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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf Makrolide, wie Azithromycin
und ähnliche
Verbindungen.
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Azithromycin
(9-Deoxo-9a-aza-9a-methyl-9a-homoerythromycin-A) der Formel I
ist ein
wohl bekanntes antibakterielles Mittel, das beispielsweise beschrieben
wird in The Merck Index, 12. Auflage, 1996, Seite 157 (946) und
beispielsweise hergestellt werden kann durch
- – Beckmann-Umlagerung
von Erythromycin-A-9-oxim unter Bildung von 9-Deoxo-6-deoxy-6,9-epoxy-9,9a-didehydro-9a-aza-9a-homoerythromycin-A
der Formel II
- – Reduktion
einer Verbindung der Formel II unter Bildung von 9-Deoxo-9a-aza-9a-homoerythromycin-A
der Formel III und
- – N-Methylierung
einer Verbindung der Formel III unter Bildung von Azithromycin,
beispielsweise der Formel I.
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Die
Reduktion einer Verbindung der Formel II unter Erhalt einer Verbindung
der Formel III kann durchgeführt
werden beispielsweise entweder katalytisch unter Verwendung von
Wasserstoff oder alternativ in Gegenwart von Borhydriden, beispielsweise
Natriumborhydrid, wobei letzteres aber zu Boratverbindungen als Zwischenprodukt
führen
kann, beispielsweise zu Estern von Borsäure mit einer oder mehreren
Hydroxygruppen einer Verbindung der Formel III. Die chemische Natur
der sich dabei als Zwischenprodukt ergebenden Boratverbindungen
kann von den angewandten Reduktionsbedingungen abhängen, so
dass unterschiedliche Boratverbindungen als Zwischenprodukt und
Gemische hiervon erhalten werden können. Aufgrund der physikalischen
Daten (MS, 11B und 13C-NMR)
kann beispielsweise als Zwischenprodukt eine Boratverbindung der Formel
IV erhalten werden.
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Die
Hydrolyse einer als Zwischenprodukt gebildeten Boratverbindung unter
Erhalt einer Verbindung der Formel III kann unter sauren Bedingungen
durchgeführt
werden, wobei diese aber zu einem Abbau der Makrolidstruktur führen können. Die
Isolierung einer Verbindung der Formel III aus dem Reaktionsgemisch, das
sich bei der Hydrolyse einer als Zwischenprodukt gebildeten Boratverbindung
ergibt, kann unter neutralen oder basischen Bedingungen durchgeführt und
dadurch kompliziert werden, weil es unter neutralen und basischen
Bedingungen zu einer Rückbildung
der erhaltenen Borverbindungen kommen kann, was zur Abtrennung einer
Verbindung der Formel III aus den als Zwischenprodukt gebildeten
Boratverbindungen, beispielsweise eine Chromatographie, erfordern
kann. Bei einem industriellen Maßstab wird die Reduktion einer
Verbindung der Formel II daher vorzugsweise katalytisch unter Verwendung
von Wasserstoff durchgeführt.
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Es
wurde nun ein Verfahren gefunden, das die Isolierung einer Verbindung
der Formel III aus einem Reaktionsgemisch, welches sich durch Hydrolyse
einer als Zwischenprodukt erhaltenen Boratverbindung ergibt, vereinfacht
werden kann, so dass dieses Verfahren in einem technischen Maßstab durchgeführt werden kann.
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Ein
Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
einer Verbindung der Formel III durch die folgenden Stufen
- i) Behandlung einer Verbindung der Formel II
mit einem Borhydrid,
- ii) Hydrolyse einer als Zwischenprodukt gebildeten Boratverbindung
in Gegenwart einer Polyhydroxylverbindung und gewünschtenfalls
- iii) Isolierung einer Verbindung der Formel III aus dem Reaktionsgemisch.
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Überraschenderweise
wurde nun erkannt, dass die Gegenwart von Polyhydroxylverbindungen
während
der Hydrolyse einer als Zwischenprodukt erhaltenen Boratverbindung
zur Bildung eines Boratesters führen
kann, und zwar durch Reaktion von Borsäure, welche während der
Hydrolyse gebildet wird und von Hydroxygruppen einer Polyhydroxylverbindung.
Hierdurch lässt
sich eine Rückbildung
der als Zwischenprodukt erhaltenen Boratverbindungen mit dem Makrolid,
beispielsweise einer Verbindung der Formel III, unterdrücken oder
vermeiden und eine Isolierung einer Verbindung der Formel III erleichtern.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
kann im Übrigen
wie folgt durchgeführt
werden:
Eine Verbindung der Formel II, bei welcher es sich
um eine bekannte Verbindung handelt, kann in einem Lösemittel,
beispielsweise in gelöster
Form, in Gegenwart von Borhydrid beispielsweise unter Rührung behandelt werden,
indem ein Borhydrid beispielsweise zu einer Lösung einer Verbindung der Formel
II oder umgekehrt gegeben wird. Dabei wird unter einer Lösung auch
eine Suspension verstanden, in welcher die Verbindung der Formel
II wenigstens teilweise gelöst
ist. Bei einem hierzu geeigneten Lösemittel handelt es sich um
ein Lösemittel,
welches in Reduktionsverfahren angewendet werden kann, nämlich vorzugsweise
um Alkohole, wie Methanol, Ethanol oder Isopropanol, um Ether, wie
Tetrahydrofuran, sowie um Gemische aus einzelnen Lösemitteln,
wie sie beispielsweise oben schon angegeben worden sind. Hierbei
kann auch eine Säure
anwesend sein, welche beispielsweise einer Lösung einer Verbindung der Formel
II zugesetzt wird, beispielsweise eine Säure, durch welche sich eine
Beschleunigung der Reduktion von Iminen erreichen lässt, beispielsweise
unter Bildung eines Iminiumions, und hierzu gehören organische Säuren, vorzugsweise
Ameisensäure
oder Essigsäure,
und anorganische Säuren,
vorzugsweise Chlorwasserstoffsäure
oder Schwefelsäure,
sowie Gemische aus einzelnen Säuren,
wie sie beispielsweise oben bereits erwähnt worden sind. Die jeweilige
Säure kann
beispielsweise in wässriger
Lösung
zu einer Lösung
einer Verbindung der Formel II gegeben werden.
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Unter
einem Borhydrid wird eine Verbindung verstanden, welche Bor- und
Wasserstoffatome enthält und
die als Reduktionsmittel wirkt, und hierzu gehören unter anderem folgende
Verbindungen:
- – Borane oder Diborane, beispielsweise
in Form stabiler Komplexe, wie eines Komplexes mit Tetrahydrofuran,
Methylsulfid, Pyridin, Morpholin, 4-Methylmorpholin, oder 1,4-Oxathian,
Borankomplexe mit Aminen, beispielsweise unter Einschluss von Ammoniak,
tert.-Butylamin, N,N-Diethylanilin, N,N-Diisopropylethylamin, Dimethylamin,
(4-Dimethylamino)-pyridin, 4-Ethylmorpholin, 2,6-Lutidin, Triethylamin oder Trimethylamin,
und Borankomplexe mit Phosphinen, beispielsweise mit Diphenylphosphin,
Tributylphosphin oder Triphenylphosphin,
- – Metallborhydride,
wie Natrium- und Kaliumborhydrid, Natrium- und Kaliumcyanoborhydrid
und Lithiumborhydrid,
- – Alkylborhydride,
beispielsweise Trialkylborhydride, beispielsweise Tri(C1-C4)alkylborhydride, wie Lithium- oder Natriumtrimethylborhydride
und Lithium- oder Natriumtriethylborhydride,
- – Alkoxyborhydride,
beispielsweise Trialkoxyborhydride, wie Tri(C1-C4)alkoxyborhydride, wie Natriumtrimethoxyborhydrid,
- – Acyloxyborhydride,
beispielsweise Triacyloxyborhydride, worin es sich bei Acyl beispielsweise
um (C2-C6)Acyl handelt,
wie Natriumtriacetoxyborhydrid.
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Hierbei
bevorzugte Borhydride sind Natrium-, Kalium- und Lithiumborhydrid,
Natrium- und Lithiumcyanoborhydrid und Gemische aus einzelnen Borhydriden,
wie sie beispielsweise oben angegeben worden sind, beispielsweise
in jeder geeigneten Form, wie in fester Form, beispielsweise als
Pulver, Pellet oder Granulat, in Lösung, beispielsweise in 2-Methoxyethylether,
Triethylenglycoldimethylether, oder in wässriger Lösung, beispielsweise einer
Lösung
von Natriumhydroxid, beispielsweise auf einem Träger, wie Aluminiumoxid, fixiert.
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Im
Reaktionsgemisch kann eine Boratverbindung als Zwischenprodukt gebildet
werden, beispielsweise ein Boratester, beispielsweise der oben beschriebenen
Art, der beispielsweise der Formel IV entspricht, und diese Boratverbindung
kann beispielsweise in herkömmlicher
Weise isoliert werden, beispielsweise durch Verdampfen des Lösemittels
oder Lösemittelsystems
oder durch Hydrolyse eines Überschusses
an Borhydrid im Reaktionsgemisch, beispielsweise durch Behandlung
des Reaktionsgemischs mit einer wässrigen Säure, beispielsweise einer anorganischen
Säure,
unter Einstellung des pH-Werts des erhaltenen Gemisches auf einen basischen
pH-Wert, und durch Isolierung einer als Zwischenprodukt erhaltenen
Boratverbindung, welche ausfallen kann, beispielsweise durch Filtration,
oder durch Extraktion einer als Zwischenprodukt erhaltenen Boratverbindung
in ein Lösemittel,
das zur Bildung eines aus zwei Phasen bestehenden Systems mit Wasser
befähigt
ist und das eine als Zwischenprodukt erhaltene Boratverbindung in
einem Zweiphasensystem mit Wasser lösen kann, wie einem Halogenkohlenwasserstoff,
beispielsweise Methylenchlorid, und gewünschtenfalls Verdampfung des
Lösemittels.
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Die
Menge an Borhydrid im Verhältnis
zu einer Verbindung der Formel II ist nicht kritisch. Die jeweils geeignete
Menge lässt
sich ohne Weiteres durch Vorversuche bestimmen.
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Die
jeweils als Zwischenprodukt, beispielsweise durch Isolierung, erhaltene
Boratverbindung kann hydrolysiert werden, beispielsweise in einem
Lösemittel,
beispielsweise in einer Lösung,
wie einer wässrigen
Lösung,
beispielsweise Wasser oder einem organischen Lösemittel, welches unter den
Reaktionsbedingungen inert ist und Wasser enthält, beispielsweise in Gegenwart
einer Säure,
beispielsweise einer anorganischen Säure, wie Chlorwasserstoffsäure oder
Schwefelsäure,
und in Gegenwart einer Polyhydroxylverbindung, beispielsweise durch
Zugabe einer Polyhydroxylverbindung zu einer Lösung unter Einschluss einer
Suspension einer als Zwischenprodukt erhaltenen Boratverbindung.
Die dabei in einer Lösung
eines Lösemittels,
welches mit Wasser ein aus zwei Phasen bestehendes System bildet,
als Zwischenprodukt erhaltene Boratverbindung kann beispielsweise
in einem sauren wässrigen
Lösemittel
extrahiert werden, wobei das erhaltene saure Gemisch mit einer Polyhydroxylverbindung
versetzt werden kann.
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Zu
Polyhydroxylverbindungen gehören
organische Verbindungen mit zwei oder mehreren Hydroxylgruppen,
und Beispiele hierfür
sind
- – lineare
Polyalkohole, wie Ethylenglycol, Propylenglycol, Glycerin, 1,2-Hexandiol,
1,6-Hexandiol, 2,5-Hexandiol, 1,2,3-Hexantriol, 1,2,6-Hexantriol
oder Pentaerythrit, lineare Polyalkohole, wie sie beispielsweise oben
angeführt
worden sind und die neben wenigstens zwei Hydroxylgruppen weitere
funktionelle Gruppen enthalten, beispielsweise Amingruppen, wie
Diethanolamin oder Triethanolamin,
- – cyclische
Polyalkohole, beispielsweise exocyclische Polyalkohole, wie Exo-2,3-norbornandiol,
- – zuckerartige
Polyalkohole, beispielsweise Monosaccharide, wie Glyceraldehyden,
Erythrose, Erythrulose, Arabinose, Lyxose, Ribose, Ribulose, Xylose,
Xylulose, Allose, Altrose, Fructose, Galactose, Glucose, Mannose,
Sorbose, Tagatose und Tallose, beispielsweise in irgendwelchen isomeren
Formen, wie in D-Form, L-Form oder DL-Form,
- – zuckerartige
Polyalkohole, welche durch Reduktion entsprechender Zucker erhältlich sind,
wie Erythrol, Threitol, Arabitol, Xylitol, Adonitol, Sorbitol, Dulcitol
oder Mannitol,
- – zuckerartige
Polyalkohole, welche neben wenigstens zwei Hydroxylgruppen weitere
funktionelle Gruppen enthalten, beispielsweise Amine, wie Glucamin
oder N-Methylglucamin,
- – Harze,
beispielsweise Ionenaustauschharze, welche Hydroxygruppen enthalten,
beispielsweise das Harz Amberlite® IRA-743,
wie es beispielsweise im Catalogue Handbook of Fine Chemicals – Katalog
Handbuch für
Feinchemikalien – (1996
bis 1997) angeboten wird,
wobei diese Polyhydroxylverbindungen
in jeder geeigneten Form vorliegen können, beispielsweise in fester Form,
in Lösung
oder auf einem Träger
fixiert.
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Die
Menge der jeweiligen Polyhydroxyverbindung im Verhältnis zur
als Zwischenprodukt vorhandenen Boratverbindung ist nicht kritisch.
Die jeweils geeignete Menge lässt
sich ohne weiteres durch Vorversuche bestimmen.
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Die
jeweils erhaltene Verbindung der Formel III kann aus dem Reaktionsgemisch
beispielsweise in herkömmlicher
Weise isoliert werden, wie durch Filtration oder durch Extraktion
in ein Lösemittel,
das mit Wasser zur Bildung eines aus zwei Phasen bestehenden Systems
befähigt
ist und das die jeweilige Verbindung der Formel III im Zweiphasensystem
mit Wasser lösen
kann, wobei man die beiden Phasen dieses Systems auftrennen und
das Lösemittel
der organischen Phase entfernen kann, beispielsweise durch Verdampfung, beispielsweise
bis zur Trockne, oder wobei eine Lösung der Verbindung der Formel
III auch als solche, beispielsweise ohne weitere Isolierung oder
Reinigung, für
eine Methylierungsreaktion verwendet werden kann, wodurch man beispielsweise
Azithromycin erhält.
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Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft ein Verfahren
zur Herstellung von Azithromycin, beispielsweise der Formel I, beispielsweise
in Form eines Solvats, durch die folgenden Stufen
- i)
Behandlung einer Verbindung der Formel II mit einem Borhydrid,
- ii) Hydrolyse einer als Zwischenprodukt gebildeten Boratverbindung
in Gegenwart einer Polyhydroxylverbindung unter Erhalt einer Verbindung
der Formel III,
- iii) Methylierung einer gemäß Stufe
ii) erhaltenen Verbindung der Formel III an der Amingruppe in Position 9a
der Erythromycinringstruktur und gewünschtenfalls
- iv) Isolierung von Azithromycin, beispielsweise in Form eines
Solvats, beispielsweise in Form eines Hydrats, wie eines Dihydrats
oder eines Monohydrats.
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Ein
wiederum weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft ein
Verfahren zur Herstellung von Azithromycin, beispielsweise der Formel
I, z.B. in Form eines Solvats, durch die folgenden Stufen
- i) Hydrolyse einer als Zwischenprodukt gebildeten
Boratverbindung, die aus einer Verbindung der Formel II und einem
Borhydrid gebildet worden ist, in Gegenwart einer Polyhydroxylverbindung,
- ii) Methylierung einer gemäß Stufe
i) erhaltenen Verbindung der Formel III an der Amingruppe in Position 9a
der Erythromycinringstruktur und
- iii) Isolierung von Azithromycin, beispielsweise in Form eines
Solvats, beispielsweise in Form eines Hydrats, wie eines Dihydrats
oder eines Monohydrats.
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Zu
einem wiederum weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung gehört die Verwendung
einer Verbindung der Formel III, welche erhalten worden ist durch
Hydrolyse einer Boratverbindung als Zwischenprodukt, die gebildet
worden ist aus einer Verbindung der Formel II und einem Borhydrid,
in Gegenwart einer Polyhydroxylverbindung zur Herstellung von Azithromycin,
beispielsweise in Form eines Solvats, beispielsweise in Form eines
Hydrats, wie eines Dihydrats oder eines Monohydrats.
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Die
Methylierung einer Verbindung der Formel III an der Amingruppe in
Position 9a der Erythromycinringstruktur, kann in irgendeiner geeigneten
Weise durchgeführt
werden, beispielsweise unter Anwendung herkömmlicher Verfahren, wie durch
Behandlung einer Lösung
einer Verbindung der Formel III in einem Lösemittel, wie Ethylacetat,
mit Ameisensäure
und wässrigem
Formaldehyd und durch Isolierung des erhaltenen Azithromycins.
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Die
erfindungsgemäßen Verfahren
eignen sich zur Herstellung von Azithromycin. Zu Vorteilen, welche sich
hierdurch ergeben, gehören
beispielsweise hohe Ausbeuten bei der Produktion der gewünschten
Verbindungen, beispielsweise von Verbindungen der Formel III oder
von Azithromycin, wobei die jeweiligen Verbindungen der Formel III
in reiner Form erhalten werden können
oder ohne weitere Reinigung oder sogar ohne Isolierung in einer
anschließenden
Umsetzung verwendet werden können,
beispielsweise in einer Methylierungsstufe, und wobei sich diese
Verfahren in einem industriellen Maßstab anwenden lassen.
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Das
Azithromycin, welches beispielsweise nach einem erfindungsgemäßen Verfahren
erhältlich
ist, kann vorliegen in Form eines Solvats, beispielsweise in Form
eines Hydrats, wie eines Monohydrats, oder beispielsweise in Form
eines Dihydrats. Azithromycin ist in Form eines Monohydrats bekanntlich
instabil, da beispielsweise die Kristallstruktur von Azithromycin
in Form eines Monohydrats unter den Bedingungen einer normalen Luftfeuchtigkeit
innerhalb einiger Stunden zerbrechen kann. Azithromycin, das in
Form eines Monohydrats vorliegt, welches nach bekannten Verfahren
erhalten werden kann, beispielsweise durch Fällung mit Wasser aus einer
ethanolischen Lösung,
wird daher als nicht leicht handbar beschrieben. Dies dürfte einer
der Gründe
sein, warum das derzeit in Form eines Dihydrats im Handel befindliche
Azithromycin, welches unter den Bedingungen einer normalen Luftfeuchtigkeit
bekanntlich stabil ist, beispielsweise in Form der Kristallstruktur
eines Hydrats, unter Bedingungen einer normalen Luftfeuchtigkeit
dafür bekannt
ist, dass es nicht innerhalb einiger Stunden zerbricht.
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Das
in Form eines Monohydrats vorliegende Azithromycin, welches nach
bekannten Verfahren beispielsweise durch Fällung mit Wasser aus einer
ethanolischen Lösung
hergestellt wird, kann neben seiner Instabilität auch einen hohen Gehalt an
restlichen Lösungsmitteln,
beispielsweise in Mengen von 1% oder darüber, haben und daher zur Verwendung
als Pharmazeutikum ungeeignet sein.
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Die
vorliegende Erfindung wird im Folgenden anhand von Beispielen weiter
erläutert.
Alle darin gemachten Temperaturangaben verstehen sich in °C und sind
nicht korrigiert.
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Das
Röntgenbeugungsspektrum
in Pulverform und das IR-Spektrum von Azithromycin in Form eines Monohydrats,
wie es gemäß der folgenden
Beispiele erhalten wird, entspricht dem von bekanntem instabilen Azithromycin
in Form eines Monohydrats.
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Das
in Form eines Monohydrats vorliegende Azithromycin, wie es gemäß der folgenden
Beispiele erhalten wird, behält
seine Kristallinität
und sein Röntgenbeugungsspektrum
in Pulverform nach einer Aufbewahrung unter den Bedingungen einer
normalen Luftfeuchtigkeit während
mehrerer Wochen.
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Der
Wassergehalt (Gew.-%) ist nach dem Verfahren von K. Fischer bestimmt
und beinhaltet das Wasser, welches zur Bildung von Azithromycinmonohydrat
notwendig ist, sofern dies indiziert ist.
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Der
Gehalt an restlichem Lösemittel
(Gew.-%) ist durch Gaschromatographie nach dem sogenannten Head-Space-Verfahren
bestimmt.
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Beispiel 1
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Man
versetzt eine Lösung
von 35,62 g einer Verbindung der Formel II (Reinheit 92,8%) in 180
ml Methanol, gekühlt
auf –10
bis –15°C, während 2
h mit 14,25 g Natriumborhydrid. Das erhaltene Reaktionsgemisch wird
dann etwa weitere 2 h auf –10
bis –15°C gehalten,
auf 55°C
erwärmt,
auf 20°C
abgekühlt
und durch Verdampfung von Lösemittel
befreit. Der erhaltene Rückstand
(108,9 g) wird in einem Gemisch aus Methylenchlorid und Wasser gelöst und etwa
30 min bei Raumtemperatur gerührt.
Hierbei bildet sich ein aus zwei Phasen bestehendes System. Die
organische Phase wird abgetrennt, und die wässrige Phase wird mit Methylenchlorid extrahiert.
Die organische Phase wird über
Natriumsulfat getrocknet und durch Verdampfung vom Lösemittel befreit,
wodurch man 31,5 g eines Rückstands
erhält.
Dieser Rückstand
ist ein Zwischenprodukt in Form einer Boratverbindung, wobei es
sich um eine Verbindung der Formel IV handeln dürfte, was beispielsweise durch die
folgenden physikalischen Daten bestätigt wird:
Elementaranalyse:
Berechnet: B: 0,7%, Na: 1,0%. Gefunden: B: 0,6%, Na: 1,1%.
MS-FAB
(–): 1476
(M+ – Na+ + H+). 11B-NMR Spektrum mit einem ppm Signal im
erwarteten Bereich einer tetrakoordinierten Borbindung an vier Sauerstoffatome.
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Beispiel 2
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Man
suspendiert 1,98 g einer als Zwischenprodukt nach dem Beispiel 1
erhaltenen Boratverbindung in 34 ml Wasser. Die erhaltene Suspension
wird hierauf mit 20%iger Schwefelsäure versetzt und der pH wird auf
2,8 eingestellt. Das erhaltene Gemisch wird dann mit 10,22 g eines
Hydroxygruppen enthaltenden Ionenaustauschharzes (Amberlite® IRA-743)
versetzt und während
etwa 30 min gerührt,
worauf das Harz abfiltriert und mit Wasser gewaschen wird. Der pH
Wert des erhaltenen Filtrats wird mit 20%igem Natriumhydroxid auf einen
basischen pH Wert eingestellt. Das dabei erhaltene Gemisch wird
mit Ethylacetat extrahiert, wobei die organische Phase getrocknet
und eingedampft wird.
Ausbeute: 1,22 g einer Verbindung der
Formel III in reiner Form.
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Beispiel 3
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Das
im Beispiel 2 beschriebene Verfahren wird unter Verwendung von 1,82
g N-Methyl-D-glucamin
anstelle von 10,22 g des Harzes Amberlite® IRA-743
wiederholt.
Ausbeute: 1,33 g einer Verbindung der Formel III.
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Beispiel 4
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Das
im Beispiel 2 beschriebene Verfahren wird unter Verwendung von 10,02
g einer gemäß Beispiel 1
als Zwischenprodukt erhaltenen Boratverbindung anstelle von 1,98
g hiervon, von 170 ml Wasser anstelle von nur 34 ml hiervon und
von 8,60 g Sorbit anstelle von 10,22 g des Harzes Amberlite® IRA-743 wiederholt.
Ausbeute:
8,50 g einer Verbindung der Formel III.
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Beispiel 5
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Man
löst 6,48
g einer nach Beispiel 4 erhaltenen Verbindung der Formel III in
58 ml Ethylacetat und 0,6 ml Ameisensäure und versetzt die erhaltene
Lösung
dann mit 1,30 ml 37%igem wässrigem
Formaldehyd. Hierauf wird das Gemisch etwa 2 h unter Rückfluss
gehalten. Eine HPLC-Analyse zeigt die Bildung von Azithromycin.
Ausbeute:
77% der Theorie.