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1. EINLEITUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung von einem dreidimensionalen
stromalen Gewebe zur Förderung
der Angiogenese in ischämischem
Herzgewebe. Die vorliegende Erfindung betrifft auch die Verwendung
von einem dreidimensionalen stromalen Gewebe zur Förderung
der Vaskularisierung in ischämischen
Geweben.
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2. ALLGEMEINER
STAND DER TECHNIK
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Die
koronare Herzerkrankung ist die einzige führende Todesursache heute in
Amerika (American Heart Association's "1999
Heart and Stroke Statistical Update"). Diese Erkrankung, wie mit verschiedenen
anderen kardiovaskulären
Erkrankungen, ist gekennzeichnet durch das Verengen der Arterien
und ungenügenden
Blutfluss zu kritischen Geweben.
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Die
gegenwärtig
verwendeten klinischen Verfahren zur Verbesserung des Blutflusses
in einem erkrankten oder anders geschädigten Herz beinhalten invasive
chirurgische Techniken wie koronare Bypass-Operation, Angioplastie
und Endarteriektomie. Solche Behandlungsmethoden schließen natürlicherweise
in hohem Maße
innewohnende Risiken während
und nach der Operation ein und stellen oft nur ein vorübergehendes
Hilfsmittel für
die Herzischämie
bereit.
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In
dem Bemühen,
die Prognose von chirurgischen Verfahren an dem Herzen zu verbessern,
haben Ärzte
und Forscher versucht, Pumpen zur Unterstützung des Blutflusses während der
Operation zu verwenden. Solche Pumpen agieren nur als vorübergehende
Unterstützungsvorrichtung
während
der Operation, sie können
jedoch nicht als eine Form der Behandlung für Herzkrankheiten verwendet
werden.
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Eine
Alternative, oder zumindest eine Empfehlung, zu dem koronaren Bypass
und anderen chirurgischen Verfahren zum Verbessern des Blutflusses
im Herzen, ist die Induktion von Gewebe im Herzen, um neue Blutgefäße zu bilden.
In dieser Hinsicht sind angiogene Verbindungen wie vaskulärer Wachstumsfaktor
(vascular endothelial growth factor (VEGF)) in dem Bemühen, die
Bildung von neuen Blutgefäßen zu fördern, verwendet
worden. Ein Ansatz, VEGF zur Förderung
der Blutgefäßbildung
in Herzgewebe einzusetzen, ist gewesen, das Protein direkt in den
Körper
eines Patienten zu injizieren. Solche Annäherungen sind jedoch weitestgehend
erfolglos geblieben.
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Kürzlich wurde
ein Gentherapie-Ansatz verwendet, um VEGF durch Injektion von retroviralen
Vektoren zu liefern, die auf das Herzgewebe gerichtet waren und
die Produktion von VEGF nach sich ziehen (Losordo et al., 1998,
Circulation 98:2800-2804). Dieses irr situ-Verfahren verbesserte
den Blutfluss und die subjektiven Symptome in Patienten, was darauf
schließen
lässt,
dass die lokale Zufuhr von einem Wachstumsfaktor wie VEGF, um die
Angiogenese in dem Herzgewebe zu fördern, von therapeutischem
Wert in der Behandlung bestimmter Herzkrankheiten sein kann. Solche
Gentherapietechniken, die retrovirale Vektoren nutzen, stellen jedoch
bestimmte innewohnende Risiken und Sicherheitsbedenken dar. Zusätzlich repräsentieren
Vorgehensweisen des Gentherapie-Typs eine Anzahl von ungelösten problematischen
technischen Hürden
wie geringe Transfektionsniveaus der Empfängerzellen, Instabilität der Konstrukte
und Langzeit-Expression des gewünschten
Genproduktes von den transfizierten Zellen.
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3. KURZDARSTELLUNG
DER ERFINDUNG
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Gemäß einem
ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird hier die Verwendung
von einem dreidimensionalen stromalen Gewebe für die Herstellung eines Medikaments
zum Fördern
von Angiogenese in ischämischem
Herzgewebe bereitgestellt, wobei das ischämische Herzgewebe mit einem
dreidimensionalen stromalen Gewebe, umfassend Stromazellen und Bindegewebsproteine,
die in natürlicher
Weise durch die Stromazellen sekretiert werden, in Kontakt zu bringen
ist und wobei die Zellen mit einem Gerüst, bestehend aus einem biologisch
verträglichen,
nicht-lebenden Material, das zu einer dreidimensionalen Struktur
mit Zwischenräumen
geformt ist, überbrückt durch
die Stromazellen, verbunden sind und es im Wesentlichen einhüllen.
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Gemäß einem
zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird hier die Verwendung
von einem dreidimensionalen stromalen Gewebe für die Herstellung von einem
Medikament für
die Förderung
der Vaskularisierung in ischämischem
Gewebe bereitgestellt, wobei das ischämische Herzgewebe mit dem dreidimensionalen
stromalen Gewebe in Kontakt zu bringen ist, das dreidimensionale
stromale Gewebe Stromazellen und Bindegewebsproteine umfasst, die
in natürlicher
Weise durch die Stromazellen sekretiert werden, und die Zellen mit
einem Gerüst
verbunden sind und es einhüllen,
das aus einem biologisch verträglichen,
nicht-lebenden Material besteht, das zu einer dreidimensionalen
Struktur geformt ist, die Zwischenräume aufweist, die durch die
Stromazellen überbrückt sind.
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Insbesondere
betrifft die vorliegende Erfindung die Implantation oder das Anbringen
von einem dreidimensionalen stromalen Gewebe, um die Endotheliarisierung
und die Angiogenese im Herzen und ähnlichen Geweben zu fördern.
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Die
Erfindung weist eine Auswahl von Anwendungen auf, einschließlich, aber
nicht darauf beschränkt, der
Förderung
der Reparatur und der Regeneration von geschädigtem Herzmuskel, der Förderung
der Vaskularisierung und des Heilens während der Herzoperation (z.
B. Bypass-Operation oder Herzklappenersatz), der Förderung
der Blutgefäßbildung
an Anastomose-Stellen und der Förderung
der Vaskularisierung und der Reparatur von geschädigtem Skelettmuskel, glattem
Muskel oder Bindegewebe.
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Die
Erfindung basiert zum Teil auf der Entdeckung, dass dreidimensionale
stromale Gewebekonstruktionen, wenn sie in das Wundbett von Patienten
mit diabetischen Fußgeschwüren implantiert
werden, fähig sind,
die schnelle Endotheliarisierung und Vaskularisierung zu induzieren,
was in der Bildung neuer Kapillaren und in der verminderten Entzündung in
dem verwundeten Gewebe resultiert.
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Die
dreidimensionalen stromalen Gewebeimplantate sekretieren eine Vielzahl
von Wachstumsfaktoren, die bekannt sind kritisch für die Geweberegeneration
und Angiogenese zu sein, am bemerkenswertesten der vaskuläre endotheliale
Wachstumsfaktor oder VEGF (Tabelle II). Die Anwendung von diesen
Produkten auf andere geschädigte
Gewebe, wie geschädigter
Herzmuskel, sollte eine neue lokale Blutversorgung zu dem Bereich
induzieren und das schnelle Remodelling des Gewebes unterstützen.
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Ein
dreidimensionales stromales Gewebeimplantat kann auch verwendet
werden, um die Bildung von einem "natürlichen" Halsschlagader-Bypass
zu fördern,
um dadurch die Karotisendarteriektomie-Operation (die oft in einem Infarkt
resultieren kann, verursacht durch den abwärts gerichteten Fluss von Partikeln,
die während
der Behandlungsmethode entfernt werden) zu unterstützen oder
die Notwendigkeit dafür
zu vermeiden.
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4. KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1A–1D Mikroskopische
Aufnahmen, die durch technisch erzeugtes, stromales Gewebe induzierte
Angiogenese in einer Chorioallantoin-Membran (CAM) des Huhns zeigen. 1A und 1B zeigen eine
makroskopische Sicht, während 1C und 1D die
Histologie zeigen. 1A zeigt das Gerüst alleine, 1C zeigt
die nicht-lebensfähige
Membran und 1B und 1D zeigen
die mit dreidimensionalem stromalen Gewebe behandelte Membran.
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2 Säulendiagramm,
das die Wirkung von technisch erzeugtem stromalen Gewebe auf die
Bildung von Kapillarblutgefäßen in einer
Chorioallantoin-Membran des Huhns darstellt. Die Säulen repräsentieren
die 95%-Konfidenzintervalle.
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3 Säulendiagramm,
das die durch technisch erzeugtes stromales Gewebe induzierte Blutgefäßbildung
in einem Ratten-Aortenring-Assay darstellt.
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4 Säulendiagramm,
das die in vitro Proliferation von menschlichen Nabelschnur-Endothelzellen (HUVEC)
anschließend
an die Stimulation durch mit technisch erzeugtem stromalen Gewebe
konditioniertem Medium darstellt.
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5 Säulendiagramm,
das die Stimulation der Motilität
von Endothelzellen durch technisch erzeugtes stromales Gewebe darstellt.
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6 Grafische
Darstellungen, die die Stimulation der Chemotaxis von Endothelzellen
durch technisch erzeugtes stromales Gewebe darstellen (die linke
Seite zeigt die Standardkurve unter Verwendung von gereinigtem VEGF
bei den angegebenen Konzentrationen).
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7 Ergebnis
der Durchflusszytometrie, das die Induktion von der Integrin αvβ3-Expression
auf Endothelzellen durch technisch erzeugtes stromales Gewebe darstellt.
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8A und 8B Mikroskopische
Aufnahmen, die die Inhibierung der Apoptose der Endothelzellen darstellen,
die auf "MATRIGEL" in der Anwesenheit
von technisch erzeugtem stromalem Gewebe kultiviert wurden. Die
Zellen wurden mit Low-Density-Lipoprotein und mit Sytox angefärbt, das
die Kerne von apoptotischen Zellen anfärbte.
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9A–9D Mikroskopische
Aufnahmen von einem menschlichen diabetischen Geschwür, das die
durch technisch erzeugtes stromales Gewebe stimulierte Vaskularisation
von dem Wundbett, das Remodelling des Gewebes und eine Reduktion
in der Entzündung
zeigt. 9A und 9C zeigen
das Wundbett vor der Behandlung, während 9B und 9D das
Wundbett nach der Behandlung zeigen.
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10 Repräsentative Echokardiogramme
von Schweineherzen, aufgenommen vor (A & C) und 30 Tage nach dem Verschluss
(B & D) von der
unteren aufsteigenden Koronararterie. Unbehandelte scheinoperierte
Kontrollen (10A & 10B);
mit dreidimensionalem stromalen Gewebe behandelte Tiere (10C & 10D).
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5. DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung von einem dreidimensionalen
stromalen Gewebe zur Förderung
der Blutgefäßbildung
in Geweben und Organen von einem Patienten, besonders von einem menschlichen
Patienten. Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung die Implantation
oder die Befestigung von einem technisch erzeugten dreidimensionalen
stromalen Gewebe, um die Endotheliarisierung und Angiogenese in
dem Herzen und ähnlichen
Geweben zu fördern.
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Die
Erfindung weist eine Vielzahl von Anwendungen auf, einschließlich, aber
nicht darauf beschränkt, der
Förderung
der Reparatur und der Regeneration von geschädigtem Herzmuskel, die Förderung
der Vaskularisierung und des Heilens während der Herzoperation (z.
B. Bypass-Operation oder Herzklappenersatz), der Förderung
der Blutgefäßbildung
an Anastomose-Stellen und der Förderung
der Vaskularisierung und der Reparatur von geschädigtem Skelettmuskel, Bindegewebe
oder anderen Geweben.
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Die
Erfindung basiert zum Teil auf der Entdeckung, dass dreidimensionale
stromale Gewebe, wenn sie in das Wundbett von Patienten mit diabetischen
Fußgeschwüren implantiert
werden, fähig
sind, die Endotheliarisierung und Vaskularisierung zu induzieren,
was in der Bildung neuer Kapillaren und in der verminderten Entzündung in
dem verwundeten Gewebe resultiert.
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Das
dreidimensionale stromale Gewebe umfasst stromale Zellen, die auf
einem dreidimensionalen Substrat oder Gerüst gewachsen sind. Die stromalen
Zellen umfassen bevorzugt Fibroblasten mit oder ohne zusätzlich Zellen
und/oder Elemente, die hierin nachfolgend vollständiger beschrieben werden.
Die zusätzlichen
Zellen können
insbesondere glatte Muskelzellen, Herzmuskelzellen oder Skelettmuskelzellen
umfassen. Die Fibroblasten und/oder anderen Zellen können fötalen oder
erwachsenen Ursprungs sein und können
aus zweckdienlichen Quellen wie Haut, Herzmuskel, glatter Muskel,
Skelettmuskel, Leber, Bauchspeicheldrüse usw. erhalten werden. Solche
Gewebe und/oder Organe können
durch entsprechende Biopsie oder nach Autopsie erhalten werden.
In der tat können
Leichenorgane verwendet werden, um eine großzügige Versorgung von stromalen
Zellen und Elementen bereitzustellen.
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Es
ist zu verstehen, dass ein Fachmann die angiogene Aktivität von einer
stromalen Gewebekultur durch die Einbindung von Zellen, die unterschiedliche
Spiegel angiogener Faktoren freisetzen, kontrollieren kann. Zum
Beispiel sind vaskuläre
glatte Muskelzellen, bevorzugt glatte Muskelzellen der Aorta, bekannt, grundsätzlich mehr
VEGF zu produzieren als menschliche Hautfibroblasten. Demzufolge
kann jemand durch die Nutzung von glatten Muskelzellen der Aorta,
anstatt von oder zusätzlich
zu Fibroblasten, dreidimensionale stromale Gewebe mit erhöhter angiogener
Aktivität
kultivieren.
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In
einer wahlweisen Ausführungsform
der Erfindung kann ein dreidimensionales stromales Gewebeimplantat
verwendet werden, das genetisch manipuliert ist, um verbesserte
Eigenschaften für
die Induktion der Angiogenese aufzuweisen, um dadurch die Bildung
von neuen Blutgefäßen im Herzen
oder anderen Geweben zu fördern.
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5.1 PRÄPARATION EINES DREIDIMENSIONALEN
STROMALEN GEWEBES
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Für die Anwendung
von der vorliegenden Erfindung werden stromale Zellen auf ein dreidimensionales Gerüst geimpft
und wachsen lassen, um ein stromales Gewebe zu entwickeln. Das dreidimensionale
Stützgerüst kann
aus einem beliebigen Material und/oder einer Form sein, das/die:
(a) es den Zellen ermöglicht,
daran anzuhaften (oder verändert
werden kann, um Zellen zu ermöglichen,
daran anzuhaften); und (b) es den Zellen ermöglicht, in mehr als einer Schicht
daran zu wachsen.
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Eine
Anzahl von unterschiedlichen Materialien kann verwendet werden,
um das Gerüst
zu bilden, einschließlich,
aber nicht beschränkt
auf Nylon (Polyamide), Dacron (Polyester), Polystyrol, Polypropylen,
Polyacrylate, Polyvinyl-Verbindungen (z. B. Polyvinylchlorid; PVC),
Polycarbonat, Polytetrafluorethylen (PTFE; TEFLON), Thermanox (TPX),
Nitrocellulose, Baumwolle, Polyglycolsäure (PGA), Katgutfäden, Cellulose,
Gelatine, Dextran usw. Jedes dieser Materialien kann zu einem Gitter
verwoben werden, um das dreidimensionale Gerüst zu bilden. Bestimmte Materialien,
wie Nylon, Polystyrol usw., sind schlechte Substrate für die zelluläre Anhaftung.
Wenn diese Materialien für
das dreidimensionale Stützgerüst verwendet
werden, ist es empfehlenswert, das Gerüst vor der Beimpfung von stromalen
Zellen vorzubehandeln, um die Anhaftung von den stromalen Zellen
an das Gerüst
zu erhöhen.
Zum Beispiel können
die Nylongitter mit 0,1 M Essigsäure
behandelt werden und in Polylysin, fötalem Rinderserum und/oder
Collagen inkubiert werden, um das Nylon zu beschichten. Polystyrol
könnte
auf die gleiche Weise unter Verwendung von Schwefelsäure behandelt
werden.
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Wenn
das dreidimensionale stromale Gewebe direkt in vivo implantiert
werden soll, kann es vorteilhaft sein, biologisch abbaubare Materialien
wie PGA, Katgutfadenmaterial, Kollagen, Polymilchsäure oder
Hyaluronsäure
zu verwenden. Zum Beispiel können
diese Materialien zu einem dreidimensionalen Gerüst wie ein Kollagenschwamm
oder ein Kollagengel verwoben werden. Wo die Kulturen für längere Zeitspannen
erhalten oder kryokonserviert werden sollen, mögen nicht-abbaubare Materialien
wie Nylon, Dacron, Polystyrol, Polyacrylate, Polyvinyle, Teflone,
Baumwolle usw. bevorzugt werden. Ein zweckdienliches Nylongitter,
das in Übereinstimmung
mit der Erfindung verwendet werden könnte, ist Nitex, ein Nylonfiltrationsgitter,
das eine Durchschnittsporengröße von 140 μm und einen
mittleren Nylonfaserdurchmesser von 90 µm aufweist (#3 – 210/36, Tetko,
Inc., N. Y.).
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Die
stromalen Zellen, umfassend Fibroblasten, mit oder ohne nachfolgend
beschriebene andere Zellen und Elemente, werden auf das Gerüst geimpft.
Diese stromalen Zellen können
von Geweben oder Organen, wie Haut, Herz, Blutgefäßen, Skelettmuskel,
Leber, Bauchspeicheldrüse
usw. abstammen, die durch Biopsie (wo angebracht) oder nach Autopsie
erhalten werden. In der Tat können
Fibroblasten und andere stromale Zellen in größeren Mengen ziemlich bequem
aus jedem zweckmäßigen Leichenorgan
erhalten werden. Wie zuvor erklärt
wurde, können
fötale
Fibroblasten verwendet werden, um ein „arttypisches" dreidimensionales
stromales Gewebe zu bilden, was das Wachstum von einer Vielzahl
von unterschiedlichen Zellen und/oder Geweben unterstützen wird,
die mit ihm in Kontakt kommen. Ein „spezifisches" stromales Gewebe
kann jedoch durch Beimpfen des dreidimensionalen Gerüstes mit
stromalen Zellen hergestellt werden, die vom Herzen und/oder von
einem bestimmten Einzelwesen abstammen, das später die Zellen und/oder die
in Kultur gewachsenen Gewebe, in Übereinstimmung mit der dreidimensionalen
Kultur der Erfindung, erhalten wird.
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Die
stromalen Zellen können
leicht durch Zerteilen eines entsprechenden Organes oder Gewebes
isoliert werden. Dies kann leicht unter Verwendung von Techniken,
die den Fachleuten bekannt sind, bewerkstelligt werden. Zum Beispiel
kann das Gewebe oder Organ mechanisch zerteilt werden und/oder mit
Verdauungsenzymen und/oder mit Komplexbildnern behandelt werden,
die die Verbindungen zwischen benachbarten Zellen schwächen und
es so ermöglichen,
das Gewebe ohne nennenswerte Zellschädigung in eine Suspension von
einzelnen Zellen zu dispergieren. Die enzymatische Dissoziation
kann bewerkstelligt werden durch Zerkleinern des Gewebes und Behandeln
des zerkleinerten Gewebes mit irgendeiner Anzahl von Verdauungsenzymen,
entweder alleine oder in Kombination. Diese beinhalten, sind aber
nicht darauf beschränkt,
Trypsin, Chymotrypsin, Kollagenase, Elastase und/oder Hyaluronidase,
DNAse, Pronase, Dispase usw. Das mechanische Auseinanderreißen kann
auch bewerkstelligt werden durch eine Anzahl von Methoden einschließlich, aber
nicht darauf beschränkt,
der Verwendung von Mahlwerken, Mixern, Sieben, Homogenisatoren,
Druckzellen oder von Ultraschallgeräten, um nur einige zu nennen.
Für einen Übersichtsartikel
der Gewebezerteilungs-Techniken siehe Freshney, Culture of Animal
Cells. A Manual of Basic Technique. 2. Auflage, A. R. Liss, Inc.,
New York, 1987, Kapitel 9, pp. 107–126.
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Nachdem
das Gewebe auf eine Suspension von einzelnen Zellen reduziert wurde,
kann die Suspension in Unterpopulationen fraktioniert werden, von
denen die Fibroblasten und/oder stromalen Zellen und/oder Elemente
erhalten werden können.
Dies kann auch unter Verwendung von Standardtechniken für die Zelltrennung
bewerkstelligt werden, einschließlich, aber nicht darauf beschränkt, der
Klonierung und Selektion von spezifischen Zelltypen, der selektiven
Zerstörung
von unerwünschten
Zellen (negative Selektion), der Trennung basierend auf der unterschiedlichen
Agglutinierbarkeit von Zellen in der gemischten Population, von
Einfrier-Auftau-Verfahren, den unterschiedlichen Anhaftungseigenschaften
der Zellen in der gemischten Population, der Filtration, der konventionellen
und der zonalen Zentrifugation, der zentrifugalen Elutriation (Gegenstrom-Zentrifugation),
der Trennung aufgrund der Schwerkraft, der Gegenstromverteilung,
der Elektrophorese und der Fluoreszenz-aktivierten Zellsortierung.
Für einen Übersichtsartikel
der Klonierungsauswahl- und Zelltrennungs-Techniken siehe Freshney,
Culture of Animal Cells. A Manual of Basic Techniques, 2. Auflage,
A. R. Liss, Inc., New York, 1987, Kapitel 11 und 12, pp. 137–168.
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Die
Isolierung von stromalen Zellen kann, zum Beispiel, wie folgt ausgeführt werden:
Frische Gewebeproben werden sorgfältig in Hank's physiologischer
Salzlösung
(HBSS) gewaschen und zerkleinert, um das Serum zu entfernen. Das
zerkleinerte Gewebe wird für
1–12 Stunden
in einer frisch hergestellten Lösung
eines dissoziierenden Enzyms wie Trypsin inkubiert. Nach einer derartigen
Inkubation werden die dissoziierten Zellen suspendiert, durch Zentrifugation
sedimentiert und auf Kulturschalen ausplattiert. Alle stromalen
Zellen werden sich vor den anderen Zellen anheften, demzufolge können entsprechende
stromale Zellen selektiv isoliert und wachsen gelassen werden. Die
isolierten stromalen Zellen können
dann bis zur Konfluenz wachsen gelassen werden, aus der konfluenten
Kultur gelöst
werden und damit das dreidimensionale Gerüst beimpft werden (U. S. Patentschrift
Nr. 4,963,489; Naughton et al., 1987, J. Med. 18 (3 & 4): 219–250). Das
Beimpfen des dreidimensionalen Gerüstes mit einer hohen Konzentration
an stromalen Zellen, z. B. ungefähr
106 bis 5 × 107 Zellen/ml,
wird in der Etablierung des dreidimensionalen Gewebes in kürzeren Zeitspannen
resultieren.
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Zusätzlich zu
Fibroblasten können
andere Zellen zur Bildung des dreidimensionalen stromalen Gewebes
hinzugefügt
werden, um das benötigte
Langzeitwachstum in Kultur zu unterstützen. Zum Beispiel können andere
Zellen, die in losem Bindegewebe gefunden werden, auf das dreidimensionale
Gerüst
zusammen mit, oder anstelle von, Fibroblasten geimpft werden. Solche
Zellen beinhalten, aber sind nicht beschränkt auf Endothelzellen, Perizyten,
Makrophagen, Monozyten, Adipozyten, glatte Muskelzellen, Herzmuskelzellen
usw. Solche Zellen können
in der Abwesenheit von Fibroblasten auf das dreidimensionale Gerüst geimpft
werden. Diese stromalen Zellen können
unter Verwendung von Methoden, die auf dem Fachgebiet bekannt sind,
wie solche vorhergehend diskutiert, leicht von den entsprechenden
Geweben oder Organen wie Haut, Herz, Blutgefäßen usw. erlangt werden. In
einer spezifischen Ausführungsform
von der Erfindung werden Fibroblasten auf das Gerüst geimpft.
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Es
ist zu verstehen, dass ein Fachmann die angiogene Aktivität von einer
stromalen Gewebekultur durch die Einbindung von Zellen, die unterschiedliche
Spiegel angiogener Faktoren freisetzen, kontrollieren kann. Zum
Beispiel sind vaskuläre
glatte Muskelzellen, bevorzugt glatte Muskelzellen der Aorta, bekannt, grundsätzlich mehr
VEGF zu produzieren als menschliche Hautfibroblasten. Demzufolge
kann jemand durch die Nutzung von glatten Muskelzellen der Aorta,
anstatt von oder zusätzlich
zu Fibroblasten, dreidimensionale stromale Gewebe mit erhöhter angiogener
Aktivität
kultivieren.
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Wo
wiederum die kultivierten Zellen für die Transplantation oder
in vivo Implantation verwendet werden sollen, ist es vorzuziehen,
die stromalen Zellen von dem eigenen Gewebe des Patienten zu erhalten.
Das Wachstum der Zellen in der Anwesenheit des dreidimensionalen
Stützgerüstes kann
weiterhin verbessert werden durch Hinzufügen zu oder durch Beschichten
des Gerüstes
mit Proteinen (z. B. Kollagene, Elastinfasern, Reticulinfasern),
Glycoproteinen, Glycosaminoglycanen (z. B. Heparansulfat, Chondroitin-4-sulfat,
Chondroitin-6-sulfat, Dermatansulfat, Keratansulfat usw.), einer
zellulären
Matrix und/oder anderen Materialien.
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Nach
dem Beimpfen durch die stromalen Zellen sollte das dreidimensionale
Gerüst
in einem entsprechenden Nährmedium
inkubiert werden. Viele handelsübliche
Medien wie RPMI 1640, Fisher's,
Iscove's, McCoy's und dergleichen
können
für die
Verwendung geeignet sein. Es ist wichtig, dass das dreidimensionale Gerüst in dem
Medium während
der Inkubationsperiode suspendiert werden kann, um die proliferative
Aktivität zu
maximieren. Zusätzlich
sollte die Kultur periodisch „gefüttert" werden, um die verbrauchten
Medien zu entfernen, die freigesetzten Zellen auszuwaschen und frisches
Medium hinzuzufügen.
Während
der Inkubationsperiode werden die stromalen Zellen linear entlang
den Filamenten von dem dreidimensionalen Gerüst wachsen und sie dabei umhüllen, bevor
sie beginnen, in die Öffnungen
des Gerüstes
hinein zu wachsen.
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Die Öffnungen
des Gerüstes
sollten von einer entsprechenden Größe sein, um es den stromalen
Zellen zu ermöglichen,
sich über
die Öffnungen
zu erstrecken. Das Aufrechthalten von aktiv wachsenden stromalen
Zellen, die sich über
das Gerüst
erstrecken, verbessert die Produktion von Wachstumsfaktoren, die
von den stromalen Zellen produziert werden und infolgedessen die
Langzeitkulturen unterstützen.
Zum Beispiel können,
wenn die Öffnungen
zu klein sind, die stromalen Zellen schnell die Konfluenz erreichen,
aber unfähig sein,
sich leicht von dem Gitter zu entfernen; eingeschlossene Zellen
können
eine Kontaktinhibierung aufweisen und die Produktion von den entsprechenden
Faktoren einstellen, die notwendig sind, um die Proliferation zu
unterstützen
und die Langzeitkulturen zu erhalten. Wenn die Öffnungen zu groß sind,
können
die stromalen Zellen unfähig
sein, sich über
die Öffnungen
zu erstrecken; dies wird ebenfalls die Produktion von entsprechenden
Faktoren der stromalen Zellen erniedrigen, die notwendig sind, um
die Proliferation zu unterstützen und
die Langzeitkulturen zu erhalten. Wenn ein Gittertyp des Gerüstes verwendet
wird, wie hierin beispielhaft angeführt, ist gefunden worden, dass Öffnungen,
die von etwa 140 µm
bis etwa 220 µm
reichen, befriedigend funktionieren werden. Andere Größen können jedoch,
abhängig
von der dreidimensionalen Struktur und der Komplexität des Gerüstes, ebenso
gut funktionieren. In der Tat wird jede Form oder Struktur, die
es den stromalen Zellen ermöglicht,
sich auszudehnen und die Reproduktion fortzusetzen und für längere Zeitspannen
zu wachsen, in Übereinstimmung
mit der Erfindung funktionieren.
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Die
unterschiedlichen Anteile der verschiedenartigen Typen von Kollagen,
die auf das Gerüst
aufgetragen wurden, können
das Wachstum der Zellen beeinflussen, die mit dem dreidimensionalen
stromalen Gewebe in Kontakt kommen. Die Anteile der aufgetragenen
Proteine der extrazellulären
Matrix (ECM) können durch
Auswählen
von Fibroblasten, die den entsprechenden Kollagentyp produzieren,
manipuliert oder verstärkt
werden. Dies kann bewerkstelligt werden unter Verwendung von monoklonalen Antikörpern eines
entsprechenden Isotyps oder einer Subklasse, die fähig ist,
Komplement zu aktivieren und die bestimmte Kollagentypen definieren.
Diese Antikörper
und das Komplement können
verwendet werden, um die Fibroblasten negativ zu selektieren, die
den gewünschten
Kollagentyp exprimieren. Wahlweise kann das Stroma, das verwendet
wurde, das Gerüst
zu beimpfen, ein Gemisch von Zellen sein, die die entsprechenden
gewünschten Kollagentypen
synthetisieren. Die Verteilung und die Herkunft von den verschiedenartigen
Kollagentypen ist in Tabelle I gezeigt. TABELLE
I: VERTEILUNGEN UND HERKUNFT VON VERSCHIEDENARTIGEN KOLLAGENTYPEN
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Demzufolge
kann/können,
da das hierin beschriebene dreidimensionale Kultursystem für das Wachsen
von verschiedenen Zelltypen und Geweben geeignet ist und abhängig ist
von dem zu kultivierenden Gewebe und dem gewünschten Kollagentyp, die entsprechende(n)
stromale(n) Zelle(n) zum Beimpfen des dreidimensionalen Gerüstes ausgewählt werden.
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Während der
Inkubation von dem dreidimensionalen stromalen Träger können Zellen
von dem Stützgerüst freigesetzt
werden. Diese freigesetzten Zellen können sich an die Wände des
Kulturgefäßes anheften, wo
sie mit der Proliferation fortfahren können und eine konfluente Monoschicht
bilden. Dies sollte verhindert oder auf ein Mindestmaß herabgesetzt
werden, zum Beispiel durch Entfernen von den freigesetzten Zellen während des
Mediumwechsels oder durch Überführen des
dreidimensionalen stromalen Gewebes in ein neues Kultwgefäß. Die Anwesenheit
von einer konfluenten Monoschicht in dem Gefäß kann das Wachstum von Zellen
in der dreidimensionalen Kultur „ausschalten". Durch das Entfernen
der konfluenten Monoschicht oder die Überführung von dem stromalen Gewebe
in frisches Medium in einem neuen Gefäß wird die Proliferationsaktivität des dreidimensionalen
Kultursystems wieder hergestellt. Ein solches Entfernen oder die Überführungen
sollten in jeder Kultur durchgeführt
werden, die eine stromale Monoschicht aufweist, die eine Konfluenz von
25 % überschreitet.
Wahlweise könnte
das Kultursystem bewegt werden, um das Anhaften der freigesetzten
Zellen zu verhindern oder anstatt die Kulturen periodisch zu füttern, könnte das
Kultursystem derart aufgebaut sein, dass frisches Medium kontinuierlich
durch das System strömt.
Die Durchflussgeschwindigkeit könnte
angepasst werden, um sowohl die Proliferation innerhalb der dreidimensionalen
Kultur zu maximieren, als auch das Auswaschen und Entfernen der
aus der Kultur freigesetzten Zellen, sodass sie nicht an den Wänden von
dem Gefäß anhaften
und bis zur Konfluenz wachsen. Auf jeden Fall können die freigesetzten stromalen Zellen
gesammelt und für
eine zukünftige
Verwendung kryokonserviert werden.
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5.2 PRÄPARATION VON EINEM GENETISCH
MANIPULIERTEN DREIDIMENSIONALEN STROMALEN GEWEBE
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Genetisch
manipuliertes dreidimensionales stromales Gewebe kann, wie in U.
S. Patentschrift Nr. 5,785,964 beschrieben, hergestellt werden.
Ein genetisch manipuliertes stromales Gewebe kann als ein Liefervehikel
für eine
anhaltende Freisetzung von angiogenen Faktoren in vivo dienen.
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Die
stromalen Zellen können
manipuliert werden, um ein exogenes Genprodukt zu exprimieren. Die stromalen
Zellen, die genetisch manipuliert werden können, beinhalten, sind aber
nicht darauf beschränkt,
Fibroblasten, glatte Muskelzellen, Herzmuskelzellen, mesenchymale
Stammzellen und andere Zellen, die in lockerem Bindegewebe gefunden
wurden, wie Endothelzellen, Makrophagen, Monozyten, Adipozyten,
Perizyten, in Knochenmark vorkommende Retikularzellen usw.
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Die
Zellen und die Gewebe können
manipuliert werden, um ein Zielgenprodukt zu exprimieren, das eine
große
Vielfalt an Funktionen vermitteln kann, einschließlich, aber
nicht darauf beschränkt,
einer verstärkten
Funktion von den genetisch manipulierten Zellen und Geweben zur
Förderung
der Angiogenese, wenn sie in vivo implantiert sind. Das Zielgenprodukt
kann ein Peptid oder Protein sein, zum Beispiel ein Enzym, Hormon,
Cytokin, ein regulatorisches Protein wie ein Transkriptionsfaktor
oder DNA-bindendes Protein, ein Strukturprotein wie ein Zelloberflächenprotein
oder das Zielgenprodukt kann eine Nukleinsäure sein wie ein Ribosom oder
Antisensmolekül.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
schließen
die Zielgenprodukte, die verbesserte Eigenschaften für die genetisch
manipulierten Zellen bereitstellen, Genprodukte ein, sind aber nicht
darauf beschränkt,
die das Zellwachstum verstärken,
z. B. vaskulärer
endothelialer Wachstumsfaktor (VEGF), Hepatozyten-Wachstumsfaktor
(HGF), Fibroblasten-Wachstumsfaktor (FGF), Blutplättchen-abgeleiteter
Wachstumsfaktor (PDGF), Epidermaler Wachstumsfaktor (EGF) und Transformierender
Wachstumsfaktor (TGF). In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
sind die Zellen und Gewebe genetisch manipuliert, um Zielgenprodukte
zu exprimieren, die in der Immortalisation von Zellen resultieren,
z. B. Onkogene oder Telomerase. In noch einer weiteren Ausführungsform
können
die Zellen manipulier sein, um ein Suizidgen-Produkt nach Signalstoff,
z. B. Thymidin-Kinase, zu exprimieren.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
sind die Zellen und Gewebe genetisch manipuliert, um Genprodukte
zu exprimieren, die in vitro schützende
Funktionen bereitstellen, wie Kryokonservierung und Anti-Austrocknungs-Eigenschaften,
z. B. Trehalose (U. S. Patentschriften Nr. 4,891,319; 5,290,765;
5,693,788). Die Zellen und Gewebe der vorliegenden Erfindung können auch
manipuliert werden, um Genprodukte zu exprimieren, die eine schützende Funktion
in vivo bereitstellen, wie solche, welche die Zellen vor einer entzündlichen
Reaktion schützen
würden
und die gegenüber
der Abstoßung
durch das Immunsystem des Wirtes schützen, wie HLA-Epitope, Haupthistokompatibilitäts-Epitope, Immunglobulin-
und Rezeptor-Epitope, Epitope von zellulären Adhäsionsmolekülen, Cytokinen und Chemokinen.
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Es
gibt eine Anzahl von Wegen, auf denen die Zielgenprodukte manipuliert
werden können,
um durch die Zellen und Gewebe der vorliegenden Erfindung exprimiert
zu werden. Die Zielgenprodukte können
manipuliert sein, um konstitutiv exprimiert zu werden oder in einer
gewebespezifischen oder stimulusspezifischen Art und Weise. In Übereinstimmung
mit diesem Aspekt der Erfindung können die Nukleotidsequenzen,
die die Zielgenprodukte kodieren, funktionsmäßig mit Promotor-Elementen
verbunden sein, die konstitutiv aktiv sind, gewebespezifisch sind
oder auf die Anwesenheit von einem spezifischen Stimulus hin induziert
werden.
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In
einer spezifischen Ausführungsform
sind die Nukleotidsequenzen, die die Zielgenprodukte exprimieren,
funktionsmäßig mit
regulatorischen Promotor-Elementen verbunden, die für die Scher-
oder Radialbeanspruchung verantwortlich sind. In diesem besonderen
Fall würde
das Promotorelement angeschaltet werden durch vorbeiströmendes Blut
(Scher-) sowie die radiale Beanspruchung, die induziert wird als
ein Ergebnis des pulsierenden Blutflusses durch das Herz oder das
Blutgefäß.
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Beispiele
von anderen regulatorischen Promotorelementen schließen Tetraryklin-responsive
Elemente, Nikotin-responsive Elemente, Insulin-responsives Element,
Glukose-responsive Elemente, Interferon-responsive Elemente, Glucocorticoid-responsive
Elemente, Estrogen/Progesteron-responsive Elemente, Retinolsäure-responsive
Elemente, virale Transaktivatoren, frühe oder spate Promotoren des
SV40-Adenovirus, das lac-System, das trp-System, das TAC-System,
das TRC-System, den Promotor für
3-Phosphoglycerat und die Promotoren der sauren Phosphatase ein.
Zusätzlich
könnten
künstliche
Responselemente konstruiert werden, zusammengesetzt aus Multimeren
von Transkriptionsfaktor-Bindungsstellen
und Hormon-responsiven Elementen, ähnlich zu der molekularen Architektur
der natürlich
vorkommenden Promotoren und Enhancer (z. B. siehe Herr, W & Clarke, J Cell
(1986) 45 (3): 461–70).
Solche künstlich
zusammengesetzten regulatorischen Bereiche könnten vorgesehen sein, um auf
jedes gewünschte
Signal zu antworten und in besonderen Zelltypen exprimiert sein,
abhängig
von den ausgewählten
Promotor/Enhancer-Bindungsstellen.
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5.3 VERWENDUNGEN VON EINEM
DREIDIMENSIONALEN STROMALEN GEWEBE ZUR FÖRDERUNG DER ANGIOGENESE
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Das
dreidimensionale stromale Gewebe der vorliegenden Erfindung kann
in einer Vielzahl von Anwendungen verwendet werden, einschließlich, aber
nicht darauf beschränkt,
Förderung
von der Reparatur und der Regeneration von geschädigtem Herzmuskel, Förderung
der Vaskularisierung und des Heilens während der Herzoperation (z.
B. Bypass-Operation oder Herzklappenersatz), Förderung der Blutgefäßbildung
an Anastomose-Stellen und die Förderung
der Vaskularisierung und der Reparatur von geschädigtem Skelettmuskel, glattem
Muskel oder Bindegewebe. In diesem Zusammenhang kann das stromale
Gewebe als ein frisch kultiviertes Gewebe, als ein kryokonserviertes
Gewebe oder sogar als ein abgetötetes
Gewebe verwendet werden.
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Das
dreidimensionale stromale Gewebe der vorliegenden Erfindung kann
mit verschiedenartigen Stellen des Herzens verbunden werden, einschließlich dem
Epikard, Myokard und Endokard, um die Angiogenese in dem Bereich
der Verbindung zu fördern.
Die Mittel zum Verbinden schließen
ein, aber sind nicht darauf beschränkt, direktes Festhalten zwischen
dem stromalen Gewebe und dem Herzgewebe, einen biologischen Klebstoff,
einen synthetischen Klebstoff, Laserfarbstoffe oder Hydrogel. Eine
Anzahl von handelsüblichen
hämostatischen
Wirkstoffen und Dichtungsmitteln schließen ein „SURGICAL" (oxidierte Cellulose), „ACTIFOAM" (Kollagen), „FIBRX" (lichtaktiviertes
Fibrin-Dichtungsmittel), „BOHEAL" (Fibrin-Dichtungsmittel), „FIBROCAPS" (Trockenpulver-Dichtungsmittel),
Polysaccharid-Polymere p-GlcNAc
(„SYVEC"-Lappen, Marine Polymer
Technologies), Polymer 27CK (Protein Polymer Tech.). Medizinische
Vorrichtungen und Apparate zur Präparation von autologen Fibrin-Dichtungsmitteln
aus 120 ml Patientenblut in dem Operationsraum in eineinhalb Stunden
sind auch bekannt (z. B. Vivostat-System).
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung, die das direkte Anhaften verwendet, wird das dreidimensionale
stromale Gewebe direkt auf das Herz oder ein angrenzendes Blutgefäß gelegt
und das Produkt verbindet sich über
eine natürliche
zelluläre
Verbindung. Dieses Verfahren ist in Studien der Wundheilung in Patienten mit
diabetischen Fußgeschwüren demonstriert
worden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist das dreidimensionale stromale Gewebe mit dem Herz oder einem
angrenzenden Blutgefäß verbunden
unter Verwendung eines chirurgischen Klebstoffes, vorzugsweise ein
biologischer Klebstoff wie Fibrinklebstoff. Die Verwendung von Fibrinklebstoff
als ein chirurgisches Adhäsionsmittel
ist gut bekannt. Die Fibrinklebstoff-Zusammensetzungen sind bekannt
(z. B. siehe U. S. Patentschriften Nr. 4,414,971; 4,627,879 und
5,290,552) und das erlangte Fibrin kann autolog sein (z. B. siehe
U. S. Patentschrift Nr. 5,643,192). Die Klebstoffzusammensetzungen
können
auch zusätzliche
Komponenten beinhalten, wie Liposomen, die einen oder mehr Wirkstoffe
oder Arzneimittel enthalten (z. B. siehe U. S. Patentschriften Nr.
4,359,049 und 5,605,541) und über
Injektion (z. B. siehe U. S. Patentschrift Nr. 4,874,368) oder durch
Zerstäuben
(z. B. siehe U. S. Patentschriften Nr. 5,368,563 und 5,759,171)
aufgenommen werden. Ausstattungen für die Anwendung der Zusammensetzungen
des Fibrinklebstoffes sind auch erhältlich (z. B. siehe U. S. Patentschrift
Nr. 5,318,524).
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In
einer weiteren Ausführungsform
wird ein Laserfarbstoff auf die Herz- und/oder Blutgefäßwände, das dreidimensionale
stromale Gewebe oder beide aufgetragen und unter Verwendung eines
Lasers mit der entsprechenden Wellenlänge aktiviert, um an die Gewebe
zu haften. In bevorzugten Ausführungsformen
weist der Laserfarbstoff eine Aktivierungsfrequenz in einem Bereich
auf, die nicht die Gewebefunktion oder -Integrität verändert. Zum Beispiel geht 800-nm
Licht durch Gewebe und rote Blutzellen hindurch. Unter Verwendung
von Indocyan-Grün
(ICG) als Laserfarbstoff können
Laserwellenlängen
verwendet werden, die durch das Gewebe hindurchgehen. Eine Lösung von
5 mg/ml ICG wird auf die Oberfläche
von dem dreidimensionalen stromalen Gewebe (oder Zielstelle) gestrichen
und das ICG bindet an das Kollagen von dem Gewebe. Ein 5-ms Puls
von einem Laser-emittierten Licht mit einer Spitzenintensität nahe 800
mn wird verwendet, um den Laserfarbstoff zu aktivieren, was in der
Denaturierung des Kollagens resultiert, wodurch das Elastin von
dem angrenzenden Gewebe an die veränderte Oberfläche fixiert
wird.
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In
einer weiteren Ausführungsform
wird das dreidimensionale stromale Gewebe unter Verwendung eines
Hydrogels mit dem Herzen oder den Blutgefäßen verbunden. Eine Anzahl
von natürlichen
und synthetischen polymeren Materialien sind ausreichend zur Bildung
geeigneter Hydrogel-Zusammensetzungen.
Zum Beispiel können
Polysaccharide, z. B. Alginat, mit zweiwertigen Kationen vernetzt
werden, Polyphosphazene und Polyacrylate werden ionisch oder durch
Ultraviolett-Polymerisation vernetzt (U. S. Patentschrift Nr. 5,709,854).
Wahlweise kann ein synthetischer chirurgischer Klebstoff wie 2-Octylcyanoacrylat
("DERMABOND", Ethicon, Inc.,
Somerville, NJ) verwendet werden, um das dreidimensionale stromale
Gewebe zu verbinden.
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In
einer alternativen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird das dreidimensionale stromale Gewebe
an dem Herzen oder einem Blutgefäß/Blutgefäßen unter
Verwendung von einer oder mehr Nähten, einschließlich, aber
nicht darauf beschränkt,
5-O, 6-O und 7-O Prolinnahtmaterial (Ethicon Katalog Nr. 8713H, 8714H
und 8701H) oder andere geeignete nicht biologisch abbaubare oder
biologisch abbaubare Nahtmaterialien wie Polyglecapron, Polydioxanon
oder Polyglactin. Wenn Nähte
gelegt werden, werden normalerweise, obwohl nicht erforderlich,
zweiarmige Nadeln verwendet.
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In
einer weiteren Ausführungsform
wird das dreidimensionale stromale Gewebe in einem Bioreaktorsystem
wachsen lassen (z. B. U. S. Patentschriften Nr. 5,763,267 und 5,843,766),
in denen das Gerüst
geringfügig
größer ist
als das fertige technisch erzeugte Gewebeprodukt. Das Endprodukt
enthält
einen Rand, eine Ecke, Lasche oder Zipfel von dem Stützgewebematerial,
der/die als die Stelle zum Auftragen von dem biologischen/synthetischen
Klebstoff, Laserfarbstoff oder Hydrogel verwendet wird. In alternativen
Ausführungsformen
kann die Stützgewebebindung
als eine Verbindung für
das Einnähen
oder mikrochirurgische Einnähen verwendet
werden.
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Das
dreidimensionale stromale Gewebe kann implantiert werden, um die
Vaskularisierung, die Reparatur oder die Regeneration von geschädigtem Herzmuskel
zu fördern.
In einer bevorzugten Ausführungsform wird
das dreidimensionale stromale Gewebe auf ein Blutgefäß aufgetragen,
um neue Blutgefäße zum Umgehen
von verstopften oder blockierten Arterien sich entwickeln zu lassen
und den Blutstrom zum Herzen wieder herzustellen. In einer weiteren
Ausführungsform
wird das dreidimensionale stromale Gewebe unter Verwendung einer
minimal-invasiven Behandlungsmethode direkt auf das Herz aufgetragen.
Das Gewebe kann verwendet werden zur Förderung der Vaskularisierung
und des Blutflusses, um die Nekrose von Herzgewebe nach einem Myokardinfarkt
zu minimieren. Wenn ein dreidimensionales stromales Gewebe mit dem
Epikard oder Myokard des Herzens verbunden wird, wird es notwendig
sein, das Perikard (d. h. den Herzbeutel) vor der Anwendung zu öffnen. Das
Verbinden eines dreidimensionalen stromalen Gewebestückes mit
dem Endokard kann jedoch bewerkstelligt werden durch das Einsetzen
eines Katheters oder einer ähnlichen
Vorrichtung in eine Herzkammer und Verkleben oder Verbinden des
stromalen Lappens mit der Wand der Herzkammer. Es ist zu bevorzugen,
dass die Verbindungsstelle einen einigermaßen guten Blutfluss aufweisen
sollte, um die Angiogenese zu unterstützen.
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Die
angiogene Aktivität
von dem dreidimensionalen stromalen Gewebe kann auch für die Behandlung von
Anastomosen verwendet werden. Eine Anastomose ist definiert als
eine funktionsfähige
Verbindung zwischen zwei hohlen oder tubulären Strukturen oder einer Öffnung,
hervorgerufen durch Chirurgie, Verletzung oder Krankheit, zwischen
zwei oder mehr getrennten Räumen
oder Organen (siehe z. B. Stedman's Medical Dictionary, 26. Ausgabe, Williams & Wilkins, Baltimore,
MD). Zum Beispiel entstehen anastomotische Lokalisationen aus der
Einführung
von einem vaskulären
Transplantat während
einer aortokoronaren Bypass-(CABG)Operation, während einer Darmresektion oder
einer Organtransplantation. In CABG-Operationen wird das dreidimensionale
stromale Gewebe an der Lokalisation der stromabwärts-gerichteten Verbindung
des Bypass-Transplantates platziert, um die Angiogenese nach der
Wiederherstellung des Blutflusses zu dieser Stelle zu fördern, d.
h., um zusätzliche
Arterien zu bilden, die aus den Verbindungsstellen hervorgehen,
zusätzlich zu
der Förderung
der Heilung dieser Stelle. Beispiele auf dem vaskulären Gebiet
beinhalten, sind aber nicht darauf beschränkt, präkapillare (zwischen Arteriolen),
Riolan's (Randarterie
des Darmes, die die mittlere und linke Darmarterie verbindet), portal-systemische
(superiore-mittlere/inferiore Rektalvenen; Portalvene – Vena cava
inferior), termino-terminate (Arterie zu Vene) und cavopulmonale
(Behandeln cyanotischer Herzerkrankung durch Legen einer Anastomose
zwischen der rechten Lungenarterie und der Vena cava superior) Anastomosen.
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In
einer Ausführungsform
wird das dreidimensionale stromale Gewebe um die anastomotische
Lokalisation gewickelt, um das Heilen dieser Lokalisation zu fördern (d.
h. Endotheliarisierung). In einer weiteren Ausführungsform werden die Zellen
von dem dreidimensionalen stromalen Gewebe abgetötet (z. B. durch Einfrieren
und Auftauen) und das sich daraus ergebende Produkt auf die Lokalisation
aufgetragen (d. h. „TRANSCYTE").
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6. BEISPIEL: DURCH DREIDIMENSIONALES
STROMALES GEWEBE GEFÖRDERTE
ANGIOGENESE
-
Dieser
Abschnitt demonstriert, dass ein auf Fibroblasten basierendes dreidimmensionales
stromales Gewebe („stromales
Gewebe") in der
Lage war, die Endotheliarisierung und die Vaskularisierung zu induzieren.
Es ist beobachtet worden, dass das Bereitstellen von solch einem
biologischen Material die Bildung neuer Kapillaren induziert und
die Entzündung
in dem Wundbett von Patienten mit diabetischen Fußgeschwüren vermindert.
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Die
angiogenen Eigenschaften von dreidimensionalen stromalen Geweben
sind nachfolgend unter Verwendung eines großen Bereiches an Techniken
beschrieben, einschließlich
des Hühner-Chorioallantoinmembran-Assays,
des Ratten-Aortenring-Assays, der Stimulation der Proliferation
von Endothelzellen, der Chemokinese, der Chemotaxis, der Inhibierung
der Apoptose und der in vivo Induktion der Angiogenese in ischämischem
Herzgewebe. Zusammen überdecken
diese Assays einen großen
Bereich von den einzelnen Ereignissen in der Angiogenese sowie den
gesamten Prozess.
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Auch
für das
in der extrazellulären
Matrix vorhandene Fibronektin ist gezeigt worden, dass es die Proliferation
von Endothelzellen stimuliert, während
für denaturiertes
Kollagen nachgewiesen worden ist, dass es ein vielversprechendes
Substrat für
das Verbinden menschlicher Endothelzellen ist. In der Matrix gebundene Wachstumsfaktoren
beinhalten TGFβ und
HGF, die bedeutend sind in der Stimulation der Bildung neuer Kapillaren
und der Endotheliarisierung. Die Matrix enthält auch Laminin-1, was zum
Inhibieren der anfänglichen Hyperplasie über die
YIGSR-Peptide dienen kann. Die Kombination von diesen Matrixproteinen
zusammen mit natürlich
freigesetzten Wachstumsfaktoren bietet eine physiologische Lösung für die Induktion
der Angiogenese in vivo an.
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6.1 MATERIAL UND METHODEN
-
6.1.1. EXPRESSION DER
WACHSTUMSFAKTOREN DURCH DREIDIMENSIONALES STROMALES GEWEBE
-
Die
Experimente wurden durchgeführt,
um die Expression von angiogenen Faktoren durch die stromalen Gewebe
zu untersuchen. Die Expression von Wachstumsfaktoren wurde untersucht
sowohl durch die Abschätzung
von mRNA durch Polymerasekettenreaktions-(PCR-)Methoden als auch
der Abschätzung
von dem freien Protein durch Enzym-gekoppelten Immunosorptions-Assay
(ELISA).
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Die
spezifischen Boten-RNAs wurden mittels quantitativer RT-PCR abgeschätzt, unter
Verwendung der ABI-TaqMan-Methode (Perkin-Elmer, Foster City, CA).
Die RNA wurde aus den Zellen unter Verwendung eines RNA-Schnellreinigungskits
(Amresco, Solon, OH) extrahiert. Die RNA wurde revers transkribiert
unter Verwendung von Superscript II (Life Technologies, Grand Island,
NY) mit hexameren Zufalls-Primern (Sigma, St. Louis, MO). Die Amplifikation
der Proben der cDNA, die 200 ng Gesamt-RNA enthielten, wurde in
Echtzeit nachgewiesen und mit der Amplifikation von aus Plasmiden
erhaltenen Standards für
spezifische mRNA-Sequenzen unter Verwendung einer Kopienanzahl über einen
Bereich von 5 Größenordnungen
mit 40–4.000.000/Reaktion
verglichen. Für
die Überprüfung der
Reinigung und der Wirksamkeit der reversen Transkription wurden
mRNA-Sequenzen für
die PDGF B-Kette,
VEGF oder TGFβ1
zu den RNA-Isolierungen hinzugefügt
und ihre Ausbeute durch das TagMan-Verfahren gemessen. Die Kontrollsequenzen
der mRNA wurden durch T7-RNA-Polymerase Transkription von Plasmiden
erhalten, die die korrespondierende Sequenz enthalten. Die Werte
wurden unter Verwendung von Glyceraldehyd-3-Phosphat Dehydrogenase
als Kontrolle normalisiert.
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6.12. HÜHNER-CHORIOALLANTOINMEMBRAN-ASSAY
-
Zehn
Tage alte Hühnerembryonen
wurden von McIntyre Farms (Lake, CA) erhalten und bei 37 °C inkubiert.
Die Eier wurden mit einer Kerze ausgeleuchtet, um ein Zielgebiet,
das frei von großen
Blutgefäßen war,
zu lokalisieren und zu markieren. Zwei kleine Löcher wurden mit einer Nadel
in die Schale gemacht, direkt über
dem Luftsack und über
dem Zielgebiet. Eine Saugwirkung wurde an dem ersten Loch angelegt,
was die CAM veranlasste, von dem markierten Bereich wegzugehen.
Unter Verwendung eines „DREMEL
MOTORWERKZEUGS" wurde
die Eierschale von dem Zielgebiet entfernt, um ein „Fenster" zu bilden. Eine
kreisförmige
Probe mit 4-mm Durchmesser (dreidimensionales stromales Gewebe oder
Kontrolle) wurde dann auf die Membran nahe von, aber nicht oben
auf, einem großen Blutgefäß platziert.
Das Loch wurde mit einem Stück klaren
Klebestreifen bedeckt und die Eier wurden für 72 Stunden bei 37 °C inkubiert,
um das Wachsen von Blutgefäßen zu ermöglichen.
Die behandelte Sektion von der Membran wurde dann entfernt, fotografiert
und in Methanol fixiert. Die Anzahl der Verzweigungspunkte von feinen
Blutgefäßen in dem
Bereich von der Probe wurde gezählt.
Die Biopsie-Proben
wurden in Methanol fixiert und Schnitte mit Massons's Trichrom angefärbt.
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6.1.3. AORTENRING-ASSAY
-
In
dem Aortenring-Assay wurde die Fähigkeit
von der endothelialen Blutgefäßauskleidung,
Mikrogefäße zu bilden,
verwendet, um Angiogenese zu demonstrieren. Brustaorten, die von
1 bis 2 Monate alten männlichen
Sprague Dawley Ratten entfernt wurden, wurden in serum-freies MCDB131-Medium überführt. Das
peri-aortische Faserfettgewebe wurde sorgfältig entfernt, die Aorten 8-
bis 10-mal gewaschen und in 1 mm lange Stücke geschnitten. Es wurden
Vertiefungen in ein 1,5 % Agarosegel gestanzt und mit gerinnender
Fibrinogenlösung
gefüllt
(20 µL
50 NIH Einheiten/mL Rinderthrombin in 1 mL Fibrinogen). Die Aortenringe
wurden in die Zentren von den Vertiefungen platziert. Nach der Gerinnung
wurden die Schalen mit serum-freien MCDB131 überschwemmt. Die Kulturen wurden
bei 37 °C
mit 5 % CO2 inkubiert, mit Mediumwechseln
alle 3 Tage. Die neu gebildeten Mikrogefäße wurden an den Tagen 3, 7
und 14 gezählt.
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6.1.4. ENDOTHELZELL-PROLIFERATIONS-ASSAY
-
Die
Proliferation der Endothelzellen ist eine kritische Komponente der
Angiogenese. Die Fähigkeit
von dem stromalen Gewebe, diese Aktivität zu stimulieren, wurde durch
den Einbau von [3H]-Thymidin bestimmt. Verschiedenartige
Wachstumsfaktoren und konzentrierte Mediumproben wurden auf ihren
Einfluss auf die Proliferation von HUVEC untersucht. Die konfluenten
Kulturen wurden abgelöst
und in HUVEC-Wachstumsmedium auf eine Endkonzentration von 2,5 × 104 Zellen/ml resuspendiert. 24-Well-Platten wurden mit
Attachment-Factor-Solution (Cell Applications, Inc.) vorbehandelt
und die Zellen wurden als 1-ml Zellsuspension pro Vertiefung hinzugefügt. Es wurde
den Zellen ermöglicht,
sich abzusetzen und anzuhaften und dann wurde auf endotheliales
serum-freies Medium (Cell Applications, Inc.), angereichert mit
Fibroblastenkulturmedium oder Medium, konditioniert durch Monoschichten
oder dreidimensionalen Fibroblastenkulturen, umgewechselt. An Tag
zwei erhielten die Zellen frisches serumfreies Medium, entsprechend
angereichert mit 1 µCurie/ml [3H]-Thymidin. An Tag drei wurde das Medium
entfernt, die Zellen wurden dreimal mit PBS gewaschen und 250 µl 2,3 %
Natrium-Dodecylsulfat (SDS) wurden hinzugefügt, um die Zellen zu solubilisieren.
Nach 30 Minuten wurden der SDS-Extrakt und ein Milliliter von einem
PBS-Waschschritt in ein Szintillationsgefäß überführt. Fünf Milliliter „SCINTIVERSE" (Fair Lawn, NJ)
wurden zu den Gefäßen hinzugefügt und die
Radioaktivität
unter Verwendung eines Beckman LS6500 Szintillationszählers (Fullerton,
CA) bestimmt.
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6.1.5. ENDOTHELZELL-CHEMOKINESE-ASSAY
-
Die
Fähigkeit
von unserem dreidimensionalen stromalen Gewebe, die Migration von
Endothelzellen zu stimulieren, wurde auf zwei Arten getestet. Die
erste war ein Chemokinese-Assay, der die Stimulation der Zellbewegung
ohne irgendeine Richtungsdefinition bestimmte. Die zweite maß die Zellmigration
in Richtung auf eine Stimulationsquelle.
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Die
Endothelzellen wurden auf Cytodex-2 Kügelchen wachsen lassen. Der
Assay beurteilte die Dissoziation der Zellen von den Kügelchen
und die Reassoziation mit einer Kulturschale. Die Zellen auf der
Schale wurden angefärbt
und gezählt.
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6.1.6. ENDOTHELZELL-CHEMOTAXIS-ASSAY
-
Die
Zellinigration wurde mit einem Endothelzell-Chemotaxis-Assay unter
Verwendung einer Neuro-Probe 48-Well Chemotaxis-Boydenkammer (Neuro-Probe,
Inc.) untersucht. Die Polycarbonat-Membranfilter (Poretics Corporation,
25 × 80
mm) wurden in 0,5 M Essigsäure über Nacht
eingeweicht, dreimal für
1 Stunde mit Wasser gewaschen, in einer Lösung von 0,01 % Kalbshautgelatine
Typ III (Sigma, St. Louis; MO) für 12–16 Stunden
inkubiert und an der Luft getrocknet. Die HUVECs wurden abgelöst und in
HUVEC-Wachstumsmedium bei einer Endkonzentration von 1,0 × 105 Zellen/ml resuspendiert. Die Boydenkammer
wurde wie folgt zusammengebaut: 30 µl der Probe oder des Standards
wurden in den unteren Vertiefungen hinzugefügt, die Gelatine-beschichtete
Membran wurde darüber
platziert und 50 µl
Zellsuspension in die oberen Vertiefungen hinzugegeben. Die Kammer
wurde bei 37 °C
für 3 Stunden
inkubiert. Die Membranen wurden dann sorgfältig von der Kammer entfernt
und die Zellseite in PBS gespült
und über
ein Wischerblatt gezogen, um die nicht gewanderten Zellen zu entfernen.
Die Membranen wurden mit Wright's
Giemsa-Farbe angefärbt
und entweder die Anzahl der Zellen gezählt oder die Dichte der Färbung gegen
eine Standardkurve gemessen, die mit 20, 10, 5,0 und 0 ng/ml gereinigtem
VEGF erstellt wurde.
-
6.1.7. INDUKTION VON INTEGRIN
-
Für das αvβ3-Integrin
ist gezeigt worden, dass es eine wichtige Rolle in der Angiogenese
spielt und neutralisierende Antikörper, die gegen das Integrin
gerichtet sind, sind in der Lage, die Bildung von Kapillarblutgefäßen zu blockieren.
Es ist durch VEGF induziert und es wird angenommen, dass es eine
kritische Rolle in der Migration der Endothelzellen spielt.
-
Die
Anwesenheit von Integrinen und Zelloberflächenrezeptoren wurde mittels
Durchflusszytometrie an einem FACStar von Cytometry Research Services,
San Diego, CA, bestimmt. Die Zellen wurden für die Analyse wie folgt vorbereitet:
HUVECs wurden mit Trypsin abgelöst
und die Zellen bei 1 × 106 Zellen/ml resuspendiert. 250 µL bis 500 µL von den
Zellsuspensionen wurden dreimal mit Hank's physiologischer Salzlösung (HBSS,
GibcoBRL, Grand Island, New York) gewaschen und schließlich in
10 % FBS in Hank's
physiologischer Salzlösung
(HBSS) resuspendiert. Die Zellen wurden für 30 Minuten mit primären Antikörpern, verdünnt auf
1 µg/ml
in 10 % FBS in HBSS, inkuziert, dreimal mit HBSS gewaschen, für 30 Minuten
mit Sekundärantikörper, verdünnt auf
1 µg/ml
in 10 % FBS in HBSS, induziert, dreimal mit HBSS gewaschen und in
200 µL
10 % Formalin (Baxter, Deerfield, IL) bei einer Dichte von 106 Zellen/mL fixiert.
-
6.1.8. INHIBIERLTNG DER
ENDOTHELZELL-APOPTOSE
-
Es
ist kürzlich
berichtet worden, dass Endothelzellen, die als eine Monoschicht
auf „MATRIGEL", einem Basis-Membranwachstums-Substrat
(Collaborative Research), zu Röhren
verschmolzen und Apoptose erlitten. Die Zuführung von einem angiogenen
Faktor, z. B. VEGF, zu dem „MATRIGEL" hielt jedoch die
Proliferation und die Morphologie der Endothelzellen aufrecht, was
vermuten lässt,
dass die angiogene Aktivität
von VEGF die Apoptose inhibierte (z. B. siehe Goto et al., 1993,
Lab Invest. 69: 508–517.;
und Haralbopoulos et al., 1994, Lab Invest. 71: 575–582).
-
Um
weiterhin die angiogene Aktivität
der dreidimensionalen stromalen Gewebe der vorliegenden Erfindung
zu beweisen, wurde Wachstumsmedium, konditioniert durch ein dreidimensionales
stromales Gewebe, zu Endothelzellen, die auf „MATRIGEL" kultiviert wurden, hinzugefügt, um die
Inhibierung von der Apoptose zu demonstrieren. Das „MATRIGEL" wurde geschmolzen
und in „TRANSWELL" (Costar, Boston,
MA) 6-Well Gewebekulturschalen gemäß den Anweisungen der Hersteller
verfestigt. Dermale mikrovaskuläre
Endothelzellen (DMEC) wurden auf dem verfestigten „MATRIGEL" bei 2,5 × 105 Zellen/Vertiefung ausgesät, in der
Anwesenheit von Wachstumsmedium, das durch eine Monoschicht-Kultur von Fibroblasten
oder durch eine dreidimensionale Fibroblastenkultur konditioniert
war, und sie wurden bei 37 °C
in einer 5 % CO, Atmosphäre
wie kürzlich
beschrieben inkubiert (z. B. siehe Kuzuya et al., 1994, J. Cell
Physiol. 161: 267–276).
Die DMEC-Zellen von jeder Kultur wurden durch Inkubieren der Kultur
in einer Lösung
aus 10 µg/ml
Di-1-acetyl-Low-Density-Lipoprotein für 2–4 Stunden (z. B. siehe Voyta
et al., 1984, J. Cell Biol. 99: 2034–2040) und einer Lösung von „SYTOX", das die Zellkerne
anfärbte
(Molecular Probes, Eugene, OR), angefärbt.
-
6.1.9. BLUTFLUSSÄNDERUNGEN
IN MENSCHLICHEN DIABETISCHEN FUSSGESCHWÜREN
-
Das
kultivierte dreidimensionale stromale Gewebe stellt viele Komponenten
der gesunden Haut bereit, die unentbehrlich für die Wundheilung sind, einschließlich wichtiger
Mediatoren der Angiogenese wie VEGF und Transformierender Wachstumsfaktor-β (TGFβ). Die Laser-Doppler-Bildgebung
wurde verwendet, um die mikrovaskulare Perfusion an der Basis von
Fußgeschwüren zu studieren,
die mit dreidimensionalem stromalen Gewebe behandelt wurden, um
zu untersuchen, ob die Heilung dieser Verletzungen mit einer Zunahme
im Blutfluss assoziiert war, was wiederum Angiogenese widerspiegeln
könnte.
-
Sieben „full-thickness"-Geschwüre wurden
an fünf
Patienten mit Typ-2 Diabetes mellitus untersucht. Alle Verletzungen
sind für
mindestens drei Monate vorhanden gewesen, mit keinem klinischen
Befund einer Infektion oder einer Änderung in der Größe über die
letzten zwei Wochen, trotz konventioneller Behandlung. Das dreidimensionale
stromale Gewebe wurde wöchentlich
auf die Basis von jeder Wunde für
insgesamt acht Wochen aufgetragen, wonach eine konventionelle Behandlung
wieder aufgenommen wurde. Die mikrovaskuläre Durchblutung wurde unter
Verwendung der Laser-Doppler-Bildgebung
(Moore Instruments, Axminster, UK) unmittelbar vor und 2, 5 und
8 Wochen nach der Behandlung bewertet.
-
6.1.10. STIMULATION DER
VASKULARISIERUNG IN EINEM EPIKARDIALEN IMPLANTATMODELL DER MAUS
-
6.1.10.1. TIERE
-
Die
durch dreidimensionales stromales Gewebe stimulierte Vaskularisierung
wurde in vivo unter Verwendung eines epikardialen Implantat-Modells
der Severe-Combined-Immunodeficiency-(SCID-)Maus untersucht. Die
Mäuse wurden
in drei Gruppen unterteilt: lebensfähiges/kryokonserviertes dreidimensionales
stromales Gewebeimplantat („lebensfähiger Stromallappen"), nicht-lebensfähiges dreidimensionales
stromales Gewebeimplantat („nicht-lebensfähiger Stromallappen") und Kontrolle/Scheinoperation.
Jede Gruppe wies mindestens sechs Tiere pro Gruppe bei zwei getrennten
Zeitpunkten (14 Tage und 30 Tage) auf. Die Tierstudie wurde in Übereinstimmung
mit den anwendbaren Regeln der Bundesbehörde zur Überwachung von Nahrungs- und
Arzneimitteln der Vereinigten Staaten von Amerika durchgeführt.
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6.1.10.2. TIERHALTUNG
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Von
den SCID-Mäusen
(University of Arizona, Tucson, AZ) wurden jeweils 2 pro Käfig in Mikro-Isolator-Käfigen auf
Holzwolle gehalten und erhielten "TECH-LAD 4 % MOUSE/RAT DIET" und Leitungswasser nach
Belieben. Die Mäuse
wurden unter kontrollierten Temperaturen von 74 °F + 10 °F und einer Luftfeuchtigkeit
von 50 % ± 20
% in Übereinstimmung
mit dem NIH-Leitfaden „Guide
for the Care and Use of Laboratory Animals" gehalten.
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6.1.10.3.CHIRURGISCHE
BEHANDLUNGSMETHODEN
-
Eine
Vollnarkose wurde eingeleitet und durch eine intraperitoneale Injektion
von 2,5 % Avertin aufrecht gehalten. Die Sterilität wurde
aufrecht gehalten und eine wärmende
Unterlage wurde während
der ganzen Behandlungsmethode verwendet. Die Mäuse wurden gewogen und die
Brustwand rasiert und vorbereitet. In der Rückenlage wurde ein Luftröhrenschnitt
durchgeführt
und die Mäuse
unter Verwendung eines kleinen Beatmungsgerätes (Atemvolumen = 0,5 ml;
Geschwindigkeit = 120–130
Atemzüge/Min.)
beatmet. Eine ordnungsgemäße Intubation
wurde durch die Beobachtung des Hebens und Senkens der Brust während der
Atemzüge der
Beatmung bestätigt.
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Alle
chirurgischen Behandlungsmethoden wurden unter Verwendung eines
Operationsmikroskopes durchgeführt.
Eine linksseitige Thorakotomie wurde durchgeführt und die Pectoralis-Muskelgruppe
transversal abgetrennt, wodurch der Brustkorb bloßgelegt
wurde. Der vierte Zwischenrippenraum wurde unter Verwendung von
Scheren und stumpfer Präparierung
eröffnet.
Zwei 6-0 Seidenfäden
(Ethicon) wurden um die oberen und unteren Rippen zum Zwückziehen
platziert. Der Thymus wurde aufwärts
zwückgezogen
und die linke Lunge kollabierte unter Verwendung eines sterilen
Ohrenstäbchens.
Es wurde dann ein Druck an der rechten Brust angelegt, um das Herz
in einer nach links gerichteten Richtung zu verschieben.
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Um
eine epikardiale/myokardiale ischämische Schädigung zu induzieren, wurde
ein Koronarverschluss von der linken Koronararterie gerade unterhalb
des linken Vorhofs durch einen thermischen Verschluss unter Verwendung
von Standardmethoden, die den Fachleuten bekannt sind, durchgeführt. Der
Verschluss resultiert in einem Bereich von nicht-lebensfähigem, ischämischen
Gewebe, das hauptsächlich
in der linken Herzkammer nahe der Herzspitze lokalisiert ist. Ein
4-mm lebensfähiger
Stromallappen oder nicht-lebensfähiger
Stromallappen wurde auf die Oberfläche von dem ischämischen
epikardialen/mykardialen Gewebe von überlebenden Mäusen unter
Verwendung einer einzelnen Naht aufgenäht. Für Kontrollmäuse wurde nur eine Naht an
der Lokalisation der ischämischen
Schädigung
eingeführt.
Auf die Implantation folgend wurden die Lungen unter Verwendung
eines positiven Druckes bei Endausatmung wieder expandiert. Der
Brustraum wurde in Schichten unter Verwendung von 6-0 Seide (Ethicon,
Inc.) verschlossen und das Tier wurde schrittweise von dem Respirator
entwöhnt.
Sobald die spontane Atmung wieder hergestellt war, wurde der tracheale
Tubus entfernt und der Hals verschlossen. Die Tiere verblieben in
einer überwachten
Einstellung, bis sie vollständig
bei Bewusstsein waren und der postoperative allgemeine Gesundheitszustand
von jedem Tier wurde täglich
bestimmt.
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Vor
der Explantation wurde ein Echokardiogramm durchgeführt, um
die ventrikuläre
Wandstärke zu messen
und zu der vor dem Verschluss zu vergleichen. Nach 14 Tagen oder
30 Tagen wurden die Mäuse
wiederum anästhetisiert
und die dreidimensionalen stromalen Gewebelappen mit dem umgebenden
Gewebe und Kontrollherzgewebe geerntet. Die Mäuse wurden nach der Ernte des
Materials unter Verwendung einer Überdosis (150 mg/kg) Pentobarbital
IP euthanasiert.
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6.1.10.4 ANALYSEN
-
Die
in vivo Bildung von neuen Blutgefäßen in mit Stromallappen behandelten
Tieren und Kontrolltieren wurde unter Verwendung von drei getrennten
Analysen untersucht: Gesamtmorphologie, Histologie und Histochemie.
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Die
Gesamtmorphologie von einem repräsentativen
Herzen von jeder Gruppe wurde untersucht, um die Gewebelebensfähigkeit
in dem ischämischen
Bereich festzustellen. Die Gesamtmorphologie von dem Herzen wurde
durch Injektion eines Herzens aus jeder Gruppe mit dem Farbstoff
Tetrazolium-Rot (2,3,5-Triphenyltetrazolium-chlorid) (Sigma/Aldrich
Chemical Co., St. Louis, MO) untersucht. Tetrazolium-Rot reagiert
mit lebensfähigem
Herzgewebe unter Erzeugung einer leuchtend roten Farbe. Im Gegensatz
dazu reagiert nicht-lebensfähiges
Gewebe nicht mit Tetrazolium-Rot und lässt nichtlebensfähiges Gewebe
mit einer blassen weißen
Farbe zurück.
Die explantierten Herzen der Kontrollmäuse für 14 Tage und 30 Tage und von
den mit Stromallappen behandelten Mäusen wiesen einen Bereich von
nicht-lebensfähigem
ischämischen
Herzgewebe auf, der in erster Linie in der linken Herzkammer lokalisiert
war, was aus dem induzierten Koronarverschluss/Myokardinfarkt resultierte.
Die Bilder, die bei niedriger und hoher Auflösung gemacht wurden, ließen ein
großes
Gebiet von nicht-lebensfähigem
Herzgewebe erkennen, wie durch die blasse weiße Farbe bewiesen wurde. In
den Kontrolltieren war das ischämische
Gebiet frei von sichtbaren Blutgefäßen.
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Die
von dem dreidimensionalen stromalen Gewebe abhängige Bildung von neuen Blutgefäßen wurde durch
die histologische Analyse von Schnitten des behandelten und des
Kontrollherzgewebes bestätigt.
Für die
histologische Analyse wurden die Stromallappen-Implantate und benachbartes
Gewebe herausgeschnitten und in „HISTOCHOICE" Fixativ (Amresco
Inc., Solon, OH) platziert und für
die Lichtmikroskopie prozessiert. Die stromalen Gewebelappen und
das umgebende Gewebe wurden geschnitten, auf Objektträgern platziert
und unter Verwendung von Hämatoxylin
und Eosin (H & E)
angefärbt.
Die histologische Anfärbung
unter Verwendung von H & E
ist den Fachleuten gut bekannt (z. B. In Histology: A Text and Atlas.
3. Ausgabe (Ross et al., Editoren), pp. 1–7; Williams and Wilkins, Baltimore,
MD) und Kits und Reagenzien sind leicht von gewerblichen Lieferanten
(z. B. Sigma/Aldrich Chemical Co., St Louis, MO) erhältlich.
-
Zusätzlich wurde
die von dem dreidimensionalen stromalen Gewebe abhängige Bildung
von neuen Blutgefäßen unter
Verwendung der Histochemie nachgewiesen, um spezifisch die Anwesenheit
und Lokalisation von vaskulären
Endothelzellen, die in den histologischen Schnitten vorhanden sind,
zu identifizieren. Die Stromallappen-Implantate und umgebendes Gewebe
wurden geschnitten, auf Objektträgern
aufgezogen und histochemisch unter Verwendung von GS-1 angefärbt. GS-1
ist ein kommerziell erhältliches
Lektin, das in erster Linie an die Oberfläche von Endothelzellen bindet
(Sigma/Aldrich Chemical Co.).
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6.1.11. STIMULATION DER
VASKULARISIERUNG IN EINEM EPIKARDIALEN IMPLANTATMODELL DES SCHWEINES
-
Die
in vitro Bildung von neuen Blutgefäßen und das Feststellen der
ventrikulären
Funktion in mit Stromallappen behandelten Schweinen und Kontrolltieren
wurden mittels der Gesamtmorphologie-, der Histologie- und der Echokardiogramm-Analysen
untersucht.
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Die
Koronarverschlüsse
wurden in erwachsenen Zuchtschweinen durch Ligation des vierten
bis fünften
Verzweigungspunktes der linken aufsteigenden Koronararterie erzeugt
(siehe z. B. Staubli et al., J. Cardiovasc. Pharmacol 6: 829–832 (1984);
Galinanes et al., Eur. Surg. Res. 19: 246–253 (1987)). Unmittelbar nach dem
Verschließen
erhielten die behandelten Schweine ein einzelnes 2 cm × 2 cm großes Stück des dreidimensionalen
stromalen Gewebeimplantats, das direkt auf den ischämischen
Bereich von dem Epikard genäht
wurde. Das dreidimensionale stromale Gewebe haftete leicht an dem
Epikard des Schweineherzens an. Die unbehandelten Kontrollschweine
(Scheinoperations-Behandlung) erhielten einen Koronarverschluss,
aber erhielten nicht ein dreidimensionales stromales Gewebeimplantat.
-
Die
Induktion des Myokardinfarktes wurde durch Elektrokardiografie bestätigt. Elektrokardiogramm-(EKG-)Aufzeichnungen
von behandelten und unbehandelten Kontrolltieren wurden vor und
nach dem Verschluss von der unteren aufsteigenden Koronararterie
sowie 30 Tage nach dem Verschließen aufgenommen. Die Apparate
und Verfahren für
die Erzeugung von Elektrokardiogramm-Aufzeichnungen sind den Fachleuten gut
bekannt.
-
Die
ventrikuläre
Funktion wurde über
Echokardiografie festgestellt. Die Echokardiogramme wurden vor dem
Verschließen
und 30 Tage nach der Induktion des Myokard-Infarktes unter Verwendung
von Standardmethoden aufgenommen (z. B. siehe Braunwald's Heart Disease:
a textbook of cardiovascular medicine, 5. Ausgabe Vol. 1, Kapitel
3, pp. 53–107).
Die Aufnahmen wurden erhalten unter Verwendung eines Acuson 128XP
computergesteuerten Sonografie-Systems, das eine 7-MHz Sonde enthielt.
-
Nach
30 Tagen wurden die Schweine getötet
und auf die Entwicklung neuer Blutgefäße durch klinische Visualisierung
und histologische Anfärbung
beurteilt.
-
6.2. ERGEBNISSE
-
6.2.1. DURCH DREIDIMENSIONALES
STROMALES GEWEBE EXPRIMIERTE ANGIOGENE WACHSTUMSFAKTOREN
-
Das
technisch erzeugte dreidimensionale stromale Gewebe sekretierte
eine Vielzahl von Wachstumsfaktoren, von denen einige bekannt sind,
eine wichtige Rolle in der Geweberegeneration und Angiogenese zu spielen.
Die angiogenen Wachstumsfaktoren, die durch das Fibroblasten-basierte
dreidimensionale stromale Gewebe exprimiert werden, sind in Tabelle
II gezeigt. Die zellulären
Konzentrationen der mRNA wurden nach einer 24-stündigen Erholung nach dem Auftauen
bestimmt. TABELLE
II: DURCH DREIDIMENSIONALES STROMALES GEWEBE EXPRIMIERTE ANGIOGENE WACHSTUMSFAKTOREN
-
6.2.2. DURCH DREIDIMENSIONALES
STROMALES GEWEBE STIMULIERTE ANGIOGENESE IN DER HÜHNER-CHORIOALLANTOINMEMBRAN
UND RATTEN-AORTEN
-
Das
dreidimensionale FBET induzierte in den CAM eine Blutgefäßentwicklung
mit einem größeren Ausmaß als verglichen
mit den Kontrollen (1A–D), einschließlich sowohl
der Entwicklung von feinen Kapillargefäßen als auch dem Beweis für eine verbesserte
Permeabilität.
Die Entwicklung von Kapillarblutgefäßen in den mit FBET behandelten
CAM war auch deutlich durch die Histologie ersichtlich. Dieser Typ
der Kapillargefäßentwicklung
ist gekennzeichnet durch die VEGF-induzierte Angiogenese. Sie unterschied
sich von dem, was mit der grundlegenden FGF-Stimulation zu sehen
war, wo die Blutgefäße einen
größeren Durchmesser
mit einer geringen oder keiner Zunahme in der Permeabilität zeigten.
Wenn die Anzahl der Blutgefäße pro Probe
in den CAM gezählt
wurde, war dort ein statistisch signifikanter Unterschied zwischen
den Wirkungen des Gerüstes
alleine und dem dreidimensionalen FBET (2) vorhanden.
Die angiogene Aktivität
von dem dreidimensionalen stromalen Gewebe wurde mehr als 90 % durch
die Vorinkubation mit einem neutralisierenden Anti-VEGF Antikörper vor
der Platzierung auf dem CAM vermindert, darauf hinweisend, dass
die VEGF-Produktion durch das FBET für sein angiogenen Aktivitäten wichtig
war. Wenn Aortenringe von Brustaorten der Ratte zusammen mit FBET
kultiviert wurden, ergab sich eine signifikante Zunahme in der Anzahl
der gebildeten Mikroblutgefäße (3).
Es wird geglaubt, dass das FBET eine Kombination von angiogenen
Faktoren in natürlich
sekretierten Verhältnissen
produziert, was eine synergistische Wirkung aufweisen kann.
-
6.2.3. DURCH DREIDIMENSIONALES
STROMALES GEWEBE STIMULIERTE PROLIFERATION VON ENDOTHELZELLEN
-
Das
durch dreidimensionales stromales Gewebe konditionierte Medium stimulierte
die Proliferation menschlicher Endothelzellen, wie durch den in
dem vorangehenden Abschnitt 6.1.4 beschriebenen [3H]-Thymidineinbau
gemessen (4). Die stimulatorischen Aktivitäten von
dem Medium waren dosisabhängig.
-
6.2.4. DURCH DREIDIMENSIONALES
STROMALES GEWEBE STIMULIERTE CHEMOKINESE VON ENDOTHELZELLEN
-
Wie
in 5 gezeigt, induzierte die Kultur von Endothelzellen
zusammen mit dreidimensionalem stromalen Gewebe eine deutliche Zunahme
in der Verlagerung der Zellen von den Kügelchen zu den Platten (p = 0,0003),
was als ein Hinweis auf Chemokinese verwendet wurde. Diese stimulierende
Aktivität
von dem dreidimensionalen stromalen Gewebe wurde etwa zu 60 % durch
einen neutralisierenden Anti-Hepatozyten-Wachstumsfaktor-(HGF-)Antikörper gehemmt,
was darauf hinweist, dass HGF auch beteiligt war.
-
6.2.5. DURCH DREIDIMENSIONALES
STROMALES GEWEBE STIMULIERTE CHEMOTAXIS VON ENDOTHELZELLEN
-
Das
mit dem dreidimensionalen stromalen Gewebe konditionierte Medium
stimulierte auch die Zellmigration in einer dosisabhängigen Weise
(6). In der Tat stimulierte das stromale Gewebe
eine größere Chemotaxis
verglichen mit VEGF, sogar bei 50 ng/L. Ein Anti-VEGF-Antikörper hemmte
die Zellmigration, die durch das mit dem stromalen Gewebe konditionierte
Medium induziert wurde, um 50 %.
-
6.2.6. DURCH DREIDIMENSIONALES
STROMALES GEWEBE INDUZIERTE αvβ3-INTEGRIN EXPRESSION
-
Die
Anwesenheit von αvβ3-Integrin auf der Oberfläche von Endothelzellen wurde
mittels Durchflusszytometrie nach der Behandlung mit durch dreidimensionales
stromales Gewebe konditioniertem Medium analysiert. Die kultivierten
HUVECs offenbarten eine beträchtliche
Oberflächenexpression
von αvβ3-Integrin unter normalen Kulturbedingungen.
Jedoch stimulierte das Medium, das durch stromales Gewebe konditioniert
war, eine signifikante Zunahme in der Expression von diesem Integrin
(7).
-
6.2.7. DURCH DREIDIMENSIONALES
STROMALES GEWEBE GEHEMMTE APOPTOSE VON MENSCHLICHEN MIKROVASKULÄREN HAUTZELLEN
-
Die
menschlichen mikrovaskulären
Hautzellen bilden Tubuli, wenn sie unter spezifischen Bedingungen
wie in einem Kollagengel-Overlay oder auf „MATRIGEL" untergebracht werden. Die Tubuli sind
jedoch instabil und degenerieren durch Apoptose von den Zellen innerhalb
von etwa 3 Tagen. Wenn sie jedoch zusammen mit dreidimensionalem
stromalen Gewebe kultiviert wurden, setzten mikrovaskuläre Endothelzellen
auf „MATRIGEL" die Proliferation
fort und die Apoptose wurde gehemmt (8A und 8B).
-
Das
konditionierte Medium, das von Monoschicht-Kulturen dermaler Fibroblasten
erhalten wurde, zeigte keine Hemmung der Apoptose, wobei die Zellen
Tubuli bildeten und Apoptose durchmachten (8A). Im
Gegensatz dazu hielt das konditionierte Medium, das von den dreidimensionalen
Fibroblastenkulturen erhalten wurde, die zelluläre Proliferation und Morphologie
aufrecht, ähnlich
zu dem, was für
die angiogenen Faktoren wie bFGF und VEGF beobachtet wurde (8B).
Die Ergebnisse demonstrieren zwei Merkmale: 1) das konditionierte
Medium der dreidimensionalen Kulturen war in der Lage, die zelluläre Apoptose
in dem „MATRIGEL"-Assay zu hemmen, ähnlich wie
die Zugabe von angiogenen Faktoren; das dreidimensionale stromale
Gewebe produzierte und sekretierte VEGF und HGF; und demzufolge
wird vermutet, dass die Hemmung der Apoptose das Ergebnis der in
das Medium sekretierten angiogenen Faktoren ist; und 2) dieselben
Fibroblasten, die in Monoschichten gewachsen waren, erzeugten nicht
solch einen Effekt, was demonstriert, dass die dreidimensionalen
Kulturbedingungen für
die Aktivität
verantwortlich waren (d. h. die Expression/Sekretion von angiogenen
Faktoren war in einer Monoschicht aus Fibroblasten nicht vorhanden
oder stark vermindert).
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6.2.7. DURCH DREIDIMENSIONALES
STROMALES GEWEBE STIMULIERTE VASKULARISIERUNG UND VERSTÄRKTER BLUTFLUSS
IN MENSCHLICHEN DIABETISCHEN FUSSGESCHWÜREN
-
Der
Blutfluss an der Basis von diabetischen Fußgeschwüren, die mit dreidimensionalem
stromalen Gewebe behandelt waren, nahm signifikant über die
acht Wochen der Behandlung zu, von 325 + 184 (Mittelwert + Standardabweichung)
auf einen Spitzenwert von 560 + 344 willkürlichen Perfusionseinheiten
(P < 0,001; ANOVA
mit Wiederholungsmessungen). Fünf
der Verletzungen waren während
der zwölf
Wochen geheilt und die anderen zwei waren merklich in ihrem Umfang
verkleinert. Diese Änderungen
im Blutfluss weisen auf Angiogenese in dem neu gebildeten Granulationsgewebe
hin, die durch eine anhaltende und zweckmäßige Versorgung mit angiogenen
Wachstumsfaktoren, die durch das dreidimensionale stromale Gewebe
bereitgestellt werden, verstärkt
wird.
-
Ähnlich zeigten
mikroskopische Aufnahmen, die vor und nach der Behandlung mit stromalem
Gewebe aufgenommen wurden, eine schnelle Vaskularisierung von dem
Wundbett, ein Remodelling des verwundeten Gewebes und eine Verminderung
der Entzündung,
die auf die Behandlung folgen (9A–9D).
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6.2.8. DURCH DREIDIMENSIONALES
STROMALES GEWEBE STIMULIERTE VASKULARISIERUNG IN ISCHÄMISCHEM
MÄUSEHERZ-GEWEBE
-
Die
in vivo Bildung von neuen Blutgefäßen in mit Stromallappen behandelten
Mäusen
und Kontrolltieren wurde unter Verwendung von drei Typen der Analyse
(Gesamtmorphologie, Histologie und Histochemie), wie in dem vorangehenden
Abschnitt 6.1.10 beschrieben, untersucht.
-
6.2.8.1 GESAMTMORPHOLOGIE
UND PATHOLOGISCHE ERGEBNISSE
-
Unter
Bezug auf die implantierten Tiere demonstrieren die Daten, die von
für 14
und 30 Tage mit Stromallappen implantierten Herzen erhalten wurden,
dass lebensfähige
und nicht-lebensfähige
Stromallappen-Implantate gut in das native Herzgewebe an der Lokalisation
der Implantation eingebaut wurden. Außerdem resultierte die Anwendung
von einem lebensfähigen
Stromallappen an der ischämischen
Lokalisation in der visuell wahrnehmbaren Bildung einer Anzahl neuer
Blutgefäße in dem
ischämischen
Gebiet, die nicht in unbehandelten Kontrolltieren beobachtet wurde.
Zum Beispiel demonstrieren Aufnahmen, die unter Vergrößerung gemacht
wurden, die Anwesenheit von zahlreichen Blutgefäßen in dem Gebiet der Implantation
unter Verwendung eines lebensfähigen
Stromallappen-Implantates. Die Bildung von neuen Blutgefäßen in dem
Gebiet der Implantation wurde auch in den Herzen mit nichtlebensfähigen Stromallappen
beobachtet. Die Anzahl der neu gebildeten Blutgefäße erschien
jedoch nennenswert größer zu sein
in den mit lebensfähigen
Stromallappen behandelten Mäusen
als in den mit nicht-lebensfähigen
Stromallappen behandelten Tieren.
-
Die
Beobachtungen der Gesamtmorphologie demonstrieren, dass ein dreidimensionales
stromales Gewebe der augenblicklichen Erfindung in der Lage ist,
die Angiogenese in Herzgewebe zu fördern.
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6.2.8.2 HISTOLOGIE-ERGEBNISSE
-
Die
lichtmikroskopischen Aufnahmen von Schnitten, die von normalen,
unbehandelten SCID-Mäuseherzen
erhalten wurden, veranschaulichen die Organisation von dem Myokard
und dem äußersten
Teil der Herzoberfläche,
dem Epikard. Die Myokardschicht enthält Arteriolen, Kapillaren und
kleine Venen. Verglichen mit normalen SCID-Mäusen resultierte die Induktion
eines myokardialen Infarktes durch Koronarverschluss in einer dramatischen
Abnahme in der Anzahl der nachweisbaren kleinen Venen, die in der
epikardialen Schicht vorhanden sind.
-
Im
Gegensatz dazu zeigten lichtmikroskopische Aufnahmen der Schnitte,
die von mit Stromallappen behandelten Herzen erhalten wurden, zahlreiche
neue Blutgefäße, die
in der epikardialen Schicht gebildet wurden, und die Anwesenheit
von Arteriolen, die im Myokard in der Nähe der epikardialen/myokardialen Übergangsstelle
lokalisiert sind. Ähnlich
zeigten Tiere, die mit nichtlebensfähigen Stromallappen behandelt
wurden, das Vorhandensein von neuer Blutgefäßbildung in der epikardialen
Schicht, aber zu einem weit geringeren Grad als die Herzen, die
mit lebensfähigen
Stromallappen behandelt wurden. Die histologischen Ergebnisse bestätigen die
Beobachtungen der Gesamtmorphologie, dass die dreidimensionalen
stromalen Gewebe von der augenblicklichen Erfindung die Bildung
von neuen Blutgefäßen fördern.
-
6.2.8.3 HISTOCHEMIE-ERGEBNISSE
-
Die
lichtmikroskopischen Aufnahmen von Herzschnitten, die mit Stromallappen
behandelt wurden, offenbaren die Anwesenheit von vaskulären Endothelzellen,
die Gefäße im Epikard,
sowie kleine Venen und Arteriolen im Myokard auskleiden. Eine verminderte
Anzahl an Mikrovaskularisierungen wurde in Herzen nachgewiesen,
die mit nicht-lebensfähigen
Stromallappen behandelt waren. Im Gegensatz dazu wurde eine geringe
Anfärbung
von mit Endothel ausgekleideten Gefäßen in dem Epikard von Kontrollherzen
beobachtet. Diese Ergebnisse demonstrieren, dass dreidimensionale
stromale Gewebe der augenblicklichen Erfindung die Angiogenese in
vivo stimulieren.
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Die
vorliegende Erfindung ist nicht in ihrem Umfang durch die beispielhaft
angeführten
Ausführungsformen
zu beschränken,
die als bildliche Darstellungen von einzelnen Aspekten der Erfindung
beabsichtigt sind. In der Tat werden verschiedenartige Veränderungen
der Erfindung zusätzlich
zu solchen, die hierin gezeigt und beschrieben wurden, den Fachleuten
aus der vorhergehenden Beschreibung und den begleitenden Zeichnungen
offensichtlich werden. Für
solche Veränderungen
ist beabsichtigt, dass sie innerhalb des Bereiches der beigefügten Ansprüche fallen.
-
Alle
hierin angeführten
Veröffentlichungen
sind durch Verweis in ihrer Gesamtheit eingeschlossen.
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62.9 DURCH DREIDIMENSIONALES
STROMALES GEWEBE STIMULIERTE VASKULARISIERUNG IN ISCHÄMISCHEM
SCHWEINEHERZ-GEWEBE
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Die
in vivo Bildung von neuen Blutgefäßen und das Feststellen der
ventrikulären
Funktion in mit Stromallappen behandelten Schweinen und Kontrolltieren
wurden durch die Gesamtmorphologie-, die Histologie- und die Echokardiogramm-Analysen,
wie vorhergehend in Abschnitt 6.1.11 beschrieben, untersucht.
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Das
Verschließen
von der linken aufsteigenden Koronararterie resultierte in einem
Bereich mit ischämischem
Herzgewebe, wie durch Elektrokardiografie demonstriert. In einem
Elektrokardiogrammn wird ein gemittelter Herzschlag analysiert,
ob er einen oder mehr Parameter ausbildet. Die ST-Vektor-Magnitude (ST-VM) misst
die Verschiebung von dem ST-Segment und ist gewöhnlich als ein Maß für die Ischämie im Myokard
anerkannt. Die Änderung
von der ST-Magnitude, verglichen mit dem anfänglichen Referenz-Herzschlag
(wenn die Überwachung
gestartet wurde) (STC-VM), wird auch kalkuliert. Die QRS-Vektordifferenz (QRS-VD)
misst Änderungen
in dem QRS-Komplex, verglichen mit dem anfänglichen EKG, und gibt die Änderung
in der Morphologie von dem QRS-Komplex wieder, verglichen mit dem,
wann die Überwachung
gestartet wurde. Der QRS-VD Parameter ist mit dem Verlauf des myokardialen
Infarktes in verschiedenen Studien verknüpft worden.
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Die
Elektrokardiogramm-Aufzeichnungen, die unmittelbar nach der Ligation
der Arterie gemacht wurden, demonstrieren erhöhte ST-Segmente, die auf Bildung
von einem myokardialen Infarkt hinweisen. Die EKG-Aufzeichnungen,
die nach 30 Tagen an unbehandelten Kontrolltieren gemacht wurden,
wiesen auch ein ähnliches
ST-Segment auf, wohingegen das ST-Segment von behandelten Tieren
nur leicht erhöht
war.
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Die
Echokardiogramie, die von unbehandelten Kontrollschweinen erhalten
wurden, wiesen nach 30 Tagen eine abgeschwächte ventrikuläre Funktion
auf (10A und 10B).
Im Gegensatz dazu wiesen Echokardiogramme, die von Schweinen erhalten
wurden, die mit einem dreidimensionalen stromalen Gewebe behandelt
waren, eine ventrikuläre
Funktion auf, die mehr den Echokardiogrammen ähnelte, die vor dem Koronarverschluss
erhalten wurden (vergleiche 10D mit 10A und 10C).
Diese Ergebnisse demonstrieren, dass Schweineherzen, die mit einem
dreidimensionalen stromalen Gewebe behandelt waren, eine bessere
ventrikuläre
Funktion nach 30 Tagen bewahrten, als unbehandelte Herzen.
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Die
Analyse der Gesamtmorphologie der herausgeschnittenen Herzen offenbarte,
dass die behandelten Herzen weniger Verwachsungen an der Lokalisation
der Implantate aufwiesen als unbehandelte scheinoperierte Kontrollen.
Darüber
hinaus lässt
die Analyse von dicken Schnitten der herausgeschnittenen Herzen eine
größere Anzahl
an neuen Blutgefäßen in den
behandelten Tieren erkennen als in den scheinoperierten Gruppen,
was demonstriert, dass die Implantation von dem dreidimensionalen
stromalen Gewebe auf das Epikard die Angiogenese in dem ischämischen
Herzgewebe stimulierte.