DE69934088T2 - Verfahren zur in vitro amplifikation zirkulärer dna - Google Patents

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Description

  • HINTERGRUND DER ERFINDUNG
  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur In-Vitro-Amplifikation geschlossener, ringförmiger DNA. Insbesondere betrifft die Erfindung ein Verfahren zur zellfreien Amplifikation geschlossener, ringförmiger DNA für Anwendungsbereiche wie Mutagenese, molekulares Klonen, DNA-Nachweis, DNA-Modifikation, Gene Hunting, Gentherapie, und zellfreie DNA Produktion.
  • Die Polymerase-Kettenreaktion (PCR) ist ein leistungsfähiges Verfahren für die rasche und exponentielle Amplifikation von Target-Nukleinsäuren. S. z. B. US Patente Nr. 4,683,195 und 4,683,202. Die PCR hat die Entwicklung der Technologien zur Charakterisierung von Genen und des molekularen Klonens einschließlich der direkten Sequenzierung von PCR amplifizierter DNA, der Bestimmung von Allel-Variationen, und dem Nachweis von Störungen aufgrund von Infekten und genetischen Erkrankungen erleichtert. Die Durchführung der PCR erfolgt durch wiederholte Zyklen der Wärmedenaturierung eines die Target-Sequenz enthaltenden DNA-Templats, Hybridisieren sich gegenüber liegender Primer mit komplementären DNA-Strängen, und Verlängerung der hybridisierten Primer mit einer DNA-Polymerase. Mehrfache PCR-Zyklen resultieren in der exponentiellen Amplifikation der Nukleotidsequenz, die durch die flankierenden Amplifikationsprimer beschrieben wird.
  • Eine bedeutende Modifikation der ursprünglichen PCR-Technik war die Substitution von Thermus aquaticus (Taq) DNA-Polymerase anstelle des Klenow-Fragments von E. coli DNA-Polymerase, I. Saiki et al., 230 Science 1350–1354 (1988). Die Aufnahme einer thermostabilen DNA-Polymerase in das PCR-Protokoll umgeht das Bedürfnis für wiederholte Enzymzugaben und erlaubt erhöhte Hybridisierungs- und Primerextensionstemperaturen, welche die Spezifität von Primer/Templat-Bindungen verbessern. Es sind auch andere thermostabile DNA-Polymerasen aufgefunden und kommerzialisiert worden, wie beispielsweise die thermostabile DNA-Polymerase von Pyrococcus furiosus (Pfu DNA-Polymerase; US Patent Nr. 5,545,552), die thermostabile DNA-Polymerase von Thermus flavus (Tfl DNA-Polymerase; Epicentre Technologies), die thermostabile DNA-Polymerase von Thermus thermophilus (Tth DNA-Polymerase, Epicentre Technologies, Madison, Wisconsin), ein Gemisch von Taq DNA-Polymerase und Pyrococcus Spezies GB-D thermostabile DNA-Polymerase (ELONGASETM, Life Technologies, Inc., Gaithersburg, Maryland), die thermostabile DNA-Polymerase von Thermococcus litoralis (VentR ® DNA-Polymerase, New England Biolabs, Beverly, Massachusetts), und AMPLITHERMTM DNA-Polymerase (geschützte thermostabile DNA-Polymerase, Epicentre Technologies). Thermostabile DNA-Polymerasen dienen somit der Erhöhung der Spezifität und Vereinfachung von PCR.
  • PCR kann zum Amplifizieren von linearen DNA-Segmenten, jedoch nicht von geschlossener, ringförmiger DNA, verwendet werden. Da die meisten replikationskompetenten DNAs in geschlossener, ringförmiger Form vorliegen, muss ein PCR-Produkt für funktionelle Untersuchungen in einen geschlossenen, ringförmigen DNA-Vektor subkloniert werden und dann in geeignete Wirtszellen eingeführt und in diesen amplifiziert werden. Die Fähigkeit, ringförmige DNA in einem zellfreien System in vitro zu amplifizieren, würde es erlauben, die Nukleotidzusammensetzung und Sequenz einer ringförmigen DNA nach Belieben zu modifizieren. Dieser Erfolg würde einen signifikanten Fortschritt in der Technik darstellen und potentiell auf den Gebieten der Mutagenese, des Klonens, des DNA-Nachweises, der DNA-Modifikation, des Gene Huntings, der Gentherapie, und der zellfreien DNA-Produktion eingesetzt werden.
  • Im Folgenden werden einige Beispiele aus dem Stand der Technik aufgeführt, die das selbe Gebiet wie die vorliegende Erfindung betreffen. Die internationale Patentanmeldung WO93/12257 beschreibt ein Verfahren zur zielgerichteten Mutagenese, in diesem Dokument sind jedoch bestimmte Merkmale der vorliegenden Erfindung nicht enthalten.
  • Die europäische Patentanmeldung 0439182 A2 beschreibt ein Verfahren zum Amplifizieren von Nukleinsäuren durch PCR oder Ligase-Kettenreaktion (ligase chain reaction, LCR), in dem Dokument wird jedoch nicht ihre kombinierte Anwendung beschrieben.
  • KURZE ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
  • Es ist ein Ziel der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zum Herstellen und Amplifizieren von geschlossener, ringförmiger DNA in vitro bereitzustellen.
  • Es ist ein weiteres Ziel der Erfindung, ein Verfahren zum Modifizieren der Nukleotidzusammensetzung und Sequenz einer geschlossenen, ringförmigen DNA und zum Amplifizieren der modifizierten geschlossenen, ringförmigen DNA in vitro bereitzustellen.
  • Noch ein weiteres Ziel der Erfindung ist es, ein Verfahren zum selektiven Amplifizieren einer geschlossenen, ringförmigen DNA, die eine definierte Nukleotidsequenz aufweist, in vitro bereitzustellen.
  • Diese und andere Ziele können durch das Bereitstellen des in Anspruch 1 beschriebenen Verfahrens erreicht werden. Somit umfasst das Verfahren ein Verfahren zur In-Vitro-Amplifikation einer ausgewählten geschlossenen ringförmigen Nukleinsäure, umfassend:
    • a) Mischen einer wirksamen Menge einer thermostabilen DNA-Ligase mit einem PCR-Reaktionsgemisch, das die ausgewählte, geschlossene, ringförmige DNA als ein Templat und ein Paar 5-phosphorylierter PCR-Amplifikationsoligonukleotidprimer umfasst, mit der Maßgabe, dass jegliche Co-Faktoren, die für die Aktivität der thermostabilen DNA-Ligase erforderlich sind, ebenfalls in einer wirksamen Menge zugegeben werden, wobei ein LDA-Gemisch erhalten wird; und
    • b) Thermocyceln des LDA-Gemischs durch eine ausgewählte Anzahl von Zyklen bei i) einer zur Denaturierung des Templats geeigneten Temperatur, ii) einer für ein Annealing der Primer an das denaturierte Templat geeigneten Temperatur, iii) einer zur DNA-Polymerase-katalysierten Extension der Primer geeigneten Temperatur, und iv) einer zum DNA-Ligase-katalysierten Schließen der verlängerten Primer geeigneten Temperatur, wobei ein amplifiziertes geschlossenes ringförmiges DNA-Produkt erhalten wird; wobei die zur DNA-Polymerase-katalysierten Extension der Primer geeignete Temperatur die selbe wie die zum DNA-Ligase-katalysierten Schließen der verlängerten Primer geeignete Temperatur ist.
  • Die zum Annealen der Primer an das denaturierte Templat geeignete Temperatur kann dieselbe Temperatur sein, die für eine Polymerase-katalysierte Verlängerung der Primer geeignet ist.
  • In bevorzugten Ausführungsformen wird das LDA-Gemisch bei der zum Denaturieren des Templats geeigneten Temperatur in jedem Zyklus für etwa 1 Sekunde bis etwa 2 Minuten gehalten. Das LDA-Gemisch wird bei der zum Annealen der Primer an das denaturierte Templat geeigneten Temperatur in jedem Zyklus für etwa 1 Sekunde bis etwa 5 Minuten gehalten; und das LDA-Gemisch wird bei der zur Polymerase-katalysierten Verlängerung der Primer geeigneten Temperatur in jedem Zyklus für etwa 1 bis 20 Minuten gehalten.
  • Wenn mindestens einer der Primer mit seinem korrespondierendem Templatstrang mindestens eine Fehlpaarung aufweist, umfasst das erhaltene, amplifizierte, geschlossene, ringförmige DNA-Produkt im Vergleich zu dem Templat eine Mutation. Wenn mindestens einer der Primer über eine Klonierungsstelle für ein Insert in einem Klonierungsvektor hinweg mit seinem korrespondierendem Templatstrang hybridisiert, liegt die erhaltene, amplifizierte, geschlossene, ringförmige DNA in einer Orientierung des Inserts in dem Klonierungsvektor vor. Wenn das PCR-Reaktionsgemisch darüber hinaus ein modifiziertes Nukleotid umfasst, umfasst das amplifizierte, geschlossene, ringförmige DNA-Produkt den modifizierten Nukleotidrest willkürlich an irgendeiner Stelle eingebaut. Wenn mindestens einer der Primer ein modifiziertes Nukleotid umfasst, weist das amplifizierte, geschlossene, ringförmige DNA-Produkt den modifizierten Nukleotidrest an einer vorgewählten Stelle eingebaut auf.
  • KURZE BESCHREIBUNG DER VERSCHIEDENEN ANSICHTEN DER ZEICHNUNGEN
  • 1 zeigt eine bevorzugte Primerkonfiguration für die Amplifizierung von geschlossener, ringförmiger DNA gemäß der vorliegenden Erfindung.
  • 2 zeigt die elektrophoretische Auftrennung einer 1990 bp Plasmid-DNA, die erfindungsgemäß (LDA) und mittels PCR (PCR) amplifiziert wurde, im Vergleich zu derselben Plasmid-DNA, die aus einer Bakterienkultur (Zelle) isoliert wurde, und Größenmarker (sog. Ladder); RFI zeigt superspiralisierte DNA an, und RFII zeigt geschlossene, ringförmige DNA an.
  • 3 zeigt die elektrophoretische Auftrennung einer 1990 bp Plasmid-DNA, die erfindungsgemäß amplifiziert wurde, nach 6, 12 und 24 Zyklen im Vergleich zu derselben Plasmid-DNA, die aus einer Bakterienkultur (Zelle) isoliert wurde; RFI zeigt superspiralisierte DNA an, und RFII zeigt geschlossene, ringförmige DNA an.
  • 4 zeigt die elektrophoretische Auftrennung einer 9516 bp Plasmid-DNA, die durch das erfindungsgemäße Verfahren amplifiziert wurde, nach 0 und 20 Zyklen, im Vergleich zu derselben Plasmid-DNA, die aus einer Bakterienkultur (Zelle) isoliert wurde und zu Größenmarkern (Ladder).
  • AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG
  • Bevor das vorliegende Verfahren zur Herstellung und Amplifikation von geschlossener, ringförmiger DNA in vitro in einem zellfreien System offenbart und beschrieben wird, wird darauf hingewiesen, dass diese Erfindung nicht auf die besonderen Konfigurationen, Verfahrensschritte und Materialien beschränkt ist, die hier beschrieben sind, da diese Konfigurationen, Verfahrensschritte und Materialien etwas variieren können. Es wird auch darauf hingewiesen, dass die hier verwendete Terminologie lediglich zum Zwecke der Beschreibung besonderer Ausführungsformen verwendet wird und nicht einschränkend wirken soll, da der Umfang der vorliegenden Erfindung lediglich durch die beigefügten Ansprüche und ihrer Äquivalente begrenzt wird.
  • Darüber hinaus wird festgestellt, dass die in der vorliegenden Beschreibung und den beigefügten Patentansprüchen verwendeten Singularformen "ein", "eine" und "der/die/das" sich auch auf den entsprechenden Plural beziehen können, außer wenn aus dem Zusammenhang eindeutig etwas anderes hervorgeht. So umfasst beispielsweise eine Bezugnahme auf ein Reaktionsgemisch, das "eine thermostabile DNA-Ligase" enthält, ein Gemisch aus zwei oder mehreren solcher thermostabilen Ligasen, eine Bezugnahme auf "eine thermostabile DNA-Polymerase" umfasst den Bezug auf ein oder mehrere solcher Polymerasen, und eine Bezugnahme auf "ein Templat" umfasst eine Bezugnahme auf ein Gemisch von zwei und mehr Templaten.
  • Bei der Beschreibung und Beanspruchung der vorliegenden Erfindung wird in Übereinstimmung mit den im folgenden dargelegten Definitionen folgende Terminologie verwendet.
  • Der hier verwendete Begriff "Ligation während Amplifizierung", "LDA" (ligation during amplification), und ähnliche Begriffe bedeuten ein Verfahren, das die Verwendung einer thermostabilen DNA-Ligase in einer PCR-Reaktion unter Bedingungen umfasst, die die Herstellung und Amplifikation von geschlossener, ringförmiger DNA erlauben. Das heißt, die Reaktionsbedingungen erlauben sowohl die Verlängerung der Primer als auch die Ligation von benachbarten
    5'-Phosphatgruppen und 3'-Hydroxylgruppen unter Bildung von Phosphodiesterbindungen, wodurch die ringförmige DNA geschlossen wird. Der Durchschnittsfachmann wird erkennen, dass die 5'-Phosphatgruppen üblicherweise von 5'-phosphorylierten Primern bereitgestellt werden können. Wie in der Technik gut bekannt ist, können diese 5'-Phosphatgruppen durch eine Reaktion, die mittels T4-Polynukleotid-Kinase katalysiert wird, an die Primer angefügt werden, z. B. J. Sambrook et al., Molecular Cloning 10-59-10.67, 11.31-11.33 (zweite Auflage, 1989), oder zum Zeitpunkt der Primersynthese.
  • Der hier verwendete Begriff "Polymerase-Kettenreaktion" oder "PCR" bedeutet ein Verfahren zur Amplifikation eines linearen DNA-Segments, wie es beispielsweise in den US Patenten Nr. 4,683,195 und US Patent Nr. 4,683,202 beschrieben ist, wobei mindestens zwei Primer und eine DNA-Polymerase verwendet werden. Bei der derzeitigen Durchführungspraxis wäre eine solche Polymerase ein thermostabiles Enzym.
  • Der hier verwendete Begriff "PCR-Reaktionsgemisch" bedeutet ein Gemisch, das zum Durchführen einer PCR geeignet ist. Das PCR-Reaktionsgemisch enthält eine geeignete Menge einer thermostabilen DNA-Polymerase, eine Templat-DNA (vorzugsweise Doppelstränge), die amplifiziert werden soll, ein Paar von Primern, dergestalt, dass einer der Primer zum Annealen an einen Strang des Templats konfiguriert ist und der andere Primer zum Annealen an den anderen oder komplementären Strang des Templats konfiguriert ist, ATP, geeignete Mengen eines jeden der vier Desoxyribonukleosidtriphosphate (dNTPs), und Puffer, Salze, Konservierungsmittel, Reduktionsmittel und Wasser je nach Bedarf.
  • Der hier verwendete Begriff "thermostabile DNA-Ligase" bedeutet jede DNA-Ligase, die ihre Wirkung zum Ligieren von DNA behält, nachdem sie mehreren Thermocycling-Zyklen ausgesetzt wurde, wie es bei der Polymerase-Kettenreaktion oder PCR geschieht. PCR wird normalerweise durchgeführt, indem ein Zyklus wiederholt wird, bei dem das Reaktionsgemisch zwischen Temperaturbedingungen zum Schmelzen oder Denaturieren von doppelsträngiger Templat-DNA (üblicherweise etwa 95°C), Annealing der Primer an das geschmolzene (d. h. einzelsträngige) DNA-Templat (üblicherweise etwa 50°C), und Verlängern der annealierten Primer durch Primer-Verlängerung (üblicherweise etwa 72°C). Die bei der PCR üblicherweise verwendeten thermostabilen DNA-Polymerasen überleben diese Zyklen der Temperaturänderung. Beispielsweise ist Thermus aquaticus DNA-Polymerase (Taq DNA-Polymerase) ein thermostabiles Enzym, das DNA bei 74°C repliziert, A. Chien et al., 127 J. Bacteriol. 1550 (1976); A. S. Kaledin et al., Biokhimiya 494 (1980), und selbst nach einer Inkubation bei 95°C ihre Funktionsfähigkeit behält. Im US Patent Nr. 4,889,818 wird beispielsweise eine aus Thermus aquati cus isolierte, gereinigte, thermostabile DNA-Polymerase beschrieben. Thermostabile DNA-Ligasen sind auch in der Technik gut bekannt und im Handel erhältlich. Beispielsweise ist eine thermostabile DNA-Ligase von Pyrococcus furiosus (Pfu DNA-Ligase, US Patente Nr. 5,506,137 und 5,700,672) von Stratagene (La Jolla, Californien) erhältlich. Dieses Enzym katalysiert die VerknüPfung von benachbarten 5'-Phosphat- und 3'-Hydroxy-enden von doppelsträngiger DNA bei etwa 45°C bis 80°C. Das Enzym ist thermisch hoch stabil, weist bei 95°C eine Halbwertszeit von mehr als 60 Minuten auf, und das Temperaturoptimum für sog. nick-sealing-Reaktionen liegt bei etwa 70°C. Als weiteres Beispiel katalysiert Taq DNA-Ligase (aus Thermus aquaticus) die Bildung einer Phosphodiesterbindung zwischen nebeneinander liegenden 5'-Phophat- und 3'-Hydroxyltermini zweier benachbarter Oligonukleotide, die zu einer komplementären DNA hybridisiert werden. Taq DNA-Ligase ist bei erhöhten Temperaturen (45°C bis 65°C) aktiv. F. Barany, 88 Proc. Nat'l Acad. Sci. USA 189 (1991); M. Takahashi et al., 259 J. Biol. Chem. 10041–10047 (1984). Als weiteres Beispiel katalysiert thermostabile DNA-Ligase AMPLIGASE® (Epicentre Technologies) die NAD-abhängige Ligation von benachbarten 5'-phosphory-lierten und 3'-hydroxylierten Termini in DNA Doppelstrukturen. Dieses Enzym weist bei 65°C eine Halbwertszeit von 48 Stunden und bei 95°C von mehr als 1 Stunde auf. Es ist auch gezeigt worden, dass diese thermostabile DNA-Ligase mindestens 500 Thermozyklen (94°C/80°C) oder 16-stündige Zyklen lang aktiv ist. M. Schalling et al., 4 Nature Genetics 135 (1993).
  • Es ist bekannt, dass viele Enzyme einschließlich Polymerasen und Ligasen für ihre Aktivität Co-Faktoren benötigen. Beispielsweise benötigt Taq DNA-Ligase NAD+ als einen Co-Faktor. Für eine mittels Taq DNA-Ligase katalysierte Reaktion ist daher die Zugabe einer geeigneten Menge NAD+ zu dem Reaktionsgemisch erforderlich.
  • Der hier verwendete Begriff "zur Denaturierung des Templats geeignete Temperatur" bedeutet eine Temperatur, bei der das Templat geschmolzen oder denaturiert wird, und zwar in Folge der in dem Reaktionsgemisch vorliegenden Konditionen, von denen es bekannt ist, dass sie das Schmelzen von Nukleinsäuren beeinflussen, wie beispielsweise Strangtyp, Konzentration monovalenter Kationen, GC-Gehalt, Länge der Nukleinsäure, Gegenwart oder Abwesenheit von Fehlpaarungen, und Konzentration bestimmter Lösungsmittel, die das Schmelzen beeinflussen. Diese Faktoren sind in der Technik bekannt, ebenso wie empirische Formeln zum Bestimmen der Wärmeschmelztemperaturen unter ausgewählten Bedingungen. Es wird eine Temperatur oberhalb der Wärme schmelztemperatur (Tm) des Templats ausgewählt. Typisch sind Denaturierungstemperaturen von etwa 95°C.
  • Der hier verwendete Begriff "zum Annealen der Primer an das denaturierte Templat geeignete Temperatur" bedeutet eine Temperatur, bei der die Einzelstrangprimer durch Hybridisieren an die denaturierte (einzelsträngige) Templat Nukleinsäure binden. Die selben Faktoren, die die Denaturierung beeinflussen, beeinflussen auch das Annealing. Da die Primer üblicherweise eine Länge im Bereich von etwa 10–30 Nukleotidresten aufweisen, im Gegensatz zu Templaten, die üblicherweise Tausende von Nukleotidresten lang sind, und da die Wärmeschmelztemperaturen kurzer Nukleinsäuren niedriger sind als solche für längere Nukleinsäuren, liegt die Annealingtemperatur weit unterhalb der Wärmeschmelztemperatur des Templats. Typisch ist eine Temperatur von etwa 40–50°C.
  • Der hier verwendete Begriff "zur Polymerase-katalysierten Verlängerung der Primer geeignete Temperatur" bedeutet eine Temperatur, bei der die thermostabile DNA-Polymerase aktiv ist. Die Temperatur liegt vorzugsweise nahe dem Temperaturoptimum für die Enzyme. Beispielsweise weist die Thermococcus litoralis DNA-Polymerase ein Aktivitätsmaximum bei etwa 72–80°C auf. Dies ist für thermostabile Polymerasen typisch.
  • Der hier verwendete Begriff "für Ligase-katalysiertes Schließen der verlängerten Primer geeignete Temperatur" bedeutet eine Temperatur, bei der die thermostabile DNA-Ligase aktiv ist. Diese Temperatur liegt vorzugsweise nahe dem Temperaturoptimum für die Enzyme und ist die selbe Temperatur, die zum Durchführen der Polymerase-katalysierten Verlängerungsreaktion ausgewählt wird.
  • Ein beispielhaftes Verfahren für die Verwendung von LDA zum Ändern der Nukleotidzusammensetzung und Sequenz einer ringförmigen DNA und zur selektiven Amplifikation der Sequenz-mutierten, geschlossenen, ringförmigen DNA in vitro umfasst die folgenden Schritte:
    • (a) Mischen der geschlossenen, ringförmigen DNA, die einzelsträngig oder doppelsträngig sein kann, um sie mit den 5'-phosphorylierten Primern, Desoxyribonukleotiden, thermostabiler DNA-Polymerase, thermostabiler DNA-Ligase, und einem Reaktionspuffer, der sowohl die Aktivität der Polymerase als auch die der Ligase unterstützt, zu mutieren und/oder zu amplifizieren; und
    • (b) das Gemisch Wärmezyklen der DNA-Denaturierung bei etwa 90°C, Primer-Annealing bei etwa 50°C, Primer-Verlängerung und Ligation bei etwa 70°C zu unterziehen, um die geschlossene, ringförmige DNA zu erzeugen und zu amplifizieren.
  • Ein Hauptanwendungsgebiet des vorliegenden Verfahrens ist die Einführung einer zielgerichteten Mutagenese in geschlossene, ringförmige DNAs. Durch die Verwendung eines oder mehrerer Mutagenese-Primer in der LDA-Reaktion kann eine ringförmige DNA ohne weiteres mutiert und amplifiziert werden. Die LDA-vermittelte Mutagenese weist gegenüber anderen Mutagenese-Verfahren klare Vorteile auf.
  • Bei der PCR-basierten Mutagenese, z. B. E. Merino et al., A. General PCR-Based Method for Single or Combinatorial Oligonucleotide-Directed Mutagenesis on pUC/M13 Vectors, 12 Bio/Techniques 508–510 (1992), wird die zu mutierende Sequenz zunächst unter Verwendung mutagener Primer amplifiziert. Dann wird das mutierte DNA-Fragment gereinigt. Anschließend wird die native Sequenz in dem ursprünglichen Vektor mittels Subklonierung durch das mutierte Fragment ersetzt. Bei einer LDA-vermittelten Mutagenese ist kein Subklonieren erforderlich, und das mutierte Plasmid wird amplifiziert und direkt zum Transformieren eines Bakterienwirts verwendet. Es ist daher eine viel einfachere, leichtere und schnellere Methode für die zielgerichtete Mutagenese.
  • Das Verknüpfen von PCR mit einer thermostabilen DNA-Ligase für zielgerichtete Mutagenese ist bereits beschrieben worden. Zum Beispiel S. F. Michael, Thermostable Ligase-Mediated Incorporation of Mutagenic Oligonucleotides During PCT Amplification, in PCR Cloning Protocols: From Molecular Cloning to Genetic Engineering 189–195 (B. A. White, Hrsg., 1997). In diesen Verfahren umfasst die PCR-Reaktion eine thermostabile DNA-Ligase und ein mutagenes Oligonukleotid, das zu einer Region in einem PCR-Produkt komplementär ist. Während der PCR baut die Ligase die mutagenen Primer in das PCR-Produkt ein. Das die Mutation enthaltene PCR-Produkt wird dann gereinigt und in das native Plasmid subkloniert, wie bei anderen PCR-basierten Verfahren. Offenbar konnte sich der Autor nicht die Möglichkeit vorstellen, thermostabile Ligase und PCR einzusetzen, um geschlossene, ringförmige DNA zu erzeugen und zu amplifizieren.
  • Es gibt viele kommerziell erhältliche zielgerichtete Mutagenese-Verfahren. Bei dem MORPHTM-Verfahren von 5Prime → 3Prime, Inc. (Boulder, Colorado; Katalog Nr. 1-205387) werden beispielsweise ein mutagener Primer, T4 DNA-Polymerase und T4 DNA Ligase (ein nicht-thermostabiles Enzym) verwendet, um eine oder zwei Stränge eines Plasmids unter Bildung eines "halbmutierten" Plasmids zu bilden. Das mutierte Plasmid muss in einem E. coli mutS-Strang selektiert werden, der den nativen Strang für die Plasmidpropagation nicht bevorzugt auswählt. Ein LDA-mutiertes Plasmid weist diese Einschränkung nicht auf, da beide DNA-Stränge mutiert sind und somit das Plasmid in einem nicht-mutS-Strang aufrechterhalten werden kann. Bei dem Unique Site Elimination(U.S.E.)-Verfahren von Pharmacia Biotech Inc. (Piscataway, NJ; Katalog Nr. 27-1699-01) werden zwei mutagene Primer verwendet, die zu dem selben Strang des Plasmids komplementär sind, um Mutationen einzuführen. W. P. Deng & J. A. Nickoloff, 200 Anal. Biochem. 81 (1992). Ein Primer mutiert die Targetstelle und ein anderer Primer mutiert eine unique-restriction-site. Nachdem ein "halbmutiertes" Plasmid mit T4 DNA-Polymerase und T4 DNA-Ligase erzeugt wurde, muss das mutierte Plasmid durch Verdauung mit dem Restriktionsenzym angereichert werden und durch sequenzielle Transformation in mutS und nicht-mutS Bakterienstränge selektiert werden. Bei dem ALTERED SITES® II-Verfahren von Promega Corp. (Madison, Wisconsin; Katalog Nr. Q6210) wird ein ähnlicher Ansatz verwendet. Es ist ein spezialisiertes Plasmid erforderlich, das jedoch ein prämutiertes und inaktiviertes Antibiotikum-Resistenzgen aufweist. In diesem Verfahren wird ein "halbmutiertes" Plasmid auf ähnliche Weise hergestellt, wobei ein mutagener Primer verwendet wird, der zu der Targetsequenz komplementär ist und ein anderer mutagener Primer, um das prämutierte Antibiotikum-Resistenzgen zu korrigieren. Das mutierte Plasmid wird dann sequenziell in mutS und nicht-mutS Bakterienstränge transformiert und durch die befreite Antibiotikum-Resistenz ausgewählt. Bei diesen Mutagenese-Verfahren wird die geschlossene, ringförmige DNA nicht amplifiziert und es wird lediglich einer der beiden DNA-Stränge in vitro mutiert. Sie sind im Allgemeinen arbeitsaufwändig, zeitaufwändig und weisen geringe Mutationsraten auf. Bei dem QuickChangeTM-Verfahren von Stratagene (La Jolla, Californien; Katalog Nr. 200518) werden zwei komplementäre mutagene Primer und eine thermostabile Polymerase verwendet, um mittels Wärmezyklus ein mutiertes und gebrochenes Plasmid zu erzeugen. Dieses Verfahren unterscheidet sich von der LDA darin, dass es in der Reaktion keine thermostabile DNA-Ligase enthält, um den Bruch zu heilen und ein geschlossenes, ringförmiges Plasmid zu erzeugen. Da die mutierten Stränge nicht kovalent geschlossen sind, werden sie nicht als Template für eine exponentielle Amplifikation verwendet. Die beiden mutierten Stränge müssen von den intakten nativen DNA-Strängen kopiert werden und dann miteinander hybridisiert werden, wobei das mutierte Plasmid gebildet wird. Die Ausbeute an mutiertem Plasmid ist daher gering. Anders als bei der LDA kann QuickChangeTM auch nicht zum gleichzeitigen Einführen multipler Mutationsstellen ver wendet werden, und jede Mutation erfordert zwei mutagene Primer, die eine komplementäre mutierte Sequenz aufweisen.
  • Außer dem Anwendungsbereich der Mutagenese weist das vorliegende Verfahren aufgrund der Verwendung Sequenz-spezifischer Primer zum Amplifizieren geschlossener, ringförmiger DNA auch die folgenden Anwendungsbereiche auf, ist jedoch nicht auf diese beschränkt. (1) Selektieren und Amplifizieren eines Plasmids, das ein Insert in der gewünschten Orientierung in einem Ligationsgemisch aufweist. Plasmide mit unerwünschten Insert-Orientierungen werden nicht amplifiziert. (2) Identifizieren eines gewünschten Plasmidklons, in dem dieser direkt amplifiziert wird aus den transformierten Bakterienkolonien in einer Agarplatte. Plasmide ohne die klonierte Sequenz werden nicht amplifiziert. Für LDA-Klonscreening sind daher keine zeitaufwändigen Verfahrensschritte erforderlich, wie flüssige Kulturen, Plasmidisolierung, Restriktionskartierung und Sequenzierung. (3) Nachweisen von Punkt-Mutationen in einer geschlossenen, ringförmigen DNA. Die Verwendung eines Primers mit einer einzelnen Nukleotid-Fehlpaarung an seinem 5-Ende erlaubt die Ligation, Amplifikation und somit Identifikation der entsprechen mutierten DNA. (4) Herstellen geschlossener, ringförmiger DNA, die modifizierte Nukleotide enthält, entweder willkürlich eingebaut in beiden DNA-Strängen oder an einer spezifischen Stelle oder Stellen durch die Verwendung eines Primers oder von Primern, welche die modifizierten Nukleotide enthalten. Diese modifizierten DNA-Moleküle können brauchbar sein bei der Untersuchung von DNA-DNA- und DNA-Protein-Wechselwirkungen. (5) Isolieren und Amplifizieren von Vektoren, die ein Gen oder eine Sequenz tragen, die von Interesse ist, aus Genom- oder cDNA-Bibliotheken. Dieses LDA-Bibliothek-Screening-Verfahren vereinfacht die Gene-Hunting-Anstrengungen stark. Zielklone können rasch isoliert und analysiert werden. (6) Isolieren und Amplifizieren geschlossener, ringförmiger viraler DNA aus infizierten Zellen oder Gewebe zur Diagnose und Charakterisierung. (7) Sicheres Aufrechterhalten und Erzeugen von replikationskompetenter DNA, einschließlich viraler DNA, in zellfreien Systemen. Dieser Ansatz kann besonders brauchbar sein, um interessierende DNA aufrechtzuerhalten, ohne dass ein ausgeklügeltes Zellkultursystem erforderlich ist. (8) Konvertieren und Amplifizieren von geschlossenen, ringförmigen RNA-Molekülen in ihre komplementären DNA-Gegenstücke. Dies kann vor oder während der LDA-Amplifikation unter Verwendung einer reversen Transkriptase zum Kopieren der RNA in DNA erfolgen.
  • Beispiel 1
  • Um die Machbarkeit der Verwendung von LDA zum Erzeugen und Amplifizieren von geschlossener, ringförmiger DNA zu demonstrieren, wurden zwei 5'-phosphorylierte Primer (ein 16mer und ein 17mer) verwendet, um ein ringförmiges 1990 bp Plasmid zu mutieren und zu amplifizieren. Die Primer waren komplementär zu unterschiedlichen Strängen des Plasmids in einer Innenorientierung (inward orientation), d. h. die 3'-Termini der Primer auf unterschiedlichen Strängen zeigen aufeinander (1). Einer der Primer (offener Pfeil) besaß eine einzelne G bis A Fehlpaarung auf einer HphI-Restriktionsstelle im Bleomycin-Resistenzgen des Plasmids. Das Reaktionsgemisch (50 μl) enthielt 10 ng des nativen Plasmids, 10 pmol eines jeden Primers, 10 nmol der vier dNTPs, 5 nmol ATP, 2,5 Einheiten Pfu DNA-Polymerase (Stratagene, La Jolla, Californien), 4 Einheiten Pfu DNA-Ligase (Stratagene), in 1 × Pfu DNA-Polymerase-Reaktionspuffer (20 mM Tris-HCl (pH 8,8), 10 mM KCl, 10 mM (NH4)2SO4, 2 mM MgSO4, 1% Triton X-100 und 100 μg/ml bovines Serumalbumin). Das Gemisch wurde 10 Minuten lang bei 70°C prä-inkubiert, um es der Ligase zu ermöglichen, jeden Bruch in dem Templat reparieren. Das Gemisch wurde dann bei 95°C 1 Sekunde lang einem Wärmezyklus unterzogen (Denaturierung), 1 Sekunde lang bei 50°C (Annealing), 4 Minuten lang bei 72°C (Verlängerung), 1 Sekunde lang bei 95°C (Denaturierung), und 4 Minuten lang bei 72°C (Annealing, Verlängerung und Ligation), 20 Zyklen lang. Dieses Verfahren begünstigt die Bildung von fulllength-Plasmidsträngen und die Bildung von geschlossener, ringförmiger Plasmid-DNA. Eine Kontroll-PCR wurde unter ähnlichen Bedingungen durchgeführt, mit der Ausnahme, dass Pfu DNA-Ligase in dem Reaktionsgemisch nicht enthalten war. Die LDA- und PCR-Produkte wurden mittels Agarose-Gel-Elektrophorese zusammen mit dem direkt aus Bakterienkultur isolierten nativem Plasmid analysiert. Wie in 2 gezeigt ist, wurde, wenn Pfu DNA-Ligase in der Reaktion enthalten war, d. h. LDA, eine geschlossene, ringförmige Plasmid-DNA erzeugt, die in dem Gel geringfügig schneller wanderte als die relaxierte Form (RFII), jedoch langsamer als die superspiralisierte Form (RFI) des direkt aus Bakterienkultur isolierten Plasmids. Im Gegensatz dazu wurde in Abwesenheit von Pfu DNA-Ligase, d. h. PCR, keine ringförmige Plasmid-DNA gebildet.
  • Beispiel 2
  • Um die Amplifikation von geschlossener, ringförmiger DNA als eine Funktion der LDA-Zykluszahl zu demonstrieren, wurde die Vorgehensweise von Beispiel 1 nachgearbeitet, mit der Ausnahme, dass LDA-Reaktionen für 6, 12 und 24 Zyklen durchgeführt wurden. Wie in 3 gezeigt ist, nimmt die Plasmidausbeute mit der Anzahl der LDA-Zyklen zu.
  • Beispiel 3
  • Um die funktionelle Kompetenz des LDA-Produkts zu demonstrieren, wurden die entsprechend der Vorgehensweise von Beispiel 1 hergestellten amplifizierten Plasmide verwendet, um E. coli DH5α, einen nicht-mutS-Bakterienstamm zu transformieren. Das LDA-amplifizierte Plasmid wurde zunächst mit DpnI-Restriktionsenzym verdaut, um die Start-Templat-DNA zu entfernen. DpnI verdaut DNA nur, wenn seine Erkennungsstelle (5'-GATC-3') methyliert ist, und somit wird die ursprüngliche Templat-DNA, jedoch nicht in vitro amplifizierte DNA, verdaut. Nach der DpnI-Verdauung wurde die amplifizierte DNA in den E. coli Stamm DH5α mittels Elektroporation eingeführt. Die Analyse von zehn willkürlich gewählten Transformanten zeigte, dass sämtliche Klone die gewünschte Mutation aufwiesen.
  • Die Ergebnisse der Beispiele 1–3 zeigen, wie einfach es ist, LDA zum Einführen von zielgerichteten Mutationen in geschlossene, ringförmige Plasmid-DNA zu verwenden und sie zeigen die Machbarkeit der Verwendung von LDA bei amplifizierter, geschlossener, ringförmiger DNA mit einer spezifizierten Sequenz in vitro in einem zellfreien System.
  • Beispiel 4
  • Dieses Bespiel zeigt, dass die vorliegende Erfindung verwendet werden kann, um multiple Mutationen gleichzeitig in eine geschlossene, ringförmige DNA einzuführen. Drei phosphorylierte mutagene Primer, komplementär zu den BsgI-, BpmI- und BsmI-Stellen in dem großen T Antigen-Gen des BK-Virus in einem Plasmid von 5192 bp wurden in einer LDA-Reaktion verwendet. Der BsgI-Primer war komplementär zu einem der DNA-Stränge und die BpmI- und BsmI-Primer zu dem anderen Strang in einer Außenorientierung (outward orientation), d. h. die 3'-Termini der Primer auf verschiedenen Strängen des Plasmids zeigen voneinander weg. Das Reaktionsgemisch (50 μl) enthielt 50 ng des Plasmids, 20 pmol eines jeden Primers, 10 nmol dNTPs, 5 nmol ATP, 2,5 Einheiten Pfu DNA-Polymerase (Stratagene), 4 Einheiten Pfu DNA-Ligase (Stratagene), in 1 × Pfu DNA-Polymerase-Reaktionspuffer. Nach den ersten 10 Minuten der Denaturierung bei 95°C wurde das Gemisch 15 Thermozyklen unterworfen bei 50°C für 1 Minute, 72°C für 8 Minuten, 95°C für 1 Minute, 72°C für 8 Minuten, und 95°C für 1 Minute. Nach der LDA-Amplifikation wurde das Reaktionsgemisch mit dem Restriktionsenzym DpnI verdaut, um das methylierte native Plasmid zu entfernen und wurde dann in E. coli DH5α elektroporiert. Eine Klonanalyse zeigte, dass von zehn getesteten Klonen sämtliche die BsgI-Stelle verloren hatten, 8 Klone auch die BpmI-Stelle verloren hatte, und 6 Klone sämtli che drei Restriktionsstellen verloren hatten. Diese Ergebnisse zeigen, dass LDA bequem dazu verwendet werden kann, um multiple Mutationen gleichzeitig in eine geschlossene, ringförmige DNA einzuführen.
  • Beispiel 5
  • Dieses Beispiel zeigt, dass LDA zum Amplifizieren von großen, geschlossenen, ringförmigen DNAs verwendet werden kann. Die Größen der meisten Plasmid-Vektoren, die beim molekularen Klonen verwendet werden, betragen unter 10.000 bp. In diesem Beispiel wurde ein 9516 bp Plasmid mittels LDA amplifiziert. Die verwendeten Reaktionsbedingungen waren ähnlich den in Beispiel 1 beschriebenen, mit der Ausnahme, dass die verwendeten Zyklisierungsbedingungen 10 Sekunden lang bei 94°C, 2 Minuten bei 50°C, 10 Minuten bei 72°C, 10 Sekunden bei 94°C und 10 Minuten bei 72°C, für 20 Zyklen, betrugen, um der größeren Größe des Plasmids entgegenzukommen. Ähnlich der Amplifikation kleinerer Plasmide kann dieses große Plasmid ebenfalls mittels LDA amplifiziert werden (4). Dieses Ergebnis zeigt, dass LDA für die Amplifikation von Plasmid-Vektoren, die üblicherweise beim molekularen Klonen verwendet werden, anwendbar sein sollte.
  • Beispiel 6
  • Dieses Beispiel zeigt, dass verschiedene thermostabile DNA-Polymerasen und thermostabile Ligasen zur LDA-Amplifikation verwendet werden können. Die folgenden Kombinationen aus thermostabiler DNA-Polymerase und DNA-Ligase wurden in LDA-Reaktionen untersucht: (1) Pfu DNA-Polymerase (Stratagene) und Pfu DNA-Ligase (Stratagene), (2) Pfu DNA-Polymerase (Stratagene) und AMPLIGASE® (eine thermostabile DNA-Ligase, Epicentre Technologies, Madison, Wisconsin), (3) ELONGASE® (ein Gemisch aus Taq DNA-Polymerase und Pyrococcus-Spezies GB-D thermostabiler DNA-Polymerase, Life Technologies, Gaithersburg, Maryland) und AMPLIGASE®, (4) VENT® DNA-Polymerase (Thermococcus litoralis DNA-Polymerase, F. Perler et al., 89 Proc. Nat'l Acad. Sci. USA 5577 (1992), New England Biolabs, Beverly, Massachusetts) und AMPLIGASE®, (5) BIO-X-ACTTM (ein Gemisch aus thermostabilen DNA-Polymerasen, Intermountain Scientic Co., Kaysville, Utah) und Pfu DNA-Ligase (Stratagene). Wenn LDA unter Verwendung von Pfu DNA-Ligase durchgeführt wurde, waren die verwendeten Reaktionspuffer diejenigen der DNA-Polymerasen, die mit ATP ergänzt waren, das ein Co-Faktor der Ligase ist. Wenn AMPLIGASE® in der LDA-Reaktion verwendet wurde, bestanden die Reaktionspuffer aus einem 1:1 Gemisch der Polymerase- und Ligase-Puffer, die von den Herstellern bereitgestellt wurden. AMPLIGASE® verwen det β-NAD als einen Co-Faktor und wird von ATP inhibiert, daher müssen die in der LDA-Reaktion verwendeten phosphorylierten Primer gereinigt werden, damit sie frei von ATP sind. Alternativ können die in LDA verwendeten Primer in dem DNA-Synthesizer chemisch phosphoryliert werden. Sämtliche dieser Enzymkombinationen funktionierten in den LDA-Reaktionen zum Amplifizieren von geschlossenen, ringförmigen Plasmiden gut. Die Kombination von BIO-X-ACTTM DNA-Polymerase und Pfu DNA-Ligase ergab die höchsten Ausbeuten an LDA-Produkt, und die erwartete geschlossene, ringförmige DNA war das einzige Produkt, was mittels Gel-Elektrophorese beobachtet wurde. Diese Ergebnisse zeigen, dass verschiedene thermostabile DNA-Polymerasen und -Ligasen in LDA-Reaktionen verwendet werden können, um geschlossene, ringförmige DNA herzustellen und zu amplifizieren.
  • Beispiel 7
  • Wie in den vorhergehenden Beispielen gezeigt worden ist, wurde festgestellt, dass die Aufnahme eines Annealing-Schritts (z. B. Inkubation bei etwa 72°C) unmittelbar im Anschluss an einen Denaturierungsschritt (z. B. Inkubation bei etwa 95°C) für die Amplifikation geschlossener, ringförmiger DNA von Bedeutung ist. Diese Schrittsequenz inhibiert das Annealen der eingesetzten Primer und erlaubt stattdessen, dass die beiden Stränge des Standard PCR-Produkts (z. B. ein 68 bp Fragment mit der Darstellung von 1) an das Templat hybridisieren und für die LDA-Reaktion als Megaprimer dienen, S. H. Ke & E. L. Madison, 25 Nucl. Acids Res. 3371–72 (1997). Dies verhindert eine Akkumulierung des Standard PCR-Produkts (d. h., das durch die 5'-Enden der beiden Primer definierte Produkt), und begünstigt die Amplifikation des ganzen ringförmigen Moleküls. Wenn das hier beschriebene Thermo-cycling-Protokoll verwendet wird, kann in der Tat ringförmige DNA amplifiziert werden, indem entweder nach innen oder nach außen gerichtete Primer-Orientierungen verwendet werden, die zehn oder Tausende von Basenpaaren auseinander liegen. In dem vorliegenden Beispiel wurde ein 1990 Basenpaar-Plasmid gemäß der Vorgehensweise von Beispiel 1 amplifiziert, mit der Ausnahme, dass die zwei 20-Nukleotid, 5'-phosphorylierten Primer so gestaltet wurden, dass sie 10 komplementäre Nukleotide an ihren 5'-Enden aufwiesen und dass Thermo-cycling-Protokoll lediglich zwei Schritte umfasste, einen Denaturierunsschritt bei 95°C, gefolgt von einem Verlängerungs- und Ligationsschritt bei 68°C. Die Ergebnisse waren im Wesentlichen ähnlich denjenigen von Beispiel 1.
  • Beispiel 8
  • In diesem Beispiel wird ein Gemisch aus einem Wildtyp-Plasmid und einem mutierten Plasmid hergestellt, das sich von dem Wildtyp-Plasmid durch eine einzelne Punkt-Mutation unterscheidet, wobei das Wildtyp-Plasmid in großem Überschuss vorliegt. 5'-phosphorylierte Primer wurden so gestaltet, dass einer der Primer sein 5'-Nukleotid komplementär zu dem Nukleotid an der Punkt-Mutation aufweist, wogegen dieser Primer eine Fehlpaarung mit dem Wildtyp-Plasmid an dem korrespondierenden Nukleotidrest aufweist. Das Plasmidgemisch wird gemäß der Vorgehensweise von Beispiel 1 verarbeitet, was zu der selektiven Amplifikation des mutierten Plasmids und der fehlenden Amplfikation des Wildtyp-Plasmids führt. Dieses Beispiel zeigt, dass LDA zum Nachweis von Punkt-Mutationen verwendet werden kann.
  • Beispiel 9
  • In diesem Beispiel wird die Vorgehensweise von Beispiel 1 nachgearbeitet, mit der Ausnahme, dass dATP durch ein Gemisch aus [α-35S]dATPαS und dATP ersetzt wird. Die erhaltenen, amplifizierten, geschlossenen, ringförmigen Plasmide enthalten das modifizierte Nukleotid, was zeigt, dass LDA zum Amplifizieren von Plasmiden verwendet werden kann, die statistisch eingebaute modifizierte Nukleotide enthalten.
  • Beispiel 10
  • In diesem Beispiel wird die Vorgehensweise von Beispiel 1 nachgearbeitet, mit der Ausnahme, dass die Primer hergestellt werden, indem [α-35S]dATPαS anstelle von dATP verwendet wird. Die erhaltenen, amplifizierten, geschlossenen, ringförmigen Plasmide enthalten das modifizierte Nukleotid, was zeigt, dass modifizierte Nukleotide an ausgewählten Stellen eingeführt werden können.
  • Beispiel 11
  • In diesem Beispiel wird die Vorgehensweise von Beispiel 1 nachgearbeitet, mit der Ausnahme, dass die Templat-DNA ein Gemisch aus DNAs ist, die aus einer humanen genomischen Bibliothek hergestellt wurden, und die Primer zum Amplifizieren des β-Actin-Gens ausgelegt sind. Die erhaltene, amplifizierte, geschlossene, ringförmige DNA enthält das β-Actin-Gen. Dies zeigt, dass LDA zum Amplifizieren eines interessierenden Gens aus einer genomischen oder cDNA-Bibliothek verwendet werden kann, ohne dass ein Sreenen gemäß den Standardverfahren der Kolonie- oder Plaque-Hybridisierung erforderlich ist.
  • Beispiel 12
  • In diesem Beispiel wird die Vorgehensweise von Beispiel 1 nachgearbeitet, mit der Ausnahme, dass das Templat gereinigte SV40 DNA ist, und die Primer zum Amplifizieren einer derartigen SV40 DNA ausgelegt sind. Die erhaltene, amplifizierte DNA ist kovalent geschlossene, ringförmige SV40 DNA. Dies zeigt, dass LDA verwendet werden kann, um replikationskompetente DNA sicher zu erzeugen, einschließlich viraler DNA, in einem zellfreien System.
  • Beispiel 13
  • In diesem Beispiel wird die Vorgehensweise von Beispiel 1 nachgearbeitet, mit der Ausnahme, dass das Templat ein Gemisch aus Plasmiden ist, die das β-Actin-Gen aufweisen, kloniert in beiden möglichen Orientierungen in pBR322, und die Primer durch Überbrücken der Klonierungsstellen ausgewählt werden, um die Gene in lediglich einer Orientierung selektiv zu amplifizieren. Die erhaltene, amplifizierte, geschlossene, ringförmige DNA enthält das β-Actin-Gen in der ausgewählten Orientierung. Dies zeigt, dass LDA zum selektiven Amplifizieren eines in einer ausgewählten Orientierung geklonten Gens verwendet werden kann.
  • Beispiel 14
  • In diesem Beispiel wird das Plasmid pBR322 gemäß der Vorgehensweise von Beispiel 1 amplifiziert, wobei 5'-phosphorylierte Primer, Seq Id Nr. 1 und Seq Id Nr. 2, verwendet werden. Die erhaltene, amplifizierte DNA ist geschlossene, ringförmige DNA.
  • SEQUENZLISTE Teil der Beschreibung
    Figure 00180001
  • Figure 00190001

Claims (14)

  1. Verfahren zur In-Vitro-Amplifikation einer ausgewählten geschlossenen ringförmgen Nukleinsäure, umfassend: a) Mischen einer thermostabilen DNA-Ligase mit einem PCR-Reaktionsgemisch, das die Nukleinsäure als ein Templat, ein Paar 5-phosphorylierter PCR-Amplifikationsoligonukleotidprimer, thermostabile DNA-Polymerase, sämtliche vier Desoxyribonukleosid-Triphosphate und einen geeigneten Puffer umfasst, der jegliche Co-Faktoren umfasst, die für die Aktivität der thermostabilen DNA-Ligase erforderlich sind, wobei ein LDA-Gemisch erhalten wird; und b) Thermocycling des LDA-Gemischs durch eine ausgewählte Anzahl von Zyklen bei i) einer zur Denaturierung des Templats geeigneten Temperatur, ii) einer für ein Annealing der Primer an das denaturierte Templat geeigneten Temperatur, iii) einer zur thermostabilen DNA-Polymerase-katalysierten Extension der Primer geeigneten Temperatur, und iv) einer zum thermostabilen DNA-Ligase-katalysierten Schließen der verlängerten Primer geeigneten Temperatur, wobei ein amplifiziertes geschlossenes ringförmiges DNA-Produkt erhalten wird; wobei die zur thermostabilen DNA-Polymerase-katalysierten Extension der Primer geeignete Temperatur die selbe wie die zum thermostabilen DNA-Ligasekatalysierten Schließen der verlängerten Primer geeignete Temperatur ist.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die Nukleinsäure DNA ist.
  3. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die Nukleinsäure RNA ist und die thermostabile DNA-Polymerase eine reverse Transkriptase ist.
  4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1–3, wobei die für das Annealing der Primer an das denaturierte Templat geeignete Temperatur die selbe wie die für eine thermostabile DNA-Polymerase-katalysierte Extension der Primer geeignete Temperatur ist.
  5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1–4, wobei das LDA-Gemisch in jedem Zyklus für etwa eine Sekunde bis etwa zwei Minuten bei der zum Denaturieren des Templats geeigneten Temperatur gehalten wird.
  6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1–5, wobei das LDA-Gemisch in jedem Zyklus für etwa eine Sekunde bis etwa fünf Minuten bei der zum Annealen der Primer an das denaturierte Templat geeigneten Temperatur gehalten wird.
  7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1–6, wobei das LDA-Gemisch in jedem Zyklus für etwa eine bis zwanzig Minuten bei der für eine thermostabile DNA-Polymerase-katalysierten Extension der Primer geeigneten Temperatur gehalten wird.
  8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1–7, wobei mindestens einer der Primer mindestens eine Basenfehlpaarung mit seinem korrespondierenden Templatstrang aufweist, was zur Amplifikation eines mutierten geschlossenen ringförmigen DNA-Produkts führt.
  9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1–8, wobei die Nukleinsäure aus einer ringförmigen Chimäre eines Inserts und eines Klonierungsvektors besteht, dergestalt, dass die Nukleinsäure zwei Insert/Vektor-Rekombinationsstellen enthält, wobei mindestens einer der Primer an seinem entsprechenden Templatstrang über eine der beiden Insert/Vektor-Rekombinationsstellen hinweg hybridisiert, dergestalt, dass lediglich eine Orientierung des Inserts in dem Klonierungsvektor amplifiziert wird.
  10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1–9, wobei das PCR-Reaktionsgemisch darüber hinaus ein modifiziertes Desoxyribonukleosid-Triphosphat umfasst, dergestalt, dass ein korrespondierendes modifiziertes Nukleotid statistisch in das amplifizierte geschlossene ringförmige DNA-Produkt eingebaut wird.
  11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1–10, wobei mindestens einer der Primer ein modifiziertes Nukleotid umfasst, dergestalt, dass das modifizierte Nukleotid in das amplifizierte geschlossene ringförmige DNA-Produkt sequenzspezifisch eingebaut wird.
  12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1–11, wobei ein Primer des Paars der 5-phosphorylierten Amplifikationsprimer eine Fehlpaarung aufweist und an seinem 5'-Ende mit dem entsprechenden Nukleotid der Nukleinsäure beim Annealen des einen Primers und der Nukleinsäure kein Basenpaar bildet, dergestalt, dass lediglich Nukleinsäure, die an dem entsprechenden Nukleotid mutiert worden ist, um am 5'-Ende des einen Primers beim Annealen an den Primer ein Basenpaar zu bilden, amplifiziert wird.
  13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1–12, wobei die Nukleinsäure replikationskompetente DNA ist.
  14. Verfahren nach Anspruch 13, wobei die replikationskompetente DNA eine virale DNA ist.
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