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Gebiet der
Erfindung
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Diese
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reduktion der Konzentration
von mehrwertigen Metallkationen in einer Salzlösung, enthaltend ein Metallchelatisierungsmittel.
Insbesondere betrifft diese Erfindung ein Verfahren zur Reduktion
der Konzentration von mehrwertigen Metallkationen in einer Salzlösung, welches
die Verwendung einer elektrolytischen Membranzelle mit sich bringt.
Die Salzlösung
ist ein Produkt eines Kondensationspolymer-Herstellungsverfahrens
und enthält
ein wasserlösliches
Chelatisierungsmittel, wie z.B. Natriumgluconat.
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Hintergrund
der Erfindung
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Die
Herstellung von Kondensationspolymeren erzeugt oftmals eine Salzlösung als
ein Nebenprodukt. Zum Beispiel wird eine Salzlösung bei der Herstellung von
Polycarbonatharzen durch die Reaktion von Phosgen mit zumindest
einer Bisphenolverbindung in einem organischen Lösungsmittel in der Gegenwart
von wässrigem
Natriumhydroxid hergestellt. Ein allgemeines Beispiel ist die Reaktion
von Bisphenol A mit Phosgen in Dichlormethan in der Gegenwart von
wässrigem
Natriumhydroxid, um Bisphenol A-Polycarbonat und Natriumchloridlösung herzustellen.
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Um
die Herstellungskosten zu reduzieren und Umweltverschmutzung zu
vermeiden, werden solche Salzlösungen
oftmals an eine Chloralkalifabrik zur Elektrolyse rezykliert, um
Chlorgas, Natriumhydroxidlösung und
Wasserstoffgas herzustellen. Die Elektrolysezellen in solchen Chloralkalifabriken
beinhalten häufig
eine Anodenabteilung und eine Kathodenabteilung mit einem geeigneten
Separator zwischen den beiden Abteilungen. Der Zweck des Separators
ist, die Anolytlösung
und das an der Anode entwickelte Chlorgas von der Katholytlösung und
dem an der Kathode entwickelten Wasserstoffgas innerhalb der Elektrolysezelle
zu trennen. Der Separator kann zumindest teilweise porös für Wasser
sein. Die Arten von Separatoren, die in Elektrolysezellen verwendet
werden, beinhalten Diaphragmen und Membranen.
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Während des
Membranelektrolysezellenbetriebs wird der Ionenaustauschermembranseparator schrittweise
durch die Ansammlung von festem Material verschlossen, was den Durchtritt
von Wasser und gelösten
Spezies von der Anolytlösung
zur Katholytlösung
verzögert.
Separatorverschluss verringert die Effektivität des Zellenbetriebs und erniedrigt
die Herstellungsgeschwindigkeit von Produkten, die aus der Elektrolyse hervorgehen.
Wenn der Verschluss einen kritischen Punkt erreicht, muss der Separator
ersetzt werden, oftmals bevor seine erwartete Lebensdauer erreicht
ist. Um den ökonomischsten
Elektrolysezellbetrieb zu erreichen ist es notwendig, dass der Zellseparator
eine so lange Lebensdauer wie möglich
hat.
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Salzlösungen,
die als Nebenprodukte aus Kondensationspolymerherstellung entstehen,
enthalten oftmals sowohl organische als auch anorganische Verunreinigungen.
Organische Verunreinigungen können
restliches Lösungsmittel,
Katalysator und wässrig-lösliche organische
Spezies, wie z.B. Monomer und niedrigmolekulargewichtiges Oligomer,
beinhalten. Anorganische Verunreinigungen können mehrwertige Erdalkalimetall-
und Übergangsmetallkationen,
insbesondere Eisen, Kalzium und Magnesium, enthalten. Wenn eine
Salzlösung,
die ein oder mehrere solche Verunreinigungen enthält, elektrolysiert
wird, können
sowohl organische Spezies als auch Metallspezies auf der Oberfläche und
innerhalb eines Elektrolysezellseparators ausfallen, um Verschluss
zu verursachen. Um maximale Lebensdauer eines Separators in einer
Elektrolysezelle zu erreichen, muss die Konzentration von verunreinigenden
organischen Spezies und mehrwertigen Metallkationen in der zugeführten Salzlösung auf
einen Wert reduziert werden, der so gering wie ökonomisch möglich ist.
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Um
die Konzentrationen von organischen und anorganischen Verunreinigungen
auf Werte zu reduzieren, die zur Zufuhr der Salzlösung in
Membranelektrolysezellen geeignet sind, wird oftmals primäre und sekundäre Salzlösungsbehandlung
eingesetzt. Bei einer primären
Salzlösungsbehandlung
wird der pH der Salzlösung
in der Gegenwart eines molaren Überschusses
von Carbonationen auf oberhalb etwa 10 erhöht, um Erdalkali- und Übergangsmetalle
als ihre Carbonate und/oder Hydroxide zu fällen, gefolgt von einem Filtrations- oder
Absetzprozess, wie z.B. Klärung.
Dies wird gefolgt von Ansäuern
und Abziehen der Salzlösung,
um Carbonationen sowie organische Verunreinigungen, wie z.B. organische
Lösungsmittel
und gelöste
Katalysatoren, zu entfernen. Zusätzliche
Behandlung, wie z.B. Adsorption kann falls notwendig verwendet werden,
um organische Spezies, wie z.B. Monomer und niedrigmolekulargewichtiges
Oligomer, aus der Salzlösung
zu entfernen.
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Bei
der sekundären
Salzlösungsbehandlung
wird der pH der Salzlösung
auf etwa 8 bis 11 eingestellt und die Salzlösung wird in einem chelatisierenden
Ionenaustauscherharz, wie z.B. Aminomethylphosphonsäure funktionalisiertes
Polystyrolharz (AMP-Harz) oder Iminodiessigsäure funktionalisiertes Polystyrolharz (IDA-Harz)
behandelt. Diese Harze sind beide chelatisierende Kationaustauscherharze
und werden allgemein in der Chloralkaliindustrie für sekundäre Salzlösungsbehandlung
verwendet, insbesondere AMP-Harz.
Diese Behandlung reduziert normalerweise die Konzentration von Erdalkalimetallionen,
wie z.B. Kalzium und Magnesium, auf Werte, die für die Verwendung in Membranelektrolysatoren
akzeptabel sind. Typische Membranelektrolysatoren erfordern, dass
die gemeinsame Kalzium- plus Magnesiumkonzentration in der Salzlösung weniger
als 20 ppb ist.
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Diese
kombinierte primäre
und sekundäre
Salzlösungsbehandlungsprozedur
kann wirksam sein zur Reduktion von Verunreinigungskonzentrationen
in Salzlösungen
auf Werte, die für
Membranelektrolysatoren spezifisch sind. Die Konzentration von Erdalkalimetallen
ist insbesondere wichtig für
Membranelektrolysatorbetrieb (20 ppb kombiniertes Kalzium und Magnesium).
Es wurde jedoch gefunden, dass wenn eine Salzlösung, die aus einem Kondensationspolymer-Herstellungsverfahren,
wie z.B. einem Polycarbonatherstellungsverfahren resultiert, durch
primäre
und sekundäre
Salzlösungsbehandlung
behandelt wird, die Konzentration an Erdalkalimetallkationen in
der behandelten Salzlösung
den tolerierbaren Wert überschreitet
und der Membranelektrolysatorseparator mit einer unerwartet schnellen
Geschwindigkeit verschließt,
was in einem vorzeitigen Versagen resultiert.
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Nach
sorgfältigem
Experimentieren wurde entdeckt, dass die Ursache des schnellen Membranseparatorverschlusses
während
der Elektrolyse einer solchen Salzlösung die Fällung von Erdalkalimetallhydroxidspezies,
hauptsächlich
erhalten aus restlichem Kalzium und Magnesium in der Zufuhrsalzlösung, auf
der Oberfläche
von und in dem Elektrolysezellmembranseparator ist. Analyse hat
offenbart, dass noch immer eine sehr geringe Konzentration an Erdalkalimetallkationen
in der Elektrolysatorzufuhrsalzlösung
auch nach primärer
und sekundärer
Salzlösungsbehandlung
vorhanden ist. Ohne an jegliche Theorie gebunden zu sein wird angenommen,
dass der Grund für
dieses Problem die Gegenwart eines wasserlöslichen Chelatisierungsmittels
in der Salzlösung
ist. Das Chelatisierungsmittel hält
anscheinend einen Teil der Übergangsmetallkationen als
wasserlösliche
Komplexe zurück,
so dass diese komplexierten Kationen während der primären Salzlösungsbehandlung
nicht als Salze ausfallen. Diese komplexen Übergangsmetallkationen sind
stärker
an das Ionenaustauscherharz gebunden als Erdalkalimetallkationen
in der sekundären
Salzlösungsbehandlung.
Daher verdrängen
sie während
des Ionenaustauschs (sekundäre
Salzlösungsbehandlung)
Erdalkalimetallkationen aus dem Ionenaustauscher in die Salzlösung. Diese
verdrängten
Erdalkalimetallkationen verlassen dann die Ionenaustauschersäule mit
der Salzlösung
und verursachen Fällung
im Inneren des Membranseparators in der elektrolytischen Zelle.
Das Chelatisierungsmittel ist typischerweise eine Zuckersäure, wie
z.B. Gluconatanion.
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Gluconatanion
wird oftmals in der Form von Natriumgluconat im Kondensationspolymer-Herstellungsverfahren
zugegeben, um wasserlösliche
Komplexe mit einem Teil der mehrwertigen Übergangsmetallkationen, wie
z.B. Eisen(III), Nickel(II) und Chrom(III) zu bilden. Komplexierung
hindert vorteilhafterweise Übergangsmetallsalze
daran, in der Herstellungsausrüstung
auszufallen und das Polymerprodukt zu verunreinigen. Mit Eisen(III)
bildet Gluconatanion z.B. einen Eisengluconatkomplex, wobei Eisen
in der Salzlösung
solubilisiert wird, so dass das Polymerprodukt im Wesentlichen frei
von Eisenverunreinigung hergestellt wird. Wenn die Salzlösung jedoch
primärer
Salzlösungsbehandlung
unterliegt, verbleibt der Teil an Übergangsmetallspezies, wie
z.B. Eisen(III), der als ein Gluconatkomplex existiert, stark chelatisiert
und verbleibt somit in der Lösung
bis zum Ende der primären
Salzlösungsbehandlung.
Diese Übergangsmetallgluconatkomplexe,
wie z.B. Eisen(III)-gluconat, sind sehr viel stärker sowohl an AMP- als auch
IDA-Harze gebunden, als dies Erdalkalimetallkationen sind. Daher
werden, wenn Salzlösung,
die Eisen(III)-gluconat enthält,
ein Bett aus chelatisierendem Ionenaustauscherharz betritt, Erdalkalimetallkationen
aus dem Harz verdrängt
und in der Salzlösung
gelöst,
typischerweise als Gluconatkomplexe. Unter diesen Bedingungen ist
es nicht möglich,
die 20 ppb Erdalkalimetallkationenspezifikationen für Salzlösung bei
Verlassen der sekundären Salzlösungsbehandlung
zu erreichen. Wenn Salzlösung
enthaltend Metallgluconatkomplexe, wie z.B. einen Erdalkalimetallgluconatkomplex, eine
Membranelektrolysezelle betritt, wird das Gluconat im Wesentlichen
durch Oxidation mit Chlor zerstört und
zumindest ein Teil des Erdalkalimetalls fällt auf der Oberfläche und
im Inneren der Membran aus. Die ausgefallene Erdalkalimetallspezies
blockiert schrittweise die Membran und erzwingt niedrigere Produktionsraten von
der elektrochemischen Zelle und führt zu vorzeitigem Membranversagen.
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Verfahren
zur Entfernung von Metallkationen aus einer wässrigen Lösung wurden berichtet. Entfernung
von mehrwertigen Metallkationen aus einer wässrigen Lösung unter Verwendung eines
chelatisierenden Ionenaustauscherharzes ist bekannt. Z.B. verwendet
Yokota et al. (US-Patent Nr. 4 119 508) ein chelatisierendes Ionenaustauscherharz,
um Kalzium- und Magnesiumkationen aus einer Salzlösung in
der Abwesenheit eines wasserlöslichen
Metallchelatisierungsmittel zu entfernen. Kelly (US-Patent Nr. 4
450 057) verwendet AMBERLITE® IRC-718 chelatisierendes
Ionenaustauscherharz (Rohm und Haas Company), um Aluminium(III) aus
Salzlösung
bei einem pH von 2 bis 3 in der Abwesenheit eines wasserlöslichen
Metallchelatisierungsmittels zu entfernen. Courduvelis et al. (US-Patent
Nr. 4 303 704) verwendet AMBERLITE® IRC-718-Harz
bei entweder saurem oder alkalischem pH, um sehr hohe Konzentrationen
von Kupfer- oder Nickelionen aus wässrigen Nichtsalzlösungen wiederzugewinnen
und wieder zu verwenden, die aus einem stromlosen Plattierungsprozess
erhalten wurden, und die Chelatisierungsmittel, wie z.B. Alkanolamine,
enthalten. Diese Verfahren richten sich jedoch nicht darauf, Werte
von Erdalkalimetallkationen in Salzlösungen für Membranelektrolysatorspezifikation
zu erreichen, die aus einem Kondensationspolymer-Herstellungsverfahren erhalten wurden und
ein wasserlösliches
Metallchelatisierungsmittel enthalten.
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JP-A-54002998
offenbart ein Verfahren zur Entfernung von Schwermetallen in Salzwasser
durch Behandlung des Salzwassers, das auf einen pH von 5 bis 11
eingestellt wird, mit einem Chelatharz vom Alkalimetalltyp, um Ca
und Mg zu adsorbieren, wonach das Wasser auf einen pH von weniger
als 5 eingestellt wird und mit einem Chelatharz behandelt wird,
um Schwermetalle, wie z.B. Eisen, zu adsorbieren.
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Die
in gemeinsamem Besitz befindliche mit anhängige Anmeldung 09/177 588
(US-A-6 103 092)
offenbart ein Verfahren zur Erhöhung
der Lebensdauer eines bevorzugten Diaphragmaseparators in einer
Elektrolysezelle zur Elektrolyse von Salzlösung, enthaltend ein wasserlösliches
Metallchelatisierungsmittel.
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Diaphragmaseparatoren
sind oftmals zusammengesetzt im Wesentlichen aus einem porösen Asbest- oder
Polytetrafluorethylen. Im Gegensatz dazu weisen Membranseparatoren
oftmals ein im Wesentlichen nicht poröses Polymerfilm-Ionenaustauscherharz
auf, welches selektiv Alkalimetallkationen, wie z.B. Natrium, passieren
lässt,
jedoch keine Anionen aus der Anolytlösung in die Katholytlösung, und
die Rückwanderung
von Hydroxidanionen aus der Katholytlösung in die Anolytlösung wesentlich
verzögert.
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Es
besteht demzufolge eine Notwendigkeit für ein Verfahren, das die Konzentration
von mehrwertigen Metallkationen, insbesondere Erdalkalimetallkationen,
in Salzlösung,
erhalten aus einem Kondensationspolymer-Herstellungsverfahren, und
die ein wasserlösliches
Metallchelatisierungsmittel enthält,
wesentlich reduziert. Ein solches Verfahren stellt ein Mittel zur
Verfügung
zur Hemmung des Abbaus der Lebensdauer eines Elektrolysezellseparators,
wie z.B. einer Membran, durch Reduktion der Rate der Fällung von
Metallspezies auf der Oberfläche
eines oder im Inneren des Separators, wobei die Separatorlebensdauer
verlängert
wird. Es wäre
weiterhin wünschenswert,
Asbestdiaphragmen durch Membranseparatoren zu ersetzen. Asbest verursacht
gesundheitliche und Umweltprobleme. Weiterhin ist die Versorgung
mit Asbest in der Zukunft unsicher. Kommerziell erhältliche
Nichtasbest-Diaphragmamaterialien erlauben nicht nur die Eliminierung
von Asbest, einem gefährlichen
Material, sondern haben auch das Potential der Kosteneinsparung
durch geringere Elektrizitätsverwendung
und längere
Diaphragmalebensdauer. Einrichtung eines Verfahrens, welches Kondensationspolymer-Herstellungssalzlösung, die
lösliche
Chelatisierungsmittel enthält,
bis zu Membranelektrolysatorspezifikationen reinigt, ermöglicht die
Verwendung von Membranelektrolysatoren zur Umsetzung von solchen Salzlösungen zu
Chlor und Ätznatron.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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In
einem Gesichtspunkt betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Entfernung
von Verunreinigungen aus einer Salzlösung, erhalten als ein Nebenprodukt
eines Kondensationspolymer-Herstellungsverfahrens, wobei die genannte
Salzlösung
dreiwertige Metallkationen und Erdalkalimetallkationen enthält, die
Salzlösung
weiterhin ein wasserlösliches
Metallchelatisierungsmittel enthält,
wobei das Verfahren die Schritte umfasst:
- a)
Einstellen des pH der Salzlösung
auf einen pH von 2 bis 4,
- b) Hindurchleiten der Salzlösung
durch ein erstes funktionalisiertes Harz mit funktionellen Gruppen,
die in der Lage sind, dreiwertige Metallkationen aus der Salzlösung zu
entfernen,
- c) Einstellen des pH der Salzlösung auf einen pH von 9 bis
11,5 und
- d) Hindurchleiten der Salzlösung
durch ein zweites funktionalisiertes Harz, wobei das zweite funktionalisierte
Harz funktionelle Gruppen hat, die in der Lage sind, Erdalkalimetallkationen
aus der Salzlösung
zu entfernen, wobei die Konzentration an Erdalkalimetallkationen
in der Salzlösung
reduziert wird,
wobei die Schritte (a) und (b) vor den Schritten
(c) und (d) geschehen.
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Die
Erfindung stellt weiterhin ein Verfahren zur Erhöhung der Lebensdauer eines
Membranseparators in einer Elektrolysezelle für die Elektrolyse von Salzlösung zur
Verfügung,
enthaltend ein wasserlösliches
Metallchelatisierungsmittel. Es ist bevorzugt, die Salzlösung in
einer primären
Salzbehandlungsstufe vorzubehandeln.
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Eingehende
Beschreibung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung kann leichter unter Bezugnahme auf die folgende
eingehende Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung
und die darin eingeschlossenen Beispiele verstanden werden.
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Bevor
die vorliegenden Verfahren offenbart und beschrieben werden, soll
verstanden werden, dass diese Erfindung nicht auf spezifische Verfahren
oder bestimmte Formulierungen eingeschränkt ist, da diese natürlich variieren.
Es soll auch verstanden werden, dass die hier verwendete Terminologie
lediglich dem Zweck der Beschreibung der besonderen Ausführungsformen
dient und nicht dazu gedacht ist, einzuschränken.
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In
der folgenden Beschreibung und Ansprüchen wird Bezug genommen auf
eine Anzahl von Bezeichnungen, die definiert werden sollen, so dass
sie die folgenden Bedeutungen haben:
Die Einzahlformen „ein", „eine" und „der/die/das" beinhalten Mehrzahlbezüge, sofern
der Zusammenhang nicht eindeutig etwas anderes aussagt.
Eine „Salzlösung" ist hier definiert
als eine wässrige
Lösung
aus einem Alkalimetallhalogenid, einschließlich, aber nicht eingeschränkt auf,
Natriumchlorid, Kaliumchlorid, oder eine Mischung daraus.
Eine „rohe Salzlösung" ist eine Salzlösung, die
nicht behandelt oder gereinigt wurde.
„Wahlweise" bedeutet, dass das nachfolgende beschriebene
Ereignis oder Umstand auftreten kann oder nicht, und dass die Beschreibung
Fälle einschließt, bei
denen das Ereignis auftritt und Fälle, bei denen es dies nicht tut.
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Die
rohe Salzlösung,
so wie in der vorliegenden Erfindung betrachtet, kann erhalten werden
als ein Nebenprodukt eines Herstellungsverfahrens, wie z.B. einem
Kondensationspolymer-Herstellungsverfahren. Kondensationsherstellungsverfahren,
das Salzlösung
als ein Nebenprodukt herstellen kann, beinhaltet, ist aber nicht
eingeschränkt
auf Kondensationsverfahren, welche Polycarbonate, Polyester, Polyarylate,
Polyamide, Polyamidimide, Polyetherimide, Polyethersulfone, Polyetherketone,
Polyetheretherketone, Polyarylensulfide, Polyarylensulfidsulfone
und Ähnliches
herstellen.
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In
einem Polycarbonatherstellungsverfahren entsteht z.B. wässrige Natriumchloridlösung als
ein Nebenprodukt, wenn zumindest ein Bisphenol in einem organischen
Lösungsmittel
mit Phosgen oder einem Carbonatprecursor, wie z.B. einem oligomeren
Carbonatchloroformiat, in der Gegenwart eines wässrigen Erdalkalimetallhydroxids,
wie z.B. wässrigem
Natriumhydroxid, zur Reaktion gebracht wird, um ein Polycarbonat herzustellen.
Repräsentatives
Polycarbonat und Polycarbonatcopolymere, die durch ein solches Verfahren hergestellt
werden können,
beinhalten, sind aber nicht eingeschränkt auf Bisphenol A-polycarbonat, 3,3',5,5'-Tetramethylbisphenol
A-polycarbonat, 3,3',5,5-Tetrabrombisphenol
A-polycarbonat, sowie Mischungen daraus.
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Vor
dem Rezyklieren in eine Elektrolysezelle kann die Konzentration
des Alkalimetallhalogenids in der Salzlösung, z.B. Natriumchlorid,
erhöht
werden, um wirksamsten Betrieb der Zelle zu erhalten. Die Natriumchloridkonzentration
kann z.B. durch Zugabe eines zusätzlichen
Salzes erhöht
werden. Zusätzliches
Salz ist Natriumchlorid, das z.B. aus natürlichen Bodenablagerungen oder
aus Verdampfung von Seewasser erhalten wird.
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In
der Salzlösung,
die der Reinigung unterzogen wird, rangiert die Menge an Natriumchlorid
in der Lösung
von einer Konzentration von etwa 50 Gramm pro Liter Lösung bis
etwa der Konzentration, bei der die Lösung mit Natriumchlorid bei
einer gegebenen Temperatur gesättigt
ist. Vorzugsweise rangiert die Natriumchloridkonzentration von etwa
100 bis etwa 320 Gramm pro Liter der Lösung, bevorzugt von etwa 180
bis etwa 315 Gramm pro Liter Lösung.
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Typischerweise
wird das Salzlösungsnebenprodukt
von dem Kondensationspolymerprodukt abgetrennt und nach verschiedenen
Behandlungsschritten, um die Konzentration des Natriumchlorids zu
erhöhen und
Verunreinigungen zu entfernen, in eine Elektrolysezelle rezykliert,
um Chlorgas, Natriumhydroxidlösung und
Wasserstoffgas herzustellen. Geeignete Elektrolysezellen können eine
Anodenabteilung und eine Kathodenabteilung umfassen, mit einem geeigneten
Separator zwischen den beiden Abteilungen, um die Anolytlösung und
das an der Anode entwickelte Chlorgas von der Katholytlösung und
dem an der Kathode innerhalb der Zelle entwickelten Wasserstoffgas
zu trennen. Wahlweise kann der Separator zumindest teilweise durchlässig für Wasser
sein. Allgemein werden Membranseparatoren verwendet, um die Anodenabteilung
und die Kathodenabteilung voneinander zu trennen.
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Membranseparatoren
können
ein Ionenaustauscherharz aufweisen, welches selektiv Alkalimetallkationen,
aber nicht Anionen, aus der Anolytlösung in die Katholytlösung passieren
lässt,
und das Rückwanderung von
Hydroxidanionen aus der Katholytlösung in die Anolytlösung im
Wesentlichen verhindert.
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Während des
Betriebs einer Membranelektrolysezelle können sich feste Spezies nach
und nach auf der Oberfläche
und innerhalb der Membran ansammeln. Dies verursacht einen allgemeinen
Leistungsabfall, bei dem die Stromeffizienz abnimmt und die Zellspannung
ansteigt, was in erhöhtem
Leistungsverbrauch je Einheit Chlorproduktion resultiert. Die Wirkungen
von Verunreinigungen auf Membranzellen sind in einem Report dokumentiert,
veröffentlicht
von DuPont, „Effect
of Impurities on Membrane for Chloralkali Production", James T. Keating,
E. I. DuPont de Nemours and Company, Wilmington, Delaware, USA.
Details des Chloralkaliprozesses werden angegeben von L. C. Curlin,
T. V. Bommaraju und C. B. Hansson in „Alkali and Chlorine Products:
Chlorine and Sodium Hydroxide",
Kirk-Othmer Encyclopedia of Chemical Technology, 4. Ausgabe, Band
1, Seite 938–1025
(1991).
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Um
die Membranlebensdauer und die Effizienz des Elektrolysezellbetriebs
zu maximieren, wird die Salzlösung
vor Elektrolyse einem Reinigungsschritt unterzogen, um Verunreinigungen
zu entfernen. Verunreinigungen beinhalten sowohl solche aus dem
Polymerherstellungsverfahren als auch solche vom Zusatzsalz, das
oftmals zur Salzlösung
zugegeben wird, die aus dem Polymerherstellungsverfahren rezykliert
wird. Typische Verunreinigungen beinhalten phenolische Spezies,
organische Katalysator- und Lösungsmittelrückstände, sowie
Metallspezies, wie z.B. Erdalkali- und Übergangsmetallkationen. Reinigungsschritte,
um die Verunreinigungen zu entfernen, beinhalten einen oder mehrere
Schritte der Zugabe von Carbonat- und Hydroxidionen, um Metalle
zu fällen,
Klärung,
Filtration, abziehen von flüchtigen
Stoffen, in Kontakt bringen mit einem Absorber, um polare organische
Verunreinigungen zu entfernen und Behandlungen, wie z.B. Ionenaustausch, um
die Konzentration von mehrwertigen Metallkationen zu reduzieren.
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Erdalkalimetallkationen,
die oftmals in der rohen Salzlösung
vorhanden sind, beinhalten Kalzium und Magnesium. Die Kalzium- und
Magnesiumkonzentrationen in der rohen Salzlösung können jeweils unabhängig voneinander
in dem Bereich von etwa 0,005 Teilen je Million (ppm) bis etwa 2.000
ppm sein, vorzugsweise in dem Bereich von 0,005 ppm bis etwa 400
ppm und bevorzugt in dem Bereich von etwa 0,005 ppm bis etwa 10
ppm. Für
maximale Membranlebensdauer und Effizienz des Elektrolysezellbetriebs
ist die Summe der Konzentrationen von sowohl Kalzium als auch Magnesium
in der gereinigten Elektrolysezufuhrsalzlösung bevorzugt in dem Bereich
von weniger als etwa 20 ppb.
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Mehrwertige
Kationen, wie z.B. Übergangsmetallkationen,
die oftmals in der rohen Salzlösung
vorhanden sind, beinhalten Eisen, Chrom und Nickel. Die Eisen-,
Chrom- und Nickelkonzentrationen in der Salzlösung vor dem erfindungsgemäßen Reinigungsverfahren
können
jeweils unabhängig
voneinander in dem Bereich von etwa 0,001 ppm bis 100 ppm, vorzugsweise
in dem Bereich von etwa 0,001 ppm bis etwa 10 ppm und bevorzugt
in dem Bereich von etwa 0,001 ppm bis etwa 2 ppm liegen. Für maximale
Membranlebensdauer und effizienten Elektrolysezellbetrieb und um
Membranspezifikationswerte für
Alkalimetallkationenwerte in der Membranelektrolyse-Zufuhrsalzlösung zu
erhalten, liegt die Konzentration an Eisen und Chrom in der gereinigten
Salzlösung
bevorzugt jeweils unabhängig
in dem Bereich von etwa 0,001 ppm bis etwa 0,1 ppm und die Konzentration
von Nickel in der gereinigten Salzlösung ist bevorzugt unterhalb
etwa 10 Teilen je Billion (ppb). Insbesondere wird gefunden, dass
die Gegenwart von Eisen in der Zufuhrsalzlösung das Erreichen von Membranspezifikationswerten
für Erdalkalimetallkationen
in der gereinigten Salzlösung
verhindert und Verschmutzung von Membranen in Elektrolysatoren verursacht.
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Salzlösungen,
so wie in der vorliegenden Erfindung betrachtet, enthalten ein wasserlösliches
Metallchelatisierungsmittel, das wasserlösliche Komplexe mit mehrwertigen
Metallkationen, insbesondere Übergangsmetallkationen,
bilden kann. Typische wasserlösliche
Chelatisierungsmittel beinhalten N,N,N',N'-Ethylendiamintetraessigsäure (EDTA),
Nitrilotriessigsäure
(NTA), Gluconsäure,
sowie die Natriumsalze von allen. Natriumgluconat ist besonders
bevorzugt in den erfindungsgemäßen Salzlösungen.
Die bevorzugte Konzentration an wasserlöslichem Metallchelatisierungsmittel
in der Salzlösung
vor dem erfindungsgemäßen Reinigungsverfahren
ist in dem Bereich von etwa 10 ppm bis etwa 2.000 ppm und die stärker bevorzugte
Konzentration liegt in dem Bereich von etwa 50 ppm bis etwa 1.200
ppm.
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Im
Allgemeinen sind Membranseparatoren stärker empfindlich gegenüber Verunreinigungen
als Diaphragmaseparatoren. Verunreinigungen, welche Membranzellleistung
beeinträchtigten
und die in der Salzlösung
aus einem Kondensationspolymerisationsverfahren vorhanden sein können, beinhalten,
sind aber nicht eingeschränkt
auf, Kalzium, Magnesium, Strontium, Barium, Nickel, Quecksilber,
Aluminium, Eisen und Siliziumoxid.
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Verunreinigungen
haben unterschiedliche Wirkungen auf die Membran und unterschiedliche
Mengen der verschiedenen Verunreinigungen können vorhanden sein, bevor
das System verschmutzt ist. Zum Beispiel werden Kalzium und Magnesium
bei etwa 20 Teilen je Billion (ppb) beginnen, in der Membran als
Hydroxide auszufallen. Strontium wird bei etwa 500 ppb beginnen,
in der Membran auszufallen. Barium wird bei etwa 1 Teil je Million
(ppm) beginnen, in der Membran auszufallen. Natriumsulfat bei Konzentrationen
von etwa 10 Gramm pro Liter resultiert in einem Abfall der Zelleffizienz.
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Wie
erwähnt
umfasst die Salzlösung
ein wasserlösliches
Metallchelatisierungsmittel, wie z.B. Natriumgluconat. Wasserlösliche Metallchelatisierungsmittel,
so wie z.B. Natriumgluconat, zeigen starke Affinität für dreiwertige
Kationen, wie z.B. Eisen(III)-, Chrom- und Aluminiumionen, sowie
geringe Affinität
für zweiwertige Kationen,
wie z.B. Kalzium und Magnesium. Ein Verfahren, welches mehrwertige
Kationen aus einem Gluconat enthaltenden Strömungssumpf entfernt, überwindet
daher diese Wechselwirkung.
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Das
Komplexmetall-Gluconat-Gleichgewicht bestimmt die Zusammensetzung
eines Stroms, der mehrwertige Metallionen, wie z.B. Eisen oder Kalzium,
enthält.
Dieses Gleichgewicht wird stark beeinflusst durch den pH der Salzlösung. Zum
Beispiel ist die Eisen-Gluconat-Wechselwirkung sehr stark unter
allen alkalischen Bedingungen von einem pH von etwa 8 bis zu 35
Gew.-% NaOH-Lösungen.
Jedoch ist die Wechselwirkung relativ schwach unter sauren Bedingungen.
Zum Beispiel existieren bei einem pH von 2,5 etwa 30% des Eisens
als freie Eisen(III)-Ionen, anstatt mit Gluconat komplexiert zu
sein.
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Es
wurde entdeckt, dass durch Modifizierung des sekundären Salzbehandlungsverfahrens
Membranspezifikationswerte für
Erdalkalimetalle in Salzlösungen,
die Nebenprodukte von Kondensationspolymerisations-Herstellungsarbeitsabläufen sind,
erhalten werden können.
Insbesondere wurde entdeckt, dass wenn Übergangsmetalle zunächst entfernt
werden, der Ionenaustauschprozess zur Entfernung von Erdalkalimetall einen
Membranspezifikationswert für
Alkalimetallkonzentration in der Salzlösung erreichen kann.
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Vor
dem modifizierten sekundären
Salzbehandlungsverfahren, wie in der vorliegenden Erfindung betrachtet,
unterliegt die rohe Salzlösung
aus einer Kondensationspolymerisationsreaktion z.B. vorzugsweise
primärer
Salzbehandlung. Primäre
Salzbehandlung hilft dabei, die Verunreinigungen in der Salzlösung vor
der sekundären
Salzlösungsbehandlung
zu minimieren.
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Wie
erwähnt
wird bei der primären
Salzlösungsbehandlung
der pH der Salzlösung
in der Gegenwart eines molaren Überschusses
von Carbonation auf oberhalb etwa 10 angehoben, um Erdalkali- und Übergangsmetalle
als ihre Carbonate und/oder Hydroxide zu fällen, gefolgt von einem Filterungs-
und/oder Absetzprozess, wie z.B. Klärung. Dies wird gefolgt von
Ansäuern
und Abziehen der Salzlösung,
um Carbonation sowie flüchtige
organische Verunreinigungen, wie z.B. organische Lösungsmittel
und gelöste
Katalysatoren, zu entfernen. Zusätzliche
Behandlung, wie z.B. Adsorption, kann falls notwendig verwendet
werden, um organische Spezies, wie z.B. Monomer und niedrigmolekulargewichtiges
Oligomer, aus der Salzlösung
zu entfernen.
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In
der vorliegenden Erfindung wird die Einstellung des pH nach der
primären
Salzlösungsbehandlung verwendet,
um etwas freies Eisen(III) zu erzeugen. Die Entfernung von Eisen
und anderen dreiwertigen Spezies in einer ersten Stufe ist notwendig,
um erfolgreiche Entfernung von zweiwertigen Erdalkalimetallkationen in
einer zweiten Stufe zu ermöglichen
und somit Membranspezifikationswerte für Erdalkalimetalle in der Salzlösung zu
ermöglichen,
was die Verunreinigung der Membran verhindern.
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In
der vorliegenden Erfindung wird ein Zweistufenverfahren eingesetzt,
vorzugsweise nach der ersten Salzlösungsbehandlung. In einer ersten
Stufe wird der pH der Salzlösung
auf einen pH von etwa 2 bis etwa 4 eingestellt und die Salzlösung wird
durch ein erstes funktionalisiertes Harz hindurchgeleitet. Das erste
funktionalisierte Harz hat funktionelle Gruppen, die dazu fähig sind,
mehrwertige Metallkationen, einschließlich Eisenkationen, aus der
Salzlösung
zu entfernen. In einer zweiten Stufe wird der pH der Salzlösung auf
einen pH von etwa 9 bis etwa 11,5 eingestellt und die Salzlösung wird
durch ein zweites funktionalisiertes Harz geleitet, wobei das zweite
funktionalisierte Harz funktionelle Gruppen hat, die dazu fähig sind,
Erdalkalimetallkationen aus der Salzlösung zu entfernen.
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In
der ersten Stufe des erfindungsgemäßen Verfahrens wird der pH
der Gluconat enthaltenden Salzlösung
von seinem ursprünglichen
pH auf einen pH von etwa 2 bis etwa 4 eingestellt, vorzugsweise
von etwa 2,5 bis etwa 3,5, bevorzugt etwa 2,5. Der ursprüngliche
pH ist typischerweise schwach alkalisch, pH 8 bis 10, was für Salzlösungslagerung
nach erster Salzlösungsbehandlung
allgemein üblich
ist. Typische Vorrichtungen zum Einstellen des pH auf den gewünschten
Bereich beinhalten Zugabe einer ausreichenden Menge von zumindest
einer Mineralsäure
zu der Salzlösung.
Salzsäure
ist in der erfindungsgemäßen Anmeldung
insbesondere bevorzugt.
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Nachfolgend
auf die Einstellung des pH wird die Salzlösung dann innig mit zumindest
einem Harzbett, aufweisend ein erstes funktionalisiertes Harz, in
Kontakt gebracht. Das erste funktionalisierte Harz kann jedes Harz
sein, das dazu fähig
ist, mehrwertige Metallkationen zu entfernen, einschließlich, aber
nicht eingeschränkt
auf, Eisen, Nickel, Aluminium oder Mischungen davon.
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Ionenaustauscherharze,
die als erste funktionalisierte Harze geeignet sind, beinhalten,
sind aber nicht eingeschränkt
auf, chelatisierende Ionenaustauscherharze. Chelatisierende Ionenaustauscherharze,
die wirksam sind für
die Entfernung von Eisen, beinhalten Iminodiessigsäure funktionalisierte
Harze (IDA) und Aminomethylphosphonsäure (AMP) funktionalisierte
Harze. Obwohl AMP funktionalisiertes Harz etwa 20% mehr Eisenkapazität als IDA
hat, werden lediglich etwa 13 bis etwa 25% des auf dem AMP-Harz abgelagerten
Eisens während
der Regenerierung wiedergewonnen. Aus diesem Grund sind IDA funktionalisierte
Harze bevorzugt.
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Kommerziell
erhältliche
IDA-Harze, wie z.B. AMBERLITE IRC-718, hergestellt von Rohm & Haas Co., oder
LEWATIT TP207, hergestellt von Bayer, können in dem ersten funktionalisierten
Ionenaustauscherharzbett verwendet werden.
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Die
ersten funktionalisierten Harze haben vorzugsweise eine Ionenaustauschkapazität von etwa
0,1 Milliäquivalenten
Metallion je Milliliter Harz bis etwa 3 Milliäquivalente Metallionen je Milliliter
Harz und bevorzugt von etwa 0,5 Milliäquivalenten Metallionen je
Milliliter Harz bis etwa 1,5 Milliäquivalente Metallionen je Milliliter
Harz.
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Kontakt
der Gluconat enthaltenden Salzlösung
in dem ersten funktionalisierten Ionenaustauscherharzbett kann durch
im Stand der Technik bekannte Verfahren ausgeführt werden, wie z.B. Batch-,
kontinuierliche oder halbkontinuierliche Verfahren. In einem bevorzugten
Verfahren wird die Salzlösung
durch eine Säule hindurchgeleitet,
enthaltend ein Bett aus dem ersten funktionalisierten Ionenaustauscherharz.
Hindurchleiten der Salzlösung
durch die Säule
kann andauern, bis die Metallionenkomplexierungskapazität des Harzbettes im
Wesentlichen erschöpft
ist, wie sich durch einen Anstieg in der Konzentration der verunreinigenden
Metallionen in der Salzlösung,
welche die Säule
verlässt,
zeigt. Wenn die Metallionenkomplexierungskapazität eines Harzbettes erschöpft ist,
dann wird ein frisches Harzbett zur Behandlung von weiterer Salzlösung verwendet. Erschöpfte Ionenaustauscherharzbetten
können
gemäß im Stand
der Technik bekannten Verfahren regeneriert werden. Diese beinhalten
z.B. Säurebehandlung,
um Kationen aus dem Harzbett zu strippen, gefolgt von Behandlung
mit Base, um das Harz in die Natriumform zurückzuverwandeln, bevor es zurück in den
Betrieb gebracht wird. Ionenaustauscherprozesse werden beschrieben
von C. Dickert in „Ion
Exchange", Kirk-Othmer Encyclopedia
of Chemical Technology, 4. Ausgabe, Band 14, Seiten 760–770 (1995).
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In
der ersten Stufe wird die Salzlösung
innig mit dem ersten funktionalisierten Ionenaustauscherharzbett
in einem kontinuierlichen oder halbkontinuierlichen Verfahren in
Kontakt gebracht und die Flussrate der Salzlösung über das Harzbett rangiert von
etwa 1 Harzbettvolumen je Stunde bis etwa 30 Harzbettvolumina je Stunde.
Vorzugsweise ist die Flussrate in einem kontinuierlichen Verfahren
in dem Bereich von etwa 8 Harzbettvolumina je Stunde bis etwa 25
Harzbettvolumina je Stunde. So wie in der vorliegenden Erfindung
verwendet, bedeutet eine Flussrate, ausgedrückt als 10 Harzbettvolumina
je Stunde z.B., dass 5 Gallonen der Salzlösung mit 0,5 Gallonen des chelatisierenden
Ionenaustauscherharzes je Stunde in Kontakt gebracht werden. Die
Temperatur zum in Kontakt bringen der Salzlösung mit dem Ionenaustauscherharzbett
rangiert von etwa 20°C
bis etwa 90°C,
vorzugsweise von etwa 40°C
bis etwa 70°C,
bevorzugt etwa 60°C.
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Die
Salzlösung,
die aus der Behandlung mit dem ersten funktionalisierten Ionenaustauscherharz
wiedergewonnen wird, enthält
eine signifikant reduzierte Konzentration an mehrwertigen Metallkationverunreinigungen.
Die Menge an mehrwertigen Metallkationen, die entfernt wird, hängt unter
anderen Faktoren ab von den anfänglichen
Metallkationenkonzentrationen, dem pH, auf den die Salzlösung eingestellt
wird, und dem Volumen des ersten funktionalisierten Ionenaustauscherharzes,
mit welchem die Salzlösung
in Kontakt kommt.
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Typischerweise
werden die Konzentrationen von Eisen-, Chrom- und Nickelkationen
nachfolgend auf den Kontakt mit dem ersten funktionalisierten Ionenaustauscherharz
jeweils unter ihre Bestimmungsgrenzen in der Salzlösung reduziert.
Dies ist überraschend
im Hinblick auf die starke Wechselwirkung zwischen den Metallkationen
und Gluconat. Aufgrund dieser starken Wechselwirkung war ein Anteil
von mehrwertigen Metallkationverunreinigungen, der aus der so behandelten
Salzlösung
entfernt wurde, in der Form von wasserlöslichen Komplexen mit einem
Metallchelatisierungsmittel vorhanden. Insbesondere war anfangs
ein wesentlicher Anteil des als eine Verunreinigung aus der so behandelten
Salzlösung
entfernten Eisens in der Form eines wasserlöslichen Gluconatkomplexes vorhanden.
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Nach
dem Hindurchleiten der Salzlösung
durch das erste funktionalisierte Harz wird der pH der Salzlösung auf
einen pH von 9 bis etwa 11,5 neu eingestellt. Typische Vorrichtungen
zum Einstellen des pH auf den genannten Bereich beinhalten ein oder
mehrere Schritte der Zugabe einer ausreichenden Menge an Alkalimetallverbindung,
wie z.B. einem Alkalimetallhydroxid, zu der Salzlösung.
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Geeignete
Alkalimetallverbindungen, die verwendet werden können, um den pH in der Salzlösung einzustellen,
beinhalten, sind aber nicht eingeschränkt auf, Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid,
Lithiumhydroxid oder eine Mischung daraus. Natriumhydroxid ist bevorzugt.
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Folgend
auf die Einstellung der Salzlösung
auf einen pH von etwa 9 bis etwa 11,5, vorzugsweise etwa 10, wird
die Salzlösung
innig mit einem zweiten funktionalisierten Ionenaustauscherharzbett
in einem Batch-, kontinuierlichen oder halbkontinuierlichen Verfahren
in Kontakt gebracht und die Flussrate der Salzlösung über das Harzbett liegt im Bereich
von etwa 1 Harzbettvolumen je Stunde bis etwa 25 Harzbettvolumina
je Stunde, vorzugsweise zwischen etwa 5 Harzbettvolumina je Stunde
und etwa 15 Harzbettvolumina je Stunde. Die Salzlösung wird
vorzugsweise bei einer Temperatur von etwa 20°C bis etwa 90°C, vorzugsweise
von etwa 40°C bis
etwa 70°C,
bevorzugt etwa 60°C,
durch das zweite funktionalisierte Ionenaustauscherharzbett hindurchgeleitet.
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Das
zweite funktionalisierte Ionenaustauscherharz wirkt so, dass die „Härte" aus der Salzlösung entfernt
wird. So wie hier verwendet, betrifft „Härte" Erdalkalimetallkationen, einschließlich, aber
nicht eingeschränkt
auf, Kationen von Calcium, Magnesium, Barium, Strontium oder Mischungen
daraus. Das zweite funktionalisierte Harz kann jedes Harz sein,
das dazu geeignet ist, Härte
zu entfernen. Aminomethylphosphonsäure funktionalisierte (AMP)
Ionenaustauscherharze sind bevorzugt. Geeignete AMP-Harze beinhalten
DUOLITE 467, hergestellt von Rohm und Haas Company, und LEWATIT
OC 1060, hergestellt von Bayer. Es ist notwendig, dreiwertige Metallkationen
aus der Gluconat enthaltenden Salzlösung vor dem Einbringen der Salzlösung in
das zweite funktionalisierte Harz zu entfernen.
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Obwohl
die Härte
hauptsächlich
in der zweiten Stufe entfernt wird, dient die erste Stufe, aufweisend Einstellung
des pH auf von etwa 2 bis etwa 4 und Hindurchleiten der Salzlösung durch
ein erstes funktionalisiertes Harz dazu, das AMP-Harz vor Eisenverunreinigung
zu schützen,
da Eisen im Wesentlichen irreversibel auf AMP-Harz adsorbiert oder
ionenausgetauscht wird.
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Kontakt
der Salzlösung
in dem zweiten funktionalisierten Ionenaustauscherharzbett kann
ausgeführt werden
durch Verfahren, die im Stand der Technik bekannt sind, wie z.B.
Batch-, kontinuierliche oder halbkontinuierliche Verfahren. In einer
bevorzugten Ausführungsform
wird die Salzlösung
durch eine Säule,
enthaltend ein Bett aus dem zweiten funktionalisierten Ionenaustauscher,
hindurchgeleitet. Hindurchleiten der Salzlösung durch die Säule kann
fortgesetzt werden, bis die Kapazität des Harzbettes im Wesentlichen
erschöpft
ist, was sich durch einen Anstieg der Konzentration von verunreinigenden
Erdalkalimetallkationen in der Salzlösung, welche die Säule verlässt, zeigt.
Wenn die Metallionenkomplexierungskapazität eines Harzbettes erschöpft ist, dann
wird ein frisches Harzbett zur Behandlung von weiterer Salzlösung verwendet.
Erschöpfte
Ionenaustauscherharzbetten können
gemäß im Stand
der Technik bekannten Verfahren regeneriert werden.
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Wenn
Salzlösung
aus einem Polymerherstellungsverfahren, behandelt gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren,
in einer Elektrolysezelle elektrolysiert wird, zeigt der Separator
in einer solchen Zelle eine signifikant längere Lebensdauer. Die erhöhte Lebensdauer
ist begründet
in der verringerten Ablagerung von festen Spezies auf der Oberfläche oder
innerhalb des Separators, erhalten aus verunreinigenden mehrwertigen Metallkationen
in der Salzlösung.
Insbesondere zeigt ein Membranseparator in einer Elektrolysezelle
eine signifikant längere
Lebensdauer unter Verwendung von Salzlösung, die gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
behandelt wurde.
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Diese
Erfindung wurde eingehend mit besonderem Bezug auf ihre bevorzugten
Ausführungsformen beschrieben,
es soll jedoch verstanden werden, dass Variationen und Modifikationen
innerhalb des Geistes und Umfangs der Erfindung bewirkt werden können. Insbesondere
kann, obwohl die Erfindung mit Bezugnahme auf einen Membranelektrolysator
beschrieben wurde, das beschriebene Verfahren auch in anderen Verfahren
verwendet werden, z.B. solchen, welche ein Diaphragma zur Trennung
verwenden.
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Beispiele
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Die
folgenden Beispiele werden eingebracht, um den Durchschnittsfachmann
mit einer vollständigen Offenbarung
und Beschreibung dessen auszurüsten,
wie die gegenwärtigen
Zusammensetzungen und Verfahren, die hier beansprucht sind, hergestellt
und bewertet werden, und sind nicht dazu gedacht, den Umfang dessen,
was die Erfinder als ihre Erfindung ansehen, einzuschränken. Anstrengungen
wurden unternommen, um die Genauigkeit in Bezug auf die Zahlen (z.B.
Mengen, Temperaturen etc.) sicherzustellen, jedoch sollten Fehler
und Abweichungen berücksichtigt
werden. Wenn nicht anders angegeben sind Teile in Gewicht, ist Temperatur
in °C oder
Raumtemperatur. In den beschriebenen Verfahren ist der Druck an
oder in der Nähe
von Atmosphärendruck,
sofern nicht anders angegeben.
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Beispiel 1
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Salzlösung wird
in zwei Stufen behandelt, um Membranelektrolysator-Salzlösungsspezifikationswerte für Härte und
Schwermetalle zu erreichen. In der ersten Stufe wird die Salzlösung bei
niedrigem pH mit einem Iminodiessigsäure funktionalisierten chelatisierenden
Ionenaustauscherharz (IDA-Harz) behandelt, um Schwermetalle zu entfernen.
In der zweiten Stufe wird die Salzlösung bei erhöhtem pH
mit einem Aminomethylphosphonsäure
funktionalisierten chelatisierenden Ionenaustauscherharz (AMP-Harz)
behandelt, um Härte
zu entfernen. Die Details der beiden Schritte sind in Tabelle II
angegeben. Die Salzlösung
enthält
300 Gramm pro Liter (gpl) NaCl und 80 ppm Natriumgluconat. Die rohen
und hergestellten gereinigten Salzlösungszusammensetzungen sind
in Tabelle I gezeigt.
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Dieses
Beispiel zeigt, dass das erfindungsgemäße Verfahren verwendet werden
kann, um Membranelektrolysator-Salzlösungsspezifikations-Verunreinigungsgehalte
für Härte und
Schwermetalle in der Gegenwart von 80 ppm Natriumgluconat erreicht
werden können.
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Tabelle
I. Salzlösungsherstellungszusammensetzung
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Tabelle
II. Salzlösungsreinigungsbedingungen
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Beispiel 2
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Dieses
Beispiel zeigt, dass das erfindungsgemäße Verfahren verwendet werden
kann, damit Membransalzlösungsspezifikations-Verunreinigungsgehalte
für Härte und
Schwermetalle in der Gegenwart von 350 ppm Natriumgluconat erreicht
werden können. Tabelle
III. Salzlösungsherstellungszusammensetzung
300 gpl Nacl
350 ppm Natriumgluconat Tabelle
IV. Salzlösungsreinigungsbedingungen
300 gpl NaCl
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Vergleichsbeispiel 3
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Dieses
Beispiel zeigt die Notwendigkeit der Entfernung von Eisen vor der
Entfernung von Härte
in Gluconat enthaltenden Salzlösungen.
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Die
Zufuhrsalzlösung
enthält
0,32 ppm Eisen, 2,0 ppm Ca, 0,81 ppm Mg und 390 ppm Natriumgluconat.
Die Salzlösung
enthält
300 gpl NaCl.
Zufuhr-pH 9–10
Zufuhrgeschwindigkeit
3,3 Bettvolumina/Std.
Temperatur 60°C
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In
diesem Fall wird lediglich ein einzelner Ionenaustauschschritt mit
der Salzlösung
ausgeführt.
Ein Harz vom AMP-Typ wird verwendet, um die Salzlösung zur
Entfernung der Härte
zu behandeln, ohne zunächst das
Eisen und andere Schwermetalle zu entfernen. Der Produkthärtewert
ist < 10 ppm Mg
und 50 ppb Ca, was oberhalb der Membranelektrolysatorspezifikation
für Calcium
ist. Ohne an irgendeine Theorie gebunden zu sein wird angenommen,
dass die Gegenwart von Eisen in der Zufuhr (als Eisengluconatkomplex)
mit dem Ionenaustauschprozess für
Calcium wechselwirkt, indem kontinuierlich Calcium aus dem Ionenaustauscherharz ersetzt
wird.
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Vergleichsbeispiel 4
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Dieses
Beispiel zeigt die Notwendigkeit der Entfernung von Eisen vor der
Entfernung von Härte
in Gluconat enthaltenden Salzlösungen.
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Zufuhrsalzzusammensetzung:
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- 300 ppm Natriumgluconat
- 0,72 ppm Mg
- 5,8 ppm Ca
- 1,90 ppm Eisen (Fe)
- Zufuhr pH 10,8
- 60°C
- 50 gm Harz (AMP-Harz)
- 14 gm/Min. Salzlösungszufuhrgeschwindigkeit
(12,6 Bettvolumina/Std.)
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Die
ausfließende
Zusammensetzung ist in Tabelle V gezeigt. Dies zeigt, dass das Ionenaustauscherharz
dazu unfähig
ist, die Härte
auf Werte zu verringern, die erforderlich sind für Membranzellbetrieb, wenn Salzlösung sowohl
Eisen als auch Gluconat enthält.
Die höhere
Ausflusskonzentration von sowohl Mg als auch Ca (gegenüber Vergleichsbeispiel
3) wird dem höheren
Gehalt an Eisen in diesem Beispiel (gegenüber Vergleichsbeispiel 3) zugeschrieben.
Dieses Beispiel zeigt weiterhin, dass das Eisen unter diesen Bedingungen lediglich
teilweise entfernt wird.
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