-
Gebiet der
Erfindung
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erhöhen der
Sensitivität
und Spezifität
der Nukleinsäure-Synthese
durch Reduzieren nicht-spezifischer
Nukleinsäure-Synthese,
die bei der Umgebungstemperatur auftritt. Die Erfindung betrifft
ebenfalls neue Nukleinsäuren,
welche hohe Affinität
zu Polymerasen aufweisen. Die Verfahren und Zusammensetzungen der
vorliegenden Erfindung können
in DNA-Sequenzierungs-, -Amplifikations-Reaktionen, Nukleinsäure-Synthese
und cDNA-Synthese verwendet werden.
-
Die
Erfindung betrifft ebenfalls Nukleinsäuren und -Zusammensetzungen,
welche in der Lage sind, die Nukleinsäure-Synthese, -Sequenzierung,
-Amplifikation und cDNA-Synthese, zum Beispiel durch Binden eines
oder mehr Polypeptids/e mit Polymerase-Aktivität, zu inhibieren oder zu verhindern.
Zusätzlich
können
die Materialien und Verfahren der vorliegenden Erfindung als Therapeutika
zum Inhibieren der Replikation von Organismen, die von einer reverse
Transkriptase-Aktivität
zur Vervollständigung
deren Lebenszykluses abhängen,
wie zum Beispiel Retroviren, verwendet werden. Die Erfindung betrifft
ebenfalls Vektoren und Wirtszellen, die solche Nukleinsäure-Moleküle umfassen.
Die Erfindung betrifft ebenfalls Kits, die Zusammensetzungen oder
Nukleinsäuren
der vorliegenden Erfindung umfassen.
-
Hintergrund der Erfindung
-
DNA-Polymerasen
synthetisieren die Bildung von DNA-Molekülen, welche zu einer DNA-Matrize
komplementär
sind. Nach der Hybridisierung eines Primers an die einzel-strängige DNA-Matrize
synthetisieren Polymerasen die DNA in die 5'-nach-3'-Richtung, wobei Nukleotide an die 3'-Hydroxyl-Gruppe des wachsenden Stranges
sukzessiv hinzugefügt
werden. Somit kann in Gegenwart von Desoxyribonukleosidtriphosphaten (dNTPs)
und eines Primers ein neues zu der einzel-strängigen DNA-Matrize komplementäres DNA-Molekül synthetisiert
werden.
-
Sowohl
mesophile als auch thermophile DNA-Polymerasen werden verwendet,
um Nukleinsäuren
zu synthetisieren. Verwendung thermostabiler Polymerasen wird gegenüber der
Verwendung mesophiler Polymerasen bevorzugt, da die bei thermostabilen
Polymerasen verwendeten hohen Annealing-Temperaturen zu weniger
nicht-spezifischer DNA-Amplifikation aus Verlängerung „fehl-annealter" Primer führen. Jedoch
können sogar
mit thermostabilen Polymerasen gewisse Primer-Sequenzen und bestimmte
experimentelle Bedingungen zur Synthese einer signifikanten Menge
nicht-spezifischer
DNA-Produkte führen.
Diese nicht-spezifischen Produkte können die Sensitivität von Polymerase-basierten
Assays reduzieren und können
umfangreiche Optimierung für
jeden Primer-Satz erfordern. Zusätzlich
wird dieses Problem verstärkt,
wenn Polymerasen, die ein hohes Aktivitäts-Niveau bei der Umgebungstemperatur aufweisen,
eingesetzt werden (zum Beispiel, DNA-Polymerase aus Thermotoga neapolitana).
-
Beim
Untersuchen der Struktur und Physiologie eines Organismus, eines
Gewebes oder einer Zelle ist es oft wünschenswert, dessen/deren genetischen
Inhalt zu bestimmen. Das genetische Gerüst eines Organismus wird in
der doppel-strängigen
Sequenz von Nukleotid-Basen in der Desoxyribonukleinsäure (DNA)
kodiert, welche in den Körper-
und Keim-Zellen des Organismus enthalten ist. Der genetische Inhalt
eines bestimmten DNA-Segments oder Gens offenbart sich nur nach
der Herstellung des Proteins und der RNA, für welche das Gen kodiert. Um
ein Protein herzustellen, wird eine komplementäre Kopie eines Stranges der DNA-Doppelhelix
(der „kodierende" Strang) durch Polymerase-Enzyme
hergestellt, was zu einer spezifischen Sequenz der Ribonukleinsäure (RNA)
führt.
Diese bestimmte Art der RNA wird als Boten-RNA („messenger RNA", mRNA) bezeichnet,
da sie die gene tische Botschaft („message") aus der DNA zur Herstellung eines Proteins
enthält.
-
In
einer gegebenen Zelle, einem Gewebe oder Organismus kommen viele
mRNA-Arten vor, wobei jede für
ein separates und spezifisches Protein kodiert. Diese Tatsache stellt
ein leistungsfähiges
Werkzeug für
die Forscher bereit, die am Untersuchen der genetischen Expression
in einem Gewebe oder einer Zelle interessiert sind. mRNA-Moleküle können isoliert
und durch verschiedene molekularbiologische Techniken weiter manipuliert
werden, wobei damit die Aufklärung
des voll funktionsfähigen
genetischen Inhalts einer Zelle, eines Gewebes oder Organismus ermöglicht wird.
-
Ein üblicher
Ansatz zur Untersuchung der Genexpression ist die Herstellung komplementärer DNA(cDNA)-Klone.
Bei dieser Technik werden die mRNA-Moleküle eines Organismus aus dem
Extrakt der Zellen oder Gewebe des Organismus isoliert. Die Isolierung
setzt oft Chromatographie-Matrizen ein, wie zum Beispiel Cellulose
oder Agarose, an welche Thymidin(T)-Oligomere komplexiert wurden.
Da die 3'-Termini
an den meisten eukaryontischen mRNA-Molekülen eine Folge aus Adenosin(A)-Basen
enthalten und da A an T bindet, können die mRNA-Moleküle von anderen
Molekülen
und Substanzen in dem Gewebe oder Zellextrakt schnell aufgereinigt
werden. Aus diesen aufgereinigten mRNA-Molekülen können cDNA-Kopien unter Verwendung
des Enzyms reverse Transkriptase (RT) oder der DNA-Polymerasen mit
RT-Aktivität
hergestellt werden, was zur Herstellung einzel-strängiger cDNA-Moleküle führt. Die
einzel-strängigen
cDNAs können
danach durch die Wirkung einer DNA-Polymerase in eine vollständige doppel-strängige DNA-Kopie
(d.h., eine doppel-strängige
cDNA) der Original-mRNA (und somit der doppel-strängigen Original-DNA-Sequenzen,
die für diese
mRNA kodieren, die in dem Genom des Organismus enthalten ist) umgewandelt
werden. Die Protein-spezifischen doppel-strängigen cDNAs können danach
in einen Vektor eingebaut werden, welcher danach in eine Bakterien-,
Hefe-, Lebewesen- oder Pflanzen-Wirtszelle eingeführt wird,
ein Verfahren, das als Transformation oder Transfektion bezeichnet
wird. Die Wirtszellen werden danach in Kulturmedien gezüchtet, was zu
einer Population an Wirtszellen führt, die das interessierende
Gen oder Teile des interessierenden Gens enthalten (oder in vielen
Fällen
exprimieren).
-
Dieses
gesamte Verfahren, ab der Isolierung der mRNA, über den Einbau der cDNA in
einen Vektor (z.B. Plasmid, viraler Vektor, Cosmid, etc.), bis zum
Züchten
der Wirtszellenpopulationen, die das isolierte Gen oder die Genteile
enthalten, wird als „cDNA-Klonieren" bezeichnet. Sofern
die cDNAs aus einer Anzahl an unterschiedlichen mRNAs präpariert
werden, wird der resultierende Satz an cDNAs als eine „cDNA-Bibliothek" bezeichnet, was
ein geeigneter Term ist, da der Satz an cDNAs eine „Population" an Genen oder Gen-Teilen darstellt,
die die funktionsfähige
genetische Information umfasst, die in der Zelle, dem Gewebe oder
dem Organismus der Quelle vorhanden ist.
-
Die
Synthese eines cDNA-Moleküls
beginnt bei oder nahe den 3'-Termini
der mRNA-Moleküle
und prozessiert in die 5'-nach-3'-Richtung, wobei
Nukleotide in den wachsenden Strang sukzessiv hinzugefügt werden.
Primen der cDNA-Synthese an den 3'-Termini am Poly-A-Ende unter Verwendung
eines Oligo-(dT)-Primers stellt sicher, dass die 3'-Botschaft der mRNAs
in den hergestellten cDNA-Molekülen
dargestellt wird. Die Fähigkeit,
die Sensitivität
und Spezifität
während
der cDNA-Synthese zu erhöhen,
stellt repräsentativere
cDNA-Bibliotheken bereit und kann die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass
die cDNA-Bibliothek cDNA-Moleküle mit
voller Länge
(z.B. Gene mit voller Länge)
aufweist. Solche Fortschritte würden
die Wahrscheinlichkeit zum Finden interessierender Gene mit voller
Länge stark
verbessern.
-
Zusätzlich zu
ihrer Bedeutung zu Forschungszwecken spielen reverse Transkriptase-Enzyme
eine kritische Rolle im Lebenszyklus vieler bedeutender pathogener
Viren, insbesondere der humanen Immunschwäche-Viren („human immunodeficiency viruses", HIV). Um ihren
Lebenszyklus zu vervollständigen,
müssen
HIV- und andere ähnliche
Viren ein reverse Trankriptase-Enzym verwenden, um das virale RNA-Genom
in die DNA zur Integration in das genomische Wirts-Material umzuwandeln.
Da dieser Schritt für
den viralen Lebenszyklus kritisch ist und Wirtszellen kein ähnliches
Erfordernis nach der Aktivität
der reversen Transkriptase aufweisen, wurde das reverse Transkriptase-Enzym
als ein chemotherapeutisches Target intensiv untersucht. Im Allgemeinen
war der Großteil
der therapeutischen Reagenzien, die auf das reverse Transkriptase-Enzym
gerichtet waren, Nukleotid-Analoga,
zum Beispiel AZT. Andere therapeutische Modalitäten, die Oligonukleotid-basierte Reagenzien,
z.B. „Antisense"-Oligonukleotide
und Ribozyme, verwenden, wurden verwendet, um die virale Replikation
zu inhibieren. Diese Reagenzien sind jedoch nicht spezifisch gegen
die Aktivität
der reversen Transkriptase gerichtet, stattdessen waren sie gegen
die Nukleinsäure
des viralen Genoms gerichtet. Siehe, zum Beispiel, Goodchild et
al., „Inhibition
of human immunodeficiency virus replication by antisense oligodeoxynucleotides", Proc. Natl. Acad.
Sci. USA 85: 5507–5511
(1988), Matsukara et al., „Regulation
of viral expression of human immunodeficiency virus in vitro by
an antisense phosphorothioate oligodeoxynucleotide against rev (art/trs)
in chronically infected cells",
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 86: 4244–4248 (1989), Rossi et al., „Ribozymes
as Anti-HIV-1 Therapeutic Agents: Principles, Applications, and
Problems", Aids
Research and Human Retroviruses 8: 183:189 (1992), Goodchild, „Enhancement
of ribozyme catalytic activity by a contiguous oligodeoxynukleotide
(facilitator) and by 2'-O-methylation", Nucleic Acids Research
20: 4607–4612
(1992) und Kinchington et al., „A comparison of gag, pol
and rev antisense oligodeoxynucleotides as inhibitors of HIV-1", Antiviral Research
17: 53–62
(1992), welche hier ausdrücklich
durch Bezugnahme aufgenommen werden. Oligonukleotide, die am 3'-Ende blockiert wurden,
um deren Verlängerung
durch die reverse Transkriptase zu verhindern, wurden ebenfalls
als Inhibitoren in Betracht gezogen (siehe zum Beispiel Austermann
et al., „Inhibition of
human immunodeficiency virus type 1 reverse transcriptase by 3'-blocked oligonucleoti des", Biochemical Pharmacology
43(12): 2581–2589
(1992). Jede der oben zitierten Referenzen wird hier in seiner Gesamtheit ausdrücklich aufgenommen.
-
Oligonukleotide
wurden auf ihre Anti-HIV-Aktivität
erforscht. Zum Beispiel offenbaren Idriss et al., (1994), Journal
of Enzyme Inhibition 8(2) 97–112,
DNA-Oligonukleotide in einer Haarnadelschleifen(„hairpin")-Struktur als Inhibitoren der HIV RT-Aktivität, während Kuwasaki
et al., (1996), Biochemical and Biophysical Research Communications
228: 623–631, „Anti-Sense"-Haarnadelschleifen-Oligonukleotide
offenbaren, die eine Mischung aus Desoxy- und 2'-Methoxynukleotiden mit Anti-HIV-Aktivität enthalten.
-
Ungeachtet
dieser und anderer Anstrengungen, die Aktivität der Polymerasen zu modulieren,
verbleibt ein Bedarf im Stand der Technik nach Materialien und Verfahren,
die unerwünschte
Aktivität
der Polymerasen zu verhindern, während
die Synthese der Nukleinsäuren
durch die Polymerase gestattet wird, sobald solche Synthese erwünscht ist.
Diese und andere Bedürfnisse
werden durch die folgende Erfindung erfüllt.
-
Zusammenfassung
der Erfindung
-
Die
vorliegende Erfindung stellt Materialien und Verfahren zum Inhibieren,
Reduzieren, wesentlichen Reduzieren oder Eliminieren der Nukleinsäure-Synthese unter bestimmten
Bedingungen (vorzugsweise bei Umgebungstemperaturen und/oder innerhalb
einer Zelle) bereit, während
die Synthese gestattet wird, sobald solche Synthese erwünscht ist.
-
In
einem bevorzugten Aspekt betrifft die Erfindung Verfahren zur Prävention
oder Inhibition der Nukleinsäure-Synthese
während
des Reaktionsaufbaus (z.B. in vitro) und vorzugsweise bevor optimale
Reaktionsbedingungen für
die Nukleinsäure-Synthese
erreicht werden. Solche Synthese-Inhibition bei sub-optimalen Bedingungen
oder während
des Reaktionsaufbaus verhindert oder reduziert die nicht-spezifische
Nukleinsäure-Synthese.
Wenn der Reaktionsaufbau vollständig
ist und die optimalen Bedingungen erreicht werden, kann die Nukleinsäure-Synthese
initiiert werden.
-
In
einem anderen Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung ein In-Vitro-Verfahren zum Inhibieren
eines Polymerase-Enzyms innerhalb einer Zelle durch Einbringen eines
Oligonukleotids in die Zelle, wobei das Oligonukleotid ein 5'-Ende und 3'-Ende aufweist, wobei
das 3'-Ende eine
Folge von aufeinanderfolgenden Desoxyribonukleotiden oder Derivaten
davon umfasst und das 5'-Ende
eine Folge von aufeinanderfolgenden Ribonukleotiden oder Derivaten
davon umfasst und wobei das gesamte oder ein Teil des 3'-Endes in der Lage
ist, mit dem gesamten oder einem Teil des 5'-Endes Basenpaarung/en einzugehen, wodurch
die Inhibition der Polymerase mit diesem Oligonukleotid bewirkt
wird. In einigen Ausführungsformen
bildet das 5'-Ende
des Oligonukleotids, welches Ribonukleotide umfasst, einen 5'-Überhang. In einem anderen Aspekt
besteht das Oligonukleotid in der Form einer Haarnadelschleife („hairpin") und der Stamm der
Haarnadelschleife umfasst vorzugsweise eine Folge von aufeinanderfolgenden
Ribonukleotiden, die mit einer Folge von aufeinanderfolgenden Desoxyribonukleotiden
Basen-gepaart oder hybridisiert sind. In einigen Ausführungsformen
ist die Polymerase eine reverse Transkriptase und kann vorzugsweise
eine HIV-reverse Transkriptase sein.
-
In
einem anderen Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung ein In-Vitro-Verfahren zum Inhibieren
einer oder mehr reversen/r Transkriptase/n, welches das In-Kontakt-Bringen
einer Probe oder einer Zelle mit einem oder mehr Oligonukleotid/en
umfasst, wobei diese/s eine oder mehr Oligonukleotid/e ein 5'-Ende umfassten, das
eine Folge von aufeinanderfolgenden Ribonukleotiden oder Derivaten
davon umfasst, und ein 3'-Ende
umfasst/en, das eine Folge von aufeinanderfolgenden Desoxyribonukleotiden
oder Derivaten davon umfasst, und wobei das gesamte oder ein Teil
des 3'-Endes mit
dem gesamten oder einem Teil des 5'-Endes Basenpaarung/en eingeht, um ein Haarnadelschleifen-förmiges oder
ein doppel-strängiges
Nukleinsäure-Molekül zu bilden,
und wobei diese/s eine oder mehr Oligonukleotid/e an eine oder mehr
reverse Transkriptase/n bindet/n oder Affinität zu dieser/n aufweist/en,
was bewirkt, dass das/die Oligonukleotid/e die Polymerase-Aktivität der reversen
Transkriptasen inhibieren.
-
In
einem anderen Aspekt stellt die vorliegende Erfindung ein In-Vitro-Verfahren zum Inhibieren
der Replikation eines Viruses durch Bereitstellen eines Viruses
bereit, wobei das Virus eine reverse Transkriptase umfasst und die
Aktivität
der reversen Transkriptase zur Replikation erfordert, und In-Kontakt-Bringen der
reversen Transkriptase mit einem Oligonukleotid der Erfindung, das
die Aktivität
der reversen Transkriptasen inhibiert, wobei die Replikation des
Viruses inhibiert wird. Das Oligonukleotid umfasst ein 5'-Ende und ein 3'-Ende, wobei das 3'-Ende eine Folge von aufeinanderfolgenden
Desoxyribonukleotiden oder Derivaten davon umfasst und wobei der
5'-Teil eine Folge
von aufeinanderfolgenden Ribonukleotiden oder Derivaten davon umfasst
und wobei das gesamte oder ein Teil des 3'-Endes mit dem gesamten oder einem Teil
des 5'-Endes Basenpaarung/en
eingeht, um ein Haarnadelschleifen-förmiges oder ein doppel-strängiges Nukleinsäure-Molekül zu bilden.
In einigen Ausführungsformen
bildet das 5'-Ende
des Oligonukleotids, welches Ribonukleotide umfasst, einen 5'-Überhang. In einem anderen Aspekt
besteht das Oligonukleotid in der Form einer Haarnadelschleife und
der Stamm der Haarnadelschleife umfasst eine Folge von aufeinanderfolgenden
Ribonukleotiden, die mit einer Folge von aufeinanderfolgenden Desoxyribonukleotiden
Basenpaarung/en eingehen oder hybridisiert sind. In einigen Ausführungsformen
ist das Virus ein HIV. In einigen Ausführungsformen umfasst das In-Kontakt-Bringen
das Einführen
des Oligonukleotids in eine Zelle.
-
Spezifischer
betrifft die Erfindung das Kontrollieren der Nukleinsäure-Synthese durch Einführen einer inhibitorischen
Nukleinsäure
oder eines Oligonukleotids, welche/s an das Polypeptid mit Polymerase-Aktivität bindet oder
damit interagiert (z.B. DNA-Polymerasen, reverse Transkriptasen,
etc.). Dementsprechend können solche
inhibitorischen Nukleinsäuren
oder Oligonukleotide die Polymerase binden und mit der Nukleinsäure-Synthese
durch Verhindern der Bindung oder Interaktion der Polymerase oder
der reversen Transkriptase mit dem/der Primer/Matrize interferieren.
Vorzugsweise sind solche inhibitorischen Nukleinsäure-Moleküle doppel-strängige Moleküle, obwohl
jede Form des Nukleinsäure-Moleküls verwendet
werden kann, so lange das Molekül
an das interessierende Polymerisations-Enzym binden oder damit interagieren
kann. Solche Moleküle
können
DNA/RNA-Hybride
und doppel-strängige
DNA/RNA-Moleküle
sein. Derivatisierte Nukleinsäure-Moleküle können ebenfalls
verwendet werden, wie zum Beispiel Protein-Nukleinsäuren (PNAs),
verknüpfte Nukleinsäuren („linked
nucleic acids",
LNA, erhältlich
von Proligo, Boulder Co.) und modifizierte Nukleotide-umfassende
Nukleinsäure-Moleküle. Darüber hinaus
können
die Nukleinsäure-Moleküle in jeder
Form oder Topologie vorkommen, wie zum Beispiel linear, zirkulär, „supercoiled", doppel-strängig mit
einem oder mehr einzel-strängigen
Teil/en, Haarnadelschleifen-Struktur oder mit anderen Molekülen, wie
zum Beispiel Peptiden oder Proteinen und Ähnlichem, komplexiert sein.
Solche inhibitorischen Nukleinsäuren
beinhalten vorzugsweise doppel-strängige Nukleinsäure-Moleküle (welche
einen oder mehr interne/n, 5'-
und/oder 3'-einzel-strängige/n
Teil/e umfassen können),
oder einzel-strängige Nukleinsäure-Moleküle, die
in der Lage sind, sich in eine doppel-strängige
Form zu falten, d.h., einen oder mehr Haarnadelschleifen-Loop/s
zu bilden, so dass mindestens ein doppel-strängiger Teil des Nukleinsäure-Moleküls in der
Lage ist, an ein Polypeptid mit Polymerase-Aktivität zu binden.
In einem Aspekt binden die in der Erfindung verwendeten Nukleinsäure-Moleküle das Polypeptid
mit Polymerase-Aktivität
(z.B. DNA-Polymerase, reverse Transkriptase, etc.) mit hoher Aktivität. Nachdem
die Polymerase oder reverse Transkriptase mit der inhibitorischen
Nukleinsäure
komplexiert ist, ist sie für
das Annealing an das Primer/Matrize-Substrat nicht verfügbar, was
zu reduzierter, wesentlich reduzierter oder zu keiner Polymerase-
oder reverse Transkriptase-Aktivität führt. Die Oligonukleotide der
vorliegenden Erfindung umfassen ein 5'-Ende und ein 3'-Ende, wobei das 3'-Ende eine Folge von aufeinanderfolgenden Desoxyribonukleotiden
oder Derivaten davon umfasst und wobei das 5'-Ende eine Folge von aufeinanderfolgenden
Ribonukleotiden oder Derivaten davon umfasst und wobei das gesamte
oder ein Teil des 3'-Endes
in der Lage ist, mit dem gesamten oder mit einem Teil des 5'-Endes Basenpaarung/en
einzugehen. In einigen Ausführungsformen
können
die Oligonukleotide der Erfindung ein 5'-Ende umfassen, wobei das 5'-Ende, das Ribonukleotide
umfasst, einen 5'-Überhang
bildet. In einigen Ausführungsformen
kann ein Oligonukleotid der Erfindung eine oder mehr Modifikation/en
umfassen, so dass es nicht-verlängerbar
ist. In einigen Ausführungsformen
kann diese Modifikation am äußersten
3'-Nukleotid sein.
In einigen Ausführungsformen
ist die Modifikation Phosphorylierung des äußersten 3'-Nukleotids am 3'-Hydroxyl. Ein Oligonukleotid der vorliegenden
Erfindung kann eine oder mehr Modifikation/en umfassen, so dass
es gegenüber
dem Verdau oder dem Abbau durch, zum Beispiel, eine oder mehr Nuklease/n
resistent ist. In einigen Ausführungsformen
kann diese Modifikation der Einbau eines oder mehr Phosphorthioat-Reste/s
sein. In einigen Ausführungsformen
kann die Modifikation Alkylierung einer oder mehr Hydroxyl-Gruppe/n
umfassen.
-
Somit
wird die inhibitorische Nukleinsäure
vorzugsweise in die Reaktionsmischung eingeführt, wo sie kompetitiv an die
Polymerase bindet oder mit dieser interagiert, wobei sie die Synthese
durch die Polymerase unter bestimmten Reaktionsbedingungen inhibiert.
Somit führt
die Interaktion oder Bindung des Inhibitors und der Polymerase vorzugsweise
zur Bildung eines Inhibitor/Polymerase-Komplexes.
-
Die
Inhibition der Polymerase-Aktivität oder der Nukleinsäure-Synthese
durch die Nukleinsäuren
der Erfindung wird vorzugsweise reduziert, wesentlich reduziert,
inhibiert oder eliminiert, so dass die Nukleinsäure-Synthese prozessieren kann,
wenn die Reaktionsbedingungen geändert
werden, zum Beispiel, wenn die Temperatur erhöht wird. In einem bevorzugten
Aspekt beeinflussen die geänderten
Bedingungen die Fähigkeit der
inhibitorischen Nukleinsäuren,
mit der Polymerase zu interagieren, was die Freisetzung der Polymerase und/oder
Denaturierung oder Inaktivierung der inhibitorischen Nukleinsäuren bewirkt,
was die Polymerase verfügbar
macht und somit der Nukleinsäure-Synthese
ermöglicht
zu prozessieren. In einem Aspekt interagieren die inhibitorischen
Nukleinsäuren
und das Primer/Matrize-Substrat kompetitiv mit der Polymerase, um
die Synthese zu verhindern. Unter den geänderten Bedingungen wird die
kompetitive Interaktion so reduziert, dass Nukleinsäure-Synthese
auftritt. In einem anderen Aspekt bewirken die geänderten
Bedingungen, dass das/die doppel-strängige/n inhibitorische/n Nukleinsäure-Molekül/e (einschließlich Haarnadelschleifen)
denaturiert oder schmilzt, so dass einzel-strängige Moleküle gebildet werden, welche
nicht wesentlich an die Polymerase binden oder mit dieser interagieren.
In einem anderen Aspekt ermöglicht
eine zweite Änderung
der Bedingungen (d.h., Absenkung der Temperatur auf, zum Beispiel,
die Umgebungstemperatur), dass die inhibitorischen Nukleinsäure-Moleküle der Erfindung
die Nukleinsäure-Synthese
reaktivieren oder erneut inhibieren. Das heißt, dass die Inhibitoren erneut
mit der Polymerase oder reversen Transkriptase unter den geänderten
Bedingungen interagieren oder an diese binden können. Zum Beispiel können die
geänderten
Bedingungen dem Inhibitor das Bilden doppel-strängiger Moleküle ermöglichen,
was dessen Binde- oder Interaktions-Fähigkeit mit
der Polymerase oder reversen Transkriptasen wirksam verstärkt. Somit
können
gemäß der Erfindung
die Inhibitoren wiederverwendet werden oder während der (einfachen oder mehrfachen)
Synthese-Reaktionen recyclebar sein, was mehrere Anpassungen oder Änderungen
in den Reaktionsbedingungen (d.h., Temperaturänderungen) erfordern kann,
ohne die Notwendigkeit, einen zusätzlichen Inhibitor hinzuzugeben.
-
Die
Erfindung betrifft deshalb ein Verfahren zum Synthetisieren eines
oder mehr Nukleinsäure-Moleküls/e, umfassend
(a) Mischen einer oder mehr Nukleinsäure-Matrize/n (welche ein DNA-Molekül, wie zum Beispiel
ein cDNA-Molekül,
oder ein RNA-Molekül,
wie zum Beispiel ein mRNA- Molekül, sein
kann/können) mit
einem oder mehr Primer/n und einer oder mehr inhibitorischen Nukleinsäure/n oder
-Zusammensetzung/en der vorliegenden Erfindung, die in der Lage
ist/sind, ein Enzym mit Polymerase-Aktivität zu binden oder damit zu interagieren,
und (b) Inkubieren der Mischung in Gegenwart eines oder mehr Enzyms/e
mit Nukleinsäure-Polymerase-Aktivität (z.B.
DNA-Polymerasen oder reverse Transkriptasen) unter Bedingungen,
die ausreichend sind, um ein oder mehr erste Nukleinsäure-Molekül/e zu synthetisieren,
das/die komplementär
zu den gesamten oder einem Teil der Matrizen ist/sind.
-
Alternativ
kann das Verfahren Mischen einer oder mehr Inhibitor-Nukleinsäure/n mit
mindestens einem Enzym mit Polymerase-Aktivität und einer oder mehr Matrize/n
und Inkubieren solcher Mischungen unter Bedingungen, die ausreichend
sind, um ein oder mehr erste Nukleinsäure-Molekül/e zu synthetisieren, das/die zu
den gesamten oder einem Teil der Matrizen komplementär ist/sind,
umfassen. Solche Bedingungen können die
Verwendung eines oder mehr Nukleotids/e und eines oder mehr Nukleinsäure-Synthese-Puffer/s
einbeziehen. Solche Verfahren der Erfindung können optional eine oder mehr
zusätzliche
Stufe/n umfassen, wie zum Beispiel das Inkubieren des synthetisierten
ersten Nukleinsäure-Moleküls unter
Bedingungen, die ausreichend sind, um ein zweites Nukleinsäure-Molekül zu dem
gesamten oder einem Teil des ersten Nukleinsäure-Moleküls komplementär zu machen.
Die zusätzliche/n
Stufe/n kann/können
ebenfalls die Verwendung der inhibitorischen Nukleinsäure-Moleküle der Erfindung
umfassen. Die Erfindung betrifft ebenfalls Nukleinsäure-Moleküle, die
durch diese Verfahren synthetisiert werden.
-
In
einem verwandten Aspekt kann das Nukleinsäure-Synthese-Verfahren (a)
Mischen einer oder mehr Polymerase/n mit einem oder mehr der inhibitorischen
Nukleinsäure-Molekül/e der
Erfindung und (b) Inkubieren solcher Mischung unter Bedingungen,
die ausreichend sind, um die Polymerase-Aktivität solcher Polymerasen zu inaktivieren
oder wesentlich zu inhibieren oder zu reduzieren, umfassen. In einem
anderen Aspekt findet solche Inkubation unter Bedingungen statt,
die ausreichend sind, um solche Nukleinsäure-Synthese zu inhibieren
oder zu verhindern.
-
Die
Erfindung betrifft ebenfalls ein Verfahren zum Amplifizieren eines
oder mehr Nukleinsäure-Moleküls/e, umfassend
(a) Mischen einer oder mehr Nukleinsäure-Matrize/n mit einem oder
mehr Primer/n und einem/einer oder mehr inhibitorischen Nukleinsäure-Molekül/en oder
-Zusammensetzung/en der vorliegenden Erfindung, das/die in der Lage
ist/sind, an ein Enzym mit Polymerase-Aktivität zu binden oder damit zu interagieren,
und (b) Inkubieren der Mischung in Gegenwart eines oder mehr Enzyms/e
mit Nukleinsäure-Polymerase-Aktivität (z.B.
DNA-Polymerasen) unter Bedingungen, die ausreichend sind, um ein
oder mehr Nukleinsäure-Molekül/e zu amplifizieren,
das/die zu den gesamten oder einem Teil der Matrizen komplementär ist/sind.
Spezifischer betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Amplifizieren
eines doppel-strängigen
DNA-Moleküls,
umfassend: (a) Bereitstellen eines ersten und zweiten Primers, wobei
der erste Primer komplementär zu
einer Sequenz innerhalb oder bei oder nahe den 3'-Termini des ersten Stranges des DNA-Moleküls ist und der
zweite Primer zu einer Sequenz innerhalb oder bei oder nahe den
3'-Termini des zweiten
Stranges des DNA-Moleküls
komplementär
ist, und eines oder mehr Nukleinsäure-Inhibitors/en der Erfindung
(z.B. einer Nukleinsäure,
die Affinität
zu einem Enzym mit Polymerase-Aktivität aufweist);
(b) Hybridisieren des ersten Primers an den ersten Strang und des
zweiten Primers an den zweiten Strang, um hybridisierte Moleküle zu bilden;
(c) Inkubieren der hybridisierten Moleküle unter Bedingungen, die ausreichend
sind, um die Synthese eines dritten DNA-Moleküls zu ermöglichen, das zu dem gesamten
oder einem Teil des ersten Stranges komplementär ist, und eines vierten DNA-Moleküls, das
komplementär
zu dem gesamten oder einem Teil des zweiten Stranges ist; (d) Denaturieren
des ersten und dritten Stranges und der zweiten und vierten Stränge und
(e) Wiederholen der Stufen (a) bis (c) oder (d) einmal oder mehrmals.
Solche Bedingungen können
Inkubation in Gegenwart einer oder mehr Polymerase/n, eines oder mehr
Nukleotids/e und/oder eines oder mehr puffernden/r Salze beinhalten.
Die Erfindung betrifft ebenfalls Nukleinsäure-Moleküle, die durch diese Verfahren
amplifiziert werden.
-
In
einem verwandten Aspekt kann das Nukleinsäure-Amplifikations-Verfahren (a) Mischen
einer oder mehr Polymerase/n mit einem oder mehr der inhibitorischen
Nukleinsäure-Moleküle der Erfindung
und (b) Inkubieren solcher Mischungen unter Bedingungen, die ausreichend
sind, um die Polymerase-Aktivität
solcher Polymerasen zu inaktiveren oder wesentlich zu inhibieren
oder zu reduzieren, umfassen. In einem anderen Aspekt findet die
Inkubation unter Bedingungen statt, die ausreichend sind, um solche
Nukleinsäure-Amplifikation zu
inhibieren oder zu verhindern.
-
Die
Erfindung betrifft ebenfalls Verfahren zum Sequenzieren eines Nukleinsäure-Moleküls, umfassend (a)
Mischen eines zu sequenzierenden Nukleinsäure-Moleküls mit einem oder mehr Primer/n,
einer oder mehr der inhibitorischen Nukleinsäure/n oder -Zusammensetzungen
der Erfindung, einem oder mehr Nukleotid/en und einem oder mehr
Terminations-Mittel/n, um eine Mischung zu bilden; (b) Inkubieren
der Mischung unter Bedingungen, die ausreichend sind, um eine Population
an Molekülen
zu synthetisieren, die zu dem gesamten oder einem Teil des zu sequenzierenden
Moleküls
komplementär
sind, und (c) Separieren der Population, um die Nukleotid-Sequenzen des gesamten
oder eines Teil des zu sequenzierenden Moleküls zu bestimmen. Die Erfindung
betrifft spezifischer ein Verfahren zum Sequenzieren eines Nukleinsäure-Moleküls, umfassend:
(a) Bereitstellen einer inhibitorischen Nukleinsäure oder -Zusammensetzung der
vorliegenden Erfindung (zu welcher ein Enzym mit Polymerase-Aktivität Affinität aufweist),
eines oder mehr Nukleotids/e und eines oder mehr Terminations-Mittel/s;
(b) Hybridisieren eines Primers an ein erstes Nukleinsäure-Molekül; (c) Inkubieren
der Mischung von Stufe (b) unter Bedingungen, die ausreichend sind,
um eine zufällige
Population an Nukleinsäure-Molekülen, die
zum ersten Nukleinsäure-Molekül komplementär sind,
zu synthetisieren, wobei die syntheti sierten Moleküle in der
Länge kürzer sind
als das erste Molekül
und wobei die synthetisierten Moleküle ein Terminator-Nukleotid
an deren 3'-Termini
umfassen, und (d) Separieren der synthetisierten Moleküle nach
der Größe, so dass
mindestens ein Teil der Nukleotid-Sequenzen des ersten Nukleinsäure-Moleküls bestimmt werden
kann. Solche Terminator-Nukleotide beinhalten Didesoxyribonukleosidtriphosphate,
wie zum Beispiel ddNTP, ddATP, ddGTP, ddITP oder ddCTP. Solche Bedingungen
können
die Inkubation in Gegenwart einer oder mehr Polymerase/n und/oder
eines oder mehr puffernden/r Salze/s beinhalten.
-
In
einem verwandten Aspekt kann das Nukleinsäuren-Sequenzierungs-Verfahren (a) Mischen
einer oder mehr Polymerase/n mit einem oder mehr inhibitorischen
Nukleinsäure-Molekül/en der
Erfindung und (b) Inkubieren solcher Mischungen unter Bedingungen,
die ausreichend sind, um die Polymerase-Aktivität solcher Polymerasen zu inaktivieren
oder wesentlich zu inhibieren, umfassen. In einem anderen Aspekt
findet solche Inkubation unter Bedingungen statt, die ausreichend
sind, um solche Nukleinsäure-Sequenzierung zu
inhibieren oder zu verhindern.
-
In
einem verwandten Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren
zum Amplifizieren eines Nukleinsäure-Moleküls, umfassend
Mischen mindestens eines Nukleinsäure-Inhibitors der Erfindung
mit einem oder mehr Enzym/en mit Polymerase-Aktivität und einer
oder mehr Matrize/n und Inkubieren der Mischung unter Bedingungen,
die ausreichend sind, um ein oder mehr Nukleinsäure-Molekül/e zu amplifizieren, das/die
zu den gesamten oder einem Teil der Matrizen komplementär ist/sind.
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ebenfalls ein Verfahren zur Sequenzierung
eines Nukleinsäure-Moleküls, umfassend
Mischen mindestens eines zu sequenzierenden Nukleinsäure-Moleküls mit einem
oder mehr Nukleinsäure-Inhibitor/en der
Erfindung, einem oder mehr Enzym/en mit Polymerase-Aktivität und einem oder
mehr Terminations-Mittel/n; Inkubieren der Mi schung unter Bedingungen,
die ausreichend sind, um eine Population an Molekülen zu synthetisieren,
die zu den gesamten oder einem Teil der zu sequenzierenden Moleküle komplementär sind;
und Separieren der Population, um die Nukleotid-Sequenz des gesamten
oder eines Teils des zu sequenzierenden Moleküls zu bestimmen.
-
Ein
anderer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft ein Verfahren
zum Präparieren
von cDNA aus mRNA, umfassend Mischen einer oder mehr mRNA-Matrize/n,
einer oder mehr reversen/r Transkriptase/n mit einem oder mehr Nukleinsäure-Inhibitor/en
der Erfindung und Inkubieren der Mischung unter Bedingungen, die ausreichend
sind, um ein oder mehr cDNA-Molekül/e zu synthetisieren,
das/die zu den gesamten oder einem Teil der Matrizen komplementär ist/sind.
-
Ein
anderer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft ein Verfahren
zum Inhibieren oder Verhindern der Nukleinsäure-Synthese, -Amplifikation
oder -Sequenzierung, umfassend Mischen eines oder mehr Nukleinsäure-Inhibitors/en der
Erfindung mit einem oder mehr Enzym/en mit Polymerase-Aktivität und Inkubieren der
Mischung unter Bedingungen, die ausreichend sind, um die Nukleinsäure-Synthese,
-Amplifikation und/oder -Sequenzierung zu inhibieren oder zu verhindern.
-
Die
Erfindung betrifft ebenfalls inhibitorische Nukleinsäuren der
Erfindung und Zusammensetzungen, die die inhibitorischen Nukleinsäuren der
Erfindung umfassen, Vektoren (welche Expressions-Vektoren sein können), die
diese Nukleinsäure-Moleküle umfassen,
und Wirtszellen, die diese Nukleinsäure-Moleküle oder Vektoren umfassen.
Zusammensetzungen der Erfindung können ebenfalls solche Zusammensetzungen
beinhalten, welche zum Durchführen
der Verfahren der Erfindung hergestellt werden oder welche während des Durchführen solcher
Verfahren hergestellt werden. Die Erfindung betrifft ebenfalls pharmazeutische
Zusammensetzungen. Solche Zusammensetzungen können ein oder mehr inhibitorische
Nukleinsäure- Molekül/e oder
Oligonukleotid/e der Erfindung und mindestens eine andere Komponente,
ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus einem oder mehr Nukleotid/en, einer
oder mehr Polymerase/n (z.B. thermophiler oder mesophiler DNA-Polymerasen
und/oder reverser Transkriptasen), einem oder mehr geeigneten Puffer/n
oder Puffersalz/en, einem oder mehr Primer/n, einem oder mehr Terminations-Mittel/n,
einem oder mehr Virus/Viren, einer oder mehr Zelle/n und einem oder
mehr amplifizierten oder synthetisierten Nukleinsäure-Molekül/en, das/die
durch das Verfahren der Erfindung hergestellt wird/werden, umfassen.
Die Erfindung betrifft ebenfalls Verfahren zum Herstellen einer
inhibitorischen Nukleinsäure,
umfassend Kultivieren der oben beschriebenen Wirtszellen unter Bedingungen,
die die Herstellung der Nukleinsäure
durch die Wirtszellen begünstigen,
und Isolieren der Nukleinsäure.
Die Erfindung betrifft ebenfalls durch die synthetischen Verfahren
hergestellte Nukleinsäure.
Solche inhibitorischen Nukleinsäure-Moleküle der Erfindung
können
ebenfalls durch chemische Standard-Synthese-Techniken hergestellt werden.
-
Die
Erfindung betrifft somit eine Zusammensetzung zum Inhibieren der
Nukleinsäure-Synthese,
umfassend einen Nukleinsäure-Inhibitor,
der in der Lage ist, ein Enzym mit Polymerase-Aktivität zu binden,
oder er weist Affinität
zu einem solchen Enzym auf, wobei der Nukleinsäure-Inhibitor ein 5'-Ende und ein 3'-Ende umfasst, wobei
das 3'-Ende eine
Folge von aufeinanderfolgenden Desoxyribonukleotiden oder Derivaten
davon umfasst und wobei das 5'-Ende
eine Folge von aufeinanderfolgenden Ribonukleotiden oder Derivaten
davon umfasst und wobei das gesamte oder ein Teil des 3'-Endes mit dem gesamten
oder einem Teil des 5'-Endes
Basenpaarung/en eingeht, wobei ein Haarnadelschleifen-förmiges oder
ein doppel-strängiges
Nukleinsäure-Molekül gebildet
wird. In einem verwandten Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung
ein Oligonukleotid, welches an eine oder mehr reverse Transkriptase/n
bindet oder Affinität
zu dieser/n aufweist, wobei das Oligonukleotid ein 5'-Ende umfasst, das
eine Folge von aufeinanderfolgenden Ribonukleotiden oder Derivaten
davon umfasst, und ein 3'-Ende
umfasst, das eine Folge von aufeinanderfolgenden Desoxyribonukleotiden
oder Derivaten davon umfasst, und wobei das gesamte oder ein Teil
des 3'-Endes mit
dem gesamten oder einem Teil des 5'-Endes Basenpaarung/en eingeht, um ein
Haarnadelschleifen-förmiges
oder ein doppel-strängiges
Nukleinsäure-Molekül zu bilden.
-
In
einem verwandten Aspekt stellt die vorliegende Erfindung Materialien
und Verfahren zur In-Vivo-Inhibition der Polymerase-Aktivität bereit.
In einigen Ausführungsformen
sieht die vorliegende Erfindung die Einführung der inhibitorischen Oligonukleotide
der vorliegenden Erfindung in einen Organismus vor, wobei eine innerhalb
eines Organismus vorkommende Polymerase inhibiert wird. In einigen
Ausführungsformen
kann die Polymerase eine reverse Transkriptase sein, vorzugsweise
eine virale reverse Transkriptase. In einigen Ausführungsformen
stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Inhibition einer
viralen reversen Transkriptase bereit, umfassend In-Kontakt-Bringen einer
Zelle oder eines Viruses, die/das eine virale reverse Transkriptase
exprimiert, mit einem inhibitorischen Oligonukleotid unter Bedingungen,
die bewirken, dass das Oligonukleotid die reverse Transkriptase
inhibiert. Vorzugsweise wird das Oligonukleotid mit der Zelle unter
Bedingungen in Kontakt gebracht, die ausreichend sind, dass das
Oligonukleotid von der Zelle durch gut bekannte Techniken aufgenommen
wird. In einigen Ausführungsformen
stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Inhibieren des
Wachstums eines Viruses bereit, umfassend In-Kontakt-Bringen einer Zelle,
die mit einem Virus infiziert wird, das die reverse Transkriptase-Aktivität erfordert,
um seinen Lebenszyklus zu vervollständigen, mit einem inhibitorischen
Oligonukleotid unter Bedingungen, die bewirken, dass das Oligonukleotid
von der Zelle aufgenommen wird, und bewirken, dass die reverse Transkriptase
inhibiert wird, wobei das Wachstum des Viruses inhibiert wird. In
einigen Ausführungsformen
stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Behandeln eines
Organismus oder Lebewesens, der/das mit einem Virus infiziert wurde,
das die reverse Transkriptase-Aktivität erfordert, um seinen Lebenszyklus
zu vervollständigen,
umfas send In-Kontakt-Bringen einer infizierten Zelle des Organismus
oder des Lebewesens mit einer Zusammensetzung, die ein inhibitorisches Oligonukleotid
umfasst, unter Bedingungen, die bewirken, dass das Oligonukleotid
durch die Zelle aufgenommen wird, und bewirken, dass die reverse
Transkriptase inhibiert wird, wodurch der Organismus behandelt wird.
-
Die
Erfindung betrifft ebenfalls Kits zur Verwendung in der Synthese,
Sequenzierung und Amplifikation von Nukleinsäure-Molekülen, umfassend ein oder mehr
Behälter,
der/die ein oder mehr inhibitorische Nukleinsäuren oder -Zusammensetzungen
der Erfindung enthält/enthalten.
Diese Kits der Erfindung können
optional eine oder mehr zusätzliche
Komponente/n, ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus einem oder mehr Nukleotid/en, einer
oder mehr Polymerase/n (z.B. thermophilen oder mesophilen DNA-Polymerasen und/oder
reversen Transkriptasen), einem oder mehr geeigneten Puffer/n, einem
oder mehr Primer/n und einem oder mehr Terminations-Mittel/n (wie zum
Beispiel einem oder mehr Didesoxynukleotid/en), umfassen. Die Erfindung
betrifft ebenfalls Kits zum Inhibieren viraler Replikation oder
Kits zum Behandeln viraler Infektionen, die die inhibitorischen
Nukleinsäuren
der Erfindung umfassen. Solche Kits können ebenfalls Anleitungen
oder Protokolle zum Durchführen
der Verfahren der Erfindung umfassen.
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ebenfalls ein Kit zur Verwendung
in der Synthese, Amplifikation oder Sequenzierung eines Nukleinsäure-Moleküls, wobei
das Kit ein oder mehr der Nukleinsäure-Inhibitor/en der Erfindung
umfasst.
-
In
einem anderen Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung die Verwendung
eines Oligonukleotids zur Herstellung eines Medikaments zum Inhibieren
eines Polymerase-Enzyms innerhalb einer Zelle, wobei das Oligonukleotid
ein 5'-Ende und
ein 3'-Ende umfasst,
wobei das 3'-Ende
eine Folge von aufeinanderfolgenden Desoxyribonukleotiden oder Derivaten
davon umfasst und wobei das 5'-Ende
eine Folge von aufeinanderfolgenden Ribonukleotiden oder Derivaten
davon umfasst und wobei das gesamte oder ein Teil des 3'-Endes in der Lage
ist, mit dem gesamten oder einem Teil des 5'-Endes Basenpaarung/en einzugehen.
-
Die
Erfindung betrifft ebenfalls die Verwendung eines Oligonukleotids
zum Herstellen eines Medikaments zum Inhibieren der Replikation
eines Viruses, wobei das Virus eine reverse Transkriptase umfasst
und die Aktivität
der reversen Transkriptase zur Replikation erfordert, wobei das
Oligonukleotid die Aktivität
der reversen Transkriptase inhibiert und wobei das Oligonukleotid
ein 5'-Ende umfasst,
das eine Folge von aufeinanderfolgenden Ribonukleotiden oder Derivaten
davon umfasst, und ein 3'-Ende
umfasst, das eine Folge von aufeinanderfolgenden Desoxyribonukleotiden
oder Derivaten davon umfasst, und wobei das gesamte oder ein Teil
des 3'-Endes mit
dem gesamten oder einem Teil des 5'-Endes Basenpaarung/en eingeht, um ein
Haarnadelschleifen-förmiges
oder ein doppel-strängiges
Nukleinsäure-Molekül zu bilden.
-
In
einem verwandten Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung die Verwendung
einer Zusammensetzung, umfassend ein Oligonukleotid zum Herstellen
eines Medikaments zum Behandeln einer viralen Infektion in einem
Lebewesen, wobei das Oligonukleotid ein 5'-Ende und ein 3'-Ende umfasst, wobei das 3'-Ende eine Folge
von aufeinanderfolgenden Desoxyribonukleotiden und Derivaten davon
umfasst und wobei das 5'-Ende eine
Folge von aufeinanderfolgenden Ribonukleotiden oder Derivaten davon
umfasst und wobei das gesamte oder ein Teil des 3'-Endes in der Lage
ist, mit dem gesamten oder einem Teil des 5'-Endes Basenpaarung/en einzugehen.
-
In
einem anderen Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung die Verwendung
eines oder mehr Oligonukleotids/e zum Herstellen eines Medikaments
zum Inhibieren einer oder mehr reversen/r Transkriptase/n, wobei
ein oder mehr Oligonukleotid/e ein 5'-Ende umfassen, das eine Folge von aufeinanderfol genden
Ribonukleotiden oder Derivaten davon umfasst, und ein 3'-Ende umfasst, das
eine Folge von aufeinanderfolgenden Desoxyribonukleotiden oder Derivaten
davon umfasst, und wobei das gesamte oder ein Teil des 3'-Endes mit dem gesamten oder einem Teil
des 5'-Endes Basenpaarung/en
eingeht, um ein Haarnadelschleifen-förmiges oder ein doppel-strängiges Nukleinsäure-Molekül zu bilden,
und wobei diese/s eine oder mehr Oligonukleotid/e an eine oder mehr
reverse Transkriptasen bindet/n oder Affinität zu dieser/n aufweist/en,
was bewirkt, dass diese Oligonukleotide die Polymerase-Aktivität der reversen
Transkriptasen inhibieren.
-
Andere
bevorzugte Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung werden dem Durchschnittsfachmann aus
den folgenden Zeichnungen und der Beschreibung der Erfindung und
aus den Ansprüchen
offensichtlich.
-
Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
-
1.
Die Aktivität
der Tne-DNA-Polymerase wurde qualitativ bestimmt. Feld A: Bestimmung
in Abwesenheit des Inhibitors A, Feld B: Bestimmung in Gegenwart
des Inhibitors. Die fünf
Spuren jedes Feldes sind, von links nach rechts, Zeitpunkte von
15 s, 30 s, 1 min, 2 min und 5 min, die verstrichen sind, bevor
die Reaktion gestoppt wurde. P und C zeigen die Primer-Position
bzw. die Kontrollspur. Inhibitor A enthielt kein Didesoxynukleotid
an seinen Enden.
-
2.
Amplifikation einer Target-DNA-Sequenz (pUC19) von 2,7 kb wurde
bei 5 unterschiedlichen Verdünnungen
der Matrize („template") durchgeführt. Das
Target wurde durch die Tne-DNA-Polymerase amplifiziert. Zwei unterschiedliche
Konzentrationen der Tne-Polymerase (85 nM (z.B. 1 Einheit) und 42,5
nM (z.B. 0,5 Einheiten)) und die jeweiligen Inhibitor-B-Komplexe (unter Verwendung
eines 150-fachen Überschusses an
Haarnadelschleife („hairpin") B gegenüber die
Polymerase-Konzentration) wurden für jede einzelne Amplifizierungs-Bedingung
verwendet. Die Konzentration der Target-DNA in Spuren 1, 2, 3, 4 & 5 beträgt 100 pg, 20
pg, 2 pg, 0,2 pg bzw. 0,02 pg. Inhibitor B enthielt kein Didesoxynukleotid
an seinen Termini.
-
3.
Eine Target-DNA-Sequenz (humane genomische Quelle) von 1 kb, 3 kb
und 5 kb wurde durch die Tne(85 nM (z.B. 1 Einheit)- und Taq(z.B.
1 Einheit)-DNA-Polymerasen, wie in den Feldern A, B bzw. C dargestellt,
amplifiziert. Die vier Spuren jedes einzelnen Feldes, die durch
a, b, c und d dargestellt werden, sind Tne (+ 125-facher Überschuss
an Inhibitor A), Tne (+ 50-facher Überschuss an Inhibitor A),
Tne (kein Inhibitor) bzw. Taq (kein Inhibitor). Inhibitor A enthielt
ein 3'-terminales
Didesoxynukleotid (d.h., ddT).
-
4.
Die Amplifikation einer Target-DNA-Sequenz (humane genomische Quelle)
von 5 und 15 kb wurde mit der Tne-DNA-Polymerase (8,5 nM (z.B. 0,1
Einheiten)) durchgeführt.
Die fünf
Felder A, B, C, D und E stellen die Reaktionsbedingung dar: Tne
(kein Inhibitor), Tne (+ 50-facher Überschuss des Inhibitors),
Tne (+ 150-facher Überschuss
des Inhibitors), Tne (+ 300-facher Überschuss
des Inhibitors) bzw. Tne (+ 750-facher Überschuss des Inhibitors).
Die zwei Spuren (a und b) stellen für jedes einzelne Feld die Amplifikation einer
Target-Größe von 5
und 15 kb dar. Für
diesen Assay wurde der Inhibitor B verwendet, welcher kein terminales
Didesoxynukleotid enthielt.
-
5.
Die Amplifikation einer Target-DNA-Sequenz (humane genomische Quelle)
von 3 kb wurde mit 1 Einheit Taq-DNA-Polymerase durchgeführt. Die
drei Spuren A, B und C stellen die Reaktionsbedingungen dar: für A und
B wurden die gleichen Primer-Sequenzen verwendet – I), die
PCR-Mischung wurde für
1 min bei 94°C
inkubiert und wurde auf Eis gestellt, um Fehl-Primen zu erzwingen. Alle PCR-Reaktionen
wurden für
30 min auf 25°C
gestellt, um nicht-spezifische DNA-Synthese zu erhöhen. Jede
einzelne Bedingung weist vier Spuren auf – Spur a (Taq-Kontrolle), b
(Taq + 16 nM Inhi bitor), c (Taq + 32 nM Inhibitor) und c (Taq +
64 nM Inhibitor). Inhibitor B wurde verwendet, welcher kein terminales
Didesoxynukleotid enthielt.
-
6A ist
ein Diagramm, das die Ergebnisse der Polymerase-Aktivitäts-Assays von ThermoscriptTM I in Abwesenheit oder Gegenwart der Nukleinsäure-Inhibitoren
bei der Umgebungstemperatur (linker Balken), 37°C (mittlerer Balken) und 55°C (rechter
Balken) zeigt. TS zeigt die Polymerase-Reaktion, die durch ThermoscriptTM I initiiert wurde, TS-D zeigt die Polymerase-Reaktion,
die durch ThermoscriptTM I in Gegenwart
des Nukleinsäure-Inhibitors D initiiert
wurde, TS-E zeigt die Polymerase-Reaktion, die durch ThermoscriptTM I in Gegenwart des Nukleinsäure-Inhibitors
E initiiert wurde, und TS-H zeigt die Polymerase-Reaktion, die durch
ThermoscriptTM I in Gegenwart des Nukleinsäure-Inhibitors
H initiiert wurde.
-
6B ist
ein Diagramm, das die Ergebnisse der Polymerase-Aktivitäts-Assays von ThermoscriptTM I in Abwesenheit oder Gegenwart der Nukleinsäure-Inhibitoren
bei der Umgebungstemperatur (linker Balken), 37°C (mittlerer Balken) und 55°C (rechter
Balken) zeigt. TS zeigt die Polymerase-Reaktion, die durch ThermoscriptTM I initiiert wurde, TS-C zeigt die Polymerase-Reaktion,
die durch ThermoscriptTM I in Gegenwart
des Nukleinsäure-Inhibitors C initiiert
wurde, TS-H zeigt die Polymerase-Reaktion, die durch ThermoscriptTM I in Gegenwart des Nukleinsäure-Inhibitors
H initiiert wurde, TS-E zeigt die Polymerase-Reaktion, die durch
ThermoscriptTM 1 in Gegenwart des Nukleinsäure-Inhibitors
E initiiert wurde, TS-F zeigt die Polymerase-Reaktion, die durch ThermoscriptTM I in Gegenwart des Nukleinsäure-Inhibitors F initiiert
wurde, und TS-G zeigt die Polymerase-Reaktion, die durch ThermoscriptTM I in Gegenwart des Nukleinsäure-Inhibitors
G initiiert wurde.
-
7 ist
eine Ablichtung eines Agarose-Gels, die die Ergebnisse der Amplifikations-Reaktion
unter Verwendung eines Fragments des NF2-Gens von 1,6 kb (A), 2
kb (B) und 2,6 kb (C) zeigt. In jedem einzelnen Feld ist Spur a die
Amplifikation unter Verwendung der Taq-Polymerase allein, Spur b
die Amplifikations-Reaktion in Gegenwart des Inhibitors HPHH4Sspa3
bei einem molaren Verhältnis
von 1,2:1 Inhibitor:Polymerase und Spur c die Amplifikation unter
Verwendung von Platinum-Taq.
-
8 ist
ein Balkendiagramm, das die Ergebnisse eines dNTP-Einbau-Assays bei den gezeigten Temperaturen
zeigt. Bei jeder einzelnen Temperatur zeigt das geschlossene schwarze
Rechteck die Ergebnisse an, die mit der Taq-Polymerase allein erhalten
wurden, das gestreifte Rechteck zeigt die Ergebnisse an, die mit
dem Inhibitor HPHH4Sspa3 bei einem molaren Verhältnis von 2:1 Inhibitor:Polymerase
erhalten wurden, das weiße
Rechteck zeigt die Ergebnisse an, die mit dem gleichen Inhibitor
bei einem molaren Verhältnis
von 7,5:1 Inhibitor:Polymerase erhalten wurden.
-
9 ist
ein Diagramm, das die dosisabhängige
Inhibition der Taq-Polymerase durch den bei den angezeigten molaren
Verhältnissen
vorliegenden Inhibitor HPHH4Sspa3 zeigt.
-
Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
-
Definitionen
-
In
der Beschreibung, die folgt, wird eine Anzahl an Termen, die in
der rekombinanten DNA-Technologie verwendet werden, weitreichend
verwendet. Um ein klareres und konsistentes Verständnis der
Spezifikation und der Ansprüche
bereitzustellen, einschließlich
des Umfangs, der solchen Termen gegeben wird, werden die folgenden
Definitionen bereitgestellt.
-
Primer.
Wie hier verwendet, verweist „Primer" auf ein einzel-strängiges Oligonukleotid,
das durch kovalente Bindung von Nukleotid-Monomeren während der
Amplifikation oder Polymerisation eines DNA-Moleküls verlängert wird.
-
Matrize.
Der Term „Matrize" („template"), wie hier verwendet,
verweist auf doppel-strängige
oder einzel-strängige
Nukleinsäure-Moleküle, welche
amplifiziert, synthetisiert oder sequenziert werden sollen. Im Fall eines
doppel-strängigen
Moleküls
wird die Denaturierung dessen Stranges zum Bilden eines ersten und
eines zweiten Stranges vorzugsweise durchgeführt, bevor diese Moleküle amplifiziert,
synthetisiert oder sequenziert werden können, oder das doppel-strängige Molekül kann direkt
als eine Matrize verwendet werden. Für einzel-strängige Matrizen
wird ein Primer, der zu einem Teil der Matrize komplementär ist, unter
geeigneten Bedingungen hybridisiert und eine oder mehr Polymerase/n
kann/können
danach ein Nukleinsäure-Molekül, das zu
der gesamten oder einem Teil der Matrize komplementär ist, synthetisieren.
Alternativ können
für doppel-strängige Matrizen
ein oder mehr Promotor/en (z.B. SP6-, T7- oder T3-Promotoren) in
Kombination mit einer oder mehr Polymerase/n verwendet werden, um
Nukleinsäure-Moleküle zu der
gesamten oder einem Teil der Matrize komplementär zu machen. Die neu synthetisierten
Moleküle
können,
gemäß der Erfindung,
gleich oder kürzer
in der Länge
als die Original-Matrize sein.
-
Einbauen.
Der Term „Einbauen", wie hier verwendet,
bedeutet ein Teil eines DNA- oder RNA-Moleküls oder -Primers Werden.
-
Amplifikation.
Wie hier verwendet, verweist „Amplifikation" auf jedes beliebige
In-Vitro-Verfahren zum Erhöhen
der Anzahl an Kopien einer Nukleotid-Sequenz unter Verwendung einer
Polymerase. Die Nukleinsäure-Amplifikation führt zum
Einbau von Nukleotiden in ein DNA- und/oder RNA-Molekül oder -Primer,
wobei ein neues Molekül,
das zu einer Matrize komplementär
ist, gebildet wird. Das gebildete Nukleinsäure-Molekül und deren Matrize kann als
Matrizen zum Synthetisieren zusätzlicher
Nukleinsäure-Moleküle verwendet
werden. Wie hier verwendet, kann eine Amplifikations-Reaktion aus
vielen Replikations-Runden bestehen. DNA-Amplifikations-Reaktionen beinhalten,
zum Beispiel, Polymerase-Ketten- Reaktionen
(PCR, „polymerase
chain reactions").
Eine PCR-Reaktion kann aus 5 bis 100 „Zyklen" aus Denaturierung und Synthese eines
DNA-Moleküls bestehen.
-
Nukleotid.
Wie hier verwendet, verweist „Nukleotid" auf eine Base-Zucker-Phosphat-Kombination.
Nukleotide sind monomere Einheiten einer Nukleinsäure-Sequenz
(DNA und RNA). Nukleotide können
ebenfalls Mono-, Di- und
Triphosphat-Formen solcher Nukleotide beinhalten. Der Term Nukleotid
beinhaltet Ribonukleosidtriphosphate ATP, UTP, CTP, GTP und Desoxyribonukleosidtriphosphate,
wie zum Beispiel dATP, dCTP, dITP, dUTP, dGTP, dTTP, oder Derivate
davon. Solche Derivate beinhalten, zum Beispiel [αS]dATP, 7-Deaza-dGTP
und 7-Deaza-dATP und Nukleotid-Derivate, die dem Nukleinsäure-Molekül, das diese
enthält,
Nukleare-Resistenz verleihen. Der Term Nukleotid, wie hier verwendet,
verweist ebenfalls auf Didesoxyribonukleosidtriphosphate (ddNTPs)
und deren Derivate. Veranschaulichende Beispiele von Didesoxyribonukleosidtriphosphaten
beinhalten, ohne darauf beschränkt
zu sein, ddATP, ddCTP, ddGTP, ddITP und ddTTP. Gemäß der vorliegenden
Erfindung kann ein „Nukleotid" unmarkiert oder
mit gut bekannten Techniken detektierbar markiert sein. Detektierbare
Marker beinhalten, zum Beispiel, radioaktive Isotope, fluoreszente
Marker, chemilumineszente Marker, biolumineszente Marker und Enzym-Marker.
-
Blockmittel. „Blockmittel" verweist auf ein
Nukleotid (oder Derivate davon), modifizierte Oligonukleotide und/oder
ein oder mehr andere Modifikation/en, welche in die Nukleinsäure-Inhibitoren
der Erfindung eingebaut wird/werden, um den Abbau oder Verdau solcher
Nukleinsäure-Moleküle durch
Nukleare-Aktivität
zu verhindern oder zu inhibieren. Ein oder mehrere Blockmittel kann/können in
die Nukleinsäure-Inhibitoren
der Erfindung intern, bei oder nahe den 3'-Termini und/oder bei oder nahe den
5'-Termini der Nukleinsäure-Inhibitoren
eingebaut werden. Vorzugsweise sind solche Blockmittel bei linearen
Inhibitor-Nukleinsäure-Molekülen bei
oder nahe den 3'-Termini
und/oder bei oder nahe den 5'-Termini
und/oder bei den bevorzugten Spaltungsstellen der 5'-nach-3'-Exonuklease solcher
Moleküle
untergebracht (Lyamichev, V., Brow, M. A. D., und Dahlberg, J. E.,
(1993) Science, 260, 778–783).
Vorzugsweise verhindern oder inhibieren solche Blockmittel den Abbau
oder Verdau der Inhibitor-Nukleinsäure-Moleküle durch Exonuklease-Aktivität, die mit
der Polymerase oder reversen Transkriptase assoziiert ist, die verwendet
wird oder die in der Synthese-Reaktion
vorhanden sein kann. Zum Beispiel verhindern die Blockmittel der
Erfindung den Abbau oder Verdau von Inhibitor-Nukleinsäure-Molekülen durch
3'-Exonuklease-Aktivität und/oder
5'-Exonuklease-Aktivität, die mit
einer Polymerase (z.B. einer DNA-Polymerase) assoziiert ist. Bevorzugte
Blockmittel in Übereinstimmung
mit der Erfindung beinhalten Didesoxynukleotide und deren Derivate,
wie zum Beispiel ddATP, ddCTP, ddGTP, ddITP und ddTTP. Andere Blockmittel
zur Verwendung in Übereinstimmung
mit der Erfindung beinhalten, ohne darauf beschränkt zu sein, AZT, Phosphamid-Gerüste (z.B.
PNAs), 3'-dNTPs
(z.B. Condycepin) oder jedes beliebige Nukleotid, das eine Blockgruppe,
vorzugsweise an dessen 3'-Position, enthält. Solche
Blockmittel agieren vorzugsweise so, dass sie die Exonuklease-Aktivität (z.B.
3'-Exonuklease-Aktivität) inhibieren
oder verhindern, dass diese die inhibitorische Nukleinsäure der
Erfindung verändert
oder verdaut. In einigen Ausführungsformen
kann der 5'-Terminus
der Oligonukleotide der vorliegenden Erfindung modifiziert werden,
um diese gegenüber
der 5'-nach-3'-Exonuklease-Aktivität resistent
zu machen. Eine solche Modifikation kann sein, ein zusätzliches
Nukleotid an das 5'-Ende
des Oligonukleotids in eine 5'-5'-Verknüpfung hinzuzufügen (siehe
Koza, M., et al., Journal of Organic Chemistry 56: 3757). Dies führt zum
5'-Ende des Oligonukleotids,
welches zum 5'-Ende,
das ein 3'-Ende
aufweist, führt.
In einem anderen Aspekt inhibieren oder verhindern solche Blockmittel
vorzugsweise die Polymerase-Aktivität der Polymerasen vor dem Verändern oder
Umwandeln (z.B. Einbauen von Nukleotiden) der inhibitorischen Nukleinsäuren der
Erfindung.
-
Oligonukleotid.
Wie hier verwendet, verweist „Oligonukleotid" auf ein synthetisches
oder biologisch hergestelltes Molekül, das eine kovalent verknüpfte Sequenz
aus Nukleotiden umfasst, welche über
eine Phosphordiester-Bindung
zwischen der 3'-Position
der Pentose eines Nukleotids und der 5'-Position
der Pentose des benachbarten Nukleotids verbunden sein können. Oligonukleotid,
wie hier verwendet, wird so verstanden, als dass es natürliche Nukleinsäure-Moleküle (d.h.,
DNA und RNA) genauso wie nicht-natürliche oder derivatisierte
Moleküle,
wie zum Beispiel Peptid-Nukleinsäuren, Phosphothioat-enthaltende
Nukleinsäuren, Phosphonat-enthaltende Nukleinsäuren und Ähnliches,
beinhaltet. Zusätzlich
können
Oligonukleotide der vorliegenden Erfindung modifizierte oder nicht-natürlich vorkommende
Zucker-Reste (d.h., Arabinose) und/oder modifizierte Basen-Reste
enthalten. Oligonukleotid wird so verstanden, als dass es derivatisierte-Moleküle, wie
zum Beispiel Nukleinsäure-Moleküle, umfasst,
die verschiedene natürliche
Nukleotide, derivatisierte Nukleotide, modifizierte Nukleotide oder
Kombinationen davon, umfassen. Somit wird jedes beliebige Oligonukleotid
oder anderes Molekül,
das für
das Verfahren der Erfindung geeignet ist, über diese Definition berücksichtigt.
Oligonukleotide der vorliegenden Erfindung können ebenfalls Blockgruppen
umfassen, welche die Interaktion des Moleküls mit bestimmten Proteinen,
Enzymen oder Substraten verhindern.
-
Haarnadelschleife.
Wie hierin verwendet, wird der Term „Haarnadelschleife" verwendet, um auf
die Struktur eines Oligonukleotids, in welchem ein oder mehr Teil/e
des Oligonukleotids mit einem oder mehr anderen Teil/en des Oligonukleotids
Basenpaare bilden, hinzuweisen. Wenn die zwei Teile Basenpaarung/en
eingehen, um einen doppel-strängigen
Teil des Oligonukleotids zu bilden, kann auf dem doppel-strängigen Teil als
auf einen Stamm verwiesen werden. Somit kann, abhängig von
der Anzahl der verwendeten komplementären Teile eine Anzahl an Stämmen (vorzugsweise
1–10)
gebildet werden. Zusätzlich
ermöglicht
die Bildung eines oder mehr Stammes/Stämme vorzugsweise die Bildung
einer oder mehr Loop- Struktur/en
in dem Haarnadelschleifen-Molekül.
In einem Aspekt kann jede beliebige oder mehr der Loop-Strukturen
an einer oder mehr Stellen innerhalb des Loops oder der Loops geschnitten
(„cut") oder angeschnitten
(„nicked") sein, aber vorzugsweise
ist mindestens ein Loop nicht auf diese Weise geschnitten oder angeschnitten.
Die Sequenz des Oligonukleotids kann so gewählt werden, dass die Anzahl
der Nukleotide, welche eine Basenpaarung eingehen, um den Stamm
zu bilden, von etwa 3 Nukleotiden bis etwa 100 oder mehr Nukleotiden,
von etwa 3 Nukleotiden bis etwa 50 Nukleotiden, von etwa 3 Nukleotiden
bis etwa 25 Nukleotiden und von etwa 3 bis etwa 10 Nukleotiden variiert.
Zusätzlich
kann die Sequenz des Oligonukleotids so variiert werden, dass die
Anzahl der Nukleotide, welche keine Basenpaare bilden, von 0 Nukleotiden
bis etwa 100 oder mehr Nukleotiden, von 0 Nukleotiden bis etwa 50
Nukleotiden, von 0 Nukleotiden bis etwa 25 Nukleotiden oder von
0 Nukleotiden bis etwa 10 Nukleotiden variiert. Die zwei Teile des
Oligonukleotids, welche Basenpaarung/en eingehen, können überall oder
an jeder beliebigen Anzahl an Stellen in der Sequenz des Oligonukleotids
untergebracht sein. In allen Ausführungsformen beinhaltet ein
Teil des Oligonukleotids, der Basenpaarung/en eingeht, das 3'-Ende des Oligonukleotids
und ein Teil, der Basenpaarung/en eingeht, beinhaltet das 5'-Ende des Oligonukleotids. In einigen
Ausführungsformen
beinhaltet ein Teil des Oligonukleotids, der Basenpaarung/en eingeht,
das 3'-Ende, während der
andere Teil, der Basenpaarung/en eingeht, das 5'-Ende beinhaltet, und der Stamm des
Oligonukleotids endet stumpf („blunt"), wenn er Basenpaarung/en
eingeht. In anderen Ausführungsformen
kann die Lage der Basen-gepaarten
Teile des Oligonukleotids so gewählt
werden, dass ein 3'-Überhang, ein 5'-Überhang gebildet wird, und/oder
kann so gewählt
werden, dass weder die äußersten
3'- noch die äußersten 5'-Nukleotide in die
Basenpaarung/en einbezogen werden.
-
Hybridisierung.
Die Terme „Hybridisierung" und „Hybridisieren" verweisen auf die
Basenpaarung/en zweier komplementärer einzel-strängiger Nukleinsäure-Moleküle (RNA
und/oder DNA und/oder PNA), um ein doppel- strängiges
Molekül
zu ergeben. Wie hier verwendet, können zwei Nukleinsäure-Moleküle hybridisiert werden,
wenngleich die Basenpaarung/en nicht vollständig komplementär ist. Demgemäß verhindern
fehl-gepaarte Basen nicht die Hybridisierung zweier Nukleinsäure-Moleküle, vorausgesetzt,
dass geeignete Bedingungen, die aus dem Stand der Technik gut bekannt
sind, verwendet werden. In einem bevorzugten Aspekt werden die doppel-strängigen inhibitorischen
Moleküle
unter bestimmten Bedingungen denaturiert, so dass die komplementären einzel-strängigen Moleküle, welche
hybridisiert sind, voneinander separieren können. Die gebildeten einzel-strängigen Moleküle interagieren
nicht mit oder binden keine Polymerase oder interagieren mit oder
binden die Polymerasen mit reduzierter Wirksamkeit, im Vergleich
zu dem entsprechenden doppel-strängigen
Molekül.
-
Einheit.
Der Term „Einheit", wie hier verwendet,
verweist auf die Aktivität
eines Enzyms. Eine Aktivitäts-Einheit
ist, wenn diese, zum Beispiel, auf eine DNA-Polymerase verweist,
die Enzym-Menge, die 10 nanomol dNTPs in Säure-unlösliches Material (d.h., DNA
oder RNA) in 30 Minuten unter nach dem Standard präparierten
DNA-Synthese-Bedingungen einbauen wird.
-
Viren.
Wie hier verwendet, werden Viren, die eine reverse Transkriptase-Aktivität zum Vervollständigen deren
Lebenszykluses erfordern, so verstanden, dass sie jedes beliebige
Mitglied der Familie der Retroviridae, einschließlich humanen Immunschwäche-Viren
(„human
immunodeficiency viruses"),
Rinder-Immunschwäche-Virus,
Rinder-Leukämie-Virus,
humanen T-lymphotrophe Viren, Ziegen-Arthritis-Encephalitis-Virus, infektiöses Pferde-Anämie-Virus,
Katzen-Immunschwäche-Virus,
Katzen-Sarkom- und Leukämie-Viren,
Maedi/Visna-Virus des Schafes, Maus-Brusttumor-Virus, Affen-Immunschwäche-Virus
und anderen Retroviren, die dem Fachmann bekannt sind, beinhalten,
ohne darauf beschränkt
zu sein.
-
Vektor.
Der Term „Vektor", wie hier verwendet,
verweist auf ein Plasmid, Phagemid, Cosmid oder Phagen-Nukleinsäure oder
ein anderes Nukleinsäu re-Molekül, welches
in der Lage ist, sich autonom in einer Wirtszelle zu replizieren.
Vorzugsweise ist ein Vektor durch eine oder eine kleine Anzahl an
Restriktions-Endonuklease-Erkennungsstellen charakterisiert, an
welchen solche Nukleinsäure-Sequenzen
in einer bestimmbaren Weise ohne den Verlust einer essentiellen
biologischen Funktion des Vektors geschnitten werden können und in
welche Nukleinsäure-Moleküle „gespleißt" („spliced") werden können, um
deren Replikation und Klonierung zu bewirken. Der Klonierungs-Vektor
kann weiterhin einen oder mehr Marker enthalten, der/die für die Verwendung
in der Identifizierung von mit dem Klonierungs-Vektor transformiert Zellen geeignet
ist/sind. Marker sind, zum Beispiel, Antibiotikum-Resistenz-Austausch-Gene,
einschließlich,
ohne darauf beschränkt
zu sein, Tetracyclin-Resistenz oder Ampicilin-Resistenz.
-
Expressions-Vektor.
Der Term „Expressions-Vektor", wie hier verwendet,
verweist auf einen Vektor, der zu einem Klonierungs-Vektor ähnlich ist,
aber welcher in der Lage ist, die Expression eines Gens, welches
in ihn hineinkloniert wurde, nach der Transformation in einen Wirt
zu verstärken.
Das klonierte Gen steht gewöhnlich
unter der Kontrolle bestimmter Kontroll-Sequenzen, wie zum Beispiel Promotor-Sequenzen,
(d.h., ist operabel mit diesen verknüpft).
-
Rekombinanter
Wirt. Der Term „rekombinanter
Wirt", wie hier
verwendet, verweist auf jeden beliebigen prokaryontischen oder eukaryontischen
Mikroorganismus, welcher die gewünschten
klonierten Gene in einem Expressions-Vektor, Klonierungs-Vektor
oder jedem beliebigen anderen Nukleinsäure-Molekül enthält. Der Term „rekombinanter
Wirt" bedeutet ebenfalls,
dass dieser solche Wirtszellen beinhaltet, welche genetisch so konstruiert
wurden, dass sie das gewünschte
Gen auf einem Wirtschromosom oder in dem Wirtsgenom enthalten.
-
Wirt.
Der Term „Wirt", wie hier verwendet,
verweist auf jeden beliebigen prokaryontischen oder eukaryontischen
Mikroorganismus, der Empfänger jedes
replizierbaren Expressions-Vektors, Klonierungs-Vektors oder jedes
beliebigen Nukleinsäure-Moleküls, einschließlich der
inhibitorischen Nukleinsäure-Moleküle der Erfindung,
ist. Das Nukleinsäure-Molekül kann ein
Struktur-Gen, einen Promotor und/oder einen Ursprung der Replikation
(„origin
of replication")
enthalten, ohne darauf beschränkt
zu sein.
-
Promotor.
Der Term „Promotor", wie hier verwendet,
verweist auf eine DNA-Sequenz, die allgemein als die 5'-Region eines Gens
beschrieben wird, das, um das Kodon zu starten, in dessen Nähe untergebracht ist.
In der Promotor-Region wird die Transkription eines benachbarten
Gens/e initiiert.
-
Gen.
Der Term „Gen", wie hier verwendet,
verweist auf eine DNA-Sequenz, die die für die Expression eines Polypeptids
oder Proteins notwendige Information enthält. Er beinhaltet den Promotor
und die Struktur-Gene, genauso wie andere Sequenzen, die in die
Expression des Proteins einbezogen sind.
-
Struktur-Gen.
Der Term „Struktur-Gen", wie hier verwendet,
verweist auf eine DNA-Sequenz, die in die Boten-RNA umgeschrieben
(„transkribiert") wird, die danach
in eine für
ein spezifisches Polypeptid charakteristische Sequenz aus Aminosäuren übersetzt
(„translatiert") wird.
-
Operabel
verknüpft.
Der Term „operabel
verknüpft", wie hier verwendet,
bedeutet, dass der Promotor so positioniert ist, dass er die Initiierung
der Expression des Polypeptids, das durch das Struktur-Gen kodiert wird,
kontrolliert.
-
Expression.
Der Term „Expression", wie hier verwendet,
verweist auf ein Verfahren, durch welches ein Gen ein Polypeptid
herstellt. Er beinhaltet die Transkription (Umschreibung) des Gens
in die Boten-RNA („messenger
RNA", mRNA) und
die Translation (Übersetzung)
einer solchen mRNA in das/die Polypeptid(e).
-
Wesentlich
rein. Wie hier verwendet, bedeutet „wesentlich rein", dass das gewünschte aufgereinigte Molekül, wie zum
Beispiel ein Protein oder ein Nukleinsäure-Molekül (einschließlich des
inhibitorischen Nukleinsäure-Moleküls der Erfindung)
wesentlich frei von Kontaminanten ist, welche mit dem gewünschten
Molekül
typischerweise assoziiert sind. Kontaminierende Komponenten können Verbindungen
oder Moleküle
beinhalten, ohne darauf beschränkt
zu sein, welche mit den Inhibitions- oder Synthese-Reaktionen der
Erfindung interferieren können
und/oder die die inhibitorischen Nukleinsäure-Moleküle der Erfindung (wie zum Beispiel Nukleasen,
einschließlich
Exonukleasen und Endonukleasen) abbauen oder verdauen oder die die
synthetisierten oder amplifizierten Nukleinsäure-Moleküle, die durch die Verfahren
der Erfindung hergestellt werden, abbauen oder verdauen.
-
Thermostabil.
Wie hier verwendet, verweist „thermostabil" auf eine DNA-Polymerase, welche
gegenüber
der Inaktivierung durch Wärme
resistenter ist. DNA-Polymerasen synthetisieren die Bildung eines
zu einer einzel-strängigen DNA-Matrize
komplementären
DNA-Moleküls
durch Verlängern
eines Primers in die 5'-3'-Richtung. Diese
Aktivität
kann bei mesophilen DNA-Polymerasen durch Wärmebehandlung inaktiviert werden.
Zum Beispiel wird die Aktivität
der T5-DNA-Polymerase durch das Exponieren des Enzyms einer Temperatur
von 90°C
für 30
Sekunden vollständig
inaktiviert. Wie hier verwendet, ist die Aktivität einer thermostabilen DNA-Polymerase
resistenter gegenüber
Wärme-Inaktivierung
als eine mesophile DNA-Polymerase.
Jedoch bedeutet eine thermostabile DNA-Polymerase nicht, dass auf
ein Enzym verwiesen wird, das gegenüber Wärme-Inaktivierung vollständig resistent
ist, und somit kann Wärmebehandlung
die DNA-Polymerase-Aktivität teilweise
reduzieren. Eine thermostabile DNA-Polymerase wird typischerweise ebenfalls
eine höhere
optimale Temperatur aufweisen als mesophile DNA-Polymerasen.
-
3'-nach-5'-Exonuklease-Aktivität. „3'-nach-5'-Exonuklease-Aktivität" ist eine aus dem
Stand der Technik gut bekannte enzymatische Aktivität. Diese
Akti vität
ist oft mit DNA-Polymerasen assoziiert und es wird angenommen, dass
diese in einen DNA-Replikations-„Editier"- oder -Korrektur-Mechanismus einbezogen
ist.
-
Eine „DNA-Polymerase,
die in der 3'-nach-5'-Exonuklease-Aktivität wesentlich
reduziert ist",
wird hier definiert als entweder (1) eine mutierte DNA-Polymerase, die etwa
oder weniger als 10% oder vorzugsweise etwa oder weniger als 1%
der 3'-nach-5'-Exonuklease-Aktivität des entsprechenden
unmutierten, Wild-Typ-Enzyms aufweist, oder (2) eine DNA-Polymerase,
die eine 3'-nach-5'-Exonuklease-spezifische
Aktivität
aufweist, welche weniger als etwa 1 Einheit/mg Protein oder vorzugsweise
etwa oder weniger als 0,1 Einheiten/mg Protein beträgt. Eine
Aktivitäts-Einheit
der 3'-nach-5'-Exonuklease ist definiert als die Aktivitäts-Menge,
die 10 nmol an Substrat-Enden
in 60 min bei 37°C
solubilisiert, wobei, wie in „BRL
1989 Catalogue & Reference
Guide", Seite 5,
beschrieben wird, HhaI-Fragmente des Lambda-DNA-3'-Endes, das mit [
3H]dTTP durch die terminale Desoxynukleotidyl-Transferase (TdT)
markiert war, untersucht werden. Das Protein wird nach dem Verfahren
von Brandford, Anal. Biochem. 72: 248 (1976), gemessen. Als ein
Mittel zum Vergleich weist die natürliche Wild-Typ-T5-DNA-Polymerase
(DNAP) oder die T5-DNAP, die durch pTTQ19-T5-2 kodiert wird, eine
spezifische Aktivität
von etwa 10 Einheiten/mg Protein auf, während die DNA-Polymerase, die durch pTTQ19-T5-2(Exo-)
(
U.S. 5,270,179 ) kodiert
wird, eine spezifische Aktivität
von etwa 0,0001 Einheiten/mg Protein oder 0,001% der spezifischen
Aktivität
des unmodifizierten Enzyms, eine 10
5-fache
Reduktion, aufweist. Den Polymerasen, die in Übereinstimmung mit der Erfindung
verwendet werden, kann die 3'-Exonuklease-Aktivität fehlen
oder sie können
in der 3'-Exonuklease-Aktivität wesentlich
reduziert sein.
-
5'-nach-3'-Exonuklease-Aktivität. „5'-nach-3'-Exonuklease-Aktivität" ist ebenfalls eine
aus dem Stand der Technik gut bekannte enzymatische Aktivi tät. Diese
Aktivität
ist oft mit DNA-Polymerasen, wie zum Beispiel E. coli-PolI- und
Taq-DNA-Polymerase assoziiert.
-
Eine „Polymerase,
die in der 5'-nach-3'-Exonuklease-Aktivität wesentlich
reduziert ist",
wird hier definiert als entweder (1) mutierte oder modifizierte
Polymerase, die etwa oder weniger als 10% oder vorzugsweise etwa
oder weniger als 1% der 5'-nach-3'-Exonuklease-Aktivität des entsprechenden
unmutierten Wild-Typ-Enzyms aufweist, oder (2) eine Polymerase,
die 5'-nach-3'-Exonuklease-spezifische
Aktivität
aufweist, welche weniger als etwa 1 Einheit/mg Protein oder vorzugsweise
etwa oder weniger als 0,1 Einheiten/mg Protein beträgt.
-
Sowohl
die 3'-nach-5'- als auch die 5'-nach-3'-Exonuklease-Aktivität kann auf
Sequenzierungs-Gelen betrachtet werden. Aktive 5'-nach-3'-Exonuklease-Aktivität wird in
einem Sequenzierungs-Gel durch Entfernen von Mononukleotiden und
längerer
Produkte vom 5'-Ende
des wachsenden Primers Produkte unterschiedlicher Größe herstellen.
3'-nach-5'-Exonuklease-Aktivität kann durch Verfolgen des
Abbaus radiomarkierter Primer in einem Sequenzierungs-Gel gemessen
werden. Somit können
die relativen Mengen dieser Aktivitäten (z.B. durch Vergleich der
Wild-Typ- und mutierten oder modifizierten Polymerasen) mit nicht
mehr als Routine-Experimentierung
bestimmt werden.
-
Inhibitorische
Nukleinsäuren.
Die Nukleinsäuren
der vorliegenden Erfindung beinhalten einzel-strängige und doppel-strängige Nukleinsäuren (jedoch
können
andere Strang-Multiplizitäten,
wie zum Beispiel dreifach-strängige (z.B.
Triple-Helix-)Moleküle
verwendet werden), einschließlich
Nukleinsäuren,
die von DNA, RNA, PNA, LNA oder anderen derivatisierten Nukleinsäure-Molekülen oder
einer Kombination davon umfasst werden. Die inhibitorische Nukleinsäure umfasst
eine Sequenz, welche in der Lage ist, bei einem Bedingungs-Satz
(vorzugsweise bei der Umgebungstemperatur) eine Stelle zu bilden,
welche mit dem in der Synthese oder Amplifikati on verwendeten Matrize/Primer-Substrat
mit der Polymerase-Aktivität
um die Bindung am Enzym kompetitiert und unter einem zweiten Bedingungs-Satz
(vorzugsweise erhöhte
Temperaturen) um die Nukleinsäure-Synthese
oder -Amplifikation weniger wirksam kompetitiert. Vorzugsweise ist
die Sequenz der inhibitorischen Nukleinsäure zu dem Primer, der in der
zu inhibierenden Synthese-, Amplifikations- oder Sequenzierungs-Reaktion
verwendet wird, nicht komplementär.
Wie erkannt wird, können
andere Nukleinsäuren
(natürliche,
unnatürliche,
modifizierte, etc.) ausgewählt
und in Übereinstimmung
mit der Erfindung verwendet werden. Solche Auswahl kann durch Bindungsstudien
und/oder Nukleinsäure-Synthese-Inhibitions-Assays erreicht
werden. Die Konstruktion der Nukleinsäure-Sequenzen für die Haarnadelschleifen-Bildung
kann durch den Fachmann erreicht werden. Siehe z.B. Antao, V. P.,
und Tinoco, I., Jr., 1992, Nucl. Acids Res. 20: 819–824. Vorzugsweise
kann der Nukleinsäure-Inhibitor
Nuklease-resistent (3'-nach-5'-Exonuklease und 5'-nach-3'-Exonuklease) und/oder gegenüber Polymerisation
inert gemacht werden. Verfahren, um die Nukleinsäure gegenüber Exonukleasen und Polymerisation
inert zu machen, sind aus dem Stand der Technik bekannt und beinhalten,
zum Beispiel, die Verwendung derivatisierter Nukleinsäure-Moleküle, welche
derivatisierte Nukleotide (zum Beispiel die Verwendung von Phosphoamid-
und/oder Phosphorthioat-anstelle des Phosphat-Gerüsts) und/oder
die Zugabe eines oder mehr Blockmittel zu den inhibitorischen Nukleinsäure-Molekülen der
Erfindung beinhalten können.
Die inhibitorische Nukleinsäure
bildet vorzugsweise eine oder mehr Haarnadelschleifen-Loop-Struktur/en
mit einem doppel-strängigen
Stamm. Der doppel-strängige
Stamm kann blinde („blunt") Enden und/oder
einen einzel-strängigen Überhang
(zum Beispiel am 5'-
und/oder 3'-Terminus) aufweisen,
so konstruiert, dass er das typische Primer/Matrize-Substrat einer
Polymerase nachahmt.
-
Inhibitorische
Nukleinsäuren
der vorliegenden Erfindung werden in den vorliegenden Zusammensetzungen
und Verfahren in einer Synthese-, Sequenzierungs- oder Amplifikations-Reaktion
vorzugsweise bei einer Endkonzent ration verwendet, die ausreichend
ist, solche Synthese, Sequenzierung oder Amplifikation in Gegenwart
eines Polymerase- oder reverse Transkriptase-Enzyms zu verhindern oder zu inhibieren.
Das Verhältnis
der inhibitorischen Nukleinsäure
der Erfindung zur Polymerase oder reversen Transkriptase kann, abhängig von
der verwendeten Polymerase oder reversen Transkriptase, variieren.
Das molare Verhältnis
der inhibitorischen Nukleinsäure
zum Polymerase/reverse Transkriptase-Enzym kann sich für eine Synthese-,
Sequenzierungs- oder Amplifikations-Reaktion auf etwa 0,001–100:1;
0,01–1.000:1;
0,1–10.000:1;
1–100.000:1; 1–5.000.000:1
oder 1–1.000.000:1
erstrecken. Natürlich
werden andere geeignete Verhältnisse
solcher inhibitorischer Nukleinsäuren
zur Polymerase/reverse Transkriptase, die für die Verwendung in der Erfindung
geeignet sind, für
einen Durchschnittsfachmann offensichtlich oder werden mit nicht
mehr als der Routine-Experimentierung
bestimmt.
-
Inhibitorische
Nukleinsäure-Moleküle der Erfindung
können
nach chemischen Standard-Oligonukleotid-Synthese-Techniken (zum
Beispiel Phosporamidit- und anderen aus dem Stand der Technik bekannten Techniken,
siehe U.S.-Patent Nr. 5,529,756) synthetisiert werden. Alternativ
können
rekombinante DNA-Techniken verwendet werden, um die inhibitorischen
Nukleinsäuren
der Erfindung durch Klonieren des interessierenden Nukleinsäure-Moleküls in einen
Vektor, Einführen
des Vektors in die Wirtszelle, Züchten
der Wirtszelle und Isolieren des interessierenden inhibitorischen
Nukleinsäure-Moleküls aus der
Wirtszelle herzustellen. Inhibitorische Nukleinsäure-Moleküle der Erfindung können ebenfalls
aus kommerziellen Quellen für
Handels-Oligonukleotide, wie zum Beispiel Life Technologies, Inc.,
erhalten werden oder können
enzymatisch, zum Beispiel durch die Verwendung von Polymerasen in
Nukleinsäure-Synthese-
oder -Amplifikations-Reaktionen, hergestellt werden.
-
In
einigen Ausführungsformen
können
die Oligonukleotide der vorliegenden Erfindung für therapeutische Zwecke verwendet
werden. In einer bevorzug ten Ausführungsform können die
Oligonukleotide der vorliegenden Erfindung verwendet werden, um
ein Lebewesen (zum Beispiel einen Menschen oder ein Tier) zu behandeln,
das mit einem Virus, das die reverse Transkriptase-Aktivität zum Replizieren
erfordert, infiziert wurde. Zur therapeutischen Behandlung können die
Oligonukleotide als eine pharmazeutisch verträgliche Zusammensetzung verabreicht
werden, in welcher ein oder mehr Oligonukleotid/e der vorliegenden
Erfindung mit einem oder mehr Träger/n,
Verdickungsmittel/n, Verdünnungsmittel/n,
Puffer/n, Konservierungsstoff/en, Oberflächen-aktiven Mittel/n, Exzipient/en
und Ähnlichen
gemischt sein kann. Pharmazeutische Zusammensetzungen können ebenfalls
einen oder mehr zusätzliche/n
aktive/n Inhaltsstoff/e, wie zum Beispiel antimikrobische Mittel, Anti-Entzündungsmittel,
Anästhetika
und Ähnliche
zusätzlich
zu den Oligonukleotiden beinhalten.
-
Die
pharmazeutischen Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung können auf
jede Weise verabreicht werden, die gewöhnlich zum Verabreichen pharmazeutischer
Zusammensetzungen verwendet werden. Zum Beispiel kann die Verabreichung
topisch (einschließlich
opthalmisch, vaginal, rektal, intranasal), oral, durch Inhalation
oder parenteral, zum Beispiel durch intravenösen Tropf oder subkutane, intraperitoneale
oder intramuskuläre
Injektion durchgeführt
werden.
-
Pharmazeutische
Zusammensetzungen, die für
topische Verabreichung formuliert werden, können Salben, Lotionen, Cremes,
Gele, Tropfen, Zäpfchen,
Sprays, Flüssigkeiten
und Pulver beinhalten. Jeder kommerzielle pharmazeutische Exzipient,
wie zum Beispiel Träger,
wässrige,
Pulver-förmige
oder ölige
Basen, Verdickungsmittel und Ähnliche
können
verwendet werden.
-
Pharmazeutische
Zusammensetzungen, die für
orale Verabreichung formuliert werden, können in der Form eines oder
mehr Pulver/n, Granulats/en, Suspension/en oder Lösung/en
in Wasser oder nicht-wässrigen Medien,
Kapsel/n, Päckchen
oder Tablette/n vorliegen. Pharmazeutische Zusammenset zungen, die
für orale Verabreichung
formuliert werden, können
zusätzlich
Verdickungsmittel, Aromastoffe, Verdünnungsmittel, Emulgatoren,
Dispergierhelfer, Bindemittel oder Ähnliche umfassen.
-
Pharmazeutische
Zusammensetzungen, die für
parenterale Verabreichung formuliert werden, können sterile wässrige Lösungen beinhalten,
welche ebenfalls Puffer, Verdünnungsmittel
und andere geeignete Additive enthalten können.
-
Die
pharmazeutischen Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung können in
einer therapeutisch wirksamen Dosis verabreicht werden. Eine therapeutisch
wirksame Dosis ist eine Dosis, welche die Replikation des Viruses
innerhalb des Wirts inhibiert. Es ist nicht notwendig, dass die
Replikation des Viruses vollständig
eliminiert wird, damit eine Behandlung therapeutisch wirksam ist.
Die Reduktion der Replikationsrate des Viruses kann eine therapeutische
Wirkung sein. Eine oder mehr Dosis/Dosen der pharmazeutischen Zusammensetzungen
der vorliegenden Erfindung können
einmal oder mehrmals täglich
für eine
Dauer der Behandlung verabreicht werden, welche eine einzelne Verabreichung
sein kann oder mehrere Verabreichungen pro Tag für eine Dauer von einigen Tagen
bis einigen Monaten oder bis eine Heilung bewirkt wird oder eine Minderung
des Krankheitszustandes erreicht wird, sein können. Der Durchschnittsfachmann
kann die optimalen Dosen, Dosierungswege und Frequenz, mit welcher
die Dosen verabreicht werden sollten, leicht bestimmen.
-
Polymerasen.
Enzyme mit Polymerase-Aktivität,
an welche die inhibitorischen Nukleinsäuren der vorliegenden Erfindung
binden oder mit denen sie interagieren können, beinhalten jedes beliebige
Enzym, das in Nukleinsäure-Synthese-, -Amplifikations-
oder -Sequenzierungs-Reaktionen verwendet wird. Solche Polymerasen
beinhalten, ohne darauf beschränkt
zu sein, Polymerasen (DNA- und RNA-Polymerasen) und reverse Transkriptasen.
DNA-Polymerase beinhaltet,
ohne darauf beschränkt
zu sein, Thermus thermophi lus(Tth)-DNA-Polymerase, Thermus aquaticus(Taq)-DNA-Polymerase,
Thermotoga neopolitana(Tne)-DNA-Polymerase, Thermotoga maritima(Tma)-DNA-Polymerase, Thermococcus
litoralis(Tli oder VENTTM)-DNA-Polymerase, Pyrococcus
furiosus(Pfu)-DNA-Polymerase, DEEPVENTTM-DNA-Polymerase, Pyrococcus
woosii(Pwo)-DNA-Polymerase, Pyrococcus sp KOD2(KOD)-DNA-Polymerase,
Bacillus sterothermophilus(Bst)-DNA-Polymerase, Bacillus caldophilus(Bca)-DNA-Polymerase,
Sulfolobus acidocaldarius(Sac)-DNA-Polymerase, Thermoplasma acidophilum(Tac)-DNA-Polymerase, Thermus
flavus(Tfl/Tub)-DNA-Polymerase, Thermus ruber(Tru)-DNA-Polymerase, Thermus
brockianus(DYNAZYMETM)-DNA-Polymerase, Methanobacterium
thermoautotrophicum(Mth)-DNA-Polymerase, Mycobacterium(Mtb, Mlep)-DNA-Polymerase,
E. coli-pol I-DNA-Polymerase, T5-DNA-Polymerase,
T7-DNA-Polymerase und allgemein pol I-Typ-DNA-Polymerasen und Mutanten, Varianten
und Derivate davon. RNA-Polymerasen, wie
zum Beispiel T3, T5 und SP6 und Mutanten, Varianten und Derivate
davon können
ebenfalls in Übereinstimmung
mit der Erfindung verwendet werden.
-
Die
in der vorliegenden Erfindung verwendeten Nukleinsäure-Polymerasen
können
mesophil oder thermophil sein und sind vorzugsweise thermophil.
Bevorzugte mesophile DNA-Polymerasen beinhalten die pol I-Familie
der DNA-Polymerasen (und deren entsprechende Klenow-Fragmente),
wobei jede beliebige von ihnen aus einem Organismus, wie zum Beispiel
E. coli, H. influenzae, D. radiodurans, H. pylori, C. aurantiacus, R.
Prowazekii, T. pallidum, Synechocysis sp., B. subtilis, L. lactis,
S. pneumoniae, M. tuberculosis, M. leprae, M. smegmatis, Bakteriophage
L5, phi-C31, T7, T3, T5, SP01, SP02, mitochondrial aus S. cerevisiae
MIP-1 und aus eukaryontischem C. elegans und D. melanogaster (Astatke,
M., et al., 1998, J. Mol. Biol. 278, 147–165), pol III-Typ-DNA-Polymerase,
isoliert aus allen beliebigen Quellen, und Mutanten, Derivaten oder
Varianten davon und Ähnliches.
Bevorzugte thermostabile DNA-Polymerasen, die in den Verfahren und
Zusammensetzungen der Erfindung verwendet werden können, beinhalten
Taq-, Tne-, Tma-, Pfu-, KOD-, Tfl-, Tth-Stoffel-Fragment-, VENTTM- und DEEPVENTTM-DNA-Polymerasen
und Mutanten, Varianten und Derivate davon (U.S.-Patent Nr. 5,436,149;
U.S.-Patent 4,889,818; U.S.-Patent 4,965,188; U.S.-Patent 5,079,352;
U.S.-Patent 5,614,365; U.S.-Patent 5,374,553; U.S.-Patent 5,270,179;
U.S.-Patent 5,047,342; U.S.-Patent No. 5,512,462; WO 92/06188; WO
92/06200; WO 96/10640; WO 97/09451; Barnes, W. M., Gene 112: 29–35 (1992);
Lawyer, F. C., et al., PCR Meth. Appl. 2: 275–287 (1993); Flaman, J.-M,
et al., Nucl. Acids Res. 22(15): 3259–3260 (1994)).
-
Reverse
Transkriptasen zur Verwendung in dieser Erfindung beinhalten jedes
beliebige Enzym mit reverse Transkriptase-Aktivität. Solche
Enzyme beinhalten, ohne darauf beschränkt zu sein, retrovirale reverse Transkriptase,
Retrotransposon-reverse Transkriptase, Hepatitis B-reverse Transkriptase,
Blumenkohl-Mosaikvirus-reverse Transkriptase, bakterielle reverse
Transkriptase, Tth-DNA-Polymerase, Taq-DNA-Polymerse (Saiki, R.
K., et al., Science 239: 487–491
(1988); U.S.-Patent Nr. 4,889,818 und 4,965,188), Tne-DNA-Polymerase (WO 96/10640
und WO 97/09451), Tma-DNA-Polymerase (U.S.-Patent Nr. 5,374,553)
und Mutanten, Varianten oder Derivate davon (siehe z.B. WO 97/09451
und WO 98/47912). Bevorzugte Enzyme zur Verwendung in der Erfindung
beinhalten solche Enzyme, die reduzierte, wesentlich reduzierte
oder eliminierte Rnase H-Aktivität
aufweisen. Einem Enzym, das „in
Hinblick auf die Rnase H-Aktivität
wesentlich reduziert ist",
bedeutet, dass das Enzym weniger als etwa 20%, bevorzugter weniger
als etwa 15%, 10% oder 5% und am meisten bevorzugt weniger als etwa
2% der Rnase H-Aktivität
des entsprechenden Wildtyp- oder Rnase H+-Enzyms, wie zum Beispiel
Wildtyp-Moloney-Maus-Leukämie-Virus(M-MLV, „Moloney
Murine Leukemia Virus")-, Vogel-Myeloblastosis-Virus(AMV, „Avian
Myeloblastosis Virus")-
oder Rous-Sarkom-Virus(RSV, „Rous
Sarcoma Virus")-reverse
Transkriptasen aufweist. Die Rnase H-Aktivität jedes beliebigen Enzyms kann
durch eine Vielfalt an Assays bestimmt werden, wie zum Beispiel
solche Assays, die zum Beispiel in U.S.-Patent Nr. 5,244,797, in
Kotewicz, M. L., et al., Nucl. Acids Res. 16: 265 (1988) und in
Gerard, G. F., et al., FOCUS 14(5): 91 (1992), beschrieben werden,
von denen die Offenbarungen hier vollständig durch Bezugnahme aufgenommen
werden. Besonders bevorzugte Polypeptide zur Verwendung in der Erfindung
beinhalten, ohne darauf beschränkt
zu sein, M-MLV H–-reverse Transkriptase,
RSV H–-reverse
Transkriptase, AMV H–-reverse Transkriptase,
RAV („rouse-associated
virus", Rous-assoziiertes
Virus) H–-reverse
Transkriptase, MAV („myeloblastosis-associated virus", Myeloblastosis-assoziiertes
Virus) H–-reverse
Transkriptase und HIV H–-reverse Transkriptase
(siehe U.S.-Patent Nr. 5,244,797 und WO 98/47912). Es wird jedoch
von einem Durchschnittsfachmann verstanden, dass jedes beliebige
Enzym, das in der Lage ist, ein DNA-Molekül aus einem Ribonukleinsäure-Molekül (d.h.,
das reverse Transkriptase-Aktivität aufweist), herzustellen,
in den Zusammensetzungen, Verfahren und Kits der Erfindung äquivalent
verwendet werden kann.
-
Die
Enzyme mit Polymerase-Aktivität
zur Verwendung in der Erfindung, können kommerziell erhalten werden,
zum Beispiel von Life Technologies, Inc. (Rockville, Maryland),
Perkin-Elmer (Branchburg, New Jersey), New England BioLabs (Beverly,
Massachusetts) oder Boehringer Mannheim Biochemicals (Indianapolis, Indiana).
Die Enzyme mit reverse Transkriptase-Aktivität zur Verwendung in der Erfindung
können
kommerziell erhalten werden, zum Beispiel von Life Technologies,
Inc. (Rockville, Maryland), Pharmacia (Piscataway, New Jersey),
Sigma (Saint Louis, Missouri) oder Boehringer Mannheim Biochemicals
(Indianapolis, Indiana). Alternativ können die Polymerasen oder reverse
Transkriptasen mit Polymerase-Aktivität aus deren natürlichen
viralen oder bakteriellen Quellen gemäß Standardverfahren zum Isolieren
und Aufreinigen natürlicher
Proteine, die einem Durchschnittsfachmann gut bekannt sind (siehe
z.B. Houts, G. E., et al., J. Virol. 29: 517 (1979)) isoliert werden.
Zusätzlich
können
solche Polymerasen/reverse Transkriptasen durch rekombinante DNA-Techniken,
die einem Durchschnittsfachmann bekannt sind (siehe z.B. Kotewicz,
M. L., et al., Nucl. Acids Res. 16: 265 (1988); U.S.-Patent Nr.
5,244,797; WO 98/47912; Soltis, D. A., und Skalka, A. M., Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 85: 3372–3376 (1988))
hergestellt werden. Beispiele fürn
Polymerase-Aktivität-
und reverse Transkriptase-Aktivität-aufweisene Enzyme, können jedes
beliebige aus den in der vorliegenden Anmeldung beschriebenen Enzymen
beinhalten.
-
Verfahren zur Nukleinsäure-Synthese,
-Amplifikation und -Sequenzierung
-
Die
inhibitorischen Nukleinsäuren
und -Zusammensetzungen der Erfindung können in Verfahren zur Synthese
von Nukleinsäuren
verwendet werden. Insbesondere wurde entdeckt, dass die vorliegenden
inhibitorischen Nukleinsäuren
und -Zusammensetzungen nicht-spezifische Nukleinsäure-Synthese, insbesondere in
Amplifikations-Reaktionen, wie zum Beispiel der Polymerase-Ketten-Reaktion
(PCR, „polymerase
chain reaction"),
reduzieren. Die vorliegenden inhibitorischen Nukleinsäuren und
-Zusammensetzungen können
deshalb in jedem beliebigen Verfahren verwendet werden, das die
Synthese von Nukleinsäure-Moleküle, wie
zum Beispiel DNA- (einschließlich
cDNA-) und RNA-Molekülen
erfordert. Verfahren, in welchen die inhibitorischen Nukleinsäuren und
Zusammensetzungen der Erfindung vorteilhaft verwendet werden können, beinhalten, ohne
darauf beschränkt
zu sein, Nukleinsäure-Synthese-Verfahren
und Nukleinsäure-Amplifikations-Verfahren (einschließlich „Hot-Start"-Synthese oder -Amplifikation),
in welchen die Reaktion bei einer Temperatur aufgebaut wird, bei
der die inhibitorische Nukleinsäure
die DNA-Synthese oder -Amplifikation kompetitiv inhibieren kann
und die Synthese- oder Amplifikations-Reaktion durch Erhöhen der
Temperatur, um die kompetitive Inhibition durch den Inhibitor der
Polymerasen zu reduzieren, initiiert wird, wobei somit ermöglicht wird,
dass die Nukleinsäure-Synthese
oder -Amplifikation stattfindet.
-
Nukleinsäure-Synthese-Verfahren
gemäß diesem
Aspekt der Erfindung können
eine oder mehr Stufe/n umfassen. Zum Beispiel stellt die Erfindung
ein Verfahren zum Synthetisieren eines Nukleinsäure-Moleküls bereit, umfassend (a) Mischen
einer Nukleinsäure-Matrize
mit einem oder mehr Primer/n und einer oder mehr inhibitorischen
Nukleinsäure/n
der vorliegenden Erfin dung (welche gleich oder unterschiedlich sein
können)
und einem oder mehr Enzym/en mit Polymerase- oder reverse Transkriptase-Aktivität, um eine
Mischung zu bilden; (b) Inkubieren der Mischung unter Bedingungen,
die ausreichend sind, um die Nukleinsäure-Synthese zu inhibieren
oder zu verhindern; und (c) Inkubieren der Mischung unter Bedingungen,
die ausreichend sind, um ein erstes Nukleinsäure-Molekül zu der gesamten oder einem
Teil der Matrize komplementär
zu machen. Gemäß diesem
Aspekt der Erfindung kann die Nukleinsäure-Matrize ein DNA-Molekül, wie zum
Beispiel ein cDNA-Molekül
oder -Bibliothek, oder ein RNA-Molekül, wie zum Beispiel ein mRNA-Molekül, oder
Population an Molekülen
sein. Bedingungen, die ausreichend sind, um die Synthese zu ermöglichen,
wie zum Beispiel pH, Temperatur, Ionenstärke und Inkubationszeiten,
können
gemäß dem Fachmann
bekannten Routine-Verfahren optimiert werden.
-
In Übereinstimmung
mit der Erfindung können
die Vorgabe- oder Matrize-Nukleinsäure-Moleküle oder -Bibliotheken
aus Population an Nukleinsäure-Molekülen gebildet
werden, die aus natürlichen
Quellen, wie zum Beispiel einer Vielfalt an Zellen, Geweben, Organen
oder Organismen, erhalten werden. Zellen, die als Quellen für Nukleinsäure-Moleküle verwendet
werden können,
können
prokaryotisch (bakterielle Zellen, einschließlich solcher Zellen von Arten
der Gattungen Escherichia, Bacillus, Serratia, Salmonella, Staphylococcus,
Streptococcus, Clostridium, Chlamydia, Neisseria, Treponema, Mycoplasma,
Borrelia, Legionella, Pseudomonas, Mycobacterium, Helicobacter,
Erwinia, Agrobacterium, Rhizobium und Streptomyces) oder eukaryontisch
(einschließlich
Pilzen (insbesondere Hefen), Pflanzen, Protozoen und anderen Parasiten
und Lebewesen, einschließlich
Insekten, insbesondere Drosophilia spp.-Zellen), Nematoden (insbesondere
Caenorhabditis elegans-Zellen) und Säugetieren (insbesondere humaner
Zellen)).
-
Nachdem
die Ausgangs-Zellen, -Gewebe, -Organe oder andere -Proben erhalten
werden, können
Nukleinsäure-Moleküle (wie
zum Beispiel DNA, RNA (z.B. mRNA- oder Poly-A+-RNA-)Moleküle) isoliert
werden oder cDNA-Moleküle
oder -Bibliotheken durch Methoden, die aus dem Stand der Technik
gut bekannt sind, hieraus präpariert
werden (siehe, z.B. Maniatis, T., et al., Cell 15: 687–701 (1978);
Okayama, H., und Berg, P., Mol. Cell. Biol. 2: 161–170 (1982);
Gubler, U., und Hoffman, B. J., Gene 25: 263–269 (1983)).
-
In
der Anwendung eines bevorzugten Aspekts der Erfindung kann ein erstes
Nukleinsäure-Molekül durch
Mischen einer Nukleinsäure-Matrize
synthetisiert werden, die wie oben beschrieben erhalten wird, welche
vorzugsweise ein DNA-Molekül
oder ein RNA-Molekül,
wie zum Beispiel ein mRNA-Molekül oder ein
Poly-A+-RNA-Molekül,
ist, mit einem oder mehr der oben beschriebenen Enzyme mit Polymerase-Aktivität, zu welchen
die inhibitorischen Nukleinsäuren
oder -Zusammensetzungen der Erfindung zugegeben wurden, um eine
Mischung zu bilden. Die Synthese eines ersten Nukleinsäure-Moleküls, das
zu der gesamten oder einem Teil der Nukleinsäure-Matrize komplementär ist, wird vorzugsweise nach
Erhöhen
der Temperatur der Reaktion und somit Reduzieren der kompetitiven
Inhibition der inhibitorischen Nukleinsäure der vorliegenden Erfindung
erreicht, wobei die reverse Transkription (im Fall einer RNA-Matrize)
und/oder Polymerisation des Vorgabe- oder Matrize-Nukleinsäure-Moleküls begünstigt wird.
Solche Synthese wird vorzugsweise in Gegenwart von Nukleotiden (z.B.
Desoxyribonukleosidtriphosphaten (dNTPs), Didesoxyribonukleosidtriphosphat
(ddNTPs) oder Derivaten davon) erreicht.
-
Natürlich werden
andere Techniken der Nukleinsäure-Synthese,
in welchen die inhibitorischen Nukleinsäuren, -Zusammensetzungen und
Verfahren der Erfindung vorteilhaft verwendet werden können, für einen Durchschnittsfachmann
leicht ersichtlich sein.
-
In
anderen Aspekten der Erfindung können
die inhibitorischen Nukleinsäuren
und -Zusammensetzungen der Erfindung in Verfahren zum Amplifizieren
oder Sequenzieren von Nukleinsäure-Molekülen verwendet werden.
Nukleinsäure-Amplifikations-Verfahren
gemäß diesem
Aspekt der Erfindung können
zusätzlich
die Verwendung eines oder mehr Polypeptids/e mit reverse Transkriptase-Aktivität in Verfahren,
die im Stand der Technik allgemein als einstufige (z.B. einstufige
RT-PCR) oder zweistufige (z.B. RT-PCR) reverse Transkriptase-Amplifikations-Reaktionen
bekannt sind, umfassen. Zur Amplifikation langer Nukleinsäure-Moleküle (z.B. größer als
etwa 3–5
kb in der Länge)
kann eine Kombination aus DNA-Polymerasen, wie in WO 98/06736 und WO
95/16028 beschrieben, verwendet werden.
-
Amplifikations-Verfahren
gemäß diesem
Aspekt der Erfindung können
eine oder mehr Stufe/n umfassen. Zum Beispiel stellt die Erfindung
ein Verfahren zum Amplifizieren eines Nukleinsäure-Moleküls bereit, umfassend (a) Mischen
eines oder mehr Enzyms/e mit Polymerase-Aktivität mit den inhibitorischen Nukleinsäuren oder
-Zusammensetzungen der Erfindung und einer oder mehr Nukleinsäure-Matrize/n;
(b) Inkubieren der Mischung unter Bedingungen, die ausreichend sind,
um die Nukleinsäure-Amplifikation
zu inhibieren oder zu verhindern; und (c) Inkubieren der Mischung
unter Bedingungen, die ausreichend sind, um es dem Enzym mit Polymerase-Aktivität zu ermöglichen,
ein oder mehr Nukleinsäure-Molekül/e zu amplifizieren,
das/die zu den gesamten oder einem Teil der Matrizen komplementär ist/sind.
Die Erfindung stellt ebenfalls Nukleinsäure-Moleküle bereit, die durch solche
Verfahren amplifiziert werden.
-
Allgemeine
Verfahren zur Amplifikation und Analyse von Nukleinsäure-Molekülen oder
-Fragmenten sind einem Durchschnittsfachmann gut bekannt (siehe
z.B. U.S.-Patent Nr. 4,683,195; 4,683,202 und 4,800,159; Innis,
M. A., et al., Hrsg., PCR Protocols: A Guide to Methods and Applications,
San Diego, Kalifornien: Academic Press, Inc. (1990); Griffin, H.
G., und Grien, A. M., Hrsg., PCR Technology: Current Innovations,
Boca Raton, Florida: CRC Press (1994)). Zum Beispiel beinhalten
Amplifikations-Verfahren,
welche in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung verwendet werden können, die
PCR (U.S.-Patent Nr. 4,683,195 und 4,683,202), Strand-Ersetzungs-Amplifikation
(SDA, „Strand
Displacement Amplification"; U.S.-Patent
Nr. 5,455,166;
EP 0 684 315 ),
Nukleinsäure-Sequenz-basierte
Amplifikation (NASBA, „Nucleic Acid
Sequenced-Based Amplification";
U.S.-Patent Nr. 5,409,818;
EP
0 829 822 ).
-
Typischerweise
umfassen diese Amplifikations-Verfahren: (a) Mischen eines oder
mehr Enzyms/e mit Polymerase-Aktivität mit einer oder mehr inhibitorischen
Nukleinsäure/n
der vorliegenden Erfindung, um einen Komplex (Protein-Nukleinsäure) zu
bilden; (b) Mischen der Nukleinsäure-Probe
mit dem Komplex aus (a) in Gegenwart einer oder mehr Primer-Sequenz/en
und (c) Amplifizieren der Nukleinsäure-Probe, um eine Sammlung
an amplifizierten Nukleinsäure-Fragmenten,
vorzugsweise durch PCR oder äquivalente
automatisierte Amplifikations-Technik, zu erzeugen.
-
Nach
der Amplifikation oder Synthese durch die Verfahren der vorliegenden
Erfindung können
die amplifizierten oder synthetisierten Nukleinsäure-Fragmente für weitere Verwendung oder Charakterisierung
isoliert werden. Diese Stufe wird gewöhnlich durch Separierung der
amplifizierten oder synthetisierten Nukleinsäure-Fragmente über die
Größe oder
durch jedes beliebige physikalische oder biochemische Mittel, einschließlich Gel-Elektrophorese, Kapillar-Elektrophorese,
Chromatographie (einschließlich
Größen- Affinitäts- und
Immuno-Chromatographie), Dichte-Gradienten-Zentrifugation und Immuno-Adsorption,
erreicht. Separierung der Nukleinsäure-Fragmente durch Gel-Elektrophorese
wird besonders bevorzugt, da diese ein schnelles und hochreproduzierbares
Mittel zur sensitiven Separierung einer Vielzahl an Nukleinsäure-Fragmente
bereitstellt und direkten, simultanen Vergleich der Fragmente in
verschiedenen Proben der Nukleinsäuren gestattet. Man kann diesen
Ansatz in einer anderen bevorzugten Ausführungsform ausdehnen, um diese
Fragmente oder jedes beliebige Nukleinsäure-Fragment, das durch die
Verfahren der Erfindung amplifiziert oder synthetisiert wurde, zu
isolieren und zu charakterisieren. Somit ist die Erfindung ebenfalls
auf isolierte Nukleinsäure-Moleküle gerichtet,
die durch die Amplifikation- oder Synthese-Verfahren der Erfindung
hergestellt werden.
-
In
dieser Ausführungsform
werden ein oder mehr der amplifizierten oder synthetisierten Nukleinsäure-Fragmente
aus dem Gel, welches für
die Identifizierung (siehe oben) verwendet wurde, gemäß Standard-Techniken,
wie zum Beispiel Elektroelution oder physikalischem Ausschneiden,
entnommen. Die isolierten einzigartigen Nukleinsäure-Fragmente können danach
in Standard-Vektoren, einschließlich
Expressions-Vektoren, die für
die Transfektion oder Transformation einer Vielfalt an prokaryontischen
(bakteriellen) oder eukaryontischen (Hefe-, Pflanzen- oder Lebewesen-,
einschließlich
humaner und anderer Säugetier-)Zellen
geeignet sind, eingeführt
werden. Alternativ können
Nukleinsäure-Moleküle, die
durch die Verfahren der Erfindung hergestellt werden, zum Beispiel
durch Sequenzierung (z.B., Bestimmen der Nukleotid-Sequenz der Nukleinsäure-Fragmente)
durch Verfahren, die unten beschrieben werden, und andere, die Stand
der Technik sind (siehe z.B. U.S.-Patent Nr. 4,962,022 und 5,498,523,
welche auf DNA-Sequenzierungs-Verfahren
gerichtet sind) weiter charakterisiert werden.
-
Nukleinsäure-Sequenzierungs-Verfahren
gemäß der Erfindung
können
eine oder mehr Stufe/n umfassen. Zum Beispiel stellt die Erfindung
ein Verfahren zur Sequenzierung eines Nukleinsäure-Moleküls bereit, umfassend (a) Mischen
eines Enzyms mit Polymerase-Aktivität mit einer oder mehr inhibitorischen
Nukleinsäure/n
der vorliegenden Erfindung, einem zu sequenzierenden Nukleinsäure-Molekül, einem
oder mehr Primer/n, einem oder mehr Nukleotid/en und einem oder
mehr Terminations-Mittel/n (wie zum Beispiel einem Didesoxynukleotid),
um eine Mischung zu bilden; (b) Inkubieren der Mischung unter Bedingungen,
die ausreichend sind, um die Nukleinsäure-Sequenzierung oder -Synthese zu inhibieren
oder zu verhindern; (c) Inkubieren der Mischung unter Bedingungen,
die ausreichend sind, um eine Population an Molekülen zu synthetisieren,
die zu dem gesamten oder einem Teil des zu sequenzierenden Moleküls komplementär sind;
und (d) Separieren der Population, um die Nukleotid-Sequenz des
gesamten oder eines Teils des zu sequenzierenden Moleküls zu bestimmen.
-
Nukleinsäure-Sequenzierungs-Techniken,
welche die vorliegenden inhibitorischen Moleküle oder -Zusammensetzungen
einsetzen können,
beinhalten Didesoxy-Sequenzierungs-Verfahren, wie zum Beispiel solche
Verfahren, die in U.S.-Patent Nr. 4,962,022 und 5,498,428 offenbart
werden.
-
Vektoren und Wirtszellen
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ebenfalls Vektoren, welche ein inhibitorisches
Nukleinsäure-Molekül der vorliegenden
Erfindung umfassen. Weiter betrifft die Erfindung Wirtszellen, welche
die inhibitorischen Nukleinsäuren
der Erfindung enthalten, und vorzugsweise Wirtszellen, die rekombinante
Vektoren umfassen, die solche Nukleinsäuren enthalten, und Verfahren
zur Herstellung der Nukleinsäuren
der Erfindung unter Verwendung dieser Vektoren und Wirtszellen.
Die Nukleinsäure-Synthese-
und -Amplifikations-Produkte,
die durch die Verfahren der Erfindung hergestellt werden, können ebenfalls
in Vektoren und Wirtszellen in Übereinstimmung mit
der Erfindung kloniert werden, um die Herstellung solcher Nukleinsäure-Moleküle oder
Proteine, die durch solche Nukleinsäure-Moleküle kodiert werden, zu ermöglichen.
-
Die
Vektoren werden vorzugsweise mindestens einen selektierbaren Marker
beinhalten. Solche Marker beinhalten, ohne darauf beschränkt zu sein,
Antibiotikum-Resistenz-Gene, wie zum Beispiel Tetracyclin- oder
Ampicillin-Resistenz-Gene,
zum Kultivieren in E. coli und anderen Bakterien.
-
Repräsentative
Beispiele geeigneter Wirtszellen beinhalten, ohne darauf beschränkt zu sein,
bakterielle Zellen, wie zum Beispiel E. coli, Streptomyces spp.,
Erwinia spp., Klebsiella spp. und Salmonella typhimurium. E. coli
ist als eine Wirtszelle bevorzugt und besonders bevorzugt sind E.
coli-Stämme
DH10B und StbI2, welche kommerziell erhältlich sind (Life Technologies,
Inc., Rockville, Maryland).
-
Nukleinsäure-Herstellung
-
Wie
oben erwähnt,
sind die Verfahren der vorliegenden Erfindung für die Herstellung jeder beliebigen Nukleinsäure oder
jedes beliebigen Proteins, das durch solches Nukleinsäure-Molekül kodiert
wird, über
die Einführung
der oben beschriebenen Nukleinsäure-Moleküle oder
Vektoren in eine Wirtszelle und Isolierung des Nukleinsäure-Moleküls aus der
Wirtszelle, oder Isolierung des Proteins aus der Wirtszelle, die
das Nukleinsäure-Molekül exprimiert,
geeignet. Einführung
der Nukleinsäure-Moleküle oder
Vektoren in eine Wirtszelle, um eine transformierte Wirtszelle herzustellen,
kann durch Calciumphosphat-Transfektion, Calciumchlorid-Transformation,
DEAE-Dextran-vermittelte Transfektion, kationische Lipid-vermittelte
Transfektion, Elektroporation, Transduktion, Infektion oder andere
Verfahren bewirkt werden. Solche Verfahren werden in vielen Standard-Labor-Handbüchern, wie
zum Beispiel Davis et al., Basic Methods in Molecular Biology (1986),
beschrieben. Vorzugsweise werden für solche Transformations-Reaktionen
chemisch kompetente oder elektrokompetente Zellen verwendet. Nachdem
transformierte Wirtszellen erhalten wurden, können die Zellen unter allen
möglich
physiologisch kompatiblen pH- und Temperatur-Bedingungen in jedem beliebigen geeigneten Nährstoff-Medium,
das vergleichbare Quellen für
Kohlenstoff, Stickstoff und essentielle Mineralien, die das Wirtszell-Wachstum
unterstützen,
kultiviert werden. Zum Beispiel umfassen bestimmte Expressions-Vektoren regulatorische
Regionen, welche Zellwachstum bei bestimmten Temperaturen oder die
Zugabe bestimmter Chemikalien oder Induktions-Mittel für das Zellwachstum
erfordern. Geeignete Kultivierungsmedien und -bedingungen für die oben
beschriebenen Wirtszellen und Vektoren sind aus dem Stand der Technik
gut bekannt. Nach deren Herstellung in den Wirtszellen kann die
interessierende Nukleinsäure
oder das interessierende Protein durch verschiedene Techniken isoliert
werden. Um die interessierende Nukleinsäure oder das interessierende
Protein aus den Wirtszellen freizusetzen, werden die Zellen vorzugsweise lysiert
oder zerbrochen. Diese Lyse kann durch In-Kontakt-Bringen der Zellen
mit einer hypotonischen Lösung,
durch Behandlung mit einem Zellwand-spaltenden Enzym, wie zum Beispiel
Lysozym, durch Ultrabeschallung, durch Hochdruck-Behandlung oder
durch eine Kombination der oben beschriebenen Verfahren erreicht
werden. Andere Verfahren der bakteriellen Zell-Spaltung und -Lyse,
die einem Durchschnittsfachmann bekannt sind, können ebenfalls verwendet werden.
-
Nach
der Spaltung kann die Nukleinsäure
oder die Proteine aus der zellulären
Debris durch jede beliebige Technik separiert werden, die für die Separierung
von Partikeln in komplexen Mischungen geeignet ist. Die Nukleinsäuren oder
Proteine können
danach durch gut bekannte Isolierungs-Techniken aufgereinigt werden. Geeignete
Techniken zur Aufreinigung beinhalten, ohne darauf beschränkt zu sein,
Ammoniumsulfat- oder Ethanol-Präzipitation,
Säure-Extraktion,
Elektrophorese, Immunoadsorption, CsCl-Zentrifugation, Anionen- oder Kationen-Austausch-Chromatographie,
Phosphocellulose-Chromatographie, hydrophobe Interaktions-Chromatographie,
Affinitäts-Chromatographie,
Immunoaffinitäts-Chromatographie,
Größenausschluss-Chromatographie,
Flüssig-Chromatographie (LC, „liquid
chromatography"),
Hochleistungs-LC (HPLC, „high
performance LC"),
Schnell-Leistungs-LC (FPLC, „fast
performance LC"),
Hydroxylapatit-Chromatographie und Lectin-Chromatographie.
-
Kits
-
Die
vorliegende Erfindung stellt ebenfalls Kits zur Verwendung in der
Synthese, Amplifikation oder Sequenzierung von Nukleinsäure-Molekülen bereit.
Kits gemäß diesem
Aspekt der Erfindung können
einen oder mehr Behälter,
wie zum Beispiel Fläschchen,
Röhrchen,
Ampullen, Flaschen und Ähnliche,
umfassen, welche/r eine oder mehr der inhibitorischen Nukleinsäuren und/oder
-Zusammensetzungen der Erfindung umfassen können.
-
Die
Kits der Erfindung können
ein oder mehr aus den folgenden Komponenten umfassen: (i) eine oder mehr
Nukleinsäure/n
oder -Zusammensetzung/en der Erfindung; (ii) eine oder mehr Polymerase/n
und/oder reverse Transkriptase/n; (iii) einen oder mehr geeignete/n
Puffer oder puffernde/s Salze; (iv) ein oder mehr Nukleotid/e und
(v) ein oder mehr Primer.
-
Es
wird für
einen Durchschnittsfachmann des relevanten Standards der Technik
leicht offensichtlich, dass andere geeignete Modifikationen und
Anpassungen an die Verfahren und Anwendungen, die hierin beschrieben
werden, offensichtlich sind und, ohne sich vom Umfang der Erfindung
oder jeder beliebigen Ausführungsform
davon zu entfernen, durchgeführt
werden können.
Nachdem die vorliegende Erfindung jetzt im Detail beschrieben wurde,
wird diese besser durch den Verweis auf die folgenden Beispiele
klarer, welche hierin nur zu Zwecken der Veranschaulichung beinhaltet
sind und die die Erfindung nicht beschränken sollen.
-
Beispiel 1
-
Nukleinsäure-Inhibitoren
-
Nukleinsäure-Inhibitoren
wurden durch Life Technologies, Inc. synthetisiert und wurden über HPLC oder
PAGE aufgereinigt.
-
Nukleinsäure-Inhibitor
A (34-mer)
-
Nukleinsäure-Inhibitor
B (55-mer)
-
Bei
der Umgebungstemperatur bilden die oberen Sequenzen eine Haarnadelschleifen-ähnliche
Struktur (Antao und Tinoco, 1992, siehe oben), siehe Strukturen
unten.
-
In
einigen Ausführungsformen
kann der 3'-Terminus
des Inhibitors A am 3'-Terminus mit einem
Didesoxythymintriphosphat unter Verwendung einer Klenow-Fragment-Mutante
(F762Y) der DNA-Polymerase I (Escherichia coli) oder der T7-DNA-Polymerase
(Tabor, S., und Richardson, C. C., 1995, Proc. Natl. Acad. Sci. USA
92, 6339–6343)
verdeckt („capped") sein. Der 3'-OH-Terminus des Oligonukleotids
wurde mit ddTTP durch die Polymerase bei 20 μM ddTTP in Gegenwart von 2 mM
Mg2+ in 50 mM Tris pH 7,5-Puffer bei 37°C für 30 min
verlängert.
Nach der Verlängerung
wurde die Probe in einem 100°C-Wasserbad
für 3 min
platziert, um das Protein zu denaturieren. Nach der Erwärmung wurde
die Oligonukleotid-Probe langsam auf die Umgebungstemperatur (2–3 h) gekühlt, um
die Bildung der Haarnadelschleifen-Struktur zu ermöglichen.
-
Nukleinsäure-Inhibitor
A als Haarnadelschleifen-Struktur:
-
Nukleinsäure-Inhibitor
B als Haarnadelschleifen-Struktur:
-
In
einigen Ausführungsformen
kann der Nukleinsäure-Inhibitor
B am 3'-Terminus durch ddGTP,
wie oben beschrieben, verdeckt („capped") sein.
-
Diese
Erfindung wurde unter Verwendung der Tne-DNA-Polymerase getestet – einer
thermostabilen DNA-Polymerase, die bei niedriger Temperatur Desoxynukleotide
in den wachsenden Strang signifikant wirksam einbaut, etwa 50-fach
wirksamer als Taq-DNA-Polymerase bei 37°C. Die verwendete Tne war vom Wild-Typ,
mit der Ausnahme, dass sie in der 5'-nach-3'- Exonuklease-Aktivität aufgrund
der D137A-Mutation (siehe WO 98/09451) wesentlich reduziert wurde.
-
Beispiel 2
-
Inhibition der Polymerase
mit dem Inhibitor
-
Der
Zeitverlauf der Aktivität
der Tne-DNA-Polymerase wurde unter Verwendung eines 34/60-meren Primer/Matrize-Substrats
bei 3 unterschiedlichen Temperaturen qualitativ bestimmt. 1 stellt
die Ergebnisse dieser Experimente dar. Bei jeder Temperatur wurde
die Polymerase-Aktivität
in Abwesenheit (Feld A) und Gegenwart (Feld B) des Inhibitors A
gemessen. Aliquots der Reaktions-Mischung wurden zu verschiedenen Zeitpunkten
entnommen und auf einem Agarose-Gel separiert. Die fünf Spuren
jedes Feldes sind, von links nach rechts, die Zeitpunkte bei 15
s, 30 s, 1 min, 2 min und 5 min, die verstrichen sind, bevor die
Reaktion gestoppt wurde. P und C zeigen die Primer-Position bzw.
die Kontroll-Spur.
-
Wie
in 1 beobachtet werden kann, ist die Wirksamkeit
der Inhibition der Polymerase-Reaktion, die durch Tne katalysiert
wird, signifikant reduziert, wenn die Temperatur erhöht wird.
-
Beispiel 3
-
Amplifikation einer Target-DNA-Sequenz
aus der Plasmid-DNA-Quelle
-
Eine
Target-DNA-Sequenz von 2,7 kb, die vom pUC19-Plasmid geliefert wird,
wurde unter Verwendung von 5 unterschiedlichen Verdünnungen
der Matrize amplifiziert. Das Target wurde durch die Tne-DNA-Polymerase
amplifiziert. Zwei unterschiedliche Konzentrationen der Tne-Polymerase
(85 nM (z.B. 1 Einheit) und 42,5 nM (z.B. 0,5 Einheiten)) und die
mit der Inhibitor-Nukleinsäure
komplexierte (unter Verwendung eines 150-fachen Überschusses an Inhibitor B
gegenüber
der Polymerase) Tne wurden bei jeder Amplifikations-Bedingung verwendet.
Die Ergebnisse werden in 2 ge zeigt. Die Konzentration
der Target-DNA in Spuren 1, 2, 3, 4 und 5 zeigen 100 pg, 20 pg,
2 pg, 0,2 pg bzw. 0,02 pg.
-
Die
Ergebnisse weisen darauf hin, dass die Sensitivität von Tne
durch die Zugabe des Inhibitors stark verbessert wurde und die relative
Reinheit des Target-Moleküls
immens verstärkt
wurde.
-
Beispiel 4
-
Amplifikation einer Target-DNA-Sequenz
aus genomischer DNA-Quelle
-
Target-DNA-Sequenzen
von 1 kb, 3 kb und 5 kb wurden durch die Tne(85 nM (z.B. 1 Einheit))-
und Taq(1 Einheit)-DNA-Polymerasen amplifiziert, wie in den Feldern,
A, B bzw. C von 3 dargestellt wird. Die vier
Spuren jedes Feldes, als a, b, c bzw. d dargestellt, sind Tne (+
125-facher Überschuss
Inhibitor A (mit ddT verdeckt)), Tne (+ 50-facher Überschuss
Inhibitor A (mit ddT verdeckt)), Tne (kein Inhibitor) bzw. Taq (kein
Inhibitor).
-
Die
Ergebnisse weisen darauf hin, dass die Sensitivität von Tne
durch die Zugabe des Inhibitors stark verbessert wurde und die relative
Reinheit des Target-Moleküls
für jede
Target-Bedingung immens verbessert wurde.
-
Beispiel 5
-
Amplifikation einer Target-DNA-Sequenz
von 5 und 15 kb durch die Tne-DNA-Polymerase
-
Die
fünf Felder
A, B, C, D und E von 4 stellen die Reaktionsbedingungen
dar: Kontroll-Tne (kein Inhibitor), Tne (+ 50-facher Überschuss
Inhibitor B), Tne (+ 150-facher Überschuss
Inhibitor B), Tne (+ 300-facher Überschuss
Inhibitor B) bzw. Tne (+ 750-facher Überschuss Inhibitor B). Die
zwei Spuren in jedem Feld, als A und B dargestellt, stehen für die Amplifikation
der Target-Größe von 5
und 15 kb. Die Endkonzentration der Tne-DNA-Polymerase in jeder Reaktion war 8,5
nM (z.B. 0,1 Einheiten).
-
Wie
in 4 beobachtet werden kann, wurde die Sensitivität von Tne
durch die Zugabe dieses Inhibitors stark verbessert und die relative
Reinheit des Target-Moleküls
wurde immens verbessert, nachdem die Konzentration des Inhibitors
optimiert wurde. Wie in den Feldern D und E gezeigt, kann das Produkt
von 15 kb nur durch die Tne-DNA-Polymerase unter Taq-PCR-Bedingungen (Perkin-Elmer)
in Gegenwart der Inhibitor-Nukleinsäure amplifiziert werden.
-
Beispiel 6
-
Amplifikation einer Target-DNA-Sequenz
von 3 kb (humane genomische Quelle) durch 1 Einheit Taq
-
DNA-Polymerase
-
Die
drei Felder A, B und C von 5 stellen
die Reaktionsbedingungen dar. Für
A und B wurden die gleichen Primer-Sequenzen verwendet. In A wurde
die PCR-Mischung bei 94°C
für 1 min
inkubiert und auf Eis gestellt, um Fehl-Primen zu erzwingen. Alle
PCR-Reaktionen wurden für
30 min auf 25°C
gestellt, um nicht-spezifische DNA-Synthese zu erhöhen. Jede
Bedingung: Spur A (Taq-Kontrolle), B (Taq + 126 nM Inhibitor), C
(Taq + 32 nM Inhibitor) und D (Taq + 64 nM Inhibitor).
-
Die
Ergebnisse zeigen, dass die Spezifität von Taq durch die Zugabe
des Inhibitors stark verbessert wurde, wobei in jedem Fall eine
signifikante Reduktion der nicht-spezifischen DNA-Synthese und eine
erhöhte Menge
des Target-Sequenz-Produkts hergestellt wurde.
-
Beispiel 7
-
Inhibition von RT unter
Verwendung der Oligonukleotide der vorliegenden Erfindung
-
Die
DNA-Polymerase-Aktivität
der ThermoScriptTM-I-RNase-Mangel-Mutante-reverse Transkriptase (RT, „ThermoScriptTM I RNase deficient mutant reverse transcriptase") (erhältlich von
Life Technologies, Inc.) wurde bei der Umgebungstemperatur, 37°C und 55°C in Gegenwart
und Abwesenheit der Oligonukleotid-Inhibitor-Moleküle bestimmt.
Die Sequenzen und Sekundär-Strukturen
der Oligonukleotid-Inhibitoren werden unten gezeigt. Die Polymerase-Aktivität von RT
wurde unter „Fließgleichgewicht"(„steady state")-Kinetik-Bedingungen
unter Verwendung von olig(dG)15/polyrC als
Primer/Matrize-Substrat bestimmt. Dieser Assay wurde durch Polesky
et al. (1990) beschrieben und wurde mit kleiner Modifikation verwendet.
-
Oligonukleotid-Inhibitoren
-
Alle
Nukleinsäure-Inhibitoren,
die in unseren Assays verwendet wurden, wurden über HPLC aufgereinigt und waren
am 3'-Terminus mit
Phosphat (PO4–)
synthetisch verdeckt („capped"). Die Fehl-Paarungen
am doppel-strängigen Teil
der Moleküle
wurden eingeführt,
um die Schmelztemperatur des Doppel-Stranges zu reduzieren, ohne
die Länge
der Nukleinsäure-Inhibitoren zu beeinflussen.
Der Nukleinsäure-Inhibitor
H ist eine Kontroll-Oligonukleinsäure, die
unter unseren Experimentalbedingungen keine doppel-strängige Struktur
bildet, und sie wird verwendet, um das Inhibitions-Niveau durch die
RNA-Sequenz zu bestimmen.
-
Nukleinsäure-Inhibitor
C (synthetisiert durch Synthetik Genetics) Ein
17/27-merer doppel-strängiger
DNA/DNA-Nukleinsäure-Inhibitor
-
Nukleinsäure-Inhibitor
D (synthetisiert durch Life Technologies, Inc.)
-
Eine
50-mere DNA/RNA-Hybrid-Nukleinsäure,
die RNA-Basen sind unterstrichen.
-
-
Haarnadelschleifen-Struktur
des Nukleinsäure-Inhibitors
D
-
Nukleinsäure-Inhibitor
E (synthetisiert durch Life Technologies, Inc.)
-
Eine
50-mere DNA/RNA-Hybrid-Nukleinsäure,
die RNA-Basen sind einfach unterstrichen und die zwei Fehl-Paarungs-Positionen
sind auf dem DNA-Teil der entsprechenden Haarnadelschleifen-Struktur
doppelt unterstrichen.
-
-
Haarnadelschleifen-Struktur
des Nukleinsäure-Inhibitors
E
-
Nukleinsäure-Inhibitor
F (synthetisiert durch Life Technologies, Inc.)
-
Eine
50-mere DNA/RNA-Hybrid-Nukleinsäure,
die RNA-Basen sind einfach unterstrichen und die drei Fehl-Paarungs-Positionen
sind auf dem DNA-Teil der entsprechenden Haarnadelschleifen-Struktur
doppelt unterstrichen.
-
-
Haarnadelschleifen-Struktur
des Nukleinsäure-Inhibitors
F
-
Nukleinsäure-Inhibitor
G (synthetisiert durch Life Technologies, Inc.)
-
Eine
50-mere DNA/RNA-Hybrid-Nukleinsäure,
die RNA-Basen sind einfach unterstrichen und die vier Fehl-Paarungs-Positionen
sind auf dem DNA-Teil der entsprechenden Haarnadelschleifen-Struktur
doppelt unterstrichen.
-
-
Haarnadelschleifen-Struktur
des Nukleinsäure-Inhibitors
G
-
Nukleinsäure-Inhibitor
H (synthetisiert durch Life Technologies, Inc.)
-
Eine
50-mere DNA/RNA-Hybrid-Nukleinsäure,
die RNA-Basen sind unterstrichen.
-
-
Die
relativen Polymerase-Aktivitäten
von ThermoScriptTM I wurden in Abwesenheit
und Gegenwart von Nukleinsäure-Inhibitoren
bei der Umgebungstemperatur (~22°C),
37°C und
55°C bestimmt.
Die Polymerisations-Reaktion wurde durch Zugabe von RT oder RT/Inhibitor
(5 μl) zu
einer Lösung
aus Primer/Matrize in Gegenwart von dGTP (versetzt mit dGT32P) und MgCl2, Endreaktionsvolumen
von 50 μl,
initiiert. Die Mischung wurde bei der Reak tionstemperatur inkubiert
und die Proben (5 μl)
wurden bei Intervallen von 1 min (22°C) und 15 s (37°C und 55°C) entnommen
und wurden zu 50 μl
25 mM EDTA zugegeben. Ein Teil der gestoppten Lösung wurde auf DE-81-Filter aufgebracht.
Nach Waschungen zum Entfernen des nicht-eingebauten dGTP wurden
die Filter in Szintillations-Fläschchen,
enthaltend EconoFluor-2
(Packard), ausgezählt.
Die scheinbare Rate der Reaktion wurde aus dem Raten-Plot (gegen
das Zeitintervall aufgetragen) abgeleitet. Die Reaktions-Konzentration von
oligo(dG)15/polyrC betrug 800 nM Primer,
dGTP betrug 100 μM
und MgCl2 und KCl betrugen 10 mM bzw. 50
mM. Für
jede Reaktionsbedingung wurde die Konzentration der reversen Transkriptase bei
12 nM beibehalten, während
die Konzentration jedes Oligonukleotid-Inhibitors 540 nM betrug.
-
Die
relative Aktivität
der Polymerisations-Reaktion, die durch ThermoScriptTM bei
der Umgebungstemperatur, 37°C
und 55°C
in Gegenwart und Abwesenheit der Inhibitoren katalysiert wurde,
wird in 6A und 6B gezeigt.
Die Aktivitäten
in Abwesenheit von Oligonukleotid-Inhibitoren (freie ThermoscriptTM I) wurden für Messungen bei jeder Temperatur
auf 1 normiert. Die RT-Aktivität
in Gegenwart eines Inhibitors wurde mit der Aktivität von ThermoScriptTM bei jeder Temperatur korreliert und die
relativen normierten Aktivitäten
sind als ein Balkendiagramm dargestellt und werden in 6A und 6B gezeigt.
Für jeden
Reaktionsbedingungs-Satz zeigen die drei Balken, von links nach
rechts, die Reaktionen, die bei der Umgebungstemperatur, 37°C bzw. 55°C durchgeführt wurden.
TS, TS-D, TS-E und TS-H in 6A zeigen
die Polymerase-Reaktion, die durch ThermoScriptTM I,
ThermoScriptTM I-Nukleinsäure-Inhibitor-D-Komplex,
ThermoScriptTM I-Nukleinsäure-Inhibitor-E-Komplex bzw.
ThermoScriptTM I-Nukleinsäure-Inhibitor-H-Komplex
initiiert wurden. Die Wirksamkeit der Inhibition der RT-Aktivität ist von
der Temperatur abhängig,
was nahe legt, dass das Inhibitions-Niveau von RT durch die Nukleinsäure-Inhibitoren
von der Schmelztemperatur der Nukleinsäure abhängig ist.
-
Nukleinsäure-Inhibitor
D
-
Unter
den oben beschriebenen experimentellen Bedingungen inhibierte das
Komplexieren von ThermoScriptTM I mit etwa
50-fachem Überschuss
dieser Nukleinsäure
vor dem Initiieren der Polymerisations-Reaktion die RT-Aktivität um etwa
85–90%
bei jeder der Reaktionstemperaturen. Die relative Ähnlichkeit
des Inhibitions-Niveaus ist für
die Stabilität
der Haarnadelschleifen-Struktur dieses Nukleinsäure-Inhibitors in dem Temperaturbereich,
der für
die RT-Aktivität
untersucht wurde, indikativ.
-
Nukleinsäure-Inhibitor
E
-
Unter
den experimentellen Bedingungen inhibierte das Komplexieren von
ThermoScriptTM I mit etwa 50-fachem Überschuss
dieser Nukleinsäure
vor dem Initiieren der Polymerisations-Reaktion die RT-Aktivität um etwa
90% bei der Umgebungstemperatur und 37°C, aber das Inhibitions-Niveau
betrug bei 55°C
45%. Die signifikante Reduktion in dem Inhibitions-Niveau bei 55°C legt nahe,
dass die Haarnadelschleifen-Struktur durch die Einführung der
zwei Fehl-Paarungen destabilisiert wurde. Dieses Ergebnis legt nahe,
dass „Hot-Start" der Polymerase-Reaktion,
die durch die reversen Transkriptasen katalysiert wird, durch die
Verwendung eines Nukleinsäure-Inhibitors,
der bei der Umgebungstemperatur Doppel-Stränge bildet, aber bei der gewünschten
Polymerisations-Temperatur denaturiert wird, erhöht werden kann.
-
Nukleinsäure-Inhibitor
H
-
Unter
den experimentellen Bedingungen inhibierte das Komplexieren von
ThermoScriptTM I mit etwa 50-fachem Überschuss
dieser Nukleinsäure
vor der Initiierung der Polymerisations-Reaktion die RT-Aktivität um etwa
50% bei der Umgebungstemperatur. Das Inhibitions-Niveau war bei
37°C und
55°C innerhalb
unseres experimentellen Fehlers vernachlässigbar. Dieses Ergebnis legt
nahe, dass bei der Umgebungstemperatur ein Hintergrund-Inhibitions-Niveau
existiert, das nicht von der Primer/Matrize-Substrat-Kompetition stammt.
Dahingegen war das Inhibitions-Niveau bei der Zugabe des Inhibitors
H unter unseren experimentellen Bedingungen minimal bei 37°C und 55°C.
-
Die
relativen Polymerase-Aktivitäten
von ThermoScriptTM I in Abwesenheit und
Gegenwart der oben beschriebenen verbleibenden Nukleinsäure-Inhibitoren werden
in 6B gezeigt. Für
jeden Reaktionsbedingungs-Satz zeigen die drei Balken, von links
nach rechts, die Reaktionen, die bei der Umgebungstemperatur, 37°C bzw. 55°C durchgeführt wurden.
TS, TS-C, TS-H,
TS-E, TS-F und TS-G zeigen die Polymerase-Reaktion, die durch ThermoScriptTM I, ThermoScriptTM I-Nukleinsäure-Inhibitor-C-Komplex,
ThermoScriptTM I-Nukleinsäure-Inhibitor-H-Komplex,
ThermoScriptTM I-Nukleinsäure-Inhibitor-E-Komplex, ThermoScriptTM I-Nukleinsäure-Inhibitor-F-Komplex bzw. ThermoScriptTM I-Nukleinsäure-Inhibitor-G-Komplex, initiiert
wurde.
-
Nukleinsäure-Inhibitor
C
-
Unter
den experimentellen Bedingungen inhibierte das Komplexieren von
ThermoScriptTM I mit etwa 50-fachem Überschuss
dieser Nukleinsäure
(DNA/DNA) vor der Initiierung der Polymerase die RT-Aktivität um etwa
70% bei jeder der Reaktionstemperaturen. Die relative Ähnlichkeit
des Inhibitions-Niveaus ist für
die Stabilität
der doppel-strängigen
Struktur dieser Nukleinsäure-Sequenz
in dem Temperaturbereich, in welchem die RT-Aktivität untersucht wurde, indikativ.
-
Nukleinsäure-Inhibitor
H
-
Unter
den experimentellen Bedingungen inhibierte das Komplexieren von
ThermoScriptTM I mit etwa 50-fachem Überschuss
dieser Nukleinsäure
vor der Initiierung der Polymerisations-Reaktion die RT-Aktivität um etwa
40% bei der Umgebungstemperatur. Das Inhibitions-Niveau war innerhalb
unseres experimentellen Fehlers bei 37°C und 55°C vernachlässigbar.
-
Nukleinsäure-Inhibitor
E
-
Unter
den experimentellen Bedingungen inhibierte das Komplexieren von
ThermoScriptTM I mit etwa 50-fachem Überschuss
dieser Nukleinsäure
vor der Initiierung der Polymerisations-Reaktion die RT-Aktivität um mehr
als 90% bei der Umgebungstemperatur und 37°C, aber das Inhibitions-Niveau
betrug bei 55°C
60%.
-
Nukleinsäure-Inhibitor
F
-
Unter
den experimentellen Bedingungen inhibierte das Komplexieren von
ThermoScriptTM I mit etwa 50-fachem Überschuss
dieser Nukleinsäure
vor der Initiierung der Polymerisations-Reaktion die RT-Aktivität um etwa
80% bei der Umgebungstemperatur, 65% bei 37°C und 40% bei 55°C. Die Abnahme
des Inhibitions-Niveaus in Korrelation zum Anstieg der Reaktionstemperatur
ist für
die Destabilisierung der Haarnadelschleifen-Struktur, die aufgrund
der drei Fehl-Paarungen auftritt, indikativ.
-
Nukleinsäure-Inhibitor
G
-
Unter
den experimentellen Bedingungen inhibierte das Komplexieren von
ThermoScriptTM I mit etwa 50-fachem Überschuss
dieser Nukleinsäure
vor der Initiierung der Polymerisations-Reaktion die RT-Aktivität um etwa
80% bei der Umgebungstemperatur, 55% bei 37°C und 30% bei 55°C. Die Abnahme
des Inhibitions-Niveaus in Korrelation zum Anstieg der Reaktionstemperatur
ist für
die Destabilisierung der Haarnadelschleifen-Struktur, die aufgrund
der drei Fehl-Paarungen auftritt, indikativ.
-
Beispiel 8
-
Inhibition der reverse
Transkriptase Aktivität
innerhalb einer Zelle
-
Die
Oligonukleotide der vorliegenden Erfindung können zum Inhibieren der Aktivität eines
reverse Transkriptase-Enzyms innerhalb einer Zelle verwendet werden.
Die Oligonukleotide zur Verwendung innerhalb einer Zelle können optional
so modifiziert werden, dass sie gegenüber einem oder mehr Nuklease-Enzym/en, das/die
in einer Zelle vorliegen kann/können,
resistent werden. Zum Beispiel kann ein Derivat des Nukleinsäure-Inhibitors
mit einer oder mehr der folgenden Modifikationen synthetisiert werden:
1) eine oder mehr der Ribose-Gruppen auf dem RNA-Teil des Oligonukleotids
kann alkyliert, zum Beispiel methyliert, sein, vorzugsweise am 2'-OH, um ein 2'-O-Methyl herzustellen; 2) eine oder
mehr der Internukleotid-Verknüpfungen
des Oligonukleotids, zum Beispiel in dem DNA-Teil der Nukleinsäure, können eine
modifizierte Verknüpfung,
zum Beispiel eine Phosphorthioat-Verknüpfung, enthalten;
3) der 3'-Terminus
des Oligonukleotids kann so verdeckt sein, dass er nicht verlängerbar
ist, zum Beispiel, mit einem Phosphat, Phosphorthioat oder einem
Didesoxynukleotid oder anderen Modifikationen des 3'-Hydroxyls, um ihn
nicht verlängerbar
zu machen. Andere Modifikationen, die das Resistenz-Niveau gegenüber zellulärer RNase-Aktivität erhöhen und/oder
die Wirksamkeit des DNA-Abbaus durch andere zelluläre Faktoren
reduzieren, sind dem Fachmann bekannt und können in die Konstruktion der
Oligonukleotide der vorliegenden Erfindung eingebaut werden. Zusätzlich zum
Resistent-Machen der Oligonukleotide gegenüber einem oder mehr zellulären Abbau-Faktor/en
reduziert Phosphorthioat die Möglichkeit
homologer Rekombination in das Wirts-Chromosom, sollte ein gegebener
Inhibitor eine Region enthalten, die zu einer Region auf dem Wirts-Chromosom homolog
ist.
-
Oligonukleotide
können
untersucht werden, um zu bestimmen, ob sie eine inhibitorische Wirkung
auf die reverse Transkriptase-Aktivität in einer Zelle aufweisen.
Mit den Oligonukleotiden der Erfindung zu behandelnde Zellen, zum
Beispiel NIH3T3-Zellen, können
mit der Nukleinsäure
(Life Technologies, Inc.) unter Verwendung jedes beliebigen, dem
Fachmann bekannten Verfahrens transfiziert werden. In einigen bevorzugten Ausführungsformen
können
die Oligonukleotide der Erfindung unter Verwendung Lipid-vermittelter Transfektion
(siehe zum Beispiel U.S.-Patent Nr. 5,334,761; 5,674,908; 5,627,159;
5,736,392; 5,279,833 und die veröffentlichte
internationale Anmeldung WO 94/27345, von welchen alle hier ausdrücklich durch
Bezugnahme aufgenommen werden) eingeführt werden.
-
Nach
der Transfektion der Zellen kann ein die reverse Transkriptase (zum
Beispiel Moloney-Maus-Leukämie-V,
M-MLV) exprimierendes Virus, zugegeben werden, so dass die Zellen
mit dem Virus wirksam infiziert werden und eine Quelle für reverse
Transkriptase-Aktivität
bereitstellen. (Jolicoeur, P., und Rassart, E., 1980). Ein Aliquot
der Zellen wird in Zeitintervallen zentrifugiert und lysiert, um
es auf reverse Transkriptase-Aktivität zu untersuchen. Durch Vergleich
des RT-Aktivitäts-Niveaus,
das von Zellen abstammt, die mit einem Nukleinsäure-Inhibitor transfiziert
sind, und solcher, die nicht transfiziert sind, kann die Wirksamkeit der
Inhibition der viralen Proliferation in der Zelle bestimmt werden.
-
Beispiel 9
-
Inhibition der Taq-Polymerase
unter Verwendung von Phosphorthioat-substituierten Oligonukleotiden
-
In
einigen bevorzugten Ausführungsformen
können
ein oder mehr Phosphorthioat-Rest/e in die Oligonukleotide der vorliegenden
Erfindung eingebaut werden. Der Fachmann wird erkennen, dass Oligonukleotide, die
solche Internukleotid-Verknüpfung
eingebaut haben, gegenüber
Nuklease-Aktivitäten, die
in einer Reaktionsmischung oder innerhalb einer Zelle vorliegen
können,
resistenter sein können.
Demgemäß können solche Modifikationen
in Oligonukleotiden durchgeführt
werden, die für
die In-Vivo- oder In-Vitro-Verwendung vorgesehen sind. In einigen
bevorzugten Ausführungs formen
können
alle der Internukleotid-Verknüpfungen
Phosphorthioat-Verknüpfungen
sein.
-
In
einigen Ausführungsformen
kann der 3'-Terminus
eines Oligonukleotids der Erfindung modifiziert werden, um das Oligonukleotid
gegenüber
jeder beliebigen 3'-nach-5'-Exonuklease-Aktivität, die in
einer Reaktionsmischung oder innerhalb einer Zelle vorliegt, resistenter
zu machen. In einigen Ausführungsformen kann
das 3'-Hydroxyl
des Oligonukleotids, zum Beispiel, durch Kuppeln eines Abstandshalter-Modifikators
an die Hydroxyl-Gruppe, modifiziert werden. Solche Abstandshalter-Modifikatoren
sind kommerziell erhältlich (Glen
Research) und können
eine Kette aus Kohlenstoffatomen umfassen, welche mit einer oder
mehr Heteroatome-enthaltender/n Gruppe/n substituiert werden kann.
In einigen bevorzugten Ausführungsformen
kann das 3'-Hydroxyl
der Oligonukleotide der Erfindung mit einem 3'-Kohlenstoff-Abstandshalter
modifiziert werden, welcher mit einer ein Heteroatom-enthaltenden
Gruppe, wie zum Beispiel eine Amin-Gruppe oder eine Hydroxyl-Gruppe,
endet. Der Einbau solcher Abstandshalter-Modifikatoren in ein Oligonukleotid
kann unter Verwendung dem Fachmann gut bekannter Chemie erreicht
werden, zum Beispiel, durch den Einbau einer geeignet blockierten
Phosphoramidit-Version des Abstandshalters.
-
Um
die Wirksamkeit der Phosphorthioat-modifizierten Oligonukleotide
zum Inhibieren der Taq-Polymerase zu untersuchen, wurden Oligonukleotide
konstruiert, in welchen alle Phosphat-Internukleotid-Verknüpfungen
gegen Phosphorthioat-Internukleotid-Verknüpfungen ausgewechselt wurden.
Vier solcher Oligonukleotide wurden konstruiert und deren Sequenzen
sind unten angegeben.
-
HPHH1
ist ein Phosphorthioat-Haarnadelschleifen-Oligonukleotid mit einem
3-Nukleotid-Loop, einer Schmelztemperatur der Duplex-Region von
59°C und
einem ΔG
= –15,70
kcal/mol für
die Duplex-Bildung.
-
-
HPHH2
ist ein Phosphorthioat-Haarnadelschleifen-Oligonukleotid mit einem
3-Nukleotid-Loop, einer Schmelztemperatur der Duplex-Region von
67°C und
einem ΔG
= –18,10
kcal/mol für
die Duplex-Bildung.
-
-
HPHH3
ist ein Phosphorthioat-Haarnadelschleifen-Oligonukleotid mit einem
5-Nukleotid-Loop und einer Schmelztemperatur der Duplex-Region von
70°C und
einem ΔG
= –18,90
kcal/mol für
die Duplex-Bildung.
-
-
HPHH4
ist ein Phosphorthioat-Oligonukleotid mit einem 4-Nukleotid-Loop
und einer Schmelztemperatur von 65°C für den Duplex und einem ΔG = –13,5 kcal/mol
für die
Duplex-Bildung.
-
-
Die
in die Bildung der Stamm-Struktur einbezogenen Basen sind durch
eine vertikale Linie gezeigt. Wenn das Oligonukleotid am 3'-Terminus mit einer
3-Kohlenstoff-Abstandshalter-Gruppe, die mit einem Hydroxyl endet,
modifiziert wurde, wurde die Bezeichnung Sspa3 zu dem Namen des
Oligonukleotids hinzugefügt.
-
Mit
Verweis auf 7, Amplifikations-Reaktionen
zum Herstellen eines Fragments des NF2-Gens von 1,6 kb (A), 2 kb
(B) und 2,6 kb (C). In jedem Feld ist die Spur a die Amplifikation
unter Verwendung der Taq-Polymerase allein, Spur bist die Amplifikations-Reaktion
in Gegenwart des Inhibitors HPHH4Sspa3 bei einem molaren Verhältnis von
1,2:1 Inhibitor:Polymerase und Spur c ist die Amplifikation unter
Verwendung von Platinum-Taq.
-
Die
Matrize war 200 ng genomische DNA. Ein Vergleich der Spur b mit
den Spuren a und c in jedem Feld zeigt, dass die Gegenwart des Inhibitors
die Menge des Voll-Längen-Produkts
verbessert und die Menge verkürzter
Produkte unter diesen Reaktionsbedingungen reduziert.
-
Wie
in 8 gezeigt, wurde die Aktivität der Taq-Polymerase in einem
Nukleotid-Einbau-Assay bei drei Temperaturen (25°C, 55°C und 72°C) in Gegenwart zweier unterschiedlicher
Konzentrationen des Inhibitors HPHH4Sspa3 (molare Verhältnisse
von 2:1 und 7,5:1 Inhibitor:Polymerase) bestimmt. Bei jeder Temperatur
ist der geschlossene schwarze Balken die Taq-Polymerase allein,
der gestreifte Balken ist die Taq-Polymerase plus Inhibitor bei
einem 2:1-Verhältnis
von Inhibitor zur Polymerase und der geschlossene weiße Balken ist
Taq plus Inhibitor bei einem 7,5:1-Verhältnis von Inhibitor:Polymerase.
-
Der
Einbau wurde in einer PCR-Reaktions-Mischung untersucht, die bei
der gezeigten Temperatur in Gegenwart von alpha-[32P]-dCTP
inkubiert wurde. Nach 30 Minuten wurden die Reaktionen durch die
Zugabe von EDTA gestoppt und ein Aliquot jeder Reaktion wurde auf
GF/C-Filter verteilt. Die Filter wurden mit TCA gewaschen und ausgezählt. Die
Aktivität
wurde auf die Aktivitätsmenge
der Taq-Polymerase bei der gleichen Temperatur normiert.
-
Bei
25°C und
einem 2:1-Verhältnis
wurde die Taq-Aktivität
auf näherungsweise
60% der nicht-inhibierten Polymerase reduziert, während ein
7,5:1-Verhältnis die
Aktivität
um näherungsweise
90% reduzierte. Bei 55°C
(einer typischen Annealing-Temperatur) wurde die Inhibition weiterhin
beobachtet, näherungsweise
eine 20%- und 60%-Reduktion in Aktivität bei 2:1 bzw. 7,5:1. Bei 72°C (eine typische
Verlängerungs-Temperatur) war
die Inhibition bei einem 2,5:1-Verhältnis nahezu eliminiert und
war näherungsweise
50% bei einem 7,5:1-Verhältnis.
Diese Daten weisen darauf hin, dass die Inhibition temperaturabhängig ist,
wobei mehr Inhibition bei niedrigen Temperaturen (d.h., wenn das
Oligonukleotid in einer Haarnadelschleifen-Struktur vorliegt) und
weniger bei einer hohen Temperatur beobachtet wird.
-
Die
Konzentrations-Abhängigkeit
der Inhibition der Taq-Polymerase durch den Inhibitor HPHHSspa3 wurde
bei 37°C
untersucht und die Ergebnisse werden in 9 gezeigt.
Der oben beschriebene Einbau-Assay wurde verwendet. Diese Ergebnisse
weisen darauf hin, dass die Inhibition Dosisabhängig ist, mit einer leichten (20%)
Inhibition, beobachtet bei einem molaren Verhältnis von 0,5:1 Inhibitor:Polymerase,
bis zu einer nahezu vollständigen
Inhibition (96%), beobachtet bei 7,5:1. Zum Vergleich wurde eine
Taq-Polymerase, die durch den Antikörper (Platinum Taq) inhibiert
wurde, unter den gleichen Bedingungen getestet. Bei einem molaren
Verhältnis
von 7,5:1 stellen die Inhibitoren der vorliegenden Erfindung eine
vergleichbare Inhibitions-Menge der Taq-Aktivität wie der Antikörper bereit.
-
Nachdem
die vorliegende Erfindung im Detail zur Veranschaulichung und durch
Beispiele für
Zwecke der Verständnisklarheit
vollständig
beschrieben wurde, wird es für
einen Durchschnittsfachmann offensichtlich, dass das Gleiche durch
Modifizieren oder Ändern
der Erfindung innerhalb eines wei ten und äquivalenten Bereichs von Bedingungen,
Formulierungen und anderen Parametern durchgeführt werden kann, ohne den Umfang
der Erfindung oder jeder beliebigen spezifischen Ausführungsform
davon zu beeinflussen, und dass es für solche Modifikationen oder Änderungen
vorgesehen ist, dass sie vom Umfang der beigefügten Ansprüche umfasst werden.
-
Alle
Veröffentlichungen,
Patente und Patentanmeldungen, die in dieser Spezifikation erwähnt werden, sind
für das
Fachniveau des Fachmanns, auf welchen diese Erfindung gerichtet
ist, indikativ.
-
-
-
-