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Diese
Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur gemeinsamen Herstellung
von C4-Verbindungen, insbesondere von Maleinsäureanhydrid,
Butan-1,4-diol, γ-Butyrolacton
und Tetrahydrofuran, aus einem unter C4-Kohlenwasserstoffen
und Benzol ausgewählten
Kohlenwasserstoff-Einsatzmaterial.
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Maleinsäureanhydrid
kann durch Dampfphasenoxidation eines Kohlenwasserstoff-Einsatzmaterials, wie
etwa Benzol, gemischten C4-Olefinen oder
n-Butan in Gegenwart eines Teiloxidationskatalysators hergestellt
werden.
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In
Abhängigkeit
von der Art des Einsatzmaterials wird typischerweise ein Vanadiumpentoxid-Trägerkatalysator
mit Promotor benutzt, während
die Reaktionstemperatur gewöhnlich
etwa 350°C
bis etwa 500°C und
der Reaktionsdruck etwa 105 Pa bis etwa
3 × 105 Pa betragen. Es kann eine wesentliche Überschußmenge Luft
eingesetzt werden, um außerhalb
der Explosionsgrenzen zu bleiben. Die Kontaktzeit ist etwa 0,1 s.
Alternativ ist es nach modernerer Praxis möglich, die Anlage so auszulegen,
daß ein
ausreichend sicherer Betrieb erreicht werden kann trotz der Tatsache,
daß das
Beschickungsgemisch aus Luft und Kohlenwasserstoff-Einsatzmaterial
innerhalb der Zündgrenzen
liegt.
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Eine
Reaktorkonstruktion für
diese Teiloxidationsreaktion umfaßt einen Rohrreaktor mit vertikalen Rohren,
die von einem Mantel umgeben sind, durch den ein geschmolzenes Salz
zirkuliert wird, um die Reaktionstemperatur unter Kontrolle zu halten.
Jedoch können
stattdessen andere Reaktorkonstruktionen benutzt werden, darunter
Festbettreaktoren, Wirbelbettreaktoren oder Wanderbettreaktoren.
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In
jedem Falle wird am Austrittsende des Reaktors ein heißes dampfförmiges Reaktionsgemisch
gewonnen, das Maleinsäureanhydriddampf,
Wasserdampf, Kohlenoxide, Sauerstoff, Stickstoff und andere Inertgase
neben organischen Verunreinigungen, wie Essigsäure, Acrylsäure und nicht umgesetztes Kohlenwasserstoff-Einsatzmaterial
enthält.
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Es
ist üblich,
das Maleinsäureanhydrid
aus diesem verdünnten
Reaktorstrom in bis zu vier Stufen zu gewinnen und zu reinigen.
Einige herkömmliche
Verfahren kondensieren zuerst in einer wahlweisen Stufe einen Teil des
Maleinsäureanhydrids
durch Kühlung
des Reaktorabstroms aus, typischerweise auf etwa 150°C unter Benutzung
eines Wasserdampf erzeugenden Wärmeaustauschers,
und dann durch weitere Kühlung
auf etwa 60°C
durch Kühlung
gegen Wasser, um einen Teil des Maleinsäureanhydrids, typischerweise
etwa 30% bis etwa 60% des vorliegenden Maleinsäureanhydrids zu kondensieren.
Es wird nur eine partielle Kondensation durchgeführt wegen der Anwesenheit von
Wasser, das mit Maleinsäureanhydrid
in dem Reaktorabstrom unter Bildung von Maleinsäure reagiert, die ihrerseits
zu Fumarsäure
isomerisieren kann. Maleinsäureanhydrid hat
einen Schmelzpunkt von 130°C,
während
Fumarsäure
einen Schmelzpunkt von 287°C
hat, die beide viel höher
als der des Maleinsäureanhydrids
(52,85°C)
sind. Infolgedessen besteht die Neigung zum Aufbau von Abscheidungen
aus fester Maleinsäure
und Fumarsäure
auf den Wärmeaustauscherflächen, die
periodisch entfernt werden müssen,
typischerweise unter Benutzung von Wasser und/oder Natriumhydroxidlösung, die eine
wässrige
Lösung
ergeben, die Fumarsäure
und Maleinsäure
oder ihre Natriumsalze enthält
und eine Abstrombehandlung erfordert.
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Eine
herkömmlicherweise
benutzte zweite Stufe besteht darin, im wesentlichen das gesamte
restliche Maleinsäureanhydrid
aus dem Abstrom zu absorbieren. Der restliche gasförmige Abstrom
kann dann in die Atmosphäre
abgeblasen werden, möglicherweise
nach Verbrennung von darin enthaltenem Kohlenmonoxid, nicht umgesetztem
Wasserstoff und anderen organischen Verbindungen. In dieser Absorptionsstufe
kann ein organisches Lösungsmittel
eingesetzt werden. Alternativ kann eine wässrige Lösung als Absorptionsmittel
dienen, in welchem Falle das Maleinsäureanhydrid hauptsächlich zu
Maleinsäure
hydrolysiert wird.
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Das
Waschen mit Wasser oder mit einer wässrigen Lösung oder Aufschlämmung ist
zum Beispiel in US-Patentschrift Nr. 2,638,481 beschrieben. Ein
Nachteil dieser Arbeitsweise ist jedoch, daß etwas von der Maleinsäure unvermeidbar
zu Fumarsäure
isomerisiert wird. Das Nebenprodukt Fumarsäure stellt einen Verlust an
wertvollem Maleinsäureanhydrid
dar und ist aus dem Prozesssystem schwierig zurückzugewinnen, da es zur Bildung
kristalliner Massen neigt, die Anlaß zu Verschmutzungsproblemen
im Verfahren geben.
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Wegen
dieses Isomerisationsproblems wurden verschiedene andere wasserfreie
organische Lösungsmittel
für die
Absorption von Maleinsäureanhydrid
aus dampfförmigen
Strömen
vorgeschlagen, z.B. Dibutylphthalat (Britische Patentschriften Nr.
727,828, 763,339 und 768,551), Dibutylphthalat mit einem Gehalt von
bis zu 10 Gew.-% Phthalsäureanhydrid
(US-Patentschrift Nr. 4,118,403), normalterweise flüssige intramolekulare
Carbonsäureanhydride,
wie ein verzweigtkettiges C12-15-alkenylsubstituiertes
Bernsteinsäureanhydrid (US-Patentschrift
Nr. 3,818,680), Tricresylphosphat (Französische Patentschrift Nr. 1,125,014),
Dimethylterephthalat (Japanische Patentveröffentlichung Nr. 32-8408),
Dibutylmaleat (Japanische Patentveröffentlichung Nr. 35-7460),
hochmolekulare Wachse (US-Patentschrift Nr. 3,040,059), Diphenylpentachlorid
(US-Patentschrift Nr. 2,893,924), hochsiedende aromatische Kohlenwasserstoff-Lösungsmittel,
wie Dibenzylbenzol (Französische
Patentschrift Nr. 2,285,386), Dimethylbenzophenon (US-Patentschrift
Nr. 3,850,758), Polymethylbenzophenone, von denen wenigstens ein
Teil wenigstens drei Methylgruppen enthält (US-Patentschrift Nr. 4,071,540),
wasserunlösliche
tertiäre
Amine (US-Patentschrift Nr. 4,571,426), Dialkylphthalatester mit
C4- bis C8-Alkylgruppen
und insgesamt 10 bis 14 Kohlenstoffatomen in beiden Alkylgruppen
(US-Patentschrift Nr. 3,891,680) und Ester von cycloaliphatischen
Säuren,
z.B. Dibutylhexahydrophthalat (Südafrikanische
Patentschrift Nr. 80/1247).
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Eine
dritte Stufe, die herkömmlicherweise
benutzt wird, besteht darin, die anfallende Lösung von Maleinsäureanhydrid
oder Maleinsäure
aus dem Absorptionsmittel zu gewinnen. Wenn das Absorptionsmittel
ein organisches Lösungsmittel
ist, kann eine Chargendestillation oder kontinuierliche Destillation
angewandt werden, um das Maleinsäureanhydrid
zu gewinnen. Wenn andererseits die Absorptionsmittelflüssigkeit
Wasser oder eine wässrige
Lösung
ist, muß die
Gewinnungsstufe eine Dehydratisierungsstufe umfassen, um so die Maleinsäure wieder
zurück
zu Maleinsäureanhydrid
umzusetzen. Eine benutzte Arbeitsweise besteht darin, die Maleinsäurelösung in
Gegenwart von Xylol zu destillieren. Dies entfernt nicht nur das
Wasser, sondern ergibt auch eine Rückbildung von Maleinsäureanhydrid.
In jedem Falle haben die angewandten erhöhten Temperaturen die Tendenz,
die Fumarsäurebildung
auszulösen,
was einen weiteren Verlust an dem potentiellen Produkt Maleinsäureanhydrid
darstellt.
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Die
US-Patentschrift Nr. 5,069,687 schlägt die Gewinnung von Maleinsäureanhydrid
aus einem Gasgemisch durch Berührung
mit einem Absorptionsmittel vor mit nachfolgender Wasserentfernung
aus dem angereicherten Absorptionsmittel durch dessen Berührung mit
einem Wasser-Adsorptionsmittel oder einem Abstreifgas niedriger
Feuchtigkeit. Maleinsäureanhydrid
wird dann aus dem getrockneten angereicherten Absorptionsmittel
gewonnen.
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Eine
zunehmende Verwendung für
Maleinsäureanhydrid
besteht bei der Herstellung von Butan-1,4-diol und seiner Begleitprodukte,
nämlich γ-Butyrolacton
und Tetrahydrofuran. Die direkte Hydrierung von Maleinsäureanhydrid
oder Maleinsäure
zu diesen C4-Verbindungen wird in den US-Patentschriften
Nr. 3,948,805, 4,001,282, 4,048,196, 4,083,809, 4,096,156, 4,550,185,
4,609,636, 4,659,686, 4,777,303, 4,985,572, 5,149,680, 5,347,021,
5,473,086 und 5,698,749 und in der Europäischen Patentveröffentlichung
Nr. 0373947A vorgeschlagen.
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Die
Veresterung von Maleinsäureanhydrid
mit einem Alkylalkohol zu Dialkylmaleat mit nachfolgender Hydrierung
des anfallenden Dialkylmaleats wurde ebenfalls vorgeschlagen, um
Butan-1,4-diol und seine Begleitprodukte γ-Butyrolacton und Tetrahydrofuran
herzustellen. Die Hydrierung in der flüssigen Phase wird in der Britischen
Patentschrift Nr. 1,454,440 vorgeschlagen. Die Dampfphasenhydrierung
ist in der Internationalen Patentveröffentlichung Nr. WO 82/03854
angegeben. Die Hydrierung eines Dialkylmaleats kann in zwei Stufen
durchgeführt
werden, die in den US-Patentschriften Nr. 4,584,419 und 4,751,334
beschrieben ist.
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Die
US-Patentschrift Nr. 4,032,458 schlägt die Veresterung von Maleinsäure mit
einem C2- bis C10-Alkanol
bei erhöhtem
Druck und erhöhter
Temperatur vor mit nachfolgender zweistufiger Hydrierung des anfallenden
Dialkylmaleats unter Benutzung einer Aufschlämmung eines Kupferchromit-Katalysators
und dann Destillation.
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Die
US-Patentschrift Nr. 5,478,952 schlägt einen Hydrierkatalysator
vor, der in wässriger
Lösung
dazu dienen kann, z.B. Maleinsäure
zu hydrieren, und der aus einem Gemisch von Ruthenium und Rhenium
auf Kohlenstoff besteht.
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Verfahren
und eine Anlage für
die Herstellung von Dialkylmaleaten aus Maleinsäureanhydrid sind zum Beispiel
beschrieben in US-Patentschrift Nr. 4,795,824 und in der Internationalen
Patentveröffentlichung
Nr. WO 90/08127. Dieses zuletzt erwähnte Dokument beschreibt einen
Kolonnenreaktor mit mehreren Veresterungsböden, von denen jeder einen
bestimmten Flüssigkeitsinhalt
hat und eine Charge eines festen Veresterungskatalysators enthält, etwa
eines Ionenaustauschharzes mit anhängenden Sulfonsäuregruppen.
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Die
Hydrierung von Dialkylmaleaten zu Butan-1,4-diol ist weitergehend
in den US-Patentschriften Nr. 4,584,419 und 4,751,334 sowie in der
Internationalen Patentveröffentlichung
Nr. WO 88/00937 diskutiert.
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In
der Internationalen Patentveröffentlichung
Nr. WO 97/43242 ist ein Verfahren beschrieben, bei dem Maleinsäureanhydrid
in einem hochsiedenden Lösungsmittel
mit einem Siedepunkt absorbiert wird, der wenigstens 30°C höher liegt
als der des Maleinsäureanhydrids
bei Atmosphärendruck,
z.B. Dimethylphthalat. Dann wird das Maleinsäureanhydrid in der resultierenden
Lösung
zu dem entsprechenden Di-(C1- bis C4-alkyl)maleat verestert, das anschließend unter
Benutzung eines wasserstoffhaltigen Gasstroms aus der Lösung abgetrieben
wird, um ein dampfförmiges
Gemisch zu ergeben, das der Dampfphasenhydrierung unterworfen wird.
Eine ähnliche
Arbeitsweise, bei der die Veresterungsstufe weggelassen ist und
das Maleinsäureanhydrid aus
der Lösung
in dem hochsiedenden Lösungsmittel
abgetrieben und der Dampfphasenhydrierung unterworfen wird, ist
in der Internationalen Patentveröffentlichung
Nr. WO 97/43234 beschrieben. Weitere Materialien zur Benutzung als
Absorptionslösungsmittel
sind in den Internationalen Patentveröffentlichungen Nr. WO 99/25675
und WO 99/25678 angegeben.
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Eine
weitere Entwicklung dieser Prozesse wird in der Internationalen
Patentveröffentlichung
Nr. WO 99/48852 vorgeschlagen. Bei dieser Entwicklung dient ein
zweites hochsiedendes Lösungsmittel,
wie Dibutylphthalat, zum Waschen des Abgases aus einer Absorptionsstufe,
in der Maleinsäureanhydrid
in einem ersten hochsiedenden Lösungsmittel,
wie Dimethylphthalat, aus einem rohen dampfförmigen Maleinsäureanhydridstrom
aus einer Maleinsäureanhydridanlage
absorbiert wird.
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Nach
der Britischen Patentschrift Nr. 2,207,914A wird eine Maleinsäureanhydridanlage
mit gemischten Butenen beschickt, und sie erzeugt als einen Strom
aus der Anlage einen sauren Rückstand,
der ein Gemisch aus Maleinsäure
und Fumarsäure
in einem Molverhältnis
von etwa 1:1 enthält,
sowie in einem anderen Strom Maleinsäureanhydrid, das aus der Maleinsäureanhydridanlage
abgegeben oder zu einem Monoesterbildungsreaktor geleitet werden
kann, dem auch der zuerst genannte Strom zugeführt wird.
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Die
US-Patentschrift Nr. 2,574,644 lehrt ein Verfahren zum Auswaschen
von Maleinsäureanhydrid
aus den heißen
Oxidationsproduktgasen unter Benut zung von Dibutylphthalat. Es wird
die partielle Kondensation von Maleinsäureanhydrid vorgeschlagen.
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Bei
den bekannten Verfahren zur Herstellung von Butan-1,4-diol aus Maleinsäureanhydrid
ist es normale Arbeitsweise, ein im wesentlichen reines Maleinsäureanhydrid-Einsatzmaterial
zu benutzen, das höchstens
je eine Spur leichter Säuren
(z.B. Essigsäure
und Acrylsäure),
Fumarsäure
und Maleinsäure
enthält.
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Es
ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein verbessertes Verfahren
zur gemeinsamen Herstellung von Maleinsäureanhydrid und den C4-Verbindungen Butan-1,4-diol, γ-Butyrolacton
und Tetrahydrofuran zu schaffen. Aufgabe der vorliegenden Erfindung
ist es auch, die Ausbeute dieser C4-Verbindungen
aus einer gegebenen Menge Kohlenwasserstoff-Einsatzmaterial zu verbessern
und daher diese Verbindungen leichter zugänglich zu machen und die Menge
der gebildeten Abfallprodukte zu verringern. Es ist auch eine Aufgabe
der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zur Herstellung der C4-Verbindungen Maleinsäureanhydrid, Butan-1,4-diol, γ-Butyrolacton
und Tetrahydrofuran aus einem Kohlenwasserstoff-Einsatzmaterial
zu schaffen, das in einer Anlage betrieben werden kann, die wirtschaftlicher
als herkömmliche
Anlagen zu errichten und zu fahren ist.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung ist ein Verfahren vorgesehen zur gemeinsamen Herstellung
von Maleinsäureanhydrid
und wenigstens einer unter Butan-1,4-diol, γ-Butyrolacton und Tetrahydrofuran
ausgewählten
C4-Verbindung, bei dem Maleinsäureanhydrid
hergestellt wird durch Stufen umfassend die
- (i)
Zuführung
einer Quelle gasförmigen
Sauerstoffs und eines C-Kohlenwasserstoff-Einsatzmaterials zu einer
katalytischen Teiloxidationszone, die eine Charge eines zum Bewirken
der Teiloxidation des C-Kohlenwasserstoff-Einsatzmaterials zu Maleinsäureanhydrid
befähigten,
phosphorhaltigen Teiloxidationskatalysators enthält und unter katalytischen
Teiloxidationsbedingungen gehalten wird,
- (ii) Gewinnung eines dampfförmigen,
Maleinsäureanhydrid,
Wasser, nicht umgesetztes Kohlenwasserstoff-Einsatzmaterial und
Kohlenoxide enthaltenden Reaktionsabstroms aus der Teiloxidationszone,
- (iii) Kondensation eines Teils des in dem dampfförmigen Reaktions abstrom
vorliegenden Maleinsäureanhydrids
in einer Kondensationszone unter Bildung eines Rohmaleinsäureanhydridstroms,
- (iv) Gewinnung eines Restmengen Maleinsäureanhydrid enthaltenden dampfförmigen Reststroms
aus der Kondensationsstufe (iii),
- (v) Absorption von weiterem Maleinsäureanhydrid aus dem dampfförmigen Reststrom
der Stufe (iv) durch Absorption in einem unter einem organischen
Lösungsmittel,
Wasser und einer wässrigen
Lösung
ausgewählten
flüssigen
Absorptionsmittel,
- (vi) Gewinnung eines beladenen flüssigen Absorptionsmittels aus
der Absorptionsstufe (v) und
- (vii) Gewinnung von Maleinsäureanhydrid
aus dem beladenen flüssigen
Absorptionsmittel,
und bei dem
die genannte, unter Butan-1,4-diol, γ-Butyrolacton
und Tetrahydrofuran ausgewählte
wenigstens eine C4-Verbindung durch Stufen
hergestellt wird umfassend die
- (viii) Bereitstellung eines unter Maleinsäureanhydrid, Maleinsäure, Monoalkylmaleaten,
Dialkylmaleaten und deren Gemischen aus zwei oder mehreren davon
ausgewählten
C4+-Hydrierungseinsatzmaterials,
- (ix) Zuführung
des C4+-Hydrierungseinsatzmaterials und
von Wasserstoff zu einer Hydrierzone, die eine Charge eines für die katalytische
Hydrierung des C4+-Hydrierungseinsatzmaterials
zu dem genannten wenigstens einen C4-Produkt
wirksamen Hydrierkatalysators enthält und unter katalytischen
Hydrierbedingungen gehalten wird, und
- (x) Gewinnung eines das wenigstens eine C4-Produkt
enthaltenden Hydrierungsproduktstroms aus der Hydrierzone,
dadurch
gekennzeichnet, daß der
dampfförmige
Reaktionsabstrom vor Stufe (iii) gekühlt wird, daß in dem Weg
des gekühlten
dampfförmigen
Reaktionsabstroms vor Stufe (iii) ein Schutzbett eines Phosphor
absorbierenden Materials angeordnet wird, um dadurch Phosphor enthaltende
Materialien aus dem Abstrom zu entfernen, und daß Material des Rohmaleinsäureanhydridstroms
der Stufe (iii) als das C4+-Hydrierungseinsatzmaterial
der Stufe (viii) eingesetzt wird oder zur Herstellung des C4+-Hydrierungseinsatzmaterials der Stufe
(viii) dient.
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Die
Quelle des gasförmigen
Sauerstoffs kann neben Sauerstoff wesentliche Mengen Inertgase,
wie Stickstoff enthalten. Luft ist eine zweckmäßige Quelle des gasförmigen Sauerstoffs
für den
Einsatz in dem Verfahren der Erfindung. Daher kann der dampfförmige Reaktionsabstrom
der Stufe (ii) neben den anderen erwähnten Bestandteilen Stickstoff
und Sauerstoff enthalten. Es wird oft zweckmäßig sein, den dampfförmigen Reaktionsabstrom
der Stufe (ii) zu kühlen,
bevor man sich daran macht, die Kondensation in Stufe (iii) zu bewerkstelligen.
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Bei
einem bevorzugten Verfahren nach der Erfindung dient das gesamte
rohe Maleinsäureanhydrid-Reaktionsprodukt
der Stufe (iii) als das C4+-Hydrierungseinsatzmaterial
der Stufe (viii) oder zur Herstellung des C4+-Hydrierungseinsatzmaterials
der Stufe (viii).
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Nötigenfalls
kann wenigstens etwas von dem in Stufe (vii) gewonnenen Maleinsäureanhydrid
als weiteres C4+-Hydrierungseinsatzmaterial
für den
Einsatz in Stufe (viii) oder zu dessen Herstellung benutzt werden.
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Wenn
das in Stufe (v) benutzte flüssige
Absorptionsmittel Wasser oder eine wässrige Lösung ist, so daß die beladene
Absorptionslösung
Maleinsäure
enthält,
kann alternativ wenigstens etwas von der in dem beladenen Absorptionsmittel
vorliegenden Maleinsäure
als weiteres C4+-Hydrierungseinsatzmaterial
zum Einsatz in Stufe (viii) oder zu dessen Herstellung benutzt werden.
In diesem Fall kann wenigstens etwas von der genannten anfallenden
Maleinsäure
zuerst vor dem Einsatz in Stufe (viii) durch Entfernung von Überschußwasser
konzentriert werden. Außerdem
kann, ob nun Überschußwasser
zu Konzentrierungszwecken entfernt wird oder nicht, in dem beladenen
Absorptionsmittel vorliegende Maleinsäure mit rohem Maleinsäureanhydrid der
Stufe (iii) gemischt werden zur Verwendung als C4+-Hydrierungseinsatzmaterial
der Stufe (viii) oder für
dessen Herstellung.
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In
einem bevorzugten Prozess der Erfindung erfolgt die Kondensation
von Maleinsäureanhydrid
in Stufe (iii) in Gegenwart eines flüssigen Kondensationsmittels,
das eine unter Maleinsäureanhydrid,
Maleinsäuremonoester,
Maleinsäurediester
und Gemischen aus zwei oder mehreren davon ausgewählte Flüssigkeit
aufweist, um die Verschmutzung der Kondensatoroberflächen zu
verringern. So kann eine direkte Kühlung durch Einspritzen des
flüssigen
Kondensationsmittels in den dampfförmigen Reaktionsmittelabstrom durchgeführt werden,
um ein Gemisch aus rohem Maleinsäureanhydrid
und dem genannten flüssigen
Kondensationsmittel zu bilden, das als das C4+-Hydrierungseinsatzmaterial
der Stufe (viii) oder zu dessen Herstellung dient. Diese Monoester
und Diester können
sich z.B. ableiten von C1- bis C4-Alkylalkoholen, wie Methanol und Ethanol.
Außerdem
kann das flüssige
Kondensationsmittel auch kleine Mengen, z.B. bis zu etwa 5 Mol-%
der entsprechenden Monoalkyl- und Dialkylfumarate enthalten.
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Bei
einem besonders bevorzugten Verfahren ist das C4+-Hydrierungseinsatzmaterial
ein Dialkylmaleat, das durch Umsetzung von Maleinsäureanhydrid
mit Alkylalkohol unter Bildung von Monoalkylmaleat hergestellt wird,
das dann mit weiterem Alkylalkohol unter Bildung eines Dialkylmaleats
verestert wird. In diesem Fall kann der Alkylalkohol Methanol oder
Ethanol sein, und das Dialkylmaleat kann Dimethylmaleat oder Diethylmaleat
sein. In diesem Fall wird der Hydrierungskatalysator der Stufe (ix)
vorzugsweise unter Kupferchromit- und beschleunigten Kupferkatalysatoren,
wie etwa mit Mangan beschleunigten Kupferkatalysatoren ausgewählt.
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Bei
einem anderen bevorzugten Verfahren nach der Erfindung ist das C4-Hydrierungseinsatzmaterial Maleinsäureanhydrid.
In diesem Fall kann der Katalysator irgendeiner von denen sein,
die für
den Zweck im Stand der Technik vorgeschlagen wurden, z.B. einer
der Katalysatoren, die in einer der oben erwähnten US-Patentschriften Nr.
3,948,805, 4,001,282, 4,048,196, 4,083,809, 4,096,156, 4,550.185,
4,609,636, 4,659,686, 4,777,303, 4,985,572, 5,149,680, 5,473,086,
5,478,952 und 5,698,749 beschrieben wurden.
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Zweckmäßigerweise
ist die Quelle des gasförmigen
Sauerstoffs Luft. Jedoch können
als Sauerstoffquelle auch Gemische aus Stickstoff und Luft, Gemische
aus Abgas und Luft, Gemische aus Abgas und Sauerstoff, reiner Sauerstoff
und mit Sauerstoff angereicherte Luft erwähnt werden. Das Abgas kann
den Teil des dampfförmigen
Restgases enthalten, der nach Absorption von weiterem Maleinsäureanhydrid
in dem flüssigen Absorptionsmittel
in Stufe (v) verbleibt. Die Quelle des gasförmigen Sauerstoffs kann im Überschuß eingesetzt werden,
um so das Gemisch aus Kohlenwasserstoff-Einsatzmaterial und gasförmiger Sauerstoffquelle,
z.B. Luft, außerhalb
der Zündgrenzen
zu halten. Alternativ kann das Verfahren so betrieben werden, daß das Gemisch
innerhalb der Zündgrenzen
liegt.
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Bei
einem besonders bevorzugten Verfahren ist das Kohlenwasserstoff- Einsatzmaterial ein
Butan-Einsatzmaterial.
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In
diesem Fall kann der Teiloxidationskatalysator ein Vanadium-Phosphoroxid-Katalysator
sein. Ein solcher Katalysator wird manchmal als Vanadylpyrophosphat
beschrieben. Um die Aktivität
des Katalysators aufrecht zu erhalten, kann man flüchtige Organophosphorverbindungen
in das Beschickungsgemisch für
die katalytische Teiloxidationszone einlaufen lassen. Da in dem
dampfförmigen
Reaktionsabstrom der Stufe (ii) des Verfahrens der Erfindung einige
Phosphorverbindungen vorliegen können,
die den Hydrierungskatalysator der Stufe (ix) deaktivieren können, wird
ein Schutzbett eines Phosphor absorbierenden Materials, wie etwa
Vanadium enthaltenden Materials, einer Charge aus verbrauchtem Partialoxidationskatalysator,
in dem Weg des dampfförmigen
Reaktionsstroms der Stufe (ii) nach dessen Kühlung angeordnet, um Phosphos
enthaltende Materialien daraus zu entfernen.
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Die
katalytische Teiloxidationszone kann von irgendeiner geeigneten
Konstruktion sein, z.B. kann sie ein Festbettreaktor, ein Rohrreaktor,
ein Wirbelbettreaktor oder ein Wanderbettreaktor sein.
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Die
Stufe (v) des Verfahrens der Erfindung kann das Absorbieren von
dampfförmigem
Maleinsäureanhydrid
aus dem Abstrom in einem organischen Lösungsmittel umfassen, wie etwa
einem Dialkylphthalat oder einem Dialkylhexahydrophthalat, zum Beispiel
Dimethylphthalat, Dibutylphthalat, Dimethylhexahydrophthalat oder
Dibutylhexahydrophthalat. Alternativ kann Wasser oder eine wässrige Lösung von
Maleinsäure
benutzt werden, um dampfförmiges
Maleinsäureanhydrid
aus dem Abstrom in Stufe (v) zu absorbieren.
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In
dem Verfahren der Erfindung kann etwas von dem in Stufe (vii) gewonnenen
Maleinsäureanhydrid als
zusätzliches
C4+-Hydrierungseinsatzmaterial der Stufe
(viii) oder zu dessen Herstellung dienen.
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Es
wird während
der Abschaltung oft bevorzugt sein, einen Alkylalkohol als Waschflüssigkeit
zu benutzen, um Kondensationsflächen
der Kondensationszone zwecks Entfernung von Fumarsäureabscheidungen
darauf zu waschen, und die anfallende Lösung mit dem C4+-Hydrierungseinsatzmaterial
zu vereinigen. Diese Arbeitsweise hat den Vorteil der Vermeidung
oder Reduzierung der Be nutzung von Natriumhydroxid und der Bildung
von Maleinsäure
oder Natriummaleat enthaltenden wässrigen Nebenproduktströmen, die
ein Merkmal der Waschverfahren unter Benutzung von Wasser und/oder
Natriumhydroxidlösung
zwecks Entfernung von Verschmutzungsabscheidungen aus Maleinsäure und
Fumarsäure
von Kondensatorflächen
sind.
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Zum
klaren Verständnis
der Erfindung und zur leichten Ausführung werden nun nur beispielhaft
unter Bezugnahme auf die beigefügte
Zeichnung eine herkömmliche
Anlage zur gemeinsamen Herstellung von Maleinsäureanhydrid und der C4-Produkte Butan-1,4-diol, γ-Butyrolacton
und Tetrahydrofuran sowie eine nach der Lehre der Erfindung für denselben
Zweck gebaute Anlage beschrieben.
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1 ist
ein Fließbild
einer herkömmlich
ausgelegten Anlage für
die gemeinsame Herstellung von Maleinsäureanhydrid und der C4-Produkte Butan-1,4-diol, γ-Butyrolacton
und Tetrahydrofuran, und
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2 ist
ein ähnliches
Fließbild
einer gemäß der Lehre
der Erfindung und für
denselben Zweck errichteten Anlage.
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Den
Fachleuten ist geläufig,
daß viele
andere Ausrüstungsteile,
die in der Zeichnung nicht gezeigt sind, in einer realen Anlage
erforderlich wären,
da die beiliegende Zeichnung schematisch ist. Diese zusätzlichen
Ausrüstungsteile
sind von herkömmlicher
Art und umfassen (sind aber nicht beschränkt auf) Destillationskolonnen,
Reaktoren, Kondensatoren, Pumpen, Haltetanks, Ventile, Drucksensoren,
Temperatursensoren, Druckregler, Temperaturregler, Niveausensoren,
Erhitzer, Kühler,
Ausgleichstanks, Kondensatoren, Kolonnenaufkocher und dergl.. Alle
diese zusätzlichen
Ausrüstungsteile
würden
nach der herkömmlichen
Ingenieurpraxis installiert werden und bilden keinen Teil der vorliegenden
Erfindung.
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Unter
Bezugnahme auf 1 der Zeichnung umfaßt eine
Teiloxidationsanlage 1 einen Teiloxidationsreaktor, der
eine Charge eines Teiloxidationskatalysators enthält, z.B.
einen Vanadium enthaltenden Katalysator, wie Vanadium-Phosphoroxid
(dessen katalytisch aktive Phase nach Berichten Vanadylpyrophosphat (VO)2P2O7 ist).
Die Anlage 1 kann als Festbett oder als Wirbelbett ausgelegt
sein und wird mit einem überhitzten
C4-Kohlenwasserstoff-Einsatzmaterial, wie
etwa Butan, durch Leitung 2 und mit Luft durch Leitung 3 beschickt.
Das Volumenverhältnis
Butan : Luft beträgt
typischerweise etwa 20:1. Die Katalysatorcharge in der Teiloxidationsanlage 1 wird unter
einem Druck von etwa 100 kPa bis etwa 200 kPa gehalten.
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In
der Teiloxidationsanlage
1 wird Butan durch Teiloxidation
zu Maleinsäureanhydrid
umgesetzt. Die hauptsächlichen
Nebenprodukte sind Kohlenmonoxid, Kohlendioxid und Wasser:
C4H10 +
6.5O2 → 4CO2 + 5H2O C4H10 +
4.5O2 → 4CO
+ 5H2O
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Alle
drei Reaktionen sind hoch exotherm.
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Zu
weiteren Details geeigneter Konstruktionen der Teiloxidationsanlage
zur Herstellung von Maleinsäureanhydrid
wird verwiesen auf Kirk-Othmer,
Encyclopedia of Chemical Technology, 4. Aufl., Band 15, Seiten 893
bis 928.
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Ein
heißer
dampfförmiger
Teiloxidationsreaktionsproduktstrom wird durch Leitung 4 aus
der Teiloxidationsanlage gewonnen. Dieser ist auf einer Temperatur
von etwa 390°C
bis etwa 430°C
und enthält
Stickstoff, Sauerstoff, nicht umgesetztes Butan, Wasser, Kohlenoxide,
Maleinsäureanhydrid,
Maleinsäure,
Fumarsäure und
Spuren von Essigsäure
und Acrylsäure.
Der Reaktionsproduktstrom wird dann abgekühlt, bevor er einer Kondensationsstufe 5 zugeführt wird,
die auf einer Temperatur unterhalb des Taupunktes des Teiloxidationsproduktstroms
gehalten wird, um so etwa 20% bis etwa 60%, vorzugsweise etwa 40%
bis etwa 60% des in Leitung 4 vorliegenden Maleinsäureanhydrids
zur Kondensation zu veranlassen. Typischerweise enthält die Kondensationsstufe 5 zwei
Kühler,
von denen der erste bei etwa 150°C
und der zweite bei etwa 60°C
arbeitet. Das anfallende Kondensat wird in Leitung 6 gewonnen.
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Das
restliche Maleinsäureanhydrid,
das noch in Dampfform vorliegt, gelangt durch Leitung 7 weiter
zu einer Absorptionsanlage 8, z.B. einer Gaswäscheranlage,
durch die der Dampfstrom aufwärts
im Gegenstrom zu einem abwärts
fliessenden, durch Leitung 9 zugeführten Strom eines organischen
Lösungsmittels,
wie etwa Dibutylphthalat, geleitet wird. Das Restgas ver läßt die Absorptionsanlage 8 durch
Leitung 10 und kann typischerweise über eine Abgas-Verbrennungsanlage
abgeblasen werden, während
die anfallende Maleinsäureanhydridlösung in
Leitung 11 gewonnen wird und zu einer Lösungsmittelrückgewinnungsanlage 12 gelangt. Das
Lösungsmittel
wird in der Rückgewinnungsanlage 12 zweckmäßigerweise
durch Destillation unter Normal- oder
Unterdruck von dem Maleinsäureanhydrid
getrennt. Das gewonnene Lösungsmittel
wird durch Leitung 9 zurückgeführt, während das abgetrennte Maleinsäureanhydrid
durch Leitung 13 zur weiteren Reinigung, z.B. durch Chargendestillation,
zu einer Reinigungsanlage 14 gelangt. Etwas von dem anfallenden
Maleinsäureanhydridprodukt
wird durch Leitung 15 gewonnen, während der Rest mittels Leitung 16 zu
einer Butan-1,4-diol-Anlage 17 gelangt.
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Die
Bezugszahlen 18 und 19 bezeichnen Leitungen für die Gewinnung
leichter Verunreinigungen bzw. schwerer Verunreinigungen.
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In
der Butan-1,4-diol-Anlage 17 wird Maleinsäureanhydrid
mit einem Alkylalkohol, wie Methanol, unter Bildung eines Monoalkylmaleats,
wie Monomethylmaleat, umgesetzt, der dann in einer Gegenstromreaktorkolonne
der in der Europäischen
Patentveröffentlichung
Nr. 0454471A beschriebenen Art zur im wesentlichen vollständigen Umsetzung
zu Dimethylmaleat weiter umgesetzt wird.
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Die
betreffenden Reaktionen sind:
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Die
Monoesterbildungsreaktion (1) ist autokatalytisch, aber Reaktion
(2) wird vorzugsweise in Gegenwart eines sauren Veresterungskatalysators
durchgeführt,
etwa eines Sulfonsäuregruppen
enthaltenden Ionenaustauschharzes. Für weitere Einzelheiten wird
die Aufmerksamkeit des Lesers auf die Europäische Patentveröffentlichung
Nr. 0454719A gelenkt. Andere Schriften, die die Herstellung von
Dialkylmaleaten beschreiben, sind die Europäischen Patentschriften Nr.
0255399A und 0255401A. Das anfallende Dimethylmaleat wird dann in
der Dampfphase unter Benutzung eines Kupferchromit-Katalysators
oder eines Kupferkatalysators mit Promotor, wie etwa einem mit Mangan
beschleunigten Katalysator der in der Europäischen Patentveröffentlichung
Nr. 0656336A beschriebenen Art zu Butan-1,4-diol und als Begleitprodukte γ-Butyrolacton und
Tetrahydrofuran hydriert.
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Das
Hydrierungsproduktgemisch enthält
ferner normalerweise geringere Mengen des entsprechenden Dialkylsuccinats,
n-Butanol, Wasser und ein cyclisches Acetal, nämlich 2-(4'-Hydroxybutoxy)-tetrahydrofuran der
Formel
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Der
Mechanismus für
die Bildung all dieser Produkte und Nebenprodukte wurde nicht vollständig aufgeklärt. Doch
ist ihre Bildung im Einklang mit dem folgenden Reaktionsschema:
worin
R Methyl ist. Das im Laufe der Hydrierungsstufe freigesetzte Methanol
wird kondensiert und von den anderen kondensierfähigen Bestandteilen, darunter
Butan-1,4-diol, γ-Butyrolacton,
Tetrahydrofuran, Wasser und Nebenprodukte einschließlich n-Butanol
getrennt. Zur weiteren Information über die Methoden der Trennung der
kondensierfähigen
Bestandteile der Hydrierungsreaktionen kann zum Beispiel auf die
Internationalen Patentveröffentlichungen
Nr. WO 91/01981 und WO 97/36846 verwiesen werden. Das gewonnene
Methanol kann zur Herstellung von weiterem Dimethylmaleat zurückgeführt werden.
Typische Hydrierbedingungen umfassen die Anwendung eines Molverhältnisses
H
2:Dimethylmaleat von etwa 100:1 bis etwa
400:1, z.B. etwa 320:1, eine Temperatur von etwa 150°C bis etwa
240°C und
ein Druck von etwa 5 bar (5 × 10
5 Pa) bis etwa 100 bar (10
7 Pa)
je nach dem gewünschten
Produktverhältnis
Butan-1,4-diol: γ-Butyrolacton.
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Die
Bezugszahl 20 bezeichnet eine Zuführungsleitung für die Methanolzuführung zu
der Butan-1,4-diol-Anlage 17, während die Leitung 21 die
Wasserstoff-Zuführungsleitung
für die
Zuführung
des für
die Hydrierung von Dimethylmaleat benötigten Wasserstoffs ist. Ein
Abstoßgasstrom
wird durch Leitung 22 abgenommen, während Wasser und andere Nebenprodukte
einschließlich
n-Butanol und schwerer Nebenprodukte durch Leitung 23 gewonnen
werden. Die Bezugszahlen 24, 25 und 26 bezeichnen
Leitungen für
die Gewinnung von Butan-1,4-diol, γ-Butyrolacton bzw. Tetrahydrofuran.
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2 erläutert eine
Anlage, die nach der Lehre der Erfindung errichtet ist. In 2 dienen
gleiche Bezugszahlen zur Bezeichnung gleicher Teile wie in 1.
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Bei
der Anlage der 2 ist das Verfahren zur Herstellung
von Maleinsäureanhydrid
im wesentlichen das gleiche wie das der 1. Anstelle
der Zuführung
von im wesentlichen reinem Maleinsäureanhydrid durch Leitung 16 zu
der Butan-1,4-diol-Anlage 17 wird diese jedoch durch Leitung 27 mit
rohem Maleinsäureanhydridkondensat
aus der Kondensationsanlage 5 beschickt. Ferner kann sie
auch, sofern und wenn nötig,
mit teilweise raffiniertem oder reinem Maleinsäureanhydrid durch Leitung 28 aus
der Lösungsmittelgewinnungsanlage 12 versorgt
werden. Wenn daher die Nachfrage nach Butan-1,4-diol, γ-Butyrolacton und Tetrahydrofuran über die
durch die Strömungsgeschwindigkeit
des Maleinsäureanhydrids
in Leitung 27 bestimmte Leistung hinaus ansteigt, kann
etwas von dem Maleinsäureanhydrid
aus der Lösungs mittelgewinnungsanlage 12 zu
der Butan-1,4-diol-Anlage 17 geleitet werden, um die Fehlmenge
auszugleichen.
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Anstatt
ein organisches Lösungsmittel,
wie Dibutylphthalat, zu benutzen, kann in der Absorptionsanlage 8 alternativ
ein wässriges
Absorptionsmittel, wie etwa Wasser oder eine wässrige Lösung von Maleinsäure eingesetzt
werden. In diesem Fall wird der Strom in Leitung 11 eine
wässrige
Maleinsäurelösung sein,
während
die Gewinnungsanlage 12 eine Entwässerungsanlage ist, in der
die wässrige
Maleinsäurelösung zur
Regenerierung von Maleinsäureanhydrid
der Dehydratisierung durch Erhitzen oder durch Destillation unterworfen wird,
wobei das durch Dehydratisierung von Maleinsäure entbundene Wasser sowie
das Wasser des Absorptionsmittels als Überkopfprodukt gewonnen und
durch die Leitung 9 zur Absorptionsanlage 8 zurückgeführt wird.
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Alternativ
kann die Kondensation eines Teils des in dem heißen Teiloxidationsproduktstrom
aus der Teiloxidationsanlage 4 vorliegenden Maleinsäureanhydrids
in Gegenwart eines gekühlten
Stroms aus Maleinsäureanhydrid
oder anderem hydrierfähigem
C4+-Material erfolgen, wie Monoalkylmaleat
(z.B. Monomethylmaleat), Dialkylmaleat (z.B. Dimethylmaleat) oder
einem Gemisch von zwei oder mehreren davon. Wenigstens ein Teil
dieses Stroms kann dann zu der Butan-1,4-diol-Anlage 17 geleitet
werden. Der Rest kann gekühlt
und wieder zur Kondensation eingesetzt werden. Alternativ kann der
gesamte Strom nach vorne zu der Butan-1,4-diol-Anlage 17 zur
Umsetzung des darin vorliegenden Maleinsäureanhydrids zu Dimethylmaleat
geleitet werden, von dem etwas dann zur Kondensation von weiterem
Maleinsäureanhydrid
zurückgeführt wird.
Ein Vorteil dieser Arbeitsweise besteht darin, daß die Oberflächenverschmutzung
in der Kondensationsstufe verringert werden kann.
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Es
ist ferner möglich,
etwas von der Lösung
aus der Absorptionsanlage 8 durch die Leitung 29 der
Butan-1,4-diol-Anlage zuzuführen.
Etwaige Verunreinigungen, die in der rohen Maleinsäure oder
dem rohen Maleinsäureanhydrid
in den Strömen
in der Leitung 27 oder der Leitung 29 vorliegen,
werden im Verlaufe der in der Butan-1,4-diol-Anlage 17 benutzten
Prozessstufen herausgetrennt. Das zurückgewonnene Lösungsmittel wird
durch die Leitung 30 zur Leitung 9 zurückgeführt.
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Der
in der Leitung 27 der Anlage der 2 vorliegende
kondensierte Rohmaleinsäureanhydridstrom enthält Verunreinigungen,
die normalerweise in dem gereinigten Maleinsäureanhydrid-Einsatzmaterial
in der Leitung 16 der Anlage von 1 nicht
vorhanden sind. Diese Verunreinigungen umfassen leichtsiedende Verunreinigungen
(wie Essigsäure
und Acrylsäure),
schwere Verunreinigungen und Maleinsäureanhydridderivate (einschließlich Maleinsäure und
Fumarsäure).
Wenn das Rohmaleinsäureanhydrid
vor der Hydrierung verestert wird, werden die sauren, niedrigsiedenden
Verunreinigungen ebenso wie die Maleinsäureanhydridderivate ebenfalls
verestert. Die anfallenden niedrigsiedenden Ester, wie Methylacetat
oder Ethylacetat und Methylacrylat oder Ethylacrylat können von
dem anfallenden Dialkylmaleat (z.B. Dimethylmaleat oder Diethylmaleat) zusammen
mit dem Veresterungswasser über
Kopf abgestrippt werden, wenn man zum Beispiel die in der Europäischen Patentveröffentlichung
Nr. 0454719A beschriebene Arbeitsweise anwendet. Die Veresterung
der Maleinsäureanhydridderivate
erzeugt eine entsprechende zusätzliche
Menge des entsprechenden Dialkylmaleats. Schwersiedende Verunreinigungen
werden den Veresterungsreaktor zusammen mit dem Dialkylmaleat passieren
und dem Hydrierungsverdampfer zugeführt werden, wenn eine Dampfphasenhydrierung
benutzt wird. Der Hydrierungsverdampfer kann so betrieben werden,
daß das
Dialkylmaleat nur teilweise verdampft wird und das unverdampfte
Material zu dem Verdampfer zurückgeführt wird,
wodurch die schweren Verunreinigungen in dem unverdampften Material
konzentriert werden und die Entfernung der schweren Verunreinigungen
in einem Abstoßstrom
ermöglicht
wird.
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Falls
das C4+-Hydrierungseinsatzmaterial der rohe
Maleinsäureanhydridstrom
ist, werden die leichten Verunreinigungen in der Hydrierungsstufe
ebenfalls hydriert, und sie ergeben leichte Hydrierungsprodukte
einschließlich
Ethanol und Propanol, die aus dem Hydrierungsprodukt als Überkopfprodukt
durch Destillation entfernt werden können. Schwere Verunreinigungen
und ihre Hydrierungsprodukte können
durch herkömmliche Destillationsverfahren
als Sumpfprodukt aus dem rohen Hydrierungsprodukt abgetrennt werden.
Maleinsäureanhydridderivate,
wie Maleinsäure
und Fumarsäure,
werden zu einer entsprechenden zusätzlichen Menge Butan-1,4-diol, γ-Butyrolacton
und Tetrahydrofuran hydriert.
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Das
neue Verfahren der Erfindung hat den bedeutenden Vorzug, daß die Kapitalkosten
der Anlage signifikant verringert werden können, weil es nur nötig ist,
etwa eine Hälfte
(typischerweise etwa 40% bis etwa 60%) des Maleinsäureanhydrids
in der Leitung 4 zu gewinnen. Daher können die anschließende Lösungsmittelrückgewinnungsanlage 12 und
der Reinigungsabschnitt 14 in der Größe entsprechend verkleinert
und mit reduzierten Betriebskosten betrieben werden.
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Das
Verfahren der Erfindung ergibt auch eine höhere Wirksamkeit der Maleinsäureanhydridausnutzung,
weil weniger Maleinsäureanhydrid
als Fumarsäure
verloren geht. Diese Fumarsäure
ist stattdessen großenteils
in dem Rohkondensat in der Leitung 27 enthalten und wird
in der Butan-1,4-diol-Anlage 17 zu
Butan-1,4-diol, γ-Butyrolacton
und/oder Tetrahydrofuran umgesetzt.
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Katalysatoren
auf der Basis von Vanadium-Phosphoroxid sind insofern unbeständig, als
sie dazu neigen, mit der Zeit bei den Reaktionstemperaturen Phosphor
zu verlieren, wobei dieser Phosphorverlust eine Tendenz zur Beschleunigung
zeigt, wenn sich in einem Festbettreaktor heiße Stellen entwickeln sollten.
Demgemäß ist es
oft zweckmäßig, dem
Teiloxidationskatalysator mit Blick auf die Stabilisierung der Katalysatoraktivität eine flüchtige Organophosphorverbindung
zuzusetzen. Flüchtige
Phosphorverbindungen entweichen mit der Zeit aus dem Katalysator
und erscheinen in dem dampfförmigen
Reaktionsabstrom aus der Teiloxidationsanlage. Da Phosphor ein potentielles
Katalysatorgift oder -inhibitor für den in der Butan-1,4-diol-Anlage 17 der Anlage
der 2 eingesetzten Hydrierkatalysator ist, wird man
in diesem Fall vorzugsweise in die Leitung 4 ein Schutzbett
aus einem Phosphor absorbierenden Material einbringen, um jegliche
Spuren von Phosphor enthaltendem Material zu absorbieren, die sonst
eine schädliche
Wirkung auf den Hydrierkatalysator der Butan-1,4-diol-Anlage 17 haben
würden.
Solch ein Bett kann zweckmäßigerweise
ein Bett aus verbrauchtem, Vanadium enthaltendem Teiloxidationskatalysator
sein. Die Temperatur eines solchen Schutzbettes sollte zur Maximierung
der Phosphorabsorption möglichst
niedrig sein, aber oberhalb des Kondensationspunktes für Maleinsäureanhydrid
in dem Strom der Leitung 4.
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Die
Kondensationsflächen
der Kondensationsanlage 5 können durch Abscheidungen von
Maleinsäure und
Fumarsäure
verschmutzt werden. Es wird bevorzugt, diese Flächen mit Methanol zu waschen.
Die anfallende methanolische Lösung,
die Fumarsäure,
Maleinsäure
und Maleinsäureanhydrid
neben durch Veresterung gebildetem Monomethylmaleat und Dimethylmaleat
enthält, kann
als Teil der Beschickung der Butan-1,4-diol-Anlage 17 zugeführt werden.
Im Vergleich zu dem potentiell gefährlichen, herkömmlichen
Wasserwaschverfahren unter Benutzung von Wasser und/oder Natriumhydroxidlösung hat
dies den Vorteil, daß die Bildung
einer wässrigen
Lösung
von Maleinsäure
und Fumarsäure
oder Natriummaleat und Natriumfumarat vermieden wird.
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Bei
einer anderen Ausführungsform
des Verfahrens der Erfindung ist das C4+-Hydrierungseinsatzmaterial
Maleinsäureanhydrid
oder Maleinsäure
anstelle eines Dialkylmaleats, wie etwa Dimethylmaleat. In diesem
Falle umfaßt
die Butan-1,4-diol-Anlage 17 eine Hydriereinheit, die einen
Hydrierkatalysator enthält,
z.B. einen der Katalysatoren, die in dem Stand der Technik angegeben
sind, wie er z.B. durch die oben genannten US-Patentschriften Nr.
3,948,805, 4,001,282, 4,048,196, 4,083,809, 4,096,156, 4,550,185,
4,609,636, 4,659,686, 4,777,303, 4,985,572, 5,149,680, 5,473,086,
5,478,952 und 5,698,749 dargestellt wird. Diese Katalysatoren werden
vorzugsweise unter den geeigneten Reaktionsbedingungen eingesetzt,
wie sie in diesen Schriften zum Stand der Technik angegeben sind.
Die Offenbarungen aller oben erwähnter
Schriften sind durch Bezugnahme hier enthalten.