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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung liegt auf dem Gebiet der Molekularbiologie.
Die vorliegende Erfindung zielt ab auf neue Zusammensetzungen und
Methoden, die für
die Erzeugung von Nukleinsäuren
von einer Ribonukleinsäure-Matrize
und des Weiteren für
eine Nukleinsäurereplikation
nützlich
sind. Spezifisch zielt die Erfindung auf die Erzeugung und Amplifikation
von Nukleinsäuren
durch die Reverse-Transkriptase-Polymerase-Ketten-Reaktion (RT-PCR).
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Hintergrund der Erfindung
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Der
Nachweis, die Analyse, die Transkription und die Amplifikation von
Nukleinsäuren
sind die wichtigsten Verfahren in der modernen Molekularbiologie.
Die Anwendung solcher Verfahren zur RNA-Analyse ist besonders wichtig
bei der Erforschung der Genexpression, der Diagnose infektiöser Agenzien
oder genetischer Erkrankungen, der Erzeugung von cDNA und der Analyse
von Retroviren, um nur einige Anwendungen zu nennen. Die reverse
Transkription von RNA, gefolgt von einer Amplifikation durch die
Polymerase-Ketten-Reaktion,
gewöhnlich
als RT-PCR oder RNA-PCR bezeichnet, wird zum Nachweis und zur Mengenbestimmung
von RNA viel verwendet.
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Das
RT-PCR-Verfahren schließt
zwei verschiedene molekulare Synthesen ein: (i) die Synthese von cDNA
von einer RNA-Matrize; und (ii) die Replikation der neu synthetisierten
cDNA durch PCR-Amplifikation. RT-PCR kann nach drei allgemeinen
Protokollen durchgeführt
werden: (1) ungekoppelte RT-PCR, auch als Zwei-Schritt-RT-PCR bezeichnet;
(2) mit einem Enzym gekoppelte RT-PCR (gekoppelte RT-PCR wird auch
als Ein-Schritt-RT-PCR
oder kontinuierliche RT-PCR bezeichnet), bei der eine einzelne Polymerase
sowohl für
die Bildung der cDNA von einer RNA als auch für die nachfolgende DNA-Amplifikation
verwendet wird; und (3) mit zwei (oder mehr) Enzymen gekoppelte
RT-PCR, bei der mindestens zwei getrennte Polymerasen für die anfängliche
cDNA-Synthese und die nachfolgende Replikation verwendet werden.
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Bei
der ungekoppelten RT-PCR wird die reverse Transkription als unabhängiger Schritt
durchgeführt unter
Verwendung von Puffer und Reaktionsbedingungen, die für die Aktivität der Reversen
Transkriptase optimal sind. Nach der cDNA-Synthese wird ein Aliquot
des RT-Reaktionsproduktes
als Matrize für
die PCR-Amplifikation mit einer hitzestabilen DNA-Polymerase, wie z.B.
Taq-DNA-Polymerase, verwendet, unter Bedingungen, die zur PCR-Amplifikation optimal
sind.
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Bei
der gekoppelten RT-PCR werden reverse Transkription und PCR-Amplifikation
in einem einzigen Reaktionsgemisch kombiniert. Ein-Enzym-RT-PCR
verwendet die Reverse-Transkriptase-Aktivität einiger DNA-Polymerasen,
wie z.B. Taq-DNA-Polymerase und Tth-DNA-Polymerase, während Zwei-Enzym-RT-PCR charakteristischerweise
eine retrovirale oder bakterielle Reverse Transkriptase verwendet
(z.B. AMV-RT, MMLV-RT, HIV-RT, EIA-RT, RAV2-RT, Carboxydothermus
hydrogenoformans-DNA-Polymerase oder eine Mutante, eine Variante
oder ein Derivat davon) und eine hitzestabile DNA-Polymerase (z.B.
Taq, Tbr, Tth, Tih, Tfi, Tfl, Pfu, Pwo, Kod, VENT, DEEPVENT, Tma,
Tne, Bst, Pho, Sac, Sso, ES4 und andere oder eine Mutante, eine Variante
oder ein Derivat davon).
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Gekoppelte
RT-PCR bietet zahlreiche Vorteile gegenüber ungekoppelter RT-PCR. Gekoppelte RT-PCR
erfordert weniger Handhabung der Reagenzien des Reaktionsgemisches
und der Nukleinsäureprodukte
als ungekoppelte RT-PCR (z.B. Öffnen
des Reaktionsglases zum Zufügen
von Bestandteilen oder Enzym zwischen den beiden Reaktionsschritten),
und ist deshalb weniger arbeitsintensiv, indem sie die benötigte Zahl
an Personenstunden verringert. Gekoppelte RT-PCR benötigt auch
weniger Proben und verringert das Kontaminationsrisiko (Sellner
und Turbett, 1998).
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Mit
einem einzigen Enzym gekoppelte RT-PCR ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt
das einfachste RT-PCR-Verfahren. Jedoch ist dieses System wegen
der Menge an DNA-Polymerase,
die benötigt
wird, teuer in der Durchführung.
Zusätzlich
wurde herausgefunden, dass die mit einem Enzym gekoppelte RT-PCR-Methode
weniger sensitiv ist als ungekoppelte RT-PCR (Cusi et al., 1994),
und darauf beschränkt
ist, Nukleinsäuren
von weniger als einem Kilobasenpaar (> 1 kbp) Länge zu polymerisieren. RT-PCR-Systeme
mit zwei Enzymen zeigen im Allgemeinen eine erhöhte Sensitivität im Vergleich
zum System mit einem Enzym, sogar wenn sie in einem einzigen Reaktionsgemisch
gekoppelt sind. Dieser Effekt wurde der höheren Effizienz der Reversen
Transkriptase im Vergleich zur Reverse-Transkriptase-Aktivität der DNA-Polymerasen
zugeschrieben (Sellner und Turbett, 1998).
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Obwohl
das mit zwei Enzymen gekoppelte RT-PCR-System sensitiver als das
ungekoppelte Protokoll ist, stellte man fest, dass die Reverse Transkriptase
während
der Replikation der cDNA direkt die DNA-Polymerase stört und somit
die Sensitivität
und Effizienz dieser Technik vermindert (Sellner et al., 1992; Aatsinki
et al., 1994; Mallet et al., 1995). Es wurden verschiedene Lösungen versucht,
um die hemmende Aktivität
der Reversen Transkiptase auf die DNA-Polymerase zu überwinden,
einschließlich:
Erhöhung
der Menge an Matrizen-RNA, Erhöhung
des Verhältnisses
von DNA-Polymerase zu Reverser Transkiptase, Zugabe von Modifizierungs-Reagenzien,
die den hemmenden Effekt der Reversen Transkriptase auf die DNA-Polymerase
vermindern können
(z. B. nichthomologe tRNA, T4-Gen-32-Protein, Schwefel oder Acetat
enthaltende Moleküle) und
Hitze-Inaktivierung der Reversen Transkriptase vor der Zugabe von
DNA-Polymerase.
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Sellner
et al. ... "Reverse
transcriptase inhibits Taq polymerase activity", Nucleic Acids Research, Vol. 20, No.
7, 1487-1490, beschreiben, dass der Nachweis viraler RNA durch die
Polymerase-Ketten-Reaktion zuerst die reverse Transkription der
viralen RNA erfordert, um die Anzahl an manuellen Bearbeitungen
zu vermindern, die für
die Verarbeitung einer großen
Anzahl an Proben notwendig sind. Sellner et al. versuchten, ein System
zu schaffen, bei dem alle Reagenzien, die sowohl für die reverse
Transkription als auch für
die Amplifikation notwendig sind, in ein Reagenzglas zugegeben werden
können
und ein einzelnes, nicht unterbrochenes, zyklisches Erhitzungs-Programm
durchgeführt
werden kann. Während
des Versuchs, ein solches Ein-Reagenzglas-System mit Taq-Polymerase
und Myoblastis-Virus von Vögeln
zu errichten, stellten Sellner et al. eine beträchtliche Abnahme der Sensitivität für den Nachweis
der viralen RNA fest. Sellner et al. ermittelten eine direkte Beeinträchtigung
der Taq-Polymerase durch die Reverse Transkriptase.
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Alle
diese modifizierten RT-PCR-Methoden haben jedoch wesentliche Nachteile.
Die Menge an Matrizen-RNA zu erhöhen
ist in Fällen,
in denen nur begrenzte Probenmengen zur Verfügung stehen, nicht möglich. Eine
individuelle Optimierung des Verhältnisses von Reverser Transkriptase
zu DNA-Polymerase ist nicht möglich
für gebrauchsfertige
Reagenz-Kits für die Ein-Schritt-RT-PCR.
Der Netto-Effekt von gegenwärtig
vorgeschlagenen Modifizierungs-Reagenzien, um die Hemmung der DNA-Polymerisation
durch Reverse Transkriptase abzuschwächen, ist umstritten und wird
bezweifelt: Positive Wirkungen durch diese Reagenzien hängen in
hohem Maße
von der Menge der RNA-Matrize ab, von der RNA-Zusammensetzung oder können bestimmte
Reverse-Transkriptase-DNA-Polymerase-Kombinationen erfordern (siehe z.B.
Chandler et al., 1998). Schließlich
beseitigt Hitzeinaktivierung der Reversen Transkriptase vor der
Zugabe von DNA-Polymerase die Vorteile der gekoppelten RT-PCR und
bringt all die Nachteile des ungekoppelten Systems mit sich, die
zuvor diskutiert wurden.
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Wegen
der Bedeutung der RT-PCR-Anwendungen ist ein gekoppeltes RT-PCR-System,
in Form einer allgemeinen gebrauchsfertigen Zusammensetzung, die
hohe Sensitivität
aufweist, eine geringe Menge an Ausgangsprobe erfordert, die Menge
an Manipulationen durch den Praktiker vermindert, die Kontaminationsrisiken
verkleinert, die Kosten für
die Reagenzien reduziert, nicht auf die Verwendung bestimmter Reaktionspuffer
beschränkt
ist, und die Menge an Nukleinsäure-Endprodukt
maximiert, auf diesem Fachgebiet erforderlich.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung zielt ab auf neuartige Zusammensetzungen und
Methoden, die für
die Erzeugung von Nukleinsäuren
von einer Ribonukleinsäure-Matrize
und des Weiteren für
eine Nukleinsäurereplikation
nützlich
sind. Spezifisch zielt die Erfindung auf die Bildung und Amplifikation
von Nukleinsäuren
durch die Reverse-Transkriptase-Polymerase-Ketten-Reaktion (RT-PCR),
unter Verwendung von zwei oder mehr unterschiedlichen Polymerasen
in Gegenwart einer homopolymeren Nukleinsäure, die aus homopolymerem poly(A),
homopolymerem poly(U), homopolymerem poly(C), homopolymerem poly(G),
homopolymerem poly(dA), homopolymerem poly(dI), homopolymerem poly(dC),
homopolymerem poly(dG) oder einer Mischung aus zwei oder mehreren
von diesen ausgewählt
ist. Die Anwesenheit der homopolymeren Nukleinsäure dient dazu, die Hemmung
der DNA-Polymerase zu negieren, die auftritt, wenn eine Zusammensetzung
verwendet wird, die zwei oder mehr Polymerasen umfasst, von denen
mindestens eine Reverse-Transkriptase-Aktivität besitzt. Die Zusammensetzungen
und Methoden der vorliegenden Erfindung werden verwendet, um DNA-Moleküle zu bilden
und zu replizieren, die zu einem Teil einer RNA-Matrize komplementär sind.
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Die
vorliegende Erfindung zielt im Allgemeinen auf alle Reaktionsgemische
ab, die bei der Bildung und Replikation einer Nukleinsäure von
einer RNA-Matrize verwendet werden können. Eine Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung zielt auf eine Zusammensetzung, die eine
homopolymere Nukleinsäure
und einen oder mehrere der folgenden Reaktionsbestandteile umfasst:
eine Reverse Transkriptase, eine DNA-Polymerase, einen oder mehrere
Oligonukleotid-Primer, eine oder mehrere Nukleotid-Basen, ein geeignetes
Puffer-Agens, eine
Salzlösung,
oder andere Zusatzstoffe, die bei der RT-PCR nützlich sind.
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Die
vorliegende Erfindung bietet verschiedene Vorteile im Vergleich
zu bekannten Methoden zur Bildung von cDNA von einem RNA-Ziel, einschließlich, aber
nicht beschränkt
auf:
- • die
Möglichkeit
gekoppelter RT-PCR, einschließlich
Eine-Reaktion-Lösung
und reduzierte Handhabung von Reagenzien und Produkten;
- • die
Möglichkeit
der Verwendung einer kleinen Ausgangsprobe an RNA-Matrize;
- • die
Möglichkeit
der Verwendung eines weiten Bereiches an unterschiedlichen Reversen
Transkriptasen;
- • die
Möglichkeit
der Verwendung eines weiten Bereiches an unterschiedlichen DNA-Polymerasen;
- • die
Möglichkeit
der Verwendung eines weiten Bereiches an unterschiedlichen Reaktionsgemisch-Puffern und
Salzlösungen,
einschließlich
Puffer, die zusätzliche
spezialisierte Reaktionszusatzstoffe enthalten (z.B. Sulfat und
Acetat enthaltende Verbindungen).
- • die
Verminderung von nachteiligen Effekten auf die Spezifität und die
Produktausbeute (beobachtet mit tRNA- Zusätzen);
- • das
Arbeiten mit Reagenzien, die im Handel erhältlich, leicht zu synthetisieren
und nicht teuer sind.
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Somit
erleichtert die Erfindung sowohl die schnelle und effiziente Bildung
von Nukleinsäuremolekülen von
einer Probe, die Ribonukleinsäuren
(RNA) enthält,
als auch den Nachweis und die Mengenbestimmung von RNA-Molekülen. Die
Erfindung ist auch nützlich
bei der schnellen Herstellung und Amplifikation von cDNAs, die für eine Vielzahl
industrieller, medizinischer und forensischer Ziele verwendet werden
können.
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Die
Homopolymere sind poly(A), poly(C), poly(G), poly(U), poly(dA),
poly(dC), poly(dG), und poly(dI) oder ein Gemisch aus zwei oder
mehreren von diesen Homopolymeren. Das Homopolymer, das für RT-PCR verwendet
wird, ist ein Oligonukleotid mit einer Länge von zwei oder mehr Basen,
bevorzugt mit einer Länge zwischen
100 und 5000 Basen und mehr bevorzugt mit einer Länge zwischen
200 und 2000 Basen. Die Menge an Nukleinsäure-Homopolymer, das für RT-PCR verwendet wird, kann
größer als
10 ng sein, bevorzugt zwischen 10 ng und 2000 ng, mehr bevorzugt
zwischen 100 ng und 1000 ng und am meisten bevorzugt zwischen 200
ng und 600 ng. Vorzugsweise liegt die Endkonzentration des Nukleinsäure-Homopolymers
in der RT-PCR zwischen 200 ng/ml und 40000 ng/ml, mehr bevorzugt
zwischen 2000 ng/ml und 20000 ng/ml und am meisten bevorzugt zwischen
4000 ng/ml und 12000 ng/ml. Die vorliegende Erfindung schließt Zusammensetzungen ein,
die Nukleinsäure-Homopolymer
in höheren
Konzentrationen enthalten als die oben angegebenen bevorzugten Endkonzentrationen,
die aber die bevorzugten Endkonzentrationen durch Verdünnung erreichen
sollen, z.B. durch Kombination mit weiteren Bestandteilen des endgültigen Reaktionsgemisches.
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Die
Reverse Transkiptase kann jede Polymerase sein, die Reverse-Transkiptase-Aktivität aufweist. Vorzugsweise
ist die Reverse Transkiptase AMV-RT, MMLV-RT, HIV-RT, EIAV-RT, RAV2-RT, C. hydrogenoformans-DNA-Polymerase,
SuperScript I, SuperScript II, oder Mutanten, Varianten und Derivate
von diesen, die Reverse-Transkiptase-Aktivität besitzen.
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Wie
hier verwendet, beziehen sich Mutanten, Varianten und Derivate auf
alle Permutationen einer chemischen Spezies, die vorhanden sein
oder hergestellt werden können,
die noch die bestimmte chemische Aktivität dieser chemischen Spezies
beibehalten: Beispiele umfassen Verbindungen, sind aber nicht auf
diese beschränkt,
die nachweisbar markiert werden oder anderweitig modifiziert werden
können,
wodurch die chemischen und physikalischen Eigenschaften der Verbindung
verändert
werden.
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Die
DNA-Polymerase kann jede Polymerase sein, die fähig ist, ein DNA-Molekül zu replizieren.
Vorzugsweise ist die DNA-Polymerase eine hitzestabile Polymerase,
die bei der PCR nützlich
ist. Mehr bevorzugt ist die DNA-Polymerase Taq, Tbr, Tth, Tih, Tfi,
Tfl, Pfu, Pwo, Kod, VENT, DEEPVENT, Tma, Tne, Bst, Pho, Sac, Sso,
Poc, Pab, ES4 oder Mutanten, Varianten und Derivate von diesen,
die DNA-Polymerase-Aktivität
besitzen.
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Oligonukleotidprimer
können
jedes Oligonukleotid mit einer Länge
von zwei oder mehr Nukleotiden sein. Primer können Zufallsprimer, Homopolymere
oder Primer sein, die für
eine Ziel-RNA-Matrize spezifisch sind (z.B. ein sequenzspezifischer
Primer).
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Zusätzliche,
die Zusammensetzung betreffende Ausführungsformen umfassen eine
homopolymere Nukleinsäure
und andere Bestandteile des Reaktionsgemisches, wie z.B. ein oder
mehrere Nukleotide oder Derivate von diesen. Vorzugsweise ist das
Nukleotid ein Deoxynukleotidtriphosphat: dNTP (z.B. dATP, dCTP, dGTP,
dTTP, dITP, dUTP, α-ThiodNTPs,
Biotin-dUTP, Fluoreszein-dUTP, Digoxigenin-dUTP).
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Pufferagenzien,
Salzlösungen
und andere Zusatzstoffe der vorliegenden Erfindung umfassen jene
Lösungen,
die bei der RT-PCR von Nutzen sind. Bevorzugte Pufferagenzien schließen z.B.
TRIS, TRICINE, BIS-TRICINE, HEPES, MOPS, TES, TAPS, PIPES, CAPS
ein. Bevorzugte Salzlösungen
schließen
z.B. Kaliumchlorid, Kaliumacetat, Kaliumsulfat, Ammoniumsulfat,
Ammoniumchlorid, Ammoniumacetat, Magnesiumchlorid, Magnesiumacetat,
Magnesiumsulfat, Manganchlorid, Manganacetat, Mangansulfat, Natriumchlorid, Natriumacetat,
Lithiumchlorid und Lithiumacetat ein. Bevorzugte Zusatzstoffe schließen z.B.
DMSO, Glycerol, Formamid, Betain, Tetramethylammoniumchlorid, PEG,
Tween 20, NP 40, Ectoin, Polyole, E. coli-SSB-Protein, Phage-T4-Gen-32-Protein,
BSA ein.
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Weitere
Ausführungsformen
dieser Erfindung beziehen sich auf Methoden zur Bildung von Nukleinsäuren von
einer Ribonukleinsäure-Matrize
und weitere Nukleinsäure-Replikation.
Die Methode umfasst: (a) das Zufügen
einer RNA-Matrize zu einem Reaktionsgemisch, das eine Reverse Transkiptase,
eine Nukleinsäure-Polymerase
oder Derivate davon und eine homopolymere Nukleinsäure umfasst,
und (b) das Inkubieren des Reaktionsgemisches unter Bedingungen,
die ausreichend sind, um das Polymerisieren eines Nukleinsäure-Moleküls zu ermöglichen,
das zumindest zu einem Teil der RNA-Matrize komplementär ist. In
einer bevorzugten Ausführungsform
schließt
die Methode die Replikation des DNA-Moleküls, das zumindest zu einem
Teil der RNA-Matrize komplementär
ist, ein. Mehr bevorzugt ist die Polymerase-Ketten-Reaktion (PCR)
als die Methode der DNA-Replikation. Am meisten bevorzugt umfasst
die Methode die gekoppelte Reverse-Transkiptase-Polymerase-Ketten-Reaktion (RT-PCR).
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Das
Nukleinsäure-Homopolymer
in einer solchen Methode ist poly(A), poly(C), poly(G), poly(U),
poly(dA), poly(dC), poly(dG), oder poly(dI), oder eine Mischung
aus zwei oder mehreren dieser Homopolymere. Das Homopolymer ist
bevorzugt ein Oligonukleotid mit einer Länge von zwei oder mehr Basen,
bevorzugt mit einer Länge
zwischen 100 und 5000 Basen, und mehr bevorzugt mit einer Länge zwischen
200 und 2000 Basen.
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Vorzugsweise
liegt die Endkonzentration des Nukleinsäure-Homopolymers in der Methode
der Erfindung zwischen 200 ng/ml und 40000 ng/ml, mehr bevorzugt
zwischen 2000 ng/ml und 20000 ng/ml und am meisten bevorzugt zwischen
4000 ng/ml und 12000 ng/ml.
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In
spezifischeren Ausführungsformen
findet RT-PCR zwischen etwa 23°C
und etwa 100°C
statt. Vorzugsweise findet reverse Transkription zwischen etwa 35°C und 75°C statt,
gefolgt von PCR, die zwischen etwa 60°C und etwa 95°C stattfindet.
Unter den am meisten bevorzugten Bedingungen tritt reverse Transkription
zwischen etwa 37°C
und etwa 60°C
auf, Denaturierung tritt bei etwa 94°C auf, Annealing tritt bei etwa
60°C und
Polymerisation bei etwa 72°C
auf.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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1 ist
eine Photographie eines Ethidiumbromid(EtdBr)-gefärbten, 1%igen
Agarosegels, die die Verminderung der Reverse-Transkripase-Hemmung
der PCR durch homopolymeres poly(A) darstellt. Spur 1 ist eine Nukleinsäure-Leiter,
die als Gel-Referenzmarker verwendet wurde. Spuren 2 und 3 sind
Kontrollen, die kein homopoloymeres poly(A) besitzen. Spuren 4 und
5 zeigen die Nukleinsäureprodukte
einer RT-PCR-Reaktion in Anwesenheit von 100 ng poly(A). Spuren
6 und 7 zeigen die Nukleinsäureprodukte
einer RT-PCR-Reaktion in Anwesenheit von 200 ng poly(A). Spuren
8 und 9 zeigen die Nukleinsäureprodukte
einer RT-PCR-Reaktion
in Anwesenheit von 400 ng poly(A).
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2 ist
eine Photographie einer Ethidiumbromid(EtdBr)-gefärbten, 1%igen
Agarosegels, die die Verminderung der Reverse-Transkriptase-Hemmung
der PCR durch 2a homopolymeres poly(U) und 2b homopolymeres poly(C)
darstellt. Spur 1 ist eine Nukleinsäure-Leiter, die als Gel-Referenzmarker
verwendet wurde. Spuren 2 und 3 sind Kontrollen, die keine homopolymere
Nukleinsäure
besitzen. Spuren 4 und 5 zeigen die Nukleinsäureprodukte einer RT-PCR-Reaktion
in Anwesenheit von 100 ng (2a) poly(U) oder (2b) poly(C). Spuren
6 und 7 zeigen die Nukleinsäureprodukte
einer RT-PCR-Reaktion in Anwesenheit von 200 ng (2a) poly(U) oder
(2b) poly(C). Spuren 8 und 9 zeigen die Nukleinsäureprodukte einer RT-PCR-Reaktion in Anwesenheit von
400 ng (2a) poly(U) oder (2b) poly(C).
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3 ist
eine Photographie eines Ethidiumbromid(EtdBr)-gefärbten, 1%igen
Agarosegels, die die Verminderung der Reverse-Transkriptase-Hemmung
der PCR durch homopolymeres poly(dA) darstellt. Spur 1 ist eine
Nukleinsäure-Leiter,
die als Gel-Referenzmarker verwendet wurde. Spuren 2 bis 4 sind
Kontrollen, die kein homopolymeres poly(dA) besitzen. Spuren 5 bis
7 zeigen die Nukleinsäureprodukte
einer RT-PCR-Reaktion in Anwesenheit von 200 ng poly(dA). Spuren
8 bis 10 zeigen die Nukleinsäureprodukte
einer RT-PCR-Reaktion in Anwesenheit von 400 ng poly(A).
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4 ist
eine Photographie eines Ethidiumbromid(EtdBr)-gefärbten, 1%igen
Agarosegels, die die reduzierenden Effekte von homopolymerem poly(A)
auf die PCR-Hemmung unter Einbeziehung verschiedener Reverser Transkriptasen
darstellt. Spur 1 ist eine Nukleinsäure-Leiter, die als Gel-Referenzmarker verwendet wurde.
Spuren 2 bis 4, 9 bis 11 und 16 bis 18 sind Kontrollen, die kein
homopolymeres poly(A) besitzen. Spuren 5 bis 7 zeigen die Nukleinsäureprodukte
einer RT-PCR-Reaktion unter Verwendung von AMV-RT. Spuren 12 bis
14 zeigen die Nukleinsäureprodukte
einer RT-PCR-Reaktion unter Verwendung von MMLV-RT. Spuren 19 bis
21 zeigen die Nukleinsäureprodukte
einer RT-PCR-Reaktion unter Verwendung von MMLV-RT RNAse H-. (Spuren
8 und 15 sind unbenutzt als Abstandshalter.)
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5 ist
eine Photographie eines Ethidiumbromid(EtdBr)-gefärbten, 1%igen
Agarosegels, die die reduzierenden Effekte von homopolymerem poly(A)
auf unterschiedliche DNA-Polymerasen
und unter verschiedenen Puffer- und Salzbedingungen darstellt. 5a stellt die RT-PCR-Nukleinsäureprodukte
dar unter Verwendung von AmpliTaq-DNA-Polymerase in Abwesenheit
(Spuren 2 bis 4) von homopolymerem poly(A) und in Anwesenheit (Spuren
5 bis 7) von homopolymerem poly(A). Spur 1 ist eine Nukleinsäure-Leiter,
die als Gel-Referenzmarker
verwendet wurde. 5b stellt die RT-PCR-Nukleinsäureprodukte
dar unter Verwendung von PFU-DNA-Polymerase in Abwesenheit (Spuren
2 bis 4) von homopolymerem poly(A) und in Anwesenheit (Spuren 5
bis 7) von homopolymerem poly(A). Spuren 1 und 8 sind Nukleinsäure-Leitern,
die als Gel-Referenzmarker verwendet wurden.
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6 ist
eine Photograhie eines Ethidiumbromid(EtdBr)-gefärbten, 1%igen Agarosegels,
die die Verminderung der Reverese-Transkriptase-Hemmung der PCR
durch eine homopolymere Nukleinsäure
darstellt im Vergleich zu der von tRNA und rRNA. Spur 1 ist eine
Nukleinsäure-Leiter,
die als Gel-Referenzmarker verwendet wurde. Spuren 3 bis 5 sind
Kontrollen, die keinen Nukleinsäure-Zusatz
zum Standard-RT-PCR-Reaktionsgemisch besitzen. Spuren 7 bis 9 zeigen
die Nukleinsäureprodukte
einer RT-PCR-Reaktion in Anwesenheit von homopolymerem poly(A).
Spuren 11 bis 13 zeigen die Nukleinsäureprodukte einer RT-PCR-Reaktion in
Anwesenheit von tRNA. Spuren 15 bis 17 zeigen die Nukleinsäureprodukte
einer RT-PCR-Reaktion in Anwesenheit von rRNA. (Spuren 2, 6, 10
und 14 sind unbenutzt als Abstandshalter.)
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Ausführliche Beschreibung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung zielt auf Zusammensetzungen und Methoden zur
Verwendung bei der Bildung von Nukleinsäuren von einer RNA-Matrize
und besonders für
die Herstellung und Analyse von Nukleinsäuren durch die Reverse-Transkriptase-Polymerase-Ketten-Reaktion (RT-PCR).
Die Erfindung liefert Zusammensetzungen, die eine homopolymere Nukleinsäure in Kombination
mit einem oder mehr Bestandteilen, die bei der Bildung von Nukleinsäuren von
einer RNA-Matrize von Nutzen sind, einschließen. Solche Bestandteile können eine
Reverse Transkriptase, eine DNA-Polymerase, einen oder mehrere Oligonukleotidprimer,
irgendeine oder mehrere Nukleotidbasen, ein geeignetes Pufferagens,
ein Salz, oder andere Zusätze,
die bei der RT oder RT-PCR nützlich
sind, einschließen.
Methoden der Erfindung verwenden homopolymere Nukleinsäure in Kombination
mit anderen Reagenzien, um Nukleinsäure von einer RNA-Matrize zu
erzeugen, und vorzugsweise auch, um die neu synthetisierte Nukleinsäure zu replizieren.
Die Zusammensetzungen und Methoden der vorliegenden Erfindung, die
nützlich
sind, um Nukleinsäuremoleküle zu bilden,
replizieren, analysieren, mengenmäßig zu bestimmen und anderweitig
zu manipulieren, sind außerordentlich
nützlich
in gekoppelten oder ungekoppelten RT-PCR-Verfahren.
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RT-PCR
ist eine molekulare Manipulation, die verwendet wird, um eine Nukleinsäure, die
sich von einer RNA-Matrize ableitet, zu bilden und zu replizieren.
RT-PCR wird hier beschrieben als ein exemplarisches Protokoll, das
fähig ist,
die Zusammensetzungen und Methoden der vorliegenden Erfindung ohne
Beschränkung
zu verwenden. Es ist für
einen Fachmann auf diesem Gebiet selbstverständlich, dass die vorliegende
Erfindung in anderen Verfahren von Nutzen ist, die eine Kombination
aus Reverser Transriptase- und DNA-Polymerase-Akivität einschließen. RT-PCR schließt zwei
getrennte molekulare Synthesen ein: (i) die cDNA-Synthese von einer
RNA-Matrize; und (ii) die Replikation der neu synthetisierten cDNA
durch PCR-Amplifikation.
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Reverse-Transkriptase-Polymerase-Ketten-Reaktion
(RT-PCR)
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Bei
der RT-PCR wird das Reaktionsgemisch zuerst inkubiert (in einem
geeigneten Pufferagens) bei einer Temperatur, die ausreicht, um
Synthese eines DNA-Moleküls
zu erlauben, das zu mindestens einem Teil einer RNA-Matrize komplementär ist. Bestandteile
eines Reverse-Transkiptase-Reaktionsgemisches schließen charakteristischerweise
eine RNA-Matrize
ein, von der die komplementäre
DNA (cDNA) transkribiert wird; eine Nukleinsäure-Polymerase, die Reverse-Transkriptase-Aktivität aufweist;
und die geeigneten Nukleotidbildenden Blocks, die für die Nukleinsäure-Synthese
benötigt
werden. Für
die Zwecke dieser Erfindung ist cDNA definiert als jedes beliebige
DNA-Molekül,
dessen Nukleinsäuresequenz
zu einem RNA-Molekül
komplementär
ist. Eine RNA-Matrize ist definiert als jedes beliebige RNA-Molekül, das verwendet
wird, um eine Nukleinsäuresequenz
zur Verfügung
zu stellen, von der ein cDNA-Molekül synthetisiert werden kann.
Die Synthese von cDNA von einer RNA-Matrize wird typischerweise
erreicht durch Verwendung einer Nukleinsäure-Polymerase, die Reverse-Transkriptase-Aktivität aufweist.
Für die
Ziele dieser Erfindung bezieht sich Reverse-Transkriptase-Aktivität auf die
Fähigkeit
eines Enzyms, ein cDNA-Molekül von einer
RNA-Matrize zu polymerisieren und Reverse Transkriptase bezieht
sich allgemein auf jedes beliebige Enzym, das Reverse-Transkriptase-Aktivität besitzt.
Reverse Transkription tritt typischerweise in einem Temperaturbereich
von etwa 20°C
bis etwa 75°C
auf, bevorzugt von etwa 35°C
bis etwa 70°C.
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Nach
Reverser Transkription einer RNA-Matrize, um ein cDNA-Molekül herzustellen,
wird die cDNA unter Bedingungen inkubiert (in einem geeigneten Pufferagens),
die für
die Replikation des cDNA-Moleküls ausreichend
sind. Das Reaktionsgemisch kann das gleiche sein wie das des vorhergehenden
Transkriptions-Reaktionsgemisches, wie verwendet bei gekoppelter
(auch kontinuierlicher oder Ein-Schritt genannt) RT-PCR, oder das
Reaktionsgemisch kann ein Aliquot des vorhergehenden Reverse-Transkiptase-Reaktionsgemisches
enthalten und kann weiter modifiziert werden für die Nukleinsäurereplikation,
wie bei ungekoppelter (oder Zwei-Schritt) RT-PCR. Bestandteile eines
Replikationsreaktionsgemisches schließen typischerweise eine Nukleinsäure-Matrize
ein (in diesem Fall die cDNA); eine Nukleinsäure-Polymerase; und die geeigneten Nukleotidbildenden
Blocks, die für
die Nukleinsäure-Synthese
benötigt
werden. Nukleinsäure-Replikation bezieht
sich auf die Polymerisierung einer Nukleinsäure, deren Sequenz durch eine
andere Nukleinsäure
bestimmt wird, und zu der sie komplementär ist. DNA-Replikation, wie
hier verwendet, ist gleichbedeutend mit DNA-Amplifikation. Vorzugsweise
tritt DNA-Amplifikation
wiederholt auf, wodurch beide Stränge der Nukleinsäure-Sequenz
repliziert werden, das bedeutet DNA, die zur RNA-Matrize komplementär ist und
DNA, deren Nukleinsäuresequenz
zur RNA-Matrize im Wesentlichen identisch ist. Repetitive oder zyklische
DNA-Replikation kann vorteilhaft durchgeführt werden unter Verwendung
einer hitzestabilen Polymerase in einer Polymerase-Ketten-Reaktion
(PCR).
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PCR
ist eine auf dem Fachgebiet gut bekannte Technik. PCR wird verwendet,
um Nukleinsäuren
zu amplifizieren, indem ein Reaktionsgemisch Zyklen von: (i) Nukleinsäure-Denaturierung, (ii)
Oligonukleotidprimer-Annealing und (iii) Nukleinsäure-Polymerisierung
unterworfen wird. Bevorzugte Reaktionsbedingungen für Amplifikation
umfassen Erhitzungszyklen, d.h. wechselweises Verändern der
Temperatur des Reaktionsgemisches, um jeden der Schritte des PCR-Zyklus
zu erleichtern. PCR wird typischerweise ausgedehnt über mehrere
Zyklen von Denaturierung, Annealing und Replikation, vermehrt (fakultativ
oder vorzugsweise) mit einem verlängerten Denaturierungsschritt
am Anfang und einem verlängerten
Ausdehnungs(Polymerisierungs)schritt am Ende. Zyklisches Erwärmen tritt
typischerweise innerhalb eines Temperaturbereiches von etwa 23°C bis etwa
100°C und
bevorzugt zwischen etwa 37°C
und etwa 95°C
auf. Nukleinsäuredenaturierung tritt
typischerweise zwischen etwa 90°C
und etwa 100°C
auf, bevorzugt bei etwa 94°C.
Annealing tritt typischerweise zwischen etwa 37°C und etwa 75°C auf, bevorzugt
bei etwa 60°C.
Polymerisierung tritt typischerweise zwischen etwa 55°C und etwa
80°C auf,
bevorzugt bei etwa 72°C.
Die Anzahl der Erhitzungszyklen variiert erheblich in Abhängigkeit
von der Präferenz
des Praktikers und davon, welche Menge an DNA-Produkt gewünscht wird.
Vorzugsweise erstreckt sich die Zahl der PCR-Zyklen von etwa 5 bis
etwa 99, mehr bevorzugt ist eine Zahl von über 20 Zyklen, am meisten bevorzugt
eine Zahl von etwa 40 Zyklen.
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Matrizen-RNA
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Die
Matrizen-RNA kann jegliche Ribonukleinsäure von Interesse sein, die
dem Praktiker bekannt oder unbekannt ist. Matrizen-RNA kann künstlich
synthetisiert oder aus natürlichen
Quellen isoliert sein. Vorzugsweise ist die RNA mRNA. Mehr bevorzugt
ist die RNA biologisch aktiv oder kodiert ein biologisch aktives
Polypeptid.
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Homopolymere Nukleinsäuren
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Entdeckung, dass homopolymere
Nukleinsäuren
als ein hemmungsreduzierenden Agens dienen, das fähig ist,
die Hemmung der Nukleinsäure-Replikation
durch Revere Transkriptase zu unterdrücken oder anderweitig zu vermindern
(reduzieren), wie bei der RT-PCR beobachtet. Eine homopolymere Nukleinsäure ist
jegliches Oligonukleotid mit einer Länge von 2 oder mehr Basen, das
aus einer einzigen Nukleotidart zusammengesetzt ist. Homopolymere
Nukleinsäuren
können
Ribonukleinsäuren
oder Deoxyribonukleinsäuren
sein. Die homopolymeren Ribonukleinsäuen sind poly(A), poly(C),
poly(G) oder poly(U). Die homopolymeren Deoxyribonukleinsäuren sind
poly(dA), poly(dC), poly(dG), oder poly(dI). Das Homopolymer, das
für RT-PCR
verwendet wird, ist ein Oligonukleotid mit einer Länge von
zwei oder mehr Basen, bevorzugt mit einer Länge zwischen 100 und 5000 Basen,
und mehr bevorzugt mit einer Länge zwischen
200 und 2000 Basen. Die Menge an Nukleinsäure-Homopolymer, das für RT-PCR
verwendet wird, kann mehr als 10 ng betragen, bevorzugt zwischen
10 ng und 2000 ng, mehr bevorzugt zwischen 100 ng und 1000 ng und
am meisten bevorzugt zwischen 200 ng und 600 ng. Vorzugsweise liegt
die Endkonzentration des Nukleinsäure-Homopolymers bei der RT-PCR
zwischen 200 ng/ml und 40000 ng/ml, mehr bevorzugt zwischen 2000
ng/ml und 20000 ng/ml, und am meisten bevorzugt zwischen 4000 ng/ml
und 12000 ng/ml.
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Reverse Transkriptasen
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Reverse
Transkriptasen, die in der vorliegenden Erfindung von Nutzen sind,
können
jede beliebige Polymerase sein, die Reverse-Transkriptase-Aktivität aufweist.
Bevorzugte Enzyme schließen
jene ein, die reduzierte RNase-H-Aktivität besitzen. Einige Reverse
Transkriptasen sind auf dem Fachgebiet bekannt und kommerziell erhältlich (z.B.
von Boehringer Mannheim Corp., Indianapolis, IN; Life Technologies,
Inc., Rockville, MD; New England Biolabs, Inc., Beverley, MA; Perkin
Elmer Corp., Norwalk, CT; Pharmacia LKB Biotechnology, Inc., Piscataway,
NJ; Qiagen, Inc., Valencia, CA; Stratagene, La Jolla, CA). Bevorzugte
Reverse Transkriptasen schließen
ein: Reverse Transkriptase aus dem Vogel-Myeloblastose-Virus (AMV-RT),
Reverse Transkriptase aus dem Moloney Murine Leukämie-Virus
(MMLV-RT), Reverse Transkriptase aus dem humanen Immunvirus (HIV-RT),
EIAV-RT, RAV2-RT, C. hydrogenoformans-DNA-Polymerase, rTth-DNA-Polymerase,
SuperScript I, SuperScript II und Mutanten, Varianten und Derivate
von diesen. Es ist klar, dass eine Vielzahl von Reversen Transkriptasen
in der vorliegenden Erfindung verwendet werden können, einschließlich Reverse Transkriptasen,
die oben nicht spezifisch beschrieben wurden, ohne von dem Umfang
oder bevorzugten Ausführungsformen
davon abzuweichen.
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DNA-Polymerasen
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DNA-Polymerasen,
die in der vorliegenden Erfindung von Nutzen sind, können jede
beliebige Polymerase sein, die fähig
ist, ein DNA-Molekül
zu replizieren. Bevorzugte DNA-Polymerasen
sind hitzestabile Polymerasen, die in der PCR besonders nützlich sind.
Hitzestabile Polymerasen werden aus einer Vielfalt von hitzestabilen
Bakterien isoliert, wie z.B. Thermus aquaticus (Taq), Thermus brockianus
(Tbr), Thermus flavus (Tfl), Thermus ruber (Tru), Thermus thermophilus
(Tth), Thermococcus litoralis (Tli) und anderen Arten der Thermococcus-Gattung,
Thermoplasma acidophilum (Tac), Thermotoga neapolitana (Tne), Thermotoga
maritima (Tma), und anderen Arten der Thermotoga-Gattung, Pyrococcus
furiosus (Pfu), Pyrococcus woesei (Pwo) und anderen Arten der Pyrococcus-Gattung,
Bacillus sterothermophilus (Bst), Sulfolobus acidocaldarius (Sac), Sulfolobus
solfataricus (Sso), Pyrodictium occultum (Poc), Pyrodictium abyssi
(Pab) und Methanobacterium thermoautotrophicum (Mth) und Mutanten,
Varianten oder Derivaten von diesen.
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Mehrere
DNA-Polymerasen sind auf dem Fachgebiet bekannt und kommerziell
erhältlich
(z.B. von Boehringer Mannheim Corp., Indianapolis, IN; Life Technologies,
Inc., Rockville, MD; New England Biolabs, Inc., Beverley, MA; Perkin
Elmer Corp., Norwalk, CT; Pharmacia LKB Biotechnology, Inc., Piscataway,
NJ; Qiagen, Inc., Valencia, CA; Stratagene, La Jolla, CA). Vorzugsweise
ist die hitzestabile DNA-Polymerase ausgewählt aus der Gruppe von Taq,
Tbr, Tfl, Tru, Tth, Tli, Tac, Tne, Tma, Tih, Tfi, Pfu, Pwo, Kod,
Bst, Sac, Sso, Poc, Pab, Mth, Pho, ES4, VENTTM,
DEEPVENTTM und aktiven Mutanten, Varianten
und Derivaten von diesen. Es ist klar, dass eine Vielzahl von DNA-Polymerasen
in der vorliegenden Erfindung verwendet werden können, einschließlich DNA-Polymerasen,
die oben nicht spezifisch beschrieben wurden, ohne vom Umfang oder
bevorzugten Ausführungsformen
davon abzuweichen.
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Oligonukleotid-Primer
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Olidonukleotidprimer,
die in der vorliegenden Erfindung nützlich sind, können jegliches
Oligonukleotid mit einer Länge
von 2 oder mehr Nukleotiden sein. Vorzugsweise sind PCR-Primer etwa 15 bis
30 Basen lang und sind nicht palindromisch (selbst-komplementär) oder
komplementär
zu anderen Primer, die im Reaktionsgemisch verwendet werden können. Primer
können
Zufallsprimer sein, Homopolymere, oder Primer, die für eine Ziel-RNA-Matrize spezifisch
sind (z.B. ein sequenzspezifischer Primer), sind aber nicht beschränkt auf diese.
Oligonukleotidprimer sind Oligonukleotide, die verwendet werden,
um mit einem Bereich einer Ziel-Nukleinsäure zu hybridisieren, um die
Polymerisierung einer komplementären
Nukleinsäure
zu erleichtern. Bei bevorzugten RT-PCR-Techniken dienen Primer dazu,
Reverse Trankription eines ersten Nukleinsäure-Moleküls zu erleichtern, das zu einem
Teil einer RNA-Matrize komplementär ist (z.B. ein cDNA-Molekül) und ebenso um
die Replikation der Nukleinsäure
zu erleichtern (z.B. PCR-Amplifikation von DNA). Jeglicher Primer
kann durch einen Praktiker mit Fachwissen synthetisiert werden oder
kann von einem beliebigen aus einer Anzahl kommerzieller Händler (z.
B. von Boehringer Mannheim Corp., Indianapolis, IN; New England
Biolabs, Inc., Beverley, MA; Pharmacia LKB Biotechnology, Inc.,
Piscataway, NJ) erworben werden. Es ist klar, dass eine breite Menge
an Primer in der vorliegenden Erfindung nützlich sein kann, einschließlich jener,
die hier nicht spezifisch beschrieben sind, ohne vom Umfang und
bevorzugten Ausführungsformen
davon abzuweichen.
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Nukleotidbasen
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Nukleotidbasen,
die in der vorliegenden Erfindung von Nutzen sind, können jegliches
Nukleotid sein, das bei der Polymerisierung einer Nukleinsäure nützlich ist.
Nukleotide können
natürlich
vorkommen, unüblich sein,
modifiziert sein, eine Derivat sein oder künstlich sein. Nukleotide können unmarkiert
oder nachweisbar markiert sein durch auf dem Fachgebiet bekannte
Methoden (z.B. durch Verwendung von Radioisotopen, Vitaminen, fluoreszierenden
oder chemilumineszierenden Teilen, Dioxigenin). Vorzugsweise sind
die Nukleotide Deoxynukleosidtriphosphate, dNTPs (z.B. dATP, dCTP,
dGTP, dTTP, dITP, dUTP, α-Thio-dNTPs,
Biotin-dUTP, Fluoreszein-dUTP, Digoxigenin-dUTP, 7-Deaza-dGTP).
dNTPs sind auch gut bekannt auf dem Fachgebiet und sind von Händlern kommerziell
zu beziehen (z.B. von Boehringer Mannheim Corp., Indianapolis, IN;
New England Biolabs, Inc., Beverley, MA; Pharmacia LKB Biotechnology,
Inc., Piscataway, NJ).
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Pufferagenzien und Salzlösungen
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Pufferagenzien
und Salze, die in der vorliegenden Erfindung nützlich sind, liefern geeignete
stabile pH- und Innenbedingungen für die Nukleinsäuresynthese,
z.B. für
die Reverse-Transkriptase-
und DNA-Polymerase-Aktivität.
Eine weite Menge an Puffer und Salzlösungen und modifizierten Puffer
sind auf dem Fachgebiet bekannt, die in der vorliegenden Erfindung
nützlich
sein können,
einschließlich
Agenzien, die hier nicht spezifisch beschrieben sind. Bevorzugte
Pufferagenzien schließen
TRIS, TRICINE, BIS-TRICINE,
HEPES, MOPS, TES, TAPS, PIPES, CAPS ein, sind aber nicht auf diese
beschränkt.
Bevorzugte Salzlösungen
schließen
Kaliumacetat, Kaliumsulfat, Ammoniumsulfat, Ammoniumchlorid, Ammoniumacetat,
Magnesiumchlorid, Magnesiumacetat, Magnesiumsulfat, Manganchlorid,
Manganacetat, Mangansulfat. Natriumchlorid, Natriumacetat, Lithiumchlorid
und Lithiumacetat ein, sind aber nicht auf diese beschränkt.
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Andere Zusätze, die bei RT-PCR nützlich sind
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Andere
Zusätze,
die fähig
sind, Reverse Transkription, Replikation und/oder eine Kombination
aus beiden Reaktionen zu erleichtern (z.B. Agenzien zur Erleichterung
von RT-PCR), andere
als jene, die zum ersten Mal durch diese Erfindung beschrieben werden,
sind auf dem Fachgebiet bekannt. Gemäß den Zusammensetzungen und
Methoden dieser Erfindung können
ein oder mehrere dieser Zusätze
in die gegenwärtigen
Zusammensetzungen eingefügt
werden, um die Bildung und Replikation von Nukleinsäuren von
einer Ribonukleinsäure-Matrize
zu optimieren. Zusätze
können
organische oder anorganische Verbindungen sein. Hemmungsvermindernde
Agenzien, die in der vorliegenden Erfindung nützlich sind, schließen Polypeptide
ein, wie z.B. humanes Serumalbumin, Rinder-Serumalbumin (BSA), Ovalbumin, Albumax,
Casein, Gelatine, Kollagen, Globulin, Lysozym, Transferrin, Myoglobin,
Hämoglobin, α-Lactalbumin,
Fumarase, Glyceraldehyd-3-phosphatdehydrogenase (GAPDH), Amyloglucosidase,
Carboanhydrase, β-Lactoglobulin,
Aprotinin, Sojabohnen-Trypsin-Inhibitor, Trypsinogen, Phosphorylase
b, Myosin, Aktin, β-Galaktosidase, Katalase,
tryptische Soja-Aufschlüsse,
Tryptose, Lektine, E.-coli-Einzelstrangbindendes Protein (SSB),
Phage-T4-Gen32-Protein und ähnliche
oder Fragmente oder Derivate davon, sind aber nicht auf diese beschränkt. Beispiele
von Zusätzen, die
keine Polypeptide sind, schließen
tRNA, rRNA, schwefelenthaltende Verbindungen, acetatenthaltende
Verbindungen, Dimethylsulfoxid (DMSO), Glycerol, Formamid, Betain,
Tetramethylammoniumchlorid (TMAC), Polyethylenglycol (PEG), Tween
20, NP 40, Ectoin und Polyole ein, sind aber nicht auf diese beschränkt. Bevorzugte
Zusätze
schließen
DMSO, Glycerol, Formamid, Betain, TMAC, PEG, Tween 20, NP 40, Ectoin,
Polyole, E.-coli-(SSB)-Protein,
Phage-T4-Gene32-Protein, BSA ein.
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Reagenzienkits für gekoppelte
RT-PCR
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Ein
weiterer Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung ist ein Reagenzienkit
für gekoppelte
RT-PCR, das eine Reverse Transkriptase, eine DNA-Polymerase und
eine homopolymere Nukleinsäure
umfasst. In einem solchen Reagenzienkit können die Reverse Transkriptase,
die DNA-Polymerase und die homopolymere Nukleinsäure in einem Behälter vereinigt
sein. Alternativ können
die Reverse Transkriptase und die DNA-Polymerase in einem Behälter vereinigt
sein und die homopolymere Nukleinsäure kann sich in einem zweiten
Behälter
befinden. Alternativ können
die Reverse Transkriptase und die homopolymere Nukleinsäure in einem Behälter vereinigt
sein und die DNA-Polymerase kann sich in einem zweiten Behälter befinden.
Alternativ können
die DNA-Polymerase und die homopolymere Nukleinsäure in einem Behälter vereinigt
sein und die Reverse Transkriptase kann sich in einem zweiten Behälter befinden.
Alternativ können
sich alle drei Bestandteile in getrennten Behältern befinden. Solch ein Reagenzienkit
kann weiterhin ein Gemisch aus zwei oder mehreren von dATP, dCTP,
dGTP und dTTP umfassen, und/oder einen oder mehrere Zusätze, die
bei RT-PCR nützlich
sind, und/oder einen Puffer. Alle oben erwähnten Bestandteile können sich
in getrennten Behältern
befinden, oder zwei oder mehrere von ihnen können in einem Behälter vereinigt
sein. Vorzugsweise sind die beiden Enzyme in einem Behälter vereinigt,
entweder zusammen mit der homopolymeren Nukleinsäure oder die homopolymere Nukleinsäure befindet
sich in einem getrennten Behälter,
und eine Pufferlösung,
ein dNTP-Gemisch, und ein oder mehrere nützliche Zusätze, falls vorhanden, stehen
in dem Kit in getrennten Behältern
zur Verfügung.
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Ein
weiterer Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung
einer Zusammensetzung oder eines Reagenzienkits, wie oben beschrieben,
für gekoppelte
RT-PCR.
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Besondere
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung sind wie folgt:
Eine Zusammensetzung,
die für
die Bildung von Nukleinsäuren
von einer Ribonukleinsäure-Matrize geeignet ist,
umfassend eine homopolymere Nukleinsäure, zwei oder mehrere unterschiedliche
Polymerasen, von denen mindestens eine Reverse-Transkriptase-Aktivität besitzt,
einen oder mehrere Oligonukleotidprimer und ein oder mehrere beliebige
Nukleotide oder Derivate davon, wobei die homopolymere Nukleinsäure aus
der Gruppe ausgewählt
ist, die aus homopolymerem poly(A), homopolymerem poly(U), homopolymerem
poly(C), homopolymerem poly(G), homopolymerem poly(dA), homopolymerem
poly(dI), homopolymerem poly(dC), homopolymerem poly(dG) besteht
oder einem Gemisch aus zwei oder mehreren von diesen.
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Die
Zusammensetzung wie oben, bei der die Zusammensetzung mindestens
10 ng Homopolymer enthält.
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Die
Zusammensetzung wie oben, bei der die Zusammensetzung zwischen 10
und 2000 ng Homopolymer enthält.
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Die
Zusammensetzung wie oben, bei der die Zusammensetzung zwischen 100
und 1000 ng Homopolymer enthält.
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Die
Zusammensetzung wie oben, bei der die Zusammensetzung zwischen 200
und 600 ng Homopolymer enthält.
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Die
Zusammensetzung wie oben, die zusätzlich eine Reverse Transkriptase
enthält.
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Die
Zusammensetzung wie oben, bei der die Reverse Transkriptase aus
der Gruppe ausgewählt
ist, die aus AMV-RT, M-MLV-RT, HIV-RT, EIAV-RT, RAV2-RT, C.-hydrogenoformans-DNA-Polymerase,
SuperScript I, SuperScript II und Mutanten, Varianten und Derivaten
von diesen besteht.
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Die
Zusammensetzung wie oben, die zusätzlich eine DNA-Polymerase
enthält.
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Die
Zusammensetzung wie oben, bei der die DNA-Polymerase aus der Gruppe
ausgewählt
ist, die aus Taq, Tbr, Tfl, Tru, Tth, Tli, Tac, Tne, Tma, Tih, Tfi,
Pfu, Pwo, Kod, Bst, Sac, Sso, Poc, Pab, Mth, Pho, ES4, VENTTM, DEEPVENTTM und
Mutanten, Varianten und Derivaten von diesen besteht.
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Die
Zusammensetzung wie oben, die zusätzlich einen oder mehrere Oligonukleotidprimer
enthält.
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Die
Zusammensetzung wie oben, bei der der Primer aus der Gruppe ausgewählt ist,
die aus Zufallsprimern, Homopolymeren, oder Primern, die für eine Ziel-RNA-Matrize
spezifisch sind, besteht.
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Die
Zusammensetzung wie oben, die zusätzlich ein Pufferagens enthält.
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Die
Zusammensetzung wie oben, bei der das Pufferagens aus der Gruppe
ausgewählt
ist, die aus TRIS, TRICINE, BIS-TRICINE, HEPES, MOPS, TES, TAPS,
PIPES und CAPS besteht.
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Die
Zusammensetzung wie oben, die zusätzlich eine Salzlösung enthält.
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Die
Zusammensetzung wie oben, bei der die Salzlösung aus der Gruppe ausgewählt ist,
die aus Kaliumchlorid, Kaliumacetat, Kaliumsulfat, Ammoniumsulfat,
Ammoniumchlorid, Ammoniumacetat, Magnesiumchlorid, Magnesiumacetat,
Magnesiumsulfat, Manganchlorid, Manganacetat, Mangansulfat, Natriumchlorid, Natriumacetat,
Lithiumchlorid und Lithiumacetat besteht.
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Die
Zusammensetzung wie oben, die zusätzlich einen Zusatz enthält, der
für RT-PCR
nützlich
ist.
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Die
Zusammensetzung wie oben, bei der der Zusatz, der für RT-PCR
nützlich
ist, aus der Gruppe ausgewählt
ist, die aus DMSO, Glycerol, Formamid, Betain, Tetramethylammoniumchlorid,
PEG, Tween 20, NP 40, Ectoin, Polyolen, E.-coli-SSB-Protein, Phage-T4-Gen32-Protein,
BSA besteht.
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Die
Zusammensetzung wie oben, die zusätzlich ein oder mehrere Nukleotide
enthält.
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Die
Zusammensetzung wie oben, bei der das Nukleotid ein Deoxyphosphonukleotid
oder Derivat davon ist.
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Die
Zusammensetzung wie oben, bei der das Deoxyphosphonukleotid aus
der Gruppe ausgewählt
ist, die aus dATP, dCTP, dGTP, dTTP, dITP, dUTP, α-Thio-dNTPs,
Biotin-dUTP, Fluoreszein-dUTP
und Digoxigenin-dUTP besteht.
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Eine
Methode zur Bildung einer Nukleinsäure von einer RNA-Matrize,
umfassend die Schritte:
- a) Zugabe der RNA-Matrize
zu einem Reaktionsgemisch, wobei das Reaktionsgemisch mindestens
eine Reverse Transkriptase und mindestens eine Nukleinsäure-Polymerase
oder Derivate davon und eine homopolymere Nukleinsäure enthält, die
aus homopolymerem poly(A), homopolymerem poly(U), homopolymerem
poly(C), homopolymerem poly(G), homopolymerem poly(dA), homopolymerem
poly(dI), homopolymerem poly(dC), homopolymerem poly(dG) oder einem
Gemisch aus zwei oder mehreren von diesen ausgewählt ist; und
- b) Inkubieren des Reaktionsgemisches unter Bedingungen, die
ausreichen, um Polymerisierung eines Nukleinsäuremoleküls zu erlauben, das zu einem
Teil der RNA-Matrize komplementär
ist.
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Eine
Methode zur Bildung einer Nukleinsäure von einer RNA-Matrize,
umfassend die Schritte:
- a) Zugabe der RNA-Matrize
zu einem Reaktionsgemisch, wobei das Reaktionsgemisch mindestens
eine Reverse Transkriptase, mindestens eine Nukleinsäure-Polymerase,
ein oder mehrere Ribonukleotidtriphosphate oder Derivate davon und
eine homopolymere Nukleinsäure
enthält,
die aus homopolymerem poly(A), homopolymerem poly(U), homopolymerem
poly(C), homopolymerem poly(G), homopolymerem poly(dA), homopolymerem
poly(dI), homopolymerem poly(dC), homopolymerem poly(dG) oder einem
Gemisch aus zwei oder mehreren von diesen augewählt ist; und
- b) Inkubieren des Reaktionsgemisches unter Bedingungen, die
ausreichen, um Polymerisierung eines Nukleinsäuremoleküls zu erlauben, das zu einem
Teil der RNA-Matrize komplementär
ist.
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Die
Methode wie oben, bei der die Nukleinsäure DNA ist, die Polymerase
DNA-Polymerase ist, und das Ribonukleinsäuretriphosphat-Derivat aus
der Gruppe ausgewählt
ist, die aus dATP, dCTP, dGTP, dTTP, dITP, dUTP, α-Thio-dNTPs,
Biotin-dUTP, Fluoreszein-dUTP und Digoxigenin-dUTP besteht.
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Die
Methode wie oben, bei der die DNA-Polymerase eine hitzestabile Polymerase
ist.
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Die
Methode wie oben, bei der die DNA-Polymerase aus der Gruppe ausgewählt ist,
die aus Taq, Tbr, Tfl, Tru, Tth, Tli, Tac, Tne, Tma, Tih, Tfi, Pfu,
Pwo, Kod, Bst, Sac, Sso, Poc, Pab, Mth, Pho, ES4, VENTTM,
DEEPVENTTM und Mutanten, Varianten und Derivaten
von diesen besteht.
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Die
Methode wie oben, bei der die Reverse Transkriptase aus der Gruppe
ausgewählt
ist, die aus AMV-RT, M-MLV-RT, HIV-RT, EIAV-RT, RAV2-RT, C.-hydrogenoformans-DNA-Polymerase, SuperScript
I, SuperScript II und Mutanten, Varianten und Derivaten von diesen
besteht.
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Die
Methode wie oben, bei der das Reaktionsgemisch zusätzlich einen
Nukleinsäure-Primer
enthält.
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Die
Methode wie oben, bei der der Primer zu einem Teil der RNA-Matrize
komplementär
ist.
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Die
Methode wie oben, bei der das DNA-Molekül, das zu einem Teil der RNA-Matrize
komplementär ist,
durch ein Verfahren der DNA-Replikation amplifiziert wird.
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Die
Methode wie oben, bei der das Verfahren der DNA-Replikation eine
Polymerase-Ketten-Reaktion (PCR)
umfasst.
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Die
Methode wie oben, bei der die kombinierten Reaktionen der DNA-Bildung
und -Amplifikation in einem gekoppelten Reaktionsgemisch stattfinden.
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Die
Methode wie oben, bei der die Reaktion zwischen etwa 23°C und etwa
100°C vonstatten
geht.
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Die
Methode wie oben, bei der Reverse Transkription zwischen etwa 37°C und etwa
70°C stattfindet und
die PCR-Amplifikation zwischen etwa 60°C und etwa 95°C stattfindet.
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Die
Methode wie oben, bei der die PCR-Amplifikation mindestens 25 Zyklen
von Denaturierung, Annealing und Polymerisierung umfasst.
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Die
Methode wie oben, bei der die Reverse Transkription zwischen etwa
37°C und
etwa 60°C
stattfindet, Denaturierung bei etwa 94°C stattfindet, Annealing bei
etwa 60°C
stattfindet und Polymerisierung bei etwa 72°C stattfindet.
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Es
wird für
einen Fachmann auf diesem Gebiet ohne weiteres (sofort) offensichtlich
sein, dass andere geeignete Modifikationen und Anpassungen der Zusammensetzungen
und Methoden der hier beschriebenen Erfindung offensichtlich sind
und durchgeführt
werden können,
ohne vom Umfang der Erfindung oder den dargestellten Ausführungsformen
davon abzuweichen. Nachdem nun die vorliegende Erfindung im Einzelnen
beschrieben wurde, wird dieselbe klarer verstanden werden durch
Bezug auf die folgenden Beispiele, die hier nur zum Zwecke der Veranschaulichung
mit eingeschlossen sind und für
die Erfindung nicht einschränkend
sein sollen.
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Beispiel 1: Hemmung der Nukleinsäure-Amplifikation
durch Reverse Transkriptase
-
Um
den hemmenden Effekt von Reversen Transkriptasen auf die Nukleinsäure-Replikation
zu untersuchen, wurden 103 und 102 Kopien eines Plasmids, das ein 500 bp langes
Fragment des RanBP2-Gens enthielt, als Matrize für PCR-Amplifikation verwendet.
Die Reaktionen wurden in einem Endvolumen von 50 μl durchgeführt. Das
Reaktionsgemisch umfasste 50 mM KCl, 10 mM Tris-HCl, pH 8,3, 0,001%
Gelatine, 1,5 mM MgCl2, 2 mM DTT, 200 μM von jedem
dNTP, 0,16 μM
Sense- und Antisense-Primer (SEQ ID Nr.: 1 bzw. 2), 2,5 Units HotStarTaqTM-DNA-Polymerase (QIAGEN), 10 Units rekombinante
RNasIn (PromegaTM) und ansteigende Mengen
Omniscript-RT (QIAGEN) von 0 bis 5 Units. Um eine gekoppelte RT-PCR
zu simulieren, wurde der PCR ein Inkubationsschritt von 30 Minuten
Länge bei
37°C („Pseudo-RT") vorausgeschickt.
Das PCR-Programm bestand aus einem RT-Denaturierungs/HotStarTaq-Aktivierungsschritt
am Anfang (15 min, 95°C),
45 Zyklen (30 sec, 94°C;
1 min, 60°C,
1 min, 72°C)
und einem Verlängerungsschritt
am Ende (10 min, 72°C).
PCR wurde in einem Biometra Uno II Thermocycler durchgeführt.
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Die
Proben (in dreifacher Ausfertigung) wurden auf einem 1%igen Agarosegel
analysiert, und die Produktausbeute wurde densitometrisch bestimmt.
Die Produktausbeute in den Proben ohne Reverse Transkriptase wurde
auf 100% festgesetzt. Tabelle 1: Hemmender Effekt von Omniscript-RT
auf PCR
| Omniscript-RT
(Units) |
Matrize | | 0 | 0,2 | 0,5 | 1,0 | 2,0 | 5,0 |
(Zahl der | 103 | 100% | 84% | 47% | 25% | 14% | 2% |
Kopien) | 102 | 100% | 90% | 32% | 20% | 8% | 1% |
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Die
Ergebnisse zeigen klar, dass die Anwesenheit selbst geringer Mengen
an Reverser Transkriptase die Effizienz der DNA-Replikation dramatisch
reduzierte, wenn nur eine begrenzte Menge an Matrizen-DNA vorhanden
war. Vergleichbare Experimente, die genomische DNA als Matrize verwendeten,
bestätigten
die hemmende Wirkung von Omniscript-RT auf PCR, besonders wenn geringe
Mengen an Matrizen-DNA verwendet wurden.
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Beispiel 2: Verminderung der Reverse-Transkriptase-Hemmung
der Nukleinsäure-Amplifikation durch
homopolymeres poly(A)
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Um
die Entdeckung zu beweisen, dass der hemmende Effekt von Reverser
Transkriptase auf die DNA-Replikation durch die Vewendung von homopolymerem
poly(A) vermindert wird, wurden ansteigende Mengen von poly(A) (kommerziell
erworben von Pharmacia) zu Proben zugegeben, die unterschiedliche
Mengen an Gesamt-RNA von HeLa-Zellen enthielten. Ein Fragment der β-Actin-mRNA
aus der HeLa-Gesamt-RNA mit einer Länge von 626 bp wurde als die
RNA-Matrize für
die RT-PCR ausgewählt.
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Reaktionen
wurden in einem Endvolumen von 50 μl durchgeführt. Zwei Reaktionsgemische
enthielten 50 mM KCl, 10 mM Tris-HCl, pH 8,3, 0,001% Gelatine, 2,5
mM MgCl2, 2 mM DTT, 400 μM von jedem dNTP, 0,4 μM Sense-
und Antisense-Primer (SEQ ID Nr.: 3 bzw. 4), 5 Units HotStar-Taq-DNA-Polymerase
(QIAGEN), 0,5 Units Omniscript-RT und 1 bzw. 10 ng HeLa-Gesamt-RNA.
Reaktionen wurden in Gegenwart von 0 ng, 100 ng, 200 ng und 400
ng poly(A)-Homopolymer durchgeführt.
Reverse Transkription wurde 30 Minuten lang bei 42°C durchgeführt. Das
PCR-Programm bestand aus einem RT-Denaturierungs/HotStarTaq-Aktivierungsschritt
am Anfang (15 min, 95°C),
40 Zyklen (1 min, 94°C;
1 min, 60°C,
1 min, 72°C)
und aus einem Verlängerungsschritt
am Ende (10 min, 72°C).
RT-PCR wurde in einem Eppendorf-Gradienten-Cycler durchgeführt.
-
Die
Proben (in doppelter Ausfertigung) wurden auf einem 1%igen Agarosegel
analysiert. Eine deutliche Verbesserung in Bezug auf Effizienz und
Spezifität
durch die Zugabe von poly(A) wurde sowohl für die 1 ng als auch für die 10
ng der Gesamt-HeLa-RNA-Proben beobachtet. Die Ausbeute der RT-PCR
nahm deutlich mit steigenden Mengen an poly(A) zu. 1 zeigt
die Wirkung von poly(A) bei der Verwendung von 1 ng HeLa-Gesamt-RNA
als Matrize. Der gleiche Effekt wurde beobachtet, wenn 10 ng der
Gesamt-HeLa-RNA als Matrize verwendet wurden (Daten nicht gezeigt).
-
Die
Resultate zeigen, dass die Zugabe von poly(A)-Homopolymer den hemmenden
Effekt von Omniscript-RT (QIAGEN) auf HotStar-Taq-DNA-Polymerase
(QIAGEN) vermindert, wodurch sie zu höherer Sensitivität und Spezifität in der
Ein-Schritt-RT-PCR beiträgt.
-
Beispiel 3: Verminderung der Reverse-Transkriptase-Hemmung
der Nukleinsäure-Amplifikation durch
andere homopolymere Ribonukleinsäuren
-
Die
in Beispiel 2 beschriebenen Experimente wurden repliziert unter
Verwendung von poly(U) und poly(C) an Stelle von poly(A), um zu
zeigen, dass die Verminderung des hemmenden Effektes von Reverser Transkriptase
auf die DNA-Replikation, die auf die Anwesenheit einer homopolymeren
Ribonukleinsäure
zurückzuführen ist,
eine allgemeine charakteristische Gemeinsamkeit homopolymerer Ribonukleinsäuren ist.
-
Es
wurde das gleiche 626 bp lange Fragment der β-Actin-mRNA als die Matrizen-RNA
ausgewählt. Die
Reaktionen wurden in einem Endvolumen von 50 μl durchgeführt. Das Reaktionsgemisch unfasste
50 mM KCl, 10 mM Tris-HCl, pH 8,3, 0,001% Gelatine, 2,5 mM MgCl2, 2 mM DTT, 400 um von jedem dNTP, 0,4 μM Sense-
und Antisense-Primer (SEQ ID Nr.: 3 bzw. 4), 5 Units HotStar-Taq-DNA-Polymerase
(QIAGEN), 0,5 Units Omniscript-RT (QIAGEN) und 1 ng HeLa-Gesamt-RNA.
Die Reaktionen wurden in Anwesenheit von 0 ng, 100 ng, 200 ng und
400 ng poly(U)-(Pharmacia) bzw. poly(C)-Homopolymer (Pharmacia)
durchgeführt.
Reverse Transkription wurde 30 min lang bei 42°C durchgeführt. Das PCR-Programm bestand
aus einem RT-Denaturierungs/HotStarTaq-Aktivierungsschritt am Anfang
(15 min, 95°C),
40 Zyklen (1 min, 94°C;
1 min, 60°C, 1
min, 72°C)
und einem Verlängerungsschritt
am Ende (10 min, 72°C).
RT-PCR wurde in einem Eppendorf Gradienten-Cycler durchgeführt.
-
Die
Proben (in dreifacher Ausfertigung) wurden auf einem 1%igen Agarosegel
analysiert. Die 2a und 2b zeigen
den Effekt von poly(U) bzw. poly(C), wenn 1 ng HeLa-Gesamt-RNA als Matrize und
0 ng, 100 ng und 400 ng der jeweiligen homopolymeren Ribonukleinsäure verwendet
werden. Die Ergebnisse dieser Reihe von Experimenten bestätigen, dass
die Zugabe von homopolymeren Ribonukleinsäuren den hemmenden Effekt von
Reverser Transkriptase auf die DNA-Replikation unterdrückt oder
vermindert.
-
Beispiel 4: Verminderung der Reverse-Transkriptase-Hemmung
der Nukleinsäure-Amplifikation durch
homopolymere Deoxyribonukleinsäuren
-
Die
Experimente, wie in den Beispielen 2 und 3 beschrieben, wurden unter
Verwendung einer homopolymeren Deoxyribonukleinsäure (poly(dA)) wiederholt,
um zu beweisen, dass die Verminderung des hemmenden Effektes der
Reversen Transkriptase auf die DNA-Replikation ein Merkmal ist,
das homopolymeren Nukleinsäuren
im Allgemeinen gemeinsam ist.
-
Es
wurde das gleiche 626 bp lange Fragment der β-Actin-mRNA als die Matrizen-RNA
ausgewählt. Reaktionen
wurden in einem Endvolumen von 50 μl durchgeführt. Das Reaktionsgemisch umfasste
50 mM KCl, 10 mM Tris-HCl, pH 8,3, 0,001% Gelatine, 2,5 mM MgCl2, 2 mM DTT, 400 μM von jedem dNTP, 0,4 μM Sense-
und Antisense-Primer (SEQ ID Nr.: 3 bzw. 4), 5 Units HotStarTaq-DNA-Polymerase
(QIAGEN), 0,5 Units Omniscript-RT
(QIAGEN) und 1 ng HeLa-Gesamt-RNA. Reaktionen wurden in Anwesenheit
von 0 ng, 100 ng, 200 ng und 400 ng poly(dA)-Homopolymer (Pharmacia)
durchgeführt.
Reverse Transkription wurde 30 min lang bei 42°C durchgeführt. Das PCR-Programm bestand
aus einem Denaturierungs/HotStarTaq-Aktivierungsschritt am Anfang
(15 min, 95°C),
40 Zyklen (1 min, 94°C;
1 min, 60°C,
1 min, 72°C)
und einem Verlängerungsschritt
am Ende (10 min, 72°C).
RT-PCR wurde in einem Eppendorf Gradienten-Cycler duchgeführt.
-
Die
Proben (in dreifacher Ausfertigung) wurden auf einem 1%igen Agarosegel
analysiert. 3 verdeutlicht, dass die Zugabe
von poly(dA) RT-PCR wesentlich verbessert. Diese Ergebnisse bestätigen, dass der
hemmende Effekt von Reverser Transkriptase auf die DNA-Replikation durch
Zugabe von homopolymeren Nukleinsäuren im Allgemeinen vermindert
wird (von Deoxyribonukleinsäuren
ebenso wie von Ribonukleinsäuen).
-
Beispiel 5: Verminderung der Reverse-Transkriptase-Hemmung
der Nukleinsäure-Amplifikation durch
homopolymere Nukleinsäuren
unter verschiedenen Reverse-Transkriptase-Bedingungen
-
Um
zu zeigen, dass die Wirksamkeit der vorliegenden Erfindung bei der
Verminderung des hemmenden Effektes von Reverser Transkriptase auf
die DNA-Replikation unabhängig
ist von der Reversen Transkiptase, die verwendet wird, wurden die
Experimente der vorhergehenden Beispiele unter Verwendung verschiedener
Enzyme, die Reverse-Transkriptase-Aktivität zeigen,
wiederholt.
-
Das
gleiche 626 bp lange Fragment der β-Actin-mRNA wurde als die Matrizen-RNA
ausgewählt.
Reaktionen wurden in einem Endvolumen von 50 μl durchgeführt. Das Reaktionsgemisch umfasste
50 mM KCl, 10 mM Tris-HCl, pH 8,3, 0,001% Gelatine, 2,5 mM MgCl2, 2 mM DTT, 400 mM von jedem dNTP, 0,4 μM Sense- und
Antisense-Primer (SEQ ID Nr.: 3 bzw. 4), 5 Units HotStar-Taq-DNA-Polymerase
(QIAGEN), und 1 bzw. 10 ng HeLa-Gesamt-RNA. Drei Reverse Transkriptasen
wurden getestet. Das Reaktionsgemisch enthielt entweder 10 Units
AMV-RT (Roche Molecular Biochemicals), 50 Units M-MLV-RT (Promega,
rekombinant), oder 50 Units M-MLV, RNaseH–-RT
(SuperScript II-RT, LTI, rekombinant). Reaktionen wurden in Anwesenheit
von 0 ng, 100 ng, 200 ng und 400 ng poly(A)-Homopolymer durchgeführt. Reverse
Transkription wurde 30 min lang bei 42°C durchgeführt. Das PCR-Programm bestand
aus einem RT-Denaturierungs/HotStarTaq-Aktivierungsschritt am Anfang (15 min,
95°C), 40
Zyklen (1 min, 94°C;
1 min, 60°C,
1 min, 72°C)
und einem Verlängerungsschritt
am Ende (10 min, 72°C).
RT-PCR wurde in einem Biometra Uno II Thermocycler durchgeführt.
-
Eine
deutliche Sensitivitätszunahme
(d.h. verminderte Hemmung der PCR in der Ein-Schritt-RT-PCR) wurde für alle drei
Reverse Transkriptasen beobachtet, die getestet wurden. 4 fasst
die Ergebnisse (in dreifacher Ausfertigung) mit β-Actin als Matrize in Abwesenheit
(–) oder
Anwesenheit von 400 ng poly(A)-Homopolymer (+) zusammen. Für AMV-RT
und MMLV-RT sind die Ergebnisse mit 1 ng Gesamt-RNA als Matrize gezeigt.
Für M-MLV,
RNaseH–-RT
sind die Ergebnisse gezeigt, die mit 10 ng Matrizen-RNA erhalten
wurden.
-
Diese
Ergebnisse bestätigen
die Wirksamkeit der vorliegenden Erfindung zur Verminderung des
hemmenden Effektes von Reverser Transkriptase auf die DNA-Replikation,
unabhängig
von der im Reaktionsgemisch verwendeten Reversen Transkriptase.
Die vorliegende Erfindung kann als eine allgemeine Komponente zur
Optimierung der RT-PCR, unabhängig
von der verwendeten Reversen Transkriptase, verwendet werden.
-
Beispiel 6: Verminderung der Reverse-Transkriptase-Hemmung
der Nukleinsäure-Amplifikation durch
homopolymere Nukleinsäuren
unter verschiedenen DNA-Polymerase-, Puffer- und Salzbedingungen
-
Um
des weiteren die allgemeine Nützlichkeit
der vorliegenden Erfindung zur Verminderung des hemmenden Effektes
von Reverser Transkriptase auf die DNA-Replikation bei einer Menge
von Reaktionsgemischen zu zeigen, wurden Versuche unter Verwendung
unterschiedlicher DNA-Polymerasen, Pufferagenzien und Salzlösungen durchgeführt.
-
Zwei
DNA-Polymerasen wurden getestet: unmodifizierte, rekombinante Taq-DNA-Polymerase (AmpliTaq,
Perkin Elmer), und rekombinante Pfu-DNA-Polymerase (Stratagene).
Eine Versuchsreihe verwendete 5 Units AmpliTaq-DNA-Polymerase in
einem Reaktionsgemisch, das 50 mM KCl, 10 mM Tris-HCl, pH 8,3, 0,001%
Gelatine, 2,5 mM MgCl2, 400 μM von jedem
dNTP und 1 ng HeLa-Gesamt-RNA umfasste. Die zweite Versuchsreihe
verwendete 5 Units Pfu-DNA-Polymerase in einem Reaktionsgemisch,
das 20 mM Tris-HCl, pH 8,8, 10 mM KCl, 10 mM (NH4)2SO4, 2 mM MgSO4, 0,1% Triton X-100, 0,1 mg/ml BSA, 200 μM von jedem
dNTP und 1 ng oder 100 ng HeLa-Gesamt-RNA umfasste. Alle Reaktionsgemische
enthielten 2 mM DTT, 0,4 μM Sense-
und Antisense-Primer
(SEQ ID Nr.: 3 bzw. 4) und 0,5 Units Omniscript-RT. Reaktionen wurden
in einem Endvolumen von 50 μl
durchgeführt.
-
Reaktionen
wurden in Anwesenheit von 0 ng, 100 ng, 200 ng und 400 ng poly(A)-Homopolymer durchgeführt. Reverse
Transkription wurde 30 min lang bei 42°C durchgeführt. Das PCR-Programm bestand
aus einem RT-Denaturierungsschritt am Anfang (5 min, 94°C), 40 Zyklen
(1 min, 94°C;
1 min, 60°C,
1 min, 72°C) und
einem Verlängerungsschritt
am Ende (10 min, 72°C).
RT-PCR wurde in einem Biometra Uno II Thermocycler durchgeführt.
-
Die
Ergebnisse bestätigen,
dass in Anwesenheit der homopolymeren Nukleinsäure verbesserte Nukleinsäure-Amplifikation
auftrat, ungeachtet der DNA-Polymerase, dem Pufferagens oder der
Salzlösung,
die in dem endgültigen
Reaktionsgemisch verwendet wurden. 5a und 5b zeigen die Ergebnisse unter Verwendung
von 1 ng Gesamt-HeLa-RNA in Abwesenheit (–) oder Anwesenheit (+) von
400 ng poly(A). Der hemmungsvermindernde Effekt von homopolymeren
Nukleinsäuren
bei gekoppelter RT-PCR ist nicht auf eine besondere hitzestabile
DNA-Polymerase, ein besonderes Pufferagens oder Salzlösung beschränkt. Es
wurde also gezeigt, dass die vorliegende Erfindung unter verschiedenen
Ionenbedingungen, verschiedenen pH-Werten von Nutzen ist und bei
verschiedenen DNA-Polymerasen angewendet werden kann.
-
Beispiel 7: Verminderung der Reverse-Transkriptase-Hemmung
der Nukleinsäure-Amplifikation durch
homopolymere Nukleinsäuren
bei unterschiedlichen Ziel-Ribonukleinsäuren
-
Um
zu zeigen, dass die Wirksamkeit der vorliegenden Erfindung zur Verminderung
des hemmenden Effektes von Reverser Transkriptase auf die DNA-Replikation
unabhängig
von der gesuchten Ziel-RNA und den verwendeten Oligonukleotidprimern
ist, wurden Versuche durchgeführt
mit dem Ziel, ein anderes Gen-Fragment revers zu transkribieren
und zu replizieren. Für
diese Versuche wurde ein 690 bp langes Fragment der α-Catenin-mRNA
aus der Gesamt-HeLa-RNA als RNA-Matrize für die RT-PCR ausgewählt.
-
Reaktionen
wurden in einem Endvolumen von 50 μl durchgeführt. Das Reaktionsgemisch umfasste
50 mM KCl, 10 mM Tris-HCl, pH 8,3, 0,001% Gelatine, 2,5 mM MgCl2, 2 mM DTT, 400 μM von jedem dNTP, 0,4 μM Sense-
und Antisense-Primer (SEQ ID Nr.: 5 bzw. 6), 5 Units HotStarTaq-DNA-Polymerase
(QIAGEN), 0,5 Units Omniscript-RT und 5 ng Gesamt-HeLa-RNA. Reaktionen
wurden in Anwesenheit von entweder 0 ng oder 500 ng poly(A)-Homopolymer
durchgeführt.
Reverse Transkription wurde 30 min lang bei 42°C durchgeführt. Das PCR-Programm bestand
aus einem RT-Denaturierungs/HotStarTaq-Aktivierungsschritt am Anfang (15 min,
95°C), 40
Zyklen (1 min, 94°C;
1 min, 50°C,
1 min, 72°C)
und einem Verlängerungsschritt
am Ende (10 min, 72°C).
RT-PCR wurde in einem MJR PTC 200 Thermocycler durchgeführt.
-
Die
Proben (in dreifacher Ausfertigung) wurden auf einem 1%igen Agarosegel
analysiert. Eine klare Verbesserung der Wirksamkeit und der Spezifität bei Zugabe
von poly(A) wurde für
die Reverse Transkription und Amplifikation der α-Catenin-Matrize aus 5 ng der
HeLa-Gesamt-RNA
beobachtet (siehe 6). Die Ergebnisse bestätigen, dass
die hemmungsvermindernde Wirkung von homopolymeren Nukleinsäuren bei
der gekoppelten RT-PCR für
eine besondere Matrizen-RNA oder die Verwendung eines besonderen
Oligonukleotidprimers spezifisch ist.
-
Die
Ergebnisse zeigen, dass die Zugabe von poly(A)-Homopolymer die hemmende
Wirkung von Omniscript-RT (Qiagen) auf HotStarTaq-DNA-Polymerase
(Qiagen) vermindert, wodurch sie zu höherer Sensitivität und Spezifität bei der
Ein-Schritt-RT-PCR beiträgt.
-
Beispiel 8: Verminderung der Reverse-Transkriptase-Hemmung
der Nukleinsäure-Amplifikation durch
homopolymere Nukleinsäure
im Vergleich zu anderen Nukleinsäuren
-
Die
vorhergehenden Beispiele haben überzeugend
gezeigt, dass der positive Effekt von homopolymerer Nukleinsäure, der
im Vermindern des hemmenden Effektes der Reversen Transkriptase
auf die DNA-Replikation besteht, unabhängig ist von der Reversen Transkriptase,
der DNA-Polymerase, dem Oligonukleotidprimer, der RNA-Matrize, dem
Pufferagens oder der Salzlösung,
die im Reaktionsgemisch verwendet werden.
-
Um
die einzigartigen Vorteile der vorliegenden Erfindung, die in der
Verminderung des hemmendes Effektes von Reverser Transkriptase auf
die DNA-Replikation bestehen, zu zeigen, wurden gleichzeitige Versuche
durchgeführt,
die den Effekt auf homopolymere Nukleinsäuren mit anderen Nukleinsäuren, besonders mit
nicht-homologen RNA-Molekülen,
verglichen.
-
Das
690 bp lange Fragment der α-Catenin-mRNA
wurde als RNA-Matrize ausgewählt.
Reaktionen wurden in einem Endvolumen von 50 μl durchgeführt. Das Reaktionsgemisch umfasste
50 mM KCl, 10 mM Tris-HCl, pH 8,3, 0,001% Gelatine, 2,5 mM MgCl2, 2 mM DTT, 400 μM von jedem dNTP, 0,4 mM Sense-
und Antisense-Primer (SEQ ID Nr.: 5 bzw. 6), 5 Units HotStarTaq-DNA-Polymerase
(QIAGEN), 0,5 Units Omniscript-RT (QIAGEN) und 5 ng HeLa-Gesamt-RNA.
-
Die
Versuchsreihe bestand aus Reaktionsgemischen, die entweder keine
zusätzliche
Nukleinsäure, 500
ng poly(A) (Pharmacia), 500 ng tRNA (Sigma) oder 500 ng E. coli-16S,23S-rRNA (Roche
Molecular Biochemicals) enthielten. Reverse Transkription wurde
30 min lang bei 42°C
durchgeführt.
Das PCR-Programm bestand aus einem RT-Denaturierungs/HotStarTaq-Aktivierungsschritt
am Anfang (15 min, 95°C),
40 Zyklen (1 min, 94°C;
1 min, 50°C,
1 min, 72°C)
und einem Verlängerungsschritt
am Ende (10 min, 72°C).
RT-PCR wurde in einem MJR PTC 200 Thermocycler durchgeführt.
-
6 zeigt
die vergleichenden Ergebnisse der RT-PCR in Abwesenheit (–) oder
Anwesenheit (+) von zusätzlichen
Nukleinsäuren.
Wenn, außer
Matrizen-RNA, keine weitere RNA im Reaktionsgemisch vorhanden war,
konnte kaum irgendein DNA-Produkt nachgewiesen werden. Ähnliche,
negative Ergebnisse wurden erhalten, wenn 500 ng tRNA zum Reaktionsgemisch
zugegeben wurden, wodurch die Beobachtungen von Chandler et al.
(1998) bestätigt
wurden, die den von Sellner et al. (1992) postulierten, positiven
Effekt von tRNA in der Ein-Schritt-RT-PCR nicht bekräftigen konnten.
Die Zugabe von 500 ng rRNA zur Reaktion führte zur Amplifikation des
erwünschten
Nukleinsäureproduktes.
Jedoch erschien auch eine zweite, unspezifische Bande in der Größenordnung
von 400 bp. Dieses Ergebnis verdeutlicht klar die offensichtlichen
Nachteile, die mit der Verwendung von rRNA als hemmungsverminderndes
Agens verbunden sind, basierend auf den theoretischen Überlegungen,
dass solche Moleküle
als mögliche
Ziele für
Mispriming dienen. Nur die Verwendung der homopolymeren Nukleinsäure resultierte
in einer klaren Verbesserung der RT-PCR, wodurch die Überlegenheit der
Zusammensetzungen und Methoden der vorliegenden Erfindung zur Verminderung
des hemmenden Effektes der Reversen Transkriptase auf die DNA-Replikation
bestärkt
wird.
-
Die
vorliegende Erfindung schließt
durch Bezugnahme Techniken in ihrem ganzen Umfang ein, die auf dem
Gebiet der Molekularbiologie gut bekannt sind. Diese Techniken schließen Techniken
ein, die in den folgenden Veröffentlichungen
beschrieben sind, sind aber nicht auf diese beschränkt:
- Old,
R.W. und S.B. Primrose, Principles of Gene Manipulation: An Introduction
To Genetic Engineering (3. Auflage 1985), Blackwell Scientific Publications,
Boston. Studies in Microbiology; V.2: 409 S. (ISBN 0-632-01318-4).
- Sambrook, J. et al. (Hrsg.), Molecular Cloning: A Laboratoary
Manual (2. Auflage, 1989) Cold Spring Harbor Laboratory Press, NY.
Bände 1-3.
(ISBN 0-87969-309-6).
- Winnacker, E.L., From Genes to Clones: Introduction to Gene
Technology (1987) VCH Publishers, NY (übersetzt von Horst Ibelgaufts).
634 S. (ISBN 0-89573-614-4).
-
Literatur
-
- Chadwick et al. Comparison of three RNA amplification
methods as sources of DNA for sequencing. BioTechniques 25(5): 818-822
(Nov. 1998).
- Chandler et al. Reverse transcriptase (RT) inhibition of PCR
at low concentrations of template and its implications for quantitative
RT-PCR. Appl. and Environm. Microbiol. 64(2):669-677 (Feb. 1998).
- Compton, J. Nucleic acid sequence-based amplification. Nature
350:91-92 (1991).
- Cusi et al. Comparison of M-MLV reverse transcriptase and Tth
polymerase activity in RT-PCR
of samples with low virus burden. BioTechniques 17:1034-1036 (1994).
- Guatelli et al. Isothermal, in vitro amplification of nucleic
acids by a multienzyme reaction modelled alter retroviral replication.
PNAS USA 87:1874-1878 (1990).
- Juhasz et al. Sensitivity of tyrosinase mRNA detection by RT-PCR:
rTth DNA polymerase vs. MMLV-RT and Amplitaq® polymerase.
BioTechniques 20:592-600 (1996).
- Mallet et al. Continuous RT-PCR using AMV-RT and Taq DNA polymerase:
characterization and comparison to uncoupled procedures. BioTechniques
18:678-687 (1995).
- Myers and Gelfand. Reverse transcription and DNA amplification
by a Thermus thermophilus DNA polymerase. Biochemistry 30:7661-7666
(1991).
- Saiki et al. Enzymatic amplification of beta-globin genomic
sequences and restriction site analysis for diagnosis of sickle
cell anaemia. Science 230:1350-1354 (1985).
- Sellner and Turbett. Comparison of three RT-PCR methods. BioTechniques
25(2):230-234 (Aug. 1998).
- Sellner et al. Reverse transcriptase inhibits Taq polymerase
activity. Nucl. Acids Res. 20(7):1487-1490 (Apr. 11, 1992)
- Sellner et al. A one-tube, one manipulation RT-PCR reaction
for detection of Ross River virus. J. Virol. Methods 40:255-264
(1992).
- Sooknanan et al. Fidelity of nucleic acid amplification with
avian myeloblastosis virus reverse transcriptase and T7 RNA polymerase.
BioTechniques 17:1077-1085 (1994).
- Xu et al. The application of polymerase chain reaction to the
detection of rotaviruses in faeces. J. Virol. Methods 27:29-38 (1990).
- Young et al. Detection of hepatitis C virus RNA by a combined
reverse transcriptionpolymerase chain reaction assay. J. Clin. Microbiol.
31:882-886 (1993).
-
Sequenzen,
auf die in den Beispielen Bezug genommen wurde
- SEQ ID Nr.:
1: ATGTTAGTGA AGAAGAGGAG GATG
- SEQ ID Nr.: 2: CTTGGCTTGT AGAATCTGTA TCAA
- SEQ ID Nr.: 3: CCTTGCCTTT GCCGATCC
- SEQ ID Nr.: 4: GGATCTTCAT GAGGTAGTCA GTC
- SEQ ID Nr.: 5: AGCTGAAAGT TGTGGAAGAT G
- SEQ ID Nr.: 6: GGAGCTGTCT ACGCAAGTC
-
EP_Sequenzliste Sequenzliste
-