DE60027428T2 - Verfahren zur dehydrogenfluorierung von aromatischen carbamoylfluoriden - Google Patents

Verfahren zur dehydrogenfluorierung von aromatischen carbamoylfluoriden Download PDF

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    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C263/00Preparation of derivatives of isocyanic acid
    • C07C263/04Preparation of derivatives of isocyanic acid from or via carbamates or carbamoyl halides

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Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Behandlung eines aromatischen Carbamoylfluorids zum Erhalt des entsprechenden Isocyanats.
  • Die vorliegende Erfindung betrifft insbesondere ein Verfahren vom nachfolgend beschriebenen Typ, welches den Erhalt einer guten Umwandlungsrate, einer guten Umwandlungsausbeute, d. h. einer guten Selektivität, und einer guten Reaktionsausbeute ermöglicht.
  • Carbamoylfluoride sind recht seltene Verbindungen, deren Interesse sich jedoch durch die wachsende Rolle der fluorierten Derivate in der Pharmakologie und in der Agrochemie gesteigert sieht. Tatsächlich besteht eine der klassischsten Techniken zur Herstellung von Derivaten, welche einen perfluorierten aliphatischen Kohlenstoff aufweisen, darin, gegebenenfalls vorhandene Aniline in Form eines Isocyanats zu blockieren, zu chlorieren (im allgemeinen die alkylierte Position des Derivats mittels radikalischem Chlor) und das erhaltene chlorierte Derivat anschließend mit einem fluorierten Milieu, im allgemeinen einem Fluorwasserstoff (Fluorwasserstoffsäure) in flüssiger Phase enthaltenden Milieu zu behandeln. Im Rahmen dieses Verfahrenstyps ist die zuerst stattfindende Reaktion die Addition von Fluorwasserstoff auf die Isocyanatfunktion, um ein Carbamoylfluorid zu erhalten.
  • Dieses Carbamoylfluorid kann nur sehr schwierig in ein Isocyanat umgewandelt werden. Dies ist ein großer Nachteil, da das Isocyanat ein sehr reaktives Intermediat ist, welches zu zahlreichen Synthesen führt und welches insbesondere eine leichte Freisetzung des entsprechenden Anilins ermöglicht.
  • Der erste Teil der Reaktionen ist in verschiedenen Dokumenten und insbesondere in dem Dokument EP 152 310 A und dem Dokument EP 129 214 A beschrieben. Was die Umwandlung von Carbamoylfluorid zu Isocyanat anbelangt, so weist das am 22. April 1964 veröffentlichte britische Patent Nr. 955 898 der Firma BAYER insbesondere in Beispiel 1 auf die Möglichkeit hin, diese Reaktion durchzuführen. Jedoch führt die verwendete Technik zu einer schwachen Ausbeute (35 %), wobei die Reaktion, so scheint es, sehr schwierig ist und insbesondere zu schweren und als Harze qualifizierten Produkten führt.
  • Daher besteht eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, ein Verfahren bereitzustellen, welches die Umwandlung bzw. Überführung von Carbamoylfluorid zu einer Isocyanatfunktion ermöglicht und bei welchem die verwendeten Verfahrensbedingungen leicht zu handhaben sind, wobei das Verfahren gute Reaktionsausbeuten sowie eine gute Selektivität ermöglicht.
  • Eine während der Studien, die zu der vorliegenden Erfindung geführt haben, erkannte Hauptschwierigkeit beruht auf der sehr großen Reaktivität von Carbamoylfluorid gegenüber sich selbst oder gegenüber reichen aromatischen Kernen.
  • Diese und die weiteren, nachfolgend auftretenden Aufgaben werden durch ein Verfahren zur Dehydrogenfluorierung gelöst, welches die Überführung eines aromatischen Carbamoylfluorids zu einem Isocyanat ermöglicht, dadurch gekennzeichnet, daß das Verfahren die fortschreitende Zugabe des in einem Lösemittel im gelösten oder feinverteilten Zustand befindlichen Carbamoylfluorids zu einem Lösemittelbodensatz (Lösemittelsumpf) bei einer Temperatur von mindestens 80 °C, vorzugsweise mindestens 90 °C, umfaßt.
  • Erfindungsgemäß konnte man somit zeigen, daß der feinverteilte Zustand oder der gelöste Zustand des Carbamoylfluorids bei einer Temperatur, bei welcher es reaktiv ist, eine Schlüsselrolle hinsichtlich des Erhalts des Isocyanats mit einer guten Ausbeute spielt.
  • Die Reaktion wird vorzugsweise bei einer Temperatur von höchstens 150 °C durchgeführt.
  • Das Lösemittel weist einen Siedepunkt (im Fall der Mischung einsetzend) von vorzugsweise mindestens 100 °C, bevorzugt mindestens 120 °C, auf.
  • Es ist bevorzugt, sich so aufzustellen, daß der Druck in dem Reaktor derart ist, daß das Lösemittel siedet (d. h. in der sehr großen Mehrheit der Fälle des Rückflusses (Reflux)). Man wählt somit einen Druck oberhalb des atmosphärischen Drucks, wenn das Lösemittel einen Siedepunkt aufweist, welcher kleiner ist als die Temperatur, bei welcher man zu arbeiten wünscht, und einen Druck unterhalb des atmosphärischen Drucks aus, wenn das Lösemittel einen Siedepunkt aufweist, welcher höher ist als die Temperatur, bei welcher man zu arbeiten wünscht.
  • Gemäß einer erfindungsgemäß bevorzugten Ausführungsform ist das Lösemittel, welches gleichermaßen eine Lösemittelmischung sein kann, ausgewählt aus solchen, welche mit Fluorwasserstoff mischbar sind.
  • Diese Mischbarkeit kann partiell oder vollständig sein. Es ist jedoch bevorzugt, daß die Mischbarkeit derart ist, daß das gewählte Lösemittel oder die Lösemittelmischung hinsichtlich des Fluorwasserstoffs eine Löslichkeitskapazität von mindestens 5 Vol.-%, vorzugsweise mindestens 10 Vol.-%, aufweist. Diese Löslichkeit findet ein beachtliches Interesse, da es diese Mischbarkeit des Lösemittels mit Fluorwasserstoff ermöglicht, letzteren als Drittlösemittel zu verwenden, was die Löslichkeit bzw. das Lösen von Carbamoylfluorid in der Reaktionsmischung erleichtert.
  • Man verwendet gemäß einer erfindungsgemäß bevorzugten Ausführungsform Fluorwasserstoff auch, um das Eintragen bzw. die Zugabe von Carbamoylfluorid in die Reaktionsmischung zu erleichtern. Diese Zugabe kann bei niedriger Temperatur oder hoher Temperatur durchgeführt werden. Während des Erwärmens oder während der Zugabe, wenn das Carbamoylfluorid zu einem Lösemittelbodensatz zugegeben wird, wird der das Lösen bzw. die Solubilisierung erleichternde Fluorwasserstoff eliminiert bzw. entfernt. Während seiner Eliminierung führt er dazu, daß das Carbamoylfluorid entweder in einer sehr feinverteilten Form oder sogar in einer gelösten Form innerhalb des verwendeten Lösemittels verbleibt.
  • Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform beträgt das Verhältnis zwischen Fluorwasserstoff und Carbamoylfluorid (HF/Carbamoylfluorid-Verhältnis) während der Zugabe von Carbamoylfluorid wenigstens 2, vorzugsweise 3, bevorzugt 4.
  • Gemäß einer der erfindungsgemäß bevorzugten Ausführungsformen wird die Zugabe von Carbamoylfluorid in Form einer Lösung des letzteren zu dem Fluorwasserstoff unter Beachtung der zuvor angegebenen Verhältnisse durchgeführt.
  • Die besten Ergebnisse werden bei Zugabe einer Carbamoylfluoridlösung zu einem Lösemittelbodensatz, welcher sich auf Reaktionstemperatur befindet, erreicht.
  • Diese Lösung ist vorzugsweise eine Lösung in Fluorwasserstoff, wie zuvor angeführt.
  • Im Fall einer Zugabe zu einem Lösemittelbodensatz muß die Zugabe derart durchgeführt werden, daß das Verhältnis zwischen Fluorwasserstoff welcher in dem Reaktionsmilieu vorhanden ist und welcher in diesem speziellen Fall das ihm genauer gesagt im Gleichgewicht zugegebene Carbamoylfluorid enthält, und der Ausgangsverbindung kontrolliert wird.
  • Mit anderen Worten beträgt das Verhältnis von Fluorwasserstoff [dem freien und dem auf einer Isocyanatfunktion (d. h. in Form von Carbamoylfluorid) zugegebenen Fluorwasserstoff] und den tatsächlichen oder in Form von Carbamoylfluorid maskierten Isocyanatgruppen höchstens 5, bevorzugt höchstens 0,3, besonders bevorzugt höchstens 0,1. Diese Bedingung impliziert eine relativ langsame Zugabe von Carbamoylfluorid.
  • Erfindungsgemäß ist es insbesondere bevorzugt, die Gegenwart von ein Chlor in Benzylposition aufweisenden Verunreinigungen zu vermeiden, denn im Rahmen dieser Reaktion scheinen die Verunreinigungen sehr aktiv zu sein und zerstören eine gewisse Anzahl der Ausgangsverbindungen oder der hieraus resultierenden Verbindungen.
  • Beispielsweise ist es bevorzugt, daß die Anzahl an Molekülen, welche Chlor in der Benzylfunktion tragen, höchstens 0,5 bis 5 %, vorzugsweise höchstens 2 %, bevorzugt höchstens 1 %, bezogen auf das Anfangscarbamoylfluorid, beträgt.
  • Die in bezug auf die vorliegende Erfindung am besten angepaßten Ausgangsverbindungen sind Carbamoylfluoride, welche einen aliphatischen Kohlenstoff mit einer sp3-Hybridisierung, welcher mindestens zwei Fluoratome trägt, aufweisen. Dieser aliphatische Kohlenstoff ist im allgemeinen benzylisch, d. h. daß er direkt an einen aromatischen Kern gebunden bzw. angeschlossen ist. Er kann jedoch über ein Chalkogen (insbesondere Sauerstoff) mit dem aromatischen Kern verbunden bzw. hieran angeschlossen sein.
  • Die vorliegende Erfindung ist insbesondere für den Fall angepaßt, bei welchem der aromatische Kern ein solcher ist, welcher den Stickstoff der Carbamoylfunktion trägt.
  • Eine solche Ausgangsverbindung kann mehrere dieser aliphatischen Kohlenstoffe, welche Träger von mindestens zwei Fluoratomen sind, aufweisen.
  • Somit kann die Ausgangsverbindung der allgemeinen Formel (R)m-Ar(-(CX2)p-GEA)-NH-CO-F entsprechen, wobei
    • • Ar einen aromatischen Rest bezeichnet, welcher vorzugsweise mindestens eine, vorzugsweise zwei, besonders bevorzugt drei, der nachfolgenden Charakteristika aufweist: – der Rest ist ein Monokern, d. h. er trägt nicht mehr als einen Kern; – der Rest ist vorzugsweise homocyclisch; – der Rest weist sechs Kettenglieder bzw. -atome auf;
    • • X, gleich oder verschieden, ein Fluoratom oder einen Rest der Formel CnF2n+1 darstellt, wobei n eine ganze Zahl von höchstens 5, vorzugsweise 2, ist;
    • • p eine ganze Zahl von höchstens 2 darstellt;
    • • GEA eine Kohlenwasserstoffgruppe, eine elektronenziehende Gruppe, deren gegebenenfalls vorhandene funktionelle Gruppen unter den Reaktionsbedingungen inert sind, vorzugsweise Fluor, oder einen perfluorierten Rest der Formel CnF2n+1, wobei n eine ganze Zahl von höchstens 8, vorzugsweise 5, ist, darstellt;
    • • die Gesamtanzahl der Kohlenstoffe von -(CX2)p-GEA vorzugsweise 1 bis 15, bevorzugt 1 bis 10, beträgt;
    • • m 0 oder eine ganze Zahl in dem geschlossenen Intervall von 1 bis 4 (d. h. einschließlich der Grenzen) ist; und
    • • R einen unter den Verfahrensbedingungen inerten Rest darstellt, welcher vorzugsweise ausgewählt ist aus vorzugsweise leichten Halogenen (d. h. Chlor und Fluor) und Kohlenwasserstoffresten, vorzugsweise Alkyl, Aryl, Alkylchalkogenyl (wie Alkyloxyl) und Arylchalkogenyl (wie Aryloxyl).
  • Die Ausgangsverbindungen können insbesondere der folgenden Formel entsprechen (die unter den Reaktionsbedingungen inerten, gegebenenfalls vorhandenen Substituenten sind nicht dargestellt):
  • Figure 00060001
  • Vorzugsweise ist R ein Aryl- oder Alkylkohlenwasserstoff, mit vorzugsweise höchstens 10 Kohlenstoffatomen, bevorzugt höchstens 5 Kohlenstoffatomen, R kann gleichermaßen Carboxylfunktionen, Nitrile, Ketone und Fluorcarbonyle sein.
  • Die bevorzugten Substituenten sind entweder keine, d. h. Wasserstoff, oder Aryle oder Alkyle oder Alkyloxyle.
  • R oder mindestens eines der R kann gleichermaßen eine Gruppe sein, welche einen zwei Fluoratome tragenden Kohlenstoff enthält, entsprechend der zuvor beschriebenen Formel CX2P-GEA.
  • Die Beispiele veranschaulichen die Erfindung.
  • Beispiel 1
  • Eliminierung von Fluorwasserstoff in einem Lösemittel, welches Carbamoylfluorid zu lösen imstande ist.
  • In einem 180 ml-Teflonreaktor, welcher Fluorwasserstoff aufnehmen kann und welcher in einem kontrollierten Ölbad erwärmt wird, trägt man unter magnetischem Rühren festes Carbamoylfluorid (0,1 mol) ein. Anschließend wird Trichlorbenzol (in 1-, 3-, 4-Position chloriert) in einer Menge von 100,4 g hinzugegeben.
  • Man erhält eine leicht zu erwärmende Suspension. Man erwärmt fortschreitend auf 80 °C, wobei das Milieu homogen und durchsichtig sowie gelb-orange wird. Eine Gasentwicklung beginnt im Bereich von 100 °C und wird ab 105 °C bedeutsam. Die Temperatur wird auf 125 °C gebracht, und es wird für sieben Stunden erwärmt. Nach Abkühlen erhält man eine Masse, welche einer isolierten Ausbeute von 80 % entspricht.
  • Die Verbindung wird anschließend einer Destillation unterworfen und man erhält eine Ausbeute von 73 % in einer Trichlorbenzollösung, wobei einige Harze im Destillationsgehäuse bzw. -sockel verbleiben.
  • Beispiel 2
  • Unterschiedliche Ansätze werden unter Verwendung von Monochlorbenzol als Lösemittel gemäß verschiedener Verfahrensweisen durchgeführt. Die am häufigsten verwendete Verfahrensweise ist die folgende:
  • A) Herstellung der Carbamoylfluoridlösung
  • Man trägt in einen Reaktor HF bei einer Temperatur von –5 °C ein. Man trägt dann bei der gewünschten Fluorierungstemperatur Trichlorphenylisocyanat ein, welches man umzuwandeln wünscht. Die Fluorierung beträgt 1 Stunde 30, sofern in der nachfolgenden Tabelle nicht anders angegeben, und ein Fertigstellungsschritt wird bei der in der Tabelle angegebenen Temperatur für 4 Stunden durchgeführt. Man beobachtet, daß, bei Gleichstellung sämtlicher Gegebenheiten mit Ausnahme der Fertigstellungstemperatur, die Ausbeuten besser sind, wenn die Fertigstellungstemperatur auf eine relativ hohe Temperatur gebracht wird, d. h. im Bereich von 20 bis 25 °C. Dieses Phänomen zeigt den extrem verhängnisvollen Einfluß von geringen Mengen an Derivaten, welche einmal in Benzylposition chloriert bleiben.
  • B) Rückstufung zu Isocyanat
  • Die Carbamoylfluoridlösung, welche gegebenenfalls eine Eliminierung bzw. Entfernung von anfänglichem HF unterzogen wird, wird in einen Reaktor unter den in der nachfolgenden Tabelle angeführten Bedingungen eingetragen. Die Erwärmungs-, Druck- und Temperaturbedingungen sind gleichermaßen in der Tabelle angegeben.
  • Die Ergebnisse sind in der nachfolgenden Tabelle aufgeführt.
  • Figure 00090001
  • Anmerkung zu den vorherigen Ergebnissen
  • Die Tests HF 07 und HF 08, obwohl nicht wirklich schlecht, ergeben eine relativ mittelmäßige Ausbeute in bezug auf Endisocyanat. Die Erklärung dieses Phänomens ist mit der schwachen Fertigstellungstemperatur verbunden, welche ein nicht zu vernachlässigendes Verhältnis von mehr als 2 oder 3 % an Monochlordifluormethylphenyl zurückläßt.
  • Ein weiterer Grund dafür, daß der Ansatz HF 07 mittelmäßig ist, beruht auf der Schnelligkeit des Tropfens, welche gerade 1 Stunde 45 beträgt, wohingegen sie in den anderen Fällen deutlich länger ist.
  • Für die Ansätze HF 07 und HF 08 fehlen die Angaben in bezug auf die Verunreinigungen, man kann auch nicht weiter darauf schließen. In bezug auf die Tests, für welche diese Angaben vorhanden sind, kann man das Isocyanat/Biuret-Verhältnis als Indiz für die Selektivität der Reaktion verwenden.
  • Die Reaktion HF 09 zeigt sehr gute Resultate, sowohl in bezug auf die allgemeine Ausbeute, als auch in bezug auf den Reinheitsgrad des erhaltenen Produktes. Dies zeigt einerseits das Interesse, Carbamoylfluorid in einer in Fluorwasserstoff gelösten Form hinzuzugeben und andererseits mit einem hohen HF/Carbamoylfluorid-Verhältnis zu arbeiten. In diesem Fall beträgt das HF/Isocyanat-Verhältnis 10, was einem Fluorwasserstoff/Carbamoylfluorid-Verhältnis von 9 entspricht. Die Ergebnisse der Ansätze HF 10 und HF 11 unter Vakuum sind sicherlich gut, aber einige Enttäuschungen sind mit der Tatsache verbunden, unter Vakuum gearbeitet zu haben. Jedoch sind die Zugabegeschwindigkeit oder die Geschwindigkeit der Zunahme der Temperatur ohne Zweifel ein wenig zu sehr erhöht.
  • Der Ansatz HF 12 ist mit dem Ansatz HF 09 sehr vergleichbar, aber der diesbezügliche Unterschied beruht auf der Tatsache des weniger hohen Gehalts an Fluorwasserstoff in der Mischung, genauer gesagt in der zugegebenen Lösung.
  • In dem Test HF 13 findet man erhöhte Fluorwasserstoffwerte und somit eine bessere Selektivität der Reaktion.
  • Die Ansätze HF 15 und HF 16 zeigen den Einfluß der Erhöhung des Drucks, was nicht besonders förderlich ist.

Claims (16)

  1. Verfahren zur Dehydrogenfluorierung, welches die Überführung eines aromatischen Carbamoylfluorids zu dem entsprechenden Isocyanat ermöglicht, dadurch gekennzeichnet, daß das Verfahren die fortschreitende Zugabe des in einem Lösemittel im gelösten oder feinverteilten Zustand befindlichen Carbamoylfluorids zu einem Lösemittelbodensatz (Lösemittelsumpf) bei einer Temperatur von mindestens 80 °C, vorzugsweise mindestens 90 °C, umfaßt.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktionstemperatur höchstens 150 °C beträgt.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Lösemittel einen Siedepunkt von mindestens 100 °C, vorzugsweise 120 °C, aufweist.
  4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktion bei einem solchen Druck durchgeführt wird, daß bei der Reaktionstemperatur das Lösemittel siedet.
  5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Lösemittel ausgewählt ist aus solchen Lösemitteln, welche mit Fluorwasserstoff (Fluorwasserstoffsäure) mischbar sind, vorzugsweise aus mit dem Carbamoylfluorid nichtreaktiven, halogenierten aromatischen Derivaten.
  6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Carbamoylfluorid mit dem Fluorwasserstoff, vorzugsweise in Form einer wäßrigen Lösung in dem wasserfreien Fluorwasserstoff, in das Lösemittel eingetragen wird.
  7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Fluorwasserstoff/Carbamoylfluorid-Verhältnis (HF/Carbamoylfluorid-Verhältnis) wenigstens 2, vorzugsweise 3, bevorzugt 4, beträgt.
  8. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Zugabe des Carbamoylfluorids in der Form einer Lösung fortschreitend zu einem Lösemittelbodensatz (Lösemittelsumpf) erfolgt, welcher auf die gewählte Reaktionstemperatur gebracht ist.
  9. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Zugabe mit einer solchen Geschwindigkeit erfolgt, daß das Molverhältnis zwischen Fluorwasserstoff und Isocyanat (Fluorwasserstoffsäure HF/aromatisches Isocyanat) stets kleiner als 0,5, vorzugsweise 0,3, bevorzugt 0,1, ist.
  10. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Carbamoylfluoridausgangsverbindung einen aliphatischen Kohlenstoff umfaßt, d. h. mit einer sp3-Hybridisierung, welcher mindestens zwei Fluoratome trägt.
  11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der aliphatische Kohlenstoff, welcher mindestens zwei Fluoratome trägt, benzylisch ist, d. h. daß er direkt an einen aromatischen Kern gebunden bzw. angeschlossen ist.
  12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der aromatische Kern den Stickstoff der Carbamoylfunktion trägt.
  13. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktionsmischung, bezogen auf das Anfangscarbamoylfluorid und berechnet als Mol, weniger als 1 % Verunreinigungen mit einem Chlor in der Benzylposition umfaßt.
  14. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgangsverbindung der allgemeinen Formel: (R)m-Ar(-(CX2)p-GEA)-NH-CO-F enthält, wobei: • X, gleich oder verschieden, ein Fluoratom oder einen Rest der Formel CnF2n+1 darstellt, wobei n eine ganze Zahl von höchstens 5, vorzugsweise 2, ist; • p eine ganze Zahl von höchstens 2 darstellt; • GEA eine Kohlenwasserstoffgruppe, eine elektronenziehende Gruppe, deren gegebenenfalls vorhandene funktionelle Gruppen unter den Reaktionsbedingungen inert sind, vorzugsweise Fluor, oder einen perfluorierten Rest der Formel CnF2n+1, wobei n eine ganze Zahl von höchstens 8, vorzugsweise 5, ist, darstellt; • die Gesamtanzahl der Kohlenstoffe von -(CX2)p-GEA vorzugsweise 1 bis 15, bevorzugt 1 bis 10, beträgt; • m 0 oder eine ganze Zahl in dem geschlossenen Intervall von 1 bis 4 (d. h. einschließlich der Grenzen) ist; und • R Reste, gleich oder verschieden, darstellt, welche ausgewählt sind aus vorzugsweise leichten Halogenen (d. h. Chlor und Fluor) und Kohlenwasserstoffresten, vorzugsweise Alkyl, Aryl, Alkylchalkogenyl (wie Alkyloxyl) und Arylchalkogenyl (wie Aryloxyl).
  15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgangsverbindung der folgenden Formel entspricht:
    Figure 00140001
  16. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Lösemittel ausgewählt sind aus Chlorbenzol, vorzugsweise Monochlor-, Dichlor- und Trichlorbenzolen.
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