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Diese
Erfindung betrifft ein nichttherapeutisches Verfahren zur Enthaarung.
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Haare
von Säugetieren
auf der Kopfhaut und dem Körper
bieten biologisch Schutz für
wichtige Organe, wie den Kopf, die Brust oder den Thorax und die
Arme und Beine. In den letzten Jahren jedoch werden Haare an den
Armen und Beinen beim Menschen vom Standpunkt von Make-up, Schönheit und äußerer Anziehung
nicht als bevorzugt angesehen, was zu einer Tendenz führt, Haare
vom Körper
zu entfernen.
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Herkömmlich bekannte
Verfahren der Haarentfernung vom Körper schließen, neben Verfahren der mechanischen
Entfernung, die von einem Rasierer, einer Pinzette oder dergleichen
Gebrauch machen, Verfahren zur Enthaarung ein, welche Haarfasern
chemisch zersetzen oder Haarwachstum verhindern, hemmen oder verzögern. Derartige
Verfahren der Körperhaarentfernung
neigen jedoch dazu, physikalische oder chemische Reizungen auf der
Haut zu verursachen. Selbst vom Standpunkt der Hemmung des Haarwachstums werden
sie nicht als schon genügend
betrachtet, so dass nach einer verstrichenen Zeit einer bestimmten
Dauer die Körperhaare
wieder entfernt werden müssen.
Es gibt folglich einen hervorstechenden Wunsch zur Verringerung
der Lästigkeit
der Haarentfernung vom Körper.
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Bei
Tieren finden andererseits, unter Beachtung der Existenz der Haarentfernungswirkung
des epidermalen Wachstumsfaktors (EGF), Versuche, den EGF als Wollerntemittel
zu verwenden, praktischen Nutzen. Diese Anwendung hat Vorteile darin,
dass die Schafe frei von potenziellen Schnittschädigungen sind und die Wolle
sowohl im Ertrag als auch in der Qualität verbessert wird, dass z.
B. die Wolle so geerntet wird, dass sie in der Länge einheitlich ist und an
den freien Enden rund ist. Die Entwicklung eines sicheren und wirtschaftlichen
Enthaarungsmittels ist auf solch einem Gebiet ebenfalls sinnvoll.
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JP-A-04
099 708 offenbart Hautpflegemittel, umfassend Endothelin zur Förderung
von Melanozytenwachstum und Melaninbildung in der Haut.
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FR-A-2
769 225 betrifft die Verwendung von Hypophysenextrakten in Zusammensetzungen
zur Förderung
der Pigmentierung und topische Zusammensetzungen zur Reparatur oder
Regeneration von Melanozyten, umfassend Hypophysenextrakte und einen
Träger.
Die Zusammensetzungen können
Endothelin umfassen.
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EP-A-0
748 636 beschreibt eine hydrophile Membran mit einem geringen Adsorptionsvermögen für ein Protein,
welche als eine Grenzfläche
angeordnet ist, auf einer Seite mit Haut in Kontakt zu bringen,
und ein Arzneistoff, wie ein physiologisch aktives Peptid (wie z.
B. Endothelin) wird durch Iontophorese transdermal abgegeben. Eine
derartige Membran schließt
eine hydrophilierte Fluorharzmembran, eine hydrophilierte Polysulfonmembran
und eine hydrophilierte Cellulosederivatmembran ein.
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WO-A-99
38472 betrifft eine Zusammensetzung, umfassend ein gefäßerweiterndes
Gel zur topischen Verabreichung, welches zur Anregung der Durchblutung,
zur Visualisierung von Blutgefäßen, zur
Behandlung von Anorgasmie und zur Behandlung von Impotenz und anderen
Formen von vaskulärer
Insuffizienz als verwendbar angesehen wird, ein Verfahren zur Herstellung
dieses gefäßerweiternden
Gels und ein Verfahren zur Verwendung dieses Mittels zur Anregung
der Durchblutung, zur Visualisierung von Blutgefäßen, zur Behandlung von Anorgasmie
und zur Behandlung von Impotenz und anderen Formen von vaskulärer Insuffizienz.
Endothelin kann als vasoaktives Peptid verwendet werden.
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Die
vorliegende Erfindung wird durch ein Enthaarungs- und äußerliches
Mittel gestützt,
wobei jede(s) davon das Haarwachstum in der Haut von Säugern hemmt
und als Arzneimittel, Kosmetikum oder Tierarzneimittel verwendbar
ist.
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Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist, ein nichttherapeutisches
Verfahren zur Enthaarung zur Verfügung zu stellen.
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Die
Erfinder haben mit einer Untersuchung zu Stoffen begonnen, die enthaarende
Wirkungen haben. Es wurde als Ergebnis festgestellt, dass Endothelin
und seine Agonisten hervorragende Wirkungen bei der Hemmung von
Haarwachstum aufweisen.
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Speziell
beschrieben, stellt die vorliegende Erfindung ein nichttherapeutisches
Verfahren zur Enthaarung zur Verfügung, dadurch gekennzeichnet,
dass Endothelin oder ein Agonist dafür verabreicht wird.
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1 veranschaulicht
diagrammatisch die Wirkungen von Endothelin-Isoformen zur Verringerung
der Anzahl von Haarfollikeln der Wachstumsphase;
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2 zeigt
mikrographisch strukturelle Veränderungen
einer Haarfollikelstruktur durch die Verabreichung von Endothelin;
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3 ist
ein Histogramm, das die wachstumshemmenden Wirkungen von Endothelin
gegen inkubierte Haarfollikel darstellt; und
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4 stellt
mikrographisch die strukturellen Veränderungen von inkubierten Haarfollikeln
durch den Zusatz von Endothelin dar.
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Endothelin
ist eine physiologisch aktive Substanz, welche direkt oder indirekt
eine andauernde Kontraktion der vaskulären und nichtvaskulären glatten
Muskulatur hervorruft. In den letzten Jahren wurde die Rolle von
Endothelin bei der Ontogenese geklärt, und die Aufklärung der
Rollen von Endothelin in verschiedenen Zellen, wie Gliazellen, renalen
Mesangiumzellen und Melanozyten, ist ebenfalls im Gange. Jedoch
wurde absolut kein Bericht verfasst, wie Endothelin auf das Haarwachstum
wirkt.
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Endothelin
ist ein Peptid, das sich aus 21 Aminosäureresten zusammensetzt, und
bis heute ist bekannt, dass es drei Isoformen, Endothelin-1, Endothelin-2
und Endothelin-3, einschließt.
Bei dem in der vorliegenden Erfindung beschriebenen Enthaarungs-
und äußerlichen
Mittel sind alle Isoformen verwendbar, obwohl die Verwendung von
Endothelin-1 bevorzugt wird. Die vorstehend erwähnten einzelnen Isoformen von
Endothelin werden von ihren entsprechenden Preproteinen aktiviert,
mit anderen Worten, große
Endotheline unter der Einwirkung eines Enzyms in vivo (endothelinumwandelnden
Enzyms) und derartige Preproteine sind bei dem erfindungsgemäßen Enthaarungsmittel
auch verwendbar.
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Außerdem sind
Endothelin-Agonisten und ihre Peptidfragmentsequenzen mit agonistischen
Wirkungen bei dem in der vorliegenden Erfindung beschriebenen Enthaarungsmittel
ebenfalls verwendbar. Veranschaulichend für die Endothelin-Agonisten
sind Sarafotoxin 6c und [Ala1,3,11,15]-Endothelin-1
(Biochem. Biophys. Res. Commun. 1992, 182, 144), während für die Peptidfragmentsequenzen
mit agonistischen Wirkungen Fragment 11-21 von Endothelin-1 (FEBS
Lett. 1992, 311, 12), IRL1620 (N-Succinyl-[Glu9, Ala11,15]ET-1(8-21)) und BQ3020 (N-Acetyl-[Ala11,15]ET-1 (6-21)) veranschaulichend sind.
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Derartiges
Endothelin kann aus einem Kulturüberstand
von endothelinproduzierenden Zellen oder einer Lösung von zerstörten Zellen
abgetrennt und gereinigt werden, kann durch Peptidchemie synthetisiert
werden oder kann durch ein Gentechnikverfahren unter Verwendung
von DNA mit einer Endothelin codierenden Basensequenz hergestellt
werden.
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Die
enthaarenden Wirkungen von Endothelin in der vorliegenden Erfindung
basieren auf Wirkungen, die das Haarwachstum durch Hervorrufen des Übergangs
von Haarfollikeln der Wachstumsphase in die Rückbildungsphase (Katagen) hemmen,
wie später
in Beispiel 3 beschrieben werden wird. Deshalb können das in der vorliegenden
Erfindung beschriebene Enthaarungsmittel und äußerliche Mittel beim Menschen
und bei allen Vieharten verwendet werden, und keine Beschränkung wird
auf die Art oder Stelle der Haare, worauf sie angewendet werden,
auferlegt.
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Der
Weg der Verabreichung des in der vorliegenden Erfindung beschriebenen
Enthaarungsmittels kann ausgewählt
werden, aus transdermaler Verabreichung, topischer intrakutaner
Verabreichung, systemischer Verabreichung oder dergleichen, in Abhängigkeit
vom Zweck der Verabreichung und/oder der Art und/oder Stelle der
Haare, worauf das Enthaarungsmittel angewendet wird.
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Wenn
das in der vorliegenden Erfindung beschriebene äußerliche Mittel oder Enthaarungsmittel
als transdermales Präparat
verwendet wird, kann der Endothelingehalt vorzugsweise im Allgemeinen
auf 0,01 bis 10 Gew.-% eingestellt werden, wobei ein Bereich von
0,1 bis 1 Gew.% unter dem Gesichtspunkt von enthaarenden Wirkungen,
Wirtschaftlichkeit und dergleichen besonders bevorzugt ist.
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Wenn
das in der vorliegenden Erfindung beschriebene Enthaarungsmittel
als topisches intrakutanes Mittel verwendet wird, kann andererseits
der Endothelingehalt vorzugsweise im Allgemeinen auf 0,1 bis 100 μg/Verabreichung
eingestellt werden, wobei ein Bereich von 1 bis 10 μg/Verabreichung
besonders bevorzugt ist. Weiter, wenn als Mittel zur systemischen
Verab reichung verwendet, kann Endothelin vorzugsweise im Allgemeinen
bei 0,01 bis 100 mg/kg Körpergewicht
verabreicht werden, wobei ein Bereich von 0,1 bis 10 mg/kg Körpergewicht
besonders bevorzugt ist.
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Wenn
als Tierarzneimittel eingesetzt, ist subkutane oder intraperitoneale
Verabreichung für
die systemische Verabreichung wirksam, und intrakutane Verabreichung
ist für
die topische Verabreichung wirksam. Kontinuierliche transdermale
Verabreichung ist ebenfalls wirksam. In diesem Fall ist es wirksamer,
es in einer in Liposom eingeschlossenen Form zu verabreichen, um
die transdermale Absorption zu verbessern (R. M. Hoffman, J. Drug
Target 1998, 5, 67).
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Zu
dem in der vorliegenden Erfindung beschriebenen Enthaarungsmittel
und äußerlichen
Mittel können
ein oder mehrere Bestandteile mit haarwuchshemmenden und/oder enthaarenden
Wirkungen, wie keratolytische Mittel und Thioglycolsäure und
Salze davon, neben dem Endothelin wenn gewünscht hinzugefügt werden.
Beispiele der keratolytischen Mittel können Milchsäure, Bioprase, Salicylsäure, Glycolsäure, Citronensäure und Äpfelsäure einschließen. Beispiele
der Salze der Thioglycolsäure
können
andererseits, außer
ihren Natrium-, Kalium- und Ammoniumsalzen, ihre Alkanolamine, wie
ihre Monoethanolamine, Diethanolamine und Triethanolamine, einschließen. Der
bevorzugte Gehalt an keratolytischem Mittel oder Thioglycolsäure oder dem
Salz davon kann sich zwischen 0,01 und 10 Gew.-% bewegen, wobei
ein Bereich von 0,05 bis 5 % besonders bevorzugt ist.
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Das
in der vorliegenden Erfindung beschriebene Enthaarungsmittel oder äußerliche
Mittel wird als Arzneimittel, Kosmetikum oder Tierarzneimittel verwendet
und seine Verwendung als ein mit Epilation, Depilation oder Rasieren
in Beziehung stehendes Kosmetikum oder Arzneimittel ist besonders
bevorzugt. Veranschaulichend für
ein Kosmetikum oder Arzneimittel sind Enthaarungsmittel in Form
von Pasten, Cremes, Aerosolen und dergleichen; Enthaarungsmittel
in Form von Wachsen, Gelen, Folien und dergleichen; für die Nachbehandlung
von Epilation oder Depilation verwendbare Nachbehandlungen, wie
Lotionen und Cremes; schweißhemmende
und deodorierende Kosmetika, wie Deolotionen, Deopuder, Deosprays
und Deosticks; Behandlungen vor der Rasur, wie Preshave-Lotionen;
Rasiermittel, wie Rasiercremes; und Behandlungen nach der Rasur,
wie Aftershave-Lotionen.
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Außerdem können das
in der vorliegenden Erfindung beschriebene Enthaarungsmittel und äußerliche Mittel
verschiedene Bestandteile enthalten, die im Allgemeinen in Arzneimitteln, Kosmetika,
Quasi-Medikamenten, Tierarzneimitteln oder dergleichen verwendet
werden, z. B. gereinigtes Wasser, Ethanol, Fettigkeitsstoffe, Befeuchtungsmittel,
Verdickungsmittel, Konservierungsmittel, Emulgatoren, pharmazeutisch
wirksame Bestandteile, Puder, UV-Absorbtionsmittel,
Farbstoffe, Düfte
und Emulsionsstabilisatoren.
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Beispiele
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Beispiel 1: Depilationsinduzierende
Wirkungen von Endothelin
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Eine
Lösung
von Endothelin-1 (0,3 μg)
in Phosphatpufferlösung
(PBS), welche 0,1 % Rinderserumalbumin (BSA) enthielt, wurde intrakutan
(mit 50 μl/Stelle)
auf den Rücken
eines Meerschweinchens verabreicht. Als Ergebnis, 10 Tage nach der
Verabreichung, wurden das Abfallen der Haarschäfte und die Bildung einer ausgeprägten Depilationsstelle
an der mit Endothelin-1 applizierten Stelle beobachtet, während an
einer Stelle, die mit dem Lösungsmittel
(0,1 % BSA/PBS) appliziert wurde, keine Veränderung beobachtet wurde.
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Es
wurde aus dem Vorangehenden gezeigt, dass Endothelin depilationsinduzierende
Wirkungen besitzt.
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Beispiel 2: Hemmende Wirkung
von Endothelin auf Haarfollikel in der Wachstumsphase
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Lösungen (jeweils
1 μg) von
Endothelin-1, Endothelin-2 und Endothelin-3 in Aliquoten von Phosphatpufferlösung (PBS),
welche 0,1 % Rinderserumalbumin (BSA) enthielt, wurden intrakutan
(mit 50 μl/Stelle)
auf die Rücken
von Meerschweinchen bzw. von welchen Haare mit einer Haarschneidemaschine
abgeschnitten worden waren verabreicht. Drei Tage nach der Verabreichung
wurden die Haare von den applizierten Stellen mit einer Haarschneidemaschine
wieder abgeschnitten. Zwei Tage nach dem Abschneiden wurde die Anzahl der
pro Flächeneinheit
auf den applizierten Stellen gewachsenen Haarschäfte gezählt. Als Ergebnis wurde eine
wesentliche Abnahme (p > 0,01)
in der Anzahl der Haarschäfte
am fünften
Tag nach der Verabreichung beobachtet (1).
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Es
wurde aus dem Vorangehenden gezeigt, dass die vorstehend erwähnten Endothelin-Isoformen
bei der Verringerung der Anzahl der Haarfollikel in der Wachstumsphase
wirksam sind.
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Beispiel 3: Strukturelle
Veränderungen
der Haarfollikelstruktur durch die Verabreichung von Endothelin
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Eine
Lösung
von Endothelin-1 (0,3 μg)
in Phosphatpufferlösung
(PBS), welche 1,1 % Rinderserumalbumin (BSA) enthielt, wurde intrakutan
(mit 50 μl/Stelle)
auf den Rücken
eines Meerschweinchens verabreicht. Danach wurden Tag für Tag Proben
von der applizierten Rückenhaut
gesammelt und Gewebeproben wurden mit Hämatoxylin-Eosin-Färbung präpariert.
Als Ergebnis wurde am 1. Tag nach der Verabreichung ein zurückentwickeltes
Bild eines Haarfollikels in der Wachstumsphase beobachtet, und ein
Bild eines Follikelgewebes in der Übergangsphase wurde am 3. Tag
nach der Verabreichung erstellt (2).
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Es
wird aus dem Vorangehenden nahegelegt, dass die hemmenden Wirkungen
auf die Haarfollikel in der Wachstumsphase durch die Verabreichung
von Endothelin auf Wirkungen zurückzuführen sind,
die den Übergang
von Haarfollikeln der Wachstumsphase in Haarfollikel der Ruhephase
verursachen (Haarfollikel der Ruhephase induzierende Wirkungen).
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Beispiel 4: Wirkungen
der gleichzeitigen Verabreichung eines Inhibitors von Endothelin
auf die endothelininduzierte Bildung der Depilatiosstelle
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Wie
in Beispiel 1 beschrieben, wurde Endothelin (0,3 μg) intrakutan
auf den Rücken
jedes Meerschweinchens verabreicht, und PD142839 (10 μg) als Inhibitor
von Endothelin wurde außerdem
gleichzeitig verabreicht.
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Die
Größe einer
10 Tage nach der Verabreichung gebildeten Depilationsstelle wurde
in Form des Produkts aus ihrem langen und kurzen Durchmesser ermittelt.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 aufgeführt. Durch die gleichzeitige
Verabreichung von PD142839 wurde die Bildung der Depilationsstelle
erheblich gehemmt.
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Es
wird aus diesen Ergebnissen nahegelegt, dass die Induktion einer
Depilationsstelle durch Endothelin-1 kein durch nichtspezifische
Histotoxizität
verursachtes Phänomen
ist.
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Tabelle
1 Wirkungen
der Verabreichung eines Inhibitors von Endothelin auf die Bildung
einer endothelininduzierten Depilationsstelle
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Beispiel 5: Wachstumshemmende
Wirkungen auf Haarfollikel in Organkultur
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Von
einem Gewebe menschlicher Kopfhaut wurden Haarfollikelorgane in
der Wachstumsphase unter einem Stereomikroskop operativ isoliert.
Einem herkömmlichen
Verfahren folgend (M. P. Philpott et al., J. Cell Sci. 1990, 97,
463–471)
wurden die isolierten Haarfollikel in Organkultur genommen. Speziell
beschrieben, wurde Endothelin-1 zu Williams-E-Medium gegeben, welches
L-Glutamin (2 mM), Hydrocortison (10 ng/ml), Insulin (10 μg/ml), Natriumselenit
(10 ng/ml) und Transferrin (10 μg/ml)
enthielt. In dem Medium wurden die isolierten Haarfollikel bei 37 °C unter einer
Gasphase von 5% CO2 inkubiert, währenddessen
die gewachsenen Haarfollikellängen
mit den Tagen beobachtet wurden. Als Ergebnis wurden wesentliche
haarwuchshemmende Wirkungen am Tag 4 der Inkubation und den folgenden
Tagen bei der mit Endothelin-1 versetzten Gruppe im Vergleich zu
einer Kontrollgruppe, bei der Endothelin-1 nicht gegeben wurde,
beobachtet (3). Außerdem wurde, während der
Inkubationsdauer, eine strukturelle Veränderung der mit Endothelin
behandelten Haarfollikel in der Wachstumsphase in jene, den Haarfollikeln
in der Ruhephase ähnliche
beobachtet (4). Die Bildungen zurückentwickelter
Haarfollikel in Prozent mit den Tagen sind in Tabelle 2 aufgeführt.
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Es
wird aus den Ergebnissen deutlich, dass die Zufuhr von Endothelin
den Übergang
isolierter humaner Haarfollikel von der Wachstumsphase in die Rückbildungsphase
fördert
und ihr Wachstum hemmt.
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Tabelle
2 Wirkungen
von Endothelin auf die Rückbildung
von Haarfollikeln in der Wachstumsphase in Prozent
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Beispiel 6: Haarwachstumstest
bei Mäusen
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Endothelin-1
(0,5 mg) wurde in einem Lösungsgemisch
(2,5 ml) von Polyethylenglycol 400 (mittleres Molekulargewicht:
400) und Polyethylenglycol 3350 (mittleres Molekulargewicht: 3350)
(Mischungsverhältnis: 95/5)
gelöst,
um einen Haarwachstumsinhibitor herzustellen. Rückenhaare von jeder 8 Wochen
alten C3H/HeNCrj-Maus wurden mit einer Enthaarungscreme entfernt
(über eine
Fläche
von 2 × 4
cm2), und der Haarwachstumsinhibitor wurde
einmal täglich
bei einer Dosis von 25 μl/Anwendung über 2 Wochen
auf die depilierte Stelle aufgebracht. Eine Gruppe, bei welcher
nur das Lösungsmittel
ebenso aufgebracht wurde, wurde als Kontrollgruppe verwendet. Um
das Nachwachsen von Haar zu beobachten, wurde die vorstehend beschriebene
depilierte Stelle am Tag 14 nach der Depilation bei einer vorgegebenen
feststehenden Vergrößerung fotografiert,
und der prozentuale Anteil einer nachgewachsenen Haarfläche (nachgewachsene
Haarfläche/depilierte
Fläche × 100) wurde
unter Verwendung eines Bildanalysators bestimmt. Die Ergebnisse
sind in Tabelle 3 dargestellt.
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Aus
den Ergebnissen werden die haarwuchshemmenden Wirkungen durch die
Aufbringung von Endothelin auf die Haut deutlich.
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Tabelle
3 Haarwuchshemmende
Wirkungen durch die Aufbringung von Endothelin auf die Haut
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Beispiel 7: Formulierungsbeispiele
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(1) Haarwuchshemmende
Lotion
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Die
zur Gruppe A gehörenden
Bestandteile wurden gelöst.
Daneben wurden die zur Gruppe B gehörenden Bestandteile gelöst. Lösung B wurde
zu Lösung
A hinzugefügt,
gefolgt von Verrühren
zu einem gleichmäßigen Gemisch,
wodurch eine haarwuchshemmende Lotion erhalten wurde.
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(2) Haarwuchshemmende
Creme
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Die
zur Gruppe A gehörenden
Bestandteile wurden gelöst.
Daneben wurden die zur Gruppe B gehörenden Bestandteile unter Wärme gelöst. Lösung B wurde
zu Lösung
A hinzugefügt,
gefolgt von Verrühren
zu einem gleichmäßigen Gemisch.
Dem Emulgieren folgend wurde die erhaltene Emulsion abgekühlt, wodurch eine
haarwuchshemmende Creme erhalten wurde.
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(3) Haarwuchshemmender
Schaum
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Die
zur Gruppe A gehörenden
Bestandteile wurden zu einem gleichmäßigen Gemisch vereinigt und anschließend in
eine Dose gegeben. Mit einem auf dem Fachgebiet per se bekannten
Verfahren wurde der Bestandteil B in die Dose gefüllt, wodurch
ein haarwuchshemmender Schaum hergestellt wurde.
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(4) Aerosol
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Die
zur Gruppe A gehörenden
Bestandteile wurden zu einem gleichmäßigen Gemisch vereinigt und anschließend in
eine Dose gegeben. Mit einem auf dem Fachgebiet per se bekannten
Verfahren wurde der Bestandteil B in die Dose gefüllt, wodurch
ein haarwuchshemmendes Aerosol hergestellt wurde.
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Die
in der vorliegenden Erfindung beschriebenen Enthaarungsmittel und äußerlichen
Mittel hemmen das Haarwachstum in der Haut von Säugern. Ihr Aufbringen als Arzneimittel
oder Kosmetika auf den menschlichen Körper erlaubt deshalb eine sichere
und wirksame Haarentfernung vom Körper. Außerdem ermöglicht ihre Verwendung beispielsweise
als Wollerntemittel zur Ernte von Wolle, Wolle von hoher Qualität zu ernten.