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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf die nicht therapeutische
Verwendung mindestens eines Inhibitors mindestens eines Calciumkanals
in einer wirksamen Menge in einer kosmetischen Zusammensetzung,
wobei der Inhibitor dazu vorgesehen ist, das Hautgewebe und/oder
Unterhautgewebe zu entspannen und/oder zu lockern, sowie die Verwendung
mindestens eines Inhibitors mindestens eines Calciumkanals in einer
wirksamen Menge zur Herstellung einer dermatologischen Zusammensetzung,
die das Hautgewebe und/oder Unterhautgewebe entspannen und/oder
lockern soll.
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Frauen
und sogar auch Männer
möchten
heute verstärkt
möglichst
lange jung aussehen und versuchen daher, die Zeichen der Hautalterung
zu kaschieren, welche insbesondere in Falten und Fältchen zum Ausdruck
kommen. Hierzu nehmen die Werbung und die Mode Bezug auf Produkte,
die dazu dienen sollen, möglichst
lange eine strahlende und faltenfreie Haut zu bewahren, die für eine junge
Haut steht, und dies umso mehr, als das Äußere die Psyche und/oder die
Gemütsverfassung
beeinflusst.
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Bis
jetzt werden Falten und Fältchen
mit kosmetischen Produkten behandelt, die Wirkstoffe enthalten, welche
auf die Haut einwirken, beispielsweise, indem sie sie hydratisieren
oder indem sie die Zellerneuerung verbessern oder die Synthese des
Collagens fördern,
welches das Hautgewebe bildet. Bis jetzt war jedoch nicht bekannt,
gegen Falten vorzugehen, indem in der Haut vorliegende kontraktile
Elemente beeinflusst werden.
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Es
ist bekannt, dass die Hautmuskeln des Gesichts unter der Kontrolle
von motorischen afferenten Nervenfasern des Gesichtsnervs stehen,
und im Übrigen
die interlobularen Gewebe der Hypodermis in ihrem Inneren Fasern
enthalten, die ein gestreiftes Muskelgewebe darstellen (Panniculus
carnosus). Es ist auch bekannt, dass eine Untergruppe der Fibroblasten
der Dermis, die auch aus Myofibroblasten bezeichnet werden, kontraktile
Eigenschaften aufweisen, die sie mit dem Muskelgewebe gemeinsam
haben.
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Das
Calcium ist der letzte Botenstoff für die muskuläre Kontraktion.
Der Kontraktion-Entspannungs-Zyklus wird von den Änderungen
der cytoplasmatischen Calciumkonzentration von 10–8 auf
10–5 M
in der kontraktilen Zelle verursacht.
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In
dem Muskel im Ruhezustand bleibt die intrazellulare Konzentration
des freien Calciums unter 10–8 M, wohingegen die
extrazellulare Konzentration 10.000 mal höher ist und die Kraft, die
durch den Gradienten des elektrochemischen Potentials repräsentiert
wird, zielt darauf ab, das Calcium in die Zelle eindringen zu lassen.
Der Ruhezustand beruht auf der geringen Permeabilität der Zellmembran
für Calcium
und der Aktivität
der verschiedenen Mechanismen, die das Calcium maskieren oder aus
der Zelle austreiben. Verschiedene cytoplasmatische Proteine, insbesondere
Parvalbumine, haben die Fähigkeit,
das Calcium zu binden. Von den intrazellulären Organellen kann das endoplasmatische
Reticulum Calcium unter Bedingungen, die mit einer physiologischen
Regulierung kompatibel sind, ansammeln und ausschütten.
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Die
Erhöhung
des Calciumgehalts in dem Cytoplasma des Myocyten kann den kontraktilen
Apparat aktivieren. Der Eintritt von Calcium in das intrazelluläre Kompartiment
(Depolarisation) wirkt an der Verminderung der Differenz des Potentials
zwischen außen
und innen mit und macht daher die Zelle erregbarer.
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Die
Depolarisation der transversalen Tubuli (Invagination der Zellmembran),
die sich zu den longitudinalen Tubuli (sarkoplasmatisches Reticulum)
fortsetzt, führt
zur augenblicklichen Freisetzung des intrazellulären Calciums durch diese. In
Gegenwart von Calcium zeigen die kontraktilen Proteine der gestreiften
Muskulatur eine AT-Pase-Aktivität,
die die für
die Kontraktion erforderliche Energie liefert.
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Dagegen
kommt es zur Lockerung der gestreiften Muskular, wenn sich ein neues
ATP-Molekül
an den kontraktilen Proteinen anlagert. Das Calcium kehrt in das
intrazellulare Kompartiment zurück
und seine Konzentration kommt wieder in die Nähe eines Werts von 10–8 M.
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Es
konnte im Übrigen
gezeigt werden, dass das Botulinumtoxin, das ursprünglich zur
Behandlung von Spasmen eingesetzt wurde, auf die Zustände von
muskulärer
Spastizität
(siehe A. Blitzer et al., Arch. Otolaryngol. Head Neck Surg., 1993,
119, Seiten 1018 bis 1022) und auf Falten der Glabelle einwirken
kann, bei denen es sich um die Falten zwischen den Augenbrauen handelt
(siehe J. D. Carruters et al., J. Dermatol. Surg. Oncol., 1992,
18, Seiten 17 bis 21). Es ist daher möglich, auf die Nervenkomponente
der Falten einzuwirken.
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Im
peripheren Nervensystem bildet die neuromuskuläre Endplatte die Verbindung
zwischen einem Nerv und einem Muskel, wobei sich stromaufwärts von
dieser die efferente Nervenbahn befindet, die auch als Motoneuron
bezeichnet wird. Im Übrigen
weisen die Zellmembranen jeder Nervenfaser auch zahlreiche Ionenkanäle und insbesondere
Calciumkanäle
auf, die befähigt
sind, das entsprechende Element in ionischer Form, in diesem speziellen
Fall das Calcium, hindurchtreten zu lassen.
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Es
ist daher klar, dass das Calcium und die Regulierung der intrazellulären Calciumkonzentration
bei den Phänomenen
der muskulären
Kontraktion/Entspannung eine wesentliche Rolle spielen.
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Die
Regulierung der intrazellulären
Calciumkonzentration ist nicht möglich,
da der Efflux des Calciums den Influx aufhebt. Sie kann nur durch
eine Expulsion des Calciums in der Zelle durch einen oder mehrere
Mechanismen gewährleistet
werden, mit denen der oben angesprochene Gradient des elektrochemischen
Potentials überwunden
werden kann.
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Es
können
zwei Typen von Mechanismen beteiligt sein: Eine Calciumpumpe, die
aktiv die Kationen auf Kosten der ATP-Hydrolyse vertreibt und eine
Calciumbewegung in Kombination mit einer Natriumbewegung. In den
meisten Zellen arbeitet die ATP-abhängige Calciumpumpe in Gegenwart
von Calmodulin effizienter, welches ihre Affinität erhöht.
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Um
die Änderungen
der Calciumpermeabilität
besser beschreiben zu können,
wird derzeit gewöhnlich angenommen,
dass diese Permeabilität
der Öffnung
der Calciumkanäle
in der Membran entspricht, wobei diese Kanäle durch Änderungen des Membranpotentials
(VOC) oder Aktivierung der Membranrezeptoren (ROC) angesprochen
werden. Bis jetzt wurden sechs VOC-Typen der Calciumkanäle (L, N,
T, P, Q, R) identifiziert.
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Aus
dem vorstehenden Text geht hervor, dass die Kontraktion oder Hyperkontraktion
bestimmter Gesichtsmuskeln zum Auftreten von Falten führt. Diese
muskuläre
Aktivierung wird selbst von einer Änderung des Calciumflusses
durch die transmembranen Calciumkanäle induziert.
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Die
Anmelderin hat nach zahlreichen klinischen Test festgestellt, dass
die kontraktile Muskelfaser, die sich unter der direkten Kontrolle
des neuromotorischen Influx befindet, bei der Bildung von Falten
eine wesentliche Rolle spielt, und die Modulation des neuromotorischen
Influx und die Kontrolle der Kontraktion der Muskelfasern bei der
Bildung von Falten eine wesentliche Rolle innehat. Die Modulation
der motorischen Kontraktion schwächt
nicht nur Falten, sondern auch Fältchen
ab und hat außerdem
auf das Mikrorelief der Haut eine "Glättungswirkung". Sie hat außerdem herausgefunden,
dass das Hautgewebe und Unterhautgewebe Calciumkanäle aufweist,
was bis jetzt noch nicht in Erwägung
gezogen wurde.
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Bis
jetzt hat noch niemand einen Zusammenhang zwischen den Calciumkanälen des
Nervengewebes und/oder Muskelgewebes der Unterhaut und Falten hergestellt
und herausgefunden, dass Falten behandelt werden können, indem
auf die Calciumkanäle
eingewirkt wirkt.
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Die
Anmelderin schlägt
daher vor, auf die Calciumkanäle
einzuwirken, um die Gewebe zu entspannen oder zu lockern und so
Falten und Fältchen
zu vermindern.
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Seit
1965 wurden von T. Godfraind Arbeiten durchgeführt, um die Mechanismen zu
erforschen, durch welche bestimmte Medikamente die kontraktile Antwort
bei mehreren vasoaktiven Stoffen inhibieren. Die vorgeschlagene
Hypothese besteht darin, dass die Permeabilität der Calciummembran durch
pharmakologische Stoffe inhibiert werden könnte, was den allgemeinen Mechanismus
darstellt, auf dem polyvalente Antagonisten beruhen.
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Die
einfachste experimentelle Technik, mit der gezeigt werden kann,
dass ein pharmakologischer Stoff in der Lage ist, den Eintritt von
Calcium zu inhibieren, besteht darin, glatte Muskulatur in einer
physiologischen Lösung
ohne Calcium vorzuinkubieren, in einer Lösung mit einem hohen KCl-Gehalt
dezupolarisieren und die Calciumkonzentration in der Perfusionslösung allmählich zu
erhöhen.
Dies führt
zu einer Spannungserhöhung des
Muskels, dessen Spannungswert sich in Abhängigkeit von der Calciumkonzentration
auf einen Maximalwert erhöht.
Wenn diese Vorgehensweise in Gegenwart einer Substanz wiederholt
wird, von der angenommen wird, dass sie den Eintritt von Calcium
inhibiert, wie dies erstmals mit Cinnarizin durchgeführt wurde,
werden die kontraktilen Reaktionen dosisabhängig inhibiert. Ein ähnliches
Konzept wurde angewandt, um die Wirkung von Verapamil auf das Herz
zu beschreiben. Das Verapamil wurde zunächst als Betablocker angesehen,
seine Wirkung ist komplexer, da es eine inhibierende Wirkung auf
die Anregungs-Kontraktions-Kopplung hat. An papillären Muskeln
hebt das Verapamil die Kontraktion auf, indem es das Aktionspotential
geringfügig
modifiziert. Diese Beobachtung führt
zu der Annahme, dass Verapamil ein Calciumantagonist ist.
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich daher auf die nicht therapeutische
Verwendung mindestens eines Inhibitors mindestens eines Calciumkanals
in einer wirksamen Menge in einer kosmetischen Zusammensetzung,
wobei der Inhibitor dazu vorgesehen ist, das Hautgewebe und/oder
Unterhautgewebe zu entspannen und/oder zu lockern.
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Ein
weiterer Gegenstand der Erfindung ist die nicht therapeutische Verwendung
mindestens eines Inhibitors mindestens eines Calciumkanals in einer
wirksamen Menge in einer kosmetischen Zusammensetzung, wobei der
Inhibitor dazu dienen soll, die Haut zu glätten.
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Ein
weiterer Gegenstand der Erfindung ist die nicht therapeutische Verwendung
mindestens eines Inhibitors mindestens eines Calciumkanals in einer
wirksamen Menge in einer kosmetischen Zusammensetzung, wobei der
Inhibitor dazu vorgesehen ist, das Mikrorelief der Haut auszugleichen
und/oder verschwinden zu lassen.
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Die
Erfindung betrifft insbesondere die nicht therapeutische Verwendung
mindestens eines Inhibitors mindestens eines Calciumkanals in einer
wirksamen Menge in einer kosmetischen Zusammensetzung, wobei der
Inhibitor dazu dienen soll, die Falten und/oder Fältchen der
Haut zu behandeln und/oder ihnen vorzubeugen.
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Diese
Verwendung hat sich insbesondere für die Verminderung von Falten
und Fältchen
als besonders wirksam erwiesen.
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Ein
weiterer Gegenstand der Erfindung ist ferner die Verwendung mindestens
eines Inhibitors mindestens eines Calciumkanals in einer wirksamen
Menge für
die Herstellung einer dermatologischen Zusammensetzung, die dazu
vorgesehen ist, das Hautgewebe und/oder das Unterhautgewebe zu entspannen
und/oder zu lockern.
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Die
Entspannung und/oder Lockerung des Hautgewebes und/oder Unterhautgewebes
entspricht insbesondere einer Muskelentspannung oder Muskellockerung.
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Damit
eine Substanz als Calciumkanalinhibitor angesehen wird, die im Text
auch als Calciuminhibitor bezeichnet wird., muss sie die intrazelluläre Konzentration
des Calciums vermindern oder die Bindung des Calciums an intrazelluläre Proteine,
wie beispielsweise das Calmodulin, senken können, wie dies insbesondere beispielsweise
von J. P. Galizzi et al., J. Biol. Chem. 1987, 262, S. 6947 oder
Y. Okamiya et al., Eur. J. Pharmacol. 1991, 205, S. 49 oder J. A.
Wagner et al., J. Neurosci. 1988, 8, S. 3354 oder H. R. Lee et al.,
Life Sci. 1984, 35, S. 721 oder H. Schoemaker und S. Lauger, Eur.
J. Pharmacol. 1985, 111, S. 273 oder I. J. Reynolds et al., J. Pharmacol.
Exp. Ther. 1986, 237, S. 731 beschrieben wurde.
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Eine
Substanz wird im Sinne der Erfindung als entspannend angesehen,
wenn sie auf ein kontraktiertes Muskelgewebe eine Entspannungswirkung
zeigt und/oder in einem experimentiellen Modell für eine Nerven-Muskel-Verbindung
(motorische Endplatte) und insbesondere in dem von W. Steinbrecher
in: Electrodes for stimulation and bioelectric potentiel recording,
Ed. Biomerstechnich, 1988, Seiten 96–98 eine inhibierende Wirkung
zeigt.
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Die
wirksame Menge des Inhibitors mindestens eines Calciumkanals, die
erfindungsgemäß verwendet werden
kann, ist natürlich
von der gewünschten
Wirkung abhängig
und kann daher in weiten Bereichen schwanken.
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Erfindungsgemäß ist es
möglich,
einen Inhibitor mindestens eines Calciumkanals in einer Menge von 0,0001
bis 10% des Gesamtgewichts der Zusammensetzung, und vorzugsweise
in einer Menge von 0,001 bis 5% des Gesamtgewichts der Zusammensetzung
zu verwenden, wobei diese Werte die Größenordnung angeben sollen.
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Von
den Calciumkanalinhibitoren, die erfindungsgemäß verwendbar sind, können die
Stoffe, die die Plasmamembran beeinflussen, Wirkstoffe, die das
Calcium komplexieren und/oder Inhibitoren für den Calciumeintritt, wie
Phenylalkylamide, beispielsweise Verapamil, Anipamil, Gallopamil,
Devapamil, Falipamil, Tiapamil, Dihydropyridine, beispielsweise
Nifedipin, Amiodipin, Dazodipin, Felodipin, Isradipin, Lanicardipin,
Nimodipin, Nisoldipin, Nitrendipin, Ryosidin, Benzothiazepine, beispielsweise
Diltiazem, Diphenylpiperazine, wie Cinnarizin, Flunarizin;
oder
Stoffe, die im Inneren der Zelle wirken und bei der Freisetzung
der intrazellulären
Calciumreserven oder bei der Inhibierung der Bildung des Calcium/Calmodulin-Komplexes
beteiligt sind, angegeben werden. Diese sind beispielsweise Stoffe,
die im sarkoplasmatischen Reticulum eingreifen, beispielsweise Dantrolen
und TMB-8, Calmodulin-Antagonisten, wie beispielsweise Phenothiazin,
Trifluoperazin, Chlorpromazin oder Naphthalinderivate oder lokale
Anästhetika,
wie Dibucain, oder Dopamin-Antagonisten, beispielsweise Pimozide, Haloperidol
oder Calmidazolium.
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Gemäß der Erfindung
werden vorzugsweise Stoffe, die die Plasmamembran beeinflussen,
Inhibitoren des Calciumeintritts oder Stoffe, die Calcium komplexieren,
verwendet. Besonders bevorzugt werden erfindungsgemäß Inhibitoren
des Calciumeintritts, wie Verapamil verwendet.
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Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
können
in allen galenischen Formen vorliegen, die gewöhnlich für eine topische Anwendung,
Injektion oder orale Verabreichung eingesetzt werden.
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Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
können
lokal, d.h. auf topischem Wege, oder durch subkutane und/oder intradermale
Injektion angewandt werden.
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Die
Zusammensetzung wird erfindungsgemäß bevorzugt auf topischem Wege
aufgebracht.
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Die
Mengenanteile der verschiedenen Bestandteile der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen sind
so, wie sie auf den jeweiligen Gebieten gewöhnlich eingesetzt werden und
sind für
ihre galenische Form geeignet.
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Für eine topische
Anwendung enthalten die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen ein mit
der Haut verträgliches
Medium. Die Zusammensetzungen können
insbesondere in Form von wässerigen,
alkoholischen oder wässerig-alkoholischen
Lösungen,
Gelen, Wasser-in-Öl-Emulsionen
oder Öl-in-Wasser-Emulsionen,
die wie eine Creme oder ein Gel aussehen, Mikroemulsionen oder Aerosolen
vorliegen, oder auch als Vesikeldispersionen, die ionische und/oder
nicht-ionische Lipide
enthalten. Diese galenischen Formen werden nach auf den jeweiligen
Gebieten üblichen
Verfahren hergestellt.
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Bei
den Zusammensetzungen für
eine topische Anwendung kann es sich insbesondere um Zusammensetzungen
zum Schutz, zur Pflege des Gesichts, des Halses, für die Hände oder
den Körper
(beispielsweise Tagescremes, Nachtcremes, Sonnenschutzcremes oder
-öle, Körpermilche),
Zusammensetzungen zum Schminken (beispielsweise Make-up) oder Zusammensetzungen
für die
künstliche
Bräunung
handeln.
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Wenn
die erfindungsgemäße Zusammensetzung
eine Emulsion ist, kann der Fettanteil, den sie enthält, im Bereich
von 5 bis 80 Gew.-% und vorzugsweise 5 bis 50 Gew.-%, bezogen auf
das Gesamtgewicht der Zusammensetzung, liegen. Die Fettsubstanzen
und Emulgatoren, die in der als Emulsion vorliegenden Zusammensetzung
verwendet werden, sind unter den herkömmlich in der Kosmetik oder
Pharmazie verwendeten Verbindungen ausgewählt.
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Von
den erfindungsgemäß verwendbaren
Fettsubstanzen können
die Mineralöle
(Vaseline), pflanzlichen Öle
(flüssige
Fraktion von Sheabutter) und deren hydrierten Derivate, tierische Öle, synthetische Öle (Perhydrosqualen),
Siliconöle
(Dimethylpolysiloxan) und fluorierte Öle angegeben werden. Als weitere
Fettsubstanzen kommen Fettalkohole (Cetylalkohol, Stearylalkohol),
Fettsäuren
(Stearinsäure)
und Wachse in Betracht.
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Die
Emulgatoren können
in der Zusammensetzung in einer Menge von 0,3 bis 30 Gew.-% und
vorzugsweise 0,5 bis 30 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der
Zusammensetzung, enthalten sein.
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Die
erfindungsgemäße Zusammensetzung
kann in bekannter Weise auf den jeweiligen Gebieten übliche Zusatzstoffe
enthalten, wie hydrophile oder lipophile Gelbildner, Konservierungsmittel,
Antioxidantien, Lösungsmittel,
Parfums, Füllstoffe,
Filter und Farbmittel. Die Zusammensetzungen können außerdem hydrophile oder lipophile
Wirkstoffe enthalten. Die Mengenanteile dieser verschiedenen Zusatzstoffe
oder Wirkstoffe sind so, wie sie gewöhnlich in der Kosmetik oder
Pharmazie verwendet werden und liegen beispielsweise im Bereich
von 0,01 bis 20% des Gesamtgewichts der Zusammensetzung. Diese Zusatzstoffe
oder Wirkstoffe können
in Abhängigkeit
von ihrer Art in die Fettphase, in die wässerige Phase und/oder in Lipidvesikel
eingebracht werden.
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Von
den Wirkstoffen, die in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen enthalten
sein können, können insbesondere
die Wirkstoffe genannt werden, die bei der Behandlung von Falten
oder Fältchen
Wirkung zeigen, insbesondere Keratolytika. Unter Keratolytika werden
Wirkstoffe mit abschuppenden, exfoliativen oder abradierenden Eigenschaften
oder Wirkstoffe verstanden, die die Hornschicht erweichen können.
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Von
diesen Wirkstoffen, die bei der Behandlung von Falten oder Fältchen wirksam
sind und die in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen enthalten
sein können,
sind insbesondere die Hydroxysäuren
und Retinoide zu nennen.
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Bei
den Hydroxysäuren
kann es sich beispielsweise um α-Hydroxysäuren oder β-Hydroxysäuren handeln,
die geradkettig, verzweigt oder cyclisch, gesättigt oder ungesättigt sein
können.
Die Wasserstoffatome der Kohlenstoffkette können ferner durch Halogene,
halogenierte Gruppen, Alkylgruppen, Acylgruppen, Acyloxygruppen,
Alko xycarbonylgruppen oder Alkoxygruppen mit 2 bis 18 Kohlenstoffatomen
ersetzt sein.
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Die
Hydroxysäuren,
die verwendet werden können,
sind insbesondere Glycolsäure,
Milchsäure, Äpfelsäure, Weinsäure, Citronensäure, 2-Hydroxyalkansäure, Mandelsäure, Salicylsäure sowie
deren alkylierten Derivate, wie 5-n-Octanoylsalicylsäure, 5-n-Dodecanoylsalicylsäure, 5-n-Decanoylsalicylsäure, 5-n-Octylsalicylsäure, 5-n-Heptyloxysalicylsäure oder
4-n-Heptyloxysalicylsäure,
2-Hydroxy-3-methylbenzoesäure, oder auch
ihre alkoxylierten Derivate, wie 2-Hydroxy-3-methoxybenzoesäure.
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Bei
den Retinoiden kann es sich insbesondere um Retinsäure (alltrans
oder 13-cis) und ihre Derivate, Retinol (Vitamin A) und seine Ester,
wie Retinolpalmitat, Retinolacetat und Retinolpropionat, sowie deren
Salze handeln.
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Diese
Wirkstoffe können
insbesondere in Konzentrationen von 0,0001 bis 5 Gew.-%, bezogen
auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung, verwendet werden.
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Die
erfindungsgemäße Zusammensetzung
kann eine kosmetische Zusammensetzung oder eine dermatologische
Zusammensetzung sein.
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Die
erfindungsgemäße Zusammensetzung
ist vorzugsweise eine kosmetische Zusammensetzung.
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Die
Erfindung bezieht sich auch auf ein nicht therapeutisches Verfahren
zur kosmetischen Behandlung von Falten und/oder Fältchen,
das darin besteht, eine kosmetische Zusammensetzung, die in einem kosmetisch
akzeptablen Medium eine wirksame Menge mindestens eines Inhibitors
mindestens eines Calciumkanals enthält, auf die Haut aufzutragen.
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Unter
einem kosmetisch akzeptablen Medium wird ein Medium verstanden,
das mit der Haut, der Kopfhaut und/oder den Schleimhäuten verträglich ist.
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Das
Verfahren zur kosmetischen Behandlung gemäß der Erfindung kann insbesondere
durchgeführt werden,
indem die oben definierte kosmetische Zusammensetzung nach für diese
Zusammensetzungen üblichen
Anwendungstechniken aufgebracht wird; beispielsweise: Auftragen
von Cremes, Gelen, Seren, Lotionen, Milchen zum Abschminken oder
Sonnenschutzmitteln auf die Haut oder Zusammensetzungen zum Sprühen.
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Die
folgenden Beispiele und Zusammensetzungen erläutern die Erfindung, ohne sie
einzuschränken. Die
in diesen Zusammensetzungen angegebenen Mengenanteile sind, falls
nichts anderes angegeben ist, als Gewichtsprozent ausgedrückt.
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Beispiel
1: Messung der Aktivität
eines Calciumkanalinhibitors in einem Modell Nerv/Muskel-Verbindung
(neuromuskuläre
Verbindung) aus einem Präparat
Nervus phrenicus/isoliertes Diaphragma: Untersuchung eines Myorelaxationseffekts.
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Der
Nervus phrenicus und das Diaphragma werden sorgfältig isoliert und in einen
mit 50 ml Überlebensmedium
gefüllten
Behälter
gegeben (Krebs Henseleit-Flüssigkeit),
der auf einer Temperatur von 37°C
gehalten wird und dem ein Gemisch von 95% Sauerstoff und 5% CO2 zugeführt
wird.
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Die
Spannungsänderungen
des Diaphragmas werden dann mit einer anfänglichen Vorlast von mehreren
Gramm aufgenommen.
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Nach
einer Relaxationsperiode von 30 min wird das Diaphragma indirekt über den
Nervus phrenicus stimuliert.
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Für jedes
Präparat
wird die Wirkung der zu testenden Produkte zunächst an Kontraktionen ermittelt, die
durch indirekte Stimulierung via Stimulierung an dem Nervus phrenicus
(0,1 bis 7 Volt, 0,3 ms, 0,1 Hz) bei steigenden und kumulierten
Konzentrationen von 10–9 bis 10–4 M
induziert werden.
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Am
Ende des Tests wird der Effekt der zu testenden Produkte bei nur
einer Konzentration von 10–4 M zunächst an
Kontraktionen bestimmt, die durch direkte Stimulierung an dem Muskel
(5 bis 50 Volt, 0,3 ms, 0,2 Hz) induziert werden, um den Wirkmechanismus
des zu testenden Produkts zu ermitteln.
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Die
in dem Modell der motorischen Endplatte mit Verapamil erhaltenen
Ergebnisse sind die folgenden.
Beispiel
2: Beispiele für
erfindungsgemäße Zusammensetzungen Zusammensetzung
1: Pflegelotion für
das Gesicht
Verapamil | 0,05% |
Antioxidationsmittel | 0,05% |
Konservierungsmittel | 0,30% |
Ethanol
(Lösungsmittel) | 8,00% |
Wasser | ad
100% |
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Die
erhaltene Lotion beeinflusst die Falten bei einer wiederholten Anwendung
(zweimal tägliche
Anwendung während
einer Zeitspanne von einem Monat). Zusammensetzung
2: Gel für
die Pflege des Gesichts
Verapamil | 0,10% |
Hydroxypropylcellulose* | 1,00% |
Konservierungsmittel | 0,30% |
Ethanol
(Lösungsmittel) | 15,00% |
Antioxidationsmittel | 0,05% |
Wasser | ad
100% |
- *: Klucel H von der Firma Hercules (Gelbildner).
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Das
erhaltene Gel beeinflusst die Falten, es kann während einer Zeitspanne von
einem Monat täglich morgens
und abends aufgetragen werden. Zusammensetzung
3: Creme zur Pflege des Gesichts (Öl-in-Wasser-Emulsion)
Nimodipin | 1,00% |
Glycerylstearat
(Emulgator) | 2,00% |
Polysorbat
60 (Tween 60 von der Firma ICI) (Emulgator) | 1,00% |
Stearinsäure | 1,40% |
Triethanolamin
(Neutralisationsmittel) | 0,70% |
Carbomer
(Carbopol 940 von der Firma Goodrich) | 0,40% |
flüssige Fraktion
von Sheabutter | 12,00% |
Perhydrosqualen | 12,00% |
Konservierungsmittel | 0,30% |
Parfum | 0,50% |
Antioxidationsmittel | 0,05% |
Wasser
ad | 100% |
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Man
erhält
eine weiße, ölige Creme,
die auf Falten und Fältchen
einwirkt und die täglich
aufgebracht werden kann. Zusammensetzung
4: Creme zur Pflege des Gesichts (Öl-in-Wasser-Emulsion)
Verapamil | 0,10% |
Glycerylmono-,
-distearat, | 2,00% |
Gemisch
Cetylstearylalkohol/ethoxylierter 33 EO Cetylstearylalkohol | 7,00% |
Dimethylpolysiloxan | 1,50% |
Vaselineöl | 17,50% |
Konservierungsmittel | 0,30% |
Parfum | 0,50% |
Glycerin | 12,50% |
Wasser | ad
100% |