DE4419802A1 - Wasserdichtes Schuhwerk und Verfahren zur Herstellung desselben - Google Patents
Wasserdichtes Schuhwerk und Verfahren zur Herstellung desselbenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Schuhwerk mit einem Schaft, welcher auf der Innenseite einer
Außenschicht eine Futterschicht aufweist, wobei auf der der Außenseite zugekehrten
Seite der Futterschicht eine wasserdichte, wasserdampfdurchlässige Funktionsschicht
angeordnet ist, und ein Verfahren zur Herstellung eines wasserdichten Schuhwerks.
Es ist bekannt, daß wasserdichte Schuhe mit einer atmungsaktiven Membran dadurch
herzustellen sind, daß auf der Innenseite der Außenschicht des Schafts eine mikroporöse
oder homogene Membran aus Kunststoff als Funktionsschicht angeordnet wird, die für
Wasser undurchlässig, jedoch für die durch die Fußtranspiration hervorgerufene
Schwitzfeuchtigkeit durchlässig ist. Diese wasserundurchlässige, aber
wasserdampfdurchlässige Funktionsschicht ermöglicht zwar ein Abführen der Fuß- oder
Schwitzfeuchtigkeit aus dem Schuhinneren, jedoch, um die beabsichtigte
Wasserdichtigkeit oder -dichte nicht zu beeinträchtigen darf die Membran mit dem
äußeren Schaftmaterial nicht in herkömmlicher Weise durch Vernähen verbunden
werden, weil die Nähte dem Wasser den Zugang in das Schuhinnere eröffnen.
Aus diesem Grund ist bereits von der G 90 04 403.7 ein Schuhwerk vorgeschlagen
worden, welches ein zwischen dem umlaufenden Rand des Futters und dem des Schafts
vorgesehenes Abstandselement aufweist, das ein am umlaufenden Randabschnitt des
Futters befestigtes erstes Schweißband aus Polyurethan ist, wobei der Rand des Futters
mit dem des Schafts mittels einer Verbindungsnaht verbunden werden kann. Das das
Abstandselement bildende Schweißband wird mit dem Futter bzw. der mikroporösen
Funktionsschicht des Futters verschweißt. Anschließend werden an den umlaufenden
Rand des Schafts das Futter angenäht und die Brandsohle an den umlaufenden Rand des
so hergestellten Zwischenprodukts ebenfalls angenäht. Danach erfolgt das Anspritzen
der wasserdichten Kunststoffsohle, die vorzugsweise aus Polyurethan bestehen kann.
Bei diesem Schuhwerk dichtet zwar die angespritzte Kunststoffsohle die Nahtstelle
zwischen der Funktionsschicht und dem Schaft und gegebenenfalls die Brandsohle
gegen das direkte Auftreffen von Wasser oder Spritzwasser ab. Die Schaftmaterialien
wie Leder oder Textil- oder textilartiges Gewebe aus Baumwolle oder aus
Kunststoffasern weisen jedoch die Eigenschaft auf, daß sie Wasser in Längserstreckung
leiten, was auch für Schaftmaterialien aus Leder oder Textilgewebe zutrifft.
Wenn folglich das Schaftmaterial feucht wird, dringt Wasser durch das Schaftmaterial in
dessen unteren Bereich ein und kriecht durch die das Abstandselement mit dem
Schaftmaterial verbindenden Nahtlöcher in das Innere des Schuhs. Das Kriechen wird
insbesondere verstärkt durch Wasserkapillarkräfte in feinsten Spalten und Rissen. Das
Wasser sammelt sich nicht nur im unteren Bereich des Schuhinneren an sondern verteilt
sich unter Umständen aufgrund der wasseransaugenden Eigenschaften des
Futtermaterials im gesamten Schuhinneren.
In DE-OS 38 21 602 wird ein Schuhwerk offenbart, dessen Schaft aus einem Futter,
einer wasserdichten, wasserdampfdurchlässigen mikroporösen Funktionsschicht und
einer an dem unteren Bereich des Schafts angespritzten wasserdichten Kunststoffsohle
besteht. Das Schuhwerk ist dadurch gekennzeichnet, daß mindestens der im
Laufsohlenbereich befindliche untere Schaftbereich durch ein poröses Material , z. B.
Abstandshalter, gebildet sein soll, das von dem beim Anspritzen flüssigen
Kunststoffsohlenmaterial durchdringbar ist. Nach Lehre dieser Druckschrift kann das
flüssige Material der Kunststoffsohle beim Anspritzen an den Schaft und gegebenenfalls
an die Brandsohle durch den unteren Schaft hindurch bis zu der Funktionsschicht bzw.
zu dem die Funktionsschicht ausmachenden Laminat gelangen. Dadurch soll erreicht
werden, daß das angespritzte Kunststoffsohlenmaterial die Nahtlöcher der
Verbindungsnaht zwischen Brandsohle, Funktionsschicht und Schaft abdichtet.
Durch den Abstandshalter wird zwar ermöglicht, daß das flüssige
Kunststoffsohlenmaterial in die Poren des Abstandshalters eindringt, jedoch sind
dadurch keinerlei Verbesserungen gegen das Kriechen von Wasser im Schaftmaterial
aufgrund der Wasserkapillarkräfte erreichbar, denn die hohen mechanischen
Belastungen des Schuhwerks beim Abrollen können auf Dauer zu einem Einreißen der
Porenwand oder zumindest einem Abriß des verklebten Kunstsoffsohlenmaterials von
der Pore des Abstandshalters führen, wobei dadurch die Beanspruchung der noch intakt
gebliebenen Verbindungen zwischen dem Kunststoffsohlenmaterial und dem
Abstandshalter nur vergrößert wird.
Durch die durch Ein- und Abriß hervorgerufenen Spalten und Risse im Abstandshalter
kann das aufgrund der Längsleitungseffekte des Schaftmaterials in dessen unteren
Bereich eingedrungene Wasser rasch und in großer Menge kriechen und zwischen
Abstandshalter und Funktionsschicht bodenseitig - verstärkt durch Kapillarkräfte - und
durch den Spaltbereich zwischen der Funktionsschicht und dem äußeren Rand der
Brandsohle in das Schuhinnere gelangen.
Darüber hinaus macht der herkömmliche Schuh eine sehr hohe Schalenhöhe wegen der
Vielzahl der Poren im Schaftmaterial erforderlich, so daß verständlicherweise die
Flexibilität des Schuhs stark eingeschränkt und zudem die Abrollbewegung erschwert
werden. Weiterhin ist ein Mehrverbrauch an Kunststoffsohlenmaterial wegen der
zusätzlich erforderlichen Schalenhöhe nötig, ganz abgesehen davon, daß die vergrößerte
Schalenhöhe eine ästhetische Gestaltung des Schuhwerks stark einschränkt, und damit
auch die Verwendbarkeit des porigen Schaftmaterials zumindest in Mode- und
Straßenschuhen unmöglich macht.
Dieser Effekt wird auch nicht durch eine weitere herkömmliche Ausführungsform der
letztgenannten Druckschrift wirksam verhindert. Bei dieser ist der untere Bereich des
Schafts im wesentlichen senkrecht zur Laufsohlenunterseite gerichtet, so daß der Rand
des unteren Schaftbereichs sich in Höhe der Brandsohlenfläche befindet. Durch diese
Ausgestaltungsform mag zwar das Eindringen von Wasser verzögert werden wegen des
bis zur Brandsohle reichenden Schafts, jedoch, da der untere Endbereich des
Schaftmaterials Poren aufweist, besteht latent die Gefahr, daß während des Anspritzens
nicht genügend Kunststoffsohlenmaterial durch die Poren des Schaftmaterials zu dem
Abstandshalter gelangt, so daß hierbei wasserleitfähige Spalten entstehen.
Weil der Stand der Technik für das Schaftmaterial bzw. den Abstandshalter eine
Vielzahl von Poren fordert, erhöht sich die Gefahr des Abrisses bzw. Einreißens
verständlicherweise mit der Anzahl der Poren ist, da, statistisch gesehen, die
Möglichkeit des Einreißens der Porenwand mit Anwachsen der Porenanzahl pro
definierter Fläche um so größer, sowie je mehr Poren pro definierter Fläche vorhanden
sind, desto stärker die Struktur des Schaftmaterials gestört und damit um so geringer
die Belastbarkeit des Schaftmaterials sind.
Weiterhin verkennt der Stand der Technik vollkommen den Umstand, daß z. B. das
Schaftmaterial auch aus Gewebe bestehen kann, bei dem die Gefahr besteht, daß beim
Einstanzen der Poren im unteren Endbereich des Schafts Fasern des Textil- oder
Ledergewebes in die Poren hineingedrückt werden, welche als ideale Wasserbrücken
somit wirken können.
Die in die Poren eingebrachten Fäden führen zudem zu einer mangelnden Verklebung
zwischen dem eindringenden flüssigen Kunststoffsohlenmaterial und der
Poreninnenwand des Schaftmaterials bzw. des Abstandshalters, wodurch gerade der
nach Lehre des Stands der Technik beabsichtigte Zweck, nämlich eine verstärkte
Verklebung zwischen Schaftmaterial und dünnflüssigem Laufsohlenmaterial ins
Gegenteil verkehrt wird.
Die Folge ist wiederum, ein Eindringen von Wasser in den Bereich zwischen dem
unteren Endbereich des Schaftmaterials und dem Abstandshalter, was zumindest eine
Vernässung der Verbindungszone zwischen dem Brandsohlenbereich und dem unteren
Schaftbereich bewirkt.
Auch die in DE-OS 38 21 602 vorgeschlagene Lösung, daß der untere Endbereich des
Schafts und der des Futters im wesentlichen parallel zur Laufsohlenunterseite gerichtet
sind und mindestens der parallel zur Laufsohlenunterseite verlaufende Bereich des
Schafts durch ein poröses Material, e.g. Abstandshalter, gebildet ist, führt nicht zur
Lösung des Problems, das Eindringen von Wasser von außen zu verhindern.
Das durch das Schaftmaterial kriechende Wasser dringt dabei bis zum Abstandshalter
vor, vernäßt diesen Bereich, wandert aufgrund der oben beschriebenen entstandenen
Risse und Spalten durch den Abstandshalter zu der innenseitig am Abstandshalter
angeordneten Führungsschlaufe vor und gelangt über die Führungsschlaufe als ideale
Wasserbrücke schließlich durch die wasserdurchlässige Brandsohle in das Schuhinnere.
Überdies muß auf den Mangel aufmerksam gemacht werden, daß die Verwendung des
Abstandshalters ein exaktes Belegen der umgeschlagenen Endbereiche des
Schaftmaterials mit dem Abstandshalter erforderlich macht, was bei der
Massenherstellung eines Schuhs umständlich, zeit- und arbeitsaufwendig ist. Bei dieser
Methode muß, für den Fachmann offensichtlich, das löchrige oder poröse
Verbindungsmaterial am unteren Ende des Schafts sowohl faltenfrei als auch derartig
ausgerichtet werden, daß es mit dem äußeren Schaftrand einen hinreichend gleichen
Abstand aufweist. Die genaue Ausrichtung des Abstandshalters ist wegen des
Erfordernisses der exakten Positionierung kostspielig und zeitaufwendig, ein Umstand,
der die Herstellungskosten verständlicherweise in die Höhe treibt.
Das Problem, der nicht hinreichenden mechanischen Verbindung von Laufsohle und
Schaft hatte bereits die DE-OS 21 06 984 erkannt, wobei als Grund für die mangelnde
Verbindung die starke Belastung insbesondere die stoßartige Beanspruchung der
Laufsohle beim Gehen erkannt wurde. Jedoch auch die Lehre dieser Druckschrift löst
das Problem nur unvollkommen, indem sie vorschreibt, den Schaftrand über seine ganze
Länge oder einen Teil seiner Länge in Längsrichtung an einem am Umfang der
Sohlenseite des Leistens hervorragenden, eine Aushöhlung in der Fußsohlenseite
einschließenden Rand vorbeizuziehen, wobei der Schaftrand in Breitenrichtung nahe der
Aushöhlung teilweise freiliege, so daß das in dem durch den Leisten und die Wände der
Form eingeschlossenen Raum eingebrachte Laufsohlenmaterial an beiden Seiten des
Schaftrands hafte.
Im übrigen mißachtet dieser Stand der Technik die Wirkung der Wasserleitstrecken
innerhalb des Schaftmaterials, so daß auch hier Wasser aus dem unteren Endbereich des
Schaftmaterials direkt in das Schuhinnere wegen des Fehlens einer Funktionsschicht
eindringen kann. Es wird zwar versucht, das Problem der Ablösung der Laufsohle vom
Schaftmaterial zu lösen, jedoch wird die Gefahr des Eindringens von Wasser in das
Schaftinnere dabei vollkommen übersehen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe, hier Abhilfe zu schaffen und die Nachteile des Stands
der Technik zu beseitigen. Dabei soll unter anderem nicht nur verhindert werden, daß
Wasser durch das Schaftmaterial in das Schuhinnere gelangt, sondern es soll darüber
hinaus ermöglicht werden, daß die ästhetische Gestaltung des Schuhwerks nicht durch
technische Zwänge oder Erfordernisse wie große Schalenhöhe eingeschränkt wird.
Ebenso ist es erwünscht, um die Herstellungskosten niedrig zu halten, auf kostspielige
und zeitintensive Arbeitsvorgänge, wie vom Stand der Technik vorgeschrieben, zu
verzichten. Ebenso wäre es wünschenswert, auch bei hoher Belastung des Schuhs ein
Eindringen des Wassers in das Schuhinnere zu verhindern.
Ebenso soll es ermöglicht werden, die hervorragenden Eigenschaften einer
Funktionsschicht, wie einer homogenen Funktionsschicht, i.e. hervorragende, dauerhafte
absolute Wasserdichtheit, Winddichtheit und Atmungsaktivität, zu verbinden mit einer
ausreichenden Flexibilität beim Abrollen des Fußes des Benutzers.
Die Lösung dieser Aufgabe besteht in einem Schuhwerk gemäß Anspruch 1. Weiterhin
wird die Aufgabe gelöst durch das Verfahren zur wasserundurchlässigen Abdichtung der
Verbindungszone zwischen den Brandsohlenbereich und dem unteren Schaftbereich des
Schuhwerkes entsprechend dem Nebenanspruch. Die Unteransprüche betreffen
bevorzugte Ausführungsformen der Erfindungsgegenstände.
Gegenstand der Erfindung ist somit ein Schuhwerk mit einem Schaft, welcher auf der
Innenseite einer Außenschicht eine Futterschicht aufweist, wobei auf der der Außenseite
zugekehrten Seite der Futterschicht eine wasserdichte, wasserdampfdurchlässige
Funktionsschicht angeordnet ist, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß eine
Brandsohle oder eine Ausballschicht parallel auf einer Zwischenschicht aufliegt, die
Zwischenschicht mittels eines Klebers und/oder Hitze, vorzugsweise unter
Druckeinwirkung, mit der Brandsohle oder Ausballschicht wasserdicht verklebt ist, und
die unteren Endbereiche der Funktionsschicht und der Futterschicht umgeschlagen und
im wesentlichen parallel zu der Oberseite der Zwischenschicht ausgerichtet sind.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung betrifft ein Verfahren zur wasserundurchlässigen
Abdichtung der Verbindungszone zwischen dem Brandsohlenbereich und dem unteren
Schaftbereich eines Schuhwerkes mit einem Schaft, welcher auf der Innenseite einer
Außenschicht eine Futterschicht aufweist, wobei auf der der Außenseite zugekehrten
Seite der Futterschicht eine wasserdichte, wasserdampfdurchlässige Funktionsschicht
angeordnet wird, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß eine Brandsohle oder eine
Ausballschicht parallel auf einer Zwischenschicht aufgelegt wird, die Zwischenschicht
mittels eines Klebers und/oder Hitze, vorzugsweise unter Druckeinwirkung, mit der
Brandsohle oder Ausballschicht wasserdicht verklebt wird, und die unteren Endbereiche
der Funktionsschicht und der Futterschicht umgeschlagen und im wesentlichen parallel
zu der Oberseite der Zwischenschicht ausgerichtet werden.
Dadurch, daß erfindungsgemäß der umgeschlagene untere Endbereich der
Funktionsschicht 4 mittels eines Klebers mit einer, vorzugsweise wasserdichten,
Zwischenschicht 5 wasserdicht verklebt ist, wird gewährleistet, daß eine große
Verklebungszone zwischen der Zwischenschicht 5 und der Funktionsschicht 4 besteht.
Diese große Verklebungszone verhindert trotz der starken Belastung des Schuhwerks
bei der Abrollbewegung des Fußes des Benutzers wirkungsvoll eine Ablösung der
Zwischenschicht von der Funktionsschicht. Außerdem kann Wasser, welches wegen der
Längsleitstrecken im Schaftmaterial in den unteren Bereich des Schaftes kriecht,
aufgrund der als Wassersperre wirkenden Zwischenschicht nicht in das Schuhinnere
wandern.
Zudem gewährleistet der erfindungsgemäße Aufbau des Schuhwerks eine hervorragende
Flexibilität, da im Gegensatz zum Stand der Technik eine große Schalenhöhe der
Kunststoffsohle nicht mehr erforderlich ist. Zudem sind den gestalterischen
Möglichkeiten des Schuhs mit dem erfindungsgemäßem Aufbau keine Grenze gesetzt,
weil nunmehr keine Rücksichten oder Zwänge bez. der Schalenhöhe der Kunststoff-
oder Ledersohle bestehen. Das bedeutet, daß der Einsatzbereich des erfindungsgemäßen
Schuhwerks zudem auch auf Straßen- und gerade Modeschuhe ausgeweitet wird und
der Verwendung somit diesem Schuhwerk keine Grenzen gesetzt sind.
Ebenso wird wegen der geringeren Schalenhöhe weniger Kunststoffsohlenmaterial
verwendet, so daß die Herstellungskosten für den erfindungsgemäßen Schuh im
Vergleich zum herkömmlichen Schuhwerk geringer sind.
Überdies wird nunmehr mit Hilfe des erfindungsgemäßen Schuhwerks das exakte
Belegen der umgeschlagenen Endbereiche des Schaftmaterials mit dem faltenfreiem
Abstandshalter überflüssig, so daß dieser zeit- und arbeitsaufwendige Zwischenschritt
wegfällt und die Produktionskosten gesenkt werden.
Es besteht nun gleichfalls die Möglichkeit die Außenschicht des Schaftes mit der
Zwischenschicht zu vernähen, wobei keine Rücksicht auf die Bildung möglicher
Wasserbrücken wegen der Nähte genommen werden muß, solange die Funktionsschicht
nicht mitvernäht wird.
Da in einer besonderen Ausführungsform die Brandsohle oder Ausballschicht 6 mit der
Zwischenschicht 5 verklebt werden kann, garantiert die ganzflächige Verklebung eine
Verstärkung der Statik bei Druckentlastung und -belastung des Schuhwerks durch den
Benutzerfuß.
In einem bevorzugten Verfahren kann die Zwischenschicht 5 als Beschichtungsmasse
auf die Brandsohle oder die Ausballschicht 6 und auf den unteren umgeschlagenen
Endbereich der Funktionsschicht 4, vorzugsweise unter Druck- und / oder
Hitzeeinwirkung, aufgetragen oder mittels eines Klebers und/oder Hitze, vorzugsweise
unter Druckeinwirkung, mit der Brandsohle oder der Ausballschicht 6 und dem unteren
umgeschlagenen Endbereiche der Funktionsschicht 4 wasserdicht verklebt werden.
Die Verklebung der Verbindungszone von Brandsohle oder Ausballschicht 6 und
Zwischenschicht 5 ist ein weiterer Schutz des möglichen Eindringens des Wassers von
außen durch die Verklebungszone von Funktionsschicht 4 und Zwischenschicht 5.
Somit wird das Schuhinnere nicht nur hermetisch abgeschlossen durch das
Vorhandensein einer Funktionsschicht 4 und einer Zwischenschicht 5 sondern auch
versiegelt durch die Verklebungen großflächiger Verbindungszonen sowohl von der
Funktionsschicht 4 mit der Zwischenschicht 5 als auch von der Brandsohle 6 mit der
Zwischenschicht 5.
Desweiteren verbindet der erfindungsgemäßige Aufbau des Schuhwerks die
hervorragenden Eigenschaften z. B. die der homogenen Funktionsschicht aus einem
hydrophilen Polyester, wie absolute Wasser- und Winddichte sowie extreme
Atmungsaktivität, mit den Vorzügen eines Schuhwerks in Bezug auf exzellente
Flexibilität und gelungene Abrolleigenschaften.
Bevorzugterweise liegen die Ränder des unteren Endbereichs der Funktionsschicht 4
und des unteren Endbereichs der Futterschicht 3 an dem Rand der Brandsohle oder
Ausballschicht 6 an. Der innige Kontakt zwischen dem Rand der Brandsohle oder
Ausballschicht 6 und dem Schaft fördert gleichfalls die gewünschte Trittsicherheit des
Benutzers. Die Ausballschicht kann Leder, atmungsaktive, schweißbeständige
Materialien, plastische Massen, wie Kork-, Gummischrot mit entsprechenden
Bindemitteln, Filz oder Schaumstoff sein. Die Brandsohle und die Brandsohlenschicht
können Leder oder atmungsaktive, schweißbeständige, farbechte Materialien enthalten.
Vorzugsweise kann der untere Rand des Endbereichs der Funktionsschicht 4 und der
des unteren Endbereichs der Futterschicht 3 mit dem Rand der Brandsohle vernäht sein.
Auch hierbei wirken die spezielle Anordnung und Ausrichtung der Schichten des
Schafts, die von Brandsohle oder Ausballschicht und Zwischenschicht, und deren
Verklebungen synergistisch auf die ausgewogene Statik des erfindungsgemäßen
Schuhwerks.
Da gleichfalls bei dem vorliegenden Erfindungsgegenstand im Gegensatz zu der DE-OS
38 21 602 die Perforierung bestimmter Schaftbereiche entfällt, führt der Verzicht auf
einen zusätzlichen Produktionsschritt zu weitaus preiswerteren Herstellungsmethoden.
Die Nachteile des Stands der Technik wie mangelhafte Wasserdichtigkeit,
eingeschränkte Flexibilität, unzureichende Abrolleigenschaften, hohe Herstellungskosten
und großer Zeitaufwand bei der Herstellung werden durch das erfindungsgemäße
Schuhwerk für den Fachmann unerwarteterweise in einer ausgewogenen Weise sonach
gleichzeitig beseitigt.
Die Erfindung betrifft also ein Schuhwerk mit einem Schaft 1, welcher auf der
Innenseite einer Außenschicht 2 eine Futterschicht 3 aufweist, wobei auf der der
Außenseite 2 zugekehrten Seite der Futterschicht 3 eine wasserdichte,
wasserdampfdurchlässige Funktionsschicht 4 angeordnet ist, welches dadurch
gekennzeichnet ist, daß eine Brandsohle oder eine Ausballschicht 6 parallel auf einer,
vorzugsweise wasserdichten, Zwischenschicht 5 aufliegt, die Zwischenschicht 5 mittels
eines Klebers und/oder Hitze, vorzugsweise unter Druckeinwirkung, mit der
Brandsohle oder der Ausballschicht 6 wasserdicht verklebt ist, und die unteren
Endbereiche der Funktionsschicht 4 und der Futterschicht 3 umgeschlagen und im
wesentlichen parallel zu der Oberseite der Zwischenschicht 5 ausgerichtet sind.
Überaus vorteilhaft ist es, wenn die Zwischenschicht 5 im wesentlichen senkrecht zu
dem unteren Endbereich der Außenschicht 2 ausgerichtet ist oder der untere Endbereich
der Außenschicht 2 nach außen umgebogen ist und auf dem zum Boden hin
umgebogenen Randbereich 10 der Zwischenschicht 5 aufliegt.
Vorzugsweise kann der Rand des unteren Endbereichs der Funktionsschicht 4 und der
des unteren Endbereichs der Futterschicht 3 an dem Rand der Brandsohle oder der
Ausballschicht 6 anliegen, wobei noch bevorzugter der Rand des unteren Endbereichs
der Funktionsschicht 4 und der des unteren Endbereichs der Futterschicht 3 mit dem
Rand der Brandsohle oder der Ausballschicht 6 und/oder der untere Endbereich der
Außenschicht 2 mit der Zwischenschicht 5 vernäht sind. Von Vorteil ist es, wenn der
umgeschlagene untere Endbereich der Funktionsschicht 4 mittels eines Klebers mit der
Zwischenschicht 5, vorzugsweise unter Druck- und/oder Hitzeeinwirkung,
wasserdicht verklebt ist.
In einer besonderen Ausgestaltung kann eine Brandsohlenschicht auf dem unteren
umgeschlagenen Endbereich der Futterschicht 3 und auf der Ausballschicht 6 aufliegen,
welche vorzugsweise mit dem unteren umgeschlagenen Endbereich der Futterschicht 3
und/oder mit der Ausballschicht 6, vorzugsweise wasserdicht, verklebt ist.
In einer Ausführungsform kann die Zwischenschicht 5 mittels eines Klebers oder Hitze,
vorzugsweise unter Druckeinwirkung, mit der Brandsohle oder Ausballschicht 6
wasserdicht verklebt sein. Als Kleber eignen sich herkömmliche Dispersions-,
Lösungsmittel-, Schmelz- oder Reaktionskleber. In einer besonders bevorzugten
Ausführungsform kann die Zwischenschicht 5 auf ihrer dem Fuß des Benutzers
abgewandten Seite eine Lage 8 aus Maschenware, Vlies oder Gewebe aufweisen. Es
kann dabei beobachtet werden, daß die durch den z. B. Maschenaufbau erzielte starke
Verklebung von Zwischenschicht 5 mit der Sohle nicht die Elastizität und Flexibilität
des Schuhs verringert.
Vorteilhafterweise kann als Zwischenschicht 5 ein Thermoplast, vorzugsweise ein
thermoplastisches Elastomer, ein Verbundwerkstoff verwendet werden, wobei eine
wasserdichte Zwischenschicht 5 bevorzugt benutzt wird. Der Thermoplast kann
unvernetzt oder weit- oder engmaschig vernetzte Polymere enthalten, die
weichgummiartig d. h. erheblich reversibel verformbar, sind. Ihre Moduln können auf
einem relativ niedrigen, nahezu temperaturunabhängigen Niveau liegen.
Als thermoplastisches Elastomer eignen sich Polyamid-, Polyester-, Polyolefin-,
Polyurethan-Elastomere und/oder Kautschuk. Als thermoplastische Elastomere sind
Blockpolymere, Blockcopolymere, Pfropfpolymere oder segmentierte Copolymere
verwendbar. Insbesondere eignen sich Polyurethan-Elastomere, da diese sich durch eine
hohe Flexibilität - auch bei tiefen Temperaturen - eine hohe Weiterreißfestigkeit und ein
ausgezeichnetes Dämpfungsvermögen auszeichnen, was bei insbesondere Sportschuhen
erwünscht ist. Styrol-Butadien-Kautschuk oder Ethylen- Propylen -Kautschuk können
als thermoplastischer Kautschuk in Form von Block- oder Sequenzcopolymere
vorliegen. Als Verbundwerkstoff sind heterogene Kombinationen von Polymere mit
andersartigen Materialien (feinteilige Füllstoffe, Fasergewebe u. a. ) verwendbar.
Dispersionsklebstoffe können wäßrige Emulsionen von Kunststoffen, Natur- oder
Synthese-Kautschuk sein, wie wäßrige Dispersionen von organischen Polymeren, wie
Poly(meth)acrylate, Polyurethane, oder Polyvinylacetate. Insbesondere sind
lösungsmittelhaltige Klebstoffe, z. B. Natur- und synthetischer Kautschuk, welche in
einem organischen Lösungsmittel gelöst sind, wegen ihrer hervorragenden adhäsiven
und kohäsiven Eigenschaft geeignet. Als Schmelzklebstoffe können insbesondere
diejenigen verwendet werden, welche als Rohstoffbasis Polymere wie E/EA, PA, PES,
PIB und/oder PVB enthalten, die vielfach mit Natur- oder Synthese-Harzen und/oder
Paraffinen eingesetzt werden. Reaktionsklebstoffe sind beispielhaft PMMA in MMA,
EP, UP oder Polyethylenimin.
Wasserdichte, wasserdampfdurchlässige Funktionsschichten sind solche, die eine Folie
oder Membran mit gerecktem Polytetrafluorethylen (PTFE) (Gore-Tex), Polyetherester-
Membran, Polyester-Membran und/oder ein mikroporöse, vorzugsweise Polyurethan-,
Beschichtung aufweisen. Die Membran mit Polytetrafluorethylen kann mikroporös sein
und vorzugsweise mit Polyurethan oder anderen Polymeren beschichtet sein. In einer
weiteren Ausführungsform kann die Membran mit Polyetherester und/oder Polyester
nicht porös sondern homogen sein, wobei vorzugsweise hydrophiler Polyester bzw.
hydrophiler Polyetherester verwendet werden. Diese Membran (Sympatex-Folie) weist
vorteilhafterweise eine Dichte von z. B. 10 µm oder 15 µm und eine Dichte 1,27g/cm³
auf. Sie zeichnet sich durch hervorragende Atmungsaktivität, Wasserdichte und
Wasserdampfdurchlässigkeit von über 2700g/m² aus.
Eine Funktionsschicht mit homogener Membran eignet sich besonders, da diese nicht
nur hervorragende Dampfdurchlaßeigenschaften sondern gleichfalls insbesondere bei
Einsatz in Winterschuhen einen ausgezeichneten Kälteschutz bietet. Zudem wird die bei
starker Schwitzfeuchtigkeit hervorgerufene unangenehme Feuchtfühlgrenze durch
Verwendung der homogenen Membran als Funktionsschicht stark herabgesetzt.
Die bei starker Schwitzfeuchtigkeit hervorgerufene unangenehme Feuchtfühlgrenze wird
durch Verwendung der homogenen Membran als Funktionsschicht stark herabgesetzt.
Ebenso eignet sich das erfindungsgemäße Schuhwerk in überaus vorteilhafter Weise
wegen der oben erwähnten gewährleisteten Abriegelung und Versiegelung des
Schuhinneren gegen Flüssigkeiten bei Einsatz des Schuhwerks in hautirritierendem
Flüssigkeitsmilieu, wie bei Verwendung des Schuhwerkes in chemisch-industriellen
Bereichen, in denen die Gefahr der Kontaminierung der Schuhe mit ätzenden oder
netzenden aggressiven Flüssigkeiten besteht.
Als Futterschicht 3 kann eine Frott´eschicht, Ziegen-, Schaf-, Rind-,
Schweinslederfütterschicht, Samtschicht, Kamelhaarstoffschicht, gestrickte oder
gewebte Fellschicht oder Gewebeschicht, vorteilhafterweise aus Baumwolle,
Schurwolle, synthetischen Fasern und/oder regenerierter und/oder modifizierter
Cellulose, verwendet werden.
Die Außenschicht 2 kann mindestens ein Vertreter der eine Lederschicht, Textilschicht,
textilartige Schicht und Gewebe umfassenden Gruppe sein. Möglich sind für die
Außenschicht als Obermaterial Segeltuchstoffe, Chintz, Everglaze, Frottierware, Samt,
Manchester, Cord, Velveton, Norzon, Ledertuch, Ledersamt, Duvetine, gestrickte oder
gewirkte Gewebe, Satin, Fell, Fellimitation, Rauh-, Glatt-, Lackleder oder geschliffenes,
geprägtes, geschrumpftes oder gekrispeltes Leder.
Vorteilhafte Ausführungsformen des Schuhwerks können eine, vorzugsweise
luftdurchlässige und/oder mit Aluminium bedampfte, Isolationsmaterialschicht,
bevorzugterweise zwischen der Funktionschicht 4 und der Außenschicht 2, zwischen
der Funktionsschicht 4 und der Futterschicht 3 und/oder auf der außenliegenden Seite
der Außenschicht 2, enthalten.
Die Erfindung betrifft darüber hinaus ein Verfahren zur wasserundurchlässigen
Abdichtung der Verbindungszone zwischen dem Brandsohlenbereich und dem unteren
Schaftbereich eines Schuhwerkes mit einem Schaft 1, welcher auf der Innenseite einer
Außenschicht 2 eine Futterschicht 3 aufweist, wobei auf der der Außenseite 2
zugekehrten Seite der Futterschicht 3 eine wasserdichte, wasserdampfdurchlässige
Funktionsschicht 4 angeordnet wird, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß eine
Brandsohle oder eine Ausballschicht 6 parallel auf einer, vorzugsweise wasserdichten,
Zwischenschicht 5 aufgelegt wird, die Zwischenschicht 5 mittels eines Klebers und /
oder Hitze, vorzugsweise unter Druckeinwirkung, mit der Brandsohle oder
Ausballschicht 6 wasserdicht verklebt wird, und die unteren Endbereiche der
Funktionsschicht 4 und der Futterschicht 3 umgeschlagen und im wesentlichen parallel
zu der Oberseite der Zwischenschicht ausgerichtet werden. In einem bevorzugten
Verfahren kann die Zwischenschicht 5 als Beschichtungsmasse auf die Brandsohle oder
die Ausballschicht 6 und auf den unteren umgeschlagenen Endbereich der
Funktionsschicht 4, vorzugsweise unter Druck- und/oder Hitzeeinwirkung,
aufgetragen oder mittels eines Klebers und/oder Hitze, vorzugsweise unter
Druckeinwirkung, mit der Brandsohle oder der Ausballschicht 6 und dem unteren
umgeschlagenen Endbereiche der Funktionsschicht 4 wasserdicht verklebt werden.
Vorteilhafterweise wird die Zwischenschicht 5 im wesentlichen senkrecht zu dem
unteren Endbereich der Außenschicht 2 ausgerichtet oder der untere Endbereich der
Außenschicht 2 nach außen umgebogen und auf den zum Boden hin umgebogenen
Randbereich 10 der Zwischenschicht 5 aufgelegt.
In einer bevorzugten Ausführungsform kann der Rand des unteren Endbereichs der
Funktionsschicht 4 und der Futterschicht 3 an dem Rand der Brandsohle oder der
Ausballschicht 6 angelegt werden und der Rand des unteren Endbereichs der
Funktionsschicht 4 und der des unteren Endbereichs der Futterschicht 3 mit dem Rand
der Brandsohle oder Ausballschicht 6 vernäht werden. Der untere Endbereich der
Außenschicht 2 kann vorteilhafterweise mit dem Rand der Zwischenschicht 5 vernäht
werden. Von Vorteil ist es, wenn auf dem unteren umgeschlagenen Endbereich der
Futterschicht 3 und auf der Ausballschicht 6 eine Brandsohlenschicht aufgelegt wird,
welche vorzugsweise mit dem unteren umgeschlagenen Endbereich der Futterschicht 3
und/oder mit der Ausballschicht 6, bevorzugt wasserdicht, verklebt wird.
In einer weiteren Ausführungsform kann die Brandsohle oder Ausballschicht 6 mittels
eines Klebers und/oder Hitze, vorzugsweise unter Druckeinwirkung, mit der
Zwischenschicht 5 verklebt werden. Dabei eignen sich die Kleber wie Dispersions-
Lösungsmittel,- Schmelz- oder Reaktionskleber. Als Funktionsschicht 4 eignen sich
insbesondere eine mikroporöse, vorzugsweise aus Polyurethan, eine homogene,
vorzugsweise aus hydrophilem Polyester oder hydrophilem Polyetherester, Membran
und/oder aus gerecktem Polytetrafluorethylen.
Vorteilhafterweise kann bei dem erfindungsgemäßen Verfahren für die Zwischenschicht
5 ein Thermoplast, vorzugsweise ein thermoplastisches Elastomer, oder ein
Verbundwerkstoff verwendet werden, wobei eine wasserdichte Zwischenschicht 5
besonders geeignet ist. Der Thermoplast kann unvernetzt oder weit- oder engmaschig
vernetzte Polymere enthalten, die weichgummiartig, d. h. erheblich reversibel
verformbar, sind. Ihre Moduln können auf einem relativ niedrigen, nahezu
temperaturunabhängigen Niveau liegen.
Als thermoplastisches Elastomer eignen sich Polyamid-, Polyester-, Polyolefin-,
Polyurethan-Elastomere und/oder Kautschuk. Als thermoplastisches Elastomere sind
Blockpolymere, Blockcopolymere, Pfropfpolymere oder segmentierte Copolymere
verwendbar. Insbesondere eignen sich Polyurethan-Elastomere, da diese sich durch eine
hohe Flexibilität - auch bei tiefen Temperaturen - eine hohe Weiterreißfestigkeit und ein
ausgezeichnetes Dämpfungsvermögen auszeichnen, was bei insbesondere Sportschuhen
erwünscht ist. Styrol-Butadien-Kautschuk oder Ethylen- Propylen -Kautschuk können
als thermoplastischer Kautschuk in Form von Block- oder Sequenzcopolymere
vorliegen. Als Verbundwerkstoff sind heterogene Kombinationen von Polymere mit
andersartigen Materialien (feinteilige Füllstoffe, Fasergewebe u. a. ) verwendbar.
Dispersionsklebstoffe können wäßrige Emulsionen von Kunststoffen, Natur- oder
Synthese-Kautschuk sein, wie wäßrige Dispersionen von organischen Polymeren, wie
Poly(meth)acrylate, Polyurethane, oder Polyvinylacetate. Insbesondere sind
lösungsmittelhaltige Klebstoffe, z. B. Natur- und synthetischer Kautschuk, welche in
einem organischen Lösungsmittel gelöst sind, wegen ihrer hervorragenden adhäsiven
und kohäsiven Eigenschaft geeignet. Als Schmelzklebstoffe können insbesondere
diejenigen verwendet werden, welche als Rohstoffbasis Polymere wie E/EA, PA, PES,
PIB und/oder PVB enthalten, die vielfach mit Natur- oder Synthese-Harzen und/oder
Paraffinen eingesetzt werden. Reaktionsklebstoffe sind beispielhaft PMMA in MMA,
EP, UP oder Polyethylenimin.
Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich aufgrund der oben erwähnten Merkmale
und Vorteile insbesondere zur Herstellung von Trekking-, Langlauf-, Reit-, Curling-,
Sport-, bevorzugterweise Tennis-, Basket-, Jogging-, Bike- oder Turnschuhen,
Motorrad-, Kinderbottine-, Straßen- , Wanderschuhen, Slippers, Stiefeletten, Arbeits-
und Sicherheitsschuhen.
Die o.g. Ausführungsformen und nachfolgenden Vorteile der Erfindung werden in der
folgenden Beschreibung der Erfindung anhand der Zeichnung und des Beispiels näher
erläutert.
Die Zeichnungen Fig. 1 und Fig. 2 zeigen aufgrund der zeichnerischen Vereinfachung in
schematischer, stark vergrößerter Weise ohne Anspruch einer maßstabsgetreuen
Wiedergabe, z. B. der einzelnen Schichtdicken der Funktions-, Futter- und
Außenschichten, die Verbindungszone zwischen dem Brandsohlenbereich und dem
unteren Schaftbereich des Schuhwerkes.
Gemäß Fig. 1 ist innenseitig die thermoplastische Zwischenschicht 5 aus Polyurethan im
wesentlichen senkrecht zu den unteren Endbereichen der Außenschicht 2 aus Leder
ausgerichtet. Die thermoplastische Zwischenschicht 5 ist mit der Funktionsschicht 4 mit
einem Dispersionskleber verklebt. Innenseitig - also auf der dem Fuß des Benutzers
zugewandten Seite der Funktionsschicht 4 - befindet sich ein Wollfutter als
Futterschicht 3. Die Brandsohle 6 ebenfalls aus einem Ledermaterial liegt der
thermoplastischen Zwischenschicht 5 parallel auf und ist unter Hitze und
Druckeinwirkung mit der thermoplastischen Zwischenschicht 5 verklebt.
Die Funktionsschicht 4 mit der homogenen, hydrophilen Polyetherester enthaltenden
Membran (Sympatex-Membran) ist mit dem Wollfutter verklebt. Der untere Endbereich
der Funktionsschicht 4 und der der Futterschicht 3 sind umgeschlagen und parallel zu
der Oberseite der thermoplastischen Zwischenschicht 5 ausgerichtet. Die Ränder von
Brandsohle 6 und dem Wollfutter und der Membran 4 sind miteinander vernäht 7a. Die
thermoplastische Zwischenschicht 5 weist auf der dem Fuß des Benutzers abgewandten
Seite eine Lage 8 aus Maschenware auf, welche unter Hitzeeinwirkung auf die
Zwischenschicht 5 zuvor aufgebracht worden war.
Die Verbindung mit der Laufsohle 9 erfolgt durch einen Gießvorgang, wobei das
schmelzflüssige Kunststoffmaterial der Laufsohle 9 aus Polyurethan auf die Oberfläche
der mit der Lage 8 versehenen thermoplastischen Zwischenschicht 5 aufgetragen wird.
Wegen der Struktur der Maschenware der thermoplastischen Zwischenschicht 5 stellt
sich eine einwandfreie und innige Verbindung zwischen Laufsohle 9 und
thermoplastischer Zwischenschicht 5 ein. Überdies gewährleistet die Lage 8 aus
Maschenware eine reißfeste und dauerhafte Verschweißung über die gesamte
Verklebungszone zwischen dem Kunststoffsohlenmaterial der Laufsohle 9 und der
thermoplastischen Zwischenschicht 5, so daß wegen der Verhinderung des Einreißens
oder Abreißens des Laufsohlenmaterials 9 von der Lage 8 bzw. der Zwischenschicht 5
für die gesamte Benutzungsdauer des Schuhwerkes wasserleitende Risse und Spalten
wirksam vermieden werden.
Fig. 2 unterscheidet sich von Fig. 1 nur insoweit, als der untere Endbereich der
Außenschicht 2 nach außen umgebogen und auf dem zum Boden hin abgebogenen
Randbereich 10 der Zwischenschicht 5 aufliegt und beide Bereiche miteinander vernäht
7b sind.
Claims (29)
1. Schuhwerk mit einem Schaft (1), welcher auf der Innenseite einer Außenschicht (2)
eine Futterschicht (3) aufweist, wobei auf der der Außenseite (2) zugekehrten Seite der
Futterschicht (3) eine wasserdichte, wasserdampfdurchlässige Funktionsschicht (4)
angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß eine Brandsohle oder eine Ausballschicht
(6) parallel auf einer Zwischenschicht (5) aufliegt, die Zwischenschicht (5) mittels eines
Klebers und/oder Hitze, vorzugsweise unter Druckeinwirkung, mit der Brandsohle
oder der Ausballschicht (6) wasserdicht verklebt ist, und die unteren Endbereiche der
Funktionsschicht (4) und der Futterschicht (3) umgeschlagen und im wesentlichen
parallel zu der Oberseite der Zwischenschicht (5) ausgerichtet sind.
2. Schuhwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischenschicht (5)
im wesentlichen senkrecht zu dem unteren Endbereich der Außenschicht (2)
ausgerichtet ist oder der untere Endbereich der Außenschicht (2) nach außen
umgebogen ist und auf dem zum Boden hin umgebogenen Randbereich (10) der
Zwischenschicht (5) aufliegt.
3. Schuhwerk nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Rand des
unteren Endbereichs der Funktionsschicht (4) und der des unteren Endbereichs der
Futterschicht (3) an dem Rand der Brandsohle oder der Ausballschicht (6) anliegt.
4. Schuhwerk nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Rand des unteren
Endbereichs der Funktionsschicht (4) und der des unteren Endbereichs der Futterschicht
(3) mit dem Rand der Brandsohle oder der Ausballschicht (6) vernäht sind.
5. Schuhwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der
untere Endbereich der Außenschicht (2) mit der Zwischenschicht (5) vernäht ist.
6. Schuhwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der
umgeschlagene untere Endbereich der Funktionsschicht (4) mittels eines Klebers mit der
Zwischenschicht (5), vorzugsweise unter Druck- und/oder Hitzeeinwirkung,
wasserdicht verklebt ist.
7. Schuhwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Funktionsschicht (4) und die Fütterschicht (3) miteinander, vorzugsweise punkt-, gitter-
oder streifenförmig, verklebt sind.
8. Schuhwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Zwischenschicht (5) auf ihrer dem Fuß des Benutzers abgewandten Seite eine Lage (8)
aus Maschenware, Vlies oder Gewebe aufweist.
9. Schuhwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
Zwischenschicht (5) wasserdicht ist.
10. Schuhwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Zwischenschicht ein Thermoplast, vorzugsweise ein thermoplastisches Elastomer, oder
ein Verbundwerkstoff ist.
11. Schuhwerk nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das thermoplastische
Elastomer ein Polyamid-, Polyester-, Polyolefin-, Polyurethan-Elastomer und/oder
Kautschuk ist.
12. Schuhwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß der
Kleber ein Dispersions-, ein Lösungsmittel-, ein Schmelz- oder ein Reaktionskleber ist.
13. Schuhwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß
die Funktionsschicht (4) ein wasserdichtes, wasserdampfdurchlässiges Material
enthält.
14. Schuhwerk nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß das
wasserdichte, wasserdampfdurchlässige Material eine Folie mit gerecktem
Polytetrafluorethylen, eine Polyester-Membran, eine Polyetherester-Membran oder
eine mikroporöse, vorzugsweise Polyurethan-, Beschichtung ist.
15. Schuhwerk nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Polyester-
Membran oder Polyetherester-Membran homogen ist.
16. Schuhwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß auf
dem unteren umgeschlagenen Endbereich der Futterschicht (3) und auf der
Ausballschicht (6) eine Brandsohlenschicht aufliegt, welche vorzugsweise mit dem
unteren umgeschlagenen Endbereich der Futterschicht (3) und/oder mit der
Ausballschicht (6), bevorzugt wasserdicht, verklebt ist.
17. Verfahren zur wasserundurchlässigen Abdichtung der Verbindungszone zwischen
dem Brandsohlenbereich und dem unteren Schaftbereich eines Schuhwerkes mit einem
Schaft (1), welcher auf der Innenseite einer Außenschicht (2) eine Futterschicht (3)
aufweist, wobei auf der der Außenseite (2) zugekehrten Seite der Futterschicht (3) eine
wasserdichte, wasserdampfdurchlässige Funktionsschicht (4) angeordnet wird, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Brandsohle oder eine Ausballschicht (6) parallel auf einer
Zwischenschicht (5) aufgelegt wird, die Zwischenschicht (5) mittels eines Klebers und /
oder Hitze, vorzugsweise unter Druckeinwirkung, mit der Brandsohle oder der
Ausballschicht (6) wasserdicht verklebt wird, und die unteren Endbereiche der
Funktionsschicht (4) und der Futterschicht (3) umgeschlagen und im wesentlichen
parallel zu der Oberseite der Zwischenschicht (5) ausgerichtet werden.
18. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischenschicht
(5) im wesentlichen senkrecht zu dem unteren Endbereich der Außenschicht (2)
ausgerichtet wird oder der untere Endbereich der Außenschicht (2) nach außen
umgebogen und auf den zum Boden hin umgebogenen Randbereich (10) der
Zwischenschicht (5) aufgelegt wird.
19. Verfahren nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, daß der Rand des
unteren Endbereichs der Funktionsschicht (4) und der des unteren Endbereichs der
Futterschicht (3) an dem Rand der Brandsohle oder der Ausballschicht (6) angelegt
werden.
20. Verfahren nach einem der Ansprüche 17 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß der
Rand des unteren Endbereichs der Funktionsschicht (4) und der des unteren
Endbereichs der Futterschicht (3) mit dem Rand der Brandsohle oder der Ausballschicht
(6) vernäht werden.
21. Verfahren nach einem der Ansprüche 17 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß als
Zwischenschicht (5) ein Thermoplast, vorzugsweise ein thermoplastisches Elastomer,
oder ein Verbundwerkstoff verwendet wird.
22. Verfahren nach einem der Ansprüche 17 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß eine
wasserdichte Zwischenschicht (5) verwendet wird.
23. Verfahren nach einem der Ansprüche 17 bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß der
untere Endbereich der Außenschicht (2) mit der Zwischenschicht (5) vernäht wird.
24. Verfahren nach einem der Ansprüche 17 bis 23, dadurch gekennzeichnet, daß,
vorzugsweise unter Druckeinwirkung, der umgeschlagene untere Endbereich der
Funktionsschicht (4) mittels eines Klebers und/oder Hitze mit der Zwischenschicht (5)
wasserdicht verklebt wird.
25. Verfahren nach einem der Ansprüche 17 bis 24, dadurch gekennzeichnet, daß als
Kleber ein Dispersions-, ein Lösungsmittel-, ein Schmelz- oder ein Reaktionskleber
verwendet wird.
26. Verfahren nach einem der Ansprüche 17 bis 25, dadurch gekennzeichnet, daß
ein wasserdichtes, wasserdampfdurchlässiges Material in der Funktionsschicht (4)
verwendet wird.
27. Verfahren nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, daß als wasserdichtes,
wasserdampfdurchlässiges Material eine Folie mit gerecktem Polytetrafluorethylen,
eine Polyester-Membran, eine Polyetherester-Membran oder eine mikroporöse,
vorzugsweise Polyurethan-, Beschichtung verwendet wird.
28. Verfahren nach einem der Ansprüche 17 bis 27, dadurch gekennzeichnet, daß auf
dem unteren umgeschlagenen Endbereich der Futterschicht (3) und auf der
Ausballschicht (6) eine Brandsohlenschicht aufgelegt wird, welche vorzugsweise mit
dem unteren umgeschlagenen Endbereich der Futterschicht (3) und / oder mit der
Ausballschicht (6), bevorzugt wasserdicht, verklebt wird.
29. Verfahren nach einem der Ansprüche 17 bis 28 zur Herstellung von Trekking-,
Langlauf-, Reit-, Curling-, Sport-, bevorzugterweise Tennis-, Basket-, Jogging-, Bike-
oder Turnschuhen, Motorrad-, Kinderbottine-, Wander-, Straßenschuhen, Slippers,
Stiefeletten, Arbeits- und Sicherheitsschuhen.
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