DE2616491C2 - Arzneimittel mit hemmender Wirkung auf die Agglutination der Blutplättchen - Google Patents

Arzneimittel mit hemmender Wirkung auf die Agglutination der Blutplättchen

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DE2616491C2 DE2616491A DE2616491A DE2616491C2 DE 2616491 C2 DE2616491 C2 DE 2616491C2 DE 2616491 A DE2616491 A DE 2616491A DE 2616491 A DE2616491 A DE 2616491A DE 2616491 C2 DE2616491 C2 DE 2616491C2
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Description

Die Erfindung betrifft ein Arzneimittel, das die Agglutination der Blutplättchen hemmt und dadurch gekennzeichnet ist. daß es als Wirkstoff eine Kombination von (2-Chlorbenzyl)-4,5,6,7-tetrahydrothieno[3,2-c]pyridin (oder Ticlopidin) und Acetylsalicylsäure (oder Aspirin) enthält, wobei die Bestandteile der Kombination im freien Zustand oder in Form von pharmakologisch unbedenklichen Salzen vorliegen, wobei das Gewichtsverhältnis von Acetylsalicylsäure zu 5-(2-Chlorbenzyl)-4,5.6,7-tetrahydrothieno[3,2-c]pyridin über 1 beträgt.
(2-Chlorbenzyl) -4,5,6,7-letrahydrothieno[3,2,-c]pyridin wird von der Anmelderin in der französischen Patentanmeldung 73 03 503 beschrieben. Es hat die folgende Formel:
,N-CH2
Diese Verbindung sowie ihre pharmakologisch unbedenklichen Salze haben interessante pharmakologische Eigenschaften, nämlich eine hemmende Wirkung auf die Agglutination der Blutplättchen.
Acetylsalicylsäure und ihre ungiftigen Salze sind seit langem wegen ihrer analgetischen, entzündungshemmenden und antipyretischen Eigenschaften bekannt. Vor kurzem wurde gefunden, daß die Acetylsalicylsäure in der Lage ist. die Agglutination der Blutplättchen durch Hemmung zu modifizieren. Dies ermöglicht die Vermeidung der Bildung von Zusammenballungen der Blutplättchen, die der Ursprung von Thrombosen der Arterien sind.
Gemäß der Erfindung wurde nun gefunden, daß (2-Chlor-benzyl)-r,5,6,7-tetrahydrothieno[3,2-c]pyridin in Gegenwart von Acetylsalicylsäure eine sowohl qualitativ als auch quantitativ bedeutend höhere hämodynamisehe Wirkung ausübt. Diese Wirkung wurde in pharmakologischen und klinischen Untersuchungen nachgewiesen, über die nachstehend ebenso wie über die toxikologische Untersuchung berichtet wird.
1) Toxikologische Untersuchung
Diese Untersuchung erstreckt sich über
1. die akute Toxizität von Ticlopidin, Aspirin und der Kombination gemäß der Erfindung. Die DL50/72 Std. betrug bei der weißen Maus vom Swiss-Stamm 2,3 g/kg für Tieclopidin, 1,1 g/kg für Acetylsalicylsäure und 1,8 g/kg für die Kombination gemäß der Erfindung im Verhältnis von 1 g Ticlopidin pro 2 g Aspirin. Die DLso/72 Std. betrug bei der weißen Ratte vom Wistar-Stamm mehr als 4 g/kg für Ticlopidin, 1,5 g/kg für
so Acetylsalicylsäure und 2,7 g/kg für die Kombination gemäß der Erfindung im Verhältnis von 1 g Ticlopidin
pro 2 g Aspirin.
2. Chronische Toxizität
3. Verzögerte Toxizität
4. Örtliche und allgemeine Verträglichkeit
Es konnte festgestellt werden, daß das Arzneimittel gemäß der Erfindung unter den Bedingungen der tierex-
perimentellen Untersuchungen sowohl oral als auch parenteral und rektal gut vertragen wird, ohne örtliche oder allgemeine Unverträglichkeitsreaktionen hervorzurufen. Ebenso ergab die Untersuchung der akuten Toxizität des Arzneimittels keinerlei Anzeichen eines Toxizitäts-Synergismus sondern im Gegenteil eine Verringerung
bo der DL50·
II) Pharmakologische Untersuchungen
Diese Untersuchung erstreckte sich auf die agglutinationshemmenden Wirkungen des Arzneimittels gemäß es der Erfindung.
1) Versuchsdurchführung
Ratten vom Wistar-Stamm mit einem Körpergewicht von nicht mehr als 400 g läßt man seit dem Vorabend fasten, worauf sie mit Äthyläther leicht anästhesiert werden. Eine Halsvene wird nach dem Einschneiden des Felles und Aufschneiden des Subkutangewebes bloßgelegt. Die Punktion der Vene wird mit Hilfe einer 5-ml-Spritze vom Typ Plastikpak B. D. vorgenommen, die mit einer Nadel BD 19 G 1 '/* versehen ist und 0,32 ml einer Natriumcitratlösung enthält. Des Blut wird aufgefangen, bir die 3-ml-Marke erreicht ist. Die Vermischung wird durch dreimaliges aufeinanderfolgendes Kippen der Spritze um 180° vorgenommen, worauf das mit Natriumcitrat versetzte Blut unmittelbar in ein Hämolysenrohr aus Polyäthylen oder mit Silicon beschichtetem Glas überführt wird. Eine erste Zentrifugierung bei 100 g wird 30 Minuten vorgenommen. Hierbei wird ein an Blutplättchen reiches Plasma (P. R. P.) erhalten, von dem ein Teil entnommen wird. Eine zweite Zentrifugierung bei 600 g wird 20 Minuten vorgenommen. Sie ermöglicht die Gewinnung eines Plasmas, das arm an Blutplättchen ist (P. P. P).
Die Konzentration der Blutplättchen in P. R. P. und P. P. P. werden mit Hilfe einer Coulter-Apparatur bestimmt. Ein entsprechendes Gemisch der beiden Plasmen ermöglicht die Bildung eines Plasmas, das 600 000 ± 20 000 Blutplättchen pro mm1 enthält. Das in dieser Weise gebildete Plasma wurde bei allen Agglutinationsmessungen verwendet.
1.1. Messung der Agglutination der Blutplättchen mit Hilfe von Adenosindiphosphat
Man gibt 0,4 ml Plasma in ein mit Silicon beschichtetes Reagensglas, das mit einem ebenfalls mit Silicon beschichteten stabförmigen Magnetrührer versehen ist. Das Glas wird in einen Agglutinationsmesser vom Bryston-Typ eingeführt, der mit einer Vorrichtung verbunden ist, die die Registrierung der Änderungen der optischen Dichte ermöglicht.
Das thermostatisierte Bad des Agglutinationsmessers wird bei 37°C gehalten und der Magnetrührer auf 1100 Touren/Minute eingestellt. Man wartet, bis die Grundlinie, die die Transmission des Plasmas darstellt, einen stabilen Wert erreicht hat, und gibt dann 0,05 ml einer Lösung zu, die 10 μΜοΙ Adenosindiphosphat enthalt. Die Agglutination der Blutplättchen bewirkt nun eine Steigerung der Lichtourchlässigkeit. Ihr folgt eine Verringerung während der Phase der Desagglutination. Die maximale Änderung der aufgezeichneten optischen Dichte kennzeichnet hierbei die Intensität der Agglutination.
1.2. Messung der Agglutination der Blutplättchen mit Hilfe von Kollagen
Die Messung wird in der gleichen Weise, wie vorstehend beschrieben, vorgenommen, wobei jedoch an Stelle der ADP-Lösung 0,05 ml einer Suspension (E420 = 0,27) von Kollagen (Extrakt von Rindersehnen) zugesetzt werden. Die eintretende Agglutination ist durch den Wert der Anfangsgeschwindigkeit der Erscheinung, gemessen durch die in Δ D. O./Min. ausgedrückte Steigung am Anfang der Kurve.
2) Ergebnisse
2.1. Agglutination durch Kollagen (Anfangsgeschwindigkeit der Agglutination AO. O./Min.)
Drei Reihen von Tieren werden verwendet, wobei jede Gruppe aus 20 Ratten besteht. Die erste Gruppe erhält durch die Magensonde 100 mg/kg Ticlopidin. Die zweite Gruppe erhält unter den gleichen Versuchsbedingungen 100 mg/kg Acetylsalicylsäure. Die dritte Gruppe erhält in der gleichen Weise 100 mg Ticlopidin und 100 mg Acetylsalicylsäure pro kg. Die erhaltenen Versuchsergebnisse sind in der folgenden Tabelle I zusammengestellt.
Tabelle I
Behandlung Geschwindig
keit vor
Behandlung
(Kontrolle)
Nach der Behandlung
1 Stunde
Geschwin- H %*)
digkeit
26,7
74,9
98,1
2 Stunden
Geschwin
digkeit
H %*) 3 Stunden
Ge
schwin
digkeit
H %*) 4 Stunden
Geschwin
digkeit
H %*)
Ticlopidin
Acetylsalicylsäure
Ticlopidin+
Acetylsalicylsäure
0,150
0,170
0,160
0,110
0,035
0,003
0,005
0,008
0,002
96,7
95,3
98,8
0,008
0,015
0,003
94,5
89,4
98,1
0,015
0,030
0,005
90,0
82.4
96,9
*) H% = prozentuale Hemmung.
2.2. Agglutination mit ADP (z/DOmax = maximale Agglutination)
Die Versuchsdurchführung ist die gleiche wie bei dem vorstehend beschriebenen Versuch. Die Gruppe I erhält durch die Magensonde 100 mg Ticlopidin/kg, die Gruppe Il 100 mg/kg Acetylsalicylsäure und die Gruppe 111 100 mg Ticlopidin + 100 mg Acetylsalicylsäure/kg.
Die erhaltenen Ergebnisse sind nachstehend in tabelle Il genannt. Sie zeigen, daß ohne Rücksicht darauf, welche Methode zur Messung der Agglutination der Blutplättchen angewandt wird (mit ADP oder Kollagen), das Arzneimittel gemäß der Erfindung im Verhältnis zu seinen Bestandteilen in verstärktem Maße die Agglutination der Blutplättchen hemmt. Dieser Synergismus zeigt sich hauptsächlich in den Dosen, die bei den vorstehend beschriebenen Versuchen verwendet wurden, und in einer Verlängerung der agglutinaiicnshemmenden Wirkungen. Die agglutinationshemmenden Wirkungen sind größer als die Summe der Wirkung von Ticlopidin allein und derjenigen von Acetyls.i'icylsäure allein.
Tabelle!!
Behandlung Vorder Nach der Behandlung H% 2 Stunden (1% 3 Stunden H% 4 Stunden H%
Behandlung 1 Stunde JDO max JDO max JDO max
JDO max JDO max 30,3 51.5 45,5 27,3
(Kontrolle) 2.7 0,080 -2.7 0.090 3,8 0,120 1,1
Ticlopidin 0.165 0.115 58,8 0,190 64,7 0.178 61.8 0,183 52,9
Acetylsalicy !säure 0,185 0.180 0.060 0,065 0,080
Ticlopidin ·+ 0,170 0,070
Acety !salicylsäure
111) Klinische Versuche
Die bei den Tierversuchen im Laboratorium erhaltenen Ergebnisse ermöglichten die Durchführung von Versuchen an Menschen mit dem Arzneimittel gemäß der Erfindung.
1) Versuchsdurchführung
1.1. Messung der Agglutination der Blutplättchen
1.1.1. Prinzip
Die Methode besteht darin die Agglutination der Blutplättchen in vitro in Gegenwart verschiedener Agglutinationsmittel zu messen.
1.1.2. Entnahme der Blutproben
Das Blut wird aus der Vene durch freien Ausfluß mit Hilfe einer Nadel entnommen. Die Verwendung einer Spritze wird vermieden. Das Blut wird in einem Kunststoffröhrchen auf 3.8% gegen Natriumeitrat aufgefangen.
1.1.3. Bildung eines Gemisches mit optimaler Konzentration an Blutplättchen
Das Blut wird 10 Minuten mit 1500UpM zentrifugiert. Der Überstand wird mit einem nicht benetzbaren Material dekantiert. Das in dieser Weise erhaltene Sediment wird erneut 30 Minuten bei 3000 UpM zentrifugiert, wobei ein an Blutplättchen armes Serum (P. P. P.) erhalten wird.
im Überstand der ersten Zentrifugation werden die Blutplättchen gezählt. Mit Hilfe des am Blutplättchen armen Serums wird der Überstand so verdünnt, daß ein Serum, das 200 000 bis 300 ! iü0 Blutplättchen/mmJ enthält, erhalten wird. Dieses Gemisch stellt das an Blutplättchen reiche Serum dar (P. R. P.).
1.1.4. Messung der Agglutination
Die Messung erfolgt in einem Agglutinationsmesser (Photometer, dessen thermostatisch bei 37°C gehaltene Cuvetten einen Magnetrührstab enthalten, der mit konstanter Geschwindigkeit (1100 U/Min.) bewegt wird.
Auf Grund der Unterschiede in der optischen Dichte, die von einem Serum zum anderen beobachtet werden, muß das Photometer zwischen zwei Standards geeicht werden: Der eine wird erNalten, indem in eine Cuvette, die einen Magnetstabrührer enthält, 0.3 ml des an Blutplättchen reichen Serums gegeben werden, dem ein Puffervolumen zugesetzt wird, das dem Volumen der Lösung entspricht, die das Agglutinationsmittel enthalten. Der andere wird mir 0,3 ml Serum, das an Blutplättchen arm ist und dem ein gleiches Puffervolumen zugesetzt wird, erhalten. Die Messung wird unter Verwendung einer Cuvette vorgenommen, die 0,3 ml Serum enthält, das an Blutplättchen reich ist und auf 37rC gebracht worden ist, und dem die Lösung des Agglutinationsmittels zugesetzt wird. Gewisse Forscher verwenden ein Lösungsvolumen, das das Agglutinationsmittel in 0,1 ml enthält. Andere verwenden ein viel kleineres Volumen.
1.1.5. Die verwendeten Agglutinationsmittel
a) ADP(Adenosinphosphat)
ADP ist ein physiologischer Vermittler, der bei der Agglutination der Blutplättchen eine Rolle spielt.
b) Kollagen
Kollagen, das von Kalbssehnen extrahiert wird, wird im gefriergetrockneten Zustand geliefert. Nach der Rehydratisierung hält es sieh etwa 2 Monate. Es wird im Augenblick des Gebrauchs verdünnt und bei 37"C während einer Zeit, die für jede Charge verschieden ist. inkubiert.
1.1.6. Auswertung der erhaltenen Kurven a) Adenosindiphosphat
Das Adenosindiphosphat wird in verschiedenen Konzentrationen verwendet. Bei niedrigen Konzentrationen (0,1 bis 1 μΜοΙ) bewirkt ADP eine reversible Agglomeration. Bei mittleren Konzentrationen (1 bis 3 μΜοΙ) ist eine Agglutination, die vom zugesetzten Adenosindiphosphat (exogenes ADP) hervorgerufen wird, mit anschließender teilweiser Desagglutination und sekundärer erneuter Agglutination zu beobachten. Die letztere ist auf frei werdendes ADP zurückzuführen, das in den Blutplättchen enthalten ist (endogenes ADP): Dies ist die Erscheinung der »double vague« (Doppelwelle). Bei starken Konzentrationen von Adenosindiphosphat (3 bis 10 μΜοΙ) ist eine einzige Agglutinationswelle festzustellen, während die beiden vorhergehenden Erscheinungen vermischt sind.
In der Praxis werden systematisch mehrere Konzentrationen von Adenosindiphosphat hergestellt (0,5— 1 — 2 — 5—10 μΜοΙ). Die Erscheinung wird durch die maximale Durchlässigkeit gekennzeichnet, die im Verlauf der Agglutination erhalten wird. Die Apparatur wird so geregelt, daß 100% dem an Blutplättchen armen Serum und 0% dem an Blutplättchen reichen Serum entsprechen.
b) Kollagen
Kollagen wird in einer einzigen Konzentration verwendet. Hierbei gibt es eine Latenszphase, die sich bei der Agglutination einstellt. Anschließend geben die Blutplättchen das Adenosindiphosphat frei und rufen Agglutination der Blutplättchen hervor. Gemessen werden:
6>i (Min.)
θι (Min.)
A
Latenzzeit bei Agglutination
Zeit bei halber Agglutination
prozentuale maximale Agglutination
1.2. Versuchsbericht
Der Patient A erhielt zweimal täglich während einer Dauer von 7 aufeinanderfolgenden Tagen 2 Tabletten mit 250 mg Acetylsalicylsäure. In der folgenden Woche erhielt er täglich während einer Dauer von sieben aufeinanderfolgenden Tagen das Arzneimittel gemäß der Erfindung in Form von Tabletten mit je 250 mg Acetylsalicylsäure und 125 mg Ticlopidin. Dies bedeutet, daß der Patient A während der ersten Woche täglich 1 g Acetylsalicylsäure und während der zweiten Behandlungswoche täglich 1 g Acetylsalicylsäure + 0,500 g Ticlopidin erhielt.
Der Patient B wurde in der gleichen Weise behandelt, jedoch unter Umkehrung der Reihenfolge der Verabreichung der untersuchten Produkte, d. h. der Patient B erhielt während der ersten Woche täglich 0,500 g Ticlopidin und während der zweiten Behandlungswoche täglich 1 g Acetylsalicylsäure + 0,500 g Ticlopidin.
1.3. Ergebnisse
Die Ergebnisse der Versuche zur Agglutination der Blutplättchen sind nachstehend in Tabelle Il 1 genannt.
Tabelle 111
Patient Dosierungszeit
Prozentuale Agglutination Test mit Adenosindiphosphat 0,5 μΜοΙ Ι μΜοΙ 2 μΜοΙ
5μΜο1 ΙΟμΜοΙ
Test mit Kollagen
6», ft
1,2 1.9 68
1,8 33 60
keine Agglutination
1,4 2,1 61
1,4 2,1 58
keine Agglutination
Die Auswertung dieser Ergebnisse läßt die folgenden Schlußfolgerungen zu:
Der Patient A, der in der ersten nur Acetylsalicylsäure und in der zweiten Woche die Kombination gemäß der Erfindung erhielt, spricht auf die hemmende Wirkung der Acetylsalicylsäure wenig an, da die Versuchsergebnisse zeigen, daß praktisch keine wesentliche Veränderung der Agglutination durch Adenosindiphosphat eingetre-
ZeitO 20 70 80 83 81
+ 7 Tage 28 54 69 74 78
+ 14 Tage 10 21 33 50 53
ZeitO 12 31 46 70 74
+ 7 Tage 14 24 30 49 60
+ 14 Tage 8 15 20 36 44
ten ist, und daß nur eine mäßige Hemmung der Agglutination gegenüber Kollagen, das auf die kinetische Agglutination einwirkt, erzielt wurde. Dieser Patient spricht jedoch sehr auf die hemmende Wirkung der Kombination gemäß der Erfindung an, die eine deutliche Wirkung beim Agglutinationstest mit ADP und eine vollständige Verhinderung der Agglutination bei Kollagen zeigt.
Der Patient B, der in der ersten Woche (2-Chlorbenzyl)-4,5,6,7-tetrahydrothieno[3,2-c]pyridin und in der zweiten Woche die Kombination gemäß der Erfindung erhielt, spricht kaum auf die hemmende Wirkung des Ticlopidins an. Die Hemmung ist zwar deutlich vorhanden, aber mäßig. Die Agglutination bei Adenosindiphosphat ist Null, und beim Kollagentest spricht der Patient auf die hemmende Wirkung des Arzneimittels gemäß der Erfindung an. Diese Wirkung ist gegenüber Adenosindiphosphat viel stärker, und beim Kollagentest ίο bewirkt das Arzneimittel eine vollständige Hemmung.
IV) Therapeutische Indikationen
Durch seine bemerkenswerten hemmenden Wirkungen auf die Agglutination der Blutplättchen ist das Arzneimittel gemäß der Erfindung bei allen Krankheiten indiziert, die eine pathologische Veränderung der Agglutination der Bluipläuchen hervorrufen, z. B. bei Krankheiten, die zu Thrombosen und Embolien führen. Aus diesem Grunde kann das Arzneimittel gemäß der Erfindung sowohl für die Prophylaxe als auch für die Therapie verwendet werden.
V) Arzneimittelzubereitungen
Angesichts der vorstehend genannten Indikationen wird das Arzneimittel vorzugsweise oral oder rektal verabreicht. Der Wirkstoff ist mit Trägern und Hilfsstoffen, die diesen Darreichungsarien entsprechen, kombiniert. Im allgemeinen liegt das Gewichtsverhältnis von Acetylsalicylsäure und 5-(2-Chlorbenzyl)-4,5,6,7-tetrahydrothieno-[3,2-c]pyridin im Arzneimittel über !,vorzugsweise zwischen 2 und 4.
Jede Dosierungseinheit kann vorteilhaft 0,050 bis 0,7 g Ticlopidin und 0,1 bis 0,9 g Acetylsalicylsäure enthalten. Die pro 24 Std. angewandten Dosen können zwischen 0,050 und 2 g Ticlopidin und zwischen 0,100 g und 4 g Acetylsalicylsäure variieren.
Einige Beispiele für pharmazeutische Formulierungen des Arzneimittels gemäß der Erfindung werden nachstehend gegeben.
1) Tabletten 0,!50g
5-(2-Chlorbenzyl)-4,5,6,7-tetrahydro- 0,300 g
thieno[3,2-c]pyridin 0,020 g
Acetylsalicylsäure 0,050 g
Maisstärke 0,050 g
Magnesiumstearat 0,100 g
Talkum
Lactose
2) Dragees 0,100 g
5-(2-Chiorbenzyl)-4,5,6,7-tetrahydro- 0,200 g
thieno[3,2-c]pyridin 0,050 g
Acetylsalicylsäure 0.020 g
Magnesiumstearat Spur
Talkum 0,010 g
Gummilack 0,050 g
Gummiarabikum Spur
Kristallzucker Spur
Titandioxyd
Orangengelb S
3) Kapseln 0,150 g
5-(2-Chlorbenzyl)-4,5,6,7-tetrahydro- 0,200 g
thieno[3,2-c]pyridin-hydrochlorid 0,010 g
Acetylsalicylsäure 0,010 g
Talkum
Magnesiumstearat
4) Packungen 0,200 g
5-(2-Chlorbenzyl)-4,5,6,7-tetrahydro- 0,500 g
thieno[3,2-c]pyridin 0,050 g
Acetylsalicylsäure 0,200 g
Talkum
Magnesiumstearat
Ψ-
5) Suppositorien
5-(2-Chlorbenzyl)-4,5,6,7-tetrahydro-
thieno[3,2-c]pyridin
Acetylsalicylsäure
Halbsynthetische Glyceride q. s.
0.050 g
0,200 g
g pro Suppositorium für Erwachsene

Claims (3)

Patentansprüche:
1. Arzneimittel mit hemmender Wirkung auf die Agglutination der Blutplättchen, dadurch gekennzeichnet, daß es als Wirkstoffe 5-(2-Chlorbenzyl)-4,5,6,7-tetrahydrothieno[3J2-c]pyridin und Acetylsalicylsäure enthält, wobei das Gewichtsverhältnis von Acetylsalicylsäure zu 5-(2-Chlorbenzyl) -4,5,6,7-tetrahydrothieno[3,2-c]pyriiin über 1 beträgt
2. Arzneimittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewichtsverhältnis von Actetylsalicylsäure zu 5-(2-Chlorbenzyl)-4,5,6,7-tetrahydrothieno-[3,4-c]pyridin zwischen 2 und 4 beträgt.
3. Arzneimittel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Bestandteil der Kombination als solcher oder in Form eines pharmakologisch unbedenklichen Salzes vorliegt.
DE2616491A 1975-04-18 1976-04-14 Arzneimittel mit hemmender Wirkung auf die Agglutination der Blutplättchen Expired DE2616491C2 (de)

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