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Bei
Emulsionskonzentratformulierungen (EC) handelt es sich um beliebte
flüssige
Abgabesysteme für landwirtschaftliche
Wirkstoffe. Im allgemeinen enthalten traditionelle ECs einen Wirkstoff,
ein oder mehrere Tenside, die bei Verdünnung des EC mit Wasser als
Emulgatoren wirken, sowie ein nicht mit Wasser mischbares Lösungsmittel.
Typische Lösungsmittel
für traditionelle
EC-Formulierungen sind aliphatische oder aromatische Kohlenwasserstoffe,
wie zum Beispiel Xylol, Shellsol A oder Solvesso 200. Diese Lösungsmittel
sind sehr schlecht wasserlöslich
und können
verschiedenste Wirkstoffe lösen.
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Aufgrund
des Vorhandenseins des Lösungsmittels
weisen viele als EC formulierte Pestizide im Vergleich zu dem gleichen
Pestizid, das als Spritzpulver (WP), wasserdispergierbares Granulat
(WG) oder Suspensionskonzentrat (SC) formuliert ist, Vorteile, wie
eine höhere
Systemwirkung und höhere
Gesamtwirkung, auf.
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Solche
Konzentrate sind leicht zu lagern und zu transportieren, und zur
Verbesserung der Wirksamkeit der Formulierung können verschiedene Zusatzstoffe
zugegeben werden. Für
ein gutes EC ist es jedoch erforderlich, daß sich beim Verdünnen mit
Wasser eine stabile Emulsion bildet, die beim Stehenlassen nicht
bricht.
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Außerdem sollte
nach dem Verdünnen
mit Wasser der Wirkstoff nicht aus dem EC auskristallisieren. Weiterhin
muß das
EC selbst bei längerer
Lagerung unter stark schwankenden Aufbewahrungstemperaturen chemisch-physikalisch stabil
sein.
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In
der internationalen Patentanmeldung WO 98/48624 wird eine Verbesserung
der Emulsionsstabilität von
ECs, die kleine Mengen eines wasserunlöslichen fluorierten Wirkstoffs,
der gegebenenfalls ein agrarchemisches Verdünnungsmittel enthält, enthalten,
vorgeschlagen, und zwar dadurch, daß man eine relativ große Menge
eines wasserunlöslichen
C6-C18-Alkylpyrrolidons
verwendet. C6-C18-Alkylpyrrolidone
sind jedoch stark korrodierend und zu teuer, um in einer breiten
Palette von häufig
verwendeten Herbizidprodukten verwendet zu werden.
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Weiterhin
wird in der WO 94/48624 vorzugsweise ein ethoxylierter Nonylphenolphosphatester
als anionisches Tensid verwendet. Diese Tenside können toxische
Stoffwechselprodukte bilden und so die Umwelt schädigen; aufgrund
ihrer mutmaßlichen Östrogenwirkung
werden sie nicht gerne verwendet.
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Weiterhin
betrifft GB 1 598 327 herbizide Zusammensetzungen, die Trifluralin,
2,4-D, eine Abmischung oder Gemisch von nichtionischen und anionischen
Tensiden sowie ein organisches Lösungsmittel
mit einem spezifischen Gewicht im Bereich von 0,77 bis 0,95 umfassen.
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Mischungen
von Phenoxypropionaten mit N,N-disubstituierten
Alaninderivaten sind aus GB 1 586 463 bekannt.
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Die
EP 1 025 757 lehrt eine
EC-Formulierung, die Picolinafen, MCPA-2EH, eine Mischung aus einem polyethoxylierten
Triglycerid und einem Alkylarylsulfonat sowie einen Entschäumer und
einen aromatischen Kohlenwasserstoff enthält.
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Es
ist daher ein Ziel der vorliegenden Erfindung, neue herbizide ECs
bereitzustellen.
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Ein
weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung besteht in der Bereitstellung
eines stabilen, wirksamen Emulsionskonzentrats (EC) mit niedrigen
Mengen an mindestens einer fluorierten herbiziden Verbindung und großen Mengen
an einem oder mehreren herbiziden Alkylphenoxyalkanoaten, die als
Verdünnungsmittel
wirken, wobei die Nachteile der ECs des Stands der Technik nicht
auftreten.
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Ein
weiteres Ziel der Erfindung besteht in der Bereitstellung von Verfahren
für die
Bekämpfung
von unerwünschtem
Unkraut dadurch, daß man
Pflanzen mit einer herbizid wirksamen Menge dieser EC-Formulierungen
nach Verdünnung
mit Wasser in Kontakt bringt.
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Ein
weiteres Ziel besteht in der Bereitstellung von selektiven herbiziden
Zusammensetzungen, die dadurch erhältlich sind, daß man die
neuen ECs mit Wasser emulgiert.
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Diese
sowie weitere Ziele und Merkmale der Erfindung werden aus der folgenden
genauen Beschreibung und den beigelegten Ansprüchen klarer hervorgehen.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein neues, nichtwäßriges Emulsionskonzentrat
(EC) für
herbizid wirksame Verbindungen bereit, die im wesentlichen aus
- (a) 25 bis 150 g/l an mindestens einer fluorierten
herbiziden Verbindung der Formel I in der
R1 und
R3 jeweils unabhängig ein Fluoratom oder eine
Fluoralkylgruppe bedeuten,
R2 ein Wasserstoffatom
oder eine gegebenenfalls substituierte Alkyl- oder Alkoxygruppe
bedeutet und
m und n jeweils unabhängig eine ganze Zahl von 1
bis 2 bedeuten;
- (b) 400 bis 900 g/l an einem oder mehreren herbiziden Alkylphenoxyalkanoat(en),
mit der Maßgabe,
daß es
sich bei dem Alkylphenoxyalkanoat nicht um 2-Ethylhexyl-(4-chlor-2-methylphenoxy)acetat
handelt;
- (c) 10 bis 100 g/l an mindestens einem nichtionischen Tensid;
- (d) 10 bis 100 g/l an mindestens einem Benzolsulfonat;
- (e) 50 bis 600 g/l an einem oder mehreren Lösungsmittel(n) aus der Gruppe
aliphatische oder aromatische Kohlenwasserstoffe, methylierte Pflanzenöle und mit
Wasser mischbare polare aprotische organische Lösungsmittel, sowie
- (f) gegebenenfalls bis zu 5 g/l eines Antischaummittels
besteht.
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Diese
neuen Emulsionskonzentratformulierungen weisen eine ausgezeichnete
selektive Herbizidwirkung in verschiedenen Kulturen auf.
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Überraschenderweise
wurde gefunden, daß die
EC-Formulierungen,
die im wesentlichen aus
- (a) 25 bis 150 g/l
an mindestens einer fluorierten herbiziden Verbindung der Formel
I,
- (b) 400 bis 900 g/l an einem oder mehreren herbiziden Alkylphenoxyalkanoat(en),
mit der Maßgabe,
daß es
sich bei dem Alkylphenoxyalkanoat nicht um 2-Ethylhexyl-(4-chlor-2-methylphenoxy)acetat
handelt;
- (c) 10 bis 100 g/l an mindestens einem nichtionischen Tensid;
- (d) 10 bis 100 g/l an mindestens einem Benzolsulfonat;
- (e) 50 bis 600 g/l an einem oder mehreren Lösungsmittel(n) aus der Gruppe
aliphatische oder aromatische Kohlenwasserstoffe, methylierte Pflanzenöle und mit
Wasser mischbare polare aprotische organische Lösungsmittel, sowie
- (f) gegebenenfalls bis zu 5 g/l eines Antischaummittels
bestehen,
chemisch-physikalisch
hochstabil sind und ausgezeichnete Anwendungseigenschaften aufweisen.
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Im
vorliegenden Text und in den neuen EC-Formulierungen bedeutet eine „herbizide
Verbindung" eine synthetische
Verbindung, die unerwünschtes
Unkraut in Kulturpflanzen zu bekämpfen
vermag, und eine „fluorierte
herbizide Verbindung" eine
Verbindung der Formel I, die unerwünschtes Unkraut in Kulturen
zu bekämpfen
vermag.
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Geeignete
fluorierte herbizide Verbindungen sind Verbindungen, die bei Raumtemperatur
fest und in Wasser im wesentlichen unlöslich, jedoch in einem organischen
Lösungsmittel
löslich
sind.
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Verbindungen,
die für
die Verwendung in der vorliegenden Erfindung bevorzugt werden, sind
die Verbindungen der Formel I, in der R1 und
R3 jeweils unabhängig ein Fluoratom oder eine
C1-C6-Fluoralkylgruppe, vorzugsweise
eine Trifluormethylgruppe, bedeuten.
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Besonders
bevorzugte herbizide Verbindungen (a) sind die in EP-A-0 447 004
beschriebenen Picolinamide, insbesondere diejenigen der Formel I1:
in der R
1 und
R
3 wie in Formel I beschrieben sind.
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Eine
besonders bevorzugte Verbindung für die vorliegende Erfindung
ist N-(4-Fluorphenyl)-2-(3-α,α,α-trifluormethylphenoxy)-6-pyridincarboxamid,
das auch unter der Bezeichnung Picolinafen bekannt ist.
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Die
neuen ECs enthalten zumindest ein fluoriertes Herbizid (a) und zumindest
ein herbizides Alkylphenoxyalkanoat (b), mit der Maßgabe, daß es sich
bei dem Alkylphenoxyalkanoat nicht um 2-Ethylhexyl-(4-chlor-2-methylphenoxy)acetat
handelt.
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Bei
den herbiziden Verbindungen kann es sich zum Beispiel um Verbindungen
mit einer starken Herbizidwirkung in einem weiten Konzentrationsbereich
und/oder bei niedriger Dosierung handeln, die in der Landwirtschaft,
insbesondere für
die selektive Bekämpfung
von unerwünschten
Pflanzen wie Alopecurus myosuroides, Echinochloa cruss-galli, Setaria
viridis, Galium aparine, Stellaria media, Veronica persica, Lamium purpureum,
Viola arvensis, Abutilon theoprasti, Ipomoea purpurea und Amaranthus
retroflexus im Vor- und Nachauflauf, insbesondere in bestimmten
Kulturen wie Mais und Reis, verwendet werden können.
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Geeignete
herbizide Alkylphenoxyalkanoate (b) sind Verbindungen, die bei Raumtemperatur
flüssig und
in Wasser im wesentlichen unlöslich,
jedoch in einem organischen Lösungsmittel
löslich
sind.
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Bevorzugte
Alkylphenoxyalkanoate sind Ester der 2- Phenoxyessigsäure oder 2-Phenoxyproprionsäure mit
einer geradkettigen oder verzweigten C2-C12-Alkylgruppe, insbesondere einer verzweigten
C4-C10-Alkylgruppe.
2-Ethylhexylester
sind am stärksten
bevorzugt.
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Besonders
bevorzugt sind die Verbindungen der Formel II,
in der
R
4 jeweils
unabhängig
ein Halogenatom oder eine C
1-C
6-Alkylgruppe bedeutet,
R
5 und R
6 jeweils
unabhängig
eine C
1-C
6-Alkylgruppe
bedeuten,
R
7 ein Wasserstoffatom oder
eine Methylgruppe bedeutet, und
t eine ganze Zahl von 1 bis
3 bedeutet,
mit der Maßgabe,
daß es
sich bei dem Alkylphenoxyalkanoat nicht um 2-Ethylhexyl-(4-chlor-2-methylphenoxy)acetat
handelt.
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Am
stärksten
bevorzugt sind die Verbindungen aus der Gruppe 2-Ethylhexyl-(2,4-dichlorphenoxy)acetat
[auch unter der Bezeichnung 2,4-D-2EH bekannt] und 2-Ethylhexyl-2-(4-chlor-2-methylphenoxy)propionat [auch
unter der Bezeichnung Mecoprop-2EH bekannt] oder deren Mischungen.
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Es
sind Mischungen der oben genannten Herbizide oder Mischungen von
Herbiziden mit anderen Wirkstoffen wie Fungiziden, Insektiziden,
Akariziden und Nematoziden möglich.
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Geeignete
nichtionische Tenside (c) sind vorzugsweise Polyglycoletherderivate
von aliphatischen Alkoholen und gesättigten oder ungesättigten
Fettsäuren,
die 3 bis 20 Glycolethergruppen und 8 bis 20 Kohlenstoffe im (aliphatischen)
Kohlenwasserstoffrest aufweisen. Weitere geeignete nichtionische
Tenside sind 20 bis 250 Ethylenglycolethergruppen enthaltende Polyadditionsprodukte
von Ethylenoxid und Propylenoxid, Ethylendiaminopropylenglycol und
Polypropylenglycolalkyl mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen im Alkylrest.
Die Substanzen enthalten üblicherweise
1 bis 5 Glycoleinheiten pro Polypropylenglycoleinheit. Nichtionische
Tenside sind zum Beispiel Rizinusöl, Polyglycolether, Polyadditionsprodukte
von Ethylenoxid und Propylenoxid, Tributylphenoxypolyethoxyethanol
und Tristyrylphenolethoxylate.
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Bevorzugt
sind ethoxylierte Öle
wie Rizinusöl-
oder Canolaölethoxylate
mit mindestens 25, vorzugsweise 27 bis 37 Ethoxyeinheiten wie Sunaptol® CA350
(Rizinusöl
mit ungefähr
35 Ethoxyeinheiten) der Fa. Uniqema (vormals ICI Surfactants), Mergital® EL33
(Rizinusölethoxylat
mit ungefähr
33 Ethoxyeinheiten) der Fa. Henkel KgaA, Eumulgin® CO3373
(Canolaölethoxylat
mit ungefähr
30 Ethoxyeinheiten) der Fa. Henkel KgaA und Ukanil® 2507
(Rizinusölethoxylat
mit ungefähr
32 Ethoxyeinheiten) der Fa. Uniqema.
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Eine
weitere Gruppe von bevorzugten nichtionischen Tensiden sind Alkoholethoxylate,
die auf Alkoxyeinheiten mit 2 Kohlenstoffatomen beruhen, wobei es
sich also um ein Mischethoxylat handelt, oder auf Alkoxyeinheiten
mit 2 oder 3 Kohlenstoffatomen beruhen, wobei es sich also um ein
Misch-Ethoxylat/Propoxylat handelt. Bei einem bevorzugten aliphatischen
Alkoholethoxylat kann die Alkoxylatkette mindestens 5, geeigneterweise
5 bis 25, vorzugsweise 5 bis 15, insbesondere 5 bis 11 Alkoxyreste
aufweisen. Im allgemeinen leitet sich der Alkoholrest von einem
aliphatischen C9-C18-Alkohol
ab. Bevorzugte Alkohole sind typischerweise 50 Gew.-% geradkettige
und 50 Gew.-% verzweigte Alkohole.
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Besonders
bevorzugte Tenside sind die Synperonic®-Alkoholethoxylate
von Uniqema, insbesondere Synperonic® 91-6.
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Weiterhin
bevorzugte Alkoholalkoxylate sind einfach verzweigte Alkoholethoxylate
wie Atplus® MBA 11-7
(verzweigtes C11-Alkoholethoxylat mit 7
Ethoxyeinheiten) der Fa. Uniqema oder Genapol® X-60
(Alkoholethoxylat mit 6 Ethoxyeinheiten) der Fa. Clariant.
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Geeignete
Alkylbenzolsulfonate (d) sind zum Beispiel die Natrium-, Calcium-
oder Triethylammoniumsalze der Alkylbenzolsulfonsäure. Am
stärksten
bevorzugte Alkylbenzolsulfonate (d) sind die Natrium-, Calcium- oder Triethylammoniumsalze
der Dodecylbenzolsulfonsäure,
insbesondere Rhodacal® 70/B (70% Calciumdodecylbenzolsulfonat
in n-Butanol), Rhodacal® 60/BE (60% Calciumdodecylbenzolsulfonat
in 2-Ethylhexanol)
und Rhodacal® 2283
(70% Ammoniumdodecylbenzolsulfonat), alle von der Fa. Rhodia GmbH
(ehemals Rhône-Poulenc),
Phenylsulfonat CA 100 (40% Calciumdodecylbenzolsulfonat in Genopol
X-060 und Solvesso 200) der Fa. Clariant GmbH (ehemals Hoechst AG)
oder Nansa® EVM
70/2E (57% geradkettiges Dodecylbenzolsulfonat in 2-Ethylhexanol)
der Fa. Albright & Wilson.
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Die
Tenside (c) und (d) weisen gute Emulgiereigenschaften auf, ohne
Alkylphenolethoxylate wie Synperonic® NP9
und/oder seine anionischen Derivate, zum Beispiel ethoxylierte Alkylarylphosphatester
wie Rhodofac® RE
610, zu enthalten. Alkylphenolethoxylate und ihre Derivate können toxische
Stoffwechselprodukte bilden und so und aufgrund ihrer mutmaßlichen Östrogenwirkung
die Umwelt schädigen.
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Geeignete
Lösungsmittel
(e) sind unpolare nicht mit Wasser mischbare Lösungsmittel oder polare aprotische
mit Wasser mischbare organische Lösungsmittel. Die unpolaren
Lösungsmittel
stammen aus der Gruppe aliphatische oder aromatische Wasserstoffe
und Ester von Pflanzenölen
oder deren Mischungen.
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Aliphatische
und aromatische Kohlenwasserstoffe wie Hexan, Cyclohexan, Benzol,
Toluol, Xylol, Mineralöl
oder Kerosin oder substituierte Naphtaline, Mischungen von mono-
und polyalkylierten Aromaten sind zum Beispiel unter den eingetragenen
Warenzeichen Solvesso®, Shellsol®, Petrol
Spezial® und
Exxsol® im Handel
erhältlich.
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Pflanzenölester,
die als erfindungsgemäße unpolare,
nicht mit Wasser mischbare Lösungsmittel
verwendet werden, sind im allgemeinen Alkylester, die von mittelkettigen
Fettsäuren
durch Veresterung mit Alkanolen oder durch Umesterung der entsprechenden
Pflanzenöle,
vorzugsweise in Gegenwart einer Lipase, erhältlich sind. Bevorzugte Fettsäuren dieser
Pflanzenöle
weisen 5 bis 20, insbesondere 6 bis 15, Kohlenstoffatome auf. In
einer bevorzugten Ausführungsform
handelt es sich bei dem verwendeten Pflanzenölmethylester um den Methylester
des Caprylsäure/Caprinsäureesters
oder des Caprinsäureesters
mit einer Fettsäurekettenlängenverteilung
von ungefähr
10 Einheiten.
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Besonders
bevorzugte Pflanzenölmethylester
sind Witconol® 1095
und Witconol® 2309,
die im Handel von der Witco Corporation, Houston, USA erhältlich sind.
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Bei
den mit Wasser mischbaren polaren aprotischen organischen Lösungsmitteln
handelt es sich um Verbindungen mit einer Dielektrizitätskonstante
von 2,5 oder mehr bei 25°C,
insbesondere von 2,7 bis 4,0 bei 25°C. Besonders bevorzugt sind
cyclische Amide und Lactone wie zum Beispiel N-Methylpyrrolidon,
N- Cyclohexylpyrrolidon
und γ-Butyrolacton,
wobei γ-Butyrolacton und
N-Methylpyrrolidon oder deren Mischungen am stärksten bevorzugt sind.
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Ebenfalls
bevorzugt sind mit Wasser mischbare polare aprotische Lösungsmittel
aus der Gruppe der Alkyllactate, insbesondere Isopropyllactat, wie
Plurasolv® IPL,
das von der Fa. Plurac erhältlich
ist, der Alkylcarbonate, der Polyethylenglycole, der Polyethylenglycolalkylether,
der Polypropylenglycole und der Polypropylenglycolalkylether, am
stärksten
bevorzugt Isopropyllactat oder dessen Mischungen.
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Geeignete
Entschäumer
(f) sind Siloxanderivate oder Perfluoralkylphosphon/Perfluoralkylphosphinsäuren, insbesondere
Polydimethyldisiloxane wie Rhodorsil® 416
oder Rhodorsil® 454
der Fa. Rhodia oder Mischungen umfassend Perfluor-(C6-C18)alkylphosphonsäuren und Perfluor-(C6-C18)alkylphosphinsäuren wie Fluowet® PL80
und Flowet® PP
der Fa. Clariant.
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Bevorzugte
Ausführungsformen
der Erfindung sind EC-Formulierungen,
die im wesentlichen aus
- (a) 30 bis 125 g/l,
insbesondere 40 bis 110 g/l, an mindestens einer fluorierten herbiziden
Verbindung der Formel I, insbesondere eine Verbindung der Formel
I1, am stärksten
bevorzugt Picolinafen;
- (b) 700 bis 875 g/l, insbesondere 750 bis 850 g/l, an einem
oder mehreren herbiziden Alkylphenoxyalkanoat(en) der Formel II,
mit der Maßgabe,
daß es
sich bei dem Alkylphenoxyalkanoat nicht um 2-Ethylhexyl-(4-chlor-2-methylphenoxy)acetat
handelt, am stärksten
bevorzugt 2,4-D-2EH oder Mecoprop-2EH;
- (c) 20 bis 75 g/l, insbesondere 40 bis 70 g/l, an mindestens
einem nichtionischen Tensid, insbesondere an mindestens einem ethoxylierten
Rizinusöl;
- (d) 20 bis 75 g/l, insbesondere 40 bis 70 g/l, an mindestens
einem Natrium- oder Calciumalkylbenzolsulfonat;
- (e) 50 bis 200 g/l, insbesondere 60 bis 150 g/l, an einem oder
mehreren Lösungsmittel(n)
aus der Gruppe aliphatische oder aromatische Kohlenwasserstoffe,
Methyl-C8-C12-Carboxylate,
N-Methylpyrrolidon, γ-Butyrolacton und
Isopropyllactat; und
- (f) gegebenenfalls bis zu 2 g/l an mindestens einem Entschäumungsmittel
aus der Gruppe Polydimethylsiloxane und Perfluoralkylphosphonsäuren/Perfluoralkylphosphinsäuren
bestehen.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein neues stabiles nichtwäßriges Emulsionskonzentrat
(EC) für
Herbizidwirkstoffe, das im wesentlichen aus
- (a)
25 bis 150 g/l an mindestens einer fluorierten herbiziden Verbindung
der Formel I in der
R1 und
R3 jeweils unabhängig ein Fluoratom oder eine
Fluoralkylgruppe bedeuten,
R2 ein Wasserstoffatom
oder eine gegebenenfalls substituierte Alkyl- oder Alkoxygruppe
bedeutet und
m und n jeweils unabhängig eine ganze Zahl von 1
bis 2 bedeuten;
- (b) 400 bis 900 g/l an 2-Ethylhexyl-(4-chlor-2-methylphenoxy)acetat,
- (c) 10 bis 100 g/l an mindestens einem Alkoholalkoxylat;
- (d) 10 bis 100 g/l an mindestens einem Benzolsulfonat;
- (e) 50 bis 600 g/l an einem oder mehreren Lösungsmittel(n) aus der Gruppe
aliphatische oder aromatische Kohlenwasserstoffe, methylierte Pflanzenöle und mit
Wasser mischbare polare aprotische organische Lösungsmittel, sowie
- (f) gegebenenfalls bis zu 5 g/l eines Antischaummittels
besteht.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung ist ein Verfahren für die Herstellung
eines wie oben beschriebenen ECs, dadurch gekennzeichnet, daß man alle
Bestandteile in einem Lösetank
mischt.
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Die
Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren für die Bekämpfung von Schädlingen
an dem Ort, dadurch gekennzeichnet, daß man den Ort mit einer Zusammensetzung,
die durch Emulgieren eines erfindungsgemäßen ECs in Wasser erhalten
wurde, behandelt. Weiterhin betrifft die Erfindung die Verwendung
eines erfindungsgemäßen ECs
als Pestizid.
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Als
Handelsware liegen die erfindungsgemäßen pestiziden ECs der vorliegenden
Erfindung vorzugsweise in konzentrierter Form vor, während der
Endverbraucher im allgemeinen verdünnte Zusammensetzungen verwendet.
Diese Zusammensetzungen können
auf Konzentrationen bis zu 0,001% Wirkstoff (A. I.) herunterverdünnt werden.
Die Dosierungen liegen üblicherweise
im Bereich von 0,01 bis 10 kg A. I./ha.
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Diese
Zusammensetzungen können
auch andere Hilfsstoffe wie chemische Stabilisatoren, Mittel, die die
Viskosität
steuern, Verdickungsmittel, Haftmittel, Düngemittel oder sonstige Pestizidwirkstoffe
enthalten, um spezifische Wirkungen zu erzielen.
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Die
erfindungsgemäßen ECs
weisen trotz hohen Konzentrationen der herbiziden Wirkstoffe (a)
und (b) eine hohe chemisch-physikalische Stabilität auf. Die
mit den ECs nach Verdünnen
mit Wasser erhaltenen Emulsionen sind überraschend stabil, obwohl
sie keine zusätzlichen
C6-C18-Alkylpyrrolidone
enthalten.
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Zum
besseren Verständnis
der Erfindung folgen nun einzelne Beispiele.
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Herstellungsbeispiele
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Die
eingetragenen Warenzeichen und sonstige Bezeichnungen bedeuten die
folgenden Produkte:
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Beispiele 1 bis 3
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Es
werden EC-Formulierungen hergestellt, die folgendes enthalten:
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Die
Eigenschaften der nach den oben beschriebenen Verfahren erhaltenen
EC-Formulierungen der Beispiele 1 bis 3 finden sich in Tabelle I
unten.
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Tabelle
I: Eigenschaften der EC-Formulierungen
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Die
Spritzverdünnungen
(Emulsionen) der Beispiele 1 bis 3 sind stabil, obwohl keine mit
Wasser mischbaren Substanzen (N-Methylpyrrolidon, γ-Butyrolacton)
vorliegen. Die Bestandteile weisen ein gutes Umweltprofil auf. Das
Schäumverhalten
aller EC-Formulierungen
wurde gemäß CIPAC-Methode
MT 47 beurteilt. Nach Verdünnen
mit Wasser (1 bis 2%) und 30 mal Umdrehen in einem 100-ml-Meßzylinder,
der mit 100 ml Wasser gefüllt
war, trat weniger als 20 ml persistenter Schaum auf.