-
Gebiet der
Erfindung
-
Die vorliegende Erfindung betrifft
Nahrungsmittelprodukte auf Mehlbasis, die nach dem Vorfritieren
geschmeidig, biegsam und elastisch bleiben. Insbesondere betrifft
die vorliegende Erfindung Teig, der vorfritiert werden kann, jedoch
solch einen Feuchtigkeitsgehalt beibehält, daß er anschließend zu
dem gewünschten Endprodukt
geformt und gegart werden kann.
-
Allgemeiner
Stand der Technik
-
Vorgegarte, zubereitungsfertige Produkte
sind im Lauf der letzten Jahre wegen der Leichtigkeit, mit der sie
vom Endverbraucher zubereitet werden können, und der ständigen Verbesserung
der Produktqualität
immer beliebter geworden. Zu den vorgegarten, zubereitungsfertigen
Produkten zählen
zum Beispiel Produkte auf Mehlbasis, die vom Hersteller vorgegart
werden können.
Der Endverbraucher kann dann den Garvorgang mit weniger Zeit- und
sonstigem Aufwand beenden, als dies bei der Herstellung eines hausgemachten
Produkts der Fall wäre,
kann jedoch noch immer Ergebnisse erzielen, die einem hausgemachten
Produkt ähnlich sind.
-
Wird ein mehlhaltiges Produkt erhitzt,
wie während
der Garung des Produkts, beginnt eine chemische und physikalische
Umwandlung der Stärke-
und Proteinkomponenten des Mehls. Diese Umwandlungen tragen zur
Struktur und Textur des gegarten Produkts bei. Außerdem wird
durch das Erhitzen eines Produkts auf Mehlbasis ein Teil der in
dem Mehl enthaltenen Feuchtigkeit und des Wassers, das zur Herstellung
des Produkts auf Mehlbasis zugesetzt wurde, entfernt. Der Feuchtigkeitsverlust
kann in Kombination mit den das Produkt auf Mehlbasis während des
Erhitzungsvorgangs eine Starrheit erlangt.
-
Bei vorgegarten Produkten ist es
wünschenwert,
für den
Endverbraucher ein Produkt bereitzustellen, das, wenn es fertig
gegart ist, die Textur und Struktur eines vollständig gegarten hausgemachten
Produkts aufweist. Bei manchen vorgegarten Produkten ist es zusätzlich wünschenswert,
ein Produkt für
den Endverbraucher bereitzustellen, das so biegsam ist, daß es vor
dem letzten Garungsschritt in eine gewünschte Form gebracht und sogar
mit zusätzlichen
Zutaten gefüllt
oder bedeckt werden kann.
-
Solch ein Produkt auf Mehlbasis,
das vom Hersteller vorgegart werden kann, um anschließend vom Endverbraucher
geformt und fertig gegart werden zu können, ist zum Beispiel eine
eßbare
Hülle wie
eine Tortilla. Eßbare
Hüllen
können
mit anderen Bestandteilen kombiniert werden, um verschiedene Produkte
herzustellen, wie zum Beispiel Tacos, Quesadillas, Flautas, Burritos,
Taco-Salat-Hüllen,
Taco- oder Tortilla-Chips, Pizzas, Enchiladas, Piroggen, gefüllte Sandwiches,
Brötchen
mit Ei, Snack-Brötchen, Samosas,
Taquitas und dergleichen.
-
Verfahren zur Formung von Nahrungsmitteln
auf Mehlbasis wie Tortillas, Tacos und dergleichen zählen zum
Stand der Technik.
-
Bei traditionellen Verfahren zur
Herstellung von Tortillas bedient man sich einer Art von Backschritt
in Kombination mit zusätzlichen
Garungsschritten, um zu der gewünschten
Struktur und Textur des Endprodukts zu gelangen.
-
Ein Beispiel eines bekannten Verfahrens
zur Herstellung eines Teigblatts ist das US-Patent Nr. 4,950,490;
das eine starre, krümelige
Taco-Hülle
aus einem durch Fritieren in Fett vorgegarten Teigblatt bereitstellt.
Die Taco-Hülle
weist einen blättrigen
Teil auf, der mindestens 60% der Taco-Oberfläche umfaßt. Die Taco-Hülle enthält weiterhin mindestens 4%
eines verflüchtigbaren
Plastifikators, weniger als 35% Gesamtplastifikator sowie Mehl,
bei dem es sich zu mindestens 50% um Maismehl handelt.
-
Zur Herstellung eines biegsamen vorgegarten
Produkts ist, um dem Produkt eine geeignete Biegsamkeit zu verleihen,
auch eine Art von Gar- oder Back-Nachbehandlungsschritt
erforderlich. Typischerweise beinhaltet der Gar- oder Back-Nachbehandlungsschritt
eine Art Hydratisierung oder Behandlung mit einem Plastifikator,
was mit einem Aufwärmschritt
vor dem letzten Garungsschritt kombiniert werden kann.
-
Aus dem US-Patent Nr. 3,930,049 ist
ein Verfahren zur Herstellung einer lagerfähigen, biegsamen Tortilla bekannt.
Das Verfahren umfaßt
die folgenden Schritte: (a) leichtes Fritieren einer heißen, vorgebackenen Tortilla,
um einen Restfeuchtigkeitsgehalt von 13,5 zu erzielen und die Tortilla
zu sterilisieren, (b) Halten der fritierten sterilen Tortilla bei
erhöhter
Temperatur, sowie (c) Verpacken und Einsiegeln der fritierten sterilen
Tortilla in einem feuchtigkeitsdichten Behältnis. Die Tortilla wird vom
Endverbraucher in dem Behältnis
gekocht und erwirbt so die gewünschte
Biegsamkeit.
-
Das US-Patent Nr. 4,781,932 beschreibt
eine Nahrungsmittelhülle
und Verfahren zu ihrer Herstellung. Die Hülle enthält über 25% Stärke, 20–38% nichtverflüchtigbaren
Plastifikator und mindestens einen blättrigen Teil, der mehr als
60% der Oberfläche
ausmacht. Die Hülle
enthält
weiterhin einen Plastifikator und einen Weichmacher im Bereich von
28%-60%. Die Hülle wird
teilweise gebacken (was auch als vorgebacken bezeichnet wird), dann
fritiert, bis der Teig steif ist, und schließlich mit einem Weichmacher
wie Wasser befeuchtet.
-
Das US-Patent Nr. 4,735,811 beschreibt
eine gebackene Tortilla und ein Verfahren zur ihrer Herstellung.
Die Tortilla enthält
mindestens 25% Stärke,
25–55%
Plastifikator, mit Wasser (nach dem Garen weniger als 25%) und einer
Wasserhaltekapazität
von über
1,5.
-
Ein fritierter Teig mit einem Feuchtigkeitsgehalt
unter ungefähr
10 Gew.-% führt
zu einem starren Teigprodukt. Bei früheren Ansätzen zur Bereitstellung eines
gegarten Teigprodukts, das biegsam ist, war immer irgendeine Art
von Gar-Nachbehandlung erforderlich, um dem gegarten Teigprodukt
wieder Biegsamkeit zu verleihen. Ein Beispiel ist das US-Patent
Nr. 4,781,932, in dem dem Teig nach dem Backen und Fritieren dadurch
Feuchtigkeit verliehen wird, daß man
den starren gegarten Teig mit einem Plastifikator, wie Wasser, befeuchtet.
Dadurch, daß man
das Wasser zugibt nachdem das Produkt durch das Garen starr geworden
ist, kann das Produkt einen Feuchtigkeitsgehalt von 8–22% aufweisen,
wodurch es wieder biegsam wird. Ein weiteres Beispiel ist das US-Patent Nr. 3,930,049,
bei dem der gegarte Teig, der in ein feuchtigkeitsdichtes Behältnis eingesiegelt
ist, vom Endverbraucher in kochendem Wasser erhitzt wird, um dem
Produkt eine geeignete Biegsamkeit zu verleihen. Der Verbraucher
bereitet dann das erhitzte Teigprodukt zu und stellt es durch Backen
fertig.
-
Das US-Patent Nr. 3,864,505 betrifft
die Herstellung von Snacks, wobei mehlhaltiges Material 5 bis 60 Sekunden
lang bei einer Temperatur im Bereich von 149°C bis 191°C in heißem Pflanzenöl fritiert
wird.
-
Das US-Patent Nr. 4,170,659 beschreibt
die Herstellung eines fritierten Pizza-Teigbodens, wobei der Teig
erst aufgehen gelassen wird und dann auf einen Endfeuchtigkeitsgehalt
im Bereich von 26 bis 36 Gewichtsprozent getrocknet wird.
-
Das US-Patent Nr. 4,889,737 beschreibt
die Herstellung eines fritierten Kartoffelchips, wobei dünne Teigblätter (in
erster Linie Kartoffelmehl) erst mit winzigen Verletzungen versehen
und dann zur Formung der Chips vorfritiert werden. Die Chips werden
anschließend
auf einen äußerst niedrigen
Feuchtegehalt fritiert.
-
Das US-Patent Nr. 5,171,600 beschreibt
die Herstellung eines fritierten Potatochips, wobei dünne Teilblätter (in
erster Linie Kartoffelmehl) zum Formen der Chips vorfritiert werden.
Den Chips wird dann mittels überhitztem
Dampf Öl
entzogen, was zu einem äußerst niedrigen
Feuchtegehalt führt.
-
Es besteht ein ständiger Bedarf an Verfahren
zur Herstellung von vorgegarten Nahrungsmitteln, wie vorfritierten
Nahrungshüllen,
die biegsam bleiben und anschließend geformt und schließlich gegart
werden können,
sodaß ihnen
die erwünschten
sensorischen Eigenschaften verliehen werden.
-
Darstellung
der Erfindung
-
Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung
wird ein Verfahren zur Herstellung eines vorgegarten, biegsamen
Nahrungsmittelprodukts ohne Vorbacken bereitgestellt. Das Verfahren
beinhaltet das Formulieren eines Mehl und Wasser enthaltenden Teigs
und Vorfritieren der Teigzusammensetzung.
-
Gemäß einem zweiten Aspekt der
Erfindung wird eine mit diesem Verfahren hergestellte vorfritierte biegsame
Teigzusammensetzung bereitgestellt. Die vorfritierte Teigzusammensetzung
weist einen Feuchtigkeitsgehalt von 13 Gew.-% bis 17 Gew.-% auf.
-
Gemäß einem weiteren Aspekt der
Erfindung wird eine Teigzusammensetzung bereitgestellt, der durch
Garen der mit diesem Verfahren erhaltenen vorfritierten Teigzusammensetzung
eine knusprige und zarte Konsistenz verliehen wird.
-
Die Erfindung stellt ein Verfahren
zur Herstellung eines biegsamen teilweise fritierten Teigs (der
auch als „vorfritiert" bezeichnet wird),
wie eine Tortilla, bereit, der während
der Lagerung biegsam bleibt und vom Konsumenten in eine beliebige
Form gebracht und gegart werden kann. Die Erfindung kommt ohne ein
mehrstufiges Verfahren, bei dem zur Wiedererlangung der bei den
Vorgarungsschritten verloren gegangenen Biegsamkeit vorgebacken,
vorgebraten und nach dem Garen behandelt wird, aus.
-
Stattdessen stellt die Erfindung
ein biegsames vorgegartes Produkt, das nur auf Vorfritieren beruht, bereit.
Mit der vorliegenden Erfindung wird ein vorfritiertes Produkt bereitgestellt,
dem während
des Vorfritierens eine Oberflächentextur
in solch einem Ausmaß verliehen
wird, daß beim
abschließenden
Garen durch den Endverbraucher eine wünschenswerte Endprodukttextur
erzielt wird, das jedoch nach dem Vorfritieren biegsam genug ist,
um vor dem abschließenden
Garen in eine gewünschte
Form gebracht zu werden.
-
Die Erfindung läßt sich bei verschiedensten
Teigen, die mit Mehl oder mit Zusammensetzungen auf Mehlbasis hergestellt
werden, anwenden. Zu den vorfritierten Zusammensetzungen, die als
Beispiele für
die vorliegende Erfindung dienen, zählen Tortillas, biegsame Taco-Hüllen, Pizzas,
Böden für „Pies" und ähnliches. Im
allgemeinen können
die Zusammensetzungen auf Mehlbasis eine beliebige Anzahl an Bestandteilen
enthalten, die üblicherweise
in Teigen und Teigprodukten vorliegen, darunter Mehle, Plastifikatoren,
Treibmittel, Emulgatoren, Salze, Stärkezusätze, Geschmacksstoffe und dergleichen.
-
Die Erfindung beinhaltet die Herstellung
eines Teigs und das Vorfritieren des Teigs. Um die Biegsamkeit des
Teigs nach dem Vorfritieren zu garantieren, handelt es sich bei
dem erfindungsgemäß verwendeten Teig
um einen Teig mit einem hohen Feuchtigkeitsgehalt und es werden
Fritierbedingungen gewählt,
die den Entwässerungsvorgang
limitieren, jedoch trotzdem noch die Aufnahme von Öl und das
Entstehen einer Teigoberflächentextur
mit mäßiger Blasenbildung
gestatten. Der Teig enthält
Mehl, Wasser und weitere Bestandteile, die typischerweise in Teigen
vorliegen, wie Emulgatoren, Treibmittel, Plastifikatoren und Salz.
Da die Erfindung ohne Vorbacken auskommt, geht vor dem Fritieren
keine Teigfeuchtigkeit verloren. Der in die Friteuse eingebrachte
Teig mit hohem Feuchtigkeitsgehalt kann im Vergleich zu einem Teig
mit niedrigerem Feuchtigkeitsgehalt oder einem Teig, der zuerst
vorgebacken oder auf andere Weise vor dem Einbringen in die Friteuse gegart
wird, länger
fritiert werden. So wird die Bildung einer richtigen Textur und
die korrekte Aufnahme von Öl erzielt,
ohne daß das
Produkt starr wird.
-
Da das Produkt nach dem Fritieren
zart und biegsam bleibt, sind Fritiernachbehandlungen zum Wiedererlangen
der Biegsamkeit, wie Rehydratation durch Befeuchten mit Wasser oder
durch Besprühen
der Teigoberfläche
mit Plastifikatoren, nicht erforderlich. Außerdem läßt sich mit dem erfindungsgemäßen Verfahren bei
dem vorfritierten Teig eine Oberflächentextur mit Blasenbildung
erzielen, die ungefähr
10% bis unter ungefähr
60% der Oberfläche
des Teigs beträgt
und trotzdem noch zu der erwünschten
Textur und Zartheit führt.
-
Kurze Beschreibung
der Abbildungen
-
Die 1 und 2 zeigen die Oberfläche von
erfindungsgemäß hergestellten
Tortillas in der Bildanalyse.
-
Detaillierte
Darstellung der Erfindung
-
Bei der Erfindung handelt es sich
um ein Verfahren zur Herstellung eines vorfritierten biegsamen Nahrungsmittelprodukts.
Ein Teig wird dadurch formuliert, daß man Mehl und Wasser mit anderen,
typischerweise in Teig vorhandenen, Bestandteilen formuliert. Der
Teig wird in eine gewünschte
Form gebracht und vorfritiert. Die vorfritierte Teigzusammensetzung
weist einen Feuchtigkeitsgehalt von 13 Gew.-% bis 17 Gew.-% auf.
Die Erfindung beinhaltet auch eine nach diesem Verfahren erhaltene
vorfritierte, biegsame Teigzusammensetzung. Die Erfindung beinhaltet
weiterhin eine durch Garen der nach diesem Verfahren erhaltenen
vorfritierten Teigzusammensetzung erhaltene knusprige, zarte Teigzusammensetzung.
Die Erfindung beinhaltet weiterhin ein Nahrungsmittel, das die vorfritierte
Teigzusammensetzung enthält.
-
Im allgemeinen umfassen die bei der
Erfindung verwendeten Teige ein bearbeitetes oder unbearbeitetes
Mehl, bei dem es sich entweder um ein weißes Mehl oder einen Vollkornbestandteil
handeln kann. Zu den Körnern,
die sich für
die Definition des Teigs der Erfindung eignen, zählen Kornbestandteile wie Mehle, Keime
und Kleie von Weizen, Hafer, Roggen, Sorghum, Gerste, Reis, Hirse,
Kartoffel und Mais sowie anderen. Die Mehle können durch Mahlen von traditionellen
Pflanzensorten oder von Hybridpflanzen, wie den sogenannten „Waxhybriden" des Maises, erhalten
werden.
-
Der Teig der Erfindung beinhaltet
weiterhin auch Wasser. Dadurch, daß es die Proteine hydratisiert, Wasserdampf
zum Lockern des Teigs bereitstellt und allgemein ein Formulierungsmedium
zur Solubilisierung und Aktivierung der verschiedenen Bestandteile
der Mischung bereitstellt, dient das Wasser der Teigentwicklung.
Der Feuchtigkeitsgehalt des vorfritierten Produkts bestimmt seine
Biegsamkeit; das anfänglich
in dem Teig vorhandene Wasser stellt daher die für ein biegsames Produkt erforderliche
Feuchtigkeit bereit.
-
Da während des Vorfritierschritts
Wasser ausgetrieben wird, ist es wünschenswert, genug Wasser hinzuzufügen, damit
diesem Feuchtigkeitsverlust Rechnung getragen wird und trotzdem
noch eine Biegsamkeit erhalten bleibt. Die bei der Teigherstellung
zugegebene Wassermenge soll jedoch auch dem Teig die rheologischen
Eigenschaften eines Teigs verleihen, ohne eine kontinuierliche Wasserphase
zu bilden. Typischerweise enthält
der Teig ungefähr
20 Gew.-% bis ungefähr
50 Gew.-% Wasser. Vorzugsweise enthält der Teig ungefähr 25 Gew.-%
bis ungefähr
40 Gew.-% Wasser.
-
Die Teige können auch noch zusätzliche
Bestandteile zur Beeinflussung der Homogenitätstextur der Teigmischung,
zur Erhöhung
der Teigstabilität,
zur Verbesserung der Genußqualität und zur
Verlängerung
der Schmackhaftigkeit enthalten. Es wurde gefunden, daß gewisse
funktionelle Mittel die Geschmeidigkeit und Ausrollbarkeit der nach
dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellten vorfritierten Nahrungsmittelzusammensetzungen auf
Mehlbasis erhöhen.
-
Eine Art von Bestandteil, der dem
Teig zugegeben werden kann, ist ein Plastifikator. Plastifikatoren
erhöhen
oder verbessern die Biegsamkeit oder Bearbeitbarkeit eines Systems
auf Polymerbasis, wie eines Teigs. Die Plastifikatoren können flüssig oder
fest und flüchtig
oder nicht flüchtig
sein. Zu den Plastifikatoren zählen zum
Beispiel Wasser, Öl,
Alkohol, Glycerin, Polyole, Mono- und Disaccharide, Stärkehydrolysate
sowie hydrierte Stärkehydrolysate.
-
Zu den Plastifikatoren, die bei der
Erfindung verwendet werden können,
zählen
tierische Öle,
pflanzliche Öle,
Fruchtöle,
Samenöle,
Nußöle und Legumenosenöle, Polyole,
Saccharide, Wasser, Stärkederivate
wie Maltodextrine sowie deren Kombinationen. Vorzugsweise wird zur
Erzielung der gewünschten
Teigkonsistenz und sensorischen Eigenschaften des Endprodukt eine
Kombination aus flüchtigen
und nicht flüchtigen
Plastifikatoren verwendet. In einer bevorzugten Ausführungsform
wird als Plastifikator eine Kombination aus Wasser, Fett oder Öl und Glycerin
oder Polypropylenglykol verwendet. Typischerweise enthält der erfindungsgemäße Teig
Plastifikatoren in einer Menge von 20 Gew.-% bis ungefähr 60 Gew.-%.
Stärker
bevorzugt wird bei der Erfindung ungefähr 35 Gew.-% bis ungefähr 45 Gew.-%
Plastifikator verwendet.
-
Zusätzlich zu anderen Bestandteilen
kann der erfindungsgemäße Teig
auch ein Lockerungsmittel enthalten. Zu den Lockerungsmitteln, die
sich für
die Erfindung eignen zählen
Luft, Dampf, Hefe und Backpulver, wie natriumbicarbonathaltige Backpulver
sowie die Kombination von einer oder mehreren Backsäuren und
Natriumbicarbonat. Zu den Backsäuren,
die sich für
die chemische Lockerung und für
Teigmischungen eignen, zählen
Monocalciumphosphatmonohydrat, Natriumaluminiumphosphat, Natriumaluminiumphosphat,
Dicalciumphosphat, Glucano-delta-Lacton, Kaliumhydrogentartrat,
Dimagnesiumphosphat und deren Mischungen. Zur Bildung des chemischen
Lockerungsmittels können
auch eine oder mehrere Backsäuren
mit dem Natriumbicarbonat kombiniert werden.
-
Vorzugsweise enthält der erfindungsgemäße Teig
zusätzlich
zu dem als Lockerungsmittel wirkenden Dampf, der beim Garen des
Produkts gebildet wird, ein zusätzliches
Lockerungsmittel. Stärker
bevorzugt handelt es sich bei dem zusätzlichen Lockerungsmittel um
ein Mischlockerungssystem, das ein eher schnell wirkendes Lockerungsmittel
und eher langsam wirkendes Lockerungsmittel enthält. Es wird angenommen, daß das schnell
wirkende Lockerungsmittel beim Mischen des Teigs zu einer verbesserten
Textur oder Rheologie führt,
während
das langsam wirkende Lockerungsmittel zu den gewünschten Textureigenschaften
führt,
wenn der Teig gegart wird, wie zum Beispiel dadurch, daß das Produkt
vorfritiert wird.
-
Ein bevorzugtes Lockerungssystem,
das diese Kombination aus schnell und langsam wirkenden Lockerungsmitteln
bereitstellt, ist Backpulver, in dem Natriumbicarbonat(Soda-)Backpulver
mit einem beliebigen Natriumaluminiumsulfat, Natriumaluminiumpyrophosphat,
Monocalciumphosphat und deren Mischungen kombiniert wird.
-
Zu weiteren Bestandteilen, die zu
dem erfindungsgemäßen Teig
zugesetzt werden können,
zählen Emulgatoren.
Bei Emulgatoren handelt es sich typischerweise um oberflächenaktive
Mittel, die Mischungen aus hydrophoben und hydrophilen Substanzen
dadurch stabilisieren, daß sie
die Grenzflächenspannung
zwischen Substanzen, die üblicherweise
nicht mischbar sind, reduzieren. Zu den Emulgatoren, die verwendet werden
können,
zählen
Fettsäuremono-
und -diglyceride, Fettsäurepropylenglycolmono-
und -diester, Fettsäure-Glycerin-Lactoseester,
ethoxylierte oder succinylierte Mono- und Diglyceride, Lecithin,
Weinsäurediacetylester
oder -mono- und -diglyceride, Glycerin-Saccharose-Ester sowie deren Äquivalente
und Mischungen. Zu den bevorzugten Emulgatoren zählen Mischungen aus Weinsäurediacetylestern
und succinylierten Mono- und Diglyceriden. Die Emulgatoren können allein
oder in Kombination in einer typischen Aufwandmenge von weniger
als ungefähr
3 Gew.-% verwendet werden.
-
Die erfindungsgemäßen Teige können auch beliebig viele andere
Bestandteile, mit denen der Fachmann vertraut ist, wie Zucker, Salz,
Nährstoffzusätze, Stärken und
Bestandteile auf Stärkegrundlage,
Hydrokolloide, Farbstoffe, Geschmacksstoffe und andere Bestandteile
enthalten. Zu den weiteren Zutaten, die gewünschtenfalls zugegeben werden
können,
zählen
Streckmittel, Konservierungsstoffe und Lebensmittelfarben.
-
Zu den Nährstoffzusätzen, die dem Teig zugegeben
werden können,
können
Thiamin, Riboflavin, Niacin, Eisen, Calcium sowie deren Mischungen
zählen.
-
In Tabelle I sind beispielhafte Teigrezepturen
zusammengefaßt.
-
Tabelle
I (Gew.-%)
Teigrezeptur
-
FORMULIERUNG
-
Die Erfindung kann bei beliebig vielen
Nahrungsmittelprodukten auf Mehlbasis angewandt werden. Die bei
der Erfindung verwendeten Teige können mit einer beliebigen Art
von Teigmischapparat, mit denen der Fachmann vertraut ist, formuliert
werden. Ein beispielhaftes Formulierungsverfahren für das Mischen
eines erfindungsgemäßen Teigs
ist die Herstellung von Tortillas, wobei Mehl, Wasser und beliebige
andere Zutaten zu einer geeigneten Mischung vermischt werden, um
zu einem maschinell verarbeitbaren Teig zu gelangen.
-
Die Rheologie des maschinell zu verarbeitenden
Teigs hängt
natürlich
von dem verwendeten Mehltyp, den anderen vorhandenen Zutaten, den
Mischbedingungen und der Art der verwendeten Verarbeitungsgerätschaft
ab.
-
Typischerweise sollten die Teige
eine per Farinograph gemessene Rheologie zwischen ungefähr 600 und
1200 Brabender-Einheiten (BE), vorzugsweise im Bereich von ungefähr 700 bis
ungefähr
1100 BE, am stärksten
bevorzugt im Bereich von ungefähr
800 bis ungefähr
1000 BE, aufweisen. Geeignete Farinographen, die zur Bestimmung
der Teigrheologie verwendet werden können, sind von C. W. Brabender
Company, Hackensack, New Jersey erhältlich. Ein geeignetes Verfahren
zur Bestimmung der Teigrheologie ist das Verfahren 54.21 der American
Association of Cereal Chemists. Andere Verfahren zur Bestimmung
der Teigrheologie, mit denen der Fachmann vertraut ist, können ebenfalls
verwendet werden.
-
Werden Weizenmehl und Hefe verwendet,
so kann zur Herstellung des Teigs entweder ein Biscuitteigverfahren,
ein direktes Teigverfahren oder ein Fermentationsverfahren verwendet
werden. Ist ein Aufgehen erwünscht,
wird dies vorzugsweise nach dem Mischen und vor dem Formen durchgeführt, zum
Beispiel dadurch, daß man
den Teig eine bestimmte Zeit lang in einem Backtrog stehen läßt. Nach
dem Mischen wird der Teig dann auf fachbekannte Weise mit einem
Extruder oder einer Ausziehrolle in die gewünschte Form, wie eine Bahn
oder ein Teigblatt gebracht. Der Teig kann jedoch auch von Hand
in die gewünschte
Form gebracht werden.
-
Bei einem industriemäßigen Verfahren
wird die Bahn dann zu einem Ausziehgerät befördert, das den Teig mit einer
Reihe von Ausziehrollen auf die gewünschte Dicke auszieht. Der
ausgezogene Teig wird dann so geschnitten, daß man zu der gewünschten
Größe und dem
Formstück
gelangt.
-
Die Dicke des für Tortillas oder andere Nahrungsmittelhüllen geschnittenen
Teigs liegt vorzugsweise im Bereich von ungefähr 0,2 bis 1,5 mm, stärker bevorzugt
im Bereich von ungefähr
0,5 bis 1,0 mm, am stärksten
bevorzugt im Bereich von ungefähr
0,7 bis 0,8 mm. Die Gewichtseinheit des für Tortillas geschnittenen Teigs
liegt vorzugsweise im Bereich von ungefähr 1 bis 2 g/cm2.
-
Das ausgeschnittene Teigstück wird
dann über
einen gewissen Zeitraum bei einer Temperatur, die die entsprechende Ölaufnahme,
die entsprechende Elastizität,
den entsprechenden Wassergehalt, den entsprechenden Geschmack, die
entsprechende Textur, das entsprechende Aroma sowie den entsprechenden
Geschmack verleiht, vorfritiert. Der Teig wird in Fritieröl, das eine
geeignete Fritiertemperatur, zum Beispiel ungefähr 300°F bis 400°F, (149°C bis 204°C), vorzugsweise ungefähr 330°F bis 360°F (165°C bis 182°C) aufweist, eingetaucht.
Bei den genannten Temperaturen verbleibt der Teig eine geeignete
Zeit lang, zum Beispiel ungefähr
2 bis 20 Sekunden, vorzugsweise ungefähr 5 bis 15 Sekunden, stärker bevorzugt
ungefähr
8 bis 12 Sekunden, im Fritieröl.
Die Fritierzeit des Teigs kann jedoch je nach der Teigformulierung,
der Wärmeübertragungswirksamkeit
des Fritiergeräts
und des Fritieröls
sowie der Temperatur des Fritiergeräts schwanken.
-
Wenn der Teig aus dem Fritieröl genommen
wird, so befindet er sich in einem geschmeidigen, biegsamen Zustand
und weist bei der folgenden Zubereitung, d.h. dem Garen, und bei
dem Verzehr durch den Endverbraucher eine gute Textur und ein gutes
Mundgefühl
auf. Für
eine Tortilla wird das geformte Teigstück vorzugsweise bei einer Temperator
von ungefähr
330°F (165°C) bis ungefähr 360°F (182°C) vorfritiert,
und zwar ungefähr
5 Sekunden bis ungefähr
15 Sekunden lang. Der Fettgehalt des Tortillateigs nach dem Vorfritieren beträgt typischerweise
ungefähr
15 Gew.-% bis ungefähr
30 Gew.% , und der Feuchtigkeitsgehalt des Teigs nach dem Vorfritieren
beträgt
ungefähr
10 Gew.-% bis ungefähr
20 Gew.-%.
-
Die Öltemperatur und die Fritierzeit
werden so eingestellt, daß der
Teig solch einen Rest Feuchtigkeitsgehalt aufweist, daß er biegsam
bleibt und trotzdem eine annehmbare Fritiertextur aufweist. Üblicherweise weist
der Teig einen Feuchtigkeitsgehalt von ungefähr 13 Gew.-% bis ungefähr 17 Gew.-%
nach dem Fritieren auf. Die Wasseraktivität des Teigs nach dem Fritieren
beträgt
vorzugsweise ungefähr
0,7 bis ungefähr
0,9. Stärker
bevorzugt beträgt
die Wasseraktivität
des Teigs ungefähr
0,75 bis ungefähr
0,85. Da der Teig im Vergleich zu einem vorgebackenen Teig einen
hohen Feuchtigkeitsgehalt aufweist, wenn er in das Fritiergerät gegeben
wird, kann der Teig im Vergleich zu einem vorgebackenen Teig länger fritiert
werden, ohne zu knusprig zu werden. Unerwarteterweise wurde gefunden,
daß durch
Ausschalten jegliches Vorbackschritts vor dem Fritieren des Teigs
der vorfritierte Teig genug ursprüngliche Teigfeuchtigkeit beibehält, daß man zu
einem fritierten Teig mit einem Feuchtigkeitsgehalt von über 12–13 Gew.-%
gelangt, ohne daß eine
Nachbehandlung nach dem Fritieren, wie eine Wiederbefeuchtung mit
zusätzlichem
Wasser, erforderlich ist.
-
Der Ausdruck „ursprüngliche Teigfeuchtigkeit" bezieht sich auf
die in dem Teig bei der Formulierung des Teigs enthaltene Feuchtigkeit.
Ein Großteil
der ursprünglichen
Teigfeuchtigkeit stammt von dem zur Herstellung des Teigs zugesetzten
Wasser. Andere Teigbestandteile, wie Mehl, können ebenfalls eine Feuchtigkeit aufweisen,
die zur ursprünglichen
Teigfeuchtigkeit beitragen. Die ursprüngliche Teigfeuchtigkeit stellt
das Formuliermedium für
die Solubilisierung und Aktivierung der verschiedenen Teigbestandteile
bereit. Die Feuchtigkeit tritt in eine Wechselwirkung mit der Stärke, dem
Protein und anderen Bestandteilen und bildet so den Teig. Die Feuchtigkeit
bleibt in der entwickelten Teigmatrix erhalten und verleiht dem
Teig seine Biegsamkeit und andere rheologische Eigenschaften. Während des
Garens entweicht die ursprüngliche
Teigfeuchtigkeit langsam und führt
so zu den Eigenschaften des Endprodukts.
-
Nachbehandlungen nach dem Garen gleichen
jedoch den Feuchtigkeitsverlust während des Garens nicht ganz
aus. Ohne durch eine Theorie gebunden sein zu wollen wird angenommen,
daß Nachbehandlungen nach
dem Garen, wie der erneute Zusatz von Feuchtigkeit zu dem gegarten
Produkt, nicht zum gleichen Ergebnis führen wie das Beibehalten der
ursprünglichen
Teigfeuchtigkeit, auch wenn der Feuchtigkeitsgehalt der Produkte
in Prozent gleich ist. Es wird angenommen, daß dies auf die zwischen den
Teigbestandteilen und der ursprünglichen
Teigfeuchtigkeit gebildete integralen Wechselwirkungen und Bindungen
zurückzuführen ist.
Es wird angenommen, daß,
sobald die ursprüngliche
Teigfeuchtigkeit durch das Garen entwichen ist, eine dem gegarten
Produkt wieder zugeführte
Feuchtigkeit nur eine oberflächliche
Auswirkung auf das Produkt hat und nicht die Zwischenräume des
Produkts durchdringt. Außerdem
kann es sein, daß Feuchtigkeit,
die nach dem Garen des Teigs zugegeben wird, nicht die gleiche integrale
Beziehung mit den Teigzutaten, wie Stärken und Proteinen, wie die
ursprüngliche
Teigfeuchtigkeit hat, da die meisten physikalischen und chemischen
Wechselwirkungen, die beim Garen im Teig auftreten, irreversibel
sind. Es wird daher angenommen, daß ein Beibehalten eines ausreichenden
Maßes
an ursprünglicher
Teigfeuchtigkeit durch Ausschalten des Backschritts, sodaß zur Erzielung
eines biegsamen Produkts keine Nachbehandlungen nach dem Fritieren
erforderlich sind, zu einem vorgegarten Produkt, das die erwünschten
Eigenschaften für
den letzten, vom Endverbraucher durchgeführten, Kochschritt aufweist,
führt.
-
Wird der Teig vorfritiert, so geht
ein Teil des Wassers des Teigs verloren und wird durch Öl ersetzt.
Eine ausreichende Ölaufnahme
ist zur Herstellung des gewünschten
Fritiergeschmacks sowie der gewünschten Textur
und Biegsamkeit des Teigs erforderlich.
-
Aufgrund des Fritierschritts erwirbt
der Teig eine blasige Oberflächentextur.
Die Blasenbildung wird durch einen erhöhten Dampfdruck innerhalb des
Teigs und durch das Entweichen von Wasser aus dem Teig, wenn der
Teig fritiert wird, verursacht. Ein Blase wird als dünne Teigschicht,
die von der Teighauptmatrix getrennt ist, und zwar typischerweise
aufgrund des Entweichens von (Wasser-)dampf während des Fritierens, definiert.
Traditionellerweise wurde angenommen, daß das Ausmaß der Blasenbildung zur Erzielung
einer zarten Textur wichtig sei, wobei für ein zarteres Produkt ein
stärkeres
Ausmaß an
Blasenbildung (die über
60% der Oberfläche
abdeckt) erforderlich ist. Bei dem erfindungsgemäßen Teigprodukt, wie zum Beispiel
einer Tortilla, ist jedoch eine Blasenbildung bei nur ungefähr 10% bis
ungefähr
60% der Oberfläche,
vorzugsweise zwischen ungefähr
20 und 40% der Oberfläche,
erforderlich. Eine Zusammenfassung der Eigenschaften des vorfritierten Teigs
befindet sich in Tabelle II.
-
Tabelle
II
Eigenschaften des vorfritierten Teigs
-
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
wird der Feuchtigkeitsgehalt in dem Endprodukt dadurch so hoch wie
möglich
gehalten, daß man
mit einem sehr feuchten Teig beginnt, den Schritt des Vorbackens
ausläßt und bei
einer niedrigeren Temperatur fritiert. Dadurch gelangt man zu einem
biegsamen, vorfritierten Teigprodukt, das keine Nachbehandlungschritte
nach dem Fritieren, wie Rehydratation mit Wasser zur Erzielung der gewünschten
Biegsamkeit, erfordert. Erfindungsgemäß wird ein zartes vorfritiertes
Nahrungsmittel, wie eine Tortilla-Hülle, hergestellt, ohne daß eine starke
Blasenbildung an der Oberfläche
erforderlich ist. Eine Blasenbildung kann sogar nur des Aussehens
wegen erforderlich sein.
-
Nachdem der Teig hergestellt und
vorfritiert worden ist, wird er verpackt und ist damit für den Konsumenten
gebrauchsfertig. Der Konsument formt das vorfritierte Teigprodukt
nach Wunsch und gart das Produkt, bis es eine leichte, knusprige
Textur erworben hat. Der Konsument kann das vorfritierte Teigblatt
zum Beispiel mit einer Form formen. Diese Form kann eine beliebige gewünschte Gestalt
aufweisen und sollte Gartemperaturen aushalten können, ohne dabei kaputt zu
gehen. Zu den Materialien, aus denen die Form bestehen kann, zählen zum
Beispiel Edelstahl, Karton, Aluminium, Porzellan und Glas. Nach
dem Formen des vorfritierten Teigs kann dieser ungefähr 5 Minuten
bis ungefähr
15 Minuten lang bei Temperaturen von ungefähr 350°F (177°C) bis ungefähr 400°F (204°C) gebacken werden. Der vorfritierte
Teig kann jedoch auch mittels anderer Verfahren gegart werden, wie
Fritieren, erhitzen in der Mikrowelle, Rösten im Brotröster oder
Konvektionsofen und ähnlichen
Verfahren, um dem Teigprodukt eine leichte, knusprige Textur zu
verleihen.
-
Die Erfindung kann zur Bildung von
Tortillas und Tortilla-Schüsseln
für Taco-Salate
und dergleichen verwendet werden. Die Erfindung kann auch als Teil
eines „Kits" für eine Mahlzeit,
bei dem das vorfritierte Teigprodukt mit anderen Bestandteilen des
Mahls abgepackt ist, sodaß der
Endverbraucher die Bestandteile zusammengeben und so eine Mahlzeit
herstellen kann, verwendet werden. Da der vorfritierte Teig biegsam
ist, kann er beliebig geformt und gegebenenfalls vor dem Vertrieb
gefüllt
werden; er kann in einer beliebigen Größe oder Form, wie als Vorspeise
oder Snack, vertrieben werden.
-
Das vorfritierte Teigprodukt kann
je nach dem verwendeten Verpackungssystem unter Raumbedingungen,
gekühlt
oder tiefgefroren vertrieben werden. Bei allen Vertriebsbedingungen
ist es wünschenswert,
daß das
Produkt während
der Lagerung nicht Feuchtigkeit verliert, weshalb vorzugsweise Verpackungsmaterialien verwendet
werden, die eine Feuchtigkeitsbarriere darstellen.
-
Soll das vorfritierte Teigprodukt
unter Raumbedingungen vertrieben werden, so wird das Produkt vorzugsweise
in einer Verpackung mit künstlicher
Atmosphäre,
wobei im wesentlichen der ganze Sauerstoff durch ein Gas wie Kohlendioxid
oder Stickstoff oder deren Kombinationen ersetzt wurde, verpackt.
Solche Verpackungen bestehen typischerweise aus sauerstoffundurchlässigen Materialien
wie Filmen, Folien und dergleichen. Soll das Produkt unter Umgebungsbedingungen
haltbar sein, so beträgt
die Wasseraktivität
des Produkts vorzugsweise unter ungefähr 0,84. Außerdem können zur Verlängerung
der Haltbarkeit des Produkts Antioxidantien in die Teigrezeptur
aufgenommen werden. Werden Antioxidantien zugegeben, so geschieht dies
vorzugsweise so, daß sie
zuerst mit einem Öl
oder Fett gemischt werden, und zwar in einer Menge von maximal 200
ppm in bezug auf die Öloder
Fettmenge, und erst dann mit den übrigen Teigzutaten zusammengegeben
werden.
-
Arbeitsbeispiel
-
Das folgende Beispiel erläutert die
Erfindung, ist jedoch nicht als einschränkend aufzufassen.
-
Teigherstellung
-
Es wurde ein Teig nach der folgenden
Rezeptur hergestellt:
-
-
Die Zubereitung des Teigs erfolgte
so, daß man
alle Zutaten in einen Hobart-Mixer gab und den Mixer solange laufen
ließ,
bis eine Konsistenz von ungefähr
1000± 100
BE. erzielt wurde. Der Teig wurde ungefähr 20 Minuten rasten gelassen;
anschließend
wurden mit einem Rondo-Ausziehgerät Teigblätter mit einer Dicke zwischen
ungefähr
0,8 und 1,0 mm hergestellt. Aus den Teigblättern wurden kreisförmige Stücke mit
einem Durchmesser von 6 Zoll ausgeschnitten, wobei jedes Teigstück ungefähr 26±2 Gramm
wog.
-
Fritieren
des Teigs
-
Die ausgeschnittenen Teigstücke wurden
in ein diskontinuierlich arbeitendes Fritiergerät, das Öl mit einer Temperatur von
ungefähr
330–350°F (165–177°C) enthielt,
gegeben und ungfähr
10 Sekunden lang fritiert. Die fritierten Teigstücke wurden aus dem Fritiergerät genommen
und auf Raumtemperatur abgekühlt.
Die abgekühlten
vorfritierten Teigstücke
wurden verpackt und unter Kühlbedingungen
aufbewahrt.
-
Analyse der
vorfritierten Teigprodukte
-
Die vorfritierten Teigstücke wurden
auf ihren Fettgehalt, ihren Feuchtigkeitsgehalt, die Blasenbildung an
der Oberfläche
und ihre Biegsamkeit untersucht. Mit zunehmender Temperatur des
Fritiergeräts
und zunehmender Verweilzeit darin stieg der Fettgehalt an, während der
Feuchtigkeitsgehalt abnahm. Der Fettgehalt lag im Bereich von 12%
bis 30% und der Feuchtigkeitsgehalt im Bereich von 8% bis 20%, je
nach der Temperatur des Fritiergeräts und der Verweilzeit darin.
-
Das Ausmaß der Blasenbildung an der
Oberfläche
wurde mit einem Quantimet 570 Bildanalysatorsystem von Cambridge
Instruments bestimmt. Die Blasenbildung in Prozent wurde durch Hervorheben
des äußeren Rands
jeder Blase und anschließende
Verwendung des Bildanalysators zur Berechnung der Blasenfläche in Prozent
in bezug auf die gesamte Oberfläche
der Tortilla bestimmt. Blasen werden als Teigregionen, in denen
eine dünne
Teigschicht von der Hauptmatrix des Teigs getrennt ist, üblicherweise
aufgrund des Entweichens von Dampf während des Fritierens, definiert.
Der Umfang jeder Blase der blasigen Oberfläche bzw. jeder aufgeblätterten
Fläche
auf der Oberfläche
der vorfritierten Tortilla wurde mit einem schwarzen feinen Filzstift hervorgehoben.
Mit einer Videokamera wurde ein Bild der Tortilla mit den hervorgehobenen
Flächen
aufgenommen und einem Computer eingegeben. Mit dem Computer wurde
unter Verwendung der Software Quantimet 570 der hervorgehobene Umriß der Blasen
nachgewiesen und es wurde ein binäres Bild erzeugt, mit dem zwischen
der Fläche
innerhalb der Blase und der Fläche
außerhalb
der Blase unterschieden werden konnte. Die Fläche innerhalb der Blase wurde
vom Computer bestimmt und dann als Prozent der Gesamtoberfläche der
Tortilla ausgedrückt.
-
Da das Teigprodukt nicht vorgebacken
ist, findet eine Blasenbildung nur während des Vorfritierens statt
und beruht auf dem Entweichen kleiner Mengen Wasserdampf aus dem
Produkt. Die Ergebnisse in den 1 und 2 zeigen, daß die Blasenbildung
ungefähr
26% der Gesamtoberfläche
beträgt.
Obwohl eine gewisse Blasenbildung an der Oberfläche vermutlich aus Rttraktivitätsgründen erforderlich
ist, scheint es für
ein zartes, knuspriges Produkt nicht unbedingt erforderlich zu sein.
Aus unseren Ergebnissen geht hervor, daß Zartheit statt mit der Blasenbildung
an der Oberfläche
direkter mit dem Feuchtigskeitsendgehalt und der Fettaufnahme während des
Fritierens korreliert, wobei der Feuchtigkeitsendgehalt am wichtigsten
ist. Wir haben gefunden, daß,
um ein zartes Produkt zu erzielen, der Endfeuchtigkeitsgehalt des
Produkts ungefähr
10% bis ungefähr
20%, stärker
bevorzugt ungefähr
13% bis ungefähr
17%, betragen muß.
-
Die Biegsamkeit des vorfritierten
Teigprodukts wurde mit dem von C. P. Friend et al. in einer Arbeit
mit dem Titel „Effects
of Additives in Wheat Flour Tortillas" [Wirkungen von Zusatzstoffen in Weizenmehltortillas], Cereal
Foods World, Juli 1995, S. 494–497
beschriebenen Verfahren gemessen.
-
Vorfritierte Tortillas, die wie oben
beschrieben hergestellt wurden, wurden um einen Dübel mit
einem Durchmesser von 1 cm gerollt. Die aufgerollte Tortilla wurde
auf Riß-
und Bruchbildung beobachtet. Die erfindungsgemäßen vorfritierten Tortillas
erzielten einen Boniturwert von 1 und wiesen keinerlei Riß- oder
Bruchbildung auf.