DE600573C

DE600573C - Bremszylinder fuer wahlweisen Betrieb mittels Unter- oder UEberdruck fuer Kraftfahrzeuge

Info

Publication number: DE600573C
Application number: DEC48216D
Authority: DE
Original assignee: Christoph & Unmack AG
Current assignee: Christoph & Unmack AG
Priority date: 1933-08-23
Filing date: 1933-08-23
Publication date: 1934-07-26

Description

Bremszylinder für wahlweisen Betrieb mittels Unter- oder Überdruck werden hauptsächlich für Kraftfahrzeuganhänger verwendet. Bei diesen Anhangern sind die Platz-Verhältnisse insbesondere am vorderen Drehgestell sehr beschränkt. Es kommt also darauf an, einen Bremszylinder zu schaffen, der größte Leistungsfähigkeit mit möglichst kleinen Abmessungen vereinigt. Außerdem muß die Bremskraft bei beiden Bremsarten gleich groß sein, um ÜberheanspruchurJgen des Bremsgestänges zu vermeiden. Bisher hat man diese Aufgabe dadurch gelöst, daß durch Verwendung von zwei Kolben dem Druckmittel je eine besondere Angriffsfläche geboten und der Überdruckzylinder vom Unterdruckzylinder umschlossen wurde. Die Unterdruckkammer befindet sich bei dieser Bauart zwischen dem Zylinderdeckel und dem Boden des Unterdruckkolbens.

Bei dem Bremszylinder gemäß der Erfindung ist zwar diese Anordnung der Unterdruckkammer beibehalten, aber die Überdruckkammer anders gestaltet und ein einziger Kolben verwendet worden.

Das Neue besteht darin, daß die Überdruckkammer zwischen der Mantelfläche des Druckkolbens und der Innenfläche der Zylinderwandung liegt und daß der Druckkolben aus einem Hohlzylinder mit Boden besteht. Die Erfindung ermöglicht die Verwendung einer einzigen Feder für den Rückzug des Kolbens und eine besonders kurze Baulänge. Überbeanspruchungen der Bremse bei Preßluftbetrieb können nicht vorkommen, da die der Druckluft ausgesetzte Kolbenfläche entsprechend kleiner als die Unterdruckangriffsfläche gemacht werden kann. Durch die hohlzylinderförmige Ausbildung des Kolbens in Verbindung mit einer topfartigen Einstülpung· des Bremszylinderbodens läßt sich der Rauminhalt der Unterdruckkammer so klein gestalten, daß die Saugluftbremse äußerst leicht anspricht. ,Die Tatsache, daß beide Dichtungen gegen das Überdruckmittel an den größten Durchmessern des Zylinders vorgesehen sind, erscheint zunächst als Nachteil. Tatsächlich aber liegt auch hierin eine Verbesserung, denn die Erfahrung beweist, daß eine Manschette mit großem Krümmungsradius in sich elastischer ist als eine solche mit kleinem Durchmesser. Infolgedessen schmiegen sich die Dichtungsmanschetten bei dem Bremszylinder gemäß der Erfindung besser an die Zylinderwand'an.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel eines Bremszylinders gemäß der Erfindung im Längsschnitt schematisch dargestellt.

In dem Bremszylinder α ist der Bremskolbenö angeordnet, der H-förmigen Querschnitt besitzt. An den Enden der Mantelfläche des Kolbens sind zwei Dichtungen c angeordnet. Die Außenseite der Mantelfläche des Kolbens ist mit einer Aussparung versehen, die zusammen mit einer Auswölbung des Brems-

zylinders die Überdruckkammer d bildet, e ist diejenige Fläche des Kolbens, auf die das Überdruckmittel, z.B. Druckluft, einwirkt. Die Druckluft wird in die Druckluftkammer d beim Stutzen/ eingeführt. Dieser Stutzen ist so angeordnet, daß die Druckluft in tangentialer Richtung in. die Überdruckkammer d einströmt, wodurch ein schnelles Füllen dieser Kammer ohne Stauung gewährleistet wird.

ίο Der Kolbenbodeng bildet mit dem Zylinderdeckel h die Unterdruckkammer/, in der auch die Bremsfeder k angeordnet ist. Zwecks Verringerung des Rauminhalts des Unterdruckraumes ist der Zylinderdeckel Λ nach innen

ig eingestülpt. Zum Schutz der Fläche«¹ des Bremszylinders α gegen Verschmutzung dient ein Balg/, der einerseits am Kolbenbodeng, anderseits am Zylinderboden α² befestigt ist.

Beim Betrieb mit Druckluft wird dieüberdruckkammer d mit Hilfe der bei / angeschlossenen Druckluftleitung unter erhöhtem Druck gehalten, wodurch der Kolben b unter Spannung der Federt nach rechts gedrückt wird, so daß er die in der Zeichnung dar"-gestellte Lage einnimmt. Tritt der Führer des Zugwagens auf den Bremshebel, so wird der Druck in der Preßluftleitung verringert, wodurch sich auch der Druck in der Überdruckkammer d verkleinert. Infolgedessen kann die Feder k den Bremskolben δ nach links bewegen. Diese Bewegung wird mit Hilfe der Kolbenstange auf die Bremsein·: richtung des Anhängers übertragen.

Bei Saugluftbetrieb ist die Unterdruckkammerz mit Hilfe der bei i^L angeschlossenen Unterdruckleitung an einen auf der Zugmaschine befindlichen Unterdruckbehälter angeschlossen. Infolgedessen nehmen alle Teile die in der Zeichnung dargestellte Lage ein. Der Raum/TZ steht durch die Frischluftdüse η ständig mit der Außenluft in Verbindung. Sobald der Unterdruck in der bei z¹ an dien Bremszylinder angeschlossenen Leitung und damit der Unterdruck in der Kammer i sinkt, indem z. B. durch Bedienung des Bremsventils der Unterdruckleitung Frischluft zugeführt wird, so kann sich die Bremsfeder k entspannen und den Kolben g nach links bewegen.

Claims

50 Patentanspruch:

Bremszylinder für wahlweisen Betrieb mittels Unter- oder Überdruck für Kraftfahrzeuge, dessen Unterdruckkammer zwisehen dem'Kolbenboden und dem Zylinderdeckel angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Überdruckkammer zwischen der Mantelfläche des einzigen als . Hohlzyünder mit Boden ausgebildeten Druckkolbens (b) und der Innenfläche der Zylinderwandung («) angeordnet ist.

Hierzu I Blatt Zeichnungen