-
Die Erfindung betrifft die Herstellung
von Butan-l,4-diol, γ-Butyrolacton
und Tetrahydrofuran.
-
Butan-l,4-diol kann zusammen mit
variablen Mengen γ-Butyrolacton und
Tetrahydrofuran durch Hydrogenolyse von Diestern der Maleinsäure, Fumarsäure und
deren Gemischen hergestellt werden. Eine größere Verwendung des Butan-l,4-diols ist die als Ausgangsmaterial
für die
Kunststoffindustrie, insbesondere für die Herstellung von Polybutylenterephthalat.
Es dient auch als ein Zwischenprodukt für die Herstellung von γ-Butyrolacton
und des wichtigen Lösungsmittels
Tetrahydrofuran.
-
Die als Ausgangsmaterial für die Herstellung
von Butan-l,4-diol auf diesem Hydrogenolyseweg eingesetzten Maleinsäure- und
Fumarsäurediester
werden zweckmässigerweise
aus Maleinsäureanhydrid
hergestellt, das selbst durch Dampfphasenoxidation eines Kohlenwasserstoff-Einsatzmaterials,
wie Benzol, gemischte C4-Olefine oder n-Butan, in Gegenwart
eines Partialoxidationskatalysators erzeugt
wird. Bei der Partialoxidation von Benzol wird typischerweise ein
Vanadiumpentoxid-Trägerkatalysator
benutzt, der mit MoO3 und möglicherweise
anderen Promotern verstärkt
ist. Die Reaktionstemperatur ist etwa 400°C bis etwa 455°C, und der
Reaktionsdruck ist etwa 1 bar bis etwa 3 bar, wobei etwa die 4-fache
theoretische Luftmenge eingesetzt wird, um außerhalb der Explosionsgrenzen
zu bleiben. Die Kontaktzeit beträgt
etwa 0,1 s. Wenn das Ausgangs-material ein gemischtes C4-Olefin-Ausgangsmaterial
ist, d. h., ein Ausgangsmaterial aus gemischten Butenen, kann der
Partialoxidationskatalysator Vanadiumpentoxid auf Aluminiumoxid-Träger sein.
Typische Reaktionsbedingungen sind die Anwendung einer Temperatur
von etwa 425°C
bis 485°C
und eines Druckes von etwa 1,70 bar bis etwa 2,05 bar. Das Volumenverhältnis von
Luft zu Butenen kann 75 : 1 sein, um unterhalb der Explosionsgrenzen
zu bleiben.
-
Alternativ ist es nach einer moderneren
Arbeitsweise möglich , die Anlage so auszulegen,
dass ein zufriedenstellender sicherer Betrieb erreicht werden kann
trotz der Tatsache, dass das Zuführungsgemisch
aus Luft und Butenen innerhalb der Zündgrenzen liegt. Im Falle von
n-Butan als Ausgangsmaterial
ist der Katalysator typischerweise Vanadiumpentoxid, und die Reaktionsbedingungen
umfassen die Anwendung einer Temperatur von etwa 350°C bis etwa
450°C und
eines Druckes von etwa 1 bar bis etwa 3 bar. Das Volumenverhältnis Luft
: n-Butan kann etwa 20 : 1 betragen, selbst wenn dieses innerhalb
der Zündgrenzen
liegt. Eine Reaktorkonstruktion für diese Partialoxidationsreaktionen
hat vertikale Rohre, die von einem Mantel umgeben sind, durch den
zur Steuerung der Reaktionstemperatur ein geschmolzenes Salz zirkuliert
wird.
-
In jedem Falle wird von dem Austrittsende
des Reaktors ein heißes
dampfförmiges
Reaktionsgemisch gewonnen, das Maleinsäureanhydriddampf, Wasserdampf,
Kohlenoxide, Sauerstoff, Stickstoff und andere Inertgase neben organischen
Verunreinigungen, wie Ameisensäure,
Essigsäure,
Acrylsäure,
und nicht umgesetztes Kohlenwasserstoff-Ausgangsmaterial umfasst.
-
Ein Weg zur Gewinnung von Maleinsäureanhydrid
aus einem solchen Reaktionsgemisch besteht darin, es unter Benutzung
eines Wasserdampf erzeugenden Stroms auf etwa 150°C zu kühlen und
dann durch Kühlung
gegen Wasser weiter auf etwa 60°C
zu kühlen,
um einen Teil des Maleinsäureanhydrids,
typischerweise etwa 30% bis etwa 60% des anwesenden Maleinsäureanhydrids
zu kondensieren.
-
Der Rest des Stroms wird dann mit
Wasser gewaschen.
-
Das Waschen mit Wasser oder mit einer
wässrigen
Lösung
oder Aufschlämmung
ist z. B. in US-A-2638481 beschrieben. Diese Wäsche führt zur Herstellung einer Maleinsäurelösung, die
dann z. B. durch Destillieren mit Xylol dehydratisiert wird, um
so das Wasser zu entfernen und das Anhydrid zurückzubilden. Ein Nachteil dieser
Arbeitsweise ist jedoch, dass ein unannehmbarer Anteil des Produkts
in der Dampfphase verbleibt. Ferner wird einige Maleinsäure unvermeidlich
zu Fumarsäure
isomerisiert. Das Beiprodukt Fumarsäure stellt einen Verlust an
wertvollem Maleinsäureanhydrid
dar und ist aus dem Prozesssystem schwierig zu gewinnen, da sie
zur Bildung kristalliner Massen tendiert, die Verfahrensprobleme
entstehen lassen.
-
Wegen dieses Isomerisierungsproblems
wurden verschiedene andere wasserfreie Waschflüssigkeiten vorgeschlagen. Beispielsweise
wurde in GB-A-727828, GB-A763339
und G8-A-768551 Dibutylphthalat als Waschflüssigkeit vorgeschlagen. Der
Einsatz von Dibutylphthalat, das bis zu 10 Gew.-% Phthalsäureanhydrid enthält, ist
in US-A-4118403 vorgeschlagen. US-A-3818680 lehrt den Einsatz eines
normalerweise- flüssigen intramolekularen
Carbonsäureanhydrids,
wie ein Bernsteinsäureanhydrid,
das mit verzweigtkettigem C12-15-Alkenyl substituiert
ist, für
die Absorption von Maleinsäureanhydrid
aus dem Reaktionsgemisch, das aus dem Partialoxidationsreaktor austritt.
In FR-A-1125014 wurde für
diesen Zweck Tricresylphosphat vorgeschlagen. Für diese Aufgabe wird in JP-A-32-8408
Dimethylterephthalat und in JP-A-35-7460 Dibutylmaleat vorgeschlagen.
US-A-3040059 gibt ein hochmolekulares Wachs als Waschlösungsmittel
an, während
US-A-2893924 das Waschen mit Diphenylpentachlorid vorschlägt. Der
Einsatz eines aromatischen Kohlenwasserstoff-Lösungsmittels mit einem Molekulargewicht
zwischen 150 und 400 und einem Siedepunkt oberhalb 140°C bei einer Temperatur
oberhalb des Wasser-Taupunktes in dem dampfförmigen Reaktionsgemisch, beispielsweise
Dibenzylbenzol, wird in FR-A-2285386 vorgeschlagen. Die Absorption
von Maleinsäureanhydrid
aus dem dampfförmigen Reaktionsgemisch
der Partialoxidation in Dimethylbenzophenon mit nachfolgender Destillation
ist in US-A-3850758 beschrieben. Gemäß US-A-4071540 können Polymethylbenzophenone,
von denen wenigstens ein Teil wenigstens 3 Methylgruppen enthält, als
flüssiges
Absorptionsmittel für
Maleinsäureanhydrid
benutzt werden. In US-A-3891680 werden die Alkylphthalatester mit
C4-C8-Alkylgruppen und
insgesamt 10 bis 14 Kohlenstoffatomen in beiden Alkylgruppen für die Absorption
von Maleinsäureanhydrid
aus dem Reaktionsgemisch vorgeschlagen. In ZA-80/1247 wird ein Ester
einer cycloaliphatischen Säure,
z. B. Dibutylhexahydrophthalat, als Absorptionslösungsmittel für Maleinsäureanhydrid
vorgeschlagen.
-
Es wurde auch vorgeschlagen, eine
direkte Kondensation von Maleinsäureanhydrid
aus dem Reaktionsgemisch vorzunehmen, das aus dem Partialoxidationsreaktor
austritt. Diese Arbeitsweise ist jedoch nicht leistungsfähig, da
ein unzulässiger
Anteil des Maleinsäureanhydrids
in der Dampfphase verbleibt.
-
Das durch folgende Kondensation oder
durch Wäsche
oder Absorption und Destillation gewonnene
Maleinsäureanhydridprodukt
wird dann mit einem geeigneten C1-C4-Alkanol, wie Methanol oder Ethanol, zu
dem entsprechenden Di-(C1-C4-alkyl)maleat
umgesetzt. Dieses Di-(C1-C4-Alkyl)maleat
kann eine geringere Menge des entsprechenden Di-(C1-C4-alkyl)fumarats neben Spuren des entsprechenden
Mono-(C1-C4-alkyl)maleats und/oder
-fumarats enthalten. Es wird dann der Hydrogenolyse
unterworfen, um ein Gemisch aus Butan-1,4-diol zusammen mit je nach
den gewählten
Hydrogenolysebedingungen, variablen Mengen γ-Butyrolacton, Tetrahydrofuran,
und C1-C4-Alkanol
zu liefern, das zurückgeführt werden
kann, um weiteres Di-(C1-C4-alkyl)maleat
zu erzeugen.
-
Verfahren und eine Anlage zur Herstellung
von Dialkylmaleaten aus Maleinsäureanhydrid
sind beispielsweise in US-A-4795824 und in WO-A-90/08127 beschrieben.
Dieses zuletzt erwähnte
Dokument beschreibt einen Kolonnenreaktor, der mehrere Veresterungsböden enthält, die
jeweils einen bestimmten Flüssigkeitsinhalt
haben und eine Charge eines festen Veresterungskatalysators enthalten,
wie etwa ein Ionenaustauschharz mit anhängenden Sulfonsäuregruppen.
Eine flüssige
Phase, die beispielsweise eine Carbonsäurekomponente enthält, strömt in der
Kolonne abwärts
von einem Veresterungsboden zum nächsttieferen Veresterungsboden
gegen einen aufwärts
strömenden
Dampfstrom der tiefer siedenden Komponente der Veresterungsreagenzien,
typischerweise des C1-C4-Alkanols.
Vom Kopf des Kolonnenreaktors wird Veresterungswasser in einem Dampfstrom
entfernt, während
aus dem Sumpf des Reaktors Esterprodukt gewonnen wird. Die Flüssigkeit
trifft beim Abwärtsfließen über die
Böden auf
zunehmend trockenere Reaktionsbedingungen, und die Veresterungsreaktion
wird weiter gegen 100% Esterbildung getrieben. An diesen Kolonnenreaktor kann
sich ein Polierreaktor anschließen,
der unter Flüssigphase-Reaktionsbedingungen
betrieben wird, wobei der Ester enthaltende Strom aus dem Sumpf
des Kolonnenreaktors vor der Zuführung
zu dem Polierreaktor mit weiterem C1-C4-Alkanol vermischt wird. Bei der Herstellung
eines Di-(C1-C4-alkyl)maleats
kann dem Kolonnenreaktor ein nicht-katalytischer Monoveresterungsreaktor
vorgeschaltet werden, in dem Maleinsäureanhydrid in Abwesenheit
eines zugesetzten Katalysators mit dem C1-C4-Alkanol unter Bildung des Mono-(C1-C4-alkyl)maleats
umgesetzt wird.
-
Die Hydrierung der Dialkylmaleate
zu Butan-1,4-diol ist ferner diskutiert in US-A-4584419, US-A-4751334
und WO-A-88/00937.
-
Es wäre erwünscht, die Herstellung von
Butan-1,4-diol, γ-Butyrolacton
und Tetrahydrofuran aus Maleinsäureanhydrid
auf dem Wege der Hydrolyse des Di-(C1-C4-alkyl)maleats zu vereinfachen. Insbesondere wäre es erwünscht, die
Kapitalkosten des Baus einer solchen Anlage und auch ihre Betriebskosten
zu verringern und dadurch Butan-1,4-diol, γ-Butyrolacton und Tetrahydrofuran
leichter zugänglich
zu machen.
-
Es ist demgemäss eine Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, die Herstellung von Butan-1,4-diol, γ-Butyrolacton und Tetrahydrofuran
aus Maleinsäureanhydrid
auf dem Weg über
die Hydrogenolyse von Di-(C1-C4-alkyl)maleat zu vereinfachen.
Ein weiteres Ziel ist die Reduzierung der Kapitalkosten des Baus
einer solchen Anlage durch signifikante Verringerung der erforderlichen
Anzahl von Destillationskolonnen und der Menge der anderen Ausrüstungen.
Die Erfindung zielt ferner auf die Verringerung der Betriebskosten
einer Herstellungsanlage für
Butan-1,4-diol, wodurch Butan-1,4-diol, γ-Butyrolacton und Tetrahydrofuran
leichter zugänglich
gemacht werden.
-
Nach der vorliegenden Erfindung ist
ein Verfahren vorgesehen zur Herstellung wenigstens einer unter Butan-1,4-diol, γ-Butyrolacton
und Tetrahydrofuran ausgewählten
C4-Verbindung mit der Stufe der Dampfphasenhydrierung
eines Di-(C1-C4-alkyl)maleats
in Gegenwart eines teilchenförmigen
Esterhydrierkatalysators, bei dem man
-
- (a) einen Maleinsäureanhydriddampf,
Wasserdampf und Kohlenoxide enthaltenden dampfförmigen Strom in einer Absorptionszone
mit einem hochsiedenden Ester als Lösungsmittel in Kontakt bringt,
um dadurch eine Lösung
von Maleinsäureanhydrid
in dem hochsiedenden Ester zu bilden, wobei der hochsiedende Ester
einen Siedepunkt bei Atmosphärendruck
hat, der wenigstens 30°C
höher als
der des Di-(C1-C4-alkyl)maleats
ist, und unter Di-(C1-C4-alkyl)estern
von bis zu 13 Kohlenstoffatome enthaltenden Alkyldicarbonsäuren, Mono-
und Di-(C10-C18-alkyl)estern
von Maleinsäure,
Fumarsäure,
Bernsteinsäure
und deren Gemischen, (C1-C4-alkyl)estern
von Naphthalinmonocarbonsäuren,
Tri-(C1-C4-alkyl)estern
von aromatischen Tricarbonsäuren
und Di-(C1-C4-alkyl)estern
von Isophthalsäure
ausgewählt
ist,
- (b) aus der Absorptionszone einen Abgasstrom gewinnt,
- (c) Maleinsäureanhydrid
in der Maleinsäureanhydrid-Lösung der Stufe (a) unter Veresterungsbedingungen
in einer Veresterungszone mit einem C1-C4-Alkanol unter Bildung des entsprechenden
Di-(C1-C4-alkyl)maleats umsetzt,
- (d) aus der Veresterungszone eine Lösung des Di-(C1-C4-alkyl)maleats
in dem hochsiedenden Ester gewinnt,
- (e) die Lösung
des Di-(C1-C4-alkyl)maleats
in dem hochsiedenden Ester mit einem Wasserstoff enthaltenden gasförmigen Strom
in Kontakt bringt, um daraus Di-(C1-C4-alkyl)maleat abzustrippen und einen Wasserstoff und
Di-(C1-C4-alkyl)maleat
enthaltenden dampfförmigen
Strom zu bilden,
- (f) Material des dampfförmigen
Stroms aus Stufe (e) in einer Hydrierzone unter Esterhydrierbedingungen
mit einem heterogenen Esterhydrierkatalysator in Kontakt bringt,
um dadurch Di-(C1-C4alkyl)maleat
durch Hydrierung zu wenigstens einer unter Butan-l,4-diol, γ-Butyrolacton
und Tetrahydrofuran ausgewählten
C4-Verbindung umzusetzen, und
- (g) aus der Hydrierzone eine einen wenigstens die eine C4-Verbindung enthaltenden Produktstrom gewinnt.
- Vorzugsweise sind in diesen Verfahren das C1-C4-Alkanol Methanol oder Ethanol und das Di-(C1-C4alkyl)maleat
Dimethymaleat oder Diethylmaleat. Der Einsatz von
Methanol als C1-C4-Alkanol
und von Dimethylmaleat als das Di-(C1-C4-alkyl)maleat sind besonders bevorzugt.
-
Der dampfförmige Strom der Stufe (a) des
erfindungsgemäßen Verfahrens
wird vorzugsweise durch partielle Oxidation eines Kohlenwasserstoff-Einsatzmaterials
in Gegenwart eines Partialoxidationskatalysators unter Verwendung
von molekularem Sauerstoff, typischerweise in Form von Luft, erzeugt.
Das Kohlenwasserstoff-Einsatzmaterial kann Benzol oder ein gemischter
C4-Olefinstrom sein, ist aber insbesondere
n-Butan. Der Einsatz von n-Butan als Kohlenwasserstoff-Einsatzmaterial
wird gegenwärtig
aus Kostengründen
bevorzugt, da es ein billigerer Einsatzstoff als Benzol oder Butene
ist. Daher ist der für
die Erzeugung des Maleinsäureanhydrid
enthaltenden Dampfstroms in der Stufe (a) benutzte Einsatzstoff
bei dem Verfahren der Erfindung insbesondere n-Butan, und der Katalysator
ist vorzugsweise Vanadiumpentoxid. Typische Partialoxidationsbedingungen
beinhalten in diesem Falle eine Temperatur von 350°C bis 450°C und ein
Druck von 1 bar bis 3 bar, ein Verhältnis Luft zu n-Butan von 5
: 1 bis 50 : 1, z. B. etwa 20 : 1 und einen Partialoxidationskatalysator,
der Vanadiumpentoxid enthält.
Die Kontaktzeit beträgt
typischerweise 0,01 s bis 0,5 s, z. B. etwa 0,1 s.
-
Die Partialoxidation des Kohlenwasserstoff-Einsatzmaterials
wird zweckmäßig in einem
Reaktor durchgeführt,
der vertikale Rohre enthält,
die von einem Mantel umgeben sind, durch den zur Kontrolle der Reaktionstemperatur
ein geschmolzenes Salz zirkuliert wird. Der dampfförmige Strom
aus dem Partialoxidationsreaktor kann dann durch Außenkühlung mit
Kesselspeisewasser zur Dampferzeugung gekühlt werden und gegebenenfalls
auch durch weitere Außenkühlung mit
Kühlwasser
auf eine Temperatur in dem Bereich von 60°C bis 160°C.
-
Der dampfförmige Maleinsäureanhydridstrom
wird in Stufe (a) des erfindungsgemäßen Verfahrens vorzugsweise
mit dem hochsiedenden Lösungsmittel
bei einer Temperatur in dem Bereich von 60°C bis 160°C, vorzugsweise 80°C bis 120°C und bei
einem Druck von 1 bar bis 3 bar in Kontakt gebracht, um so eine
Lösung zu
bilden, die Maleinsäureanhydrid
in dem hochsiedenden Ester enthält.
Die Kontaktierung kann durchgeführt werden,
indem man den dampfförmigen
Strom durch eine Masse des hochsiedenden Esters sprudeln lässt.
-
Alternativ kann der hochsiedende
Ester in den dampfförmigen
Strom eingesprüht
werden. Es können auch
Einrichtungen zur Gegenstromkontaktierung Anwendung finden, bei
denen der aufsteigende dampfförmige
Strom mit einem abwärts
laufenden Strom des hochsiedenden Esters in einem Gas-/Flüssigkeits-Kontaktapparat in
Berührung
gebracht wird, wie etwa einem mit Füllkörpern gefüllten Waschturm oder einem Waschturm,
der mit Böden
versehen ist. In dieser Stufe ist der hochsiedende Ester typischerweise
auf einer Temperatur, die niedriger ist als die des dampfförmigen Stroms,
so dass der Letztere gekühlt
wird.
-
In der entstehenden Lösung des
Maleinsäureanhydrids
in dem hochsiedenden Ester kann die Konzentration des Maleinsäureanhydrids
in dem hochsiedenden Ester in dem Bereich von etwa 100 g/l bis etwa
400 g/l liegen.
-
Der hochsiedende Ester hat einen
Siedepunkt bei Atmosphärendruck,
der wenigstens 30°C
höher und vorzugsweise
wenigstens etwa 60°C
bis 70°C
höher als
der des Di-(C1-C4-alkyl)maleats
ist.
-
Als Beispiele von Estern von Alkyldicarbonsäuren mit
bis zu 13 Kohlenstoffatomen, aus denen ein geeigneter hochsiedender
Ester ausgewählt
werden kann, können
erwähnt
werden Dimethyl-, Diethyl-, Di-n- oder -iso-propyl-, Di-n-, -sec.-
oder -iso-butylester von Suberinsäure, Azelainsäure, Sebacinsäure, Undecan disäure, Dodecandisäure und
Tridecandisäure.
Vorzugsweise leitet sich der Alkylteil in solch einem Ester von dem
gleichen Alkohol wie das in der Versterungsstufe (c) eingesetz te
C1-C4-Alkanol ab.
Auf diese Weise führen
etwa auftretende Umesterungsreaktionen nicht zu zusätzlichen
Estern. Wenn somit das eingesetzte Alkanol Methanol und das Dialkylmaleat
Dimethylmaleat ist, wird der als hochsiedender Ester eingesetzte
Ester vorzugsweise auch ein Dimethylester sein, wie etwa Dimethylsebacat.
-
Der hochsiedende Ester kann alternativ
unter Mono- und Di-(C10-C18-alkyl)estern
einer der C4-Alkyldicarbonsäuren ausgewählt sein,
d. h. Maleinsäure,
Fumarsäure
und Bernsteinsäure
und deren Gemische. Beispiele solcher Ester sind die Ester und deren
Gemische, die sich von n-Decylalkohol, Laurylalkohol, Myristylalkohol,
Cetylalkohol, Stearylalkohol und Eicosanol ableiten. In diesem Falle
kann in der Veresterungszone eine gewisse Hydrolyse des hochsiedenden
Esters eintreten, was zur Freisetzung eines geringeren Anteils des
entsprechenden C10-C18-Alkylalkohols
führt.
Ferner kann in der Veresterungszone eine gewisse Umesterung stattfinden,
was zur Bildung einer geringeren Menge eines Mono- (C1-C4-alkyl )-mono-(C10-C18-alkyl)esters der C4-Alkyldicarbonsäure führt. Wenn
beispielsweise Dilaurylmaleat als der hochsiedende Ester und Methanol
als das C1-C4-Alkanol dienen, kann
durch Umesterung eine geringere Menge Methyllaurylmaleat gebildet
werden. Die Bildung dieser geringeren Nebenprodukte ist jedoch nicht
nachteilig, selbst wenn der in Stufe (a) eingesetzte hochsiedende
Ester aus der Stufe (e) zurückgeführtes Material
enthält,
weil etwaiges freies C10-C18-Alkanol
in Stufe (a) mit frischem Maleinsäureanhydrid unter Bildung von
frischem Mono- oder Di-(C10-C18-alkyl)maleat
reagieren kann. Ferner kann irgendwelcher Mono-(C1-C4-alkyl-mono-(C10-C18-alkyl)ester
der C4-Alkyldicarbonsäure
bei der nächsten
Gelegenheit seines Durchgangs durch die Veresterungszone eine Umesterung
unter Bildung des gewünschten
Lösungsmittels
oder des gewünschten
Di-(C1-C4-alkyl)maleats
erfahren.
-
Der hochsiedende Ester kann alternativ
unter (C1-C4-Alkyl)-estern von Naphthalinmonocarbonsäuren, wie
Methyl-Naphthalin-2-carboxylat, von Tri-(C1-C4-alkyl)estern aromatischer Tri carbonsäuren, wie
Trimethylbenzol-1,2,4-tricarboxylat, oder von Di-(C1-C4-alkyl)estern von Isophthalsäure, wie
Dimethylisophthalat, ausgewählt
werden.
-
Der in Stufe (a) eingesetzte hochsiedende
Ester umfasst zweckmäßigerweise
Material, das aus der Wasserstoff-Strippstufe (e) resultiert. Daher
kann es schon einiges Di-(C1-C4-alkyl)maleat
enthalten.
-
Vorausgesetzt, dass in Stufe (a)
geeignete Bedingungen herrschen, kann der in Stufe (b) des Verfahrens
der Erfindung gewonnene Gasstrom im Wesentlichen frei von Maleinsäureanhydrid
sein.
-
Die Veresterung des Maleinsäureanhydrids
mit dem C
1-C
4-Alkanol kann
in Stufe (c) in einer Veresterungszone erfolgen. Diese kann einen
nicht katalytischen Reaktor umfassen, in dem das Maleinsäureanhydrid in
Lösung
in dem hochsiedenden Ester in Abwesenheit von zugesetztem Katalysator
mit dem C
1-C
4-Alkanol unter
Bildung des entsprechenden Mono-(C
1-C
4-alkyl)maleats umgesetzt wird. Die Reaktion
ist
worin R ein C
1-C
9-Alkylrest ist.
Eine gewisse Umsetzung des Mono- (C
1-C
4-alkyl)maleats zu dem entsprechenden Di-(C
1-C
4-alkyl)maleat kann
ebenfalls auftreten.
-
Die betreffende Reaktion ist
worin R wie oben definiert
ist.
-
Ein solcher nicht katalytischer Reaktor
kann unter Monoesterbildungsbedingungen betrieben werden, die typischerweise
die Anwendung einer Temperatur von 65°C bis 260°C, zum Beispiel 70°C bis 250°C, und eines
Druckes von 1 bar bis 50 bar beinhalten. Hieran kann sich eine katalytische
Veresterungsstufe anschließen. Beispielsweise kann die katalytische Veresterungsstufe
mehrere gerührte
Tankreaktoren umfassen, wie in US-A-4795824 beschrieben ist. Vorzugsweise
umfaßt
die katalytische Veresterungsstufe jedoch einen Kolonnenreaktor
der Art, wie sie in WO-A-90/03127 beschrieben ist. In diesem Fall
kann die nicht katalytische Monoesterbildungsstufe einen gerührten Tankreaktor
oder einen Kolonnenreaktor mit einer oder mehreren Böden umfassen,
der keinen Veresterungskatalysator enthält und am Boden mit Methanol-
oder einem anderen C1-C9-Alkanoldampf
beschickt wird, während
die Maleinsäureanhydrid-Lösung aus
der Stufe (a) abwärts
durch den Kolonnenreaktor geleitet wird.
-
Wenn die katalytische Veresterungsstufe
einen Kolonnenreaktor der in W0-A-90/03127 beschriebenen Art enthält, wird
die Lösung
des Maleinsäureanhydrids
(oder eine das entsprechende Mono-(C1-C4-alkyl)maleat enthaltende Lösung, wenn
eine separate Monoesterbildungsstufe benutzt wird) in der hochsiedenden
Flüssigkeit
dem obersten Veresterungsboden des Kolonnenreaktors zugeführt, während ein Überschuss an
C1-C4-Alkanoldampf
dem Boden des Reaktors zugeführt
wird.
-
In dem Kolonnenreaktor enthält jeder
Veresterungsboden eine Charge festen Veresterungskatalysator. Jeder
Boden hat eine Dampfaufstiegseinrichtung, die es erlaubt, dass Dampf
von unten in den Boden eintritt, um das Gemisch aus Flüssigkeit
und festem Veresterungskatalysator in einer Turbulenzzone auf dem
Boden zu rühren
und die Katalysatorteilchen in Suspension zu halten. Um die Gefahr
der Bildung „heißer Stellen" auf
dem Boden durch Bildung von Taschen von abgesetzten Katalysatorteilchen
zu vermeiden, wird die Bodenfläche
jedes Bodens vorzugsweise so ausgelegt, dass sie zu der Turbulenzzone
hin mit einer Neigung abfällt,
die den Schüttwinkel
der Katalysatorteilchen unter der Flüssigkeit übersteigt. Ferner hat jeder
Veresterungsboden eine Falleinrichtung, die es der Flüssigkeit,
jedoch nicht den Katalysatorteilchen erlaubt, von diesem Boden zu
dem nächst
tieferen Boden abwärts
zu fließen.
Eine solche Falleinrichtung wird gewöhnlich mit einem Sieb versehen,
um zu verhindern, dass Katalysatorteilchen durch die Einrichtung
hindurch abwärts
gelangen.
-
Typische Reaktionsbedingungen in
dem Kolonnenreaktor sind die Anwendung einer Temperatur und eines
Druckes, unter denen das C1-C4-Alkanol
destilliert. Diese Temperatur- und Druckbedingungen variieren in
Abhängigkeit
von dem ausgewählten
C1-C4-Alkanol, beinhalten
aber typischerweise die Anwendung einer Temperatur von 65°C bis 135°C und eines
Druckes von 1 bar bis 3 bar. Ein typischer fester Veresterungskatalysator
ist das Ionenaustauschharz, das unter der Bezeichnung AmberlystTM 16 von Rohm und Haas (U.K.) Limited, Lennig
House, 2 Mason's Avenue, Croydon CR9 3NB, England, oder jenes, das
als Ionenaustauschharz DPT1 von Kvaerner Process Technology Limited,
The Technology Centre, Princeton Drive, Thornaby, Stockton-on-Tees
TS17 6PY, England, erhältlich
ist.
-
Der aufwärts strömende C1-C4-Alkanoldampf schleppt beim Aufstieg in
der Kolonne von einem Veresterungsboden zum nächsthöhereren Boden Veresterungswasser
mit. Somit trifft die den Kolonnenreaktor von einem Veresterungsboden
zu dem nächsttieferen
abwärts
laufende, das Di-(C1-C4alkyl)maleat
enthaltende Flüssigkeit
in Abwärtsrichtung
der Kolonne auf immer trockenere Bedingungen. Auf diese Weise wird
die zur Bildung von Di-(C1-C4-alkyl)maleat
führende
Veresterungsreaktion immer weiter gegen 100% Umsatz Di(C1-C4-alkyl)maleat
getrieben.
-
Nebenprodukt-Säure, wie Essigsäure oder
Acrylsäure,
die ebenfalls in dem dampfförmigen
Strom aus dem Partialoxidationsreaktor vorliegt, wird zusammen mit
Maleinsäure
oder Fumarsäure,
die in der der Veresterungszone zugeführten Lösung anwesend ist, zu dem entsprechenden
C1-C4-Alkylester
oder -diester umgesetzt, je nach dem vorliegenden Fall.
-
Der von dem obersten Veresterungsboden
austretende Dampfphasenstrom enthält C1-C4-Alkanoldampf und Wasserdampf. Er kann ferner
Spuren von untergeordneten Nebenprodukten enthalten, wie Di-(C1-C4-akyl)ether,
neben Spuren des Di- (C1-C4-alkyl)maleats
und des C1-C4-Alkylacrylats. Ein
weiterer zusätzlicher
Boden oder Böden
können
oberhalb des obersten Veresterungsbodens vorgesehen werden, um als eine
Form von Waschsäule
zu wirken, zwecks Rückführung von
Di-(C1-C4-alkyl)maleat
auf die Veresterungsböden.
Der resultierende Dampfstrom, der nun im wesentlichen frei von Di-(C1-C4-alkyl)maleat
ist, tritt am Kopf der Kolonne aus.
-
Am Boden des Kolonnenreaktors wird
ein flüssiger
Strom gewonnen, der eine Lösung
des Di-(C1-C4-alkyl)maleats
in dem hochsiedenden Ester enthält.
Diese ist im Wesentlichen säurefrei.
Gewünschtenfalls
kann diese Flüssigkeit
mit zusätzlichem
C1-C4-Alkanol gemischt
und durch einen Polierreaktor geleitet werden, der ein Bett eines
festen Veresterungskatalysators enthält, der unter Bedingungen für den Flüssigphasebetrieb
arbeitet. Diese Bedingungen sind typischerweise die Anwendung einer
Temperatur von 65°C
bis 135°C
und eines Druckes von 1 bar bis 3 bar. Ein typischer fester Veresterungskatalysator
ist das Ionenaustauschharz, das unter der Bezeichnung AmberlystTM 16 von Rohm und Haas (U.K.) Ltd.,
Lennig House, 2 Mason's Avenue, Croydon CR9 3NB, England, oder jenes,
das als Ionenaustauschharz DPT1 von Kvaerner Process Technology
Limited, The Technology Centre, Princeton Drive, Thornaby, Stockton-on-Tees
TS17 6PY, England, erhältlich
ist. In Stufe (e) des erfindungsgemäßen Verfahrens wird ein Wasserstoff
enthaltender Gasstrom durch die Lösung des Di-(C1-C4-alkyl)maleats
geleitet.
-
Die Wasserstoff-Strippstufe wird
vorzugsweise bei einem Druck durchgeführt, der im Wesentlichen gleich
dem oder etwas höher
als der Eingangsdruck zu der Esterhydrierzone ist. Die Wasserstoff-Strippstufe wird
vorzugsweise in ähnlicher
Weise im wesentlichen bei der gewünschten Eintrittstemperatur
zu der Hydrierstufe oder etwas unterhalb dieser Temperatur durchgeführt, z.
B. 5°C bis
20°C unter
dieser Temperatur. Dann kann die Temperatur auf die gewünschte Eintrittstemperatur
durch Zumischung von weiterem heißen Wasserstoff enthaltendem
Gas angehoben werden, das den zusätzlichen Vorteil der Verdünnung des
Ester enthaltenden Dampfstroms bietet und dadurch sicher stellt,
dass der Strom auf einer Temperatur oberhalb seines Taupunkts, vorzugsweise
wenigstens 5°C
höher als
sein Taupunkt ist.
-
Die Hydrierstufe wird vorteilhaft
in der Dampfphase unter Benutzung eines heterogenen Esterhydrierkatalysators
durchgeführt.
Typische Esterhydrierkatalysatoren sind reduzierte Kupferkatalysatoren
mit Promotor, z. B. reduzierte Kupferchromit-Katalysatoren, wie
jener, der unter der Bezeichnung PG 85/1 von Kvaerner Process Technology
Limited, 20 Eastbourne Terrace, London W2 6LE vertrieben wird.
-
Die Katalysatorteilchen haben vorzugsweise
eine Teilchengröße in dem
Bereich von 0,5 mm bis 5 mm. Die Teilchen können irgendeine geeignete Form
haben, z. B. Kugeln, Pellets, Ringe oder Sättel. Bei Benutzung eines Katalysator-Festbetts
kann der Reaktor ein Rohrbündelreaktor
sein, der im wesentlichen isotherm arbeiten kann; bevorzugt wird
jedoch ein adiabatischer Reaktor. Die Benutzung eines adiabatischen
Reaktors ist vorteilhaft, da seine Investitionskosten viel geringer
sind als die eines Rohrbündelreaktors
und es im allgemeinen viel einfacher ist, den Reaktor mit dem gewählten Katalysator
zu beschicken.
-
Die Hydrierung wird bei einer erhöhten Temperatur
von beispielsweise 150°C
bis 240°C
und bei einem Druck von 5 bar bis 100 bar, vorzugsweise von 50 bar
bis 70 bar, durchgeführt.
-
Aus der Hydrierzone wird ein Hydrierproduktgemisch
gewonnen, das neben dem C1-C4-Alkanol
auch Butan-1,4-diol und etwas. Tetrahydrofuran und γ-Butyrolacton
enthält.
Selbst wenn das interessierende Hauptprodukt Butan-1,4-diol ist,
bedeutet das Vorliegen dieser geringeren Mengen Tetrahydrofuran
und γ-Butyrolacton
kein Nachteil, da diese Verbindungen wichtige Handelschemikalien
sind und es demgemäß wirtschaftlich ist,
sie in reiner Form zu gewinnen. Gewünschtenfalls kann γ-Butyrolacton
in die Hydrierzone zurückgeführt werden,
um zusätzliches
Butan-1,4-diol zu
erzeugen. Ferner enthält
das Produktgemisch der Hydrogenolyse normalerweise geringere Mengen
des entsprechenden Di-(C1-C4-alkyl)succinats,
n-Butanol, das entsprechende Dialkylalkoxysuccinat, z. B. Dimethymethoxysuccinat,
falls das C1-C4-Alkanol
Methanol ist, sowie Wasser.
-
Zu weiteren Details über die
Hydrierung eines Di-(C1-C4-alkyl)maleats
und die anschließende
Reinigung des angefallenen Hydrierproduktgemisches wird Bezug genommen
auf US-A-4584419, WO-A-8b/03189, W0-A-88/0937, US-A-4767869, US-A-4945173,
US-A-4919765, US-A-5254758, US-A-5310954
und WO-A-91/01960.
-
Zum klaren Verständnis und zur leichten praktischen
Ausführung
der Erfindung wird nun eine Anlage für die Herstellung von Butan-1,4-diol
sowie etwas γ-Butyrolacton
und Tetrahydrofuran unter Benutzung eines bevorzugten Verfahrens
der vorliegenden Erfindung nur beispielhaft unter Bezugnahme auf
die beigefügte Zeichnung
beschrieben, die ein Fließdiagramm
der betreffenden Anlage zeigt.
-
Unter Bezugnahme auf die Zeichnung
wird n-Butan durch Leitung 1 unter einem Druck von 1 bis
3 bar und mit einer Temperatur von 400°C einer Partialoxidationsanlage 2 zugeführt, die
durch Leitung 3 auch mit Luft versorgt wird. Die Partialoxidationsanlage 2 ist
von herkömmlicher
Konstruktion und umfasst einen Partialoxidationsreaktor mit Rohren,
die mit einem aus Vanadiumpentoxid bestehenden Partialoxidationskatalysator
gefüllt
und mit einem Mantel versehen sind, durch den zur Temperaturkontrolle
geschmolzenes Salz zirkuliert werden kann. Der Partialoxidationsreaktor
arbeitet mit einem Beschickungsverhältnis Luft : n-Butan von 20
: 1.
-
Ein heißer dampfförmiger Strom des Partialoxidationsprodukts
wird durch äußere Kühlung gegen
Kesselspeisewasser gekühlt,
um Wasserdampf zu erzeugen, und dann gegen Kühlwasser gekühlt, um
seine Temperatur auf 138°C
zu verringern. Er wird aus der Anlage 2 durch Leitung 4 gewonnen.
Dieser Strom enthält
2,9 Gew.-% Maleinsäureanhydrid,
5,8 Gew.-% Wasser, 1,3 Gew.-% Kohlendioxid, 1,0 Gew.-% Kohlenmonoxid, 0,01
Gew.-% Essigsäure,
0,01 Gew.-% Acrylsäure,
15,7 Gew.-% Sauerstoff, wobei der Rest im wesentlichen aus Stickstoff
und anderen Inertgasen besteht. Er wird dem Boden eines Waschturms 5 zugeführt, in
dem er einen abwärts
strömenden
Sprüh aus
Dimethylsebacat passiert, der durch Leitung 6 mit einer
Temperatur von etwa 68°C
zugeführt
wird. Der gewaschene Abgasstrom, der 0,03 Gew.-% Maleinsäureanhydrid
enthält,
tritt am Kopf des Waschturms 5 durch die Abgasleitung 7 aus
und gelangt zu einem Abgasbrenner.
-
Von dem Boden des Waschturms 5 wird
durch Leitung 8 ein Flüssigkeitsstrom
gewonnen, der eine Lösung
von etwa 22 Gew.-% Maleinsäureanhydrid
und 0,04 Gew.-% Acrylsäure
in Dimethylsebacat umfasst. Diese wird dem Kopf eines Kolonnenreaktors 9 des
in WO-A-90/08137 beschriebenen Typs zugeführt. Dieser enthält eine
Anzahl von übereinander
angebrachten Veresterungsböden,
von denen jeder eine Charge eines festen Veresterungskatalysators,
wie das Harz AmberlystTM oder das Ionenaustauschharz
DPT1, enthält
und einen Dampfaufsteiger für
aufwärts
strömenden
Dampf und einen Flüssigkeitsablauf
hat, der das Abwärtsfließen der
Flüssigkeit
durch die Kolonne von einem Veresterungsboden zu dem nächsttieferen
Boden erlaubt. Methanoldampf wird dem Sumpf des Kolonnenreaktors
durch Leitung 10 zugeführt.
Veresterungswasser wird mit dem den Kolonnenreaktor durch Leitung 11 verlassenden
Dampfstrom entfernt. Der Kolonnenreaktor 9 arbeitet bei
einer Temperatur von etwa 110°C bis
etwa 125°C
und einem Druck von etwa 1 bar bis 3 bar. Die Verweilzeit in dem
Kolonnenreaktor ist etwa 3 Stunden. Normalerweise ist die Temperatur
auf dem obersten Boden etwas höher
(z. B. etwa 125°C)
als die auf dem untersten Boden (z. B. etwa 115°C).
-
Eine Lösung, die etwa 250 g/l Dimethylmaleat
in Dimethylsebacat enthält,
wird aus dem Sumpf des Kolonnenreaktors 9 durch Leitung 12 abgezogen
und in die Nähe
des Kopfes einer Strippkolonne 13 gepumpt, die bei einer
Temperatur von 170°C
und einem Druck von 885 Pfd/Quadratzoll (61,02 bar) arbeitet. Die
Kolonne 13 hat eine Anzahl von Destillationsböden oberhalb
des Einführungspunktes
der Dimethylmaleat-Lösung in
die Kolonne 13, um den Austrag des hochsiedenden Esters
Dimethylsebacat mit dem Kopfstrom aus der Kolonne 13 zu
verringern. Die Lösung
von Dimethylmaleat in Dimethylsebacat strömt abwärts durch die Strippkolonne 13 gegen
einen aufwärts
strömenden
Wasserstoffstrom aus der Leitung 14. Das abgestrippte Dimethylsebacat
wird aus dem Sumpf der Strippkolonne 13 über die
Leitung 6 zum Kopf des Waschturms 5 zurückgeführt. Von
dem Kopf der Strippkolonne 13 tritt durch Leitung 15 ein
fast gesättigter
Dampfgemischstrom aus, der Dimethylmaleat in Wasserstoff in einem
Molverhältnis
Wasserstoff : Dimethylmaleat von etwa 320 : 1 enthält. Dieser
Dampfgemischstrom ist auf einer Temperatur von etwa 180°C bis 195°C und auf
einem Druck von 62 bar. Er wird mit weiterem heißem Wasserstoff von einer Temperatur
von etwa 180°C
bis etwa 195°C
aus Leitg. 16 verdünnt,
um einen dampfförmigen
Strom mit einem Molverhältnis
Wasserstoff : Dimethylmaleat von etwa 350 : 1 zu ergeben, und ist
wenigstens etwa 5°C über seinem
Taupunkt.
-
Dieses dampfförmige Gemisch gelangt weiter
durch Leitung 17 zu einer Hydrieranlage 18, die
einen adabatischen Reaktor umfasst, der mit einem reduzierten Katalysator
auf Kupferbasis, zum Beispiel einem reduzierten Kupferchromit-Katalysator
befüllt,
ist und der bei einer Eintrittstemperatur von 173°C, einem
Eintrittsdruck von 885 Pfund/Quadratzoll (61,02 bar) und einer Austrittstemperatur
von 190°C
betrieben wird. Die Beschickungsgeschwindigkeit des Dimethylmaleats
entspricht einer stündlichen
Flüssigkeitsraumgeschwindigkeit
von 0,5 h–1.
Die Anlage hat auch einen Reinigungsteil, in dem das rohe Hydrierproduktgemisch
in mehreren Stufen destilliert wird, um in Leitung 19 reines
Butan-1,4-diol zu liefern.
-
Leitungen zur getrennten Gewinnung
von γ-Butyrolacton
und Tetrahydrofuran sind mit 20 bzw. 21 bezeichnet. Frisches Dimethylsebacat-Lösungsmittel
kann durch Leitung 22 zugeführt werden, während ein
Abstoßstrom
des zurückgeführten Lösungsmittelstroms
durch Leitung 23 abgezogen werden kann.
-
Das als Lösungsmittel verwendete Dimethylsebacat
kann z. B. durch Methyl-Naphthalin-2-carboxylat, Trimethyl-Benzol-1,2,4-tricarboxylat
oder Dimethyl-Isophthalat ersetzt werden. Alternativ kann das Dimethylsebacat
als hochsiedender Ester durch ein Di-(C10-C18-alkyl)maleat, -fumarat oder -succinat
oder ein Gemisch aus zwei oder mehreren davon ersetzt werden, wahlweise
im Gemisch mit dem entsprechenden Mono-(C10-C18-alkyl)-maleat,
-fumarat oder -succinat oder einem Gemisch aus zwei oder mehreren
davon und/oder mit der entsprechenden freien Säure oder einem Gemisch von
Säuren,
d. h. Maleinsäure,
Fumarsäure
und/oder Bernsteinsäure.
Typischerweise enthält
der hochsiedende Ester in einem solchen Fall überwiegend den Diester oder
ein Di-Estergemisch mit nicht mehr als einer geringen Menge, typischerweise
weniger als etwa jeweils 5 Mol-% des entsprechenden Monoesters oder
Monoestergemisches und/ oder der entsprechenden Säure oder
des Gemisches der Säuren.
Als ein Beispiel solcher hochsiedenden Ester können erwähnt werden Dilaurylmaleat mit
geringeren Mengen, vorzugsweise weniger als etwa jeweils 1 Mol-%
und sogar bevorzugter weniger als etwa jeweils 0,25 Mol-% einer
oder mehrerer der Verbindungen Dilaurylfumarat, Dilaurylsuccinat,
Monolaurylmaleat, Monolaurylfumarat, Monolaurylsuccinat, Maleinsäure, Fumarsäure und Bernsteinsäure. Ferner
kann infolge Umesterung
-
-
In dem Kolonnenreaktor 9 der
Rückführstrom
in Leitung 6 in diesem Falle auch eine bedeutende Menge,
z. B. bis zu etwa 10 Mol-% oder mehr, typischerweise nicht mehr
als etwa 5 Mol-% und oft weniger als etwa 1 Mol-% Methyllaurylmaleat
enthalten. Ferner kann; er geringere Mengen, typischerweise weniger
als jeweils etwa 1 Mol-% und sogar mehr bevorzugt weniger als je
etwa 0,25 Mol-% Laurylalkohol, Methyllaurylfumarat und Methyllaurylsuccinat
enthalten.
-
Die Erfindung wird ferner unter Bezugnahme
auf die folgenden Beispiele erläutert.
-
Beispiel 1
-
98,0 g Methanol und 32,0 g Maleinsäureanhydrid
ließ man
in einem Rundkolben zusammen reagieren. Dem resultierenden Gemisch
wurden 130 g Dimethylsebacat und 26,0 g Ionenaustauschharz DTP1
zugesetzt (Ionenaustauschharz DTP1 ist ein makroretikuläres Ionenaustauschharz
mit Sulfonsäuregruppen,
das von Kvaerner Process Technology Limited aus The Technology Centre,
Princeton Drive, Thornaby, Stockton-on-Tees TS17 6PY, England, erhältlich ist).
Das Gemisch wurde auf 110°C
erhitzt, und trockenes Methanol wurde mit einer Geschwindigkeit
von 6 Mol/h zugeführt.
Nicht-umgesetztes Methanol wurde zusammen mit Nebenproduktwasser
und Dimethylether über
Kopf gewonnen und dann kondensiert. Die Umsetzung von Monomethylmaleat
zu Dimethylmaleat wurde dadurch verfolgt, daß Proben periodisch aus dem
Reaktionskolben gezogen und auf den Säuregehalt analysiert wurden.
Der Versuch wurde fortgesetzt, bis der Säuregehalt auf weniger als 0,5
Gew.-% gefallen war. Die Ergebnisse sind in der Tabelle 1 unten
angegeben.
-
-
Die Endprobe wurde auch unter Benutzung
der gaschromatographischen Kapillartechnik analysiert. Dies ermöglichte
die Bestimmung des eingetretenen Ausmasses der Hydrolyse des Dimethylsebacats.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 angegeben. Tabelle
2
Bestandteil | Gew./Gew% |
Methanol | 4,7 |
Dimethylsebacat | 45,8 |
Monomethylsebacat | 0,06 |
Sebacinsäure | 0,01 |
Monomethylmaleat | 0,1
g |
Monomethylfumarat | 0,14 |
Maleinsäure | 0,02 |
Dimethylmaleat | 46,9 |
Dimethylfumarat | 1,91 |
Unbekannte | 0,9 |
Wasser | 0,09 |
-
Die Ergebnisse zeigen, daß eine kleine
Menge Dimethylsebacat zu Monomethylsebacat
und Sebacinsäure
hydrolysiert wurde, wenn trockenes Methanol benutzt wurde.
-
Beispiel 2
-
32,0 g Maleinsäureanhydrid und 98,0 g trockenes
Methanol wurden zusammen umgesetzt und dann nach der Arbeitsweise
des Beispiels 1 in 130 g Dimethylsebacat in Gegenwart von 26,0 g
Ionenaustauschharz DPT1 auf 130°C
erhitzt. Dann wurde Methanol, das 30 Mol-% Wasser enthielt, mit
einer Geschwindigkeit von 6 Mol/h in der in Beispiel 1 beschriebenen
Weise dem Kolben zugeführt,
bis das System Gleichgewicht erreichte. Dann wurde die Menge des
Wassers in dem dem Kolben zugeführten
Methanol auf 15 Mol-% verringert, und das System wurde wiederum
ins Gleichgewicht gebracht. Der Versuch wurde unter Benutzung von
Methanol mit 5 Mol-% Wasser und schließlich unter Benutzung von trockenem
Methanol fortgesetzt. Die erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle
3 angegeben.
-