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Überblick über den
Stand der Technik
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Mehrere
Untersuchungen zeigten überraschenderweise
hohe Expressionsraten der Fettsäuresynthase
(FAS, E. C. 2.3.1.85) bei bösartigem
humanen Brustkrebs (Alo, P. L., Visca, P., Marci, A., Mangoni, A.,
Botti, C. und Di Tondo, U. "Expression
of fatty acid synthase (FAS0 as predictor of recurrence in stage
I breast carcinoma patients",
Cancer, 77: 474–482,
1996; Jensen, V., Ladekarl, M., Holm-Nielsen, P., Melsen, F. und
Soerensen, F. B., "The
prognostic value of oncogenic antigen 519 (OA-519) expression and
proliferative activity detected by antibody MIB-1 in node-negative
breast cancer",
Journal of Pathology, 176: 343–352,
1995), sowie bei anderen Krebsarten (Rashid, A., Pizer, E. S., Moga,
M., Milgraum, L. Z., Zahurak, M., Pasternack, G. R., Kuhajda, F.
P. und Hamilton, S. R., "Elevated
expression of fatty acid synthase and fatty acid synthetic activity in
colorectal neoplasia",
American Journal of Pathology, 150: 201–208, 1997; Pizer, E., Lax,
S., Kuhajda, F., Pasternack, G. und Kurman, R., "Fatty acid synthase expression in endometrial
carcinoma: correlation with cell proliferation and hormone receptors", Cancer, 83: 528–537, 1998).
Die FAS-Expression wurde auch in intraduktalen und lobulären in situ-Brustkarzinomen identifiziert;
die Läsionen
sind mit einem erhöhten
Risiko zur Entwicklung von infilitrierendem Brustkrebs verbunden
(Milgraum, L. Z., Witters, L. A., Pasternack, G. R. und Kuhajda,
F. P., "Enzymes
of the fatty acid synthesis pathway are highly expressed in in situ
breast carcinoma", Clinical
Cancer Research, 3: 2115–2120,
1997). FAS ist das hauptsächliche
Synthese-Enzym bei der Fettsäuresynthese
(FA-Synthese), das die NADPH-abhängige
Kondensation von Malonyl-CoA und Acetyl-CoA katalysiert, um vorwiegend
die aus 16 Kohlenstoffatomen bestehende, gesättigte, freie Fettsäure Palmitat,
herzustellen (Wakil, S., "Fatty
acid synthase, aproficient multifunctional enzyme"; Biochemistry, 28:
4523–4530, 1989).
Ex vivo-Messungen im Tumorgewebe haben sowohl hohe FAS-Syntheseraten als
auch hohe FA-Syntheseraten ergeben, was darauf hindeutet, dass das
gesamte genetische Programm, das aus etwa 25 Enzymen von der Hexokinase
bis zur FAS besteht, hochaktiv ist.
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Kultivierte
humane Krebszellen, die mit FAS-Inhibitoren, einschließlich dem
fungalen Produkt Cerulenin und der neuen Verbindung C75 behandelt
wurden, zeigten eine schnell absinkende FA-Synthese mit anschließender Reduktion
der DNA-Synthese und einem Zellzyklusarrest, was zu einer erhöhten Apoptose
führte (Pizer,
E. S., Jackisch, C., Wood, F. D., Pasternack, G. R., Davidson, N.
E. und Kuhajda, F., "Inhibition
of fatty acid synthesis induces programmed cell death in human breast
cancer cells", Cancer
Research, 56: 2745–2747,
1996; Pizer, E. S., Chrest, F. J., DiGiuseppe, J. A. und Han, W.
F., "Pharmacological
inhibitors of mammalian fatty acid synthase suppress DNA replication
and induce apoptosis in tumor cell lines", Cancer Research, 58: 4611–4615, 1998).
Die pharmakologische Inhibierung der Fettsäuresyntheseaktivität in Säugetieren
führt zur
Inhibierung der DNA-Replikation innerhalb von etwa 90 Minuten nach
Verabreichung des Medikaments. Diese Ergebnisse legten eine vitale
biochemische Verbindung zwischen der FA-Synthese und dem Wachstum
von Krebszellen nahe. Während
ein großes
Interesses für
dieses Thema aufkam, blieb die Frage offen, wie die Inhibierung
der Fettsäuresynthase
dieses Phänomen
auslöst.
Es ist wichtig anzumerken, dass diese Effekte trotz des Vorhandenseins
exogener Fettsäuren
im Kulturmedium, die aus fötalem
Kälberserum stammten,
auftreten. Während
es möglich
war, den zytotoxischen Effekt von Cerulenin auf bestimmte Zellen in
fettsäurefreien
Kulturbedingungen durch Zugabe von exogenem Palmitat aufzuheben,
wurden die meisten Krebszellen nicht von der Inhibierung der FA-Synthese
durch das Endprodukt des Stoffwechselweges gerettet (Daten nicht
gezeigt) (Pizer, E. S., Wood, F. D., Pasternack, G. R. und Kuhajda,
F. P., "Fatty acid
synthase (FAS): A target for cytotoxic antimetabolites in HL60 promyelotic
leukemia cells",
Cancer Research, 1996: 745–751,
1996). Aus diesem Grunde liegen bis jetzt keine Kenntnisse darüber vor,
ob der zytotoxische Effekt der Inhibierung der FA-Synthese auf die
meisten Krebszellen von einem Mangel des Endprodukts oder von einem
anderen biochemischen Mechanismus herrührte.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Gemäß einem
Aspekt der Erfindung wird die Verwendung eines MCD-Inhibitors, der
einen Anstieg von intrazellulärem
Malonyl-CoA verursacht, zur Herstellung eines Medikaments zur Inhibierung
des Wachstums von Tumorzellen in einem Organismus zur Verfügung gestellt.
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In
einem weiteren Aspekt der Erfindung wird die Verwendung einer Zusammensetzung,
die einen Anstieg an intrazellulärem
Malonyl-CoA in Tumorzellen eines Organismus verursacht, wobei der
Anstieg von intrazellulärem
Malonyl-CoA einer verstärkten
Synthese von Malonyl-CoA entspricht, zur Herstellung eines Medikaments
zur Inhibierung des Wachstums von Tumorzellen im Organismus zur
Verfügung
gestellt.
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Die
Erfindung stellt ein Verfahren zur Abtötung von Krebszellen durch
die akute Erhöhung
des zellulären
Malonyl-Coenzyms A (Malonyl-CoA) zur Verfügung, was zur Apoptose führt. Die
durch die Inhibierung der Fettsäuresynthase
(FAS) induzierte Erhöhung
von Malonyl-CoA entspricht sowohl einer Inhibierung der Fettsäuresynthese
als auch einer Inhibierung der Carnitin-Palmitoyltransferase-1 (CPT-1).
Eine beliebige Kombination von Medikamenten, die einen analogen
physiologischen Effekt ausübt,
führt bei
empfänglichen Tumorzellen
erwartungsgemäß zu den
gleichen Effekten. Erwartungsgemäß induziert
beispielsweise eine Kombinationstherapie mit (einem) Medikament/en,
das/die die Fettsäuresynthese
durch Inhibierung der Acetyl-CoA-Carboxylase (das erste Enzym des
Fettsäuresynthese-Stoffwechselwegs)
inhibiert/inhibieren, und (einem) Medikament/en, das/die CPT-1 inhibiert/en,
Apoptose in Tumorzellen. Somit stellt die Erfindung ein Verfahren
zur systemischen Inhibierung der CPT-1-Aktivität in Krebszellen zur Verfügung, einschließlich, aber nicht
beschränkt
auf, einer direkten Inhibierung von CPT-1 durch Inhibitoren aus
kleinen Molekülen
wie Etomoxir, sowie einer Inhibierung von CPT-1 durch die Erhöhung der
Menge an Malonyl-CoA in Krebszellen.
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Dieser
therapeutische Ansatz führt
zu neuartigen chemotherapeutischen Mitteln für ein breites Spektrum von
humanen Krebsarten. Da dies ein neuartiger zur Apoptose führender
Weg ist, der nicht von anderen Medikamenten gegen Krebs beschritten
wird, kann ferner davon ausgegangen werden, dass eine Induktion von
großen
Mengen an Malonyl-CoA und/oder eine Inhibierung von CPT-1 die Wirkung
anderer gewöhnlich eingesetzter
Therapeutika gegen Krebs potenzieren kann.
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Die
Erfindung stellt ein Verfahren zur Inhibierung des Wachstums von
Tumorzellen in einem Organismus bereit, bei welchem dem Organismus
eine Zusammensetzung verabreicht wird, die einen Anstieg von intrazellulärem Malonyl-CoA
in Tumorzellen des Organismus verursacht. Das intrazelluläre Malonyl-CoA
steigt wenigstens in den Tumorzellen des Organismus abrupt (d.h.
akut oder scharf) an, und besonders bevorzugt steigt das intrazelluläre Malonyl-CoA
vor einer signifikanten Zunahme der Verbrauchsgeschwindigkeit von
Malonyl-CoA an. Üblicherweise
steigt das intrazelluläre
Malonyl-CoA innerhalb von 3 Stunden während der Verabreichung an,
und man kann erwarten, dass das intrazelluläre Malonyl-CoA vor der Inhibierung
des Wachstums der Zellen ansteigt.
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Vorzugsweise
entspricht der Anstieg von intrazellulärem Malonyl-CoA einem abnehmenden
Verbrauch von Malonyl-CoA. Der Anstieg von intrazellulärem Malonyl-CoA entspricht beispielsweise
einer verminderten intrazellulären
Aktivität
der Malonyl-CoA-Decarboxylase (MCD) oder einer verminderten intrazellulären Aktivität der Fettsäuresynthase;
und gegebenenfalls kann die Zusammensetzung einen MCD-Inhibitor umfassen.
Danen entspricht der Anstieg von intrazellulärem Malonyl-CoA vorzugsweise
einer erhöhten
Malonyl-CoA-Synthese und/oder einer erhöhten intrazellulären Aktivität der Acetyl-CoA-Carboxylase
(ACC).
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Die
Erfindung stellt eine Zusammensetzung zur Verfügung, die ein Mittel enthält, welches
ausgewählt ist
aus der Gruppe bestehend aus einem Aktivator der ACC, einen Inhibitor
der 5'-AMP-aktivierten
Proteinkinase (AMPK) und/oder einem Inhibitor der Acyl-CoA-Synthase.
Die Zusammensetzung kann einen Inhibitor der Carnitin-Palmitoyltransferase-1
(CPT-1) umfassen, welcher Etoxomir sein kann und vorzugsweise in
Kombination mit einem Mittel der vorhergehenden Gruppe verabreicht
werden kann. Alternativ dazu wird dem Organismus ein zweites chemotherapeutisches
Mittel verabreicht, das die Fettsäuresynthese nicht inhibiert.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
wird vorzugsweise dazu eingesetzt, Organismen zu behandeln, die, vor
Verabreichung der Zusammensetzung, eine Menge von intrazellulärem Malonyl-CoA
in Tumorzellen aufweisen, die wenigstens zweimal höher als
die normale Menge an Malonyl-CoA in nicht malignen Zellen ist. Besonders
bevorzugt wird das Verfahren dazu eingesetzt, Organismen zu behandeln,
wobei die Geschwindigkeit der Fettsäuresynthese in einigen dieser
Zellen wenigstens zweimal höher
als in normalen Zellen vor Verabreichung der Zusammensetzung ist,
und die Verabreichung der Zusammensetzung für diese Zellen zytotoxisch ist.
Der Organismus umfasst vorzugsweise Tumorzellen mit einer erhöhten Geschwindigkeit
der Fettsäuresynthese,
und die Anzahl dieser Tumorzellen wird als Folge der Verabreichung
einer solchen Zusammensetzung reduziert. Nach der Behandlung ist
die intrazelluläre
Menge an Malonyl-CoA vorzugsweise erhöht und die intrazellulären Mengen
an Acetyl-CoA und an freiem CoA sind bezogen auf die Mengen vor
der Behandlung bevorzugt reduziert.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung wird die Verwendung (a) eines Inhibitors
der Fettsäuresynthese
in Tumorzellen eines Organismus; und (b) eines Inhibitors der Fettsäureoxidation
in diesen Zellen zur Herstellung eines Medikaments zur Inhibierung
des Wachstums von Tumorzellen im Organismus zur Verfügung gestellt.
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Der
Inhibitor der Fettsäureoxidation
wird vorzugsweise in einer Menge eingesetzt, die CPT-2 nicht signifikant
inhibiert. Besonders bevorzugt werden der Inhibitor der Fettsäuresynthese
und der Inhibitor der Fettsäureoxidation
in Mengen eingesetzt, die ausreichend dafür sind, wenigstens das gleiche
oder ein höheres Ausmaß der entsprechenden
Inhibierung zu erreichen, als es bei zytotoxischen Dosierungen von
Cerulenin zu beobachten ist.
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In
einer weiteren Ausführungsform
stellt die Erfindung ein Screeningverfahren zur Unterstützung der Erkennung
von für
Tumorzellen selektiv zytotoxisch wirkenden Zusammensetzungen zur
Verfügung,
umfassend das Verabreichen einer Zielzusammensetzung an eine Zelle
mit einer erhöhten
Menge an intrazellulärem Malonyl-CoA,
das Monitoring von intrazellulärem
Malonyl-CoA in der Zelle nach der Verabreichung, wobei ein abrupter
Anstieg von intrazellulärem
Malonyl-CoA indikativ für
selektive Zytotoxizität
ist. Vorzugsweise umfasst dieses Verfahren weiterhin den Vergleich
des Musters der Veränderungen
der intrazellulären
Malonyl-CoA-Spiegel in der Gegenwart und in der Abwesenheit von
TOFA, wobei reduzierte Veränderungen
des Malonyl-CoA-Spiegels in der Gegenwart von TOFA für eine selektive
Zytotoxizität
selektiv ist.
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In
einer weiteren Ausführungsform
stellt die vorliegende Erfindung ein Screeningverfahren zur Verfügung, um
bei der Detektion von Zusammensetzungen zu helfen, welche eine wachstumsinhibierende
Wirkung auf Tumorzellen haben, umfassend das Verabreichen einer
Zielzusammensetzung an eine tumorabgeleitete Zellinie und das Aufzeichnen
der CPT-1-Aktivität
in der Zelle im Anschluss an diese Verabreichung, wobei ein Absinken
der CPT-1-Aktivität
für ein
wachstumsinhibierendes Potential indikativ ist. Vorzugsweise wird
das Verfahren ausgeführt,
wenn die Zelle permeabel gemacht wurde. Alternativ umfasst das Verfahren
weiterhin das Überwachen
der Zellen hinsichtlich Apoptose, und das Überwachen hinsichtlich Apoptose
kann ein Verfahren umfassen, das aus der Gruppe ausgewählt ist,
die aus dem Messen des mitochondrialen Transmembranpotentials, dem
Färben
mit Vitalfarbstoffen, dem Verfolgen der Caspaseaktivierung in Gesamtzellen
unter Verwendung eines Western Blots und das Messen von Cytochrom
C, das aus den Mitochondrien freigesetzt wird, unter Verwendung
eines Western Blots besteht.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnung
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1 zeigt den Syntheseweg für Fettsäuren und
die Wirkung von verschiedenen Fettsäuresynthaseinhibitoren auf
die Fettsäuresynthese
und auf das Tumorzellwachstum.
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2 zeigt Malonyl-CoA-Niveaus unter verschiedenen
Bedingungen.
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3 zeigt die Ergebnisse von klonogenen
Assays und von Apoptoseassays mit Brustkrebszellen, die mit verschiedenen
Inhibitoren behandelt wurden.
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4 zeigt verschiedene Parameter in Tumorzellen
und Leberzellen.
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5 zeigt
Malonyl-CoA-Niveaus in Tumorzellen und Leberzellen.
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6 zeigt
den biochemischen Weg für
die zelluläre
Oxidation von Fettsäuren.
CPT-1 regelt die
Oxidation von Fettsäuren
in dem Mitochondrion durch Kontrollieren der Passage von langkettigen
Acyl-CoA-Derivaten wie Palmitoyl-CoA durch die äußere mitochondriale Membran
in das Mitochondrion und beugt somit dem nutzlosen Oxidationszyklus
von endogen synthetisierten Fettsäuren vor.
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7 zeigt die Wirkung von Etomoxir auf das
Wachstum von MCF-7-Zellen mit und ohne C-75.
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8 zeigt
die Wirkung von Cerulenin auf die Fettsäureoxidation in MCF-7-Zellen.
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9 zeigt
die Wirkung von Etomoxir, TOFA und Cerulenin auf die CPT-1-Aktivität.
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10 zeigt
die Wirkung von Etomoxir auf die Fettsäureoxidation in MCF-7-Zellen.
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11 zeigt
die Wirkung von Etomoxir auf das Wachstum von MCF-7-Zellen.
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12 zeigt
die Ergebnisse des klonogenen Assays mit MCF-7-Zellen, die sowohl
mit Etomoxir als auch mit TOFA behandelt wurden.
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13 zeigt
die Wirkung von Etomoxir und/oder von C-75 auf das Wachstum von
MCF-7-Zellen.
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Detaillierte
Beschreibung der Ausführungsformen
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Wenn
die zytotoxischen Wirkungen von Cerulenin und C75 durch einen Mangel
an Fettsäuren
zu erklären
sind, dann sollte jeder andere FA-Syntheseinhibitor mit ähnlicher
Potenz ähnliche
Wirkungen zur Verfügung
stellen. Um diese Idee zu testen, haben die Erfinder die Wirkungen
der Inhibierung von Acetyl-CoA-Carboxylase (ACC, E. C. 6.4.1.2),
dem geschwindigkeitsbestimmenden Enzym der Fettsäuresynthese, mit den Wirkungen
von FAS-Inhibitoren auf Krebszellen verglichen. Die Erfinder haben
entdeckt, dass die Inhibierung von FAS zu hohen Spiegeln an Malonyl-CoA
führt und
dass diese innerhalb einer Stunde C75-Behandlung auftreten. Diese superphysiologischen
Niveaus von Malonyl-CoA, eher als die nur niedrigen Spiegel von
endogen synthetisierten Fettsäuren,
sind für
die Brustkrebszellapoptose verantwortlich. Zusätzlich ist dies ein neuer Weg,
welcher zu einer selektiven Apoptose von Krebszellen führt.
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1A fasst
den Teil des Fettsäuresyntheseweges
zusammen, der die Zielenzyme der Inhibitoren, die in dieser Studie
verwendet werden, enthält.
Die Inhibierung der Fettsäuresynthase
resultiert in hohen Spiegeln an Malonyl-CoA, die zu der Zytotoxizität gegenüber humanen
Brustkrebszellen beitragen (ref). Zusätzlich zu seiner Rolle als
ein Substrat für
die Fettsäuresynthese
ist Malonyl-CoA ein potenter Inhibitor von Carnitin-Palmitoyl-Transferase-1
(CPT-1), dem geschwindigkeitsbestimmenden Enzym der Fettsäureoxidation. CPT-1
ist ein integrales äußeres Membranprotein
des Mitochondrions, das eine Transveresterung von langkettigen Fettsäureacyl-CoAs
mit L-Carnitin ausführt
und so Acylcarnitin herstellt. Acylcarnitin wird über die
mitochondrialen Membranen transportiert, wo es wiederum zu Acyl-CoA
durch CPT-2 verestert wird. Physiologisch wird die CPT-1-Aktivität durch
die Inhibierung durch Malonyl-CoA reguliert, ein Substrat der Fettsäuresynthese.
Malonyl-CoA ist das enzymatische Produkt von Acetyl-CoA-Carboxylase (ACC,
E. C. 6.4.1.2), dem geschwindigkeitsbestimmenden Enzym für die Fettsäuresynthese.
Zytoplasmatische Malonyl-CoA-Spiegel sind während der Fettsäuresynthese
aufgrund einer erhöhten
Aktivität
von ACC erhöht.
Die hohen Malonyl-CoA-Spiegel inhibieren wiederum CPT-1 und blockieren
den Zugang von langkettigen Acyl-CoAs in das Mitochondrion. Dies
verhindert den nutzlosen Zyklus des gleichzeitigen Synthetisierens
von Fettsäuren
und deren Oxidation. Im Muskel, in dem im Wesentlichen kein FAS
vorkommt, regulieren ACC und Malonyl-CoA die Fettsäureoxidation,
eine wichtige Energiequelle für
Herz- und Skelettmuskel.
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TOFA
(5-(Tetradecyloxy)-2-Furoesäure)
ist ein allosterischer Inhibitor von Acetyl-CoA-Carboxylase (ACC, E. C. 6.4.1.2.),
der die Carboxylierung von Acetyl-CoA zu Malonyl-CoA blockiert.
Sobald es mit dem Coenzym-A verestert ist, inhibiert TOFA-CoA allosterisch
ACC mit einem Mechanismus, der dem von langkettigen Acyl-CoAs ähnelt, den
physiologischen Endproduktinhibitoren von ACC (Halvorson, D. L.,
und McCune, S. A. Inhibition of fatty acid synthesis in isolated
adipocytes by 5-(Tetradecyloxy)-2-furoic
acid., Lipids. 19: 851–856, 1984).
Sowohl Cerulenin (Funabashi, H., Kawaguchi, A., Tomoda, H., Omura,
S., Okuda, S. und Iwasaki, S. Binding site of cerulenin in fatty
acid synthetase., J. Biochem. 105: 751–755, 1989) als auch C75 (Pizer,
et al., 1998) sind FAS-Inhibitoren, die die Kondensation von Malonyl-CoA
und Acetyl-CoA zu Fettsäuren
verhindern. Cerulenin ist ein Suizidinhibitor, der ein kovalentes
Addukt mit FAS bildet (Moche, M., Schneider, G., Edwards, P., Dehesh,
K. und Lindquist, Y. Structure of the complex between the antibiotic
cerulenin and its target, beta-ketoacyl carrier protein synthase.,
J. Biol. Chem. 274: 6031–6034,
1999), während
C75 wahrscheinlich ein langsam bindender Inhibitor ist (Kuhajda,
F. P., Pizer, E. S., Mani, N. S., Pinn, M. L., Han, W. F., Chrest,
F. J. und CA. T., Synthesis and anti-tumor activity of a novel inhibitor
of fatty acid synthase, Proceeding of the American Association for
Cancer Research, 40: 121, 1999). Unter Verwendung von TOFA haben
die Erfinder eine Fettsäuresyntheseinhibierung
in humanen Brustkrebszelllinien erreicht, die vergleichbar ist mit
der Inhibierung durch Cerulenin oder C75. Überraschenderweise war jedoch
TOFA im Wesentlichen bei klonogenen Assays von humanen Brustkrebszelllinien
nicht zytotoxisch. Diese Daten zeigen an, dass der Mangel an Fettsäuren nicht
eine Hauptquelle der Zytotoxizität
für Krebszellen
in einer angereicherten Serumkultur ist. Eine alternative Wirkung
der FAS-Inhibierung (hohe Spiegel des Substrats, Malonyl-CoA, die
spezifisch aus der Inhibierung von FAS resultieren) scheint die
Zytotoxizität
von Cerulenin und C75 zu vermitteln.
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Malonyl-CoA,
das enzymatische Produkt von Acetyl-CoA-Carboxylase (ACC, E. C.
6.4.1.2), ist ein Regulationsschlüsselmolekül beim zellulären Metabolismus.
Zusätzlich
zu seiner Rolle als Substrat bei der Fettsäuresynthese reguliert Malonyl-CoA die β-Oxidation
von Fettsäuren
durch dessen Interaktion mit Carnitin-Palmitoyl-Transferase-1 (CPT-1) an der äußeren Membran
der Mitochondrien. Carnitin-Palmitoyl-Transferase
(CPT-1) ist das geschwindigkeitsbegrenzende Enzym der mitochondrialen
Fettsäureoxidation
(siehe 6). Es ist ein integrales äußeres Membranprotein des Mitochondrions,
das eine trans-Veresterung von langkettigen Fettsäureacyl-CoAs
mit L-Carnitin ausführt
und so Acylcarnitin produziert. Acylcarnitin wird über die
mitochondrialen Membranen transportiert, wo es wiederum mit Acyl-CoA
durch CPT-2 verestert wird.
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Viele
Krebszellarten haben hohe Spiegel an Fettsäuresynthese. Wie erwartet,
haben Zellen mit hohen Niveaus an Fettsäuresynthese Steady-State-Niveaus
an Malonyl-CoA,
wobei diese Steady-State-Niveaus wenigstens das Sechsfache der normalen
Niveaus in normalen Zellen betragen (siehe Beispiel 6). Die Behandlung
von Tumorzellen mit FAS-Inhibitoren wird selektiv und abrupt die
Spiegel von Malonyl-CoA
auf überphysiologische
Spiegel in Krebszellen erhöhen.
Dieses Manöver
erhöht
die Malonyl-CoA-Spiegel sowohl durch Blockieren der Verwendung von
Malonyl-CoA als
ein Substrat bei der Fettsäuresynthese
als auch gleichzeitig durch Stimulieren der Malonyl-CoA-Synthese
durch Freisetzen von Fettsäureacyl-CoA-Inhibierung von ACC (1A).
Da FAS vorzugsweise in Krebszellen exprimiert wird, ist der Malonyl-CoA-Anstieg
im Wesentlichen auf Tumorzellen begrenzt. Dies führt zu Krebszellapoptose und
zum Aussparen von normalem Gewebe, wie es in humanen Krebsheterotransplantaten
auftritt, die mit FAS-Inhibitoren behandelt werden (siehe Beispiel
5).
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CPT-1
hat zwei Isoformen, CPT-1 des Lebertyps (L-CPT-1) und CPT-1 des
Muskeltyps (M-CPT-1) (Swanson, S. T., Foster, D. W., McGarry, J.
D. und Brown, N. F. Roles of the N- and C-terminal domains of carnitine
palmitoyltransferase I isoforms in malonyl-CoA sensitivity of the
enzymes: insights from expression of chimaeric proteins and mutation
of conserved histidine residues., Biochem. J. 335: 513–519, 1998).
Diese Isoformen haben deutlich unterschiedliche kinetische Eigenschaften
hinsichtlich ihres Km für Carnitin (500 μM für M-CPT-1
und ~30 μM
für L-CPT-1)
und unterschiedliche Empfindlichkeiten gegenüber einer Malonyl-CoA-Inhibierung (M-CPT-1
ist 100-fach mehr empfindlich, Ki = 0,07 μM gegenüber 7 μM). Während der
Regulationsort von Malonyl-CoA sich in dem N-terminalen Bereich befindet, wurde der
exakte Bindeort bis jetzt nicht bestimmt (Swanson, et al., 1998).
Wichtigerweise bindet Etomoxir, ein kovalenter Inhibitor von CPT-1,
der hierin als ein beispielhafter CPT-1-Inhibitor verwendet wird,
an einem anderen Ort als dem Bindeort von Malonyl-CoA.
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CPT-1
wurde in humanen Krebszellen nicht studiert. Daher ist die Isoform,
die in humanen Krebszellen exprimiert wird, unbekannt. Konzeptuell
sollte die Leberisoform in Tumoren mit Epitheldifferenzierung exprimiert
werden, was alle Carcinoma beinhaltet, während die Muskelisoform in
Nichtepitheltumoren wie Sarcoma exprimiert werden würde. Jedoch
haben ACC-Studien mit Leber- und Muskelisoformen herausgefunden,
dass jede der beide Isoformen oder beide Isoformen in humanen Brustkrebszellen
exprimiert werden können
(Witters, L., Widmer, J., King, A., Fassihi, K und Kuhajda, F. Identification
of human acetyl-CoA carboxylase isozymes in tissue and in breast
cancer cells., International Journal of Biochemistry, 26: 589-594,
1994). Auf ähnliche
Weise könnten
humane Karzinomzellen die Fähigkeit
haben, jede einzelne oder beide CPT-1-Isoformen zu exprimieren.
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Kürzlich wurde
gezeigt, dass die Inhibierung von CPT-1 Zellen gegenüber fettsäureinduzierter
Apoptose empfindlicher macht (Paumen, M. B., Ishida, Y., Muramatsu,
M., Yamamoto, M. und Honjo, T. Inhibition of carnitine palmitoyltransferase
I augments sphingolipid synthesis and palmitate-induced apoptosis.,
J. Biol. Chem. 272: 3324–3329,
1997). Darüber
hinaus sind erhöhte
Malonyl-CoA-Spiegel, die durch die Inhibierung der Fettsäuresynthase
(FAS) induziert werden, für
humane Krebszellen zytotoxisch (siehe Beispiele 4 und 5). Zusammengenommen
suggerieren diese Daten, dass humane Krebszellen für die Induktion
von Apoptose über
Veränderungen
im Fettsäuremetabolismus
empfänglich
sind. Es wurde ebenso gezeigt, dass CPT-1 direkt mit BCL-2, dem
Anti-Apoptose-Protein,
an der äußeren mitochondrialen
Membran interagiert (Paumen, M. B., Ishisa, Y., Han, H., Muramatsu,
M., Eguchi, Y., Tsujimoto, Y. und Honjo, T. Direct interaction of
the mitochondrial membrane protein carnitine palmitoyltransferase
I mit Bcl-2, Biochem. Biophys. Res. Commun. 231: 523–525, 1997).
Potentiell kann die Interaktion von CPT-1 mit BCL-2 einen Downstream-Mechanismus
zur Verfügung
stellen, der durch Modulation der anti-apoptotischen Wirkungen von
BCL-2 zur Apoptose führt.
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Zusätzlich zu
seiner Rolle als Substrat für
FAS agiert Malonyl-CoA an der äußeren mitochondrialen Membran,
um die Fettsäureoxidation
durch Inhibierung der Carnitin-Palmitoyl-Transferase
I (CPT-1) zu regulieren. Es wurde gezeigt, dass die Inhibierung
von CPT-1 Zellen gegenüber
fettsäureinduzierter
Apoptose empfänglich
macht; CPT-1 könnte
ebenso direkt mit BCL-2, dem Anti-Apoptose-Protein, an den Mitochondrien
interagieren. Die FAS-Inhibierung führt zu hohen Niveaus von Malonyl-CoA,
die CPT-1 inhibieren, was eine Krebszellapoptose induziert. Da die
meisten proliferierenden und nichtproliferierenden normalen Zellen
keine hohen FAS-Spiegel
haben, werden sie durch diese therapeutische Strategie nicht beeinflusst
werden.
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Die
Malonyl-CoA-Spiegel können
unter Verwendung einer Vielzahl von Verfahren und Zielenzymen manipuliert
werden. Die Beispiele demonstrieren die Anhebung von Malonyl-CoA-Spiegeln
durch die reduzierte Verwendung und die gleichzeitig erhöhte Produktion.
Ein akuter Anstieg der Malonyl-CoA-Spiegel führt zu der selektiven Zerstörung von
Krebszellen über
Apoptose, wobei normale Zellen unbetroffen bleiben. Verfahren zum
Induzieren von Apoptose gemäß der vorliegenden
Erfindung zerfallen in zwei breite Kategorien: die direkte Induktion
eines akuten Malonyl-CoA-Anstiegs (z. B. durch Inhibieren von FAS)
und die Verwendung einer Kombinationstherapie, um sowohl Fettgsäureoxidation
als auch Fettsäuresynthese
zu inhibieren (z. B. durch einen nicht-FAS-inhibierenden Modus).
Diese therapeutische Strategie identifiziert potentielle neu Ziele und
Strategien für
eine Krebschemotherapie basierend auf einer Veränderung des Fettsäuremetabolismus.
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Fettsäureoxidation
kann über
die CPT-1-Inhibierung direkt durch inhibierende Mittel wie Etomoxir
inhibiert werden. Spezifische Inhibitoren für die CPT-1-Isoformen können ebenso
entwickelt werden. Alternativ könnte
man die Carnitinniveaus manipulieren, um die CPT-1-Aktivität durch
Reduktion von dessen Substrat zu reduzieren. Auch könnte man
die CPT-1-Expressionsniveaus entweder durch genetische Manipulation
oder durch Reduzieren von exogenen Fettsäuren reduzieren. Beispiel 7
hierunter ist ein Beispiel des Verfahrens des direkten Inhibierens
von CPT-1 unter
Verwendung von Etomoxir in humanen Brustkrebszellen.
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Andere
Strategien zum Inhibieren der Fettsäuresynthese und der Fettsäureoxidation
beinhalten jegliches Verfahren zur Erhöhung der Malonyl-CoA-Niveaus
von erhöhter
Synthese, vermindertem Abbau oder vorzugsweise von beidem. Die Malonyl-CoA-Niveaus können unter
Verwendung einer Vielzahl von Verfahren und Zielenzymen manipuliert
werden. Die Beispiele 4–5
demonstrieren die Erhöhung
von Malonyl-CoA-Niveaus durch eine reduzierte Verwendung und gleichzeitig
durch eine verstärkte
Produktion. Ein akuter Anstieg der Malonyl-CoA-Niveaus führt zu der
selektiven Zerstörung
von Krebszellen über
Apoptose, wobei normale Zellen nicht beeinflusst werden. Andere
Beispiele demonstrieren zusätzliche
Wege, eine Inhibierung des Krebszellwachstums oder einen Krebszelltod
zu verursachen.
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Vorzugsweise
wird die Manipulation des Fettsäuremetabolismus
gemäß der Erfindung
durch das Verabreichen einer Zusammensetzung (oder mehreren Zusammensetzungen)
an einen Organismus erreicht, der einen Bedarf hierfür hat. Die
Zusammensetzung, die an den Organismus verabreicht werden soll,
wird ein Mittel enthalten, das wenigstens eine biologische Wirkung
auf die Wege des Fettsäuremetabolismus
hat, beispielsweise durch Erhöhen
von intrazelluläreren
Malonyl-CoA-Niveaus. Typischerweise wird der Organismus ein Säugetier
sein, so wie eine Maus, eine Ratte, ein Kaninchen, ein Meerschweinchen,
eine Katze, ein Hund, ein Pferd, eine Kuh, ein Schaf, eine Ziege,
ein Schwein, oder ein Primat, so wie ein Schimpanse, ein Pavian, oder
vorzugsweise ein Mensch. Normalerweise wird der Organismus neoplastische
(maligne) Zellen enthalten. Das Verfahren der Erfindung ist auf
das selektive Beeinflussen von malignen Zellen gerichtet und darauf,
einen geringeren Effekt (oder vorzugsweise keinen Effekt) auf normale
(nichtmaligne) Zellen zu haben.
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Das
Mittel in der Zusammensetzung, die dem Organismus verabreicht werden
soll, wird vorzugsweise die intrazellulären Malonyl-CoA-Niveaus in
wenigstens einem Teil der malignen Zellen im Organismus erhöhen. Vorzugsweise
wird das Malonyl-CoA-Niveau
um das wenigstens 2-fache erhöht,
mehr bevorzugt um das wenigstens 5-fache. Vorzugsweise wird das
Mittel die intrazelluläre
Malonyl-CoA-Konzentration
in den malignen Zellen auf ein Niveau erhöhen, das höher ist als das Niveau in den
umgebenden normalen Zellen.
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Geeignete
Mittel können
die Malonyl-CoA-Spiegel durch eine Anzahl von Verfahren erhöhen (siehe alternative
Mechanismen, hierunter aufgeführt).
Bevorzugte Mittel induzieren typischerweise einen plötzlichen oder
abrupten Anstieg des Malonyl-CoA-Spiegels.
In einigen Ausführungsformen
werden zwei oder mehr Mittel verabreicht, und einige oder alle dieser
Mittel können
Malonyl-CoA-Niveaus durch einen unterschiedlichen Mechanismus beeinflussen.
Alternativ kann eine Kombination von Mitteln verwendet werden, um
die Fettsäuresynthese
abzusenken und um simultan eine niedrigere Fettsäureoxidation zu erzielen. Vorzugsweise
werden die Niveaus der Fettsäuresynthese
und der Fettsäureoxidation
auf Niveaus abgesenkt, die vergleichbar sind zu denjenigen, die
durch zytotoxische Behandlung mit Cerulenin erzielt werden. Mittel,
die nach einem der Modi agieren, die in der folgenden Liste aufgeführt sind,
können
in Zusammensetzungen und Verfahren dieser Erfindung verwendet werden.
Assays für
die folgenden Aktivitäten
sind in der Literatur erhältlich,
und die Bestimmung, ob ein bestimmtes Mittel eine dieser Aktivitäten aufweist,
befindet sich im Können
des Fachmanns.
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Erhöhen der Malonyl-CoA-Produktion
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Acetyl-CoA-Carboxylase
(ACC)-Effektoren. Mittel, welche die ACC-Aktivität erhöhen, die ACC-Inhibierung reduzieren
oder die Masse an aktivem ACC-Enzym erhöhen, werden zu erhöhten Malonyl-CoA-Spiegeln führen.
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5f'-AMP-Proteinkinase-Effektoren:
5'-AMP-Proteinkinase
inhibiert ACC durch Phosphorylierung, was zu einer akuten Reduktion
von Malonyl-CoA führt.
Inhibitoren dieser Kinase würden
zu akut erhöhten
Malonyl-CoA-Spiegeln durch Freisetzen der Inhibierung von ACC führen.
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Citratsynthaseeffektoren:
Das Erhöhen
von mitochondrialem Citrat würde
ein Substrat für
die Fettsäuresynthese
zur Verfügung
stellen, und Citrat agiert ebenso als ein "feed-forward"-Aktivator von ACC
und verursacht eine erhöhte
Malonyl-CoA-Synthese.
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Acyl-CoA-Synthase-Effektoren:
Die Inhibierung von Acyl-CoA-Synthase würde die zelluläre Fettsäure-Acyl-CoA-Konzentration
reduzieren, was die Inhibierung von ACC vermindert. Dieses würde in einer
erhöhten
ACC-Aktivität
und in erhöhten
Malonyl-CoA-Spiegeln resultieren.
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Absenken des Malonyl-CoA-Verbrauchs:
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Malonyl-CoA-Decarboxylase
(MCD)-Effektoren: Dieses Enzym katalysiert eine ATP-abhängige Decarboxylierung
von Malonyl-CoA zurück
zu Acetyl-CoA. Die Inhibierung von MCD würde akut die Malonyl-CoA-Spiegel
erhöhen.
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Gleichzeitiges Absenken
des Malonyl-CoA-Verbrauchs und erhöhte Produktion von Malonyl-CoA:
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Fettsäuresynthase
(FAS)-Effektoren: Die Inhibierung von FAS führt zu einem abgesenkten Verbrauch an
Malonyl-CoA durch Blockieren von dessen Einbeziehung in Fettsäuren. Die
Inhibierung von FAS führt
ebenso zu reduzierten Fettsäure-Acyl-CoA-Niveaus, was
ACC aktivieren wird. Beispielhafte FAS-Inhibitoren können erhalten
werden, wie es in US-Patent Nrn. 5,759,837 und 5,981,575 beschrieben
ist.
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Diese
Strategien zum Modifizieren des Fettsäuremetabolismus und insbesondere
zum akuten Erhöhten
von Malonyl-CoA-Spiegeln können
gemeinsam oder zusammen mit anderen Medikamenten verwendet werden,
um die Apoptose von Krebszellen zu verstärken. Bevorzugt erhöht wenigstens
ein Mittel in den Zusammensetzungen dieser Erfindung das Niveau
von Malonyl-CoA durch einen anderen Mechanismus als das Inhibieren
von FAS.
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VERABREICHUNG
DER BESTANDTEILE
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Therapeutische
Mittel gemäß der vorliegenden
Erfindung sind vorzugsweise in pharmazeutischen Zusammensetzungen
formuliert, die das Mittel und einen pharmazeutisch akzeptablen
Träger
enthalten. Die pharmazeutische Zusammensetzung kann andere Bestandteile
enthalten, solange die anderen Bestandteile die Wirksamkeit des
Mittels dieser Erfindung nicht so weit reduzieren, dass keine Therapie
mehr stattfindet. Pharmazeutisch akzeptable Träger sind im Stand der Technik
gut bekannt, und Fachleute auf dem Pharmaziefach können leicht
Träger
auswählen,
die für
bestimmte Verabreichungswege geeignet sind (siehe z. B. Remington's Pharmaceutical
Sciences, Mack Publishing Co., Easton, PA, 1985).
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Die
pharmazeutischen Zusammensetzungen, die irgendeines der Mittel der
Erfindung enthalten, können
durch parenterale (subkutan, intramuskulär, intravenös, intraperitoneal, intrapleural,
intravesikulär
oder intrathekal), topische, orale, rektale oder nasale Verabreichung,
wie durch die Wahl des Medikaments erforderlich, verabreicht werden.
Die Konzentrationen des aktiven Mittels in den pharmazeutisch akzeptablen
Trägern kann
von 0,01 mM bis 1 M oder höher
reichen, solange die Konzentration nicht ein akzeptables Maß an Toxizität zum Zeitpunkt
der Verabreichung überschreitet.
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Die
Dosis und Dauer der Therapie werden von einer Vielzahl von Faktoren
abhängen,
einschließlich des
therapeutischen Indexes der Medikamente, der Art der Erkrankung,
des Alters und Gewichts des Patienten und der Toxizitätstoleranz.
Die Dosis wird im Allgemeinen so ausgewählt werden, dass man Serumkonzentrationen
von etwa 0,1 μg/ml
bis etwa 100 μg/ml
erreicht. Vorzugsweise werden die initialen Dosierungsniveaus basierend
auf deren Fähigkeit,
Umgebungskonzentrationen zu erreichen, von denen gezeigt ist, dass
sie in in-vitro-Modellen wirksam sind, so wie solchen, die hierin
beschrieben sind, und in-vivo-Modellen und in klinischen Versuchen,
bis zu maximal tolerierten Spiegeln ausgewählt werden. Die klinische Standardprozedur
bevorzugt, dass die Chemotherapie an den individuellen Patienten
angepasst wird und dass die systemische Konzentration des chemotherapeutischen
Mittels regelmäßig überwacht
wird. Die Dosis eines bestimmten Medikaments und die Therapiedauer
für einen
bestimmten Patienten können
durch den Fachmann unter Verwendung von pharmakologischen Standardherangehensweisen
hinsichtlich der obigen Faktoren bestimmt werden. Die Antwort auf
die Behandlung kann durch die Analyse der Spiegel des erfindungsgemäßen Mittels
im Blut oder in Körperflüssigkeiten,
durch Messen der Aktivität
des Mittels oder von dessen Spiegeln in relevanten Geweben oder
durch Überwachen
des Erkrankungszustands des Patienten überwacht werden. Der klinische Fachmann
wird die Dosis und die Dauer der Therapie basierend auf der Antwort
auf die Behandlung, die sich durch diese Messungen ergibt, anpassen.
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BEISPIELE
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Um
ein vollständigeres
Verständnis
der Erfindung zu vereinfachen, werden eine Anzahl von Beispielen hierunter
zur Verfügung
gestellt. Jedoch ist der Umfang der Erfindung nicht auf bestimmte
Ausführungsformen begrenzt,
die in diesen Beispielen offenbart sind, welche nur zur Illustrationszwecken
angegeben sind.
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Beispiel 1. Inhibierung
von FAS in Zellen in vitro
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TOFA,
Cerulenin und C75 haben alle die Fettsäuresynthese in humanen Brustkrebszellen
inhibiert. Die humanen Brustkrebszelllinien SKBR3 und MCF7 wurden
in RPMI mit 10%igem fötalem
Rinderserum behalten. Die Zellen wurden periodisch hinsichtlich
einer Mycoplasma-Kontamination (Gensonde) gescreent. Alle Inhibitoren
wurden als 5-mg/ml-Stammlösungen
in DMSO hinzugefügt.
Zur Bestimmung der Aktivität
der Fettsäuresynthese
wurden 5 × 104 Zellen/well in 24-well-Platten in Pulsen mit [U-14C]-Acetat nach deren Aussetzung gegenüber dem
Medikament markiert, und Lipide wurden extrahiert und quantifiziert,
wie vorher beschrieben (Pizer, et al., 1988). Für MCF7-Zellen wurde die Aktivität des biochemischen
Wegs 2 Stunden nach der Aussetzung gegenüber dem Inhibitor bestimmt.
Die SKBR3-Zellen zeigten eine schwächere Antwort auf FAS-Inhibitoren,
möglicherweise
wegen deren extrem hohem FAS-Gehalt, so dass eine Aktivität auf diesem biochemischen
Weg 6 Stunden nach der Aussetzung gegenüber dem Inhibitor bestimmt
wurde.
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Bei
Standardpulslabelingexperimenten, bei welchen die Brustkrebszelllinien
SKBR3 und MCF7 2 Stunden nach dem Aussetzen gegenüber FA-Syntheseinhibitoren markiert
wurden, inhibierten TOFA, C75 und Cerulenin alle die [U14C-Acetat]-Inkorporation in
Lipide in ähnlichem
Ausmaß (1B und
D). In einer Vielzahl von ähnlichen
Experimenten (nicht gezeigt) inhibierte TOFA die FA-Synthese in
dem Dosisbereich von 1 bis 5 μg/ml
in allen getesteten Zelllinien maximal, und Cerulenin und C75 inhibierten
die FA-Synthese im Bereich von 10 μg/ml maximal.
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Beispiel 2. Wirkung derselben
Inhibitoren auf das Zellwachstum
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TOFA,
Cerulenin und C75 inhibierten alle die Fettsäuresynthese in humanen Brustkrebszellen,
aber zeigten eine unterschiedliche Zytotoxizität. Die Zellen und die Inhibitoren
waren wie in Beispiel 1 beschrieben. Für die klonogenen Assays wurden
4 × 105 Zellen in 25-cm3-Flaschen
ausplattiert, wobei die Inhibitoren 6 Stunden in den angegebenen
Konzentrationen hinzugefügt
wurden. Gleiche Anzahlen von behandelten Zellen und Kontrollen wurden
in 60-mm-Platten ausplattiert. Die Klone wurden gefärbt und
nach 7 bis 10 Tagen gezählt.
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Auch
wenn alle Inhibitoren die FA-Synthese in einem ähnlichen Ausmaß reduzierten,
war TOFA nichttoxisch oder stimulatorisch für das Krebszellwachstum im
Dosisbereich für
die ACC-Inhibierung, wie gemessen durch die klonogenen Assays, während Cerulenin
und C75 signifikant zytotoxisch in diesem Dosisbereich für die FAS-Inhibierung
waren (1C und E). Der profunde Unterschied
zwischen den zytotoxischen Effekten von ACC-und FAS-Inhibierung
demonstriert, dass die akute Reduktion der Fettsäureproduktion per se nicht die
Hauptquelle der Zellverletzung nach der FAS-Inhibierung ist.
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Beispiel 3. Messungen
von Malonyl-CoA.
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Der
offensichtlichste Unterschied bei den erwarteten Ergebnissen beim
Inhibieren dieser zwei Enzyme war, dass die Malonyl-CoA-Spiegel
nach der ACC-Inhibierung
fallen sollten, aber nach der FAS-Inhibierung ansteigen sollten.
Auch wenn dies bisher in Eukaryoten nicht untersucht wurde, haben
jüngere
Daten in E. coli erhöhte
Spiegel von Malonyl-CoA gezeigt, die aus dem Aussetzen gegenüber Cerulenin
resultierten (Chohnan, et al., 1997, "Changes in the size and composition
of intracellular pools of non-esterified coenzyme A and coenzyme
A thioesters in aerobic and facultativly anaerobic bacteria," Applied and Environmental
Microbiology, 63: 555–560).
Malonyl-CoA-Spiegel wurden in Zellen gemessen, die einer FAS- Inhibierung und einer
Inhibierung durch TOFA unter den Bedingungen ausgesetzt wurden,
die in Beispiel 2 beschrieben sind.
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Die
Malonyl-CoA-Spiegel wurden in MCF-7-Zellen unter Verwendung des
HPLC-Verfahrens
von Corkey, et al. gemessen (1988, "Analysis of acyl-coenzyme A esters in
biological samples",
Methods in Enzymology, 166: 55–70).
Kurz zusammengefasst wurden 2,5 × 105 Zellen/well
in 24-well-Platten gegenüber
1,2 ml einer 10%igen TCA-Lösung
bei 4°C
nach verschiedenen Medikamentenbehandlungen ausgesetzt. Die Pelletmasse
wurde aufgezeichnet und der Überstand
wurde sechsmal mit 1,2 ml Ether gewaschen und zur Trockne unter
Verwendung einer Vakuumzentrifugation bei 25°C reduziert. Coenzym-A-Ester
wurden abgetrennt und unter Verwendung einer Umkehrphasen-HPLC auf
einer 5 μ Supelco
C18-Säule
mit einem Waters HPLC-System unter Verwendung von Millenium32 Software und unter Aufzeichnung von 254
nm als der maximalen Absorption für Coenzym-A quantifiziert.
Die folgenden Gradienten und Puffer wurden verwendet: Puffer A:
0,1 M Kaliumphosphat, pH 5,0, Puffer B: 0,1 M Kaliumphosphat, pH
5,0, mit 40% Acetonitril. Folgend auf einen 20-minütigen isokratischen
Durchlauf mit 92% A, 8% B bei 0,4 ml/min wurde der Fluss auf 0,8
ml/min über
eine Minute erhöht,
wonach ein linearer Gradient auf 10% B bis zur 24. Minute laufen
gelassen wurde, dann wurde das System bei 10% B bis zur 50. Minute
belassen, wonach ein linearer Gradient bis auf 100% B bei Minute 55
laufen gelassen wurde, der bei Minute 60 abschloss. Die folgenden
Coenzym-A-Ester (Sigma) wurden als Standards laufen gelassen: Malonyl-CoA,
Acetyl-CoA, Glutathion-CoA, Succinyl-CoA, HMG-CoA und freies CoA. Die Proben
und die Standards wurden in 50 μl
Puffer A gelöst.
Die Coenzym-A-Ester eluierten nacheinander wie folgt: Malonyl-CoA, Glutathion-CoA,
freies CoA, Succinyl-CoA, HMG-CoA und Acetyl-CoA. Die Quantifizierung
von Coenzym-A-Estern wurde mit der Millenium32 Software
ausgeführt.
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Die
direkte Messung von Coenzym-A-Derivaten in MCF-7-Zellen durch Umkehrphasen-HPLC
von sauren löslichen
Extrakten aus medikamentenbehandelten Zellen bestätigte, dass
sowohl Cerulenin als auch C75 einen starken Anstieg der Malonyl-CoA-Niveaus
verursachen, während
TOFA die Malonyl-CoA-Niveaus reduziert. 2A ist
ein repräsentatives
Chromatogramm, das die Trennung und die Identifizierung von Coenzym-A-Derivaten,
die im zellulären
Metabolismus wichtig sind, demonstriert. Malonyl-CoA ist das Erste
dieser Derivate, das eluiert, und zwar mit einer Säulenretentionszeit
von 19–22
Minuten. Die Überlagerung
der Chromatogramme in 2B zeigt, dass die Ceruleninbehandlung zu
einem betonten Anstieg von Malonyl-CoA verglichen mit der Kontrolle
führte,
während
TOFA eine signifikante Reduktion verursachte. Die chemische Identität des Malonyl-CoA
wurde unabhängig
durch Spikeproben mit Standards bestätigt (nicht gezeigt).
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Die
Malonyl-CoA-Niveaus waren mit FAS-Inhibition deutlich erhöht und durch
TOFA reduziert. Die Analyse von vielen Experimenten in 2C demonstrierte,
dass folgend auf eine einstündige
Aussetzung gegenüber
Cerulenin oder C75 bei 10 μg/ml
die Malonyl-CoA-Spiegel sich um 930% bzw. 370% verglichen mit den
Kontrollen erhöhten,
während
die TOFA-Behandlung (20 μg/ml)
zu einer 60%igen Reduktion der Malonyl-CoA-Spiegel führte. Die
TOFA-Konzentration, die für
die maximale Reduktion der Malonyl-CoA-Spiegel erforderlich war,
war viermal höher
als die Dosis für
die Inhibierung des biochemischen Wegs in 1B und
D. Jedoch hatten optimale Kulturen für die Extraktion von CoA-Derivaten
eine 5-fach höhere
Zelldichte als die Kulturen, die in anderen biochemischen und Viabilitätsassays,
die präsentiert
wurden, verwendet wurden.
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Der
bemerkenswerte Malonyl-CoA-Anstieg nach der FAS-Inhibierung kann
teilweise der Befreiung von der Inhibierung von ACC durch langkettiges
Fettsäure-Acyl-CoA zugeschrieben
werden, was zu einem Anstieg der ACC-Aktivität führt (1A). Darüber hinaus
trat der Cerulenin-induzierte Anstieg der Malonyl-CoA-Spiegel innerhalb
von 30 Minuten Behandlungszeit auf (930 ± 15% Anstieg gegenüber der
Kontrolle, nicht gezeigt), innerhalb des Zeitrahmens der FA-Syntheseinhibierung
und deutlich vor dem Beginn der DNA-Syntheseinhibierung oder von
frühen
apoptotischen Ereignissen. Somit waren hohe Malonyl-CoA-Niveaus eine charakteristische
Wirkung von FAS-Inhibitoren und gingen zeitlich den anderen zellulären Antworten,
einschließlich
der Apoptose, voran.
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Die
Cerulenin- oder C75-Niveaus, welche hohe Malonyl-CoA-Spiegel induzieren,
sind für
humane Brustkrebszellen zytotoxisch, wie durch klonogene Assays
und durch flusszytometrische Analyse von Apoptose unter Verwendung
von Merocyanin 450-Färben gemessen.
Die FAS-Inhibierung verursacht hohe Malonyl-CoA-Spiegel durch Inhibieren
von dessen Verbrauch durch FAS-Inhibierung unter gleichzeitiger
Stimulation der Malonyl-CoA-Synthese durch Befreien der inhibitorischen
Wirkung von langkettigen Acyl-CoAs nach der ACC-Aktivität (2).
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Beispiel 4. TOFA-Rettung
von FAS Inhibierung
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Die
TOFA-Rettung von FAS-Inhibierung zeigt, dass hohe Malonyl-CoA-Spiegel
für die
Krebszellzytotoxizität
verantwortlich sind. Wenn die erhöhten Malonyl-CoA-Spiegel, die aus
der FAS-Inhibierung resultieren, für die Zytotoxizität verantwortlich
wären,
dann sollte es möglich
sein, Zellen von einer FAS-Inhibierung durch Reduzieren der Malonyl-CoA-Akkumulation
mit TOFA zu retten. Die gleichzeitige Verabreichung von TOFA und
Cerulenin an SKBR3-Zellen (3A) hob
die zytotoxische Wirkung von Cerulenin alleine bei klonogenen Assays
auf, die wie in Beispiel 2 beschrieben ausgeführt wurden. In MCF7-Zellen
(3C) produzierte TOFA eine gewisse Rettung von
sowohl Cerulenin als auch von C75 unter ähnlichen experimentellen Bedingungen.
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Repräsentative
flusszytometrische Analysen von SKBR3-Zellen (3B)
und MCF7-Zellen (3D) substantierten diese Erkenntnisse,
da TOFA die Zellen vor Cerulenin-induzierter Apoptose rettete. Die
Apoptose wurde durch eine Multiparameterflusszytometrie unter Verwendung
eines FACStarPlus Flusszytometers, ausgerüstet mit
Argon- und Krypton-Lasern (Becton Dickinson) gemessen. Die Apoptose
wurde unter Verwendung von Merocyanin 540-Färbung, direkt hinzugefügt zu den
Kulturzellen (Pizer, et al., 1998; Mower, et al., 1994, "Decreased membrane
phospholipid packing and decreased cell size precede DNA cleavage
in mature mouse B cell apoptosis, J. Immunol., 152: 4832–4842).
(Sigma) quantifiziert, welche eine veränderte Plasmamembranphospholipid-Verpackung
detektiert, die früh
bei der Apoptose auftritt. In einigen Experimenten wurden konformationale
Chromatinveränderungen
der Apoptose gleichzeitig als ein abgeschwächtes Färben mit LDS-751 (Exciton)
(Frey, et al., 1995, "Nucleic
acid dyes for detection of apoptosis in live cells", Cytometry, 21: 265–274) gemessen.
Merocyanin 540 [10 μg/ml]
wurde als eine 1-mg/ml-Stammlösung
in Wasser hinzugefügt. Die
Zellen wurden mit LDS-751 in einer finalen Konzentration von 100
nM aus einer 1-mM-Stammlösung
in DMSO gefärbt.
Die Merocyanin 540-positiven
Zellen wurden durch einen Anstieg an roter Fluoreszenz markiert,
gesammelt bei 575 ± 20
nm, 0,5 bis 2 logs über
Merocyanin 540-negativen Zellen. Auf ähnliche Weise zeigten die trüben LDS-751-Zellen
eine Fluoreszenzreduktion von 0,5 bis 1,5 logs relativ zu normalen
Zellen, gesammelt bei 660 nm mit einem DF20-Bandpassfilter. Die
Daten wurden gesammelt und analysiert unter Verwendung von CellQuest
Software (Becton Dickinson).
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Bei
diesen Experimenten waren alle trüben LDS-751-Zellen Merocyanin
540-leuchtend, jedoch
wurde eine Population von Merocyanin 540-leuchtenden Zellen detektiert,
die nicht bereits LDS-751 trüb
waren. Alle Merocyanin 540-leuchtenden Zellen wurden als apoptotisch
identifiziert. Diese Experimente bestätigten ebenso die differentielle
Zytotoxizität
zwischen TOFA (< 5%
Apoptose-Anstieg; keine Reduktion der Klonogenizität) verglichen
mit Cerulenin (> 85%
Apoptose; 70% Reduktion der Klonogenizität). Zusammengenommen zeigen diese
Studien, dass die hohen Malonyl-CoA-Spiegel
eine Rolle bei der zytotoxischen Wirkung von FAS-Inhibitoren bei
Krebszellen spielen.
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Beispiel 5. Wirkung von
FAS-Inhibitoren auf das Tumorzellwachstum in vivo
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Um
zu bestimmen, ob die Wirkungen der FAS-Inhibierung, die in vitro
gesehen wurden, ebenso auf eine in-vivo-Umgebung übertragen
werden können,
die eine systemische Aktivität
erfordert, wurde C75 gegen subkutane MCF-7-Heterotransplantate in athymischen Nacktmäusen getestet,
um die Wirkungen der FA-Synthese
und das Wachstum des etablierten festen Tumors zu quantifizieren.
Vorangegangene Studien haben eine lokale Wirksamkeit von Cerulenin
gegen ein humanes Krebsheterotransplantat gezeigt (Pizer, et al.,
1996, "Inhibition
of fatty acid synthesis delays disease progression in a xenograft
model of ovarian cancer",
Cancer Res., 56: 1189–1193),
aber sie waren dahingehend limitiert, dass Cerulenin nicht in der
Lage war, systemisch zu wirken. Die ähnlichen Antworten von Brustkrebszellen
auf Cerulenin und C75 in vitro suggerierten, dass C75 in vivo gegen
heterotransplantierte Brustkrebszellen effektiv sein könnte.
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Subkutane
Flankenheterotransplantate der humanen Brustkrebszelllinie MCF-7
in nu/nu weiblichen Mäusen
(Harlan) wurden verwendet, um die Antitumorwirkungen von C75 in
vivo zu studieren. Alle Tierexperimente entsprachen den institutionellen
Richtlinien für
die Tierfürsorge.
Alle Mäuse
erhielten ein subkutanes Östrogenpellet
mit einer 90-tägigen
langsamen Freisetzung (Innovative Research) in die hintere Flanke
7 Tage vor der Tumorinokulation. 107 MCF-7-Zellen
wurden aus der Kultur in DMEM, angereichert mit 10% FBS und Insulin
10 μg/ml,
heterotransplantiert.
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Die
Behandlung begann, wenn messbare Tumore sich etwa 10 Tage nach der
Inokulation entwickelten. Elf Mäuse
(unterteilt in zwei getrennte Experimente mit 5 und 6 Mäusen) wurden
intraperitoneal mit wöchentlichen
Dosen von C75 in einer Konzentration von 30 mg/kg in 0,1 ml RPMI
behandelt. Die Dosierung basierte auf einer Einzeldosen-LD10-Bestimmung von 40 mg/kg in BALB/c-Mäusen; 30
mg/kg wurden in Outbred-Nacktmäusen
gut toleriert. Elf Kontrollmäuse
(auf die gleiche Weise unterteilt wie die Behandlungsgruppen) erhielten
RPMI allein. Das Tumorvolumen wurde mit Schublehren in drei Dimensionen
gemessen. Das Experiment wurde beendet, wenn die Kontrollen einen
Surrogatendpunkt erreichten.
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In
einem parallelen Experiment wurde eine Gruppe MCF-7-heterotransplantierter
Mäuse mit
C75 oder einem Vehikel in den obigen Dosen behandelt und nach 3
Stunden geopfert, um die Fettsäuresyntheseaktivität in behandelten
und Kontrolltumoren zu bestimmen. Tumor- und Lebergewebe wurde ex
vivo mit [U14-C]-Acetat behandelt, die Lipide wurde
extrahiert und gezählt
wie beschrieben (Pizer, et al., 1996).
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In
einem zusätzlichen
Parallelexperiment wurden 6 C75-behandelte und 6 Vehikelkontrollmäuse 6 Stunden
nach der Behandlung geopfert, um behandelte und Kontrolltumore histologisch
zu untersuchen. Die Tumorgewebe und die normalen Gewebe wurden in
neutral gepuffertem Formalin fixiert, für eine routinegemäße Histologie
weiterverarbeitet, und eine Immunohistochemie wurde für FAS ausgeführt. Die
Immunohistochemie für
FAS wurde mit den MCF-7-Heterotransplantaten unter Verwendung eines
monoklonalen Maus-FAS-Antikörpers
(Alo, et al., 1996) mit einer Verdünnung von 1:2000 auf dem Dako
Immunostainer unter Verwendung des LSAB2-Detektionskits ausgeführt.
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Die
Aktivität
des biochemischen Fettsäuresynthesewegs
in Geweben von heterotransplantierten Mäusen wurde durch ex vivo-Pulsmarkieren
mit [U14C]-Acetat bestimmt. Die Tumorheterotransplantate
hatten eine 10-fach höhere
FA-Syntheseaktivität als die
Leber, was den Unterschied in der Aktivität auf dem biochemischen Weg
zwischen benignen und malignen Geweben unterstreicht (4A).
Die FAS-Expression in dem MCF-7-Heterotransplantat entsprach dem
hohen Niveau der FA-Syntheseaktivität (4B). Intraperitoneale Injektionen
von C75 mit 30 mg/kg reduzierte die Fettsäuresynthese in ex vivo markierter
Leber um 76% und in den MCF-7-Heterotransplantaten um 70% innerhalb
von 3 Stunden (4A). Diese Veränderungen
in der Fettsäuresynthese
gingen dem histologischen Nachweis einer Zytotoxizität in dem
Heterotransplantat voraus, was 6 Stunden nach der Behandlung offensichtlich
wurde (4C und 4D). Die
mit C75 behandelten Heterotransplantate zeigten eine Vielzahl von
apoptotischen Körpern
im gesamten Tumorgewebe, welche in Tumoren, die mit dem Vehikel
behandelt wurden, nicht gesehen wurden. Eine histologische Analyse
der Leber und von anderen Wirtsgeweben, folgend auf eine C75-Behandlung,
ergab keinen Nachweis von irgendeiner kurzfristigen oder langfristigen
Toxizität
(nicht gezeigt).
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Die
C75-Behandlung der Heterotransplantate führt zu einer Zytotoxizität und einer
Reduktion des Tumorwachstums ohne eine Verletzung von normalen Geweben.
Die Tumorhistologie nach 6 Stunden, folgend auf eine 30-mg/kg-Dosis
C75, zeigt eine signifikante Zytotoxizität verglichen mit einem Kontrolltumor
(4C und 4D, angehängter Vorabzug).
Bemerken Sie den Nachweis von apoptotischen Körpern in dem mit C75 behandelten
Heterotransplantat, während
die Untersuchung von Leber und anderen Organen keinen Nachweis einer
Gewebeverletzung ergab (Daten nicht gezeigt). Wöchentliche intraperitoneale
C75-Behandlung verzögerte
das Wachstum von etablierten subkutanen MCF-7-Tumoren verglichen
mit Vehikelkontrollen, was einen systemischen Antitumoreffekt zeigt
(4E). Nach 32 Tagen wöchentlicher Behandlungen gab
es einen mehr als achtfachen Unterschied in Bezug auf das Tumorwachstum
in der Behandlungsgruppe, verglichen mit den Vehikelkontrollen.
Vergleichbar mit Cerulenin war eine transienter reversibler Gewichtsverlust
die einzige bemerkte Toxizität
(Pizer, et al., 1996).
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Die
systemische pharmakologische Aktivität von C75 stellte die erste
Analyse des Ergebnisses einer systemischen Behandlung mit einem
FAS-Inhibitor zur Verfügung.
Die signifikante Antitumorwirkung von C75 auf ein humanes Brustkrebstransplantat
in der Umgebung von physiologischen Niveaus von umgebenden Fettsäuren war ähnlich zu
dem in vitro-Resultat in einer mit Serum angereicherten Kultur und
befand sich in Übereinstimmung
mit einem zytotoxischen Mechanismus, unabhängig von einem Fettsäuremangel.
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Beispiel 6. Humane Krebszellen
haben hohe Steady-State-Niveaus an Malonyl-CoA in vivo.
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Das
Ergebnis aus Beispiel 5 suggerierte, dass die Malonyl-CoA-Akkumulation
kein signifikantes Problem in normalen Geweben sein könnte, möglicherweise
weil die Aktivität
auf dem FA-Syntheseweg normalerweise niedrig ist, sogar in lipogenen
Organen wie der Leber. Es ist von weiterem Interesse, dass, während Malonyl-CoA
das vorwiegende niedermolekulargewichtige CoA-Konjugat war, das
in Brustkrebszellen in diesen Experimenten detektiert wurde, andere
Studien berichteten, dass vorwiegend Succinyl-Co-A und Acetyl-CoA in
kultivierten Hepatozyten vorhanden waren (Corkey, 1988). Das hohe
Niveau von Malonyl-CoA in den Tumorgeweben spiegelt das hohe Niveau
der Fettsäuresynthese
in den Tumorzellen wider, verglichen mit der Leber (Pizer, et al.,
1996).
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Unter
Verwendung des humanen MCF7-Brustkrebstransplantationsmodells von
Beispiel 5 wurden Malonyl-CoA-Spiegel in den Tumorheterotransplantaten
und der Leber von demselben Tier unter Verwendung von Hochleistungsflüssigchromatographie
gemessen. 3 hierunter zeigt hohe Niveaus
von Malonyl-CoA in der Tumorprobe verglichen mit der Leber. Zusätzlich war
die Verteilung von anderen CoA-Derivaten bemerkenswert verändert. Beispielsweise
hat die Leber etwa 10-fach weniger Malonyl-CoA verglichen mit dem
Heterotransplantat, sie hat jedoch etwa 10-fach höhere Niveaus
an Acetyl-CoA und höhere
Niveaus an anderen CoA-Derivaten, insbesondere an Succinyl-CoA.
Die Unterschiede zwischen den CoA-Derivatprofilen können für größere Unterschiede
im Energiemetabolismus zwischen Krebszellen und Hepazozyten indikativ
sein.
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Beispiel 7. Inhibierung
des Zellwachstums durch CPT-1-Inhibitoren
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Carnitin-Palmitoyl-Transferase-1
wird durch Etomoxir inhibiert (Paumen, M. B., Ishida, Y., Muramatsu, M.,
Yamamoto, M. und Honjo, T. Inbition of carnitine palmitoyltransferase
I augments sphingolipid synthesis and palmitate-induced apoptosis.,
J. Biol. Chem. 272: 3324–3329,
1997; Ratheiser, K., Schneeweib, B., Waldhausl, W., Fasching, P.,
Korn, A., Nowotny, P., Rohac, M. und Wolf, H. P. O. Inhibition of
etomoxir of carnitine palmitoyltransferase I reduces hepatic glucose
production and plasma lipids in non-insulin-dependent diabetes mellitus.,
Metabolism. 40: 1185–1190,
1191).
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7A illustriert,
dass Etomoxir allein einen signifikanten wachstumsinhibierenden
Effekt verursachte, größer als
der von C75 nm. C75 inhibiert indirekt CPT-1 durch Erhöhen der
Malonyl-CoA-Konzentration. 7B zeigt,
dass die Etomoxir-Wachstumsinhibierung
von MCF-7-Zellen mit C75 additiv ist. In Tafel 7A produziert Etomoxir
eine dosisabhängige
Wachstumsinhibierung von MCF-7-Zellen im Verlauf von 72 h, die größer als
die von C75 bei 5 μg/ml
ist. In Tafel 7B haben Etomoxir und C75 einen größeren wachstumsinhibierenden
Effekt als beide Substanzen alleine. 5 × 104 MCF-7-Zellen
wurden in 24-well-Platten ausplattiert, die mit den Inhibitoren
in den Konzentrationen 18 h nach dem Ausplattieren behandelt wurden,
die in der Figur angegeben sind. Die Zellen werden mit Ethanol fixiert,
mit Kristallviolett gefärbt, mit
SDS lösbar
gemacht und bei 490 ausgelesen. Wichtigerweise ist die Konzentration
von Etomoxir ähnlich
zu der, die bei isolierten Hepatozyten verwendet wird, um CPT-1
zu inhibieren; nichtspezifische Wirkungen wurden bei Dosen > 400 μM in vitro identifiziert
(Paumen, et al., 1977). Kombiniert produzierten Etomoxir und C75
einen additiven wachstumsinhibierenden Effekt. Da Malonyl-CoA und
Etomoxir beides CPT-1-Inhibitoren sind und unterschiedliche Bindeorte an
CPT-1 haben, ist der potenzierende Effekt von Etomoxir und C75 nicht überraschend.
Etomoxir wurde verwendet, um Diabetes in Menschen ohne signifikante
Toxizität
oder Gewichtsverlust zu behandeln (Ratheiser, et al., 1991). Mit
dieser Geschichte kann CPT-1 ein Mittel zur Verfügung stellen, um diese Arbeit
schneller in die Klinik zu befördern.
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Beispiel 8. Cerulenin
inhibiert die Fettsäureoxidation.
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Da
erhöhte
Malonyl-CoA-Spiegel, die aus der FAS-Inhibierung resultieren, in
humanen Brustkrebszellen zytotoxisch sind, haben wir versucht, zu
bestimmen, ob die CPT-1-Inhibierung durch Malonyl-CoA ebenso eine
Rolle bei dem Mechanismus des Krebszelltods spielt.
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Humane
MCF-7-Brustkrebszellen wurden mit Cerulenin, einem bekannten FAS-Inhibitor, behandelt, um
zu bestimmen, ob Cerulenin eine verminderte Fettsäureoxidation
in Dosen produziert, von denen bekannt ist, dass sie Apoptose in
MCF-7-Zellen induzieren, bevor die tatsächliche Apoptose einsetzt.
Die Fettsäureoxidation
wurde durch Trapping und Zählen
des 14CO2, das aus
der Oxidation von [14C]-Palmitat in Basen
freigesetzt wird, gemessen.
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1 × 106 MCF-7-Zellen wurden in T-25-Flaschen dreifach
ausplattiert und über
Nacht bei 37°C
inkubiert. Die Testverbindung (Cerulenin) wurde dann wie angezeigt
hinzugefügt,
verdünnt
aus einer 5-mg/ml-Stammlösung
in DMSO. Nach 2 Stunden wurde das Medium mit den Medikamenten entfernt,
und die Zellen wurden 30 Minuten mit 1,5 ml des folgenden Puffers
präinkubiert:
114 mM NaCl, 4,7 mM KCl, 1,2 mM KH2PO4, 1,2 mM MgSO4,
Glucose 11 mM. Nach der Präinkubation
wurden 200 μl
Assaypuffer hinzugefügt,
enthaltend: 114 mM NaCl, 4,7 mM KCl, 1,2 mM KH2PO4, 1,2 mM MgSO4,
Glucose 11 mM, 2,5 mM Palmitat (enthaltend 100 μCi [1-14C]-Palmitat) gebunden
an Albumin, 0,4 mM L-Carnitin, und die Zellen wurden bei 37°C 2 Stunden
lang inkubiert. Folgend auf die Inkubation wurden 400 μl Benzothoniumhydrochlorid
in das Zentrum eines well hinzugefügt, um freigesetztes 14CO2 zu sammeln.
Augenblicklich wurde die Reaktion durch Hinzufügen von 500 μl 7%iger
Perchlorsäure
zu den Zellen gestoppt. Die Flaschen mit wells wurden dann 2 Stunden
lang bei 37°C inkubiert,
wonach das Benzothoniumhydrochlorid entfernt und das 14C
gezählt
wurde. Blindproben wurden durch Hinzufügen von 500 μl 7%iger
Perchlorsäure
zu den Zellen vor der Inkubation mit dem Probenpuffer für 2 Stunden
hergestellt.
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8 zeigt
die Fettsäureoxidation
in MCF-7-Zellen, behandelt mit Cerulenin bei den angezeigten Dosen
für 2 Stunden,
deutlich bevor die Apoptose in diesem System auftrat.
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Cerulenin
verursacht eine dosisabhängige
Inhibierung der Fettsäureoxidation
in MCF-7-Zellen.
Bei einer Dosis von 10 μg/ml,
von welcher bekannt ist, dass sie einen annährend neunfachen Anstieg der
Malonyl-CoA-Konzentration und eine > 50%ige Reduktion der Fettsäuresynthese
innerhalb von 2 Stunden verursacht, verursacht Cerulenin ungefähr eine
50%ige Reduktion der Fettsäureoxidation
verglichen mit der Kontrolle (p = 0,0007; 2-tailed t-Test).
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Beispiel 9. Inhibierung
von Carnitin-Palmitoyl-Transferase-1.
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Cerulenin
ist dafür
bekannt, einen Anstieg der Malonyl-CoA-Spiegel in Zellen zu verursachen,
wenn die Fettsäuresynthase
(FAS) inhibiert wird, und Malonyl-CoA ist dafür bekannt, die Fettsäureoxidation
aufgrund seiner Wirkung auf die Carnitin-Palmitoyl-Transferase-1 (CPT-1) zu inhibieren.
CPT-1 vermittelt den Transfer von langkettigen Fettsäuren in
die Mitochondrien zur β-Oxidation.
Sie führt
eine Transveresterung von langkettigen Fettsäure-CoAs an L-Carnitin unter
Herstellung von Acylcarnitin aus. Durch diese Umsetzung wird das
wasserlösliche
L-Carnitin organisch nach der Veresterung mit der Fettsäure löslich. Um
zu testen, ob die Cerulenin-induzierte Reduktion bei der Fettsäureoxidation
an dem erhöhten
Malonyl-CoA-Niveau
liegt oder an einer direkten Inhibierung von CPT-1 durch Cerulenin,
wurde Cerulenin mit anderen inhibierenden Verbindungen in einem
CPT-1-Assay in MCF-7-Zellen verglichen.
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Carnitin-Palmitoyl-Transferase-1
(CPT-1)-Assay: MCF-7-Zellen wurden in RPMI 1640 mit 10%igem fötalem Rinderserum
in einer Konzentration von 1 × 106 Zellen in 6-well-Platten dreifach ausplattiert.
Folgend auf eine Inkubation über
Nacht bei 37°C
wurde Medium entfernt und durch 700 μl eines Assaymediums ersetzt, das
aus den folgenden Bestandteilen bestand: 50 mM Imidazol, 70 mM KCl, 80
mM Sucrose, 1 mM EGTA, 2 mM MgCl2, 1 mM
DTT, 1 mM KCN, 1 mM ATP, 0,1% fettsäurefreiem Rinderserumalbumin,
70 μM Palmitoyl-CoA,
0,25 μCi
[Methyl-14C]L-Carnitin, 40 μg Digitonin mit oder ohne 20 μM Malonyl-CoA
oder anderen angezeigten Inhibitoren.
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Nach
einer 3- oder 6-minütigen
Inkubation bei 37°C
wurde die Umsetzung durch die Hinzufügung von 500 μl eiskalter
4 M-Perchlorsäure
gestoppt. Die Zellen wurden dann geerntet und bei 10.000 × g für 5 min zentrifugiert.
Das Pellet wurde mit 500 μl
eiskalter Perchlorsäure
gewaschen und erneut zentrifugiert. Das resultierende Pellet wurde
in 800 μl
dH2O resuspendiert und mit 150 μl Butanol
extrahiert. Die Butanolphase wurde durch Flüssigszintillation gezählt und
stellt das Acylcarnitinderivat dar.
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9 zeigt
die Wirkung von drei Verbindungen auf CPT-1: Etomoxir (ein bekannter
Inhibitor von CPT-1), TOFA (dafür
bekannt, dass es die Fettsäuresynthese
dadurch inhibiert, dass es Acetyl-CoA-Carboxylase, ein Enzym in
dem Fettsäuresyntheseweg,
inhibiert) und Cerulenin.
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9 zeigt,
dass Cerulenin CPT-1 nicht direkt in MCF-7-Zellen inhibiert. Tatsächlich verursacht
Cerulenin bei 10 μg/ml
einen leichten, aber statistisch nicht signifikanten Anstieg der
CPT-1-Aktivität
im Vergleich zur Vehikelkontrolle. Somit ist das Absinken der Fettsäureoxidation,
die durch Cerulenin induziert wird, wahrscheinlich in dem gleichzeitigen
Anstieg der Malonyl-CoA-Konzentration begründet, eher als in einer direkten Wirkung
von Cerulenin auf CPT-1.
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Beispiel 10. Wirkung der
CTP-1-Inhibierung auf das Zellwachstum.
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Da
Cerulenin einen Anstieg der Malonyl-CoA-Konzentration und eine abgesenkte
Fettsäureoxidation verursacht,
wurden Tests entworfen, um zu sehen, ob die CPT-1-Inhibierung in das
Triggern von Apoptose involviert war. Zu diesem Zweck wurden MCF-7-Zellen
mit Etomoxir, einem bekannten direkten Inhibitor von CPT-1, behandelt,
und die Fettsäureoxidation
der Zellen wurde wie in Beispiel 8 beschrieben gemessen. 10 zeigt,
dass Etomoxir die Inhibierung der Fettsäureoxidation in MCF-7-Zellen
verursacht.
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Bei
einer Dosis von 50 μg/ml
ist die Fettsäureoxidation
um > 50% abgesenkt,
verglichen mit der Kontrolle (p = 0,012; 2-tailed t-Test). (9 zeigt,
dass Etomoxir mit einer Dosis von 10 μg/ml CPT-1 direkt inhibiert, was
eine 75%ige Reduktion der CPT-1-Aktivität verursacht, p = 0,023; 2-tailed
t-Test.)
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Zellwachstumsinhibierungsassay:
Auch wenn Etomoxir ein potenter Inhibitor von CPT-1 ist, gibt es
keine signifikante Wachstumsinhibierung oder Zytotoxizität, wenn
MCF-7-Zellen mit Etomoxirdosen behandelt werden, von denen bekannt
ist, dass sie CPT-1 und die Fettsäureoxidation inhibieren. MCF-7-Zellen
wurden in 24-well- Platten
in Konzentrationen von 5 × 104 Zellen pro well in RPMI 1640 mit 10%igem
fötalem
Rinderserum (Hyclone) ausplattiert. Nach einer Inkubation über Nacht
bei 37°C
wurde Etomoxir aus 5-mg/ml-Stammlösungen in DMSO hinzugefügt. Die
finale DMSO-Konzentration in den Kulturen war bei oder geringer
als 0,2%. Nach entweder 48 oder 72 h wurde das Medium entfernt,
und die wells wurden dreimal mit Hank's gepufferter Salzlösung gewaschen. Die wells wurden
mit Kristallviolett gefärbt,
dann getrocknet und in 10% SDS solubilisiert. 100-μl-Aliquots
wurden auf eine 96-well-Platte
transferiert und auf einem Molecular Dynamics Plattenleser bei 490
nm ausgelesen. Die Daten sind als Absorptionseinheiten mit Fehlerbalken
angegeben, die einen mittleren Standardfehler zeigen. Die Statistik
und die graphische Auftragung wurden in Prism 2,0 (Graph Pad) ausgeführt.
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11 zeigt
die Wirkung von Etomoxir auf die Wachstumsinhibierung in MCF-7-Zellen.
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Nur
die 200-μg/ml-Dosis
verursachte eine signifikante Wachstumsreduktion (p = 0,006, 2-tailed
t-Test). Somit ist die CPT-1-Inhibierung allein für humane
Brustkrebszellen signifikant wachstumsinhibierend.
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Während der
Ceruleninbehandlung wird jedoch CPT-1 inhibiert, und die Fettsäureoxidation
wird während
der Fettsäuresyntheseinhibierung
reduziert; dies ist eine nichtphysiologische Antwort. Physiologisch
sinken die Malonyl-CoA-Spiegel, wenn die Fettsäuresynthese reduziert wird,
was die Inhibierung von CPT-1 löst, was
einen Anstieg der Fettsäureoxidation
verursacht. Somit ist es möglich,
dass die CPT-1-Inhibierung
ebenso die Zytotoxizität
in der Umgebung der Fettsäuresyntheseinhibierung
induziert.
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Beispiel 11. Zytotoxische
Wirkung der CPT-1-Inhibierung und der Fettsäuresyntheseinhibierung in Kombination
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TOFA
ist ein Inhibitor der Acetyl-CoA-Carboxylase (ACC), dem geschwindigkeitsbegrenzenden
Enzym in der Fettsäuresynthese.
Die Inhibierung von ACC durch TOFA verursacht eine Reduktion der
Malonyl-CoA-Konzentration und eine anschließende Inhibierung der Fettsäuresynthese.
Während
sowohl TOFA als auch Cerulenin die Inhibierung der Fettsäuresynthese
verursachen, inhibiert Cerulenin FAS, was zu einem Anstieg der Malonyl-CoA-Konzentration
führt,
während
TOFA ACC inhibiert, welches ein Absinken der Malonyl-CoA-Konzentration verursacht.
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In
diesem Beispiel wurden Zellen mit TOFA behandelt, um die Fettsäuresynthese
zu inhibieren, und mit Etomoxir, um die Fettsäureoxidation zu inhibieren.
Die Wirkung dieser kombinierten Inhibierung auf die Zytotoxizität wurde
in einem klonogenen Assay gemessen.
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Klonogener
Assay: Nach einer Inkubation über
Nacht bei 37°C
wurden 1 × 106 MCF-7-Zellen für 6 h gegenüber Medikamenten ausgesetzt
wie angezeigt, gewaschen und durch Trypsinverdau gelöst, gezählt und dreifach
in einer Konzentration von 1000 oder 500 Zellen/60-mm-Platte ausplattiert.
Die Kolonien wurden mit Kristallviolett gefärbt und 4–6 Tage nach dem Plattieren
ausgezählt.
Die Kontrollen bestanden aus Zellen, die mit DMSO ohne Medikamente
inkubiert wurden. Die Fehlerbalken stellen den mittleren Standardfehler
dar.
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12 zeigt
einen klonogenen Assay mit MCF-7-Zellen, die sowohl mit Etomoxir
als auch mit TOFA behandelt wurden.
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Die
Behandlung der Zellen mit TOFA in einer Konzentration von 5 μg/ml ist
nicht signifikant zytotoxisch; dies ist ähnlich zu unseren bereits publizierten
Studien (ref). 9 zeigt ebenso, dass TOFA keine CPT-1-Inhibierung
verursacht, und TOFA verursacht ebenso keine signifikanten Veränderungen
bei der Fettsäureoxidation
(Daten nicht gezeigt). Die Etomoxirbehandlung ist ebenfalls nicht
signifikant zytotoxisch, was die Wachstumsinhibierungsstudien in 11 komplementiert.
Jedoch ist die Kombination von TOFA und Etomoxir signifikant zytotoxischer
als TOFA allein (p = 0,004, 2-tailed t-Test) oder Etomoxir allein
(p = 0,002, 2-tailed t-Test).
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Diese
Daten zeigen, dass die CPT-1-Inhibierung für Krebszellen während der
Fettsäuresyntheseinhibierung
toxisch ist. Daher könnten
CPT-1-Inhibitoren gemeinsam mit Fettsäuresyntheseinhibitoren verwendet werden,
um die Antitumorantwort zu erhöhen.
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Beispiel 12. Additive
Effekte eines Fettsäuresynthaseinhibitors
und eines CPT-1-Inhibitors
auf die Zytotoxizität.
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Bei
Wachstumsinhibierungsassays unter Verwendung des Verfahrens, das
in Beispiel C beschrieben ist, wurden MCF-7-Zellen mit C75, einem
FAS-Inhibitor allein oder mit Etomoxir behandelt und 48 Stunden nach
der Behandlung analysiert. Sowohl Etomoxir als auch C75 verursachten
eine signifikante Wachstumsinhibierung gegenüber der Kontrolle (p = 0,0001,
p = 0,005, 2-tailed t-Test). 13 hierunter
zeigt, dass Etomoxir ebenso die zytotoxische Wirkung der FAS-Inhibierung
verstärken
kann.
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Die
Kombination von Etomoxir und C75 verursachte eine signifikantere
Wachstumsinhibierung als Etomoxir allein (p = 0,004, 2-tailed t-Test)
und einen starken Trend in Richtung einer erhöhten Wachstumsinhibierung verglichen
mit C75 allein (p = 0,054, 2-tailed t-Test). Diese Daten suggerieren,
dass die CPT-1-Inhibierung ebenso
die Antitumorwirkung von FAS-Inhibitoren verstärken könnte.
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Zum
Zwecke der Klarheit beim Verständnis
wurde die vorangehende Erfindung etwas detaillierter mittels Illustration
und durch Beispiele gemeinsam mit spezifischen Ausführungsformen
beschrieben, auch wenn andere Aspekte, Vorteile und Modifikationen
Fachleuten offensichtlich sein werden, an welche sich die Erfindung
wendet. Die vorangegangene Beschreibung und die Beispiele sind dafür vorgesehen,
den Umfang der Erfindung zu illustrieren, nicht aber, um ihn zu
limitieren. Modifikationen an den oben beschriebenen Modi zum Ausführen der
Erfindung, die Fachleuten auf dem Gebiet der Medizin, der Biochemie,
der Pharmakologie und/oder auf verwandten Gebieten offensichtlich
sind, sind durch den Gegenstand der vorliegenden Erfindung mit umfasst,
der nur durch die angehängten
Ansprüche
limitiert ist.
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Alle
Publikationen und Patentanmeldungen, die in dieser Beschreibung
erwähnt
sind, sind indikativ für das
Niveau des Fachmanns, an den sich die Erfindung wendet.