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Diese
Erfindung bezieht sich auf eine Verbindung mit der Bezeichnung Percyquinnin,
welche durch Kultivierung des Basidiomyceten Stereum complicatum,
ST 001837 (DSM 13303) erhältlich
ist, und auf deren pharmazeutisch annehmbare Salze und Derivate.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich ferner auf ein Verfahren
zur Herstellung von Percyquinnin, auf den Pilz ST 001837 (DSM 13303),
auf die Verwendung von Percyquinnin und dessen pharmazeutisch annehmbaren
Salzen als Arzneimittel, insbesondere auf deren Verwendung als Lipaseinhibitoren,
und auf pharmazeutische Zusammensetzungen, welche Percyquinnin oder
ein pharmazeutisch annehmbares Salz oder Derivat hievon umfassen.
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Der
Lipidstoffwechsel hält
normalerweise ein sorgfältiges
Gleichgewicht zwischen der Synthese und dem Abbau. Wenn das Gleichgewicht
gestört
ist, kann Hyperlipidämie
auftreten, welche ihrerseits Artherosklerose, Bluthochdruck, Diabetes
etc. hervorrufen kann. Von Modulatoren des Lipidstoffwechsels wird
erwartet, daß sie
bei der Regulierung dieser Störungen
nützlich
sind. Es wird angenommen, daß die
Inhibierung der Lipolyse bei nicht-Insulin-abhängigem Diabetes Mellitus (NIDDM)
Hyperglycämie
verringert. Der Anfangsschritt in der Verwendung von Fett als Energiequelle
besteht in der Hydrolyse von Triacylglycerin durch Lipasen, z.B: hormonempfindliche
Lipase und Monoacylglycerin-Lipase. Die Hydrolyse von Triacylglycerinen
führt zu
erhöhten
Mengen an Glycerin und Fettsäuren
im Blut. Von den Lipaseinhibitoren wird erwartet, daß sie sowohl
die Plasmafettsäuremengen
als auch die Hyperglycämie
bei verringerten Nebenwirkungen reduzieren.
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Fettleibigkeit
und Hypercholesterinämie
sind in einem relevanten Ausmaß an
die hohe Aufnahme von Nahrungsfetten gebunden. Das Schlüsselenzym
für die
diätetische
Triglyceridabsorption ist die Pankreaslipase. Die Inhibierung der
Pankreaslipase kann daher zu einer Inhibierung der Fettabsorption
führen.
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Es
wurde nun festgestellt, daß eine
neue Verbindung mit der Bezeichnung Percyquinnin die Lipolyse inhibiert.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich daher auf Percyquinnin, eine
Verbindung der Formel:
und auf deren pharmazeutisch
annehmbare Salze, einschließlich
aller stereoisomeren Formen und aller tautomeren Formen.
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Percyquinnin
besitzt die Summenformel C12H16O3 (208 Da) und kann durch irgendeine oder
mehrere seiner physiko-chemischen und spektralen Eigenschaften,
welche nachstehend angegeben sind, wie seine 1H NMR-spektroskopischen
Daten und seine 13C-NMRspektroskopischen
Daten, welche in der Tabelle 1 und 2 angegeben sind, gekennzeichnet
werden.
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Percyquinnin
kann als neues β-Lacton
mit einem annelierten fünfgliedrigen
Ring beschrieben werden, welcher einen Hydroxymethylrest und 2,3-Isopentenyl-Seitenkette
in der α-Position
des Lactons aufweist. Percyquinnin besitzt eine bislang nicht beschriebene
neue Struktur. Eine Literaturrecherche in den Chemical Abstracts
zeigte, daß Percyquinnin
eine neue Verbindung ist. Keine andere Verbindung besaß die Strukturmerkmale
von Percyquinnin.
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Percyquinnin
ist durch Kultivierung eines Mikroorganismus erhältlich, welcher als Kultur
Nummer ST 001837 bezeichnet wird (nachstehend als ST 001837 bezeichnet).
Dieser Pilz, welcher für
die Herstellung von Percyquinnin verwendet wurde, wurde in Percy
Quinn, Mississippi State Park in Pike County, USA, gesammelt. Der
Pilz ST 001837 zählt
zur Ordnung der Basidiomyceten-Spezies Stereum complicatum und wurde
am 11. Februar 2000 bei der German Collection of Microorganisms
and Cell Cultures (DSMZ – Deutsche
Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen GmbH), Braunschweig,
Germany, hinterlegt und hat die Zugangsnummer DSM Nr. 13303 erhalten.
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Die
vorliegende Erfindung stellt daher ferner ein Verfahren zur Herstellung
der neuen Verbindung mit der Bezeichnung Percyquinnin aus Basidiomyceten-Spezies
ST 001837, dessen Mutanten und Varianten, unter aeroben Bedingungen
in einem Nährmedium,
welches eine oder mehrere Kohlenstoffquellen und eine oder mehrere
Stickstoffquellen enthält,
und wahlweise nährende
anorganische Salze und/oder Spurenelemente, gefolgt von der Isolierung
der genannten Verbindung und der Reinigung in üblicher Weise bereit.
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Das
Nährmedium
enthält
vorzugsweise Quellen von Kohlenstoff, Stickstoff und nährenden
anorganischen Salzen. Die Kohlenstoffquellen sind beispielsweise
Stärke,
Glucose, Saccharose, Dextrin, Fructose, Molassen, Glycerin, Lactose
oder Galactose, vorzugsweise Glucose. Die Stickstoffquellen sind
beispielsweise Sojabohnenmehl, Erdnußmehl, Hefeextrakt, Rindfleischextrakt,
Pepton, Malzextrakt, Maiseinweichlauge, Gelatine oder Casamionsäuren, vorzugsweise
Malzextrakt und Hefeextrakt. Die nährenden anorganischen Salze sind
beispielsweise Natriumhydrogenphosphat, Kaliumhydrogenphosphat,
Ammoniumhydrogen-phosphat, Natriumchlorid, Calciumchlorid, Calciumcarbonat,
Kaliumnitrat, Ammoniumsulfat oder Magnesiumsulfat, vorzugsweise
Ammoniumhydrogenphosphat.
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Die
Kultivierung von ST 00183.7 kann bei Temperaturen von 20 bis 35°C und einem
pH von 3,0 bis 8,0 ausgeführt
werden. Vor zugsweise wird ST 001837 bei 25°C (±1°C) und einem pH von 3 bis 5
kultiviert.
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Die
Kultivierung von ST 001837 erfolgt vorzugsweise während 96
bis 300 Stunden, wobei eine optimale Ausbeute des erfindungsgemäßen Lipaseinhibitors
Percyquinnin erhalten wird. Es wird besonders bevorzugt, die Kultivierung
durch Fermentation während
216 bis 264 Stunden unter Submersbedingungen, beispielsweise in
Schüttelkolben
sowie in Laborfermentern durchzuführen. Der Fortschritt der Fermentation
und die Bildung des Percyquinnins können durch Hochdruckflüssigkeitschromatographie
(HPLC) und durch Messen der Bioaktivität in der Kulturbrühe ermittelt
werden. In der entstehenden Kulturbrühe ist Percyquinnin sowohl
im Kulturfiltrat als auch in Mycel, vorzugsweise im Mycel, vorhanden.
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Percyquinnin
kann unter Verwendung bekannter Trennverfahren isoliert werden.
Es kann daher aus dem Kulturfiltrat durch Extraktion mit einem mit
Wasser nicht mischbaren Lösungsmittel
wie Ethylacetat, Dichlormethan, Chloroform oder Butanol, bei einem
pH von 5 bis 8 oder durch hydrophobe Wechselwirkungschromatographie
unter Verwendung polymerer Harze wie "Diaion HP-20" oder "MCI Gel CHP-20P" (Mitsubishi Chemical Industries Limited,
Japan), "Amberlite
XAD (Rohm and Haas Industries, USA) oder Ionenaustauschchromatographie
bei einem pH von 5 bis 8 durchgeführt werden. Das bevorzugte
Verfahren ist die Chromatographie auf MCI® Gel
CHP-20P. Das wirksame Material kann auch aus dem Mycel durch Extraktion
mit einem wassermischbaren Lösungsmittel
wie Methanol, Aceton, Acetonitril, n-Propanol oder Isopropanol oder einem mit
Wasser nicht mischbaren Lösungsmittel
wie Ethylacetat, Dichlormethan, Chlorofom oder Butanol bei einen pH
von 5 bis 8 gewonnen werden und das bevorzugte Verfahren ist die
Extraktion mit Methanol. Die Kon zentrierung und Lyophilisierung
der Extrakte ergibt das wirksame Rohmaterial.
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Der
erfindungsgemäße Inhibitor
Percyquinnin kann aus dem Rohmaterial beispielsweise wie folgt gewonnen
werden:
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Durch
Fraktionierung unter Verwendung irgendeines der folgenden Verfahren:
Normalphasenchromatographie (unter Verwendung von Aluminiumoxid-
oder Silicagel als stationäre
Phase und Eluierungsmitteln wie Petrolether, Ethylacetat, Methylenchlorid,
Aceton, Chloroform, Methanol oder Kombinationen hievon und Zusätzen von
Aminen wie NEt3), Umkehrphasenchromatographie
(unter Verwendung von Umkehrphasensilicagel wie Dimethyloctadecylsilyl-Silicagel,
auch als RP-18 bezeichnet, oder von Dimethyloctylsilyl-Silicagel, auch
als RP-8 bezeichnet, als stationäre
Phase und Eluierungsmitteln wie Wasser, Puffern wie Phosphat, Acetat,
Citrat (pH 2–8)
und organischen Lösungsmitteln
wie Methanol, Acetonitril, Aceton, Tetrahydrofuran oder Kombinationen
dieser Lösungsmittel),
Gelpermeationschromatographie unter Verwendung von Harzen wie Sephadex® LH-20
(Pharmacia Chemical Industries, Sweden), TSKgel Toyopearl® HW
(Toso-Haas, Tosoh
Corporation, Japan) in Lösungsmitteln
wie Methanol, Chloroform, Aceton, Ethylacetat oder deren Kombinationen Oder
Sephadex® G-10
und G-25 in Wasser; oder durch Gegenstromchromatographie unter Verwendung
eines zweiphasigen Eluierungsmittelsystems, welches aus zwei oder
mehr Lösungsmitteln
wie Wasser, Methanol, Ethanol, Isopropanol, n-Propanol, Tetrahydrofuran,
Aceton, Acetonitril, Methylenchlorid, Chloroform, Ethylacetat, Petrolether,
Benzol und Toluol besteht. Diese Verfahren können wiederholt verwendet werden
oder es kann eine Kombination von verschiedenen Verfahren angewandt
werden. Das bevorzugte Verfahren ist die Chromatographie über Umkehrphasensilicagel
(RP-18).
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Die
Verbindung Percyquinnin kann in pharmazeutisch annehmbare Salze
und Derivate, wie Ester und Ether, und in andere offensichtliche
chemische Äquivalente übergeführt werden,
welche alle von der vorliegenden Erfindung umfaßt sind. Die Salze und Derivate
können
durch Standardverfahren, die einem Fachmann bekannt sind, hergestellt
werden. Salze wie Natrium- und Kaliumsalze können beispielsweise durch Behandeln von
Percyquinnin mit geeigneten Natrium- oder Kaliumbasen hergestellt
werden.
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Ester
und Ether können
durch die Verfahren hergestellt werden, welche in der Literatur
angeführt
sind, beispielsweise in Advanced Organic Synthesis, 4. Ausgabe,
J.March, John Wiley & Sons.,
1992. Ester können durch
Reaktion mit Carbonsäuren
oder z.B. Aminosäuren,
z.B. Leucin, Glycin oder Alanin ausgebildet werden. Die Aminogruppe
der Aminosäure
kann nach der Veresterung einer Schutzgruppenabspaltung unterzogen werden
oder z.B. mit einer Formylgruppe geschützt werden. Die Veresterung
kann in Gegenwart eines Entwässerungsmittels,
z.B. Dicyclohexylcarbodiimid (DCC), wie es in der Literatur beschrieben
ist (Smith et al., J. Am. Chem. Soc. 1958, 80, 6204; Arrieta et
al. Synth.Commun 1983, 13, 471), durchgeführt werden.
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Die
Doppelbindungen können
durch in der Literatur angeführte
Verfahren, beispielsweise in Advanced Organic Synthesis, 4. Ausgabe,
J. March, John Wiley & Sons.,
1992, S. 771–775,
oder wie in R. Bloch et al., J. Org. Chem. 1987, 52, 4603–4605, reduziert
werden. Sie können
durch Verfahren, welche in H.O. House in "Modern Synthetic Reactions", W.A. Benjymin,
Inc., New York (1972), S. 446–452,
beschrieben sind, hydrohalogeniert werden. Hydroxylierte Derivate
können
durch Umsetzung der Doppelbindungen mit Reagenzien wie OsO4, wie in der Literatur z.B. in Chem. Rev.
1980, 80, 187, beschrieben ist, hergestellt werden.
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Derivate
können
auch durch Umwandlung der Doppelbindungen in Epoxide durch Oxidation
z.B. mit MCPBA, wie es in Advanced Organic Synthesis, 4. Ausgabe,
J. March, John Wiley & Sons.,
1992, S. 826, oder in A.J. Pearson et al., J. Org. Chem. 1986, 51,
2505–2511,
beschrieben ist, übergeführt werden.
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Derivate
können
auch durch Ozonolyse der Doppelbindung der Isopentenylseitenkette
ausgebildet werden. In Abhängigkeit
von dem Aufarbeitungsverfahren kann die zu einem Aldehyd (z.B. mit
Zn/HOAc oder Dimethylsulfid/Methanol), zu einer Carbonsäure (z.B.
mit H2O2) oder zu
einem Alkohol (z.B. mit LiAlH4 oder NaBH4) als funktioneller Gruppe führen [W.Curruthers, "Some Modern Methods
of Organic Synthesis",
Cambridge University Press (1971), Kap. 6; White, King und O'Brien, Tetrahedron
Lett. 3591 (1971); Bailey, P.S., "Ozonisation in Organic Chemistry", Bd. 1 und Bd. 2,
New York, Academic Press (1978, 1982)]. Durch Umsetzung der so ausgebildeten
Aldehyde mit Phosphoranen, wie es in der Literatur als Wittig-Reaktion
bekannt ist, können
Seitenketten mit 4 bis 10 Kohlenstoffatomen eingeführt werden.
Die neu eingeführten
Ketten können z.B.
OR1 (R1=H oder Alkyl
mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen), NR2R3 (R2R3=H
oder ein Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen) , F, Cl, Br oder
I als funktionelle Gruppen tragen, wie es in H.J. Bestmann et al., "Selected Topics of
the Wittig Reaction in the Synthesis of Natural Products", Topics in Current
Chemistry 109, 85 (1983), beschrieben ist.
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Percyquinnin
zeigt die Inhibierung der Lipase mit einem IC50 von
2 μM (NBD-Assay,
siehe Beispiel 6).
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Die
Erfindung bezieht sich auch auf die Verwendung von Percyquinnin
in Form seiner Racemate, racemischen Gemische und reinen Enantiomeren,
und auf deren Diastereomere und Gemische hievon.
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Pharmazeutisch
annehmbare Salze sind für
medizinische Anwendungen aufgrund ihrer größeren Wasserlöslichkeit
im Vergleich zu den ursprünglichen
Verbindungen, auf welchen sie basieren, besonders nützlich.
Diese Salze müssen
ein pharmazeutisch annehmbares Anion oder Kation besitzen. Geeignete
pharmazeutisch annehmbare Säureadditionssalze
von Percyquinnin sind Salze anorganischer Säuren wie Chlorwasserstoffsäure, Bromwasserstoffsäure, Phosphorsäure, Metaphosphorsäure, Salpetersäure und
Schwefelsäure,
und organischer Säuren
wie beispielsweise Essigsäure,
Benzolsulfonsäure,
Benzoesäure,
Zitronensäure,
Ethansulfonsäure,
Fumarsäure,
Gluconsäure,
Glycolsäure,
Isethionsäure,
Milchsäure,
Lactobionsäure, Maleinsäure, Äpfelsäure, Methansulfonsäure, Bernsteinsäure, p-Toluolsulfonsäure, Weinsäure und
Trifluoressigsäure.
Für medizinische
Zwecke ist es besonders bevorzugt, das Chlorid zu verwenden. Geeignete
pharmazeutisch annehmbare Basensalze sind Ammoniumsalze, Alkalimetallsalze
(wie Natrium- und Kaliumsalze) und Erdalkalimetallsalze (wie Magnesium-
und Calciumsalze).
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Salze
mit einem pharmazeutisch nicht annehmbaren Anion liegen in gleicher
Weise im Rahmen der Erfindung als nützliche Zwischenverbindungen
zur Herstellung oder zur Reinigung pharmazeutisch annehmbarer Salze
und/oder für
die Anwendung in nichttherapeutischen (beispielsweise in vitro)
Anwendungen.
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Der
Ausdruck "physiologisch
funktionelles Derivat",
wie er hierin verwendet wird, bezieht sich auf jedes beliebige physiologisch
tolerierte Derivat einer Verbindung gemäß der Erfindung, beispielsweise
einen Ester, welcher zur Verabreichung an ein Säugetier, wie beispielsweise
an Menschen, geeignet ist, um (direkt oder indirekt) eine derartige
Verbindung oder einen aktiven Metaboliten hievon auszubilden.
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Ein
weiterer Aspekt dieser Erfindung besteht in der Verwendung von Prodrugs
von Percyquinnin. Derartige Prodrugs können in vivo zu Percyquinnin
metabolisiert werden. Diese Prodrugs können selbst wirksam oder nicht
wirksam sein.
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Percyquinnin
kann auch in verschiedenen polymorphen Formen, beispielsweise in
amorphen und in kristallinen polymorphen Formen existieren. Alle
polymorphen Formen von Percyquinnin liegen im Rahmen der Erfindung
und sie stellen daher einen weiteren Aspekt der Erfindung dar.
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Alle
nachstehenden Bezugnahmen auf Percyquinnin beziehen sich auf Percyquinnin,
wie es vorstehend beschrieben ist, und auf die Salze, Solvate und
physiologisch funktionellen Derivate hievon, wie sie hierin beschrieben
sind.
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Die
zur Erzielung der gewünschten
biologischen Wirkung erforderliche Menge an Percyquinnin hängt von
einer Anzahl von Faktoren ab, beispielsweise der ausgewählten spezifischen
Verbindung, der vorgesehenen Anwendung, dem Verabreichungsweg und
dem klinischen Zustand des Patienten. Die tägliche Dosis beträgt im allgemeinen
im Bereich von 0,3 mg bis 100 mg (typischerweise von 3 mg bis 50
mg) pro Tag und pro Kilogramm Körpergewicht,
beispielsweise 3–10
mg/kg/Tag. Eine intravenöse
Dosis kann beispielsweise im Bereich von 0,3 mg bis 1,0 mg/kg liegen,
welche geeigneterweise als Infusion von 10 ng bis 100 ng pro Kilogramm und
pro Minute verabreicht werden kann. Infusionslösungen, welche für diese
Zwecke geeignet sind, können beispielsweise
0,1 ng bis 10 mg, typischerweise von 1 ng bis 10 mg pro ml enthalten.
Einzeldosen können
beispielsweise von 1 mg bis 10 g des wirksamen Bestandteils enthalten.
Ampullen zur Injektion können
daher beispielsweise 1 mg bis 100 mg enthalten und Einzeldosisformulierungen,
welche oral verabreicht werden können,
wie beispielsweise Tabletten oder Kapseln, können z.B. 1,0 bis 1000 mg,
typischerweise 10 bis 600 mg enthalten. Im Fall von pharmazeutisch
annehmbaren Salzen basieren die vorstehenden Gewichtsdaten auf dem
Gewicht des aus dem Salz enthaltenen Aminothiazolions. Percyquinnin
als solches kann als Verbindung für die Prophylaxe oder Therapie
der vorstehend erwähnten
Zustände
verwendet werden, aber es wird vorzugsweise in Form einer pharmazeutischen
Zusammensetzung mit einem verträglichen
Träger
verwendet. Der Träger
muß selbstverständlich verträglich im
Sinne einer Verträglichkeit
mit den anderen Bestandteilen der Zusammensetzung sein und er darf
für die
Gesundheit des Patienten nicht schädlich sein. Der Träger kann
ein Feststoff oder eine Flüssigkeit
oder beides sein und wird vorzugsweise mit der Verbindung als Einzeldosis,
beispielsweise als Tablette, formuliert, welche 0,05 Gew.-% bis
95 Gew.-% des wirksamen Bestandteils enthalten kann. Die pharmazeutischen
Zusammensetzungen gemäß der Erfindung
können
durch eine der bekannten pharmazeutischen Verfahren hergestellt
werden, welche im wesentlichen aus dem Vermischen der Bestandteile
mit pharmakologisch annehmbaren Trägern und/oder Exzipientien
bestehen.
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Pharmazeutische
Zusammensetzungen gemäß der Erfindung
sind jene, welche für
die orale, rektale, topische, perorale (beispielsweise sublinguale)
und parenterale (beispielsweise subkutane, intramuskuläre, intradermale
oder intravenöse)
Verabreichung geeignet sind, obwohl die geeignetste Verabreichungsweise
in jedem Einzelfall von der Natur und der Schwere des zu behandelnden
Zustands und von der Natur des in jedem Fall verwendeten Percyquinnins
abhängig
ist. Beschichtete Formulierungen und beschichtete, langsam freizusetzende
Formulierungen liegen ebenfalls im Rahmen der Erfindung. Säure- und
magensaftresistente Formulierungen sind bevorzugt. Geeignete magensaftresistente
Beschichtungen umfassen Celluloseacetatphthalat, Polyvinylacetatphthalat,
Hydroxypropylmethylcellulosephthalat und anionische Polymere von
Methacrylsäure und
Methylmethacrylat.
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Geeignete
pharmazeutische Verbindungen für
die orale Verabreichung können
in der Form von getrennten Einheiten wie beispielsweise Kapseln,
Dragees, Pastillen oder Tabletten vorliegen, wovon jede eine definierte
Menge an Percyquinnin enthält;
als Pulver oder Granulate; als Lösung
oder Suspension in einer wässerigen
oder nicht wässerigen
Flüssigkeit;
oder als eine Öl-in-Wasser-
oder Wasser-in-Öl-Emulsion.
Diese Zusammensetzungen können,
wie bereits erwähnt,
durch jedes geeignete pharmazeutische Verfahren hergestellt werden,
welches einen Schritt umfaßt,
worin der wirksame Bestandteil und der Träger (welcher aus einem oder
mehreren zusätzlichen
Bestandteilen bestehen kann) in Kontakt gebracht werden. Im allgemeinen
werden die Zusammensetzungen durch einheitliches und homogenes Mischen
des wirksamen Bestandteils mit einer Flüssigkeit und/oder einem fein
dispergierten festen Träger
hergestellt, wonach das Produkt erforderlichenfalls einer Formgebung
unterworfen wird. So kann beispielsweise eine Tablette durch Komprimieren
oder Formen der Pulver oder Granulate der Verbindung, geeignetenfalls
mit einem oder mehreren zusätzlichen
Bestandteilen, hergestellt werden. Komprimierte Tabletten können durch
Tablettierung der Verbindung in frei fließender Form wie beispielsweise
eines Pulvers oder von Granulaten hergestellt werden, geeignetenfalls
vermischt mit einem Bindemittel, einem Gleitmittel, einem inerten
Verdünnungsmittel
und/oder einem (oder mehreren) grenzflächenaktiven/dispergierenden
Mitteln in einer geeigneten Maschine. Geformte Tabletten können durch
Formen der Verbindung, welche in Pulverform vorliegt und mit einem
inerten flüssigen
Verdünnungsmittel
befeuchtet wurde, in einer geeigneten Maschine ausgebildet werden.
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Pharmazeutische
Zusammensetzungen, welche für
die perorale (sublinguale) Verabreichung geeignet sind, umfassen
lutschbare Tabletten, welche Percyquinnin mit einem Geschmackstoff,
normalerweise Saccharose, und Gummi Arabicum und Tragacanth enthalten
und Pastillen, welche die Verbindung in einer inerten Grundlage
wie Gelatine und Glycerin oder Saccharose und Gummi Arabicum enthalten.
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Geeignete
pharmazeutische Zusammensetzungen für die parenterale Verabreichung
umfassen vorzugsweise sterile wässerige
Zubereitungen von Percyquinnin, welche mit dem Blut des beabsichtigten
Empfängers
vorzugsweise isotonisch sind. Diese Zubereitungen werden vorzugsweise
intravenös
verabreicht, obwohl eine Verabreichung auch durch subkutane, intramuskuläre oder
intradermale Injektion stattfinden kann. Diese Zubereitungen können vorzugsweise
durch Mischen der Verbindung mit Wasser und Sterilisieren der erhaltenen
Lösung
und mit dem Blut Isotonisch-Stellen hergestellt werden. Injizierbare
Zusammensetzungen gemäß der Erfindung
enthalten im Allgemeinen 0,1 bis 5 Gew.-% der wirksamen Verbindung.
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Geeignete
pharmazeutische Zusammensetzungen für die rektale Verabreichung
liegen vorzugsweise in der Form von Einzeldosiszäpfchen vor. Diese können durch
Vermischen von Percyquinnin mit einem oder mehreren herkömmlichen
festen Trägern,
beispielsweise Kakaobutter und Formen des erhaltenen Gemisches hergestellt
werden.
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Geeignete
pharmazeutische Zusammensetzungen für die topische Verwendung auf
der Haut besitzen vorzugsweise die Form einer Salbe, einer Creme,
einer Lotion, einer Paste, eines Sprays, eines Aerosols oder eines Öls. Träger, welche
verwendet werden können,
sind Petrolatum, Lanolin, Polyethylenglycole, Alkohole und Kombinationen
von zwei oder mehreren dieser Substanzen. Der wirksame Bestandteil
liegt allgemein in einer Konzentration von 0,1 bis 15 Gew.-% der
Zusammensetzung, beispielsweise von 0,5 bis 2% vor.
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Eine
transdermale Verabreichung ist ebenfalls möglich. Geeignete pharmazeutische
Zusammensetzungen für
die transdermale Verabreichung können
in der Form von Einzelpflastern sein, welche für einen langzeitigen nahen
Kontakt mit der Epidermis des Patienten geeignet sind. Pflaster
dieses Typs enthalten geeigneterweise den wirksamen Bestandteil
in einer wässerigen
Lösung,
welche, wenn geeignet, gepuffert ist, gelöst und/oder dispergiert in
einem Haftmittel oder dispergiert in einem Polymer. Eine geeignete
Konzentration an wirksamem Bestandteil beträgt von etwa 1% bis 35%, vorzugsweise
etwa 3% bis 15%. Als besondere Option kann der wirksame Bestandteil
durch Elektrotransport oder Iontophorese freigesetzt werden, wie
sie beispielsweise in Pharmaceutical Research, 2(6): 318 (1986),
beschrieben sind.
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Das
Folgende sind veranschaulichende, aber nicht den Rahmen der Erfindung
einschränkende
Beispiele der vorliegenden Erfindung.
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Beispiel 1
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Pflege
der Kultur ST 001837
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a)
Zusammensetzung des Pflegemediums
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Nach
dem gründlichen
Lösen der
Bestandteile durch Erhitzen wurde die erhaltene Lösung bei
121°C während 20
Minuten sterilisiert und in Petrischalen (15 ml/Schale) verteilt.
Nach der Verfestigung wurden die Platten mit der Startkultur inokuliert
und bei 25°C
inkubiert, bis ein gutes Wachstum beobachtet wurde. Die gut gewachsenen
Kulturen wurden für
die folgenden Konservierungsschritte verwendet.
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Pflegemedium
| % |
Malzextrakt | 2,00 |
Hefeextrakt | 1,00 |
Glucose | 1,00 |
(NH4)2HPO4 | 0,05 |
Agar-Agar | 2,00 |
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b)
Konservierung bei –135°C:
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1,5
ml einer sterilen 10% DMSO-Lösung
wurden in 2 ml Kryophiolen geleert. Von der Pflege-Agar-Platte wurde
ein 2 cm2 Agarstück zur DMSO-Lösung zugesetzt,
in Stufen eingefroren (1°C
pro Minute) und bei –135°C gelagert.
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c)
Konservierung in flüssigem
Stickstoff:
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1,5
ml einer sterilen 50% Glycerinlösung
wurden in 2 ml Kryophiolen geleert. Von der Pflege-Agar-Platte wurde
ein 2 cm2 Agarstück entnommen und zur Glycerinlösung zugesetzt,
in Stufen eingefroren (1°C
pro Minute) bis auf –80°C und anschließend in
flüssigem
Stickstoff gelagert.
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Beispiel 2
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Fermentation
der Kultur Nr. ST 001837 in Schüttelkolben
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Zubereitung
der Impfkultur in Schüttelkolben
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Das
Impfmedium (siehe nachstehend) wurde in 100 ml Mengen in 300 ml
Schüttelkolben
verteilt und bei 121°C
während
20 Minuten in einem Autoklaven gehalten. Die Kolben wurden auf Raumtemperatur
abgekühlt
und mit 2 cm2 Agarstücken, welche von einer 6 Tage
alten Agar-Plattenkultur entnommen worden waren, oder mit dem Inhalt
einer Konservierungsphiole (–135°C oder flüssiger Stickstoff)
inokuliert. Die Inkubation wurde während 96 Stunden auf einer
Rotationsschüttelvorrichtung
bei 140 UpM und 25°C
ausgeführt.
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Impfmedium
| % |
Maiseinweichlauge | 0,50 |
Tomatenpaste | 4,00 |
Hafermehl | 1,00 |
Glucose | 1,00 |
Spurenelemente | 1,00
ml |
pH
6,8 | |
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Spurenelementlösung
| % |
FeSO4x7H2O | 0,1000 |
MnSO4x1H2O | 0,1000 |
CuCl2x2H2O | 0,0025 |
CaCl2x2H2O | 0,0100 |
H3BO3 | 0,0056 |
(NH4 )6Mo7O24x4H2O | 0,0019 |
ZnSO4x7H2O | 0,0200 |
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Produktionsbedingungen
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Das
Produktionsmedium (siehe nachstehend) wurde in 100 ml Mengen in
300 ml Schüttelkolben
verteilt und bei 121°C
während
20 Minuten im Autoklaven gehalten. Die Kolben wurden auf Raumtemperatur
abgekühlt
und mit 2 ml einer 4 Tage alten Impfkultur inokuliert. Die Inkubation
wurde während
240 Stunden auf einer Rotationsschüttelvorrichtung bei 140 UpM
und 25°C
ausgeführt.
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Die
Produktion des Inhibitors Percyquinnin wurde durch Testen der Bioaktivität hinsichtlich
der Inhibierung von Lipase, wie beschrieben (Beispiel 6), und durch
HPLC-Analyse bestimmt.
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Produktionsmedium
Malzextrakt | 2,00 |
Hefeextrakt | 0,20 |
Glucose | 1,00 |
(NH4)2HPO4 | 0,05 |
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Beispiel 3
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Kultivierung
der Kultur Nr. ST 001837 in Fermentern (12 l)
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Bereitung
der Impfkultur in Schüttelkolben
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Das
Impfmedium wurde in 500 ml Mengen in 2 l Erlenmeyer-Kolben verteilt
und bei 121°C
während 30
Minuten in einem Auto-klaven gehalten. Die Impfkultur wurde in diesen
Kolben, wie in Beispiel 2 beschrieben, gezüchtet.
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Fermentation
in großem
Maßstab
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Zusammensetzung
des Produktionsmediums:
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8
l des Produktionsmediums in einem 12 1 Fermenter (in zwei Fermentern)
gemeinsam mit 1 ml(/10 l Fermenter) Desmophen® als
schaumunterdrückendes
Mittel wurden in situ während
45 Minuten bei 121°C
sterilisiert, auf 25°C
(±1°C) gekühlt und
mit 0,5 1 (6,25% des 12 l-Fermenters) der vorstehenden Impfkultur beimpft.
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Die
Fermentation wurde mit den folgenden Parametern durchgeführt.
Temperatur | 25°C |
Rührung | 300
UpM (VSpitze=1 ,57 m/s ) |
Belüftung | 0,5
vvm |
Erntezeit | 237
h |
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Die
Produktion des Lipaseinhibitors Percyquinnin wurde durch Testen
der Inhibierung von Lipase, wie in Beispiel 6 beschrieben, bestimmt.
Der End-pH der Kulturbrühe
betrug 3–4.
Die Kulturbrühe
wurde gewonnen und zentrifugiert und die Verbindung Percyquinnin
wurde aus dem Kulturfiltrat und dem Mycel durch das in Beispiel
4 beschriebene Verfahren isoliert und gereinigt.
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Beispiel 4
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Isolierung
und Reinigung von Percyquinnin
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Die
Kulturbrühe
(3 l) wurde gewonnen und zentrifugiert, um das Mycel (20 g) und
das Kulturfiltrat zu trennen. Das Mycel wurde mit Methanol (3 l)
extrahiert und die wirksamen Extrakte wurde gesammelt und unter verringertem
Druck zu einem Volumen von 50 ml eingeengt. Das Rohmaterial wurde
durch präparative
HPLC unter Verwendung der folgenden Bedingungen gereinigt:
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1)
Säule:
MCI® Gel
CHP-20P (BioCart, 50×100
mm; Kronlab)
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Die
wirksamen Fraktionen wurden nach 17 Minuten eluiert. Die gesammelten
Fraktionen wurden unter verringertem Druck eingeengt und gefriergetrocknet.
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Die
Endreinigung erfolgte durch präparative
HPLC unter Verwendung der folgenden Bedingungen:
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1)
Säule:
Purospher Star RP-18e (5μ,
125×25
mm, Merck)
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Die
Percyquinnin enthaltenden Fraktionen wurden nach 21 Minuten eluiert.
Die gesammelten Fraktionen wurden unter verringertem Druck eingeengt
und gefriergetrocknet.
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2)
Säule:
Purospher Star RP-18e (5μ,
125×25
mm, Merck)
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Die
Percyquinnin enthaltenden Fraktionen wurden nach 37 Minuten eluiert.
Die gesammelten Fraktionen wurden unter verringertem Druck eingeengt
und gefriergetrocknet. Die Gesamtausbeute von 20 g Mycel betrug
2 mg der Verbindung Percyquinnin.
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Die
physikochemischen Eigenschaften und die Spektraleigenschaften von
Percyquinnin sind in den Tabellen 1 und 2 angeführt.
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Beispiel 5:
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Herstellung
und Reinigung von Lipase
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Adipocyten
von männlichen
Ratten (Wistar 220–250
g) wurden durch eine Kollagenase-Behandlung, wie sie in der Literatur
beschrieben ist, isoliert. Die Fettzellen von 10 Ratten wurden jeweils
dreimal durch Flotation mit 30 ml Homogenisierungspuffer (25 ml
Tris/HCl, pH 7,4, 0,25 M Saccharose, 1mM EDTA, 1mM DTT, 10 μg/ml Leupeptin,
10 μg/ml
Antipain, 20 μg/ml
Pepstatin) gewaschen. Danach wurden 10 ml Homogenisierungspuffer
zugesetzt. Die Fettzellen wurden in einer Teflon-in-Glas-Vorrichtung (Braun-Melsungen)
bei 1500 UpM und 15°C
homogenisiert. Das homogene Produkt wurde zentrifugiert (Sorvall
SM 24-Röhrchen,
500 UpM, 10 min, 4°C).
Die Schicht zwischen der oberen Fettschicht und dem Pellet wurde
abgetrennt und abermals zentrifugiert. Die Trennung der unteren
Schicht wurde wiederholt und es wurde ein drittes Mal bei 2000 UpM während 45
Minuten bei 4°C
zentrifugiert. Die entstehende Mutterschicht wurde zu 1 g Heparin-Sepharose (Pharmacia-Biotech,
CL-6B, fünfmal gewaschen
mit 25 mM Tris/HCI, pH 7,4, 150 mM NaCl) zugesetzt. Nach einer Inkubation
während
60 Minuten bei 4°C
(geschüttelt
in Intervallen von 15 Minuten) wurde die Lösung zentrifugiert (Sorvall
SM24-Röhrchen,
3000 UpM, 10 min, 4°C).
Die obere Schicht wurde mit Essigsäure auf einen pH von 5,2 eingestellt
und während
30 Minuten bei 4°C
inkubiert. Die Niederschläge
wurden durch Zentrifugieren (Sorvall SS34-Röhrchen, 12000 UpM, 10 min,
4°C) isoliert
und in 2,5 ml 20 mM Tris/HCI, pH 7,0, 1 mM EDTA, 65 mM NaCl, 13%
Saccharose, 1 mM DTT, 10 μg/ml
Leupeptin/Pepstatin/Antipain) suspendiert. Die Suspensi on wurde über Nacht
bei 4°C
gegen 25 mM Tris/HCl, pH 7,4, 50% Glycerin, 1mM DTT, 10 μg/ml Leupeptin,
Pepstatin, Antipain dialysiert und danach auf einer Hydroxyapatit-Säule (0,1
g/l ml Suspension, äquilibriert
mit 10 mM Kaliumphosphat, pH 7.0, 30% Glycerin, 1 mM DTT) absorbiert.
Die Säule
wurde mit dem Äquilibrierungspuffer
viermal gewaschen (Durchfluß:
20–30
ml/h). Die Lipase wurde mit 0,5 M Kaliumphosphatpuffer eluiert.
Das Produkt wurde dialysiert und eingeengt (5–10 Mal) durch Ultrafiltration
(Amicon Diaflo PM 10) bei 4°C.
Die halbreine Lipase kann für
4–6 Wochen
bei –70°C gelagert
werden.
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Beispiel 6:
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Bioaktivitätsassay
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Ein
fluoreszentes Lipidanalogon, Mono-NBD-acylglycerin (NAG), wurde
als Substrat verwendet, welches seine Farbe nach Integrierung in
Phospholipidvesikel von 481 nm auf 550 nm verändert. Die Testverbindung,
gelöst
in DMSO, wurde mit AssayPuffer (25 mM Tris/HCl, pH 7,4, 150 mM NaCl)
1:5 verdünnt.
Zu 2,5 μl dieser
Lösung
wurden 180 μl
beschallte Substratlösung
zugesetzt (20 μg/ml
Phosphatidylcholin, 10 μg/ml Phosphatidylinosit,
50 μg/ml
NAG in Assay-Puffer). Nach einer Präinkubation bei 30°C während 15
Minuten wurden 20 μl
Enzymlösung,
vorverdünnt
1:2 in Assay-Puffer, zugesetzt und die Absorption bei 485 nm wurde sofort
gemessen. Nach 60 Minuten Inkubation bei 30°C wurde die Absorption abermals
gemessen. Der Anstieg im Absorptionsvermögen bei 480 nm war ein Maß für die Enzymaktivität. Die Ermittlung
von IC50-Werten wurde unter Verwendung von
10 Konzentrationen der frisch gelösten Testverbindung durchgeführt. Für die Datenanalyse
wurde das Softwarepaket GRAPHIT, Elsevier-Biosoft verwendet.
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Percyquinnin
zeigt eine Inhibierung von Lipase mit einem IC50 von
2 μm.