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Diese
Erfindung betrifft Zusammensetzungen enthaltend ein nichtsteroidales
entzündungshemmendes
Arzneimittel, Verfahren zum Herstellen derselben und Anwendungen
derselben.
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Nichtsteroidale
entzündungshemmende
Arzneimittel (NSAIM) sind eine Klasse von Medikamenten, von der
weitverbreitet Gebrauch gemacht wird. Sie sind eine genau definierte
Gruppe von Verbindungen und umfassen Phenylpropionsäuren wie
Ibuprofen, Naproxen, Ketoprofen und Flurbiprofen. Sie werden hauptsächlich bei
der Behandlung eines oder mehrerer unter Schmerzen, Entzündung und
Fieber, beispielsweise rheumatoider Arthritis, Bechterew-Krankheit,
Osteoarthrose, postoperativer Schmerzen, postpartaler Schmerzen
und Verletzungen weicher Bindegewebe verwendet. Ein Beispiel ist
Ibuprofen, das in Großbritannien
im Allgemeinen in Dosen von bis zu 3200 mg pro Tag als rezeptpflichtiges
Medikament erhältlich
ist (z.B. Brufen (RTM)). Ibuprofen ist in Großbritannien auch als nichtrezeptpflichtiges
Arzneimittel (z.B. Nurofen (RTM)) hauptsächlich für die Behandlung von Symptomen
von Schmerzen und Fieber, einschließlich Kopfweh, Migräne, rheumatischen
Schmerzen, Muskelschmerzen, Rückenschmerzen,
Neuralgie, Dysmenorrhoe, Zahnschmerzen und Erkältungen und Grippe, im Allgemeinen
in Dosen von bis zu 1200 mg pro Tag erhältlich.
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Ibuprofen
und andere NSAIM sind im Allgemeinen saure und im Wesentlichen unlösliche Arzneimittel. Sie
können
auf bequeme Weise als orale pharmazeutische Zusammensetzung in Form
von Tabletten verabreicht werden. So müssen pharmazeutisch akzeptable
Träger
zur Kombination mit dem NSAIM ausgewählt werden, mit denen das NSAIM
verträglich
ist, und mit denen es Tabletten bilden kann, die eine zufriedenstellende
Härte aufweisen
und das Medikament außerdem
schnell in den Körper
freisetzen, so dass es zur Absorption verfügbar ist.
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Ein
Hauptproblem im Zusammenhang mit den oben identifizierten Beschwerden
besteht darin, das Einsetzen der Wirkung der NSAIM insbesondere
bei der Behandlung von Schmerzen zu verbessern. Man glaubt, dass
die schnelle Disintegration einer Formulierung das Arzneimittel
schnell in den Körper
freisetzt, was zu einem schnelleren Einsetzen der therapeutischen
Wirkung im Vergleich mit einer Standarddosierform führt. Dementsprechend
ist es erwünscht,
eine feste Dosierform für
die orale Verabreichung herzustellen, die geeignet ist, schnell
im Magen-Darm-Kanal zu zerfallen. Viele der NSAIM sind saure Arzneimittel;
Dementsprechend kann die Absorption unter den sauren Bedingungen,
die im Magen anzutreffen sind, ein Problem sein. Des Weiteren tritt,
obwohl in der Literatur viele Formulierungen, die für das schnelle
Zerfallen geeignet sind, vorgeschlagen worden sind, bei Ibuprofen
und anderen NSAIM ein starkes Problem auf, da sie in relativ hohen
Dosen, z.B. bis zu 800 mg pro Einheitsdosis, verabreicht werden
können.
So besteht ein Problem darin, eine Dosierform bereitzustellen, die
das NSAIM zusammen mit Trägern,
die zum Formulieren der Tablette zur Dosierform nützlich sind
und außerdem
Träger
umfasst, die nützlich
sind, um ein schnelles Zerfallen sicherzustellen, die jedoch keine
Tablette liefern, die für
das Einnehmen durch den Patienten zu groß ist oder Standardherstellungsverfahren
im technischen Maßstab
entsprechend nicht hergestellt werden kann. Des Weiteren muss die feste
Dosierform ausreichend hart sein, um den Anforderungen des Herstellungsverfahrens
zu widerstehen (wie sie beispielsweise während der Stufe der Filmbeschichtung
in einer perforierten, sich drehenden Trommel und beim Verpacken
usw. anzutreffen sind), sie muss jedoch geeignete Disintegrationsmerkmale,
um das schnelle Freisetzen des Arzneimittels aus der Formulierung
sicherzustellen und außerdem
geeignete Lösungsmerkmale
aufweisen. Ein anderes signifikantes Problem, das gelöst werden
muss, besteht darin, sicherzustellen, dass die Zusammensetzung in
der Lage ist, gepresst zu werden, ohne an die Prägestempel der Tablettiermaschine
anzuhängen.
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Als
Alternative zu dem Allgemeinweg des Wählens spezifischer Träger und
Tablettierbedingungen oder des Änderns
der Form der Einheitsdosis besteht eine Möglichkeit, die untersucht werden
muss, darin, das Modifizieren der kristallinen Form des NSAIM in
Betracht zu ziehen, um zu versuchen, seine Leistung zu optimieren.
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In
früheren
Patentanmeldungen ist das Erhitzen von Ibuprofen, einem Arzneimittel
mit relativ niedrigem Schmelzpunkt, bis zum Schmelzen und Kühlen unter
Bildung einer granulierten Zusammensetzung, Kombinieren mit wahlweisen
Tablettierträgern
und Pressen zu einer Tablette in Betracht gezogen worden. Die japanische
Patentschrift Kokai 81/120616 (1981) beschreibt ein Verfahren zum
Herstellen von Ibuprofengranulaten, das die Bildung kleiner Dosierformen
in Verbindung mit besseren Fließeigenschaften
des Granulatmaterials vor dem Tablettieren erlaubt. In den veranschaulichenden Beispielen
von JP 81/120616 wird das Ibuprofen durch Erhitzen geschmolzen und
Träger
wie feine kristalline Cellulose und Calciumstearat werden zugesetzt
(wahlweise zusammen mit Hydroxypropylstärke), unter Bildung einer Dispersion
der unlöslichen
Bestandteile mit dem geschmolzenen Ibuprofen. Die Mischung wird
dann gekühlt
und unter Bildung von Granulat zerdrückt. Das Granulat wird entweder
direkt ohne Zusatz weiterer Träger
zu Tabletten gepresst oder mit Aerosil (kolloidalem Siliciumdioxid)
gemischt und in Kapseln eingefüllt.
Jedoch haben Messungen der Blutkonzentration gezeigt, dass zwar
kleinere Dosierformen und eine bessere Fließfähigkeit erreicht wurden, jedoch kein
signifikanter Unterschied in der Bioverfügbarkeit zwischen Tabletten,
die wie in JPA 81/120616 beschrieben hergestellt werden und denjenigen
des vor 1981 verfügbaren
Stands der Technik bestand.
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Die
Europäische
Patentanmeldung 362728 (1990) betrifft eine ohne Weiteres fließfähige granuläre Ibuprofenzusammensetzung,
die verbesserte Lager- und Formulierungseigenschaften für das direkte
Tablettieren aufweist. Das geschmolzene Ibuprofen wird auf einem
Kontaktkühlapparat
unter Anwendung eines Impfverfahrens verfestigt und dann zu einem
Feststoff zerkleinert. Das gebildete Granulat besteht ausschließlich aus
Ibuprofen. Das beschriebene Verfahren erfordert, dass das geschmolzene
Ibuprofen unter spezifischen Bedingungen schnell hart wird und dann,
wenn das geschmolzene Ibuprofen erstarrt, beimpft wird, wobei die dabei
gebildeten Flocken unter spezifischen Mahlbedingungen zerstoßen werden.
Die veranschaulichenden Beispiele beschreiben das Hernehmen des
durch dieses Verfahren hergestellten Granulats und Kombinieren desselben
mit einer signifikanten Menge notwendiger Tablettierträger wie
beispielsweise mikrokristalliner Cellulose, Natriumstärkeglykolat,
kolloidalem Siliciumdioxid und Magnesiumstearat und Pressen zu Tabletten.
Um die Größe der Tablette
zu reduzieren, ist es wünschenswert,
die Menge an extragranulären
Trägern
zu reduzieren, die zum Kombinieren mit dem Ibuprofengranulat vor
dem Tablettieren erforderlich ist.
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Die
US-Patentschrift 5,240,712 (1993) offenbart, dass geschmolzenes
Ibuprofen in Kapseln gegossen werden kann und gibt Beispiele verkapselter
Dosierformen, die Ibuprofen enthalten, wobei sie wahlweise Träger als
feste Lösung
oder Dispersion darin enthalten. Die geschmolzene Ibuprofenzusammensetzung
wird in eine Kapsel eingefüllt
und man lässt
sie dann erstarren. Die so gebildeten Dosierformen brauchen nicht
weiter verarbeitet zu werden und können einem Patienten direkt
verabreicht werden. Jedoch sind die Kapseln von signifikanter Größe und es
ist erwünscht,
eine feste Dosierform relativ geringer Größe herzustellen.
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US 5,667,807 (1997) betrifft
ebenfalls das Erhitzen von Ibuprofen, bis es geschmolzen ist, und
das Herstellen von Tabletten aus der granulären davon erhaltenen Zusammensetzung.
Es enthält
veranschaulichende Beispiele von Tabletten, die dadurch gebildet
werden, dass zuerst eine Mischung von Ibuprofen mit Trägern (einschließlich mikrokristalliner
Cellulose, Maisstärke,
Magnesiumstearat und wahlweise kolloidalem Siliciumdioxid und Croscarmellose-Natrium)
gebildet und die Mischung daraufhin erhitzt und in einem Schmelzextruder
extrudiert wird unter Bildung eines Extrudats, in dem ein Teil der
aktiven Substanz geschmolzen ist. Es wird gesagt, dass der niedrige
Schmelzpunkt die Funktion eines Bindemittels oder eines festen Lösungsmittels
aktiv erfüllt.
In einem zweiten Teil des Verfahrens wird das aus dem Extrudat hergestellte
gekühlte,
zerkleinerte Granulat nach dem wahlweisen Einarbeiten eines Gleitmittels
zu Tabletten gepresst. Jedoch ist es erwünscht, die Anzahl von Trägern, die
in die Zusammensetzung eingearbeitet werden müssen, zu reduzieren und die
Leistung der Tablette zu verbessern.
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WO
99/40943 offenbart das Bilden von Kombinationen von aktivem Mittel/Tensid
unter Anwendung ausgewählter
Verarbeitungsbedingungen, um mindestens teilweise ein Eutektikum
der Kombination von aktivem Mittel/Tensid in engen Kontakt mit Teilchen
des aktiven Mittels zu bringen. Die Kombinationen werden erhitzt
und einer Kraft, beispielsweise durch Verarbeiten in einem Extruder,
unterworfen. Jedoch trägt
die Menge an verwendetem Träger
dazu bei, die Größe der daraus
hergestellten Tabletten zu erhöhen.
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So
ist beim Formulieren einer Dosierform mit Granulaten, die durch
Erstarren von geschmolzenem Ibuprofen hergestellt werden, bisher
vorgeschlagen worden, entweder (a) eine signifikante Anzahl von
Trägern dem
geschmolzenen Ibuprofen zuzugeben und das Granulat zum direkten
Verpressen zu Tabletten zu nehmen oder (b) Granulat, das nur Ibuprofen
enthält,
mit einer signifikanten Menge zusätzlicher Tablettierträger zu kombinieren
und dann zu Tabletten zu pressen.
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Wir
haben nun gefunden, dass, wenn ein Sprengmittel in ein geschmolzenes
NSAIM eingearbeitet und innig damit kombiniert und dann gekühlt und
unter Bildung eines Granulats gemahlen wird, eine Zusammensetzung
bereitgestellt wird, die mit einem Minimum an Tablettierträgern tablettiert
werden kann und vorteilhafte Tablettier-, Disintegrations- und Lösungseigenschaften
aufweist, wenn Siliciumdioxid darin eingearbeitet wird.
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Dementsprechend
bietet die Erfindung eine gepresste Tablettenzusammensetzung wie
in Anspruch 1 beansprucht.
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Es
hat sich erwiesen, dass Formulierungen, die erfindungsgemäß hergestellt
werden, wertvolle Disintegrationseigenschaften aufweisen. Des Weiteren
zeigen die Lösungsergebnisse
ein unerwartet hohes Niveau des gelösten NSAIM in dem wässrigen
Medium nach einer relativ kurzen Zeitspanne.
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Ein
weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung besteht aus der geringen
Menge zusätzlicher
Tablettierträger,
die zum Herstellen einer Dosierform erforderlich ist, was so zu
Vorteilen beim Verarbeiten und bezüglich der Kosten der Tabletten
führt und
es erlaubt, kleinere Dosierformen herzustellen. Des Weiteren weist die
vor dem Tablettieren gebildete Zusammensetzung gute Fließeigenschaften
auf und die dabei gebildeten Tabletten besitzen eine gute Härte.
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Der
Oberflächenbereich
des NSAIM im Schmelzgranulat ist signifikant größer als derjenige herkömmlicher
Kristalle des NSAIM. Außerdem
ist die Teilchengröße geringer
als die Teilchengröße, die
durch Mikronisieren von NSAIM-Teilchen hergestellt wird, was ein herkömmlicherweise
bevorzugtes Verfahren zum Verbessern des Lösens ist. Es ist überraschend,
dass die Wirkung der geringen Mengen von Siliciumdioxid die Wirkung
besitzt, zu verursachen, dass die Zusammensetzung sich so schnell
unter wässrigen
Bedingungen, insbesondere sauren Bedingungen (wie sie im Magen vorzufinden
sind) dispergiert, dass es dazu führt, dass ein höherer Prozentsatz
von NSAIM innerhalb einer relativ kurzen Zeitspanne gelöst wird.
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Die
Erfindung erlaubt das Formulieren irgend eines NSAIM mit relativ
niedrigem Schmelzpunkt zu einer annehmbar schmeckenden, leicht zerfallenden
Zusammensetzung. Eine bevorzugte Klasse von Verbindungen sind die
2-Arylpropionsäuren,
die im Allgemeinen im Wesentlichen unlöslich sind und schlechte Geschmackseigenschaften
aufweisen. Im Allgemeinen stellt man sich vor, dass der Schmelzpunkt
derartiger Verbindungen niedrig genug sein wird, um das Schmelzen
derselben mit Hilfe von Standardvorrichtungen zu erlauben. Es ist
auch wichtig, dass keine negative Auswirkung auf die in das geschmolzene
NSAIM eingearbeiteten Bestandteile, beispielsweise das Sprengmittel,
besteht. So wäre
zu erwarten, dass typische Schmelzpunkte niedrig schmelzender NSAIM
innerhalb des Bereichs von 30–300°C fallen
würden.
Bevorzugte NSAIM besitzen niedrigere Schmelzpunkte, so dass beim
Schmelzvorgang keine signifikanten Mengen Energie verbraucht werden,
was dadurch eine Wirkung auf die Produktionskosten ausübt. Bevorzugte
Schmelzpunkte liegen im Bereich von 30–200°C (wie beispielsweise racemisches
Naproxen, Schmelzpunkt 156°C),
noch bevorzugter 30–150°C, des Weiteren
bevorzugt 40–120°C (wie racemisches
Flurbiprofen, Schmelzpunkt 114°C),
am bevorzugtesten 50–100°C (wie racemisches
Ibuprofen, Schmelzpunkt 75–77°C), S(+)-Ibuprofen
(Schmelzpunkt 52–54°C) und racemisches
Ketoprofen (Schmelzpunkt 96°C)).
Bevorzugte niedrig schmelzende NSAIM sind Naproxen, Ketoprofen,
Flurbiprofen, Ibuprofen oder Enantiomere (insbesondere die S(+)-Enantiomere) derselben.
Die Erfindung ist für
ein Ibuprofenmedikament besonders geeignet. Der Ausdruck „Ibuprofenmedikament" umfasst racemisches
Ibuprofen und S(+)-Ibuprofen, die niedrige Schmelzpunkte und einen
sehr geringen Nachgeschmack im Mund und Gaumen aufweisen. Die vorteilhaftesten
Ergebnisse werden mit racemischem Ibuprofen erreicht, das eine hohe
Dosis in Kombination mit schlechten Löslichkeitseigenschaften besitzt.
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Der
Anteil von NSAIM in der granulären
Zusammensetzung hängt
von der für
eine therapeutische Wirkung erwünschten
Dosis ab. Arzneimittel geringer Dosis, wie beispielsweise Flurbiprofen
und Ketoprofen, können
nur 20 Gewicht-% (beispielsweise 20–99%) der Zusammensetzung bilden,
um sicherzustellen, dass die Tablette nicht zu klein ist. Jedoch
ist ein bevorzugtes Merkmal der Erfindung, dass niedrigschmelzende
NSAIM hoher Dosis, wie beispielsweise Ibuprofen, in kleineren Dosierformen
formuliert werden können.
Dementsprechend werden die NSAIM geeigneterweise mehr als 70 Gew/Gew.-%
der granulären
Komponente (beispielsweise 70–99
Gewicht-%), bevorzugt 70–95%,
des Weiteren bevorzugt 75–85
Gew/Gew.-% der granulären Komponente
bilden. Das NSAIM bildet geeigneterweise mehr als 50 Gewichts-%
der Tablettenzusammensetzung, beispielsweise 60–97 Gewichts-%, bevorzugt 70–95 Gewichts-%,
noch bevorzugter 70–90
Gewichts-% und am bevorzugtesten 75–85 Gewichts-% der Zusammensetzung.
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Das
Sprengmittel hat die Wirkung, zu verursachen, dass eine NSAIM-Tablettenzusammensetzung
unter den Bedingungen zerfällt,
die im Magen-Darm-Kanal anzutreffen sind. Beispiele von Sprengmitteln
umfassen eines oder mehrere von Weizenstärke, Maisstärke, Kartoffelstärke, Natriumstärkeglykolat,
niedrigsubstituierter Hydroxypropylcellulose, Alginsäure, vernetztem
Polyvinylpyrrolidon, Magnesiumaluminiumsilicat und Croscarmellose-Natrium.
Bevorzugte Sprengmittel sind diejenigen, die auf die Wirkung von
Wasser hin aufquellen, wodurch sie verursachen, dass die Bestandteile
der Tablette auseinander und in das wässrige Sprengmedium hinein
gedrückt
werden. Bevorzugte Sprengmittel umfassen eines oder mehrere von
Croscarmellose-Natrium und Natriumstärkeglykolat, insbesondere Croscarmellose-Natrium. Das Sprengmittel
liegt in einer wirksamen Disintegrationsmenge, beispielsweise bis
zu 25 Gewichts-%, auf die Zusammensetzung bezogen, noch bevorzugter
1–25 Gew/Gew.-%,
des Weiteren bevorzugt 3–20
Gew/Gew.-% und am bevorzugtesten 8–17 Gewichts-% der Zusammensetzung
vor. Das Sprengmittel bildet geeigneterweise 1–25 Gewichts-% der granulären Komponente,
bevorzugt 5–23
Gew/Gew.-% und am bevorzugtesten 8–20 Gewichts-% der granulären Komponente.
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Bevorzugt
liegt das Verhältnis
von Ibuprofenmedikament zu Sprengmittel im Bereich von 30:1 bis
1:1 Gewichtsteilen, bevorzugt 20:1 bis 2:1, noch bevorzugter 10:1
bis 3:1 Gewichtsteilen.
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Das
Siliciumdioxid ist unlöslich
und besitzt geeigneterweise einen Oberflächenbereich von mehr als 50
m2g–1, noch bevorzugter
mehr als 100 m2g–1,
insbesondere im Bereich von 150–250
m2g–1. Am bevorzugtesten
ist das Siliciumdioxid kolloidales Siliciumdioxid (insbesondere
mit einer durchschnittlichen Teilchengröße von weniger als 50 nm, wie
beispielsweise 5–40
nm), am bevorzugtesten wasserfreies kolloidales Siliciumdioxid.
Die Klopfdichte des Siliciumdioxids liegt bevorzugt im Bereich von
0,01–0,2
gcm–2.
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Das
Siliciumdioxid wird in die Zusammensetzung bis zu einem Grad von
0,05–5,0
Gewichts-% (bevorzugt 0,1–3
Gewichts-%, noch bevorzugter 0,2–1 Gewichts-%), auf die Zusammensetzung
bezogen, eingearbeitet. Das Siliciumdioxid kann in das Granulat
eingearbeitet werden. Bevorzugt wird es, wenn es in das Granulat
eingearbeitet wird, bis zu einem Grad von 0,1–1%, noch bevorzugter 0,2–0,8 Gewichts-%,
auf die Zusammensetzung bezogen, eingearbeitet.
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Bei
der Herstellung der granulären
Komponente wird das NSAIM geschmolzen. Unter Druckbedingungen kann
das Arzneimittel bei einer Temperatur unterhalb seines normalen
Schmelzpunkts geschmolzen werden. Das Schmelzen kann bekannten Verfahren
gemäß durchgeführt werden,
einschließlich
beispielsweise Erhitzen in einem Gefäß auf eine Temperatur über den
Schmelzpunkt des NSAIM oder durch Extrusion in einem erhitzten Extruder.
Die maximale Temperatur wird durch die Beständigkeit des geschmolzenen
Arzneimittels und der damit kombinierten Bestandteile bestimmt.
Das Arzneimittel kann auf irgendeine geeignete Temperatur erhitzt
werden. Im Allgemeinen schmilzt das Arzneimittel umso schneller,
je höher
die Temperatur ist, obwohl dies durch den Energieeinsatz, der zum
Erhitzen des Arzneimittels erforderlich ist, ausgewogen werden muss.
Zur Erzielung der höchsten
Effizienz stellt man sich im Allgemeinen vor, dass das NSAIM auf
nicht mehr als 25°C,
bevorzugt 5–10°C über seinem
Schmelzpunkt erhitzt wird, um die Energiekosten so gering wie möglich zu
halten. So liegt ein bevorzugter Erhitzungsbereich zwischen 30–180°C, noch bevorzugter
35–140°C und noch
bevorzugter 40–120°C. Wenn das
NSAIM extrudiert wird, wird der Extruder im Allgemeinen auf eine vorgegebene
Temperatur erhitzt. Außerdem
wird der Arbeitsaufwand auf das NSAIM durch die Schneckenkonfiguration
im Extruder ebenfalls zum Schmelzen des NSAIM beitragen, wobei sein
von außen
aufgebrachter Temperaturbedarf reduziert wird. Dementsprechend kann
der Extruderzylinder auf eine Temperatur von weniger als dem Schmelzpunkt
des NSAIM erhitzt werden. Beispielsweise liegt der normale Schmelzpunkt
von racemischem Ibuprofen zwischen 75–77°C; jedoch kann unter Kraftaufbringungs-/Druckbedingungen
(wie sie beispielsweise in einem Extruder oder einer ähnlichen
Verarbeitungsvorrichtung vorzufinden sind) die von außen aufgebrachte
Hitze, die zum Schmelzen des Ibuprofens erforderlich ist, durch
die mechanische Hitze, die durch die intensive Mischwirkung innerhalb
des Extruders gebildet wird, wesentlich reduziert werden. Im Allgemeinen
stellt man sich vor, dass der Extruder auf eine Temperatur von nicht
weniger als 25°C
unterhalb des Schmelzpunkts des Arzneimittels, bevorzugt im Bereich
von 15°C
unterhalb des Schmelzpunkts des Arzneimittels bis 25°C über dem
Schmelzpunkt des Arzneimittels, noch bevorzugter auf eine Temperatur
im Bereich von 10°C
auf jeder Seite des Schmelzpunkts des Arzneimittels erhitzt wird.
Einige Extruder gestatten es, verschiedene Zonen auf verschiedene
Temperaturen im Extruder zu erhitzen. Diese Temperaturen können wie erwünscht gewählt werden,
um sicherzustellen, dass das NSAIM vollständig geschmolzen wird.
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Wenn
das NSAIM Ibuprofen ist, kann es bequemerweise im Bereich von 50–100°C, noch bevorzugter 60–100°C erhitzt
werden. Wenn es durch herkömmliche
Erhitzungsmöglichkeiten,
wie beispielsweise ein Wasser- oder
Dampfbad, erhitzt wird, so wird es bevorzugt im Bereich von 75–90°C, noch bevorzugter
75–85°C erhitzt.
Das Ibuprofen kann auch erhitzt und Kraftaufbringungsbedingungen
unterworfen werden, wie beispielsweise durch Heißextrudieren des Ibuprofens,
beispielsweise in einem Doppelschneckenextruder. Die Temperatur
des Ibuprofens im Extruderzylinder liegt bevorzugt im Bereich von
66–96°C, bevorzugt
70–82°C.
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Wenn
das NSAIM im Wesentlichen vollständig
geschmolzen ist, wird eine Flüssigkeit
gebildet. Das NSAIM wird vollständig
geschmolzen, so dass auf das Kühlen
hin eine einzige kontinuierliche Phase des NSAIM gebildet wird.
Das Sprengmittel wird mit dem geschmolzenen NSAIM entweder vor dem
Schmelzen oder nach dem Schmelzvorgang kombiniert. Das Sprengmittel
ist im Allgemeinsten in der Ibuprofenschmelze unlöslich und
es wird eine Dispersion des festen Sprengmittels innerhalb der flüssigen Schmelze
hergestellt. Die Dispersion wird so gemischt, dass das Sprengmittel
einheitlich oder homogen mit dem geschmolzenen NSAIM kombiniert
wird. Eine einheitliche Mischung wird dadurch gebildet. Man lässt die
Mischung durch Verfahren abkühlen,
die im Folgenden besprochen werden, bis ein Feststoff hergestellt
worden ist. Während
die Mischung sich abkühlt,
wird sie viskoser. Das NSAIM, das erstarrt, wird dann zu Schmelzgranulat
geformt. So bedeutet „erstarrtes
Schmelzgranulat",
wie es hier verwendet wird, Granulat, das durch Kombinieren des NSAIM
in vollständig
geschmolzener Form mit einem Sprengmittel und anderen wahlweisen
Tablettierträgern, Kühlen auf
eine Temperatur unterhalb des Schmelzpunkts des NSAIM und Bilden
der festen Masse zu Granulat gebildet wird. Die granuläre Zusammensetzung
umfasst mehrere derartige Granulate.
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Man
lässt die
Schmelze auf irgend eine Art und weise erstarrt, die sich als geeignet
erwiesen hat. Dies umfasst sowohl das schnelle Kühlen als auch das langsame
Kühlen.
Beispielsweise kann dem geschmolzenen NSAIM gestattet werden, sich über Nacht
bei normalen Temperaturen oder in einem gekühlten Gefäß abzukühlen. Das geschmolzene NSAIM
kann auf Kühlschalen
aufgegossen werden, die feststehend sein können oder sich kontinuierlich
bewegen. Feststehende Schalen können
in Kühlräume hineingestellt
werden. Sich bewegende Schalen oder Bänder können zusätzlich Kühlvorrichtungen, wie beispielsweise
gekühltes
Wasser, aufweisen. Die gekühlte
Schmelze bildet einen Feststoff und kann vom Band abgeschabt oder
aufgefangen werden, während
es von einem Ende eines sich kontinuierlich bewegenden Bands abfällt.
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Die
erstarrte Schmelze, die das Sprengmittel enthält, kann durch mehrere Verfahren
zu Granulat geformt werden. Beispielsweise kann sie zu Granulat
pulverisiert werden. Sie kann gemahlen und/oder gesiebt werden.
Sie kann auch durch ein Sprühgerät wie beispielsweise
einen Sprühturm
oder Sprühgranulator
hindurchgeführt
werden, wobei man das geschmolzene Material aus einer Öffnung in
einen Strom gekühlter
Luft sprüht,
sich verfestigen/erstarren/lässt
und dann auffängt.
Wenn das geschmolzene NSAIM extrudiert wird, so kann das Extrudat
gekühlt
und dann auf das Mahlen und/oder Sieben hin in Stücke geeigneter
Größe zerbrochen
werden. Als Alternative kann das Extrudat durch Löcher extrudiert
und in Granulat geeigneter Größe für das Tablettieren
zerhackt werden.
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Das
NSAIM bildet in dem Granulat eine kontinuierliche Phase. Das bedeutet,
dass die kristalline Struktur des NSAIM nicht durch eine andere
kristalline Struktur unterbrochen wird. Dies kann beispielsweise
vorkommen, wenn das NSAIM nur teilweise geschmolzen ist, wo die
kristalline Struktur des geschmolzenen NSAIM durch nichtgeschmolzenes
NSAIM unterbrochen wird, so dass das NSAIM keine einzige kristalline Struktur
aufweist. Die kristalline Struktur des erstarrten geschmolzenen
NSAIM ist von der kristallinen Struktur von ungeschmolzenem NSAIM
beispielsweise bezüglich
der Teilchengröße verschieden.
So liegt in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
das NSAIM in einem einzigen kristallinen Zustand vor und so umfasst die
kontinuierliche NSAIM-Phase eine einzige kristalline Phase des NSAIM.
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Obwohl
es zum Durchführen
der vorliegenden Erfindung nicht notwendig ist, kann die gepresste
Tablettenzusammensetzung zusätzliche
Träger
umfassen.
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Beispielsweise
kann die Zusammensetzung einen Anteil an wasserlöslichem oder wasserunlöslichem Verdünnungsmittel
umfassen. Geeignete wasserlösliche
Verdünnungsmaterialien
umfassen die Zuckeralkohole (beispielsweise Xylit, Sorbit, Mannit,
Erythrit), Zucker (wie Saccharose, Fruktose, Lactose, Dextrose),
Cyclodextrin, Maltodextrin und Salze organischer Säuren (z.B.
Natriumcitrat und Kaliumcitrat). Lactose, Natriumcitrat und Kaliumcitrat
sind besonders bevorzugte wasserlösliche Verdünnungsmittel. Geeignete wasserunlösliche Verdünnungsmaterialien
umfassen Cellulosederivate (wie beispielsweise mikrokristalline
Cellulose), Stärke
und Derivate derselben (wie beispielsweise vorgelatinierte Stärke), Dicalciumphosphat,
Tricalciumphosphat, Calciumsulfat, Calciumcarbonat. Mikrokristalline
Cellulose und Dicalciumphosphat sind bevorzugte wasserunlösliche Verdünnungsmittel.
In einer Tablette, die zum Dispergieren in Wasser vor der Verabreichung geeignet
ist, kann das Niveau an Verdünnungsmittel
ziemlich hoch, beispielsweise bis zu 50 Gew.-% (wie beispielsweise
0–50 Gew/Gew.-%,
bevorzugt 0–40
Gew/Gew.-%), auf
das Gewicht der Zusammensetzung bezogen, um die erwünschten
Dispergiereigenschaften zu erreichen. Bevorzugt bildet das Verdünnungsmittel
in Tabletten zur oralen Verabreichung nicht mehr als 25 Gewichts-%,
auf die Zusammensetzung bezogen (z.B. 0–25 Gew/Gew.-%), da es zu den
Kosten der Zusammensetzung und zu den Herstellungskosten beiträgt. So kann,
um die Kosten zu minimieren, es vorgezogen werden, das Verdünnungsmittel
der Zusammensetzung in einer Menge von 0–20 Gewichts-%, auf die Zusammensetzung
bezogen, noch bevorzugter von 0–10 Gew/Gew.-%,
zuzusetzen. Liegt es vor, so kann es bevorzugt bis zu einem Ausmaß von 0,1–25 Gewicht-%, auf
die Zusammensetzung bezogen, noch bevorzugter 0,1–20 Gew/Gew.-%,
noch weiter bevorzugt 0,1–10 Gew/Gew.-%,
und am bevorzugtesten 1–5
Gewicht-%, auf die Zusammensetzung bezogen, verwendet werden.
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Das
Verdünnungsmittel
kann bevorzugt einen basischen Bestandteil wie beispielsweise ein
Alkalimetallsalz, beispielsweise ein Alkalimetallcarbonat, -bicarbonat
oder -citrat umfassen, das bis zu einem Ausmaß von bis zu 50 Gewicht-% (z.B.
im Bereich von 1–50
Gewicht-%), bevorzugt bis zu 40 Gewicht-% (z.B. im Bereich von 1–40 Gewicht-%),
auf die Zusammensetzung bezogen (noch bevorzugter 2–35 Gew/Gew.-%
und am bevorzugtesten 10–20
Gew/Gew.-%) vorliegen. Bevorzugt ist das Alkalisalz Natrium oder
Kalium. Des Weiteren ist das Salz bevorzugt ein Citrat-, Carbonat-
oder Bicarbonatsalz von Natrium oder Kalium, noch bevorzugter Natriumbicarbonat
oder -citrat. Das Verhältnis
von NSAIM (insbesondere Ibuprofenmedikament) zum Alkalimetallsalz
kann im Bereich von 100:1 bis 1:1 Gewichtsteilen, bevorzugt 5:1
bis 1:1 Gewichtsteilen liegen. Bevorzugt wird das Alkalimetallsalz
in irgendeiner Menge von bis zu einer äquimolaren Menge bezüglich des NSAIM
(z.B. Ibuprofen) eingearbeitet. Geeigneterweise wird eine submolare
Menge Alkalimetallsalz eingearbeitet. So kann die Alkalimetallverbindung
bis zu 100 Gew/Gew.-%, auf das NSAIM bezogen, bevorzugt 50 Gew/Gew.-%,
noch bevorzugter bis zu 10 Gew/Gew.-%, auf das NSAIM bezogen, bilden.
Bei einer bevorzugten erfindungsgemäßen gepressten Tablette ist
das NSAIM (insbesondere ein Ibuprofenmedikament) eine Mischung mit
dem Alkalimetallsalz. Das Alkalimetallsalz wird bevorzugt in die
extragranuläre
Komponente zum Mischen mit der granulären Komponente vor dem Pressen
zu einer Tablette eingearbeitet.
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Die
granuläre
Komponente kann auch ein Tensid in einer Menge umfassen, die für die Eigenschaften des
Tensids geeignet ist, bevorzugt 0,05–10 Gewichts-%, auf die Zusammensetzung
bezogen. Bevorzugte Tenside sind Natriumlaurylsulfat und Poloxamer.
Sie können
bis zu einem Ausmaß von
0,05–8
Gewichts-% (bevorzugt 0,1–5
Gewichts-%, noch bevorzugter 0,2–2 Gewichts-%), auf die Zusammensetzung
bezogen, verwendet werden.
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Eine
bevorzugte granuläre
Komponente umfasst ein NSAIM (bevorzugt Ibuprofen), ein Sprengmittel, ein
Tensid und wahlweise ein Verdünnungsmittel.
Eine des Weiteren bevorzugte granuläre Komponente besteht im Wesentlichen
aus einem NSAIM (bevorzugt Ibuprofen), einem Sprengmittel und einem
Tensid. Eine noch weiter bevorzugte granuläre Komponente besteht im Wesentlichen
aus einem NSAIM (bevorzugt Ibuprofen), einem Sprengmittel, einem
Tensid und einem Verdünnungsmittel.
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Das
Schmelzgranulat in der granulären
Zusammensetzung weist bevorzugt eine durchschnittliche Teilchengröße im Bereich
von 10–2000 μm, noch bevorzugter
50–1000 μm und am
bevorzugtesten 100–400 μm auf. Wertvolle
Ergebnisse werden dann erreicht, wenn die Schüttdichte des Schmelzgranulats
im Bereich von 0,1–1
gml–1,
noch bevorzugter 0,3–0,6
gml–1 liegt.
Noch weiter bevorzugte Eigenschaften werden dann erhalten, wenn
die Klopfdichte im Bereich von 0,3–0,7 gml–1 (noch
bevorzugter 0,4–0,6
gml–1)
liegt.
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Bei
einer erfindungsgemäßen Zusammensetzung
wird es vorgezogen, dass die granuläre Komponente des Schmelzgranulats
mit einer extragranulären
Komponente kombiniert wird. Bevorzugt umfasst die Zusammensetzung
eine granuläre
Komponente in einer Menge von 60–99,95% (noch bevorzugter 70–99,9 Gewichts-%,
insbesondere 75–99,9
Gewichts-%, insbesondere 80–99,9%
und am bevorzugtesten 95–99,9
Gewichts-%) und 0,05–40%
extragranuläre
Komponente (bevorzugt 0,1–30%,
insbesondere 01–25%,
spezifischerweise 0,1–20%
und am bevorzugtesten 0,1–5%)
auf das Gewicht der Zusammensetzung bezogen.
-
Die
extragranuläre
Komponente umfasst die Bestandteile, die in die gepresste Tablette
eingearbeitet sind, die nicht im erstarrten Schmelzgranulat enthalten
sind. Sie können
mit dem Schmelzgranulat gleichzeitig oder in sequentiellen Stufen
im Verfahren zum Herstellen der Tabletten gemischt werden. Ein besonderer
Vorteil der vorliegenden Erfindung besteht bevorzugt darin, dass
alle Bestandteile der extragranulären Komponente mit der granulären Komponente
gleichzeitig kombiniert werden und auch darin, dass kein signifikantes
Verarbeiten der Bestandteile der extragranulären Komponente vor dem Kombinieren
mit der granulären
Komponente erforderlich ist. Die gepresste Tablette umfasst eine
einheitliche Mischung von granulärer
Komponente und extragranulärer
Komponente. Die extragranuläre
Komponente ist geeigneterweise gleichmäßig durch die Zusammensetzung
hindurch verteilt.
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Eine
bevorzugte erfindungsgemäße gepresste
Tablettenzusammensetzung umfasst:
- a) 60–99 Gew.-%
der Zusammensetzung an granulärer
Komponente, wobei die granuläre
Komponente 0,005–1 Gewichtsteile
Sprengmittel pro Gewichtsteil des nichtsteroidalen entzündungshemmenden
Arzneimittels umfasst; und
- b) 0,05–40
Gew.-% der Zusammensetzung an extragranulärer Komponente.
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Bevorzugt
liegt das Siliciumdioxid in der extragranulären Komponente vor. Des Weiteren
liegt das Siliciumdioxid in der extragranulären Komponente bis zu einem
Ausmaß von
0,1–3%,
noch bevorzugter 0,2–2%, auf
das Gewicht der Zusammensetzung bezogen, vor.
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Wahlweise
kann ein Gleitmittel in die extragranuläre Komponente zum Mischen mit
der granulären Komponente
eingearbeitet werden. Herkömmliche
Gleitmittel für
Ibuprofentabletten können
verwendet werden, beispielsweise Stearinsäure, Natriumlaurylsulfat, Polyethylenglycol,
Pflanzenhartfett, Natriumstearylfumarat, Magnesiumstearat oder Calciumstearat.
Diese können
in einer Menge von 0,05–5
Gew.-%, bevorzugt 0,1–2
Gew.-%, auf die Zusammensetzung bezogen, vorliegen. Antiadhärenten,
wie beispielsweise Talk, können
des Weiteren in einer Menge von bis zu 4 Gew.-%, auf die Dosierform
bezogen, beispielsweise 0,5–2 Gew.-%,
auf die Dosierform bezogen, bevorzugt als Teil der extragranulären Komponente,
eingearbeitet werden.
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Eine
vorteilhafte erfindungsgemäße Tablettenzusammensetzung
umfasst eine extragranuläre
Komponente umfassend Siliciumdioxid und ein Gleitmittel. Dies kann
eine innige Mischung mit der granulären Komponente vor dem Pressen
zu einer Tablette bilden. Bevorzugt besteht die extragranuläre Komponente
im Wesentlichen aus Siliciumdioxid und einem Gleitmittel in einem
Verhältnis
von einem Gewichtsteil Siliciumdioxid zu 0,5–5 Gewichtsteilen Gleitmittel,
noch bevorzugter 0,5–2
Gewichtsteilen Gleitmittel.
-
Obwohl
für die
Herstellung von erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
nicht erforderlich, kann die Dosierform, falls erwünscht, des
Weiteren Tablettierträger
wie beispielsweise ein pressbares Verdünnungsmittel umfassen. Dieses
kann in dem Schmelzgranulat (wie oben besprochen) enthalten sein
oder es kann mit den extragranulären
Bestandteilen vor dem Pressen als Teil der extragranulären Komponente
kombiniert werden oder es kann wie erwünscht in beide Komponenten
eingearbeitet werden. Beispiele derartiger pressbarer Verdünnungsmittel
umfassen ein oder mehrere eines Cellulosederivats (wie beispielsweise
mikrokristalline Cellulose), Stärke
und Derivate derselben (z.B. vorgelatinisierte Stärke), lösliche Zucker
(z.B. Lactose, Fructose, Dextrose, Saccharose, Dextrin), Zuckeralkohole
(z.B. Xylit, Sorbit, Mannit, Erythrit), Natriumchlorid, Dicalciumphosphat,
Tricalciumphosphat, Calciumsulfat, Mannit, Sorbit, Cyclodextrin
und Maltodextrin und Salze organischer Säuren (z.B. Natriumcitrat und
Kaliumcitrat). Mikrokristalline Cellulose und die Salze organischer Säuren werden,
wie oben besprochen, bevorzugt.
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Falls
er für
das Tablettieren eines Arzneimittels geringer Dosis erforderlich
ist, kann das Verdünnungsmaterial
bis zu 80 Gew.-%. auf die Zusammensetzung bezogen, bilden. Bevorzugt
wird es bis zu einem Ausmaß von
0–30 Gew.-%,
auf die Zusammensetzung bezogen, und noch bevorzugter 0–20%, auf
die gesamte Zusammensetzung bezogen, verwendet. Falls erwünscht, kann
das Verdünnungsmittel
in einer Menge von bis zu 30 Gew.-%, auf die extragranuläre Komponente
bezogen, zugesetzt werden, obwohl es zum Minimieren der Größe und Kosten
der Dosierform wünschenswert
ist, eine Mindestmenge derartiger zusätzlicher Träger einzuarbeiten. Dementsprechend
kann das Verdünnungsmittel,
wird es angewendet, geeigneterweise in die extragranuläre Komponente
im Bereich von bis zu 20 Gew.-% (d.h. 0,1–20%), bevorzugt 0,1–15%, noch
bevorzugter 0,1–10%,
wünschenswerterweise
1–5 Gew.-%,
eingearbeitet werden. Wie oben besprochen, kann das Verdünnungsmittel
in der granulären
Komponente beispielsweise 0–20%
(wie beispielsweise 0,1–20%), auf
das Gewicht der Zusammensetzung bezogen und/oder in der extragranulären Komponente,
beispielsweise 0–20%
(wie beispielsweise 0,1–20%)
auf das Gewicht der Zusammensetzung bezogen, vorliegen.
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Andere
herkömmliche
Tablettierträger,
die dem mit dem Stand der Technik vertrauten Fachmann bekannt sind,
können
in die gepresste Tablettenzusammensetzung erfindungsgemäß wie erwünscht eingearbeitet
werden, obwohl man sich im Klaren darüber sein wird, dass ein Hauptvorteil
der vorliegenden Erfindung darin besteht, dass die Anzahl von Trägern, die
zum Erreichen einer schnell zerfallenden Tablette mit guten Löslichkeitseigenschaften
erforderlich ist, minimal ist.
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Eine
bevorzugte gepresste Tablettenzusammensetzung umfasst eine innige
Mischung von:
- a) einer granulären Komponente
umfassend eine erstarrte Schmelze eines Ibuprofenmedikaments enthaltend
ein Sprengmittel, das homogen darin dispergiert ist; und
- b) 0,05–5,0%
Siliciumdioxid, auf das Gewicht der Zusammensetzung bezogen.
-
Bei
einer noch weiter bevorzugten gepressten erfindungsgemäßen Tablettenzusammensetzung
wird eine gepresste Mischung bereitgestellt von:
- a)
erstarrtem Schmelzgranulat umfassend 70–97% Ibuprofen, auf das Gewicht
des Granulats bezogen (bevorzugt 70–95 Gew.-%), 3–25% Croscarmellose-Natrium, auf das
Gewicht des Granulats bezogen (bevorzugt 5–20 Gew.-%) und 0–20% Verdünnungsmittel,
auf das Gewicht des Granulats bezogen (bevorzugt 8–16 Gew.-%)
einheitlich darin dispergiert, wobei das Ibuprofen in einer kontinuierlichen
Phase vorliegt;
- b) 0,05–5,0
Gew/Gew.-% Siliciumdioxid; und wahlweise
- c) einem Gleitmittel.
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Bei
einer noch weiter bevorzugten erfindungsgemäßen Zusammensetzung wird bevorzugt
als innige Mischung Folgendes bereitgestellt:
- a)
90–99,95%
granuläre
Komponente, auf das Gewicht der Zusammensetzung bezogen, wobei die
granuläre
Komponente erstarrtes Schmelzgranulat von Ibuprofen umfasst, das
Croscarmellose-Natrium und wahlweise ein darin einheitlich dispergiertes
Verdünnungsmittel
enthält, wobei
das Ibuprofen in einer einzigen kontinuierlichen Phase und in einer
Menge von 70–99
Gew.-%, auf die Zusammensetzung bezogen, vorliegt, wobei das Croscarmellose-Natrium
in einer Menge von 1–25
Gew.-%, auf die Zusammensetzung bezogen, vorliegt, und das Verdünnungsmittel
in einer Menge von 0–20
Gew.-%, auf die Zusammensetzung bezogen, vorliegt; und
- b) 0,05%–10%
extragranuläre
Komponente, auf das Gewicht der Zusammensetzung bezogen, umfassend:
- i) 0,1–3%
Gleitmittel, auf das Gewicht der Zusammensetzung bezogen; und
- ii) 0,05–2%
Siliciumdioxid, auf das Gewicht der Zusammensetzung bezogen.
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Eine
vorteilhafte gepresste erfindungsgemäße Tablettenzusammensetzung
umfasst eine einheitliche Mischung:
- a) einer
granulären
Komponente umfassend:
- i) 70–90%
Ibuprofen, auf das Gewicht der Zusammensetzung bezogen, wobei das
Ibuprofen als kontinuierliche Phase vorliegt;
- ii) 8–20%
Croscarmellose-Natrium, auf das Gewicht der Zusammensetzung bezogen;
- iii) 0–20%
Verdünnungsmittel,
auf das Gewicht der Zusammensetzung bezogen; und
- b) eine extragranuläre
Komponente enthaltend:
- iv) 0,5%–2%
Stearinsäure
oder eines Salzes derselben, auf das Gewicht der Zusammensetzung
bezogen;
- v) 0,1–2,5%
Siliciumdioxid, auf das Gewicht der Zusammensetzung bezogen
wobei
die Summe der Komponenten (i) bis (v) größer als 99 Gew.-%, auf die
Zusammensetzung bezogen, ist.
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Noch
bevorzugter besteht die granuläre
Komponente im Wesentlichen (d.h. mehr als 98%, auf das Gewicht der
Zusammensetzung bezogen) aus Ibuprofen, Croscarmellose-Natrium und einem
Verdünnungsmittel (bevorzugt
einem Salz (z.B. einem Alkalimetallsalz) einer organischen Säure oder
mikrokristalliner Cellulose). Bei einer noch weiter vorteilhaften
Zusammensetzung besteht die granuläre Komponente im Wesentlichen
aus Ibuprofen, Croscarmellose-Natrium und einem Tensid. Besondere
Vorteile werden auch dann erreicht, wenn die granuläre Komponente
im Wesentlichen aus Ibuprofen, Croscarmellose-Natrium, einem Verdünnungsmittel
(bevorzugt mikrokristalliner Cellulose oder einem Alkalimetallsalz
einer organischen Säure)
und einem Tensid (bevorzugt Natriumlaurylsulfat oder einem Poloxamer)
besteht. Beispielsweise kann eine vorteilhafte Zusammensetzung im
Wesentlich aus (d.h. mehr als 98%, auf das Gewicht der Zusammensetzung
bezogen) einer einheitlichen Mischung von 75–95% Ibuprofen, auf das Gewicht
der granulären
Zusammensetzung bezogen, 5–20%
Sprengmittel, auf das Gewicht der granulären Zusammensetzung bezogen,
und 0–20%
Verdünnungsmittel,
auf das Gewicht der granulären
Zusammensetzung bezogen, bestehen, wobei die Zusammensetzung erstarrte
Schmelzgranulate von Ibuprofen umfasst und das Ibuprofen als einzige
kontinuierliche Phase vorliegt.
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Die
erfindungsgemäße gepresste
Tablettenzusammensetzung kann, falls erwünscht, andere verträgliche pharmakologisch
aktive Bestandteile und/oder Verstärkungsmittel enthalten. So
kann die Dosierform beispielsweise irgendeinen anderen Bestandteil
enthalten, der allgemein in einer Zusammensetzung verwendet wird,
die zum Behandeln von Schmerzen, Entzündung und/oder Fieber nützlich ist,
beispielsweise Koffein oder andere Xanthinderivate, ein anderes
schmerzstillendes Mittel, beispielsweise Kodein, ein Skelettmuskelrelaxans:
ein Antihistamin (z.B. Acrivastin, Astemizol, Azatadin, Azelastin,
Bromodiphenhydramin, Brompheniramin, Carbinoxamin, Cetirizin, Chlorpheniramin,
Cyproheptadin, Dexbromopheniramin, Dexchloropheniramin, Diphenhydramin,
Ebastin, Ketotifen, Lodoxamid, Loratidin, Levocabastin, Mequitazin,
Oxatomid, Phenindamin, Phenyltoloxamin, Pyrilamin, Setastin, Tazifyllin,
Ternelastin, Terfenidin, Tripelennamin oder Triprolidin (bevorzugt
werden nichtsedative Antihistamine verwendet); ein Dekongestionsmittel
(z.B. Pseudoephedrin, Phenylpropanolamin und Phenylephrin); einen
Hustensuppressor (z.B. Caramiphen, Kodein oder Dextromethorpan);
und/oder ein Expektorans (z.B. Guaifenesin, Kaliumcitrat, Kaliumguaiacolsulfonat,
Kaliumsulfat und Terpinhydrat).
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Derartige
zusätzliche
aktive Bestandteile und/oder Verstärkungsmittel können in
die Schmelzgranulate oder in die extragranuläre Komponente eingearbeitet
werden, die mit dem Schmelzgranulat vor der Formulierung zu einer
gepressten Tablette kombiniert wird.
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Die
vorliegende Erfindung bietet auch eine Zusammensetzung umfassend
eine granuläre
Komponente bestehend im Wesentlichen aus einer einheitlichen Mischung
eines niedrigschmelzenden NSAIM (insbesondere eines Ibuprofenmedikaments)
und von Croscarmellose-Natrium
in Form eines erstarrten Schmelzgranulats.
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Bei
einer weiteren Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung wird ein
Granulat bereitgestellt, umfassend mehrere erstarrte Schmelzgranulate,
wobei die Granulate eine kontinuierliche Phase von Ibuprofen umfassen
und im Wesentlichen aus einer einheitlichen Mischung von 70–95% Ibuprofen,
auf das Gewicht des Granulats bezogen, 5–20% Sprengmittel, auf das
Gewicht des Granulats bezogen, und 0–20% Verdünnungsmittel, auf das Gewicht
des Granulats bezogen, besteht. Ein bevorzugtes Merkmal des Granulats
ist der weitere Einschluss eines Tensids.
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Ibuprofen
und seine Derivate sind primär
entzündungshemmende,
schmerzstillende und fiebersenkende Mittel, sind jedoch auch für andere
therapeutische Anwendungen vorgeschlagen worden, einschließlich der
Behandlung von peridentalem Knochenverlust, Juckreiz und Alzheimer-Krankheit.
Die erfindungsgemäßen Dosierformen
sind deshalb zur Verwendung bei der Behandlung bei allen therapeutischen
Anwendungen indiziert, bei denen Ibuprofen wirksam ist, einschließlich rheumatoider
Arthritis, Osteoarthrose, Bechterew-Krankheit, seronegativen Gelenkerkrankungen,
periartikulären
Beschwerden und Weichteilverletzungen. Sie können auch bei der Behandlung
von postoperativen Schmerzen, postpartalen Schmerzen, Zahnschmerzen,
Dysmenorrhoe, Kopfschmerzen, Migräne, Rheumaschmerzen, Muskelschmerzen,
Rückenschmerzen, Neuralgie
und/oder Skelettmuskelschmerzen oder den mit Folgendem verbundenen
Schmerzen oder Leiden verwendet werden: Atemwegsinfekte, Erkältungen
oder Grippe, Gicht oder morgendliche Steifheit.
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Dementsprechend
wird bei einer anderen Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung
eine erfindungsgemäße Zusammensetzung
zur Verwendung bei der Behandlung von Schmerzen und/oder Entzündung und/oder
Fieber bereitgestellt. Des Weiteren bietet die Erfindung auch ein
Verfahren zum Behandeln von Schmerzen und/oder Entzündung und/oder
Fieber umfassend das Verabreichen einer erfindungsgemäßen Zusammensetzung
einem Säuger,
der deren bedarf.
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Einheitsdosen
für die
wirksame Therapie sind den mit dem Stand der Technik vertrauten
Fachleuten für
jedes NSAIM bekannt. Beispielsweise können sie das NSAIM bis zu einem
Ausmaß von
5 mg, 10 mg, 12,5 mg, 25 mg, 50 mg, 100 mg, 150 mg, 200 mg, 250
mg, 300 mg, 350 mg, 400 mg, 500 mg, 600 mg und 800 mg umfassen.
Wo Derivate angewendet werden, werden die genauen Einheitsdosen
normalerweise so gewählt, dass
die äquivalenten
oben angegebenen NSAIM-Dosen erhalten werden. Für die hier beschriebenen Behandlungen
beträgt
die maximale tägliche
Dosis von Ibuprofen im Allgemeinen 3200 mg. Eine einzige tägliche Einheitsdosis
kann 100 mg sein. Bevorzugte Einheitsdosen liegen im Bereich von
100–400
mg, noch bevorzugter 100–300
mg und insbesondere 200 mg Ibuprofen. Die maximale tägliche Dosis
von Flurbiprofen ist gewöhnlich
300 mg. Eine einzige Einheitsdosis kann 12,5 mg sein. Bevorzugte
Einheitsdosen liegen im Bereich von 12,5–150 mg, noch bevorzugter 25–100 mg
und insbesondere 50 mg Flurbiprofen. Die maximale tägliche Dosis
von Naproxen ist im Allgemeinen 1500 mg. Eine einzige tägliche Einheitsdosis
kann 125 mg sein. Bevorzugte Einheitsdosen liegen im Bereich von
220–750 mg,
noch bevorzugter 220–500
mg und insbesondere 220–250
mg Naproxen. Die maximale tägliche
Dosis von Ketoprofen ist im Allgemeinen 200 mg. Eine einzige Einheitsdosis
kann 25 mg sein. Bevorzugte Einheitsdosen liegen im Bereich von
25–100
mg, noch bevorzugter 25–75
mg und insbesondere 50 mg Ketoprofen.
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Die
gepresste Tablettenzusammensetzung umfasst bevorzugt eine Kombination
der granulären
Komponente mit einer extragranularen Komponente umfassend Siliciumdioxid
und wahlweise ein Gleitmittel. Diese Kombination kann die Form einer
einheitlichen oder homogenen Schmelze annehmen, die in der Lage
ist, mit anderen Bestandteilen, wie erwünscht, gemischt und zu Tabletten
gepresst zu werden. Die Tablettenzusammensetzung kann geschluckt
oder vor dem Einnehmen in Wasser dispergiert werden. Bevorzugt setzt
die Tablettenzusammensetzung das Ibuprofenmedikament im Magen oder
im Magen-Darm-Kanal frei.
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Bei
einer weiteren Ausgestaltung bietet die vorliegende Erfindung ein
Siliciumdioxid nach Anspruch 18.
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Bei
noch einer weiteren Ausgestaltung bietet die vorliegende Erfindung
ein Verfahren zur Herstellung einer gepressten Tablettenzusammensetzung
enthaltend ein nichtsteroidales entzündungshemmendes Arzneimittel
mit einem Schmelzpunkt im Bereich von 30–300°C, dadurch gekennzeichnet, dass
man:
- a) das Arzneimittel in vollständig geschmolzener
Form mit einem Sprengmittel zu einer einheitlichen Mischung kombiniert;
- b) die Mischung zu einer erstarrten Schmelze abkühlt;
- c) die erstarrte Schmelze zu einem Granulat formt;
- d) das Granulat gegebenenfalls mit einem extragranulären Träger unter
Bildung einer Tablette verpresst.
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Das
Sprengmittel kann der einzige Bestandteil sein, der in die NSAIM-
(bevorzugt Ibuprofen-) Schmelzgranulate eingearbeitet wird, oder
es kann mit einem Verdünnungsmittel
und gegebenenfalls einem Tensid und anderen Tablettierträgern kombiniert
werden. Dementsprechend kann die granuläre Zusammensetzung im Wesentlichen
aus (d.h. mehr als 98 Gewichts-%, auf die Zusammensetzung bezogen)
einem Ibuprofenmedikament und Sprengmittel bestehen, oder sie kann
aus einem Ibuprofenmedikament, einem Sprengmittel, einem Verdünnungsmittel
und gegebenenfalls einem Tensid bestehen. So können das Verdünnungsmittel
und gegebenenfalls das Tensid mit dem Sprengmittel und dem Arzneimittel
in vollständig
geschmolzener Form kombiniert werden. Eine erfindungsgemäße Tablettenzusammensetzung
kann durch Einarbeiten von Siliciumdioxid und gegebenenfalls anderen
Trägern
innerhalb der zu tablettierenden Zusammensetzung bevorzugt unter
Bildung einer Pulvermischung, gefolgt vom Verpressen zu Tabletten
hergestellt werden.
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Das
oben erwähnte
Verfahren kann auf eine Anzahl verschiedener Arten und Weisen durchgeführt werden.
Bei einem Verfahren wird das NSAIM in einem geeigneten Gefäß erhitzt,
bis es geschmolzen ist. Das Sprengmittel kann dann der geschmolzenen
Masse zugegeben und gründlich
damit unter Bildung einer homogenen Mischung vermischt werden. Gegebenenfalls
können
zusätzliche
Träger
ebenfalls gleichzeitig oder sequentiell in das geschmolzene NSAIM
eingemischt werden. Die geschmolzene Mischung kann dann in ein geeignetes
Kühlsystem,
beispielsweise auf ein gekühltes
Band, abgegeben werden, das sich kontinuierlich drehen und die gekühlte Schmelze
an eine Zerkleinerungsvorrichtung wie beispielsweise eine Kratzstange und/oder
eine Mühle
abgeben kann.
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Bei
einem weiteren Verfahren kann das nichtsteroidale entzündungshemmende
Arzneimittel mit dem Sprengmittel und wahlweise Tablettierträgern, z.B.
einem Verdünnungsmittel,
kombiniert und dann zusammen erhitzt werden, bis das nichtsteroidale
entzündungshemmende
Arzneimittel vollständig
geschmolzen ist. Bei noch einem weiteren Verfahren werden das NSAIM
und das Sprengmittel kombiniert und zusammen erhitzt, bis das NSAIM
vollständig
geschmolzen ist und irgendwelche weiteren erwünschten Tablettierträger einheitlich mit
der Mischung vermischt sind.
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Bei
einem anderen Verfahren werden das NSAIM und das Sprengmittel in
ein System vom Extrudertyp gegeben (nachdem sie bevorzugt zuerst
durch Zusammenmischen kombiniert worden sind). Die Materialien werden
in dem Extruder erhitzt und gemischt, bis das NSAIM vollständig geschmolzen
ist und eine einheitliche Mischung hergestellt worden ist. Das NSAIM
und das Sprengmittel werden extrudiert und das Extrudat wird gekühlt. Bevorzugt
werden das NSAIM und das Sprengmittel in einem Doppelschneckenextruder
extrudiert. Die extrudierte heiße
Masse (die das NSAIM und Sprengmittel umfasst) bildet eine agglomerierte
Masse, die aufgefangen und gegebenenfalls unter Bildung von Granulaten
gemahlen werden kann.
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Bei
einem weiteren Verfahren können
das NSAIM und das Sprengmittel nach dem Erhitzen oder der Wärmeextrusion
durch Einspeisen in einen Sprühturmtrockner
gekühlt,
indem die geschmolzene Masse in den Weg einer Strömung von
kalter Luft gesprüht
und die getrocknete feste Masse aufgefangen wird.
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Die
granuläre
Komponente kann direkt in Abwesenheit einer extragranulären Komponente
tablettiert werden, oder sie kann mit einer extragranulären Komponente
kombiniert und in eine Tablettiermaschine eingespeist werden, um
zu Tabletten verpresst zu werden. Bevorzugt umfasst die extragranuläre Komponente
Siliciumdioxid und wahlweise ein Gleitmittel. Des Weiteren umfasst
die extragranuläre
Komponente bevorzugt Siliciumdioxid und ein Gleitmittel.
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Bei
einer bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung wird
ein Verfahren zum Herstellen einer granulären Ibuprofenzusammensetzung
bereitgestellt, das das Schmelzen eines Ibuprofenmedikaments (bevorzugt
Ibuprofen), das Einarbeiten eines Sprengmittels einheitlich in das
geschmolzene Ibuprofenmedikament, das Abkühlenlassen des Ibuprofenmedikaments
unter Bildung eines Feststoffs und das Zerkleinern der Schmelze
unter Bildung einer granulären
Zusammensetzung umfasst. Das Sprengmittel wird so allgemein mit dem
Ibuprofenmedikament unter Bildung einer einheitlichen Mischung von
festem Sprengmittel in der flüssigen Ibuprofenmedikamentschmelze
vor dem Kühlen
kombiniert.
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Die
gepresste erfindungsgemäße Tablettenzusammensetzung
kann gegebenenfalls mit einer Filmbeschichtung, beispielsweise auf
der Basis eines herkömmlichen
Cellulosepolymers, wie beispielsweise Hydroxypropylmethylcellulose,
oder einer herkömmlichen
Zuckerbeschichtung, beispielsweise auf der Basis von Saccharose
oder Lactose, beschichtet werden.
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Gegebenenfalls
kann die granuläre
Zusammensetzung mit einer Fließsäure wie
beispielsweise Siliciumdioxid kombiniert und in Kapseln eingefüllt werden.
Vorteilhafte Lösungsergebnisse
können
erhalten werden. Dies fällt
nicht innerhalb des Umfangs der vorliegenden Erfindung.
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Die
Erfindung wird durch folgende Beispiele veranschaulicht. Für die Beispiele
ist das racemische Ibuprofen und das racemischen Flurbiprofen von
Knoll Pharma, Nottingham, GB, erhältlich; kolloidales Siliciumdioxid
(auch als kolloidales Silicium(IV)oxid bezeichnet) ist von Degussa,
Frankfurt, DE, unter der Handelsbezeichnung Aerosil 200 erhältlich;
Croscarmellose-Natrium ist von der FMC Corporation, Brüssel, BE,
unter der Handelsbezeichnung Ac-Di-Sol erhältlich; und Natriumstärkeglycolat
ist von Edward Mendell, Reigate, GB, unter der Handelsbezeichnung
Explotab erhältlich;
Poloxamer ist von BASF, DE, unter der Handelsbezeichnung Pluronic
F68 erhältlich;
Dicalciumphosphat ist unter der Handelsbezeichnung Emcompress erhältlich;
Rhizinushartöl
ist von BASF, DE, unter der Handelsbezeichnung Cremophor RH40 erhältlich,
mikrocristalline Cellulose ist von der FMC Corporation, Brüssel, BE,
unter der Handelsbezeichnung Avicel PH 101 erhältlich.
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Lösungsmessungen
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Der
Lösungsvorgang
wurde unter Anwendung der im US-Arzneibuch
Band 23, Seite 1791, beschriebenen Lösungsmethode mit Apparat 2
unter Anwendung von Schaufeln bei 50 UpM und einem Phosphatpuffer (mit
einem pH-Wert von 7,2 und/oder einem pH-Wert von 6,0 und/oder einem
pH-Wert von 5,8 ausgewählt) gemessen.
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Messung der
Zerreiblichkeit
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Dieser
Test bezüglich
der Robustheit der Tablette ist ein Standardzerreiblichkeitstest,
nämlich
die Rotation von 20 Tabletten für
eine vorgegebene Zeitspanne bei 25 UpM in einem Friabulator (TAR
20, von ERWEKA hergestellt). Folgende Messvorgänge wurden durchgeführt:
- 1. Die Anzahl abgekappter oder zerbrochener
Tabletten;
- 2. Der Gewichtsverlust in % der Tabletten.
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Brechfestigkeit (N)
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Die
Brechfestigkeit ist ein Maß der
Härte einer
Tablette. Sie wurde durch Aufzeichnen der diametrischen Brechfestigkeit
gemessen, wenn die Tabletten zwischen den motorisierten Backen eines
Schleuniger-Brechfestigkeitstesters
zerbrochen wurden. Der Bereich der Zerbrechfestigkeiten von fünf Tabletten,
die mit jeder Beispielformulierung hergestellt wurden, ist angegeben.
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Desintegrationszeit (Minuten)
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Die
Desintegrationszeit kann unter Anwendung der Desintegrationsmethode,
die im Europäischen Arzneibuch
1986, Ref V.5.1.1 (1995 auf den neuesten Stand gebracht) beschrieben
ist, unter Anwendung von Leitungswasser (pH-Wert circa 7) als Flüssigkeit
gemessen werden. Das Verfahren liefert die Zeit, bis zu der sechs
Tabletten, die mit jeder Beispielsformulierung hergestellt worden
sind, zerfallen.
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Granulationsapparat
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Der
Sprühgranulator
war der von APV, Dänemark,
erhältliche
PFB 28. Der Sprühturm
war der von APV, Dänemark,
erhältliche
FBSD 66. Die Doppelschneckenextruder waren die MP19 (Zylinder von
19 mm) und MP40 PC (Zylinder von 40 mm), die von APV, Großbritannien,
erhältlich
sind.
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Beispiel 1(a): Herstellung
der granulären
Komponente
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Bei
dem veranschaulichenden Verfahren wurde Ibuprofen zuerst durch Erhitzen
auf circa 75°C
in einem Edelstahlgefäß, bis es
vollständig
geschmolzen war, geschmolzen. Das Sprengmittel (Croscarmellose-Natrium)
wurde dann dem geschmolzenen Ibuprofen hinzugegeben und 5–10 Minuten
lang gemischt, bis es einheitlich dispergiert war. Die geschmolzene
Mischung wurde dann auf eine Edelstahlschale gegossen und über eine
Zeitspanne von circa 60 Minuten getrocknet, wobei sichergestellt
wurde, dass die Suspension beibehalten wurde. Die so gebildete Masse
wurde durch Hindurchführen
durch eine Kegelmühle
mit einem Sieb mit einer Rundlochgröße von 1 mm gemahlen. Die dabei
gebildeten Granulate wurden aufgefangen.
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Beispiel 1(b): Herstellung
von Tabletten
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Die
Grundbestandteile, nämlich
Siliciumdioxid und Stearinsäure
(ein Gleitmittel) wurden gleichzeitig mit der granulären Zusammensetzung
15 Minuten lang in einem Mischer gemischt. Das gemischte Material wurde
in eine Tablettiermaschine eingespeist und zu Tabletten, die 200
mg Ibuprofen enthielten, verpresst.
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Die
Beispiele 2–4
wurden auf die gleiche Weise wie in Beispiel 1 beschrieben hergestellt,
um Tabletten herzustellen, die 200 mg Ibuprofen enthielten.
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Die
Beispiele 5–8
wurden auf die gleiche Weise wie in Beispiel 1 beschrieben hergestellt,
mit der Ausnahme, dass Natriumstärkeglycolat
als Sprengmittel verwendet wurde. Es wurden Tabletten, die 200 mg
Ibuprofen enthielten, hergestellt.
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Die
Beispiele 9–12
wurden auf die gleiche Weise wie in Beispiel 1 beschrieben hergestellt,
mit der Ausnahme, dass ein basischer Träger (Natriumcitrat/Natriumcarbonat/Natriumbicarbonat)
in die extragranuläre Komponente
zur Kombination mit der granulären
Komponente eingearbeitet wurde. Tabletten oder Komponenten, die
200 mg Ibuprofen enthielten, wurden hergestellt. Die Lösungsergebnisse
von Tabletten vor der Lagerung sind in Tabelle 1 unten angegeben.
Tabelle 2 führt
die Lösungsergebnisse
für die
Beispiele 2 und 4 nach der 3-monatigen Lagerung bei 40°C und einer
relativen Feuchte von 75% auf und zeigt, dass eine gute Leistung
selbst bei der Lagerung beibehalten wird. Tabelle 3 betrifft die
Lösungsleistung
des Beispiels 9 bei verschiedenen pH-Werten. Sie zeigt, dass wertvolle
Lösungseigenschaften
selbst dann erhalten werden, wenn der pH-Wert des Lösungsmediums
reduziert wird.
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Es
ist zu beachten, dass ein geringerer Prozentsatz von Ibuprofen zwar
bei dem niedrigeren pH-Wert gelöst
wird, dies jedoch das Problem widerspiegelt, das mit der Löslichkeit
von Ibuprofen in einem sauren Medium verbunden ist. Die wertvollen
Eigenschaften der vorliegenden Formulierung sind dadurch gezeigt,
dass über
60% des Ibuprofens sich selbst bei einem pH-Wert von 5,8, in 20
Minuten gelöst
hat.
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Die
Beispiele 13–17
wurden auf die gleiche Weise wie in Beispiel 1 beschrieben unter
Bildung von Tabletten, die 200 mg Ibuprofen enthalten, hergestellt.
Die Lösungsergebnisse
sind in den Tabellen 4 (pH-Wert 7,2) und 5 (pH-Wert 5,8) unten aufgeführt.
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Die
Beispiele 18–21
wurden auf die gleiche Weise wie in Beispiel 1 beschrieben hergestellt,
mit der Ausnahme, dass ein Tensid (Poloxamer/Natriumlaurylsulfat)
in dem geschmolzenen Ibuprofen dispergiert wurde, nachdem das Croscarmellose-Natrium
einheitlich innerhalb des geschmolzenen Ibuprofens dispergiert worden
war. Es wurden Tabletten, die 200 mg Ibuprofen enthalten, hergestellt.
-
Die
Lösungsergebnisse
für die
Tabletten aus den Beispielen 18 bis 21 bei einem pH-Wert 7,2 und
5,8 sind in der Tabelle 6 (a) und (b) unten angegeben.
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-
-
Die
Beispiele 22–26
wurden auf die gleiche Weise wie in Beispiel 1 beschrieben hergestellt,
mit der Ausnahme, dass ein Verdünnungsmittel
(mikrokristalline Cellulose/Lactose/Dicalciumphosphat) in die extragranulare
Komponente eingearbeitet wurde. Es wurden Tabletten, die 200 mg
Ibuprofen enthalten, hergestellt.
-
Die
Lösungsergebnisse
für jedes
Beispiel bei einem pH-Wert
von 7,2 sind unten in Tabelle 7 aufgeführt.
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-
Die
Beispiele 27 und 28 wurden auf die gleiche Weise wie in Beispiel
1 beschrieben hergestellt, mit der Ausnahme, dass ein Verdünnungsmittel
(mikrokristalline Cellulose/Dicalciumphosphat) in dem geschmolzenen
Ibuprofen dispergiert wurde, nachdem das Croscarmellose-Natrium
einheitlich innerhalb des geschmolzenen Ibuprofens dispergiert worden
war. Es wurden Tabletten, die 200 mg Ibuprofen enthalten, hergestellt. Die
Lösungsergebnisse
bei einem pH-Wert von 7,2 sind in Tabelle 8 unten angegeben.
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-
Die
Beispiele 29 und 30 wurden auf die gleiche Weise wie in Beispiel
1 beschrieben hergestellt, mit der Ausnahme, dass eine halbe Portion
eines Verdünnungsmittels
(Lactose/Dicalciumphosphat) in dem geschmolzenen Ibuprofen dispergiert
wurde, nachdem das Croscarmellose-Natrium einheitlich innerhalb
des geschmolzenen Ibuprofens dispergiert worden war und die übrige halbe
Portion von Verdünnungsmittel
in die extragranuläre
Komponente eingearbeitet wurde. Es wurden Tabletten, die 200 mg
Ibuprofen enthalten, hergestellt. Die Lösungsergebnisse für jedes
Beispiel bei einem pH-Wert von 7,2 sind in Tabelle 8 unten angegeben.
-
-
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Das
Beispiel 31 wurde auf die gleiche Weise wie in Beispiel 1 beschrieben
hergestellt, mit der Ausnahme, dass Flurbiprofen als NSAIM verwendet
wurde und die mikrokristalline Cellulose in die extragranuläre Komponente,
d.h. mit kolloidalem Siliciumdioxid und Stearinsäure eingearbeitet wurde. Tabletten,
die 50 mg Flurbiprofen enthielten, wurden hergestellt. Die Lösungsergebnisse
bei einem pH-Wert von 7,2 sind in Tabelle 9 unten angegeben.
-
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Die
Beispiele 32–34
wurden auf die gleiche Weise wie in Beispiel 1 beschrieben hergestellt
unter Bereitstellung von Tabletten, die 200 mg Ibuprofen enthielten.
Die Lösungsergebnisse
sind in den Tabellen 10 (pH-Wert 7,2) und 11 (pH-Wert 5,8) unten
angegeben.
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Die
Beispiele 35–38
wurden auf die gleiche Weise wie in Beispiel 1 beschrieben hergestellt,
mit der Ausnahme, dass das kolloidale Siliciumdioxid einheitlich innerhalb
des geschmolzenen Ibuprofens dispergiert wurde, bevor das Sprengmittel
einheitlich innerhalb des geschmolzenen Ibuprofens dispergiert wurde.
Tabletten, die 200 mg Ibuprofen enthielten, wurden hergestellt.
Die Lösungsergebnisse
sind in Tabelle 12 unten aufgeführt.
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-
Die
Beispiele 39–40
wurden auf die gleiche Weise wie in Beispiel 1 beschrieben hergestellt,
mit der Ausnahme, dass das Natriumlaurylsulfat einheitlich innerhalb
des geschmolzenen Ibuprofens dispergiert wurde, nachdem das Sprengmittel
einheitlich innerhalb des geschmolzenen Ibuprofens dispergiert wurde.
Tabletten, die 200 mg Ibuprofen enthielten, wurden hergestellt.
Die Lösungsergebnisse
sind in Tabelle 13 unten aufgeführt.
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-
-
Das
Beispiel 43 wurde auf die gleiche Weise wie in Beispiel 1 beschrieben
hergestellt, mit der Ausnahme, dass Rhizinushartöl einheitlich innerhalb des
geschmolzenen Ibuprofens eingearbeitet wurde, nachdem der Disintegrant
einheitlich innerhalb der Ibuprofenschmelze dispergiert worden war.
Tabletten, die 200 mg Ibuprofen enthielten, wurden hergestellt.
Die Lösungsergebnisse
sind in Tabelle 14 unten angegeben.
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-
-
-
Die
Beispiele 44 und 45 wurden auf die gleiche Weise wie in Beispiel
1 beschrieben hergestellt, mit der Ausnahme, dass erstens das Sprengmittel
in dem geschmolzenen Ibuprofen dispergiert wurde; zweitens das Verdünnungsmittel
(Trikaliumcitratmonohydrat/Natriumcitrat) einheitlich dort hindurch
dispergiert wurde und schließlich
das Natriumlaurylsulfat in dem geschmolzenen Ibuprofen dispergiert
wurde. Es wurden Tabletten, die 200 mg Ibuprofen enthalten, hergestellt.
Die Lösungsergebnisse
sind in Tabelle 15 unten angegeben.
-
-
-
Das
Beispiel 46 wurde auf die gleiche Weise wie in Beispiel 39 beschrieben
hergestellt, mit der Ausnahme, dass Natriumlaurylsulfat ebenfalls
in die extragranuläre
Komponente sowie in die granuläre
Komponente eingearbeitet wurde. Tabletten, die 200 mg Ibuprofen
enthielten, wurden hergestellt.
-
-
-
Eine
dispergierbare Tablette, die dazu geeignet ist, vor der Einnahme
in Wasser dispergiert zu werden, wurde auf ähnliche Weise wie in Beispiel
1 beschrieben hergestellt, wobei Zucker und Natriumbicarbonat in das
Schmelzgranulat und Zitronensäure,
Sorbitpulver, Geschmacksstoffe und Süßstoffe in die Grundbestandteile
eingearbeitet wurden. Tabletten, die 200 mg Ibuprofen enthielten,
wurden hergestellt.
-
Beispiel 48
-
Eine
Zusammensetzung, die die folgenden Bestandteile enthält, wurde
den unten skizzierten Verfahrensweisen gemäß hergestellt:
-
-
Beispiel 48a
-
Das
Ibuprofen wurde in ein mit einem Dampfmantel ausgestattetes Gefäß eingegeben
und auf 75–80°C erhitzt,
bis das Ibuprofen vollständig
geschmolzen war. Das Croscarmellose-Natrium wurde dem geschmolzenen
Ibuprofen hinzugegeben und gerührt,
um eine Suspension des Croscarmellose-Natriums in dem geschmolzenen
Ibuprofen aufrechtzuerhalten. Die Mischung wurde auf eine Edelstahlschale
abgegeben und abgekühlt.
Nachdem die gesamte Masse erstarrt war, wurde sie durch eine Kegelmühle mit
einem Sieb mit einer Rundlochgröße von 1
mm hindurchgeführt.
Ein Granulat, das eine mittlere Teilchengröße im Bereich von 150–250 μm aufwies,
wurde aufgefangen.
-
Das
kolloidale Siliciumdioxid und die Stearinsäure wurden dem Granulat hinzugegeben
und gemischt, bis sich eine einheitliche Mischung gebildet hatte.
Die gemischte Mischung wurde dann in einer herkömmlichen Tablettiermaschine
unter Bildung von Tabletten, die 200 mg Ibuprofen enthielten, zu
Tabletten verpresst.
-
Gegebenenfalls
können
die Tabletten mit einer herkömmlichen
Zucker- oder Filmbeschichtung beschichtet werden.
-
Es
erwies sich, dass die hergestellten Tabletten folgende charakteristische
Eigenschaften aufwiesen:
Tablettenbrechfestigkeit: | 30–80 N |
Tablettenzerreiblichkeit: | Nach
10 Minuten war keine der Tabletten abgekappt oder zerbrochen Gewichtsverlust < 0,1% |
-
Beispiel 48b
-
Das
folgende Beispiel beschreibt ein Einschrittverfahren, das das Schmelzen,
Kühlen
und Granulieren innerhalb des gleichen Gefäßes (wie oben beschrieben)
unter Bildung des Schmelzgranulats involviert. Die Vorrichtung umfasst
ein mit einem Mantel ausgestattetes Gefäß, das die Dampferhitzung/Wasserkühlung erlaubt
und sowohl mit einem langsam arbeitenden Rührer als auch einem Hochgeschwindigkeitsschneider/Granulator
ausgestattet ist. Die Vorrichtung dieses Typs ist von Niro/Fielder
Limited erhältlich.
Ein anderes Beispiel wäre
ein Colette-Mischer.
-
Das
Ibuprofen und das Croscarmellose-Natrium wurden als Trockenpulver
in das mit einem Mantel ausgestattete Gefäß eingegeben. Sie wurden unter
Rühren
auf 75°C
erhitzt, bis das Ibuprofen vollständig geschmolzen war und das
Croscarmellose-Natrium als Suspension in dem flüssigen Ibuprofen gehalten wurde. Zu
diesem Zeitpunkt wurde das Beheizen mit Dampf unterbrochen und das
Gefäß durch
Zirkulieren von kaltem Wasser innerhalb des Mantels gekühlt. Während die
Mischung sich abkühlte,
wurde sie viskoser. Ein Hochgeschwindigkeitsrotationsschneider wurde
eingeschaltet, um die erstarrende Masse zu einem Granulat aufzubrechen.
Das Granulat wurde unter Bildung eines Granulats mit einer mittleren
Teilchengröße im Bereich von
150–250 μm noch weiter
gemahlen.
-
Das
kolloidale Siliciumdioxid und die Stearinsäure wurden dem Granulat hinzugegeben
und gemischt, bis sich eine einheitliche Mischung gebildet hatte.
Die gemischte Mischung wurde zu Tabletten gepresst, die 200 mg Ibuprofen
enthielten. Gegebenenfalls können
die Tabletten mit einer herkömmlichen
Zucker- oder Filmbeschichtung beschichtet werden.
Tablettenbrechfestigkeit: | 30–80 N |
Tablettenzerreiblichkeit: | Nach
10 Minuten war keine der Tabletten abgekappt oder zerbrochen Gewichtsverlust < 0,1% |
-
Beispiel 48c
-
Das
folgende Beispiel beschreibt die Herstellung des Schmelzgranulats
durch Sprühgranulierung.
Bei diesem Verfahren wurden die Bestandteile in einem geeigneten
Gefäß geschmolzen
und zum Sprühkopf
eines Sprühgranulators
gepumpt. Die Schmelze wurde in den Strom kalter Luft gesprüht und das
dabei gebildete Granulat wurde durch Agglomeration der Schmelze
zu erstarrten Teilchen gebildet.
-
Das
Ibuprofen und Croscarmellose-Natrium wurden als Trockenpulver in
das mit einem Mantel ausgestattete Gefäß eingegeben. Sie wurden unter
Rühren
auf 75°C
erhitzt, bis das Ibuprofen vollständig geschmolzen war und das
Croscarmellose-Natrium als Suspension in dem flüssigen Ibuprofen gehalten wurde.
-
Die
Mischung wurde durch eine mit einer Dampfbegleitheizung ausgestattete
Leitung in einen Sprühgranulator überführt. Die
Schmelzdispersion wurde in einen Strom kalter Luft gesprüht, wobei
die Sprühgeschwindigkeit
des Speisematerials und die Geschwindigkeit des Entfernens der Teilchen
geregelt wurde, bis Teilchen einer geeigneten Größe für das Tablettieren gebildet
wurden. Das Granulat wurde in einen Behälter abgelassen.
-
Das
kolloidale Siliciumdioxid und die Stearinsäure wurden dem Granulat hinzugegeben
und gemischt, bis sich eine einheitliche Mischung gebildet hatte.
Die gemischte Mischung wurde zu Tabletten gepresst, die 200 mg Ibuprofen
enthielten. Gegebenenfalls können
die Tabletten mit einer herkömmlichen
Zucker- oder Filmbeschichtung beschichtet werden.
-
Es
erwies sich, dass die hergestellten Tabletten folgende charakteristische
Eigenschaften aufwiesen:
Tablettenbrechfestigkeit: | 30–80 N |
Tablettenzerreiblichkeit: | Nach
10 Minuten war keine der Tabletten abgekappt oder zerbrochen Gewichtsverlust < 0,1% |
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Beispiel 48d
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Die
Schmelzformulierung wurde mit Hilfe eines Sprühturmtrockners hergestellt.
Dieses Verfahren ist dem Sprühgranulationsverfahren ähnlich,
unterscheidet sich jedoch dadurch, dass das Granulat in einem Schritt
aus einer Sprühdispersion
gebildet wurde.
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Das
Ibuprofen und Croscarmellose-Natrium wurden als Trockenpulver in
das mit einem Mantel ausgestattete Gefäß eingegeben. Sie wurden unter
Rühren
auf 75°C
erhitzt, bis das Ibuprofen vollständig geschmolzen war und das
Croscarmellose-Natrium als Suspension in dem flüssigen Ibuprofen gehalten wurde.
-
Die
Mischung wurde durch eine mit einer Dampfbegleitheizung ausgestattete
Leitung zum Sprühkopf, der
sich oben am Sprühturm
befand, überführt. Die
Schmelzdispersion wurde in einen Strom kalter Luft gesprüht, bis
die Teilchen direkt durch Erstarren der Schmelze zu festen Teilchen
gebildet wurden. Das gekühlte erstarrte
Granulat wurde aufgefangen und in einen Behälter eingegeben.
-
Das
kolloidale Siliciumdioxid und die Stearinsäure wurden dem Granulat hinzugegeben
und gemischt, bis sich eine einheitliche Mischung gebildet hatte.
Die gemischte Mischung wurde zu Tabletten gepresst, die 200 mg Ibuprofen
enthielten. Gegebenenfalls können
die Tabletten mit einer herkömmlichen
Zucker- oder Filmbeschichtung beschichtet werden.
-
Es
erwies sich, dass die hergestellten Tabletten folgende charakteristische
Eigenschaften aufwiesen:
Tablettenbrechfestigkeit: | 30–80 N |
Tablettenzerreiblichkeit: | Nach
10 Minuten war keine der Tabletten abgekappt oder zerbrochen Gewichtsverlust < 0,1% |
-
Beispiel 48e
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Das
Ibuprofen und Croscarmellose-Natrium wurden unter Bildung einer
einheitlichen Pulvermischung gemischt, die dann durch ein Schneckenspeisetrichtersystem
in die erhitzte Kammer eines Doppelschneckenextruders eingeführt wurde.
Der Extruderzylinder wurde auf eine unten angegebene Temperatur
erhitzt. Die Bestandteile wurden erhitzt und in dem Extruder bearbeitet,
bis das Ibuprofen vollständig
geschmolzen war. Ein kontinuierlicher geschmolzener Streifen von
Extrudat wurde auf ein gekühltes
Edelstahlband abgegeben, um zu gestatten, dass sich das Extrudat über eine
Zeitspanne von bis zu 1 Minute abkühlt. Die erstarrte Masse wurde
zerbrochen und durch eine Kegelmühle
mit einem Sieb mit einer Rundlochgröße von 1 mm unter Bildung eines
Granulats geführt,
das eine mittlere Teilchengröße im Bereich
von 150–250 μm aufwies,
mit kolloidalem Siliciumdioxid und Stearinsäure gemischt, bis eine einheitliche
Mischung hergestellt worden war. Die Mischung wurde unter Bildung
von Tabletten, die 200 mg Ibuprofen enthielten, gepresst. Eine wahlweise
Zucker- oder Filmbeschichtung
kann unter Anwendung herkömmlicher
Verfahrenstechnologie auf die Tabletten aufgebracht werden.
-
Es
wurden folgende Extruder ausprobiert:
- *L/D-Verhältnis: Länge: Durchmesser
-
Es
erwies sich, dass die hergestellten Tabletten folgende charakteristische
Eigenschaften aufwiesen:
Tablettenbrechfestigkeit: | 30–80 N |
Tablettenzerreiblichkeit: | Nach
10 Minuten war keine der Tabletten abgekappt oder zerbrochen Gewichtsverlust < 0,1% |
Lösungsergebnisse
(MP 19 Extruder: L/D-Verhältnis 17,5:1) | Siehe
Tabelle 26 unten |
-
-
Auf
die gleiche Weise können
Tabletten, die 50 mg, 100 mg, 150 mg, 200 mg, 300 mg und 400 mg Ibuprofen,
S(+)Ibuprofen, Flurbiprofen, S(+)Flurbiprofen, Ketoprofen, S(+)Ketoprofen,
Naproxen und S(+)Naproxen enthalten, hergestellt werden. Gegebenenfalls
kann ein inertes Verdünnungsmittel
wie beispielsweise ein herkömmliches
Zucker- und/oder Cellulosematerial ebenfalls eingearbeitet werden,
um dem Unterschied in den Dosierungen, die zum Erreichen einer therapeutischen
Wirkung erforderlich sind, im Vergleich mit der Menge von Ibuprofen,
die normalerweise in feste Dosierformen eingearbeitet wird, Rechnung
zu tragen.
-
Des
Weiteren können
folgende Sprengmittel, die in jedem der veranschaulichenden Beispiele
hier veranschaulichten Sprengmittel ersetzen:
Weizenstärke, Maisstärke, Kartoffelstärke, niedrigsubstituierte
Hydroxypropylcellulose, Alginsäure,
vernetztes Polyvinylpyrrolidon und Magnesiumaluminiumsilikat.
-
Es
können
beispielsweise auch folgende Beispiele auf ähnliche Weise wie die oben
beschriebenen veranschaulichenden Beispiele hergestellt werden:
-
-
-
-
-
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VERGLEICHSBEISPIELE
-
Vergleichsbeispiel 1
-
(Gepresste Tabletten ohne
Siliciumdioxid)
-
Die
granuläre
Komponente für
die Vergleichsbeispiele wurde auf ähnliche Weise wie für die veranschaulichenden
Beispiele beschrieben, hergestellt. Die granuläre Komponente der Vergleichsbeispiele
A–D enthielt
nur Schmelzgranulat aus Ibuprofen zusammen mit verschiedenen Mengen
Croscarmellose-Natrium als Sprengmittel. Tabletten wurden durch
Pressen der granulären
Komponente ohne irgendeine extragranuläre Komponente gebildet. Die
granuläre
Komponente der Vergleichsbeispiele E–H enthielt Ibuprofen und Croscarmellose-Natrium
in verschiedenen Anteilen. Die granuläre Komponente wurde mit 1%
Stearinsäure
als einzigem Bestandteil in der extragranulären Komponente kombiniert.
-
-
Es
ist ersichtlich, dass das obige Vergleichsbeispiel eine relativ
schlechte Auflösung
im Vergleich mit den erfindungsgemäßen veranschaulichenden Beispielen
ergibt.
-
Vergleichsbeispiel 2
-
Folgendes
Beispiel ist aus der Japanischen Patentanmeldung 120616 (1981) (Beispiel
5) genommen. Bei diesem Beispiel werden Tabletten, die 200 mg Ibuprofen
enthalten, das die unten aufgeführten
Bestandteile enthält,
hergestellt.
-
-
-
Die
Lösungsergebnisse
bei einem pH-Wert von 7,2 sind unten in der Vergleichstabelle 2
aufgeführt.
-
-
Es
ist ersichtlich, dass das obige Vergleichsbeispiel im Vergleich
mit den erfindungsgemäßen veranschaulichenden
Beispielen eine relativ schlechte Auflösung ergibt.
-
Vergleichsbeispiel 3
-
Die
Formulierung des Beispiels 48 wurde durch den MP 19-Extruder (L/D-Verhältnis 17,5:1)
verarbeitet, in dem der Zylinder auf 75°C (Test A) oder 50°C (Test B)
erhitzt wurde. Das Ibuprofen in Test A schmolz vollständig. Jedoch
schmolz in Test B eine signifikante Menge des Ibuprofens nicht und
so lag das Ibuprofen als zwei Phasen vor. Die Lösungsergebnisse bei einem pH- Wert von 5,8 für Test A
und Test B sind unten in der Vergleichstabelle 3 aufgeführt.
-
-
Es
ist ersichtlich, dass die Lösungsergebnisse
für das
Vergleichsbeispiel (Test B) signifikant schlechter sind als die
Lösungsergebnisse
für eine
erfindungsgemäße Zusammensetzung
(Test A).