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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Stoßdämpfer mit hoher Verlustleistung
und insbesondere einen Stoßdämpfer der
Art, die eine Anordnung aus Stange/Kolben umfaßt, die sich in einem Zylinder verschiebt
und dabei auf beiden Seiten des Kolbens eine Arbeitskammer begrenzt,
die ein Hydraulikfluid enthält,
wobei die Anordnung aus Stange/Kolben dazu geeignet ist, mit einer
Quelle äußerer Störungen verbunden
zu werden, und der Zylinder dazu geeignet ist, mit einer zu schützenden
Struktur verbunden zu werden.
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Bei
den herkömmlichen
Stoßdämpfern verwendet
man ein System aus Teleskopstange und Rückstellfeder, das zwischen
der zu schützenden Struktur
(beispielsweise der Karosserie eines Kraftfahrzeugs) und der Quelle äußerer Störungen (beispielsweise
ein in direktem Kontakt mit dem Boden befindliches Rad des Fahrzeugs)
angeordnet ist. In diesem Fall ist eine Einheit aus Zylinder-Kolbenstange
vorgesehen, die von der Rückstellfeder
umgeben ist und die Aufgabe hat, die Energie der Stöße zu dissipieren,
indem sie das viskose Fließen
des Hydraulikfluids nutzt. Es ist bekannt, daß zwischen der Reibungskraft
F, der Verschiebungsgeschwindigkeit Ẋ der Flüssigkeit
und der Viskosität η (newtonsche Flüssigkeit)
eine Relation besteht: in der Tat hat man die Relation F = G·η(Ẋ)n, wobei G ein geometrischer Faktor des Fest-Flüssig-Systems
und n ein im allgemeinen zwischen 1 und 4 liegender Leistungsfaktor ist.
Die Dissipation der Energie in den herkömmlichen Stoßdämpfern erfolgt
aufgrund der Umwandlung der mechanischen Energie der Reibung in
dem Fest-Flüssig-System
in Wärme,
die nach außen
abgegeben wird. Der Wert der Energiedissipation ist proportional
zur Geschwindigkeit der Bewegung hoch n, nämlich ΔE = K(Ẋ)n.
Bei einer großen
Verschiebung mit sehr niedriger Geschwindigkeit (X ≈ 0) gibt es
insbesondere nahezu keine Energiedissipation.
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Die
Kennlinien des Stoßdämpfers,
die durch die Veränderungen
der Kraft in Abhängigkeit
von der Verschiebungsgeschwindigkeit dargestellt werden, sind je
nach Struktur des Stoßdämpfers mehr
oder weniger steil, und der Fachmann auf diesem Gebiet weiß, daß es zum
Erzielen eines optimalen Komforts mit herkömmlichen Kraftfahrzeugstoßdämpfern erforderlich
ist, die Kennlinie des Stoßdämpfers so
weit wie möglich
abzusenken. Dies führt
dann zu dem Paradox, gemäß dem man
für eine
hohe Energieabsorption/Energiedissipation eine hohe Geschwindigkeit
haben muß.
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Das
Dokument GB-A-2 300 892 beschreibt einen Stoßdämpfer, dessen Arbeitskammern
jeweils mit nachgiebigen Mitteln verbunden sind, insbesondere einer
elastischen, verformbaren Umhüllung oder
einer Gasfeder oder auch einem geschlossenzelligen Schaumstoffblock,
der in einer Arbeitskammer untergebracht ist. In allen Fällen wird
eine elastische Verformung und folglich ein reversibles System ohne
Energiedissipation verwendet.
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Zur
Vervollständigung
der Standes der Technik wird ferner das Dokument FR-E-85 116 genannt, das
eine Aufhängung
mit veränderlicher
Flexibilität beschreibt,
sowie das Dokument FR-A-2 478 763, das einen Energieabsorber hydraulischer
Art beschreibt.
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Die
vorliegende Erfindung ist darauf gerichtet, einen neue Art von Stoßdämpfer zu
konstruieren, der in der Lage ist, eine sehr hohe Fähigkeit
zur Energieabsorption/Energiedissipation zu bieten, während er
strukturell gesehen leichter und weniger voluminös als die herkömmlichen
Stoßdämpfer ist.
Ferner strebt man mit dieser neuen Art von Stoßdämpfer nach einem Funktionieren
in einem Frequenzband mit relativ hohen Frequenzen, weil nämlich ein
herkömmlicher
Stoßdämpfer ein
Frequenzband aufweist, das im allgemeinen bis 6 Hertz geht. Wenn man
allerdings Frequenzwerte nahe 6 Hertz überschreitet, läuft das
Fahrzeug Gefahr, die Unregelmäßigkeiten
des Bodens zu überfliegen,
indem die Räder
die Haftung auf dem Fahrboden verlieren.
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Dieses
Problem wird erfindungsgemäß durch
einen Stoßdämpfer der
Art gelöst,
die eine Anordnung aus Stange/Kolben umfaßt, die sich in einem Zylinder
verschiebt und dabei auf beiden Seiten des Kolbens eine Arbeitskammer
begrenzt, die ein Hydraulikfluid enthält, wobei die Anordnung aus Stange/Kolben
mit einer Quelle äußerer Störungen und
der Zylinder mit einer zu schützenden
Struktur verbunden wird, wobei:
- – jede Arbeitskammer
ständig
mit einer dazugehörigen
Kammer in Verbindung steht, die eine heterogene Struktur zur Energieabsorption/Energiedissipation
enthält,
die aus mindestens einer kapillarporösen Matrix und einer dazugehörigen Flüssigkeit
gebildet ist, gegenüber
der die genannte Matrix lyophob ist (nicht-benetzbar);
- – jede
Arbeitskammer ferner über
ein dazugehöriges
Ventilsystem mit einer gemeinsamen Kammer in Verbindung steht, wobei
das System Rückschlagmittel
einschließt,
die automatisch das Schließen
der betroffenen Arbeitskammer während
der Kompression und das Öffnen
der genannten Kammer während
der Entspannung sicherstellen, wobei die gemeinsame Kammer eine Ausgleichskammer
bildet, welche den Fluß des Hydraulikfluids
während
der Verschiebungen der Anordnung aus Stange/Kolben in dem Zylinder
sicherstellt.
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Das
vorgenannte Konzept einer heterogenen Struktur zur Energieabsorption/Energiedissipation,
das eine kapillarporöse
Matrix und eine dazugehörige
Flüssigkeit
verwendet, gegenüber
der die genannte Matrix lyophob ist, ist in dem Dokument WO-A-96/18040
der Anmelderin näher
beschrieben. Gemäß dieser
sehr neuen Art von heterogener Struktur wird eine feste kapillarporöse Matrix
mit offener Porosität
und kontrollierter Topologie verwendet, mit kapillaren Durchgängen mit
Querschittsveränderungen
und/oder Zwischenverbindungen untereinander zur Bildung von Labyrinthen,
sowie eine Flüssigkeit, welche
die kapillarporöse
Matrix umgibt und dabei eine Fest/Flüssig-Grenzfläche festlegt,
wobei die Matrix gegenüber
der Flüssigkeit
lyophob ist. Die Grenzfläche
ist in diesem Fall auf isotherme und reversible Weise in Abhängigkeit
von dem Außendruck,
dem die heterogene Struktur ausgesetzt wird, veränderbar. Auf diese Weise definiert
man echte Paare [feste, kapillarporöse Matrix] – [angepaßte Flüssigkeit], die das Erzielen
völlig
erstaunlicher Leistungen von Energiespeicherung oder Energieabsorption
(quasireversible isotherme Vorgänge)
und von Energiedissipation (irreversible isotherme Vorgänge) ermöglichen,
indem man einzig die Veränderung
der Grenzfläche
verwendet, und dies alles auf vollkommen überraschende Weise.
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Man
kann vorsehen, daß das
Hydraulikfluid, das die Arbeitskammern ausfüllt, identisch zur Flüssigkeit
der heterogenen Strukturen zur Energieabsorption/Energiedissipation
ist, oder in einer Ausführungsvariante
dazu, daß jede
heterogene Struktur zur Energieabsorption/Energiedissipation in
einer verformbaren, dichten Aufnahme eingeschlossen ist, wobei das
die Arbeitskammern ausfüllende
Hydraulikfluid dann ein herkömmliches
technologisches Fluid ist.
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Gemäß einem
besonderen Ausführungsbeispiel
umfaßt
die Anordnung aus Stange/Kolben eine Stange, die auf beiden Seiten
des Kolbens hohl ist, wobei jeder hohle Teil innen eine Kammer begrenzt, die
eine heterogene Struktur zur Energieabsorption/Energiedissipation
enthält,
die in einer flexiblen, dichten Umhüllung eingeschlossen ist.
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In
einer Variante zu diesem Ausführungsbeispiel
umfaßt
die Anordnung aus Stange/Kolben eine Stange, die auf beiden Seiten
des Kolbens massiv ist, und der Stoßdämpfer umfaßt Kammern, die eine heterogene
Struktur zur Energieabsorption/Energiedissipation enthalten, die
in einer flexiblen, dichten Umhüllung
eingeschlossen ist, die dann im Inneren eines gemeinsamen Gehäuses um
den Zylinder herum angeordnet sind.
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Die
Anordnung aus Stange/Kolben des erfindungsgemäßen Stoßdämpfers kann aus zwei Teilen mit
gleichem Außendurchmesser
gebildet sein oder in einer Ausführungsvariante
dazu aus zwei Teilen mit unterschiedlichem Außendurchmesser, wobei sich
in diesem Fall der Teil mit größerem Durchmesser
auf der Seite der zu schützenden
Struktur (beispielsweise die Karosserie eines Fahrzeugs) und der Teil
mit kleinerem Durchmesser auf der Seite der Quelle der äußeren Störungen (beispielsweise
das Rad des Fahrzeugs) befindet.
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Je
nach Fall kann jede flexible, dichte Umhüllung am Boden der dazugehörigen Innenkammer
der Anordnung aus Stange/Kolben oder an der Innenwand des gemeinsamen
Gehäuses
befestigt sein oder in einer Ausführungsvariante dazu in einem
dazugehörigen
seitlichen Gehäuse,
das auf starre Weise fest mit dem zentralen Gehäuse verbunden ist und mit diesem über ein
dazugehöriges
Fenster in Verbindung steht, oder aber in einer dazugehörigen Innenkammer
frei aufgehängt
sein.
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Die
kapillarporösen
Matrizen können
auf beiden Seiten des Kolbens topologisch und geometrisch identisch
oder in einer Ausführungsvariante
dazu topologisch und geometrisch unterschiedlich sein, um einen
kontrollierten Asymmetriefaktor einzubringen, und in beiden Fällen kann
jede Matrix je nach gewünschter
Härte des
Stoßdämpfers uni-
oder multiporös
sein.
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Ebenso
können
die nicht benetzenden Flüssigkeiten
Oberflächenspannungseigenschaften
haben, die auf beiden Seiten des Kolbens gleich sind. In einer Ausführungsvariante
dazu sind sie unterschiedlich, um einen kontrollierten Asymmetriefaktor
einzubringen.
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Die
gemeinsame Ausgleichskammer kann eine flexible Wand haben, derart,
daß sie
ein veränderliches
Volumen aufweist. Insbesondere kann man in diesem Fall vorsehen,
daß die
flexible Wand einen zentralen Teil des Zylinders umgibt, derart,
daß eine ringförmige Kammer
begrenzt wird, welche die Ausgleichskammer bildet, oder daß die gemeinsame Ausgleichskammer
mit flexibler Wand im Inneren des hohl vorgesehenen Kolbens angeordnet
ist, oder auch daß die
gemeinsame Ausgleichskammer mit flexibler Wand eine ringförmige Kammer
ist, die am Ende des gemeinsamen Gehäuses angeordnet ist. In einer
Ausführungsvariante
kann man vorsehen, daß die
gemeinsame Ausgleichskammer eine starre Wand hat und einen beweglichen
oder verformbaren Boden aufweist, der mit einem elastischen Element verbunden
ist (beispielsweise ein Gasvolumen, eine Membran oder ein durch
eine Feder vorgespannter Kolben).
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Vorzugsweise
schließt
das Ventilsystem, das jeder Arbeitskammer zugeordnet ist, ein Drosselorgan
ein, das eine kalibrierte Öffnung
für den
Durchtritt des Hydraulikfluids festsetzt, das aus der gemeinsamen
Ausgleichskammer kommt. Insbesondere ist jedes Drosselorgan individuell
einstellbar und kann in einer solchen Stellung festgestellt werden,
daß der maximale
Wert des hydraulischen Widerstandes des Drosselorgans dem Wert des
kapillaren Eindringdruckes der Flüssigkeit in die Poren der dazugehörigen Matrix
entspricht.
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Gemäß einem
besonderen Ausführungsbeispiel
umfassen die Rückschlagmittel
des jeder Arbeitskammer zugeordneten Ventilsystems einen flachen,
verformbaren Reif, dessen zwei Schenkel radiale Öffnungen des Zylinders verschließen können, die über entsprechende
Kanäle
mit der gemeinsamen Ausgleichskammer in Verbindung stehen.
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Gemäß einem
anderen Ausführungsbeispiel umfassen
die Rückschlagmittel
des jeder Arbeitskammer zugeordneten Ventilsystems bewegliche Ventilkörper, die
gegebenenfalls durch eine dazugehörige Feder belastet sind. Insbesondere
können
die beweglichen Ventilkörper
an den Enden eines zentralen Rohres angeordnet sein, daß über dazugehörige Öffnungen
in den hohlen Kolben mündet,
wobei die Ausgleichskammer einen ringförmigen Luftbalg enthält, der
das Rohr umgibt.
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In
diesem Fall weisen die beweglichen Ventilkörper vorteilhafterweise einen
zentralen Durchgang auf, der die kalibrierte Öffnung bildet.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung werden beim Studium der folgenden
Beschreibung und der beigefügten
Zeichnungen, die ein besonderes Ausführungsbeispiel betreffen, deutlicher,
wobei auf die Figuren Bezug genommen wird, in denen zeigen:
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1 eine schematische Ansicht
eines erfindungsgemäßen Stoßdämpfers mit
mehreren Möglichkeiten
hinsichtlich seiner Ausgleichskammer (A), B), C) und seinen Kammern
mit heterogener Struktur zur Energieabsorption/Energiedissipation
(a), b), c),
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2 eine axiale Schnittansicht
durch eine besondere Struktur eines erfindungsgemäßen Stoßdämpfers,
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3 einen Teilschnitt durch
den vorgenannten Stoßdämpfer mit
vergrößertem Maßstab,
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4 einen dazugehörigen Schnitt
entlang der Linie IV-IV der 3,
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5 eine Detailschnittansicht
mit vergrößertem Maßstab, die
ein besseres Erkennen der Struktur des jeder Arbeitskammer des Stoßdämpfers zugeordneten
Ventilsystems ermöglicht,
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6 eine Teilschnittansicht
durch den vorgenannten Stoßdämpfer, wobei
die Darstellung der Anordnung aus Stange/Kolben und der flexiblen, dichten
Umhüllung,
die eine heterogene Struktur zur Energieabsorption/Energiedissipation
enthält,
unterbrochen ist, um die Anordnung der Rückschlagmittel, die Teil des
zugeordneten Ventilsystems sind, besser zu erkennen,
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7 eine perspektivische Ansicht,
welche die Struktur der vorgenannten Rückschlagmittel zeigt,
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8 ein Diagramm, das mehrere
Kennlinien eines erfindungsgemäßen Stoßdämpfers bei
Verwendung multiporöser
Matrizen zeigt, wobei die verschiedenen Kennlinien aus unterschiedlichen Öffnungsgraden
des Drosselsystems resultieren, wie dies in 8a gezeigt ist, sowie aus verschiedenen Matrizenstrukturen,
wie dies in 8b mit den
Verteilungskurven der Poren der Matrizen gezeigt ist,
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9 ein Diagramm, das verschiedene Kennlinien
eines erfindungsgemäßen Stoßdämpfers bei
Verwendung uniporöser
Matrizen zeigt, wie dies in dem Diagramm der dazugehörigen 9a gezeigt ist,
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10 und 11 die Kennlinien des erfindungsgemäßen Stoßdämpfers für die Abschnitte Stoß-Rückprall,
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12 ein Diagramm, das sowohl
die statische Kennlinie des erfindungsgemäßen Stoßdämpfers als auch die eines herkömmlichen
Stoßdämpfers zeigt,
wobei dieses Diagramm die hohe Energieabsorptionsleistung des erfindungsgemäßen Stoßdämpfers im
Vergleich zu den herkömmlichen
Systemen verdeutlicht,
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13 ein Diagramm, das eine
weitere Besonderheit des erfindungsgemäßen Stoßdämpfers zeigt, gemäß der die
Kraft F unterhalb einer kritischen Geschwindigkeit nicht mit der
Verschiebungsgeschwindigkeit variiert,
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14 erneut die Kennlinie
des erfindungsgemäßen Stoßdämpfers,
punktweise mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten konstruiert (von
5 bis 200 mm/s),
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15 ein weiteres Kennliniendiagramm, das
man erhält,
wenn man die Frequenzen von 1 bis auf 12 Hz verändert, wobei das Kennliniendiagramm zeigt,
daß die
Kraft F unter der kritischen Geschwindigkeit unabhängig von
der Frequenz ist,
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16 ein Diagram, das die
Kennlinien eines Paares Flüssigkeit – lyophobe
Matrix bei unterschiedlichen Geschwindigkeiten der Stange des Stoßdämpfers zeigt,
einschließlich
der Geschwindigkeit Null (0 bis 5 m/s), wobei das Diagramm zeigt,
daß der
Druck P (bzw. die Kraft F) unabhängig
von der Geschwindigkeit ist (die betrachteten Geschwindigkeiten
liegen unter der kritischen Geschwindigkeit), und
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17 und 18 in einer Schnittansicht zwei weitere
Ausführungsvarianten
eines erfindungsgemäßen Stoßdämpfers,
mit einer Anordnung aus Stange/Kolben, bei der die Stange und der
Kolben hohl sind.
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Zunächst wird
die allgemeine Struktur eines erfindungsgemäßen Stoßdämpfers unter Bezugnahme auf
die 1 beschrieben.
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Man
erkennt einen mit 1 bezeichneten Stoßdämpfer der Art, die eine Anordnung
aus Stange 2 und Kolben 3 umfaßt, die sich in einem Zylinder 4 verschiebt
und dabei auf beiden Seiten des Kolbens 3 eine Arbeitskammer 5.1, 5.2 begrenzt,
die ein Hydraulikfluid enthält.
Die Anordnung aus Stange/Kolben 2, 3 ist mit einer
Quelle SP äußerer Störungen (beispielsweise
ein mit dem Boden in Kontakt stehendes Rad eines Kraftfahrzeuges)
verbunden, während der
Zylinder 4 mit einer zu schützenden Struktur S (beispielsweise
der Karosserie des Fahrzeugs) verbunden ist. Das mit der äußeren Quelle
SP verbundene Ende der Stange verschiebt sich axial entlang einer
Verschiebung X(t) und überträgt eine
Kraft F(t), wobei der Parameter t die Zeit ist.
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Gemäß einem
ersten wesentlichen Merkmal der Erfindung steht jede Arbeitskammer 5.1, 5.2 ständig mit
einer dazugehörigen
Kammer 6.1, 6.2 in Verbindung, die eine heterogene
Struktur zur Energieabsorption/Energiedissipation enthält, die
aus mindestens einer kapillarporösen
Matrix 9 und einer dazugehörigen Flüssigkeit 9' gebildet ist,
gegenüber
der die genannte Matrix lyophob ist (d. h. daß die Flüssigkeit 9' die poröse Matrix 9 nicht
benetzt). Ein solches Paar [kapillarporöse Matrix] – [dazugehörige nicht-benetzende Flüssigkeit]
ist zusammen mit dem Funktionsprinzip dieser heterogenen Struktur
im Detail in dem vorgenannten Dokument WO-A-96/18040 beschrieben.
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Als
nicht einschränkende
Beispiele für
die porösen
Matrizen kann man die folgenden Matrizen anführen: Silicagele, Aluminosilikate,
Zeolithe aller Arten, poröse
Gläser
..., sowie für
die dazugehörigen nicht-benetzenden
Flüssigkeiten:
Wasser, wäßrige Lösungen,
Eutektika mit niedriger Temperatur, polare Flüssigkeiten, ...
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Im
Beispiel a) ist das Hydraulikfluid, das die Arbeitskammern 5.1, 5.2 ausfüllt, identisch
zur Flüssigkeit 9' der heterogenen
Strukturen zur Energie absorption/Energiedissipation, die sich in
den Kammern 6.1, 6.2 befinden: in diesem Fall
gibt es nur eine einzige Art von Fluid.
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Im
allgemeinen sieht man vorzugsweise vor, daß jede heterogene Struktur 9, 9' in einer dichten, verformbaren
Aufnahme eingeschlossen ist, wie dies in den Beispielen b) und c)
gezeigt ist, wobei das Hydraulikfluid, das die Arbeitskammern 5.1, 5.2 ausfüllt, in
diesem Fall ein herkömmliches
technologisches Fluid, wie z. B. Öl, ist. Bei b) ist die dichte
Aufnahme von einer Membran 6'.1 und
bei c) von einer balgförmigen
Umhüllung 6''.1 begrenzt.
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Gemäß einem
zweiten wesentlichen Merkmal der Erfindung steht jede Arbeitskammer 5.1, 5.2 ferner über ein
dazugehöriges
Ventilsystem 8.1, 8.2 mit einer gemeinsamen Kammer 7 in
Verbindung. Jedes Ventilsystem schließt Rückschlagmittel 8.11, 8.21 ein,
die automatisch das Schließen
der betroffenen Arbeitskammer 5.1, 5.2 während der
Kompression und das Öffnen
der genannten Kammer während der
Entspannung sicherstellen.
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Diese
gemeinsame Kammer 7 bildet eine Ausgleichskammer, welche
den Fluß des
in den Arbeitskammern 5.1, 5.2 enthaltenen Hydraulikfluids während der
Verschiebungen der Anordnung aus Stange/Kolben 2, 3 in
dem Zylinder 4 sicherstellt.
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Jedes
Ventilsystem 8.1, 8.2 schließt vorzugsweise auch ein einstellbares
Drosselorgan 8.12, 8.22 ein, das eine kalibrierte
Durchtrittsöffnung
festlegt.
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Im
vorliegenden Fall hat die gemeinsame Ausgleichskammer 7 eine
starre Wand und ist außerhalb
des Zylinders 4 angeordnet, aber dies ist keine Notwendigkeit,
wie man nachstehend sehen kann.
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Diese
gemeinsame Ausgleichskammer 7 weist einen beweglichen oder
verformbaren Boden auf, der mit einem elastischen Element verbunden ist.
Hier hat man drei denkbare Ausführungsvarianten
dargestellt: bei A) ist der bewegliche Boden eine flexible Membran 7' und das elastische
Element ist ein Druckluft-Volumen 7'1, bei B) ist der bewegliche Boden
ein Kolben 7'' und das elastische
Element ist eine Feder 7''.1, und bei
C) ist der bewegliche Boden eine flexible Membran 7''' mit
starrer, zentraler Scheibe und das elastische Element eine Feder 7'''.1.
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Die
Funktionsweise und die Vorteile eines derartigen Stoßdämpfers werden
weiter unten unter Bezugnahme auf die 2 beschrieben,
die auf strukturellere Weise ein vollständiges Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Stoßdämpfers zeigt.
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Im
folgenden wird nun die Struktur eines erfindungsgemäßen Stoßdämpfers unter
Bezugnahme auf die 2 bis 7 gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel
näher beschrieben.
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In 2 erkennt man einen mit 10 bezeichneten
Stoßdämpfer, welcher
der Art ist, die eine Anordnung 12 aus Stange/Kolben umfaßt, die
sich in einem Zylinder 11 verschiebt und dabei auf beiden
Seiten des Kolbens 13 eine Arbeitskammer 18, 19 begrenzt,
die ständig
mit einer dazugehörigen
Innenkammer 20, 21 der Anordnung 12 aus
Stange/Kolben in Verbindung steht.
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Im
vorliegenden Fall ist die Anordnung 12 aus Stange/Kolben
aus zwei hohlen Teilen 14, 15 mit gleichem Außendurchmesser
gebildet, die sich auf beiden Seiten des Kolbens 13 erstrecken,
wobei sich die Dichtheit durch dazugehörige O-Ring-Dichtungen 16, 17 ergibt.
Die Anordnung 12 aus Stange/Kolben verschiebt sich in diesem
Fall in einer axialen Richtung 100 in dem Zylinder 11,
dem die Achse D zugeordnet ist, wobei das Ende 14.1 der
Anordnung aus Stange/Kolben mit einer Quelle äußerer Störungen (hier nicht gezeigt)
verbunden ist. Im Falle einer Montage an einem Kraftfahrzeug ist
dieser Teil 14.1 vorzugsweise auf der Seite des Rades des
Fahrzeugs angeordnet, wobei der entgegengesetzte Teil des Zylinders 11,
der Teil 11.1, der am Ende einer Verlängerung angeordnet ist, die
eine Schutzhaube 11.2 bildet, seinerseits mit der zu schützenden
Struktur, beispielsweise der Karosserie des genannten Fahrzeugs,
verbunden ist.
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Wie
man dies später
in den in den 17 bis 23 gezeigten Ausführungsvarianten sieht, kann
man vorsehen, daß die
Anordnung 12 aus Stange/Kolben aus zwei Teilen mit unterschiedlichen
Außendurchmessern
gebildet ist, wobei es dann vorteilhaft ist vorzusehen, daß der Teil
mit größerem Durchmesser
auf der Seite der zu schützenden
Struktur und der Teil mit dem kleineren Durchmesser auf der Seite
der Quelle äußerer Störungen angeordnet
ist, derart, daß die Stöße mit einer
minimalen Kraft absorbiert werden (Steigerung des Komforts für die Fahrgäste des
Fahrzeugs) und daß ein
Rückprall
mit einer größeren Kraft
ausgeübt
wird (Verbesserung des Haftens der Räder auf der Fahrbahn).
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Man
stellt fest, daß jede
Innenkammer 20, 21 der Anordnung 12 aus
Stange/Kolben über
dazugehörige Öffnungen 14.3, 15.3 mit
der dazugehörigen Arbeitskammer 18, 19 in
Verbindung steht, die hier dem ringförmigen Raum entspricht, der
zwischen dem Gehäuse
des Zylinders 11 und der Außenfläche der Anordnung 12 aus
Stange/Kolben begrenzt ist.
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Gemäß dem vorgenannten
ersten wesentlichen Merkmal der Erfindung umschließt jede
Innenkammer 20, 21 der Anordnung 12 aus
Stange/Kolben eine flexible, dichte Umhüllung 50, 60,
die eine heterogene Struktur zur Energieabsorption/Energiedissipation
enthält,
die aus einer kapillarporösen
Matrix 51, 61 und einer dazugehörigen Flüssigkeit 52, 62 gebildet
ist, gegenüber
der die Matrix lyophob ist. Wie weiter oben angegeben, ist ein derartiges
Paar [kapillarporöse
Matrix] – [dazugehörige nicht-benetzende Flüssigkeit]
zusammen mit dem Funktionsprinzip der heterogenen Struktur im Detail
in dem vorgenannten Dokument WO-A-96/18040 beschrieben. Es empfiehlt
sich anzumerken, daß die
Flüssigkeit 52, 62,
die auf dichte Weise in den dazugehörigen Umhüllungen 50, 60 eingeschlossen
ist, hier nichts mit dem Hydraulikfluid zu tun hat, das die Innenkammern 20, 21 der
Anordnung 12 aus Stange/Kolben und die dazugehörigen Arbeitskammern 18, 19 ausfüllt, wobei
das Hydraulikfluid ein einfaches technologisches Fluid, wie z. B. Öl, ist.
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Im
vorliegenden Fall ist jede flexible dichte Umhüllung 50, 60 am
Boden 14.2, 15.2 der dazugehörigen Innenkammer 20, 21 der
Anordnung 12 aus Stange/Kolben befestigt. Es wurde schematisch
ein Bund 14.4, 15.4 dargestellt, der vom Boden 14.2, 15.2 der
Enden der Anordnung 12 aus Stange/Kolben vorspringt, wobei
an dem Bund das offene Ende der dazugehörigen flexiblen Umhüllung befestigt
ist und die Befestigung durch einen Spannreif 14.5, 15.5 erfolgt.
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Obgleich
dies hier nicht gezeigt ist, kann man in einer Ausführungsvariante
vorsehen, daß jede
flexible, dichte Umhüllung 50, 60 frei
in der dazugehörigen
Innenkammer 20, 21 der Anordnung 12 aus Stange/Kolben
aufgehängt
ist.
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Die
kapillarporösen
Matrizen 51, 61, die in ihrer flexiblen, dichten
Umhüllung 50, 60 enthalten sind,
sind im allgemeinen auf beiden Seiten des Kolbens 13 topologisch
und geometrisch identisch. Es ist jedoch möglich, in einer Ausführungsvariante
vorzusehen, daß die
kapillarporösen
Matrizen 51, 61 auf beiden Seiten des Kolbens 13 topologisch
und geometrisch unterschiedlich sind, derart, daß absichtlich ein vorgegebener
Asymmetriefaktor eingebracht wird. Wenn man sich dann beispielsweise
für unterschiedliche
Geometrien entscheidet (unterschiedliche Radien der Poren und der
Kapillaren), wird die Matrix, welche die Poren und Kapillaren mit
geringeren Radien aufweist, in der Kammer angeordnet, die dem Rückprall
zugeordnet ist (um auf dieser Seite des Kolbens eine hohe Kraft
zu haben), und die Matrix, welche die Poren und Kapillaren mit den
größeren Radien
aufweist, wird in der Kammer angeordnet, die dem Stoß zugeordnet
ist. Selbstverständlich
kann man auch die Topologie des porösen Raums der beiden Matrizen ändern.
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Um
einen solchen vorgegebenen Asymmetriefaktor zu erzielen, kann man
in einer Ausführungsvariante
auf beiden Seiten des Kolbens 13 im wesentlichen (topologisch
und geometrisch) identische, kapillarporöse Matrizen verwenden, jedoch
diese Matrizen in Flüssigkeiten
legen, die auf beiden Seiten des Kolbens unterschiedliche Oberflächenspannungseigenschaften
aufweisen. In diesem Fall füllt man
die Flüssigkeit
mit größerer Oberflächenspannung
in die Kammer, die dem Rückprall
zugeordnet ist (um auf dieser Seite des Kolbens eine hohe Kraft zu
haben), und die Flüssigkeit
mit niedrigerer Oberflächenspannung
in die Kammer, die dem Stoß zugeordnet
ist.
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In
beiden Fällen
kann jede kapillarporöse Matrix 51, 61 uniporös oder multiporös sein,
je nachdem, ob der Verteilungsfaktor der Poren (Radius r) in dem
Volumen (V) der Matrix Null bzw. nicht Null ist. Dieser Faktor kann
mit ∂r/∂v bezeichnet
werden, und man hat ∂r/∂v = 0 für eine uniporöse Matrix
und ∂r/∂v ≠ 0 für eine multiporöse Matrix.
Diese strukturellen Besonderheiten der kapillarporösen Matrizen
sind im Detail in dem vorgenannten Dokument WO-A-96/18040 beschrieben.
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Es
ist bekannt, daß mit
derartigen heterogenen Strukturen die Flüssigkeit, welche die kapillarporösen Matrizen
umgibt, nur dann in die Poren der genannten Matrizen eindringt,
wenn der Druck der umgebenden Flüssigkeit,
den sogenannten Laplace-Druck überschreitet,
wobei dieser kapillare Druck durch die Formel P = (2σ·|cosθ|)/r gegeben wird,
wobei σ die
Oberflächenspannung
der verwendeten Flüssigkeit, θ der Fest-Flüssig-Kontaktwinkel (im
vorliegenden Fall deutlich größer als
90°) und
r der Radius der kapillaren Poren der porösen Matrix ist (im vorliegenden
Fall liegt r zwischen dem Radius der Moleküle der verwendeten nicht benetzenden Flüssigkeit
und einem Wert in der Größenordnung von
einem Zehntel Mikrometer). Es ist diese Grundformel, die den Druck
bestimmt, der in dem heterogenen System, d. h. im Inneren jeder
flexiblen, dichten Umhüllung 50, 60 herrscht.
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Die
kombinierte Nutzung der Phänomene der
Kapillarität
und des Gesetzes von Pascal für
die hydraulischen Systeme (identischer Druck an allen Punkten eines
geschlossenen Raumes) stellt die Gleichheit des Druckes im Inneren
der Umhüllungen 50, 60 und
in den Kammern 18, 20 bzw. 19, 21 her. Damit
der Stoßdämpfer funktioniert,
muß ferner
das Flüssigkeitsvolumen
in den Umhüllungen 50, 60 mindestens
gleich der Summe der Volumen der Poren der betroffenen Matrix und
der Volumen zwischen porösen
Partikeln der genannten Matrix sein.
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Gemäß dem vorgenannten
zweiten wesentlichen Merkmal der Erfindung steht jede Arbeitskammer 18, 19 ferner über ein
dazugehöriges
Ventilsystem mit einer gemeinsamen Kammer in Verbindung, wobei das
System Rückschlagmittel
einschließt,
welche das Schließen
der betroffenen Arbeitskammer während
der Kompression und das Öffnen
der genannten Kammer während
der Entspannung sicherstellen. Diese gemeinsame Kammer bildet eine
Ausgleichskammer, welche den Fluß des Hydraulikfluids während der
Verschiebungen der Anordnung 12 aus Stange/Kolben in dem
Zylinder 11 sicherstellt.
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Im
vorliegenden Fall hat die mit 30 bezeichnete gemeinsame
Ausgleichskammer eine flexible Wand (Wand 31), so daß sie ein
veränderliches
Volumen aufweist. Die flexible Wand 31 umgibt hier den zentralen
Teil des Zylinders 11, derart, daß eine ringförmige Kammer
begrenzt wird, welche die Ausgleichskammer 30 bildet. Die
Verbindung zwischen der Ausgleichskammer 30 und den Arbeitskammern 18, 19 erfolgt
einerseits über
einen Kanal 28, 29, der zu dem dazugehörigen Ventilsystem 32, 33 führt, und andererseits über eine
Vielzahl von Kanälen 22, 23 (hier
sechs an der Zahl), die eine Endzelle 18.1 bzw. 19.1 der
Arbeitskammer 18, 19 verbinden.
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Wie
dies weiter oben erwähnt
wurde, kann man in einer Ausführungsvariante
eine gemeinsame Ausgleichskammer mit einer starren Wand vorsehen, die
sich dann außerhalb
des Stoßdämpfers befindet und über eine
dazugehörige
Leitung mit den Arbeitskammern 18, 19 verbunden
ist, wobei die gemeinsame Ausgleichskammer dann einen beweglichen
oder verformbaren Boden aufweist, der mit einem elastischen Element
verbunden ist. In diesem Fall steht die gemeinsame Ausgleichskammer
mit starrer Wand über
ein Ventilsystem, das zu dem hier beschriebenen identisch ist, mit
jeder Arbeitskammer 18, 19 in Verbindung.
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In
der Praxis wird man eine Ausgleichskammer mit flexibler Wand vorziehen,
wenn man im Bereich kleiner Frequenzen bleibt (man hat die Förderung
durch den Unterschied zwischen dem atmosphärischen Druck und dem Unterdruck
in den Arbeitskammern während
der Entspannung), und mit einer starren Wand, wenn man im Bereich
hoher Frequenzen bleibt.
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Wie
dies in den 2 und 3 gezeigt ist, schließt das zu
jeder Innenkammer 20, 21 der Anordnung 12 aus
Stange/Kolben dazugehörige
Ventilsystem 32, 33 ein Drosselorgan 34, 36 ein,
das eine kalibrierte Öffnung 26, 27 für den Durchtritt
des Hydraulikfluids festsetzt, das aus der gemeinsamen Ausgleichskammer 30 kommt,
indem es durch die Verbindungskanäle 28, 29 fließt. Im vorliegenden
Fall ist jedes Drosselorgan 34, 36 an einem dazugehörigen Stutzen 35, 37 des
Zylindergehäuses 11 angeordnet. Das
distale Ende jedes Drosselorgans 34, 36 weist einen
konischen Ansatz 38, 39 auf, der eine kalibrierte Öffnung 26, 27 mit
vorgegebener Breite festlegt. Wie dies hier gezeigt ist, ist jedes
Drosselorgan 34, 36 vorzugsweise von außen individuell
einstellbar, was hier durch das Einschrauben oder Ausschrauben eines
mit einem Gewinde versehenen Teiles des Drosselorgans in bzw. aus
einem dazugehörigen
Innengewinde des Stutzens 35, 37 erreicht wird.
Dadurch wird jede besondere Einstellung des Stoßdämpfers in Abhängigkeit
der jeweils vorherrschenden Bedingungen leicht möglich gemacht, wie dies weiter
unten noch näher
beschrieben wird. Insbesondere kann man es so einrichten, daß die Stellung
jedes Drosselorgans 34, 36 auf einen solchen Wert festgesetzt
wird, daß der
maximale Wert des hydraulischen Widerstandes des Drosselorgans dem
Wert des kapillaren Eindringdruckes der Flüssigkeit 52, 62 in
die Poren der dazugehörigen
Matrix 51, 61 entspricht (Kapillardruck von Laplace).
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Das
zu jeder Innenkammer 20, 21 gehörige Ventilsystem 32, 33 schließt ferner
Rückschlagmittel ein,
die hier in Form eines flachen, verformbaren Reifs 40, 41 ausgebildet
sind, der in der dazugehörigen
Endzelle 18.1, 19.1 angeordnet ist. Wie dies besser
in den 4 bis 7 zu erkennen ist, weist
jeder flache, verformbare Reif 40, 41 zwei Schenkel
auf, die radiale Öffnungen 24, 25 des
Zylinders 11 verschließen
können,
die über
die sechs entsprechenden Kanäle 22, 23 mit
der gemeinsamen Ausgleichskammer 30 in Verbindung stehen.
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Die 4 bis 7 ermöglichen
ein besseres Erkennen des flachen Reifs 40, der zur Arbeitskammer 18 gehört, es versteht
sich aber, daß der
andere Reif 41, der zur Arbeitskammer 19 gehört, eine
identische Struktur aufweist.
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Der
Reif 40 (4 bis 7), der beispielsweise aus
Berylliumbronze hergestellt ist, weist so zwei flache Schenkel 40.1 auf,
die von einem oberen unbeweglichen Abschnitt 40.4 ausgehen
(7). Angeschweißte Zapfen 40.2 und 40.3 sind
vorgesehen, um den verformbaren Reif 40 in seiner dazugehörigen Aufnahme 18.1 in
Position zu halten. In den 6 und 7 hat man mit l die Breite
der Zelle 18.1 bezeichnet. Die Zapfen 40.2, die
mit dem unbeweglichen Abschnitt 40.4 des Reifs 40 verbunden
sind, sind etwas länger
als die Seite l, was hier mit l + ε bezeichnet ist, so daß man eine
Klemmhalterung des Reifs 40 erreicht. Im Gegensatz dazu
haben die anderen Zapfen 40.3 eine etwas kürzere Länge, die
mit l – ε bezeichnet
ist, so daß die
freie transversale Bewegung der Schenkel 40.1 des Reifs 40 in
den Zellen 18.1 und 19.1 ermöglicht wird. Es ist leicht
verständlich,
daß die
Schenkel 40.1 durch die Eigenelastizität des Reifs 40 von
Natur aus an den Öffnungen 24 der Kanäle 22 anliegen
und diese Kanäle
verschließen. Wenn
das aus der Ausgleichskammer 30 stammende Hydraulikfluid über die
Kanäle 22 ankommt,
kann dieses Fluid im Gegensatz dazu einen ausreichenden Schub ausüben, um
die Schenkel 40.1 des Reifs 40 elastisch aneinanderzudrücken und
dabei dann das Fluid durch die Öffnungen 24 fließen zu lassen.
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In
dem Detail der 5 erkennt
man das Vorhandensein einer Scheibe 41 mit Öffnungen 42, die
sowohl das Halten des Reifs 40 in Position als auch den
Durchtritt des Fluids, das aus der kalibrierten Öffnung 38 kommt, gewährleistet.
Es handelt sich hierbei um eine Ausführungsvariante, die den Vorteil der
Vereinfachung der Herstellung des flachen Reifs hat, indem vermieden
wird, daß die
Haltezapfen angeschweißt
werden müssen.
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Im
folgenden werden unter Bezugnahme auf die 8 bis 16 die
Funktionsweise und die Kennlinien des erfindungsgemäßen Stoßdämpfers näher beschrieben,
der strukturell gesehen wie oben unter Bezugnahme auf die 2 beschrieben hergestellt ist.
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Es
empfiehlt sich, zunächst
die Lage des Stoßdämpfers im
Ruhezustand zu untersuchen, wenn keine äußeren Belastungen vorhanden
sind. Die Anordnung 12 aus Stange/Kolben (2) befindet sich dann in einem indifferenten
Gleichgewicht, wobei sich die Anordnung aus Stange/Kolben infolge der
Wirkung der nicht gezeigten, äußeren Rückstellfeder
beispielsweise in der Mitte des Zylinders 11 befindet (tatsächlich ist
die Ruhestellung beliebig). Die Drücke in den beiden Arbeitskammern 18, 19 sowie in
der Ausgleichskammer 30 sind in diesem Fall gleich. Die
porösen
Räume der
Matrizen der heterogenen Strukturen, die in ihrer Umhüllung eingeschlossen
sind, sind dann leer, was aus der Tatsache resultiert, daß die dazugehörige Flüssigkeit
nicht spontan in die kapillaren Poren der Matrizen eindringen kann,
und zwar aufgrund der Nicht-Benetzbarkeit durch diese Flüssigkeit
(Winkel θ deutlich
größer als
90°). Selbst
wenn keine Rückstellfeder
vorhanden ist, muß man
folglich auf den Kopf der Anordnung aus Stange/Kolben eine gewisse
Kraft ausüben,
um den Kolben zu verschieben. Dies bedeutet, daß die Position des Kolbens
im Gleichgewicht selbstgesichert ist, so daß man eine Autostabilisation erreicht,
die in der Praxis sehr vorteilhaft ist, da sie eine Steifigkeit
des Systems vermeidet.
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Wenn
jetzt ein Stoß auf
das freie Ende der Anordnung 12 aus Stange/Kolben ausgeübt wird,
der dazu neigt, die Anordnung aus Stange/Kolben nach rechts in 2 zu verschieben, verhindert
das Drosselorgan 36, das sich wie ein Stopfen verhält, daß das Hydraulikfluid
aus der Arbeitskammer 19 in Richtung der Ausgleichskammer 30 fließt, und
das Rückschlagventil 41 ist
seinerseits verschlossen, so daß die
Kammern 19 und 21 einen geschlossenen Raum bilden.
Das quasi-kondensierte Fluid komprimiert die flexible Umhüllung 60,
und der Druck im Inneren der genannten Umhüllung wächst von dem Wert des atmosphärischen
Druckes an, was, wenn der Druck den Wert des Kapillardruckes von
Laplace überschreitet,
zur Wirkung hat, daß das
Innenvolumen der Umhüllung 60 während des
Eindringens der Arbeitsflüssigkeit 62 in
die Poren der dazugehörigen porösen Matrizen 61 verringert
wird. Parallel zur Druckerhöhung
(Kompression) in den Kammern 19 und 21 kommt es
zu einer Druckverringerung (Entspannung) in den anderen Kammern 18 und 20.
Das Vorhandensein des Rückschlagventils 40 und
der Ausgleichskammer 30 ermöglicht in diesem Fall, daß das Entstehen
des Vakuums in den Kammern 18 und 20 vermieden
wird, und es stellt so die Kontinuität der kondensierten Phase sicher.
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Aufgrund
der beiden Drosselorgane 34, 36, die einstellbar
sind, kann man während
der Förderung
der Flüssigkeit
zwischen den Kammern 18, 20 und 19, 21 durch
die Ausgleichskammer 30 einen zu überwindenden, vorgegebenen
hydrau lischen Widerstand einstellen. Der in diesem Fall zu überwindende Druck
ist der kapillare Eindringdruck der lyophoben Flüssigkeit in die dazugehörigen Matrizen
(Kapillardruck von Laplace).
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Wenn
man auf eine Verschiebung des Kolbens im dynamischen Zustand nach
links zurückkommt,
stellt man fest, daß das
Volumen des heterogenen Systems in der Kompressionskammer 18 unter
der Wirkung des (durch eine äußere Handlung) erzwungenen
Kompressionsdruckes abnimmt. Gleichzeitig mit diesem Phänomen in
den Kammern 18 und 20 wird das Hydraulikfluid
von der Ausgleichskammer 30 durch das Rückschlagventil 41 hindurch in
die Kammer 19, 21 zurückgefördert und dabei wird die Kontinuität der kondensierten
Phase in dem Raum der Kammern 19, 21 sichergestellt.
Wenn die Anordnung aus Stange/Kolben zu einem gewissen Zeitpunkt
anhält
und daraufhin aufgrund von Belastungen beginnt, sich in die andere
Richtung zu verschieben, dann entsteht aufgrund des hydraulischen Widerstandes
an dem Drosselorgan 36 augenblicklich eine erzwungene Kompression
in der Kammer 19, 21, und führt zu einem Eindringen der
Flüssigkeit in
die kapillaren Poren des heterogenen Systems, das in der Umhüllung 60 eingeschlossen
ist, während die
gleichzeitige Entspannung in den Kammern 18 und 20 mit
spontanem Ausstoß der
Flüssigkeit
aus den kapillaren Poren des heterogenen Systems, das in der Umhüllung 50 eingeschlossen
ist, erfolgen wird. Während
dieser Ausdehnung des heterogenen Systems vergrößert sich das Volumen der Umhüllung 50,
indem es den Raum der Kammer 20 ausfüllt. Wenn es zu diesem Zeitpunkt
ein Volumendefizit des kondensierten Fluids in der Kammer 18, 20 gibt,
wird das Fluid der Ausgleichskammer 30 unter der Wirkung
des Druckunterschiedes (atmosphärischer Druck,
der auf die flexible Wand 31 wirkt, zusätzlich zu dem möglichen
Unterdruck in der Innenkammer 20) während der Bewegung der Anordnung
aus Stange/Kolben nach rechts durch das Rückschlagventil 40 in
den Raum der Arbeitskammern 18 und 20 eindringen.
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Mit
anderen Worten ist das heterogene System unabhängig von der Position und der
Verschiebungsrichtung des Kolbens 13 (2) jederzeit bereit, die Energie des äußeren Stoßes oder
die des Rückpralls
in der betroffenen Arbeitskammer zu absorbieren, um sie in der entgegengesetzten
Arbeitskammer zu dissipieren. Die Ausgleichskammer 30 ist wesentlich,
da sie ermöglicht,
daß der
Fluß des
Hydraulikfluids in dem System sichergestellt wird, indem jede Unterbrechung
vermieden wird, die entweder von der Geschwindigkeit der Kompression/Entspannung
oder von der asymmetrischen Geometrie stammen kann, die sich beispielsweise
aus einem Unterschied der Durchmesser der beiden Teile der hohlen Stange 12 ergibt.
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Wenn
man nun das in 8 gezeigte
Diagramm untersucht, das dem Fall multiporöser Matrizen entspricht, stellt
man fest, daß die
Veränderungen
der Kraft F in Abhängigkeit
von der Verschiebungsgeschwindigkeit Ẋ eine erste Zone
Z1 von Geschwindigkeiten einschließen, wobei man diese Zone als
newtonsche Zone qualifizieren kann, und dann eine zweite Zone Z2,
die vor allem der Funktionsweise des betroffenen lyophoben heterogenen
Systems entspricht. Die verschiedenen, mit A, B, C bezeichneten
linearen Abschnitte für
die Zone Z1 entsprechen in Wirklichkeit den verschiedenen Öffnungsgraden des
Drosselorgans 34, wie dies schematisch in 8a gezeigt ist, mit einem maximalen Wert
bei A, einem mittleren Wert bei B und einem minimalen Wert bei C.
In der Zone Z2 hat man jedesmal unterschiedliche Steilheiten der
Kennlinien in Abhängigkeit
von der Geometrie/Morphologie der multiporösen Matrix. Wenn man auf die 8b Bezug nimmt, die drei
Verteilungskurven der Poren (Radius r) der Matrizen in dem Volumen
(V) zeigt, kann man sagen, daß die
Abschnitte A1, B1, C1 einer sehr spitzen Verteilungskurve vom Typ
M1 entsprechen, während
die Kurven A2, B2, C2 einer mittleren Verteilung vom Typ M2 und
die Kurven A3, B3, C3 einer abgeflachteren mittleren Verteilung
M3 entsprechen. Die Abschnitte A3, B3, C3 entsprechen einer harten
Einstellung des Stoßdämpfers,
während
die Abschnitte A2, B2, C2 einer mittleren Einstellung und die Abschnitte
A1, B1, C1 einer Komforteinstellung entsprechen. Die horizontalen
Abschnitte A0, B0, C0 entsprechen ihrerseits einer idealen Einstellung,
die in der Praxis nie erreicht wird.
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In
diesem Fall verwendet man die Einstellung der Drosselorgans und
zugleich die geeignete Wahl der Geometrie/Morphologie der porösen Matrizen
der heterogenen Struktur, um die Kennlinien des Stoßdämpfers in
Abhängigkeit
der vorherrschenden Bedingungen anzupassen. Die Flüssigkeit,
gegenüber
der die porösen
Matrizen lyophob sind, bleibt ihrerseits im wesentlichen unverändert (8).
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In
dem Diagramm der 9 ist
der Fall einer uniporösen
Matrix dargestellt (r = konstant). Die Einstellungen des Drosselorgans
führen
in diesem Fall zu einem ersten geneigten Kennlinienabschnitt, der sich
je nach Wahl des Öffnungsgrades
(maximal, mittel, minimal) unterscheidet, mit einem Sprung für die sogenannte
newtonsche Zone Z1. Anschließend
ist die Kraft F nahezu konstant, d. h. daß sie nicht merklich von der
Geschwindigkeit Ẋ abhängt.
Dies zeigt eine sehr bemer kenswerte Besonderheit des erfindungsgemäßen Stoßdämpfers,
mit der er sich radikal von den herkömmlichen Stoßdämpfern unterscheidet,
die eine Kennlinie mit einer Kraft aufweisen, die proportional zur
mindestens ersten Potenz der Verschiebungsgeschwindigkeit ist. Die 9a ist ein einfaches Diagramm
der Verteilung der Poren in dem Volumen V, das daran erinnert, daß es sich
um eine uniporöse
Matrix handelt, mit einem Porenradius r, der auf den Wert r0 festgesetzt ist (beispielsweise Molukularsieb,
Zeolithen, ...).
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Die
Diagramme der 10 und 11 zeigen Kennlinien mit
dem Rückprall
und dem Stoß,
die man im vorliegenden Fall mit einem erfindungsgemäßen Stoßdämpfer erhält, mit
einer konstanten Kraft ab dem Zeitpunkt, ab dem man an den heterogenen Strukturen
arbeitet, mit uniporösen
bzw. multiporösen
Matrizen.
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Das
Diagramm der 12 zeigt
sowohl das Verhalten (Kraft F in Abhängigkeit von der Verschiebung ΔX) eines
erfindungsgemäßen Stoßdämpfers (durchgezogene
Linie) als auch das Verhalten eines herkömmlichen Stoßdämpfers (strichpunktierte
Linie). Für
die herkömmlichen
Stoßdämpfer mit
ihrer Kennlinie F proportional zu Ẋ kann man die Verschiebung ΔX in 12 wie ΔX = Ẋ·Δt (Δt sei eine
Grundhärte)
darstellen. Man stellt fest, daß die
schraffierte, zu den herkömmlichen
Stoßdämpfern gehörige Zone einer
viel geringeren Dissipation entspricht, als die mit einem erfindungsgemäßen Stoßdämpfer erzielte. Wenn
man das Verhältnis
zwischen der dissipierten Energie und dem Volumen der Arbeitskammer
errechnet, was einem Dissipationsvermögen entspricht, stellt man
fest, daß der
erfindungsgemäße Stoßdämpfer den
Erhalt eines 100 bis 1000 mal höheren
Wertes des Dissipationsvermögens
ermöglicht.
Auf diese Weise erhält
man sehr bemerkenswerte Leistungen dissipierter Energie mit einem äußerst geringen
Arbeitsflüssigkeitsvolumen.
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Das
Diagramm der 13 (Kraft
F in Abhängigkeit
von der Verschiebungsgeschwindigkeit Ẋ) zeigt, daß sich die
Kraft F nicht mit der Verschiebungsgeschwindigkeit ändert, und
dies solange man unter einer kritischen Geschwindigkeit Ẋc bleibt (isothermer Bereich des Kompressions-/Entspannungs-Zyklus
der lyophoben heterogenen Struktur). Jenseits der kritischen Geschwindigkeit Ẋc wächst die
Kraft F mit der Geschwindigkeit Ẋ: dies kann sich durch
das Defizit des Wärmeflusses
von außen
in Richtung der Kompressionskammer gegenüber dem Wärmefluß erklären, der zur isothermen Bildung
der Schnittfläche
Matrix/Flüssigkeit
erforderlich ist, deren Bildung normalerweise endotherm ist. In
dem Fall Ẋ > Ẋc nähert
sich der Vorgang einem quasi-adiabatischen Vorgang an, und dies
bewirkt das Absenken der Temperatur des heterogenen Systems und
das Erhöhen
der Oberflächenspannung
(und folglich des Kapillardruckes von Laplace). Der Laplace-Druck
bestimmt in der Tat die Kraft F, die in dem Diagramm der 13 ebenfalls größer wird.
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Das
mit dem der 12 zu vergleichende Diagramm
der 14 (Kraft F in Abhängigkeit
von der absoluten Verschiebung ΔX)
ist eine punktweise Konstruktion mit unterschiedlichen Verschiebungsgeschwindigkeiten Ẋ (von
5 bis 200 mm/s), wobei die Punkte auf derselben Kurve bleiben, ganz
gleich wie hoch die Geschwindigkeit ist (wenn diese unter der vorgenannten
kritischen Geschwindigkeit liegt).
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Das
Diagramm der 15 (Kraft
F in Abhängigkeit
von der Verschiebungsgeschwindigkeit Ẋ) zeigt die für verschiedene
Frequenzen (1 Hz, 3 Hz, 6 Hz, 9 Hz und 12 Hz) gemessenen Werte:
man stellt fest, daß die
Kraft F unterhalb der kritischen Geschwindigkeit Ẋc unabhängig
von der Frequenz ist.
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Das
Diagramm der 16 (Druck
P in Abhängigkeit
von der Volumenänderung ΔV oder auch Kraft
F in Abhängigkeit
von der Verschiebung ΔX) zeigt
mehrere Kennlinien, die bei unterschiedlichen Geschwindigkeiten
der Stange des Stoßdämpfers gemessen
wurden, einschließlich
der Geschwindigkeit Null (0 m/s oder statisch, 1 m/s, 2 m/s, 2,5
m/s, 3 m/s, 3,5 m/s, 4 m/s, 4,5 m/s und 5 m/s). Man stellt fest,
daß der
Druck P (oder die Kraft F) nahezu unabhängig von der Geschwindigkeit
ist (die betrachteten Geschwindigkeiten liegen unter der kritischen
Geschwindigkeit), so daß die
dynamische Kennlinie in der Tat nahezu auf der statischen Kennlinie
festgesetzt bleibt. Man stellt fest, daß die Veränderung des Druckes nur um
einige Prozent variiert, während
die Veränderung
der Geschwindigkeit von 0 auf 5 m/s vergleichsweise beträchtlich
ist.
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Es
ist klar, daß die
in den vorgenannten Diagrammen gezeigten Kennlinien des erfindungsgemäßen Stoßdämpfers nichts
mit denen der herkömmlichen
Stoßdämpfer zu
tun haben.
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Im
folgenden werden weitere strukturelle Ausführungsvarianten des soeben
beschriebenen Stoßdämpfers unter
Bezugnahme auf die 17 bis 23 knapp beschrieben.
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In 17 hat man für die sich
einander entsprechenden Elemente die gleichen Bezugszeichen verwendet
wie zuvor, jeweils um 100 erhöht.
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Die
konstruktive Lösung
der 17 unterscheidet
sich von der der 2 durch
die Tatsache, daß jede
flexible, dichte Umhüllung 150, 160 in
der dazugehörigen
Innenkammer 120, 121 der Anordnung 112 aus
Stange/Kolben frei aufgehängt
ist, und vor allem durch die Tatsache, daß die gemeinsame Ausgleichskammer 130 mit
flexibler Wand 131 (Luft enthaltender Balg aus Metall oder
Kunststoff) im Inneren des hohl vorgesehenen Kolbens 113 angeordnet
ist. Die Kompressionskammern 118, 119 stehen mit
dem Raum, der die Umhüllungen 150, 160 umgibt, über Fenster 114.3, 115.3 in
Verbindung. Die hydraulische Verbindung und der Gleich-Druck im
statischen Zustand werden auf jeder Seite des Kolbens durch bewegliche
Ventile 132, 133 sichergestellt, die über eine
Blattfeder 132', 133' angebracht
sind, wobei jedes Ventil ferner einen zentralen Durchgang 138, 139 aufweist,
der eine konstante kalibrierte Öffnung
bildet (in diesem Fall nicht einstellbar). Da die Abschnitte 114, 115 der
hohlen Stange unterschiedliche Durchmesser haben, hat man eine Rückprallkraft,
die größer als
die Stoßkraft
ist (bezeichnet Fr > Fch).
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In 18 sind die Bezugszeichen
nochmals um 100 erhöht.
Der Unterschied zur Ausführungsvariante
der 17 liegt in der
Verbindung mit der Ausgleichskammer 230: man verwendet
ein zentrales Rohr 232',
dessen Enden durch Schwimmventile 232, 233 mit
kalibriertem zentralen Durchgang 238, 239 verschließbar sind
und das über
in der Mitte befindliche Öffnungen 232'' in die Kammer 230 mündet. Die
flexible Umhüllung 231,
die sich in der Ausgleichskammer 230 befindet, enthält wie zuvor
Luft, jedoch ist sie in diesem Fall in Form eines ringförmigen Balges
vorgesehen, der das zentrale Rohr 232' umgibt. Wie zuvor hat man die
Relation Fr > Fch.
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Die
Lösung
der 18 ist dann vorteilhafter als
die der 17, wenn man über einen
sehr kleinen, ringförmigen
Raum verfügt,
um die Rückschlagventile 132, 133 (17) außerhalb der Abschnitte 114, 115 anzuordnen.
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Schließlich ist
es so gelungen, einen Stoßdämpfer herzustellen,
der einen sehr hohen Grad an Energiedissipation aufweist, d. h.
in der Größenordnung
von 90 bis 95%, während
die herkömmlichen Stoßdämpfer nur
Werte erreichen, die bestenfalls allgemein zwischen 30 und 40% liegen.
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Ferner
hat man gesehen, daß die
auf die Anordnung aus Stange/Kolben des Stoßdämpfers ausgeübte Kraft
in bestimmten Geschwindigkeitsbereichen unabhängig von der Geschwindigkeit
ihrer Verschiebung bleiben kann. Diese Eigenschaft, die mit den
herkömmlichen
Stoßdämpfern noch
nie erzielt wurde, kann einen optimalen Komfort für die Fahrgäste eines
Fahrzeuges bieten. Mit Hilfe der Drosselorgane kann man die Linearität der Verbindung
zwischen der Kraft und der Geschwindigkeit im Bereich niedriger
Geschwindigkeiten sicherstellen. Der Einstellvorgang der Drosselorgane
zum Erreichen der betroffenen Zone von Geschwindigkeiten besteht
im Verändern
des Querschnittes für
den Durchtritt des Hydraulikfluids, derart, daß der maximale Wert des hydraulischen
Widerstandes des Drosselorgans gleich dem Kapillardruck ist, der
das Eindringen der Flüssigkeit
in den porösen
Raum der Matrizen der heterogenen Struktur sicherstellt, die in
den flexiblen Umhüllungen
untergebracht ist. Im Bereich von Geschwindigkeiten, die jenseits
eines kritischen Schwellenwertes liegen, wird die Kraft abhängig von der
Verschiebungsgeschwindigkeit. Die heterogenen Systeme haben in diesem
Fall eine Filterfunktion für die äußeren Störungen,
wodurch ein exzellenter Komfort für die Fahrgäste des Fahrzeugs gewährleistet
wird und ebenso die Belastungen auf die Gesamtheit des Fahrzeuges
verringert werden.
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Ferner
gelang es, einen Stoßdämpfer zu
erhalten, der 30 bis 40% leichter als die herkömmlichen Stoßdämpfer ist,
sowie 30 bis 40% weniger voluminös
(1500 cm für
das Volumen des homogenen Fluids (Öl) in den Arbeitskammern eines
herkömmlichen Stoßdämpfers,
verglichen mit 12 bis 15 cm für
das Volumen des heterogenen Fluids in einem erfindungsgemäßen Stoßdämpfer).
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Schließlich kann
mit dem erfindungsgemäßen Stoßdämpfer ein
Betrieb in einem Frequenzband in Erwägung gezogen werden, das bis
zu 30 Hertz und darüber
hinaus reicht, während
ein herkömmlicher
Stoßdämpfer kaum über 6 Hertz
geht.
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Die
Anwendungsgebiete der Erfindung sind sehr zahlreich, und man kann
beispielhaft und nicht einschränkend
Kraftfahrzeuge, Schienenfahrzeuge, Schienen-Prellböcke, Fahrwerke von Luftfahrzeugen,
Motoraufhängungen,
diverse Vibrationsschutzvorrichtungen (einschließlich für Schallwellen), erdbebenfeste
Systeme und Ankopplungen von Weltraum-Modulen anführen.