdruck von mindestens 1,13·104 Pa gewährleistet.
  • Vorzugsweise gewährleistet das Funktionsschichtmaterial einen Wassereingangsdruck von über 105 Pa. Dabei ist der Wassereingangsdruck nach einem Testverfahren zu messen, bei dem destilliertes Wasser bei 20 ± 2°C auf eine Probe von 100 cm2 der Funktionsschicht mit ansteigendem Druck aufgebracht wird. Der Druckanstieg des Wassers beträgt 60 ± 1 cm Ws je Minute. Der Wassereingangsdruck entspricht dann dem Druck, bei dem erstmals Wasser auf der anderen Seite der Probe erscheint. Details der Vorgehensweise sind in der ISO-Norm 0811 aus dem Jahre 1981 vorgegeben.
  • Als "wasserdampfdurchlässig" wird eine Funktionsschicht dann ange sehen, wenn sie eine Wasserdampfdurchlässigkeitszahl Ret von unter 150 m2 × Pa × W–1 aufweist. Die Wasserdampfdurchlässigkeit wird nach dem Hohenstein-Hautmodell getestet. Diese Testmethode wird in der DIN EN 31092 (02/94) bzw. ISO 11092 (19/33) beschrieben.
  • Geeignete Materialien für die wasserdichte, wasserdampfdurchlässige Funktionsschicht sind insbesondere Polyurethan, Polypropylen und Polyester, einschließlich Polyetherester und deren Laminate, wie sie in den Druckschriften US-A-4,725,418 und US-A-4,493,870 beschrieben sind. Besonders bevorzugt wird jedoch gerecktes mikroporöses Polytetrafluorethylen (ePTFE), wie es beispielsweise in den Druckschriften US-A-3,953,566 sowie US-A-4,187,390 beschrieben ist, und gerecktes Polytetrafluorethylen, welches mit hydrophilen Imprägniermitteln und/oder hydrophilen Schichten versehen ist; siehe beispielsweise die Druckschrift US-A-4,194,041. Unter einer mikroporösen Funktionsschicht wird eine Funktionsschicht verstanden, deren durchschnittliche Porengröße zwischen etwa 0,2 m und etwa 0,3 m liegt.
  • Die Porengröße kann mit dem Coulter Porometer (Markenname) gemessen werden, das von der Coulter Electronics, Inc., Hialeath, Florida, USA, hergestellt wird.
  • Das Coulter Porometer ist ein Meßgerät, das eine automatische Messung der Porengrößenverteilungen in porösen Medien liefert, wobei die (im ASTM-Standard E 1298-89 beschriebene) Flüssigkeitsverdrängungsmethode verwendet wird.
  • Das Coulter Porometer bestimmt die Porengrößenverteilung einer Probe durch einen auf die Probe gerichteten zunehmenden Luftdruck und durch Messen der resultierenden Strömung. Diese Porengrößenverteilung ist ein Maß für den Grad der Gleichmäßigkeit der Poren der Probe (d. h. eine schmale Porengrößenverteilung bedeutet, daß eine geringe Differenz zwischen der kleinsten Porengröße und der größten Porengröße besteht). Sie wird ermittelt durch Dividieren der maximalen Porengröße durch die minimale Porengröße.
  • Das Coulter Porometer berechnet auch die Porengröße für die mittlere Strömung. Per Definition findet die Hälfte der Strömung durch die poröse Probe durch Poren statt, deren Porengröße oberhalb oder unterhalb dieser Porengröße für mittlere Strömung liegt.
  • Verwendet man als Funktionsschicht ePTFE, kann der Reaktivschmelzklebstoff während des Klebvorgangs in die Poren dieser Funktionsschicht eindringen, was zu einer mechanischen Verankerung des Reaktivschmelzklebstoffs in dieser Funktionsschicht führt. Die aus ePTFE beste hende Funktionsschicht kann auf der Seite, mit welcher sie bei dem Klebevorgang mit dem Reaktivschmelzklebstoff in Berührung kommt, mit einer dünnen Polyurethan-Schicht versehen sein. Bei Verwendung von PU-Reaktivschmelzklebstoff in Verbindung mit einer solchen Funktionsschicht kommt es nicht nur zur mechanischen Verbindung sondern zusätzlich auch zu einer chemischen Verbindung zwischen dem PU-Reaktivschmelzklebstoff und der PU-Schicht auf der Funktionsschicht. Dies führt zu einer besonders innigen Verklebung zwischen der Funktionsschicht und dem Reaktivschmelzklebstoff, so daß eine besonders dauerhafte Wasserdichtigkeit gewährleistet ist.
  • Als Obermaterial sind beispielsweise Leder oder textile Flächengebilde geeignet. Bei den textilen Flächengebilden kann es sich beispielsweise um Gewebe, Gestricke, Gewirke, Vlies oder Filz handeln. Diese textilen Flächengebilde können aus Naturfasern, beispielsweise aus Baumwolle oder Viskose, aus Kunstfasern, beispielsweise aus Polyestern, Polyamiden, Polypropylenen oder Polyolefinen, oder aus Mischungen von wenigstens zwei solcher Materialien hergestellt sein.
  • Auf der Innenseite der Funktionsschicht ist normalerweise ein Futtermaterial angeordnet. Als Futtermaterial, das mit der Funktionsschicht häufig zu einem Funktionsschichtlaminat verbunden wird, eignen sich die gleichen Materialien, wie sie vorausgehend für das Obermaterial angegeben sind. Wird ein solches Funktionsschichtlaminat verwendet, wird es im abgedichteten Teil des Funktionsschichtzwickeinschlags entfernt oder wird dieser Bereich von vorneherein von der Textilschicht frei gelassen.
  • Der Schaft des Schuhwerks kann auch mit einem Laminat aufgebaut werden, welches das Obermaterial, die Funktionsschicht und das Futter aufweist.
  • Die Laufsohle erfindungsgemäßen Schuhwerks kann aus wasserdichtem Material wie z. B. Gummi oder Kunststoff, beispielsweise Polyurethan, bestehen oder aus nicht-wasserdichtem, jedoch atmungsaktivem Material wie insbesondere Leder oder mit Gummi- oder Kunststoffintarsien versehenem Leder. Im Fall nicht-wasserdichten Laufsohlenmaterials kann die Laufsohle dadurch wasserdicht gemacht werden, bei Aufrechterhaltung der Atmungsaktivität, daß sie mindestens an Stellen, an denen der Sohlenaufbau nicht schon durch andere Maßnahmen wasserdicht gemacht worden ist, mit einer wasserdichten, wasserdampfdurchlässigen Funktionsschicht versehen wird.
  • Die Brandsohle erfindungsgemäßen Schuhwerks kann aus Viskose, z. B. einer unter der Handelsbezeichnung Texon erhältlichen Viskose, Vlies, z. B. Polyestervlies, dem Schmelzfasern zugesetzt sein können, Leder oder verklebten Lederfasern bestehen. Brandsohlen aus solchen Materialien sind wasserdurchlässig. Eine Brandsohle aus solchem oder weiterem Material kann dadurch wasserdicht gemacht werden, daß auf einer ihrer Oberflächen oder in ihrem Inneren eine Schicht aus wasserdichtem Material angeordnet wird. Zu diesem Zweck kann z. B. eine Folie mit Kappenstoff V25 der Firma Rhenoflex in Ludwigshafen, Deutschland, aufgebügelt werden. Soll die Brandsohle nicht nur wasserdicht sondern auch wasserdampfdurchlässig sein, wird sie mit einer wasserdichten, wasserdampfdurchlässigen Funktionsschicht versehen, die vorzugsweise mit ePTFE (expandiertem, mikroporösem Polytetrafluorethylen) aufgebaut ist.
  • Eine derartig ausgerüstete Brandsohle aus Leder ist unter der Handelsbezeichnung TOP DRY von der W. L. Gore & Associates GmbH, Putzbrunn, Deutschland, erhältlich.
  • KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
  • Die Erfindung wird nun anhand von Ausführungsformen näher erläutert. In den Zeichnungen zeigen teils in stark schematisierten Querschnittansichten, teils in teilgeschnittenen perspektivischen Ansichten verschiedener Herstellungsphasen erfindungsgemäßen Schuhwerks:
  • 1 in Querschnittdarstellung eine Brandsohle mit Reaktivschmelzklebstoff für eine erste Ausführungsform der Erfindung;
  • 2 in Querschnittdarstellung einen Schaft und die Brandsohle gemäß 1, nachdem der Schaft über einen Leisten und die Brandsohle gespannt worden ist, während des Auftragens von Befestigungsklebstoff;
  • 3A in Querschnittdarstellung den in 2 gezeigten Aufbau nach dem Auftragen des Befestigungsklebstoffs;
  • 3B in perspektivischer Ansicht den Aufbau gemäß 3A;
  • 4 in Querschnittsdarstellung einen Aufbau einer zweiten Ausführungsform der Erfindung, nachdem ein Schaft über einen Leisten und eine Brandsohle gespannt worden und auf einen Zwickeinschlagbereich des Schaftes Reaktivschmelzklebstoff aufgetragen worden ist;
  • 5 den in 4 gezeigten Aufbau während des Auftragens von Befestigungsklebstoff;
  • 6 den in 5 gezeigten Aufbau nach dem Auftragen von Befestigungsklebstoff;
  • 7 in Querschnittdarstellung einen Aufbau einer dritten Ausführungsform der Erfindung, nachdem ein Schaft über einen Leisten und eine Brandsohle gespannt worden und Reaktivschmelzklebstoff sowohl auf einen Zwickeinschlagbereich des Schaftes als auch auf die Brandsohle aufgebracht worden ist;
  • 8 den in 7 gezeigten Aufbau nach dem Auftragen von Befestigungsklebstoff;
  • 9 in Querschnittdarstellung einen Aufbau einer vierten Ausführungsform der Erfindung, nachdem ein Schaft über einen Leisten und eine Brandsohle gespannt worden ist, während des gleichzeitigen Auftragens von Reaktivschmelzklebstoff und Befestigungsklebstoff;
  • 10A in Querschnittdarstellung den Aufbau gemäß 3A, 6, 8 oder 10 nach dem Zwickklebevorgang;
  • 10B den in 10A gezeigten Aufbau in perspektivischer Ansicht;
  • 10C eine perspektivische Ansicht des in 10B gezeigten Aufbaus nach dem Anbringen einer Laufsohle;
  • 11 eine schematisierte Ausschnittsdarstellung mit ausreagiertem Reaktivschmelzklebstoff;
  • 12 in Querschnittdarstellung einen Aufbau einer fünften Ausführungsform der Erfindung, nachdem ein Schaft über einen Leisten und eine mit Reaktivschmelzklebstoff versehene Brandsohle gespannt worden ist, während des Auftragens von Befestigungsklebstoff;
  • 13A in Querschnittdarstellung den in 12 gezeigten Aufbau nach dem Auftragen von Befestigungsklebstoff;
  • 13B den in 13A gezeigten Aufbau in perspektivischer Ansicht;
  • 14 in Querschnittdarstellung einen Aufbau einer sechsten Ausführungsform der Erfindung, nachdem ein Schaft über einen Leisten und eine Brandsohle gespannt und auf einen Zwickeinschlagbereich des Schaftes Reaktivschmelzklebstoff aufgetragen worden ist;
  • 15 den in 14 gezeigten Aufbau während des Auftragens von Befestigungsklebstoff;
  • 16 den in 15 gezeigten Aufbau nach dem Auftragen von Befestigungsklebstoff;
  • 17 in Querschnittdarstellung einen Aufbau einer siebten Ausführungsform der Erfindung, nachdem ein Schaft über einen Leisten und eine Brandsohle gespannt worden ist und einerseits sowohl auf die Brandsohle als auch auf einen Zwickeinschlagbereich des Schaftes Reaktiv schmelzklebstoff und andererseits Befestigungsklebstoff auf die Brandsohle aufgetragen worden ist;
  • 18 in Querschnittdarstellung einen Aufbau einer achten Ausführungsform der Erfindung, nachdem ein Schaft über einen Leisten und eine Brandsohle gespannt worden ist und während gleichzeitig Reaktivschmelzklebstoff und Befestigungsklebstoff auf die Brandsohle aufgetragen werden; und
  • 19 in Querschnittdarstellung den Aufbau gemäß 13A, 16, 17 oder 18 nach dem Zwickklebevorgang.
  • DETAILLIERTE BESCHREIBUNG VON AUSFÜHRUNGSFORMEN DER ERFINDUNG
  • Nachfolgend werden Ausführungsformen der Erfindung beschrieben, wobei einzelne Herstellungsphasen für die unterschiedlichen Ausführungsformen gezeigt sind. Die einzelnen Ausführungsformen unterscheiden sich durch unterschiedliche Methoden des Aufbringens von Reaktivschmelzklebstoff und/oder durch unterschiedliche Schaftmaterialien und/oder Schaftaufbauten.
  • Die 2 bis 10C zeigen eine erste Gruppe von Ausführungsformen, bei welchen das Obermaterial, die Funktionsschicht und das Futter je durch separate Materiallagen gebildet sind oder bei welchen das Obermaterial einerseits und ein die Funktionsschicht und das Futter enthaltendes Funktionsschichtlaminat andererseits durch separate Materiallagen gebildet sind.
  • Die 12 bis 19 zeigen eine zweite Gruppe von Ausführungsformen, bei welchen der Schaft mit einem das Obermaterial und die Funktionsschicht enthaltenden Laminat, und mit einem davon separaten Futter aufgebaut ist. Ein derartiges das Obermaterial und die Funktionsschicht aufweisendes Laminat ist unter der Warenbezeichnung "Cambridge" von der W. L. Gore & Associates GmbH, Putzbrunn, Deutschland, erhältlich.
  • Die Ausführungsformen der Erfindung einer jeden der beiden Gruppen unterscheiden sich durch den Ort des Aufbringens von Reaktivschmelzklebstoff und/oder durch die zeitliche Abfolge des Aufbringens von Reaktivschmelzklebstoff und Befestigungsklebstoff.
  • Bei allen Ausführungsformen und Figuren werden für gleiche Komponenten oder Elemente gleiche Bezugszeichen verwendet.
  • Im Zusammenhang mit der zur ersten Gruppe gehörenden ersten Ausführungsform der Erfindung zeigt 1 eine Brandsohle 11, auf deren Brandsohlenunterseite 13 Reaktivschmelzklebstoff 15 aufgebracht worden ist, der in Nachbarschaft des Brandsohlenumfangsrandes 17 eine in Brandsohlenumfangsrichtung geschlossene Zone bildet.
  • 2 zeigt die Brandsohle 11 gemäß 1 und einen Schaft 19 im über einen Leisten und die Brandsohle 11 gezogenen Zustand, wobei der Leisten in dieser Figur nicht dargestellt ist. Dargestellt ist eine erste Ausführungsform eines Schaftes 19, wie sie bei der ersten Gruppe von Ausführungsformen verwendet wird und bei welcher der Schaft 19 einen Obermaterialschaft 21, einen auf dessen Innenseite angeordneten Funktionsschichtschaft 23 und einen auf dessen Innenseite angeordneten Futter schaft 25 aufweist. Dabei kann der Schaft 19 mit separaten Materiallagen gebildet sein. Die Funktionsschicht des Funktionsschichtschaftes 23 kann aber auch Teil eines Funktionsschichtlaminates sein. Die Funktionsschicht bzw. das Funktionsschichtlaminat kann mit dem Futtermaterial des Futterschaftes 25 zu einem Laminat verbunden sein. Ein Obermaterialzwickeinschlagbereich 29 weist gegenüber einem Funktionsschichtzwickeinschlagbereich 31 einen Überstand 30 auf.
  • Der Schaft 19 weist einen über die Brandsohlenunterseite 13 herabreichenden Zwickeinschlagbereich 27 auf, wobei der Obermaterialschaft 21 einen Obermaterialzwickeinschlagbereich 29 und der Funktionsschichtschaft 23 einen Funktionsschichtzwickeinschlagbereich 31 aufweist. Der Futterschaft 25 endet an der Brandsohlenunterseite 13, damit eine dichtende Verklebung des Funktionsschichtzwickeinschlagbereichs 31 mit der Brandsohlenunterseite 13 mittels des Reaktivschmelzklebstoffs 15 nicht beeinträchtigt wird.
  • 2 zeigt eine Herstellungsphase, bei welcher auf die Brandsohlenunterseite 13 des über einen Leisten gezogenen Aufbaus mit Brandsohle 11 und Schaft 19 mittels Zwickklebstoffapplikatoren 33 Befestigungsklebstoff 35 auf die Brandsohlenunterseite 13 aufgetragen wird, und zwar in Richtung zum Brandsohlenzentrum hin gesehen auf der Innenseite des Reaktivschmelzklebstoffs 15 und diesem benachbart. Bei dem Befestigungsklebstoff 35 handelt es sich um einen Zwickklebstoff herkömmlicher Art und die Zwickklebstoffapplikatoren 33 sind Teil einer herkömmlichen Zwickklebmaschine.
  • Ist bei dem in 2 gezeigten Aufbau kein separater Futterschaft 25 vorgesehen sondern sind eine Funktionsschicht und eine Futterschicht zu einem Funktionsschichtlaminat verbunden und ist die Futterschicht des Funktionsschichtlaminats nicht oder nicht genügend durchlässig für den im reaktionsaktivierten Zustand flüssigen Reaktivschmelzklebstoff 15, ist die Futterschicht des Funktionsschichtlaminats im Bereich des Funktionsschichtzwickeinschlagbereichs 31 weggelassen oder entfernt worden, wobei letzteres in der Fachwelt als "abschärfen" bezeichnet wird.
  • 3A und 3B zeigen den Aufbau gemäß 2 in Querschnittdarstellung bzw. in Perspektivdarstellung nach dem Auftragen des Befestigungsklebstoffs 35, also eine Betriebsphase der (nicht dargestellten) Zwickklebmaschine, bei welcher die Zwickklebstoffapplikatoren 33 wieder von der Brandsohlenunterseite 13 des über einen Leisten 45 gezogenen Schuhaufbaus entfernt worden sind.
  • Da der Reaktivschmelzklebstoff 15 auf die Brandsohlenunterseite 13 aufgebracht worden ist, bevor der Schaft 19 über den Leisten 45 gezogen worden ist, braucht mit der (mit Ausnahme der Zwickklebstoffapplikatoren 33 nicht dargestellten) Zwickklebmaschine nichts weiter bewirkt zu werden als bei einem herkömmlichen Zwickklebevorgang, wie er beispielsweise für nicht wasserdichte Schuhe verwendet wird. Daher kann im erfindungsgemäßen Fall für das Zwickkleben eine herkömmliche Zwickklebemaschine verwendet werden, wie sie beispielsweise unter der Typenbezeichnung LT 102 von der Firma BUSM in Leicester, Großbritannien, erhältlich ist.
  • Zum Aufbringen des Reaktivschmelzklebstoffs 15 auf die Brandsohlenunterseite 13 können beliebige geeignete Verfahren verwendet werden. Beispielsweise kann der Reaktivschmelzklebstoff 15 mittels eines maschinenbetätigten oder manuell betätigten Applikators auf die Brandsohlenunterseite 13 aufgetragen werden. Der Reaktivschmelzklebstoff kann auch als raupen- oder streifenförmiges Gebilde vorgefertigt und auf die Brandsohlenunterseite 13 aufgebracht und dort befestigt werden. Alternativ wird der Reaktivschmelzklebstoff aufgesprüht oder aufgestrichen.
  • Eine zur ersten Gruppe gehörende zweite Ausführungsform der Erfindung ist in den 46 gezeigt. Bei dieser Ausführungsform wird in Abweichung von der ersten Ausführungsform der Reaktivschmelzklebstoff vor dem Zwickklebevorgang nicht auf die Brandsohlenunterseite sondern auf die Innenseite des Zwickeinschlagbereichs des Schaftes aufgetragen. Dabei sind einzelne Phasen dieser Ausführungsform lediglich durch schematisierte, zweidimensionale Querschnittansichten dargestellt. Dreidimensionale Ansichten wären der in 3B dargestellten Ansicht sehr ähnlich und würden sich gegenüber 3B lediglich darin unterscheiden, daß sich der Reaktivschmelzklebstoff 15 nicht an der Brandsohlenunterseite 13 sondern auf der Innenseite des Zwickeinschlagbereichs 27 befindet.
  • In den 46 ist eine Schaftausführungsform der in den 23B dargestellten und im Zusammenhang mit diesen Figuren beschriebenen Art gezeigt. Soweit Übereinstimmungen mit diesen vorausgehenden Figuren bestehen, werden gleiche Bezugszeichen verwendet und wird hiermit auf die vorausgehenden Erläuterungen verwiesen.
  • 4 zeigt einen über einen Leisten gezogenen Aufbau mit einer Brandsohle 11 und einem Schaft 19 mit einem Zwickeinschlagbereich 27. Der Schaft 19 umfaßt einen Obermaterialschaft 21, einen Funktionsschichtschaft 23, der mit einem Funktionsschichtlaminat aufgebaut sein kann, und einen Futterschaft 25, der mit der Funktionsschicht oder dem Funktionsschichtlaminat zu einem gemeinsamen Laminat zusammengefaßt sein kann. Der Obermaterialzwickeinschlagbereich 29 weist gegenüber dem Funktionsschichtzwickeinschlagbereich 31 einen Überstand 30 auf. Auf dem Funktionsschichtzwickeinschlagbereich 31 befindet sich Reaktivschmelzklebstoff 15, der vor dem Spannen des Schaftes 19 über einen Leisten 45 und die Brandsohle 11 aufgebracht worden ist und durch Aktivierung in einen reaktionsfähigen Zustand versetzbar ist.
  • 5 zeigt eine Herstellungsphase dieser Ausführungsform der Erfindung, bei welcher mittels Zwickklebstoffapplikatoren 33 als Zwickkleber dienender Befestigungsklebstoff 35 auf die Brandsohlenunterseite 13 aufgetragen wird, und zwar in einer Zone, welche sich nach dem Zwickvorgang, in Richtung zum Brandsohlenzentrum gesehen, innerhalb und benachbart der mit dem Reaktivklebstoff 15 gebildeten Klebezone befindet. Auch bei dieser Ausführungsform sind die Applikatoren 33 Teil einer (nicht dargestellten) Zwickklebemaschine, welche den Zwickvorgang unmittelbar nach dem Aufbringen des Befestigungsklebstoffs 35 bewirkt.
  • 6 zeigt eine Herstellungsphase dieser Ausführungsform, bei welcher die Zwickklebstoffapplikatoren 33 zurückgezogen sind, so daß der Zwickeinschlag 27 mittels (nicht dargestellter) Zwickzangen in Richtung zum Brandsohlenzentrum gezogen und gegen die Brandsohlenunterseite 13 gepreßt werden kann, wodurch es zu der in den 10A und 10B ge zeigten (nachfolgend noch näher erläuterten) Verklebung zwischen dem Zwickeinschlag 27 und der Brandsohlenunterseite 13 kommt. Nach Erreichen des in 10A gezeigten Herstellungsstadiums wird der Reaktivschmelzklebstoff 15 aktiviert, um dessen ihn klebefähig machende und zum Aushärten führende Reaktion auszulösen. Danach ist dann in der im Zusammenhang mit den 10A und 10B erläuterten Weise Wasserdichtigkeit dieses Schuhaufbaus hergestellt.
  • Eine ebenfalls zur ersten Gruppe von Ausführungsformen gehörende dritte Ausführungsform der Erfindung ist vor bzw. nach dem Auftragen von Befestigungsklebstoff 35 in den 7 und 8 gezeigt. Diese Ausführungsform weist einen Schaftaufbau wie die ersten beiden Ausführungsformen auf, so daß der Schaftaufbau hier nicht noch einmal beschrieben zu werden braucht, und stellt eine Modifikation der ersten und der zweiten Ausführungsform insofern dar, als vor dem Zwickvorgang Reaktivschmelzklebstoff 15a und 15b auf die Brandsohlenunterseite 13 bzw. auf den Zwickeinschlagbereich 27 aufgebracht wird. Dies kann für mindestens eine der beiden Reaktivschmelzklebstoffaufträge geschehen, bevor oder nachdem der Schaft 19 über den (in den 7 und 8 nicht gezeigten) Leisten 45 und die Brandsohle 11 gezogen worden ist. Die Schmelzklebstoffaufträge sind vorzugsweise derart positioniert, daß sie sich im gezwickten Zustand des Schaftes 19 im wesentlichen gänzlich überlappen. Bei Modifikationen findet nur eine Teilüberlappung oder gar keine Überlappung der beiden Schmelzklebstoffaufträge 15a und 15b statt.
  • 9 zeigt in schematisierter Querschnittsansicht eine Herstellungsphase einer ebenfalls zur ersten Gruppe gehörenden vierten Ausführungsform der Erfindung, bei welcher sowohl der als Zwickklebstoff dienende Befestigungsklebstoff 35 als auch der Reaktivschmelzklebstoff 15 erst unmittelbar vor dem Zwickvorgang auf die Brandsohlenunterseite 13 aufgetragen werden, und zwar mittels Zwickklebstoffapplikatoren 33 bzw. Reaktivschmelzklebstoff-Applikatoren 47.
  • Bei der in 9 gezeigten Ausführungsform der Erfindung können herkömmliche Zwickklebemaschinen nicht ohne weiteres verwendet werden sondern bedürfen einer Modifikation, nämlich des Hinzufügens der Reaktivschmelzklebstoff-Applikatoren 47. Für den Fall, daß das erfindungsgemäße Verfahren mit einer herkömmlichen Zwickklebemaschine ohne jegliche Änderungen durchgeführt werden soll, kann auf die anderen Ausführungsformen der Erfindung zurückgegriffen werden.
  • Ein Herstellungsstadium, wie es mit den beschriebenen vier Ausführungsformen der ersten Gruppe nach dem Zwickvorgang erreicht wird, ist in 10A in schematisierter Querschnittansicht und in 10B in teilgeschnittener Perspektivansicht gezeigt.
  • Zum Zweck des Zwickens ist der nach dem Spannen des Schaftes 19 über den Leisten 45 und die Brandsohle 11 in der in den 29 gezeigten Weise über die Brandsohlenunterseite 13 herabreichende Zwickeinschlagbereich 27 mittels (nicht dargestellter) Zwickzangen einer (nicht dargestellten) Zwickklebemaschine gegriffen, in Richtung zum Brandsohlenzentrum gezogen und gegen die Brandsohlenunterseite 13 gepreßt worden. Durch die Verwendung herkömmlichen Zwickklebstoffs als Befestigungsklebstoff 35 kommt es zu einer raschen, sicheren Klebeverbin dung zwischen dem Zwickeinschlagbereich 27 und der Brandsohlenunterseite 13.
  • Wasser oder andere Flüssigkeit, welche das normalerweise Flüssigkeit leitende Obermaterial entlang bis zum Zwickeinschlag 27 kriecht und auf die Innenseite der Funktionsschicht gelangt, wird durch den ausreagierten Reaktivschmelzklebstoff 15 daran gehindert, in den Schuhinnenraum vorzudringen, insbesondere zu dem Futterschaft 25 bzw. der Futterschicht, die üblicherweise stark saugfähig sind.
  • Einen besonders hohen Grad an Wasserdichtigkeit des Sohlenaufbaus erreicht man, wenn man eine Brandsohle 11 verwendet, die aus wasserdichtem Material besteht oder, beispielsweise mittels einer (nicht dargestellten) Brandsohlenfunktionsschicht, wasserdicht gemacht worden ist.
  • Nach Beendigung des Zwickvorgangs braucht auf den soweit erreichten Schuhaufbau nur noch eine Laufsohle 49 aufgebracht zu werden, wie dies in der teilgeschnittenen, schematisierten perspektivischen Darstellung in 10C gezeigt ist. Der nach dem Zwickvorgang erreichte Schuhaufbau kann mit einer Laufsohle 49 versehen sein, die an das sohlenseitige Schaftende und die Brandsohlenunterseite 13 angespritzt oder angeklebt ist. In 10C ist das Beispiel einer angeklebten Laufsohle 49 gezeigt. Zum Ankleben an den Zwickeinschlag 27 und an die Brandsohlenunterseite 13 dient ein Laufsohlenklebstoff 51.
  • Der vom Zwickeinschlag 27 nicht bedeckte Bereich der Brandsohlenunterseite 13 kann entweder mit Laufsohlenklebstoff 51 oder mit einem (nicht dargestellten) Füller ausgefüllt sein.
  • 11 zeigt in schematisierter, stark vergrößerter zweidimensionaler Darstellung einen Ausschnitt eines zwickgeklebten Aufbaus mit durch dreidimensionale Vernetzung von Molekülketten ausreagiertem Reaktivschmelzklebstoff 15. Die Dreidimensionalität der Vernetzung entsteht dadurch, daß die Molekülketten des Reaktivschmelzklebstoffs auch in der in 11 nicht sichtbaren dritten Dimension (senkrecht zur Oberfläche der Zeichnung) in der für zwei Dimensionen dargestellten Weise vernetzen. Dies führt zu einem besonders starken Schutz vor dem Eindringen von Wasser in den Klebstoff.
  • Zur zweiten Gruppe von Ausführungsformen gehören fünfte bis achte Ausführungsformen, die nun anhand der 1219 erläutert werden und sich von den ersten vier Ausführungsformen im wesentlichen durch einen anderen Schaftaufbau unterscheiden. Während bei den vier Ausführungsformen der ersten Gruppe der Schaft 19 einen Obermaterialschaft 21, einen Funktionsschichtschaft 23 und einen Futterschaft 25 aufweist, die durch separate Materiallagen gebildet sind; oder bei denen das Obermaterial einerseits und ein die Funktionsschicht und das Futter aufweisendes Funktionsschichtlaminat andererseits durch separate Materiallagen gebildet sind, ist der Schaft 19 der in den 1219 gezeigten vier Ausführungsformen der zweiten Gruppe mit einem Laminat 22 aufgebaut, welches ein Obermaterial und eine Funktionsschicht aufweist, und mit einer auf der Innenseite dieses Laminates 22 angeordneten Futterschicht 25, die entweder eine separate Materiallage oder ein Teil des Laminates 22 ist. Man sieht in den 1219, daß die Futterschicht 25 im Bereich der Brandsohlenunterseite 13 endet, damit die Funktions schicht ohne Behinderung durch die Futterschicht 25 in innigen Klebekontakt mit dem Reaktivschmelzklebstoff 15 kommen kann.
  • Hinsichtlich der Stellen des Aufbringens von Reaktivschmelzklebstoff 15 und Befestigungsklebstoff 35 und hinsichtlich der zeitlichen Abfolge des Aufbringens dieser Klebstoffe, des Spannens des Schaftes über den Leisten und die Brandsohle und des Zwickvorgangs stimmen die in den 1213B gezeigte fünfte Ausführungsform mit der in den 23B gezeigten ersten Ausführungsform, die in den 1416 gezeigte sechste Ausführungsform mit der in den 46 gezeigten zweiten Ausführungsform, die in 17 gezeigte siebte Ausführungsform mit der in den 7 und 8 gezeigten dritten Ausführungsform und die in 18 gezeigte achte Ausführungsform mit der in 9 gezeigten vierten Ausführungsform überein. Insoweit kann auf die vorausgehenden Erläuterungen zu den je entsprechenden Ausführungsformen zurückgegriffen und verwiesen werden und erübrigt sich eine nochmalige detaillierte Beschreibung.
  • Ein Aufbau, wie er mit den vier Ausführungsformen der zweiten Gruppe nach dem Zwickvorgang erreicht wird, ist in 19 gezeigt. Dabei ist die zur Brandsohlenunterseite 13 weisende Innenseite des Zwickeinschlags 27 des Obermaterial und Funktionsschicht aufweisenden Laminates 22 und somit die Funktionsschicht frei von Material der Futterschicht 25 und kann daher mittels des Reaktivschmelzklebstoffs 15 gegen das Vordringen von Wasser oder anderen Flüssigkeiten abgedichtet werden. Die Verklebung dieser Innenseite des Zwickeinschlags 27 mit der Brandsohlenunterseite 13 mittels des Befestigungsklebstoffs 35 sorgt für eine feste und schnellklebende Verbindung des Zwickeinschlags 27 mit der Brandsohle 11.
  • Das Vordringen von Wasser oder Flüssigkeit bis zum Schuhinnenraum ist auch hier in der im Zusammenhang mit den 10A und 10B bereits erläuterten Weise verhindert.
  • Eine Perspektivdarstellung der in 19 gezeigten Querschnittansicht wäre der Perspektivansicht in 10B sehr ähnlich und würde nur hinsichtlich des Schaftaufbaus in der in 13B gezeigten Weise von 10B abweichen.
  • Hinsichtlich des Herstellungszustandes nach Anbringen einer Laufsohle an den Schuhaufbau der 19 wird auf die Perspektivdarstellung in 10C verwiesen, wobei wieder Abweichungen hinsichtlich des Schaftaufbaus gemäß 13B zu berücksichtigen sind.
  • Bei allen Ausführungsformen der Erfindung wird der Reaktivschmelzklebstoff 15 in solcher Menge und in solchen Ausmaßen aufgebracht, daß nach dem Ausreagieren des Reaktivschmelzklebstoffs 15 eine in Brandsohlenumfangsrichtung geschlossene Reaktivschmelzklebstoffzone gebildet ist, die mindestens einen Teil der Breite des Funktionsschichtzwickeinschlags 31 abdichtet.

Claims (34)

  1. Zwickgeklebtes Schuhwerk, aufweisend: einen Schaft (19), der mit einem Obermaterial (21) und mit einer auf der Innenseite des Obermaterials (21) angeordneten, wasserdichten Funktionsschicht (23) aufgebaut ist und einen sohlenseitigen Zwickenschlag (27) aufweist, und einen Sohlenaufbau, der eine Laufsohle (49) und eine Brandsohle (11) mit einer Brandsohlenunterseite (13) und einem Brandsohlenzentrum aufweist, wobei zwei in Richtung zum Brandsohlenzentrum einander benachbarte Zwickklebstoffzonen vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet, daß eine erste Zone mit einem im ausreagierten Zustand zu Wasserdichtigkeit führenden Reaktivschmelzklebstoff (15) und die zweite Zone mit einem rasch klebenden Befestigungsklebstoff (35) gebildet ist und daß mindestens die erste Klebstoffzone durch eine in Brandsohlenumfangsrichtung geschlossene Zone gebildet ist, die mindestens einen Teil der Breite des Zwickeinschlages (27) abdichtet.
  2. Schuhwerk nach Anspruch 1, bei welchem der Schaft (19) mit einem das Obermaterial und die Funktionsschicht enthaltenden Schaftlaminat (22) aufgebaut ist.
  3. Schuhwerk nach Anspruch 1, bei welchem das Obermaterial und die Funktionsschicht durch separate Materiallagen gebildet sind, mit denen ein Obermaterialschaft (21) mit einem Obermaterialzwickein schlag (29) bzw. ein Funktionsschichtschaft (23) mit einem Funktionsschichtzwickeinschlag (31) gebildet sind.
  4. Schuhwerk nach Anspruch 3, bei welchem der Obermaterialzwickeinschlag (29) in Richtung zum Brandsohlenzentrum einen Obermaterialüberstand (30) über den Funktionsschichtzwickeinschlag (31) aufweist und die zweite Zwickklebstoffzone in Richtung zum Brandsohlenzentrum auf der Innenseite der ersten Zwickklebstoffzone angeordnet ist und mindestens die Breite des Obermaterialüberstandes (30) abdeckt.
  5. Schuhwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dessen Reaktivschmelzklebstoff (15) durch PU-Reaktivschmelzklebstoff gebildet ist.
  6. Schuhwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dessen Reaktivschmelzklebstoff Partikel enthält, die aus einer Kohlepartikel und Metallpartikel enthaltenden Partikelgruppe ausgewählt sind.
  7. Schuhwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 6, bei welchem die Funktionsschicht (23) wasserdampfdurchlässig ist.
  8. Schuhwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 7, bei welchem die Funktionsschicht (23) auf ihrer Innenseite mit einer Textilschicht (25) versehen ist, die im abgedichteten Teil des Funktionsschichtzwickeinschlags (31) nicht vorhanden ist.
  9. Schuhwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 8, bei welchem die Brandsohle (11) wasserdicht ist.
  10. Schuhwerk nach Anspruch 9, bei welchem die Brandsohle (11), wasserdampfdurchlässig ist.
  11. Brandsohle (11) für zwickgeklebtes Schuhwerk, mit einer geschlossenen Klebstoffzone, die sich auf der Unterseite (13) der Brandsohle befindet und in Nachbarschaft des Brandsohlenumfangsrandes (17) um den Brandsohlenumfang umläuft, dadurch gekennzeichnet, daß die geschlossene Klebstoffzone aus einem noch nicht ausreagierten Reaktivschmelzklebstoff (15), der im ausreagierten Zustand zu Wasserdichtigkeit führt, besteht.
  12. Brandsohle nach Anspruch 11, deren Reaktivschmelzklebstoff (15) durch PU-Reaktivschmelzklebstoff gebildet ist.
  13. Brandsohle nach Anspruch 11 oder 12, deren Reaktivschmelzklebstoff (15) Partikel enthält, die aus einer Kohlepartikel und Metallpartikel enthaltenden Partikelgruppe ausgewählt sind.
  14. Schuhschaft (19) für zwickgeklebtes Schuhwerk, mit einem Zwickeinschlagbereich (27), dessen Innenseite mit einer in Richtung des Umfangs des Zwickeinschlagbereichs (27) umlaufenden geschlossenen Klebstoffzone versehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass die geschlossene Klebstoffzone aus einem noch nicht ausreagierten Reaktivschmelzklebstoff (15), der im ausreagierten Zustand zur Wasserdichtigkeit führt, besteht.
  15. Schuhschaft nach Anspruch 14, dessen Reaktivschmelzklebstoff (15) durch Reaktivschmelzklebstoff gebildet ist.
  16. Schuhschaft nach Anspruch 14 oder 15, dessen Reaktivschmelzklebstoff (15) Partikel enthält, die aus einer Kohlepartikel und Metallpartikel enthaltenden Partikelgruppe ausgewählt sind.
  17. Verfahren zur Herstellung von zwickgeklebtem Schuhwerk, das folgende Herstellungsschritte umfaßt: es wird eine Brandsohle (11) bereitgestellt; es wird ein Schaft (19) mit einem Obermaterial (21) und mit einer auf der Innenseite des Obermaterials angeordneten, wasserdichten Funktionsschicht (23) hergestellt; der Schaft (19) wird derart über einen Leisten (45) und über die Brandsohle (11) gezogen, daß ein sohlenseitiger Zwickeinschlagbereich (27) des Schaftes (19) über die Brandsohlenunterseite (13) herabreicht; auf die Brandsohlenunterseite (13) wird eine erste, in Nachbarschaft des Brandsohlenumfangsrandes (17) um den Brandsohlenumfang umlaufende geschlossene Zwickklebstoffzone aus einem noch nicht ausreagierten, im ausreagierten Zustand zur Wasserdichtigkeit führenden Reaktivschmelzklebstoff (15) aufgebracht; auf die Brandsohlenunterseite (13) wird eine in Richtung zum Brandsohlenzentrum der ersten Zwickklebstoffzone benachbarte zweite Zwickklebstoffzone aus einem rasch klebenden Befestigungsklebstoff (35) aufgebracht; der Zwickeinschlagbereich (27) wird auf den mit den beiden Zwickklebstoffzonen versehenen Bereich der Brandsohlenunterseite (13) gezwickt.
  18. Verfahren nach Anspruch 17, bei welchem der Reaktivschmelzklebstoff (15) und der Befestigungsklebstoff (35) mittels verschiedener Klebstoffapplikatoren (47, 33) auf die Brandsohle (11) aufgebracht werden, nachdem der Schaft (19) über einen Leisten (45) und die Brandsohle (11) gezogen worden ist.
  19. Verfahren nach Anspruch 18, bei welchem der Reaktivschmelzklebstoff (15) und der Befestigungsklebstoff (35) gleichzeitig auf die Brandsohle (11) aufgebracht werden.
  20. Verfahren nach Anspruch 18, bei welchem der Reaktivschmelzklebstoff (15) vor und der Befestigungsklebstoff (35) nach dem Spannen des Schaftes (19) über einen Leisten (45) und über die Brandsohle (11) auf die Brandsohle (11) aufgebracht werden.
  21. Verfahren nach Anspruch 20, bei welchem der Reaktivschmelzklebstoff (15) auf die Brandsohle (11) aufgebracht wird, bevor diese an einem Leisten (45) befestigt wird.
  22. Verfahren nach einem der Ansprüche 17 bis 21, bei welchem der Schaft (19) mit einem das Obermaterial und die Funktionsschicht enthaltenden Schaftlaminat (22) hergestellt wird.
  23. Verfahren nach einem der Ansprüche 17 bis 21, bei welchem der Schaft (19) mit einem Obermaterial (21) und mit einer Funktionsschicht (23) hergestellt wird, die separate Materiallagen bilden und einen Obermaterialzwickeinschlag (29) bzw. einen Funktionsschichtzwickeinschlag (31) aufweisen.
  24. Verfahren nach Anspruch 23, bei welchem der Obermaterialzwickeinschlag (29) mit einem Obermaterialüberstand (30) über den Funktionsschichtzwickeinschlag (31) versehen und der Reaktivschmelzklebstoff (15) in Nachbarschaft des Brandsohlenumfangsrandes (17) auf die Brandsohlenunterseite (13) aufgebracht wird.
  25. Verfahren zur Herstellung von zwickgeklebtem Schuhwerk, das folgende Herstellungsschritte umfaßt: es wird eine Brandsohle (11) bereitgestellt; es wird ein Schaft (19) mit einem Obermaterial (21) und mit einer auf der Innenseite des Obermaterials (21) angeordneten, wasserdichten Funktionsschicht (23) hergestellt; der Schaft (19) wird derart über einen Leisten 45 und über die Brandsohle (11) gezogen, daß ein sohlenseitiger Zwickeinschlagbereich (27) des Schaftes (19) über die Brandsohlenunterseite (13) herabreicht; auf die Innenseite des Zwickeinschlagbereiches (27) des Schaftes (19) wird eine erste, in Richtung des Umfangs des Zwickeinschlagbereichs (27) umlaufende geschlossene Zwickklebstoffzone aus einem noch nicht ausreagierten, im ausreagierten Zustand zur Wasserdichtigkeit führenden Reaktivschmelzklebstoff (15) aufgebracht; auf die Brandsohlenunterseite (13) wird eine zweite Zwickklebstoffzone aus einem rasch klebenden Befestigungsklebstoff (35) derart aufgebracht, daß sie nach dem Zwickkleben des Zwickeinschlags (27) in Richtung zum Brandsohlenzentrum der ersten Zwickklebstoffzone benachbart ist; der mit dem Reaktivschmelzklebstoff (15) versehene Zwickeinschlagbereich (27) wird auf die Brandsohlenunterseite (13) gezwickt.
  26. Verfahren nach Anspruch 25, bei welchem Reaktivschmelzklebstoff (15) zusätzlich auf die Brandsohlenunterseite (13) aufgebracht wird.
  27. Verfahren nach Anspruch 25 oder 26, bei welchem Befestigungsklebstoff (35) zusätzlich auf den Zwickeinschlagbereich (27) aufgebracht wird.
  28. Verfahren nach einem der Ansprüche 25 bis 27, bei welchem der Reaktivschmelzklebstoff (15) und der Befestigungsklebstoff (35) nach dem Spannen des Schaftes (19) über einen Leisten (45) und die Brandsohle (11) mittels verschiedener Klebstoffapplikatoren (47, 33) aufgebracht werden.
  29. Verfahren nach einem der Ansprüche 25 bis 28, bei welchem der Reaktivschmelzklebstoff (15) und der Befestigungsklebstoff (35) gleichzeitig aufgebracht werden.
  30. Verfahren nach einem der Ansprüche 25 bis 27, bei welchem der Reaktivschmelzklebstoff (15) vor und der Befestigungsklebstoff (35) nach dem Spannen des Schaftes (19) über einen Leisten (45) und die Brandsohle (11) aufgebracht werden.
  31. Verfahren nach Anspruch 30, bei welchem der Reaktivschmelzklebstoff (15) vor dem Spannen des Schaftes (19) über einen Leisten (45) und die Brandsohle (11) auf die Innenseite des Zwickeinschlagbereichs (27) aufgebracht wird.
  32. Verfahren nach einem der Ansprüche 25 bis 31, bei welchem der Schaft (19) mit einem das Obermaterial und die Funktionsschicht enthaltenden Schaftlaminat (22) hergestellt wird.
  33. Verfahren nach einem der Ansprüche 25 bis 31, bei welchem der Schaft (19) mit einem Obermaterial (21) und mit einer Funktionsschicht (23) hergestellt wird, die separate Materiallagen bilden und einen Obermaterialzwickeinschlag (29) bzw. einen Funktionsschichtzwickeinschlag (31) aufweisen.
  34. Verfahren nach Anspruch 33, bei welchem der Obermaterialzwickeinschlag (29) mit einem Obermaterialüberstand (30) über den Funktionsschichtzwickeinschlag (31) versehen und der Reaktivschmelzklebstoff (15) in Nachbarschaft des Brandsohlenumfangsrandes (17) auf die Brandsohlenunterseite (13) aufgebracht wird.
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