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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung eines Mittels, die
Verwendung einer Kombination.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft allgemein Zusammensetzungen für die Behandlung
hyperproliferativer Krankheiten sowie für die Behandlung des Alterns
der Epidermis, für
die Verwendung von Mitteln für
die Herstellung der pharmazeutischen Zusammensetzungen sowie für Verfahren
zum Behandeln hyperproliferativer Krankheiten und des Alterns der
Epidermis.
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Für das normale
Wachstum und die Differenzierung von Epidermiszellen sind eine Anzahl
von Regulationsfaktoren einschließlich Vitamin D3, Vitamin A,
eine Anzahl von Zytokinen und Wachstumsfaktoren sowie extra- und
intrazelluläres
freies Ca+2 erforderlich. Gutartige und
bösartige
hyperproliferative Hautkrankheiten entstehen durch fehlerhafte Regulation
des Wachstums und der Differenzierung von Epidermiszellen. Die fehlerhafte
Regulierung kann dem Fehlen einer Reaktion oder dem Fehlen einer geeigneten
Reaktion auf Regulationsfaktoren hin zuzuschreiben sein, oder sie
kann nicht normalen Niveaus oder dem nicht normalen Funktionieren
der Regulationsfaktoren selbst zuzuschreiben sein. Beispielsweise
ist es allgemein bekannt, dass ein unangebrachtes Wachstum und eine
unangebrachte Differenzierung durch aberrantes Signalisieren durch den
Epidermiswachstumsfaktorrezeptor hervorgerufen werden. Diese Anormalität kann zur
Entwicklung von Schuppenflechte, schuppenförmigen Zellkarzinomen und multiplen
menschlichen Tumoren beitragen.
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Vor
Kurzem ist gezeigt worden, dass Nicotinamid (NA), ein Derivat des
Vitamins B, Niacin, die Differenzierung von Insulin bildenden Zellen
induzieren kann(1). Die erfolgreiche Behandlung
und Verhinderung von insulinabhängiger
Zuckerkrankheit mit NA ist in Tiermodellen(2) aufgezeigt
worden und die therapeutischen und vorbeugenden Wirkungen von NA
auf die Zuckerkrankheit befinden sich nun in der Phase der internationalen
klinischen Versuche(3).
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NA
ist als schwacher Radikalfänger,
Hemmer der Poly-ADP-Ribosesynthetase
und induzierbaren Stickoxidsynthase in Pankreasinseln bekannt(4). Es liegt ein einziger Bericht vor über die
signifikante Rolle von NA bei der zellulären NAD-Regeneration nach durch Peroxid induzierter
Depletion(5). Jedoch sind alle die aufgezählten Wirkungen
von NA nicht an menschlichen Epidermiszellen untersucht worden.
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Es
gibt verschiedene Berichte über
eine erfolgreiche Behandlung der Schuppenflechte und anderer damit
verbundener Hautkrankheiten beim Menschen auf die orale oder topische
Behandlung mit Vitamin D3 und seine Analogen hin(6).
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Es
ist allgemein bekannt, dass Ca+2-Signalisierwege
bei der Differenzierung von Keratinozyten involviert sind. Vor kurzem
wurde die cyclische ADP-Ribose (cADPR), bei der es sich um cyclisches Derivat
von NAD+ handelt, als potente Ca+2-mobilisierende
natürliche
Verbindung in verschiedenen eukaryotischen Zellen entdeckt(7). Jedoch ist die Wirkung von cADPR auf
die Ca+2-Signalisierung in menschlichen
Keratinozyten nicht studiert worden.
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Vor
Kurzem ist gezeigt worden, dass All-trans-Retinsäure (atRA), die ein Vitamin
A-Metabolit ist, die Aktivierung der cADP-Ribosesynthese in LLC-PK1-Nierenzellen durch Erhöhen der Aktivität von ADPR-Zyklase
induziert, ohne die ADPR-Hydrolase zu beeinflussen(8).
Jedoch ist die Wirkung von atRA auf die cADPR-Synthese bei menschlichen
Keratinozyten nicht untersucht worden.
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DE-A-4
335 454 beschreibt eine geriatrische medizinische Zusammensetzung
in Form einer Formulierung, die Ginsengextrakte enthält. Spezifisch enthält die Zusammensetzung
neben sibirischem Ginsengextrakt koreanischen Ginsengextrakt und L-Carnitintartrat,
auch eine Mischung von Vitaminen und Spurenelementen.
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WO-A-98
52 529 betrifft eine Hydratisierungszusammensetzung von hohem Niveau,
dadurch gekennzeichnet, dass sie Folgendes umfasst:
- a) 0,01 bis 50 Gewichtsprozent, bevorzugt 0,01 bis 10 Gewichtsprozent
einer Vitamin B3-Verbindung;
- b) 1% bis 99% einer Konditionierkomponente, die einen Hydratationsfaktor
von mehr als 0, bevorzugt von mehr als 1,2, noch bevorzugter mehr
als 1,5 aufweist.
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EP-A-0
052 705 betrifft eine Zusammensetzung, die zum Reduzieren der Entzündungsläsionen von
Akne vulgaris bei menschlichen Patienten, die derartige Entzündungsläsionen aufweisen,
wirksam ist, gekennzeichnet durch einen Träger, der eine therapeutisch
wirksame Menge von Nicotinsäure
oder Nicotinamid enthält.
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Die
vorliegende Erfindung beruht auf der überraschenden Entdeckung, dass
Nicotinamid (NA) sowie cyclische Adenosindiphosphatribose (cADPR) die
Differenzierung fördern
und die Proliferation menschlicher Epidermiszellen in zwei Modellsystemen
hemmen können:
einem spontan immortalisierten menschlichen Keratinozyten, der „HaCat-Zelllinien" genannt worden ist,
der als Modell für
hochproliferative Epidermis, z.B. Schuppenflechtenepidermis(9), verwendet werden kann; und für Wirkungen externer
Modulatoren der Epidermisdifferenzierung(10);
und eine Epidermiskarzinomzelllinie, die „A431" genannt worden ist, die mutierte Allele
von p53 trägt
und als Modell für
das Prüfen
von antikarzinogenen Arzneimitteln dienen kann(11).
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Die
antiproliferativen Auswirkungen der Arzneimittel wurden an schnell
proliferierenden menschlichen Keratinozyten, die „kultivierte
menschliche Epidermalkeratinozyten" genannt wurden, aufgezeigt, die zum
Erfassen der antiproliferativen Behandlung von Schuppenflechte verwendet
werden(12).
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Die
vorliegende Erfindung beruht des Weiteren auf der überraschenden
Entdeckung, dass eine Zusammensetzung, die eine Mischung von NA
und einem Metaboliten von Vitamin D3, bei dem es sich um das 1α, 25-Dihydroxyvitamin
D3 handelt (im Folgenden: "1α,25(OH)2D3" genannt) umfasst,
wirksamer ist, die Differenzierung zu unterstützen und die Proliferation
zu hemmen, als die Summe jeder einzelnen Wirkungen von NA und dem
Vitamin-D3-Metaboliten, wenn sie getrennt verabreicht werden. Das
bedeutet, dass die Kombination von Vitamin D3-Metabolit (1α,
25(OH)2D3) und NA
eine synergistische Wirkung auf die Differenzierung und Proliferation
von menschlichen Epidermiszellen ausübt.
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Die
vorliegende Erfindung beruht des Weiteren auf der überraschenden
Entdeckung, dass eine Zusammensetzung, die eine Mischung von All-trans-Retinsäure (atRA)
(bei der es sich um einen Metaboliten von Vitamin A handelt), zusammen
mit NA wirksamer ist, die Differenzierung zu fördern und die Proliferation
von menschlichen Epidermiszellen zu hemmen als die Summe der Wirkungen
jeder dieser Verbindungen getrennt, d.h. NA und atRA besitzen eine
synergistische Wirkung bezüglich
des Förderns
der Differenzierung und des Hemmens der Proliferation menschlicher
Epidermiszellen.
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Die
vorliegende Erfindung beruht des Weiteren auf überraschenden Entdeckungen,
dass auf lange Zeit mit NA behandelte menschliche Keratinozyten
gegen durch Wasserstoffperoxid induzierten oxidativen Stress äußerst widerstandsfähig sind,
was darauf hinweist, dass NA als starkes Antioxidationsmittel und
deshalb als potentielles Antialterungs- und antineoplastisches Schutzmittel
der menschlichen Epidermiszellen dienen kann.
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So
bietet die vorliegende Erfindung durch eine Ausgestaltung eine Zusammensetzung
für die Behandlung
hyperproliferativer Epidermiskrankheiten und gegen das Altern der
Epidermis umfassend einen Träger
und einen aktiven Bestandteil oder ein aktives Mittel ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus:
- (i) Nicotinamid (NA);
- (ii) cyclischer Adenosindiphosphat-Ribose (cADPR); und
- (iii) einer Kombination von NA und cADPR.
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Die
Zusammensetzung kann ein Pharmazeutikum oder ein Kosmetikum sein.
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Die
Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung soll für die topische
Anwendung sowie für
die subkutane Verabreichung zusammen mit einem dermatologisch oder
kosmetisch akzeptablen Träger verwendet
werden und kann in Form von Creme, Lösung, Salbe, Lotion, Unguentum
oder Fettunguentum vorliegen.
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Die
Zusammensetzung kann zum Steigern der antioxidativen Eigenschaften
von Epidermiszellen, beispielsweise als antineoplastische oder Antialterungszusammensetzung
verwendet werden.
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Bei
Verwendung für
die Behandlung alternder Epidermis kann die erfindungsgemäße kosmetische Zusammensetzung
als irgendeine kosmetische Zubereitung des Stands der Technik zusammen
mit einem kosmetisch akzeptablen Träger verabreicht werden.
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Die
Konzentration an Nicotinamid in der erfindungsgemäßen pharmazeutischen
Zusammensetzung sollte 0,5 mM bis 20 mM; bevorzugt 1 mM bis 10 mM;
am bevorzugtesten 2,5 mM bis 5 mM betragen.
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Die
Konzentration des cADPR in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung sollte
1 μM bis 100 μM; bevorzugt
10 μM bis
50 μM, am
bevorzugtesten 25 μM
bis 50 μM
betragen.
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Wo
die Zusammensetzung der Möglichkeit (iii)
entsprechend eine Kombination von NA und cADPR umfasst, sollte das
Verhältnis
zwischen den beiden 100:1 bis 200:1 (Gew./Gew.) betragen, wobei
die Endkonzentration an Nicotinamid 2,5 mM bis 5 mM und die Endkonzentration
an cADPR 25 μM
bis 50 μM
betragen sollte.
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung, die auf der synergistischen Aktivität von NA
und einem Metaboliten von Vitamin D3 beruht, umfasst die erfindungsgemäße Zusammensetzung
eine Mischung von NA und Vitamin D3-Metabolit. Bevorzugt ist der Vitamin
D3-Metabolit 1α,25-Dihydroxyvitamin
D3. Die Konzentration des NA in der Mischung sollte innerhalb der
Bereiche wie oben definiert liegen. Das Verhältnis von NA zu D3 sollte 5000:1
bis 500.000:1 betragen, wobei die Endkonzentration des Metaboliten-Vitamin
D3 0,01 μM
bis 1 μM
betragen sollte. Andere geeignete Metabolite von Vitamin D3 können 25-Hydroxycholecalciferol
(25 OH D3) und 24 R-25-Dihydroxycholecalciferol
(24R, 25(OH)2D3) sein.
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In
einer zweiten Ausführungsform,
die auf der überraschenden
synergistischen Wirkung von NA und Vitamin A-Metabolit (atRA) beruht,
betrifft die vorliegende Erfindung eine Zusammensetzung umfassend
NA in Konzentrationsbereichen wie oben definiert und einen Metaboliten
von Vitamin A, bevorzugt atRA. Die Endkonzentration an atRA sollte
0,1 nM bis 10 nM betragen. Das Verhältnis von NA zu atRA sollte
5 × 105:1 bis 25 × 107 :
1 betragen.
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Der
Begriff „hyperproliferative
Epidermiskrankheiten" bezieht
sich auf Krankheiten, die durch ein höheres als normales Niveau an
Proliferation von Epidermiszellen und gewöhnlich auch durch eine anormale
Differenzierung gekennzeichnet sind.
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Die
hyperproliferativen Epidermiskrankheiten können bösartig sein; und Beispiele
derartiger bösartiger
Krankheiten sind Plattenepitelkarzinome (SCC), Basalzellenkarzinome
(BCC) und sonstige nichtmelanome Hautkarzinoma (NMSC).
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Im
Falle einer anderen Möglichkeit
können hyperproliferative
Krankheiten gutartige Krankheiten sein, wie beispielsweise: Schuppenflechte,
gewöhnliche
Warzen, Keratoakanthome, seborrhoische Keratose sowie andere gutartige
Hautkrankheiten wie Seborrhoe oder Ichthyose.
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Der
Begriff „Altern
der Epidermis" betrifft
alle Symptome, die mit dem physiologischen Altern verbunden sind,
wie Runzeln, Verlust an Elastizität, reduzierter Metabolismus,
Trockenheit, Rauigkeit, Brennen und Atrophie der Haut, Juckreiz,
Heperpilosität
und Haarausfall.
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Der
Begriff „Behandlung,
wie er oben definiert ist, betrifft entweder das Mildern der negativen Auswirkungen
der Krankheit, welche Milderung beispielsweise durch eine Reduzierung
der Proliferationsrate, verbesserte Differenzierung oder Kombination
der beiden; durch vollständige
Eliminierung der nicht normalen Proliferation und Differenzierung
der Epidermiszellen bei der erkrankten Person oder alternativ durch
Verhindern der nichtnormalen Differenzierung und/oder höher als
normalen Proliferation, bevor sie aufgetreten ist, manifestiert
werden kann. Die Behandlung des kosmetischen Aspekts kann auch die
Verhinderung von Anzeichens des Alterns umfassen, bevor sie auftreten.
Insbesondere können die
erfindungsgemäßen Verbindungen
als Antialterungs- und antineoplastische Zusammensetzungen verwendet
werden.
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In
einer anderen Ausgestaltung betrifft die vorliegende Erfindung die
Verwendung eines Mittels ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus:
- (i) Nicotinamid
(NA)
- (ii) cyclischer Adenosindiphosphatribose (cADPR); und
- (iii) einer Kombination von NA und cADPR
für die Herstellung
eines Medikaments zur Behandlung von hyperproliferativen Epidermiskrankheiten oder
zur Behandlung der Alterung der Epidermis.
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In
noch einer anderen Ausgestaltung betrifft die vorliegende Erfindung
ein Verfahren zur Behandlung von hyperproliferativen Epidermiskrankheiten oder
zur Behandlung des Alterns der Epidermis umfassend: das Aufbringen
auf die Haut eines Individuums, der eine derartige Behandlung benötigt, einer therapeutisch
wirksamen Menge eines Mittels ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus:
- (i) Nicotinamid (NA)
- (ii) cyclischer Adenosindiphosphatribose (cADPR); und
- (iii) einer Kombination von NA und cADPR
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Der
Begriff „eine
therapeutisch wirksame Menge",
wie er oben definiert ist, betrifft eine Menge, die auf messbare
Weise entweder die Differenzierung der Epidermiszellen, wie beispielsweise
durch indirekte Immunfluoreszenzanalyse von Keratin 10 und der Involucrinexpression
bestimmt; durch Bestimmen des Niveaus der verhornten Umhüllungsbildung(13) verbessert. Alternativ ist die Menge
eine Menge, die in messbarem Maße
die Proliferation der Zellen reduzieren kann, wie durch Messen der
Aktivität
von Mitochondriendehydrogenaseenzymen lebender Zellen (MTT-Assay)(14) und durch Zählen des Basalzellenniveaus(15) angezeigt.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft des Weiteren ein Verfahren zum Hemmen
der Hyperproliferation von Epidermiszellen umfassend das Kontaktieren der
Zellen mit einer wirksamen Menge eines Mittels ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus:
- (i) Nicotinamid (NA);
- (ii) cyclischer Adenosindiphosphatribose (cADPR); und
- (iii) einer Kombination von NA und cADPR
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Die
Zellen können
maligne Epidermiszellen, wie beispielsweise Plattenepithelkarzinome
(SCC), Basalzellenkarzinome (BCC) oder sonstige nichtmelanome Hautkarzinoma
(NMSC) sein oder alternativ können
sie hyperproliferative gutartige Zellen wie menschliche Keratinozyten
der Schuppenflechtenhaut und Keratinozyten von Keratoacanthom, gewöhnlichen
Warzen oder seborrhoischen Keratoseläsionen sein. Die Zellen können auch
von anderen gutartigen Hautkrankheiten wie Ichthyose stammen.
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Die
Zellen können
auch Epidermiszellen mit Symptomen der Hautalterung (Trockenheit,
Rauheit, Brennen und Atrophie der Haut, Jucken, Überempfindlichkeit gegen Kälte, Runzeln,
Heperpilosität, Haarausfall)
sein, wenn die Epidermiszellen im natürlichen oder durch oxidativen
Stress induzierten Alterungsvorgang involviert sind. Alternativ
können
die Zellen Hautzellen sein, die eine erhöhte Empfindlichkeit gegen oxidative
Verletzung (Zellen mit einer Prädisposition
zum Auslösen
von Tumoren) sein.
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Die
Erfindung betrifft des Weiteren ein Verfahren zum Erhöhen der
antioxidativen Eigenschaften von Epidermiszellen, umfassend das
Kontaktieren der Zellen mit einer wirksamen Menge NA.
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Um
die Erfindung zu verstehen und zu sehen, wie sie in der Praxis durchgeführt werden
kann, wird nun eine bevorzugte Ausführungsform ausschließlich durch
nicht einschränkende
Beispiele unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen beschrieben,
wobei:
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1A die
Wirkung von NA auf die HaCat- und A431-Zellproliferation zeigt;
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1B die
antiproliferative Wirkung von NA auf gezüchtete menschliche Epidermiskeratinozyten zeigt;
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2 die
Wirkung von D3-Metabolit (Ia 25 (OH)2D3)
auf die HaCat- und A431-Zellproliferation zeigt;
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3 die
Wirkung von cADPR auf die HaCat- und A431-Zellproliferation zeigt;
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4 die
Wirkung von Vitamin A-Metabolit (atRA) auf die HaCat- und A431-Zellproliferation zeigt;
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5A die
Wirkung einer Kombination von NA und D3-Metabolit (1α 25(OH)2D3)
auf die HaCat-Zelllinienproliferation
zeigt;
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5B die
kombinierte Wirkung von NA und D3-Metabolit (1α 25(OH)2D3)
auf die HaCat-Zelllinienproliferation minus der Wirkung jeder dieser
Verbindungen einzeln genommen (Synergismus) zeigt;
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6A die
Wirkung einer Kombination von NA und D3-Metabolit (1α 25(OH)2D3)
auf die A431-Zelllinienproliferation
zeigt;
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6B die
kombinierte Wirkung von NA und D3-Metabolit (1α 25(OH)2D3)
auf die A431-Zelllinienproliferation minus der Wirkung jeder dieser
Verbindungen einzeln genommen (Synergismus) zeigt;
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7A die
Wirkung einer Kombination von NA und cADPR auf die HaCat-Zelllinienproliferation zeigt;
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7B die
kombinierte Wirkung von NA und cADPR auf die HaCat-Zelllinienproliferation
minus der Wirkung jeder dieser Verbindungen einzeln genommen (Synergismus)
zeigt;
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8A die
Wirkung einer Kombination von NA und cADPR auf die A431-Zelllinienproliferation zeigt;
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8B die
kombinierte Wirkung von NA und cADPR auf die A431-Zelllinienproliferation
minus der Wirkung jeder dieser Verbindungen einzeln genommen (Synergismus)
zeigt;
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9A die
Wirkung einer Kombination von NA und Vitamin A-Metabolismus (atRA) auf die HaCat-Zelllinienproliferation
zeigt;
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9B die
kombinierte Wirkung von NA und Vitamin A-Metabolit (atRA) auf die HaCat-Zelllinienproliferation
minus der Wirkung jeder dieser Verbindungen einzeln genommen (Synergismus)
zeigt;
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10A die Wirkung einer Kombination von NA und Vitamin
A-Metabolismus (atRA)
auf die A431-Zelllinienproliferation zeigt;
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10B die kombinierte Wirkung von NA und Vitamin
A-Metabolit (atRA)
auf die A431-Zelllinienproliferation minus der Wirkung jeder dieser
Verbindungen einzeln genommen (Synergismus) zeigt;
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11 die
Wirkung von NA auf die Involucrin- und Keratin k10-Expression in
HaCat-Zellen zeigt;
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12 die
Wirkung von NA auf die Basal- und verhornte Umhüllungszellenexpression in der HaCat-Zelllinie
zeigt;
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13 die
Wirkung von NA auf das Apoptose-Niveau in HaCat- und A431-Zelllinien
zeigt; und
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14 die
Wirkung die Widerstandsfähigkeit von
HaCat-Zellen, die über eine
lange Zeitspanne mit NA behandelt worden sind, gegen oxidativen
Stress, der durch Wasserstoffperoxid (H2O2) induziert wird, zeigt.
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GENAU BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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VERSUCHSVERFAHREN
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A. Zellkultur
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Die
immortalisierten menschlichen Keratinozyt-HaCat-Zellen wurden routinemäßig in Kolben
von 75 cm3 unter Anwendung des minimal essentiellen Eagle-Mediums
(MED-EAGLE), das
mit 5% fötalem Kalbserum
(FCS) und 1% Antibiotika (Penicillin 20 μm/ml; Streptomycin 20 μg/ml und
Nystatin 2,5 μm/ml)
ergänzt
worden war, bei 37°C
in 95% Luft/5% CO2 kultiviert. Das Medium
wurde alle 3–4
Tage gewechselt. In einigen Versuchen wurden HaCat-Zellen, die 6
Monate lang in routinemäßig verwendetem Medium
gezüchtet
wurden, das mit 10 mM NA oder 20 mM NA (Langzeitkultur von HaCat-Zellen
mit NA) ergänzt
worden war, verwendet.
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Menschliche
Epidermiskeratinozyten (Durchgänge
3–6),
die aus der normalen Gesichtsliftingchirurgie stammten, wurden in
serumfreiem KGM®-2
BulletKit® Cc-3107
(Clonetics, USA) Medium mit geringem Kalziumgehalt für die beschleunigte Proliferation
der Keratinozyten kultiviert. Die Epidermiskarzinom-A431-Zelllinie
wurde in DMEM-Medium kultiviert, das mit 10% FKS und Antibiotika
ergänzt worden
war.
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B. Reagenzien
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Nicotinamid
(NA); cyclische Adenosindisphosphatribose (cADPR); Calcitriol (1α, 25-Dihydroxy-Vitamin
D3); All-trans-Retinsäure
(atRA; Vitamin A-Säure:
Tretinoin): 3-(4,5-Dimethylthiazol-2-yl)-2,5-diphenyltetrazoliumbromid (MTT): Propidiumiodid; Dimethylsulfoxid
(DMSO); Rinderserumalbumin (RSA): Saccharose: Trinatriumcitrat;
Igepal CA-630 (NP-40); Tris-(hydroxymethyl)-aminomethan;
Trypsin; Trypsininhibitor; Ribonuklease A; Spermintetrahydrochlorid:
Natriumdodecylsulfat (SDS); β-Mercaptoethanol
und Wasserstoffperoxid (H2O2) wurden
von Sigma (USA) erhalten. Minimales essentielles Eagle-Medium (MEM-EAGLE);
2 MEM-Antibiotika;
fötales
Kalbsserum (FKS); L-Glutamin; mit Phosphat gepufferte physiologische
Kochsalzlösung nach
Dulbecco (PBS); Trypsin 0,05%-ige EDTA-Lösung (1:000) wurden von Biological
Industries (Israel) erhalten. Keratinozyte Growth Medium®-2
Bullte Kit® CC-3107
(für die
beschleunigte Proliferation) wurde von BioWhittaker, Inc., einem
Cambrex-Unternehmen, Clonetics, (USA) erhalten. Antihumanes Zytokeratin
10 (NCL-CK10) und Involucrin (NCL-INV) von monoklonalen Mausantikörpern wurden
von Novocastra Laboratories Ltd. (Großbritannien) erhalten und CyWZ doppelt konjugiertes Ziegenantimaus-IG von
Jackson Immunoresearch Laboratories, Inc. (USA). HaCat- und A431-Zellen wurden in
Gewebekulturkolben von 25 cm3 oder 75 cm3 (Corning, USA) propagiert und Gewebekulturplatten
mit 24 bzw. 96 Vertiefungen (Corning, USA) wurden zum Inkubieren der
Zellen mit verschiedenen Dosen von NA (1–50 mM/l), cADPR (1–50 MikroM),
Vitamin D3 (1–10000 nM)
und atRA (0,1–10000
nM) verwendet.
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C. Proliferationsassays
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C1 MTT-Verfahren
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Die
Lebensfähigkeit/Proliferation
von HaCat- und A431-Zellen und kultivierten menschlichen Epidermiskeratinozyten
auf die Behandlung mit verschiedenen Konzentrationen von Nicotinamid
als solchem und in Kombination mit cADPR, Vitamin D3- und A-Metaboliten
hin wurde durch MTT-Assay (Mosmann, T: Colorimetrisches Schnellassay
für Zellwachstum
und Überleben: Anwendungsassays auf
die Proliferation und Zytotoxizität, J. Immunol Meth., 65: 55–63, (1983))
in Mikrotiterplatten mit 96 Vertiefungen bestimmt. Kurz gesagt wurde
eine gleiche Anzahl der Zellen in jeder Vertiefung als Kultur angesetzt
und nach 24 h Inkubation wurde NA als solches oder in verschiedenen
Kombinationen (NA und cADPR; NA mit D3; NA mit Vitamin A) in den
verschiedenen Endkonzentrationen hinzugegeben. Nach einer Inkubation
von 72 h wurden 20 μl
5 mg/ml MTT in mit Phosphat gepufferter physiologischer Kochsalzlösung (PBS)
ohne C+2 und Mg+2 in
jede Vertiefung eingegeben. Die Platten wurden dann in einen Brutschrank
eingegeben, CO2 und MTT wurden zu unlöslichen
MTT-Formazankristallen durch Mitochondriendehydrogenasen im Laufe
von 3,5 h umgewandelt. Das Medium wurde entfernt und die Formazankristalle
wurden in 0,2 ml DMSO gelöst.
Die Menge an Formazan wurde in einem ELISR-Leser bei 550 nm quantifiziert.
Die Hintergrundwerte bei 650 nm wurden abgezogen. Die Daten sind
das Ergebnis von drei unabhängigen
Versuchen.
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D. Differenzierungsassays
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D1 Verhornte Umhüllungsbildung
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Die
verhornte Zellumhüllungsbildung
(Sun T-T, Green, H: Differenzierung von Epidermiskeratinozyten in
Zellkultur: Bildung von verhornter Umhüllung, Cell, 9: 511–521, 1976)
wurde als Maß später Differenzierungsvorgänge in HaCat-Zellen,
die mit Nicotinamid behandelt worden waren, bestimmt. Kurz gesagt,
wurden Zellen in Gewebekulturplatten mit 24 Vertiefungen als Kultur
angesetzt und nach der Anheftung (24 h) verschiedenen Konzentration
von NA (0,4, 10, 15 und 20 mM) 96 h lang ausgesetzt. Die Zellen
wurden abgelöst
und erneut in Medium suspendiert. Das Zählen der gesamten und Basal-
(kleinen, runden) Zellen wurde mit Hilfe eines Hämozytometers in aliquoten Tetraplicatanteilen
durchgeführt. Die
verbleibenden Zellen wurden abgeschleudert, mit 10 mM Tris-HCl (pH-Wert
7,4), das mit 1 β-Mercaptoethanol
und 1% SDS ergänzt
worden war, 10 min lang behandelt und die verhornten Umhüllungszellen
wurden unter Anwendung des Hämozytomers in
aliquoten Tetraplikatanteilen gezählt. Die Ergebnisse von drei
unabhängigen
Versuchen wurden vorgelegt.
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D2 Indirekte Immunfluoreszenz
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Die
Wirkungen von NA auf die frühen
(Keratin k10-Expression)
und späten
(Involucrinexpression) Differenzierungsvorgänge an HaCat-Zellen wurden
durch indirekte Immunfluoreszenz beurteilt. Kurz gesagt wurden 2 × 104 Zellen/ml auf Glasdeckelgläsern in
Petrischalen mit 0, 5, 10 und 20 mM NA als Kultur angesetzt. Nach
einer Inkubation von 72 h wurden die Zellen auf den Glasdeckelgläsern mit PBS
gewaschen durch eiskaltes Methanol:Aceton (1:1) fixiert und bei –20°C 10 Minuten
lang inkubiert. Die fixierten Zellen wurden in PBS gewaschen und mit
Blockierpuffermittel (1% RSA in PBS) 10 Minuten lang inkubiert,
um die nichtspezifische Absorption der primären Antikörper auf den Deckelgläsern zu
minimieren. Um die Keratin 10-Expression zu erfassen, wurde monoklonaler
antimenschlicher Mausantikörper
in einer endgültigen
Verdünnung
von 1/50 verwendet. Die Involucrinexpression wurde durch antihumanen
Involucrin-Mausmonoklonalantikörper
in einer endgültigen
Verdünnung
von 1/100 erfasst. Nach dem Blockieren wurden die Zellen mit den
oben erwähnten
Antikörpern
1 h lang bei 37°C
in einer befeuchteten Kammer inkubiert. Die erschöpfend mit PBS
gewaschene Zellen wurden mit CyWZ doppeltkonjugiertem
Ziegenantimaus-IG in einer endgültigen Verdünnung von
1/50 30 min lang bei Raumtemperatur inkubiert. Die Objektträger wurden
unter einem Zeiss-Mikroskop (Axioskop-2), das mit einer Epifluoreszenzoptik
und den entsprechenden Filtern zum Vermeiden der Kreuzkanalkontamination
ausgestattet war, in Augenschein genommen. Das Niveau der Keratin
10- und Involucrinexpression wurde durch Zählen der positiven Zellen im
Vergleich mit der gesamten Zellzahl schätzungsweise bestimmt. Auf jedem
Objektträger
wurden mindestens 500–1000 gescored.
Die Daten sind der Mittelwert von 3 unabhängigen Versuchen.
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D3 DNA-Markierung und
Durchflusszytometrieanalyse
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HaCat-
und A431-Zellen wurden in Gewebekulturkolben von 25 cm3 als
Kultur angesetzt und 72 h lang mit 0, 5, 10 und 20 mM NA inkubiert.
Zellen, die mit 5% Ethanol behandelt worden waren, dienten als positive
Kontrolle von Apoptose. Die Kerne für die Durchflusszytometrieanalyse
von DNA wurden durch ein Detergenz-Trypsinverfahren mit Propidiumiodid (Lars
L Rindelov: A detergent trypsin method for the preparation of nuclei
for FACS DNA analysis (Eine Detergenz-Trypsinmethode für die Herstellung
von Kernen für
die FACS DNA-Analyse), Zytometry 3 (5) 323–327, 1983) zubereitet. Kurz
gesagt wurden die Zellen (106 pro Reagenzröhre) mit
PBS gewaschen. Das Zellgranulat wurde erneut in 40 μl Citratpuffer (pH-Wert
7,6), der mit 250 mM Saccharose, 40 mM Trinatriumcitrat und 5% DMSO
ergänzt
worden war, suspendiert. Dann wurden die erneut suspendierten Zellen
in 450 μl
Lösung
mit Trypsin (0,15 mg/ml, pH-Wert 7,6) 10 Minuten lang inkubiert.
Auf die nächste
10 Minuten lange Inkubation mit Trypsininhibitor und Ribonuklease
A wurde die Fluorchromlösung,
die Propidiumiodid 100 μg/ml
enthielt, den Kernen zugegeben. Die Reagenzgläser wurden vor der Durchflusszytometrieanalyse
ins Dunkle gestellt. Die Durchflusszytometrieanalyse wurde in durch
Fluoreszenz aktivierten Zellsortiervorrichtungen (FACScan; Becton
Dickinson, CA) durchgeführt
und das Apoptoseniveau wurde unter Anwendung des Cell Quest Programms
von Becton Dickonson bestimmt. Jeder Versuch wurde dreimal wiederholt.
-
E. Statistische Analyse
-
Die
Ergebnisse sind als Mittelwert ± Standardabweichung vom Mittelwert
(Mittelwert ± SD) vorgelegt.
Die statistische Signifikanz (P < 0,05)
wurde durch den Student-t-Test abgeleitet.
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Beispiel 1 Wirkung von
NA auf die Epidermiszellproliferation
-
2 × 104/ml immortalisierte menschliche Keratinozyt-HaCat-Zellen, kultivierte
menschliche Epidermiskeratinozyten und 5 × 103/ml
Plattenepithelkarzinom-A431-Zellen
wurden mit verschiedenen Mengen NA für eine Zeitspanne von 72 Stunden
inkubiert. Die Proliferation wurde durch das MTT-Verfahren, wie
in Abschnitt der Versuchsverfahren beschrieben, schätzungsweise
bestimmt und als Prozentsatz der Kontrolle (unbehandelten Zellen)
ausgedrückt.
-
Die
Ergebnisse sind in 1A und 1B gezeigt,
die zeigen, dass sowohl die HaCat-, A431- und kultivierte menschliche
Epidermiskeratinozyten Zellproliferation durch NA signifikant gehemmt
wurde.
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Beispiel II Wirkung von
cADPR-Vitamin D3-Metabolit und Vitamin A-Metabolit auf die Zellproliferation
-
Zellen
wie in Beispiel 1 beschrieben wurden mit verschiedenen Mengen cADPR
72 Stunden lang inkubiert.
-
Wie
in 3 zu sehen ist, waren 25 und 50 μM cADPR beim
Hemmen der Proliferation wirksam.
-
Die
Wirkungen von Vitamin D3-Metabolit (1α 25 (OH)2D3)
und Vitamin A-Metabolit (atRA) auf die Zellproliferation wurden
bestimmt. Zellen wurden wie oben mit verschiedenen Mengen von Vitamin
D3-Metabolit und Vitamin A-Metabolit inkubiert und die Ergebnisse
sind jeweils in 2 und 4 gezeigt.
-
Wie
zu sehen ist, wirken sich in den untersuchten Konzentrationen weder
der Vitamin D3-Metabolit noch der Vitamin A-Metabolit als solchen
auf die Proliferation der HaCat- und A431-Zelllinie aus.
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Beispiel 3 Synergistische
Wirkungen von NA und einem Vitamin D3-Metaboliten
-
HaCat-Zellen
und A431-Zellen wurden getrennt mit D3-Metabolit und dem D3-Metabolit zusammen
mit NA (5A bzw. 6A) für eine Zeitspanne
von 72 Stunden inkubiert.
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Die
Wirkung jedes D3-Metaboliten und von NA einzeln wurde von der kombinierten
Wirkung von NA zusammen mit dem D3-Metaboliten in den HaCat-Zellen
(5B) und A431-Zellen
(6B) abgeleitet.
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Wie
zu sehen ist, war die kombinierte Wirkung von NA und D3-Metabolit
höher als
die Summe jeder dieser Wirkungen einzeln betrachtet, in einer Menge
von über
12% bei einer Konzentration von 100 nM D3 und 5 mM NA bezüglich HaCat-Zellen und über 20%
Synergismus für
10 nM D3-Metabolit und 5 mM NA bei A431-Zellen.
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Beispiel 4 Synergistische
Wirkung von cADPR und NA
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2 × 104/ml HaCat-Zellen und 5 × 103/ml
Plattenepithelkarzinom-A431-Zellen wurden mit NA in einer Konzentration
von 5 mM bzw. 2,5 mM inkubiert, wobei die Menge von cADPR (25–50 μm) variiert wurde,
und die Ergebnisse sind in 7 bzw. 8 gezeigt.
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Wie
aus 7A zu sehen ist, zeigten 50 μM cADPR und 5 mM NA eine synergistische
Wirkung von mehr als 20% bezüglich
der Hemmung der Proliferation im Vergleich mit der Wirkung jeder
dieser Mittel in dieser Konzentration als solcher mit Bezug auf HaCat-Zellen
und 25 μM
cADPR und 2,5 mM NA zeigten einen Synergismus von mehr als 16% bezüglich des
Hemmens der Proliferation von A431-Zellen im Vergleich mit der Hemmung
jeder dieser Komponenten als solchen.
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Beispiel 5 Synergistische
Wirkung einer Kombination von NA und Vitamin A-Metabolit auf Epidermiszellea
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HaCat-Zellen
und A431-Zellen wurden mit NA in einer Menge von 5 mM bzw. 2,5 mM
und verschiedenen Konzentration von atRA (0,1 nM–1 μM) inkubiert und die Ergebnisse
sind in 9 bzw. 10 gezeigt.
-
Wie
in 9B und 10B zu
sehen ist, zeigte die Wirkung der Kombination einen Synergismus
von mehr als 25% bei einer Konzentration von 0,1 μM atRA auf
A431-Zellen (10B) und einen Synergismus von
mehr als 20% bei einer Konzentration von 10 μM atRA (auf HaCat-Zellen) (9B) über der
Wirkung, die für
jedes der einzelnen Mittel Vitamin A und NA in den gleichen Mengen
getrennt genommen erreicht worden ist.
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Beispiel 6 Wirkung von
NA auf die Zelldifferenzierung und Apoptose
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Die
Wirkung von NA auf die Differenzierung wurde durch die verhornte
Umhüllungsbildung,
wie in D1 beschrieben, und die indirekte Immunofluoreszenz von Keratin
k10 und Involucrin, wie in D2 beschrieben, bestimmt und die Ergebnisse
sind in 11 bzw. 12 gezeigt.
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Wie
zu sehen ist, stimulierte die NA-Behandlung sowohl die Expression
von Keratin 10 (K10) Involucrin, bei denen es sich um Marker früher und später Differenzierungsvorgänge der
Epidermiszellen handelt.
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NA änderte auch
das Verhältnis
zwischen der Menge an Zellen und verhornten Umhüllungszellen, so dass ein höherer Anteil
von getesteten Zellen verhornte Umhüllungszellen waren, die differenziertere
Zellen sind, wie in 12 zu sehen ist.
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Schließlich zeigt 13,
dass NA in Mengen von 30 mM bei A431-Zellen und 50 mM bei HaCat-Zellen
für die
Zellen zytotoxisch wird, wie durch das Niveau an Apoptose bestimmt.
Das bedeutet, dass die Wirkung von NA auf die Zellproliferation,
wie beispielsweise in 1 ausgedrückt ist,
in einer Konzentration von NA manifestiert wird, die unterhalb der Konzentrationen
liegt, die für
Zellen toxisch sind.
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Beispiel 7 Widerstandsfähigkeit
von HaCat-Zellen, die über
lange Zeit mit NA (10 mM) kultiviert werden, gegen durch Wasserstoffperoxid
induzierten oxidativen Stress
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2 × 104/ml immortalisierte menschliche Keratinozyt-HaCat-Zellen, die
routinemäßig kultiviert
wurden, oder die gleiche Menge HaCat-Zellen, die mit 10 mM NA 6
Monate lang kultiviert wurden, wurden mit steigenden Konzentrationen
an Wasserstoffperoxid für
eine Zeit von 24 Stunden inkubiert. Die Zytotoxizität wurde
durch das MTT-Verfahren, wie in Abschnitt C der „Versuchsverfahren" beschrieben, schätzungsweise
bestimmt und als Prozentsatz im Vergleich mit den Kontrollen (unbehandelten
Zellen) ausgedrückt.
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Die
Ergebnisse sind in 14 gezeigt, was zeigt, dass
nur HaCat-Zellen, die routinemäßig (ohne NA-Ergänzung) kultiviert
wurden, durch Wasserstoffperoxid signifikant beschädigt wurden.
Diese Daten zeigen, dass die Langzeitbehandlung mit NA die antioxidativen
Eigenschaften menschlicher Epidermiszellen erhöhen kann.
-
LITERATURANGABEN
-
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