DE60100706T2 - Verfahren zur Herstellung gefüllter Brotsnacks mit langer Lagerfähigkeit - Google Patents

Verfahren zur Herstellung gefüllter Brotsnacks mit langer Lagerfähigkeit Download PDF

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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A21BAKING; EDIBLE DOUGHS
    • A21DTREATMENT, e.g. PRESERVATION, OF FLOUR OR DOUGH, e.g. BY ADDITION OF MATERIALS; BAKING; BAKERY PRODUCTS; PRESERVATION THEREOF
    • A21D13/00Finished or partly finished bakery products
    • A21D13/30Filled, to be filled or stuffed products
    • A21D13/37Co-extruded products, i.e. products obtained by simultaneous extrusion of the dough and the filling

Description

  • STAND DER TECHNIK
  • Brot ist in vielen Ländern ein alltägliches Nahrungsmittel. Insbesondere dunkles Roggenvollkornbrot gewinnt zunehmend an Popularität.
  • Abgesehen von diesem Wachstumsmarkt ist auch der Verzehr von Snacks ein wachsender Konsumententrend auf der ganzen Welt, wobei der Schwerpunkt auf süßen und salzigen Snacks liegt. Was fehlt, sind praktische und qualitativ erstklassige pikante Snacks auf der Basis von Brot, insbesondere dunklem Roggenbrot, z. B. mit Käse- oder Wurstfüllung.
  • Snacks auf Teigbasis mit Füllungen und längerer Haltbarkeitsdauer werden derzeit durch Kombinieren z. B. von Cremes auf Fettbasis in verschiedenen Geschmacksrichtungen oder Fruchtfüllungen mit dem Rohteig vor dem Backvorgang hergestellt.
  • Die vorhandenen Snacks auf Weizenteigbasis mit Füllungen oder salzigen, mit Creme auf Fettbasis gefüllten Kräcker haben gemeinsam, daß sie oft sehr trocken und nicht von guter Qualität sind. Um haltbar zu sein, ist es notwendig, daß der Wassergehalt dieser Snacks niedrig ist. Ein Synonym für die Trockenheit ist die Menge an freiem Wasser in diesem Nahrungsmittel, gemessen als die sogenannte Wasseraktivität (Aw-Wert), wobei reines Wasser den Wert 1 besitzt. Ein trockener Kräcker liefert einen Aw-wert von etwa 0,2, und ein weicher Hefeteig oder ein Biskuitteig liefert Aw-Werte von etwa 0,80–0,89. Bei diesen Werten ist das Risiko, daß krankheitserregende Bakterien wachsen, gleich null, jedoch ist eine GMP (Gute Herstellungspraxis) bei der Verarbeitung notwendig, um auch das Risiko eines möglichen Hefe- und Schimmelwachstums zu verringern.
  • Um zu verhindern, daß Snacks aus gefülltem Brotteig nach dem Backen und insbesondere bei der Lagerung aufweichen, ist es notwendig, daß die Füllung eine, bezogen auf die Wasseraktivität des Teiges, ähnliche oder verringerte Wasseraktivität besitzt. Durch diese ausgewogene Wasseraktivität wird gewährleistet, daß kein Wasser zwischen der Füllung und dem Teig übertragen wird. Pikante oder süße Cremes auf Milchbasis können so formuliert werden, daß sie eine ähnliche Wasseraktivität besitzen, jedoch schmecken sie dann sehr trocken und nicht mehr frisch. Wenn eine frische Scheibe Brot mit Butter und dann z. B. mit Rahmkäse bestrichen wird, geschieht dies bekanntlich für den sofortigen Verzehr. Sie muß innerhalb von Stunden verzehrt werden, da Feuchtigkeit von dem Belag in das Brot übergeht. Frische Milchprodukte, wie z. B. Frischkäse oder Rahmkäse, besitzen eine Wasseraktivität von etwa 0,98–0,99, bei Schmelzkäseaufstrichen oder Wurstaufstrichen liegt sie wegen des hohen Salzgehaltes bei etwa 0,96.
  • Ungekühlt oder bei kühler Lagerung haltbare Snacks, die aus Teig und Füllung bestehen, werden derzeit durch Zugabe z. B. einer Aw-reduzierten süßen Milchcreme auf Fettbasis zum rohen Hefeteig vor dem Backen oder zu der gebackenen Ware nach dem Backen und Abkühlen hergestellt. Wenn mit Teig umkleidete Snacks unter Verwendung süßer oder pikanter Füllungen mit Aw-Werten von mehr als 0,85 hergestellt werden, empfiehlt es sich, den Snack vollständig mit der Füllung zu backen, um eine optimale GMP zu erzilen. Wie bereits beschrieben, werden Snacks auf Teigbasis mit längerer Haltbarkeitsdauer durch Zugabe der Füllung zum Rohteig vor dem Backen hergestellt. Während des Backens wird die Füllung der Konvektionswärme ausgesetzt. Je nach der für den einzelnen Teigtyp erforderlichen Backzeit, könnte es passieren, daß die Füllung im Inneren irgendwann einmal zu Kochen anfängt. Damit einhergehend bewirkt der durch Druck erzeugte Dampf eine Ausdehnung der Füllung, wodurch Druck auf den Teig ausgeübt wird. Wenn der Teig nicht flexibel genug ist oder sich nicht in gleicher Weise ausdehnt, ist es möglich, daß die Füllung explosionsartig durch Risse in dem Teig austritt, was den ganzen Snack zerstört. Das nach dem Backen erhaltene Produkt würde für den Verbraucher inakzeptabel sein. Die Herstellung von Roggenbrot basiert auf sehr langen Backvorgängen. Deshalb ist es extrem schwierig, z. B. mit Rahmkäse gefüllte Roggenbrot-Snacks zu erzeugen.
  • Die Herstellung gefüllter Brot-Snacks bringt im allgemeinen ein weiteres Problem mit sich, insbesondere wenn flexible gehende Teige auf Hefe- oder Triebmittelbasis verwendet werden. Diese Teige halten der Ausdehnung der Füllung während des Backens stand, es wird jedoch oft beobachtet, daß ein Hohlraum im Inneren des Snacks im obersten Teil der Füllung nach dem Abkühlen verbleibt. Dies ist ein offensichtlicher Qualitätsmangel und verringert die Verbraucherakzeptanz des Snacks.
  • Es war bekannt, daß dunkles Roggenbrot eine ziemlich lange Haltbarkeitsdauer besitzt, verglichen mit anderen, eher auf Weizenteig basierenden Broten. Dies liegt hauptsächlich daran, daß es aus sauer fermentiertem Roggenteig hergestellt wird, der dem Roggenbrot nach dem Backen einen niedrigen pH-Wert von etwa 4,4– 4,6 verleiht. Wenn dieses Brot zusätzlich in einem geschlossenen Behälter nach dem Backen vollständig pasteurisiert wird, kann eine Haltbarkeitsdauer von bis zu 6 Monaten bei der Lagerung bei Umgebungsbedingungen erzielt werden. Anders als andere Brote, ist Roggenbrot auch ziemlich feucht und besitzt, je nach Frische und Rezeptur des Brotes, eine Wasseraktivität von etwa 0,95–0,97.
  • Beim Bestreichen einer Scheibe dunklen Roggenbrots, z. B. Pumpernickel, mit Rahmkäse mit einem Aw-Wert von etwa 0,99, kommt es vor, daß das Roggenbrot nach einer Weile weich wird, da die relative Aw-Differenz noch zu einem bedeutenden Feuchtigkeitstransfer führt. Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Roggenbrot-Snacks z. B. mit einer rahmkäseartigen Füllung, der bei kühler Lagerung mehr als 6 oder 12 Wochen stabil ist, ohne daß ein bedeutender Feuchtigkeitstransfer stattfindet.
  • Es ist auch bekannt, daß der Geschmack von Brot oder anderen Backwaren vornehmlich während des Backverfahrens erzeugt wird. Die Einwirkung von Wärme führt zur Karamelisierung der Zuckerkomponenten oder zu einer Maillard-Reaktion der anderen Teigkomponenten, die zu den typischen Backaromen, -gerüchen und -farben führt. Dies gilt besonders für das Roggenbrot-Backverfahren. Roggenbrot muß ziemlich lange gebacken werden, um die typische dunkle Farbe und das typische kräftige Aroma anzunehmen. Wie oben beschrieben, wäre es extrem schwierig, einen gefüllten Roggenbrot-Snack herzustellen, der einem solchen Backverfahren ausgesetzt wird.
  • Die NL-A-8100325 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung eines neuen gefüllten Roggenbrotes, das lange Backzeiten erfordert und bei dem das Produkt heiß in Folien verpackt wird.
  • Die DE-A-41 42 018 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung eines haltbaren gefüllten Brotes. Dieses Verfahren hat den Nachteil, daß der Feuchtigkeitstransfer nicht gelöst ist, die Füllungen sehr begrenzt sind und die Pasteurisierung in zwei speziellen Kunststoffolien stattfindet.
  • Die DE-A-39 25 055 lehrt ein Verfahren zur Herstellung eines natürlichen gefüllten Nahrungsmittels (Roggenbrot), das von rohem Sauerteig ausgeht und bei dem ein vollständiger Backvorgang durchgeführt wird. Die Haltbarkeitsdauer der Produkte ist kurz, da der Feuchtigkeitstransfer nicht berücksichtigt wird.
  • Die DE-U-296 09 924 veranschaulicht ein Verfahren zur Herstellung einer mit Teig umkleideten Wurst, bei dem vorgebackener Roggenteig verwendet wird, um eine spezielle Wurst zu umkleiden, welche für den sofortigen Verzehr bestimmt ist. Ein Pasteurisierungsverfahren in der Verpackung wird nicht erwähnt.
  • Die DE-A-25 15 224 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung eines schneidbaren Fertiggerichts, bei dem eine spezielle schichtbildende Technik eingesetzt wird, um eine auf Roggenbrot basierende gebackene Speisenzubereitung zum sofortigen Verzehr herzustellen.
  • Die US-A-4 721 622 stellt Snack-Food-Produkte zur Verfügung, wobei diese so hergestellt werden, daß, um sie essen zu können, lediglich das Öffnen oder Entfernen der Umhüllung oder des Verpakkungsmaterials erforderlich ist. Die Snack-Food-Produkte bestehen aus einer äußeren Hülle und einer Füllungszusammensetzung in einer sterilen wasserdichten Verpackung, welche die Hülle und die Füllung vollständig umschließt, und angeblich sind sie mikrobisch stabil und haben eine lange Haltbarkeitsdauer bei Umgebungstemperatur; die Hülle und die Füllung sind jedoch mikrobisch instabil, wenn die Verpackung fehlt. Das Verfahren zur Herstellung der Snack-Food-Produkte umfaßt die Herstellung einer Hülle aus Teig, das Unterziehen der Hülle einem ersten Erwärmungsschritt, das Einbringen einer Füllungszusammensetzung in die erwärmte Teighülle, das Schließen der Hülle und das Unterziehen des resultierenden Produkts einem zweiten Erwärmungsschritt. Bevor oder nachdem das wärmebehandelte Produkt auf normale Umgebungstemperatur abgekühlt wird, wird es in einer sterilen wasserdichten Verpackung vollständig eingeschlossen. Der erste und der zweite Erwärmungsschritt können bewirken, daß die Teigstücke gebacken werden, d. h. ein Vorbackschritt, gefolgt von einem Fertigbackschritt, oder einer der Schritte kann ein Backschritt per se sein, wohingegen der andere eine andere Art von Erwärmungsschritt ist, der z. B. die Produkte einer Retortenbehandlung, einer Pasteurisierung, einer Sterilisierung oder einer anderen Wärmebehandlungswirkung aussetzt.
  • Alle diese Druckschriften des Stands der Technik haben gemeinsam, daß die Aspekte Haltbarkeitsdauer und Beständigkeit in bezug auf irgendwelche Qualitätsmängel aufgrund von Feuchtigkeitstransfer oder mikrobiologischen Einschränkungen nicht erwähnt werden.
  • DAS DER ERFINDUNG ZUGRUNDELIEGENDE PROBLEM
  • Das der vorliegenden Erfindung zugrundeliegende Problem ist, neue gefüllte teigumkleidete Snacks zur Verfügung zu stellen, die eine frischer schmeckende Füllung, einen guten authentischen Brotgeschmack, eine optimale Füllungsvolumenverteilung im Inneren des Brotes und eine lange Haltbarkeitsdauer unter kühlen und Umgebungstemperaturen liefern.
  • DIE ERFINDUNG
  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Brot-Snacks mit Füllungen mit hohem Wassergehalt und einer Haltbarkeitsdauer bei kühlen und Umgebungstemperaturen von mehr als sechs Wochen, dadurch gekennzeichnet, daß gemahlenes gebackenes Material als Ausgangsmaterial verwendet wird.
  • Die Erfindung stellt auch die Brot-Snacks zur Verfügung, welche durch dieses Verfahren erhalten werden können.
  • Das Verfahren eignen sich speziell für Snacks auf der Basis von Roggenbrot.
  • Das Verfahren der Erfindung umfaßt vorzugsweise die folgenden Schritte:
    • (i) das gebackene Brot wird gemahlen,
    • (ii) Wasser wird zu dem gemahlenen Brot hinzugegeben, um dessen Extrudierbarkeit zu verbessern und seine Wasseraktivität auf etwa 0,95–0,98 oder höher einzustellen,
    • (iii) die Brot/Wasser-Mischung wird zu einem Brotteig geknetet,
    • (iv) der Brotteig wird zusammen mit der Füllung coextrudiert und
    • (v) die Snacks werden geformt, verpackt und pasteurisiert.
  • Bei einer bevorzugten Ausführungsform wird in Stufe (ii) Glycerin in einer Menge von bis zu etwa 5 Gew.-% hinzugefügt, um die Einstellung der Ziel-Wasseraktivität zu ermöglichen und die Coextrusionsfähigkeit des Brotes zu verbessern.
  • Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird in Schritt (ii) Proteinpulver in einer Menge von bis zu etwa 5 Gew.-% hinzugefügt, um die Hafteigenschaften des Brotteiges zu verbessern.
  • Die Wasseraktivität der Füllung und diejenige des Brotes in den fertigen Snacks sind etwa gleich und liegen im Bereich von etwa 0,95–0,98, vorzugsweise 0,96–0,97.
  • DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
  • Das Verfahren der Erfindung ermöglicht die Herstellung einer Reihe von neuen Mehrkomponenten-Snack-Produkten. Diese Snack-Produkte besitzen eine frisch schmeckende Füllung, einen guten authentischen Brotgeschmack, eine optimale Füllungsvolumenverteilung im Inneren des Brotes und eine lange Haltbarkeitsdauer unter kühlen und Umgebungstemperaturen.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich besonders für pikante Snacks auf Roggenbrotbasis und mit käseartigen Füllungen wie Schmelzkäse, Aw-reduzierter Rahmkäse, aber auch süßen Zusammensetzungen. Der Hauptunterschied zu herkömmlichen Verfahren ist, daß diese Erfindung bereits gebackenes Brot. als Ausgangsmaterial verwendet. Dies hat den Nutzen, daß ein zusammengesetzter Snack nicht noch weiter gebacken werden muß, um die typischen und beliebten Brotaromen zu entwickeln. Die angewanäte Pasteurisierung des gesamten Snacks in der Verpackung liefert ein sicheres Produkt, das, in Abhängigkeit von der Zusammensetzung, entweder gekühlt oder bei Umgebungstemperaturen für eine lange Zeit aufbewahrt werden kann.
  • Das Verfahren dieser Erfindung wird nun detaillierter beschrieben.
  • Ein auf herkömmliche Weise in Formen in großer Menge gebakkenes Roggenbrot wird nach dem Backen mittels eines Cutters mit rotierendem Messer oder eines Mischers mit hoher Scherkraft, wie z. B. eines Stephan-Cutters, zu groben Krümeln zermahlen. Die Feuchtigkeit und folglich die Wasseraktivität dieser Mischung werden durch Zugabe einer definierten Menge Wasser und/oder Glycerin eingestellt. Wenn ein Snack mit einer feuchteren frischen Füllung, wie z. B. einer rahmkäseartigen Füllung, angestrebt wird, werden kleine Wassermengen, z. B. etwa 10% Wasser zugegeben, um den anfänglichen Aw-Wert auf etwa 0,95 bis 0,98 zu erhöhen.
  • Die Wasseraktivität ist folgendermaßen definiert:
    Figure 00080001
    wobei
    P = Partialdruck des Wassers im Nahrungsmittel bei der Temperatur T,
    Po = Sättigungs-Wasserdruck von reinem Wasser bei der gegebenen Temperatur T.
  • Die Aw-Einstellung kann durch Zugabe von Glycerin in gewissem Maße ausgeglichen werden. Dies ermöglicht die weitere Zugabe von Wasser, die manchmal zur Verbesserung der Coextrusionsfähigkeit des erzeugten Teiges notwendig ist. Andererseits erwies sich Glycerin als sehr nützlich zur Verbesserung der Teigstruktur nach der Pasteurisierung. Demnach könnten empfohlene Anwendungsmengen im Bereich zwischen 0 und etwa 5 Gew.-%, vorzugsweise bei etwa 2 Gew.-%, liegen. Um die Verarbeitbarkeit der aus Brotkrümeln und Wasser und Glycerin hergestellten Teigmischung weiter zu verbessern, wird die Zugabe von Proteinpulver in einer Menge im Bereich von 0 bis etwa 5 Gew.-%, besonders bevorzugt etwa 2–3 Gew.-%, empfohlen. Jedes beliebige Protein, das, wenn angefeuchtet, gute Hafteigenschaften liefert und das bei der Wärmebehandlung koaguliert, kann verwendet werden. Dies können Tier-, mikrobische oder Pflanzenproteinpulver sein. Getreideproteine, wie z. B. Gluten, sind bevorzugt, Albumen-Protein ist jedoch besonders bevorzugt. Es hilft, die Hafteigenschaften des Teiges, die für eine gute Formbarkeit in einem Coextrusionsverfahren notwendig sind, zu verbessern, aber wichtiger noch sorgt es für die erwünschte Festigkeit des Roggenteiges nach der Pasteurisierung, wenn eine erhöhte Menge an Wasser zugefügt worden ist, um den Aw-Wert zu erhöhen. Weitere untersuchte Zutaten zur Förderung der Extrusionsfähigkeiten und der Wiederherstellung der Teigfestigkeit waren Stärke oder andere Hydrokolloide, insbesondere wenn sie vor der Zugabe in einem getrennten Kochschritt vollständig in dem vom Rezept festgelegten Wassergehalt hydriert worden waren. Jede beliebige Stärke oder jedes beliebige Hydrokolloid eignet sich zur Festigung des Teiges, jedoch erwiesen sich Mischungen aus nativen Stärken mit Maltodextrinen, insbesondere eine Mischung einer nativen wachshaltigen Maisstärke mit Dextrin, als besonders geeignet im Hinblick auf die gleichzeitige Bereitstellung sehr guter Hafteigenschaften.
  • Der erzeugte klebrige Roggenteig, der auf einen Aw-Wert von etwa 0,97 eingestellt wurde, kann in einen der Einfülltrichter eines Rheon-Coextruders gegeben werden. Diese Maschine ist in der Lage, Teig mit der Füllung zu einem Mehrkomponenten-Snack zu vereinen. Die Füllung könnte z. B. ein in Großbritannien auf dem Markt unter der Handelsbezeichnung Dairylea bekannter Standard-Schmelzkäseaufstrich sein. Es ist auch möglich, nichtschmelzbaren geriebenen Schmelzkäse zu verwenden, wenn eine sehr harte Füllung erwünscht ist. Beide Füllungen haben Aw-Werte von ungefähr 0,95– 0,97, je nach ihrer Trockenmasse.
  • Eine aus Rahmkäse gewonnene Füllung wäre zur Erzeugung eines frisch schmeckenden Snacks besonders bevorzugt. Um die Wasseraktivität von Rahmkäse auf den Zielwert zu reduzieren, wird empfohlen, in das herkömmliche laufende Rahmkäseherstellungsverfahren durch Zugabe spezieller Zutaten einzugreifen. Sogenannte Feuchthaltemittel, wie z. B. Glycerine, Sorbit, aber auch gewöhnlicher Zucker oder gewöhnliches Salz, sind zur Aw-Verringerung am effektivsten. Alle haben gemeinsam, daß sie eine sehr negative Auswirkung auf den Geschmack des Rahmkäses haben. Abgesehen von der Verwendung von Feuchthaltemitteln, hat die Zugabe beliebiger lebensmittelunbedenklicher Zutaten eine Auswirkung auf die Wasseraktivität, da die Trockenmasse in dem Rahmkäse ansteigt. Es wurde festgestellt, daß Proteine die stärkste relative Aw-Verringerungswirkung besitzen, gefolgt von nichtsüßen Maltodextrinen und Fett.
  • Demgemäß wird eine wohlausgewogene Mischung aus Milcheiweiß, Fett und Kohlenhydraten zur Herstellung eines Produkts der Erfindung gewählt. Zum Beispiel werden 80% Rahmkäse (40% Trockenmasse) mit 10% Magermilchpulver, 6% Maltodextrin mit niedrigem DE, 2% Carboxymethylcellulose und 2% Glycerin (alle %-Angaben sind Gew.-%) bei 75°C homogenisiert und pasteurisiert und in Eimer gefüllt. Dieser Rahmkäse hat eine Wasseraktivität von etwa 0,97 und liefert auch eine gute Wärmestabilität, wenn er einer zweiten Erwärmung in einem Snack ausgesetzt wird. Die Füllung wird in den zweiten Einfülltrichter des Rheon-Extruders gegeben und in den Roggenteig coextrudiert, so daß ein Teigriegel mit rahmkäseartiger Füllung gebildet wird. Die Füllung ist vollständig von dem erzeugten Teig-Snack umgeben. Er wird einzeln in einen versiegelbaren Kunststoff z. B. auf einer Form-Fill-Seal-Verpackungslinie (FFS-Verpackungslinie) verpackt. Bevor sie versiegelt wird, wird die Snack-Packung leicht unter Vakuum gesetzt und einer modifizierten Atmosphäre (MAP) ausgesetzt. Der verminderte Druck in der Packung führt dazu, daß der Teig bei der Einwirkung äußerer Wärme besser in Form bleibt. Anschließend durchlaufen die Snack-Packungen ein Mikrowellenheiztunnel mit gesteuerter Einwirkung von elektrischer Wärme, so daß gewährleistet ist, daß der Snack wenigstens eine Minute lang durchgehend 75°C erreicht. Die Snack-Packung könnte auch in einer feuchten Wärmeumgebung (85°C), die von einem kontinuierlich oder chargenweise arbeitenden Autoklaven bereitgestellt wird, pasteurisiert werden.
  • Nach dem Abkühlen ist der resultierende Snack vollständig intakt und liefert eine hervorragende Geschmacksqualität. Er kann, in Abhängigkeit von der Art des Teiges, der Füllung und der Veränderlichkeit der Zusammensetzung, in der Kühlung oder unter Umgebungsbedingungen mehr als 6 Wochen aufbewahrt werden.
  • BEISPIEL
  • Die Rezepte für die in diesem Beispiel verwendete Rahmkäsefüllung und das in diesem Beispiel verwendete Roggenbrot sind nachstehend angegeben:
    Zutaten für die Rahmkäsefüllung Gew.-%
    Rahmkäse 80
    Übliche Additive, z. B. Magermilchpulver, Maltodextrin, Carboxymethylcellulose, Glycerin und andere 20
    Summe 100
    Aw-Wert 0,97
    Zutaten für den Teig Gew.-%
    Roggenbrot, gemahlen 80
    Glycerin 1
    Wasser 10
    Andere übliche Additive, z. B. Eiweißpulver, Maltodextrin, Stärke und andere 9
    Summe 100
    Aw-Wert 0,96–0,97
  • Gemäß den obigen Rezepten wird ein Snack auf Roggenbrotbasis mit Rahmkäsefüllung hergestellt. Industriell hergestellte Roggenbrotlaibe werden mit einem Stephan-Mischer bei 800 U/Minute zu Krümeln geschnitten. Die Teigkrümel werden in einen Hobart-Kneter überführt und mit Eiweißpulver und einer Mischung aus Stärke, Maltodextrin und Wasser versetzt. Eine festgeschriebene kleine Menge an Wasser wird zugegeben, nur um gute Knet- und Hafteigenschaften zu gewährleisten. Die Wasseraktivität des Brotes wird auf einen Aw-Wert von 0,96–0,97 eingestellt, und der pH-Wert wird bei etwa 4,6 gemessen.
  • Nach 10minütigem Kneten bei niedriger Geschwindigkeit wird der Teig in einen der Einfülltrichter eines Rheon-Extruders mit Doppelbefüllung überführt. Der zweite Einfülltrichter enthält das modifizierte Rahmkäseprodukt. Wie oben angegeben, besteht dieser Rahmkäse aus etwa 80 Gew.-% echtem Rahmkäse und 20 Gew.-% anderen Trockensubstanzen wie Magermilchpulver und Maltodextrin. Eine kleine Menge eines Feuchthaltemittels wie Glycerin oder Sorbit (< 3%) kann zugegeben werden, um den Käse auf einen Ziel-Aw-Wert von etwa 0,95–0,98, vorzugsweise 0,96–0,97, einzustellen.

Claims (10)

  1. Verfahren zur Herstellung von Brot-Snacks mit Füllungen eines hohen Wassergehaltes und einer Haltbarkeitsdauer bei kühlen oder Umgebungs-Temperaturen von mehr als 6 Wochen, dadurch gekennzeichnet, daß gemahlenes, gebackenes Brot als Ausgangsmaterial verwendet wird.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das gebackene Brot gebackenes Roggenbrot ist.
  3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß (i) das gebackene Brot gemahlen wird, (ii) Wasser zu dem gemahlenen Brot hinzugegeben wird, um dessen Extrudierbarkeit zu verbessern und seine Wasseraktivität auf etwa 0,95–0,98 oder höher eizustellen, (iii) die Brot/Wasser-Mischung zu einem Brotteig geknetet wird, (iv) der Brotteig zusammen mit der Füllung coextrudiert wird und (v) die Snacks geformt, verpackt und pasteurisiert werden.
  4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß in Stufe (ii) Glycerin in einer Menge von bis zu etwa 5 Gew.-% hinzugefügt wird, um die Einstellung der Ziel-Wasseraktivität zu erlauben und die Coextrusionsfähigkeit des Brotes zu verbessern.
  5. Verfahren nach den Ansprüchen 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß in Stufe (ii) Proteinpulver in einer Menge bis zu etwa 5 Gew.-% hinzugefügt wird, um die Hafteigenschaften des Brotteiges zu verbessern.
  6. Verfahren nach irgendeinem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Wasseraktivität der Füllung und diejenige des Brotes in den fertigen Snacks etwa gleich sind und in dem Bereich von etwa 0,95 bis 0,98, vorzugsweise 0,96 bis 0,97, liegen.
  7. Brot-Snacks mit Füllungen eines hohen Wassergehaltes und einer Haltbarkeitsdauer bei kühlen oder Umgebungs-Temperaturen von mehr als 6 Wochen, erhält ich durch Verwendung von gebackenem Brot als Ausgangsmaterial.
  8. Brot-Snacks nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Brot Roggenbrot ist.
  9. Brot-Snacks nach den Ansprüchen 7 oder 8, erhältlich durch das Verfahren nach irgendeinem der Ansprüche 3 bis 5.
  10. Brot-Snacks nach irgendeinem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Wasseraktivität der Füllung und diejenige des Brotes etwa gleich sind und in dem Bereich von etwa 0,95 bis 0,98, vorzugsweise 0,96 bis 0,97, liegen.
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