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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine nichtwäßrige Emulsionskonzentrat(EC)-Formulierung
für fungizide
Azolverbindungen, umfassend einen oder mehrere fungizide Pflanzenschutzmittelwirkstoffe,
ein oder mehrere Alkoxylate eines aliphatischen Alkohols, gegebenenfalls
ein oder mehrere nichtionische Dispergiermittel, ein oder mehrere
anionische Dispergiermittel, ein oder mehrere polare aprotische
organische Lösungsmittel,
ein oder mehrere nichtpolare organische Lösungsmittel, sowie gegebenenfalls
ein oder mehrere Entschäumungsmittel.
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Emulsionskonzentrat(EC)-Formulierungen
enthalten üblicherweise
einen Wirkstoff, ein oder mehrere Tenside, die beim Verdünnen mit
Wasser als Emulgatoren wirken, sowie ein wasserunlösliches
Lösungsmittel. Typische
Lösungsmittel
für übliche EC-Formulierungen
sind aromatische Kohlenwasserstoffe, wie zum Beispiel Xylol, Shellsol
A oder Solvesso 200. Diese Lösungsmittel
sind sehr schlecht wasserlöslich
und weisen eine äußerst gute
Fähigkeit,
verschiedenste Wirkstoffe zu lösen,
auf.
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Aufgrund
des Vorliegens des Lösungsmittels
weisen viele Fungizide, die als EC-Formulierungen formuliert sind,
im Vergleich zu dem gleichen Fungizid, das als Spritzpulver (WP),
wasserdispergierbares Granulat (WG) oder Suspensionskonzentrat (SC)
formuliert ist, Vorteile auf, wie eine höhere Systemwirkung und eine höhere Gesamtwirkung.
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Die
beobachtete Wirksamkeit der Kombination der Bestandteile kann manchmal
wesentlich höher sein,
als es aufgrund der Mengen der verwendeten Einzelbestandteile zu
erwarten wäre
(Synergismus). Die Wirksamkeit der Wirkstoffe läßt sich häufig durch Zugabe von anderen
Bestandteilen, wie Hilfsstoffen, verbessern.
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Um
die Handhabung und Dosierung dieser Hilfsstoffe durch den Endverbraucher
leichter und sicherer zu machen und um unnützes Verpackungsmaterial zu
vermeiden, ist es wünschenswert,
konzentrierte Formulierungen, die bereits solche Hilfsstoffe enthalten,
zu entwickeln.
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Es
ist bekannt, daß die
Wirkung von Metconazol mit bestimmten Hilfsstoffen, insbesondere
mit alkoxilierten Alkoholen, gefördert
werden kann, wie dies zum Beispiel in dem US-Patent Nr. 5,393,770
gezeigt wird.
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Auf
konzentrierte EC-Formulierungen, die Metconazole und alkoxylierte
Alkohole enthalten, wird jedoch nicht hingewiesen.
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In
EP-A 0 351 195 wird ein Verfahren zur Herstellung einer fungiziden
Zusammensetzung für
die Behandlung von Holz beschrieben, bei dem ein primäres Fungizid
in einem Lösungsmittel
suspensiert wird, eine starke organische Säure zu der Suspension zugegeben
wird, um zu einer Lösung
zu gelangen, und ein Tensidsystem und ein sekundäres Fungizid zu der Lösung gegeben
wird. Für
die Herstellung dieser Zusammensetzung wird kein Hilfsstoff verwendet.
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DARSTELLUNG
DER ERFINDUNG
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Überraschenderweise
wurde gefunden, daß stabile
EC-Formulierungen
für Metconazol
der Formel I
oder eines seiner Salze oder
Additionsprodukte hergestellt werden kann, wenn die Formulierung
zusätzlich
zu der Verbindung der Formel I ein oder mehrere Alkoxylate eines
aliphatischen Alkohols, ein oder mehrere nichtpolare organische
Lösungsmittel
sowie mindestens ein polares aprotisches organisches Lösungsmittel
umfaßt.
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Die
vorliegende Erfindung enthält
daher eine nichtwäßriges Emulsionskonzentrat
(EC)-Formulierung für
fungizide Pflanzenschutzwirkstoffe, umfassend
(a1) 50 bis 300
g/l Metconazol;
(a2) gegebenenfalls 50 bis 500 g/l an mindestens
einer weiteren fungizid wirksamen Verbindung aus der Gruppe bestehend
aus einem Triazolpyrimidin der Formel II,
in der
R
4 und
R
5 jeweils unabhängig Wasserstoff oder eine
gegebenenfalls substituierte Aklyl-, Alkenyl-, Alkinyl-, Alkadienyl-,
Halogenalkyl-, Aryl-, Heteroaryl-, Cycloalkyl-, Bicycloalkyl- oder
Heterocyclylgruppe bedeuten oder
R
4 und
R
5 gemeinsam mit dem dazwischen liegenden
Stickstoffatom einen gegebenenfalls substituierten heterocyclischen
Ring bedeuten,
R
6 ein Halogenatom oder
eine Alkyl- oder Alkoxygruppe bedeutet,
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m
eine ganze Zahl von 0 bis 5 bedeutet und Hal ein Halogenatom bedeutet,
und
ein
Benzoylbenzol der Formel III,
in der
R
7 ein Halogenatom, eine gegebenenfalls substituierte
Alkyl-, Alkanoyloxy- oder Alkoxygruppe oder eine Hydroxygruppe bedeutet,
R
8 ein Halogenatom oder eine gegebenenfalls
substituierte Alkylgruppe bedeutet,
n 0 oder eine ganze Zahl
von 1 bis 3 bedeutet;
R
9 unabhängig ein
Halogenatom, eine gegebenenfalls substituierte Alkyl- oder Alkoxygruppe
oder eine Nitrogruppe bedeutet;
R
10 ein
Halogenatom, eine Cyano-, Carboxy-, Hydroxy- oder Nitrogruppe oder
eine gegebenenfalls substituierte Alkyl-, Alkoxy-, Alkenyl-, Alkylthio-,
Alkylsulfinyl-, Alkylsulfonyl- oder Aminogruppe bedeutet;
R
11 eine gegebenenfalls substituierte Alkylgruppe
bedeutet;
R
12 ein Halogenatom oder
eine Nitrogruppe, oder eine gegebenenfalls substituierte Alkyl-,
Alkoxy-, Alkenyloxy-, Alkinyloxy-, Alkylthio-, Cycloalkyl-, Cycloalkyloxy-,
Aryloxygruppe bedeutet;
r 0, 1 oder 2 und
R
13 unabhängig ein
Halogenatom oder eine gegebenenfalls substituierte Alkyl-, Alkenyl-,
Alkinyl-, Alkoxy-, Alkenyloxy-, Alkinyloxy-, Cycloalkyl-, Cycloalkoxygruppe
bedeutet,
(b) 100 bis 700 g/l an einem oder mehreren C
5–20 Alkoholen,
die mit 1 bis 20 C
2–6 Alkoxygruppen alkoxyliert
sind,
(c) bis zu 100 g/l an einer oder mehreren Polyoxyethylenfettsäuren oder
eines Polyoxyalkylentriglycerid-Derivats,
(d) 10 bis 100 g/l
an einem oder mehreren Aminosulfonaten oder Alkali- oder Erdalkalisulfonaten,
(e)
50 bis 600 g/l an einem oder mehreren polaren aprotischen organischen
Lösungsmitteln
aus der Gruppe bestehend aus n-C
12–16 Alkylpyrrolidonen,
n-Cycloalkylpyrrolidinen, n-Hydroxyalkylpyrrolidonen und Lactonen,
(f)
bis zu 500 g/l an einem oder mehreren nichtpolaren organischen Lösungsmitteln
aus der Gruppe bestehend aus Diethylenglycoldialkylethern, aromatischen
Kohlenwasserstoffen und aliphatischen Kohlenwasserstoffen oder deren
Mischungen, sowie
(g) bis zu 5 g/l an einem oder mehreren Entschäumungsmitteln
aus der Gruppe bestehend aus Perfluoralkylphosphonsäuren, Perfluoralkylphosphinsäuren und
deren Mischungen.
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Die
vorliegende Erfindung enthält
auch ein Verfahren zur Bekämpfung
eines Pilzes an einem Ort, bei dem man eine Formulierung nach der
vorliegenden Erfindung mit Wasser emulgiert und den Ort mit der
erhaltenen verdünnten
wäßrigen Formulierung
behandelt.
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DETALLIERTE
BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Metconazol,
eine Verbindung der Formel I,
ist aus „The Pesticide Manual", 10th Edition, The
British Crop Protection Council and The Royal Society of Chemistry,
1994, (im folgenden kurz „Pesticide
Manual"), Seite
669, bekannt.
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Die
Verbindung der Formel I kann aufgrund des basischen Charakters des
Azolrings mit anorganischen oder organischen Säuren oder mit Metallionen Salze
oder Additionsprodukte bilden. Die Verbindungen der Formel I werden
in der erfindungsgemäßen EC-Formulierung
vorzugsweise als solche verwendet.
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Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
können
gleichzeitig mit anderen Wirkstoffen oder nacheinander auf Pflanzen
oder ihrer Umwelt ausgebracht werden. Bei diesen anderen Wirkstoffen
kann es sich entweder um Dünger,
Spurenelementvermittler oder andere Mittel, die das Pflanzenwachstum
beeinflussen, handeln; es kann sich jedoch auch um Herbizide, Insektizide,
Fungizide, Bakterizide, Nematizide, Algizide, Molluskizide, Rodentizide,
Viruzide, Verbindungen, die Resistenz in Pflanzen induzieren, biologische
Schädlingsbekämpfungsmittel,
wie Viren, Bakterien, Nematoden, Pilze und andere Mikroorganismen,
Repellents für Vögel und
andere Tiere, und Pflanzenwachstumsregulatoren bzw. um Mischungen
von mehreren diesen Mitteln handeln, gegebenenfalls zusammen mit
anderen Substanzen, die traditionell in der Formulierungstechnik verwendet
werden, wie Tensiden oder anderen Hilfsstoffen, die die Stabilität der Formulierung
verbessern.
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Bei
der anderen fungiziden Verbindung kann es sich zum Beispiel um eine
Verbindung handeln, die Krankheiten von Getreide (z.B. Weizen),
wie diejenigen, die vom Erysiphe, Puccinia, Septoria, Gibberella,
Fusarium und Helminthosporium spp. verursacht werden, samen- und
bodenbürtige
Krankheiten und dem Falschen und Echten Mehltau der Rebe, dem Echten
Mehltau und Rost am Apfel usw. bekämpfen kann. Diese Fungizidmischungen
können
ein größeres Wirkungsspektrum
als die Verbindung der allgemeinen Formel I allein aufweisen.
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Beispiele
für andere
fungizide Verbindungen sind mindestens eine Verbindung der Formel
II,
in der
R
4 und
R
5 jeweils unabhängig Wasserstoff oder eine
gegebenenfalls substituierte Aklyl-, Alkenyl-, Alkinyl-, Alkadienyl-,
Halogenalkyl-, Aryl-, Heteroaryl-, Cycloalkyl-, Bicycloalkyl- oder
Heterocyclylgruppe bedeuten oder
R
4 und
R
5 gemeinsam mit dem dazwischen liegenden
Stickstoffatom einen gegebenenfalls substituierten heterocyclischen
Ring bedeuten,
R
6 ein Halogenatom oder
eine Alkyl- oder Alkoxygruppe bedeutet,
Hal ein Halogenatom
bedeutet.
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Die
Verbindungen der Formel II sind zum Beispiel aus US-Patent Nr. 5,593,996
bekannt.
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Bevorzugte
Verbindungen der Formel II sind diejenigen, in denen R4 eine
C1–8 Alkyl-,
C2–8 Alkenyl-,
C3–8 Cycloalkyl-
oder C1–8 Halogenalkylgruppe
bedeutet und R5 ein Wasserstoffatom oder
eine C1–8 Alkylgruppe
bedeutet; oder R4 und R5 gemeinsam
mit dem dazwischen liegenden Stickstoffatom einen gegebenenfalls
durch eine oder zwei C1–4 Alkylgruppen substituierten
heterocyclischen C5–7-Ring bedeuten,
R6 unabhängig
ein Fluor- oder Chloratom oder eine Methoxygruppe bedeutet,
m
eine ganze Zahl 2 oder 3 bedeutet und Hal ein Chloratom bedeutet.
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Am
stärksten
bevorzugt ist 5-Chlor-6-(2,4,6-trifluorphenyl)-7-[2-(1,1,1-trifluor)propylamino]- [1,2,4]triazolo[1,5-a]pyrimidin,
das im folgenden als „Azolpyrimidin
IIA" bezeichnet
wird.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfaßt
das EC eine Mischung von mindestens einer Verbindung der Formel
I und mindestens einer Verbindung der Formel III,
in der
R
7 ein
Halogenatom, eine gegebenenfalls substituierte Alkyl-, Alkanoyloxy-
oder Alkoxygruppe oder eine Hydroxygruppe bedeutet,
R
8 ein Halogenatom oder eine gegebenenfalls
substituierte Alkylgruppe bedeutet,
n 0 oder eine ganze Zahl
von 1 bis 3 bedeutet;
R
9 unabhängig ein
Halogenatom, eine gegebenenfalls substituierte Alkyl- oder Alkoxygruppe
oder eine Nitrogruppe bedeutet;
R
10 ein
Halogenatom, eine Cyano-, Carboxy-, Hydroxy- oder Nitrogruppe oder eine gegebenenfalls
substituierte Alkyl-, Alkoxy-, Alkenyl-, Alkylthio-, Alkylsulfinyl-,
Alkylsulfonyl- oder Aminogruppe bedeutet;
R
11 eine
gegebenenfalls substituierte Alkylgruppe bedeutet;
R
12 ein Halogenatom oder eine Nitrogruppe,
oder eine gegebenenfalls substituierte Alkyl-, Alkoxy-, Alkenyloxy-,
Alkinyloxy-, Alkylthio-, Cycloalkyl-, Cycloalkyloxy-, Aryloxygruppe
bedeutet;
r 0, 1 oder 2 und
R
13 unabhängig ein
Halogenatom oder eine gegebenenfalls substituierte Alkyl-, Alkenyl-,
Alkenyl-, Alkoxy-, Alkenyloxy-, Alkinyloxy-, Cycloalkyl-, Cycloalkoxygruppe
bedeutet.
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Bevorzugte
Verbindungen der Formel III sind diejenigen, in denen R7 ein
Halogenatom, eine Alkyl- oder Alkoxygruppe bedeutet;
R8 ein Halogenatom oder eine Alkylgruppe bedeutet,
n
1 bedeutet;
R9 in Bezug auf Re in ortho-Stellung
gebunden ist und ein Halogenatom bedeutet,
R10 eine
Alkylgruppe bedeutet;
R11 eine Alkylgruppe
bedeutet;
R12 und R13 unabhängig eine
Alkoxygruppe oder eine Benzyloxygruppe bedeuten, in der der Phenylring
durch ein oder mehrere Halogenatome oder Alkyl- oder Alkoxygruppen
substituiert sein kann; und
r bedeutet 1; und R13 ist
in bezug auf R12 in ortho-Stellung gebunden.
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Am
stärksten
bevorzugt ist 3-Brom-2,2'-dimethyl-4',5',6,6'-tetramethoxybenzophenon,
mit der Bezeichnung Benzoylbenzol IIIA.
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Verbindungen
der Formel III sind zum Beispiel aus US-Patent Nr. 5,679,866 bekannt.
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Die
Verbindungen der Formel I weisen eine außergewöhnliche Wirkung gegen ein breites
Spektrum von phytopathogenen Pilzen, insbesondere gegen Pilze aus
den Klassen Ascomycetes, Basidiomycetes, Phycomycetes und Deuteromycetes.
Sie sind systemisch und können
als Blatt- oder Bodenfungizid ausgebracht werden.
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Die
erfindungsgemäße Formulierung
kann vorzugsweise für
die Bekämpfung
der folgenden phytopathogenen Pilzarten der folgenden Gattungen
ausgebracht werden: Alternaria, Botrytis, Cercospora, Colletotrichum,
Erysiphe (Blumeria), Elsinoe, Fusarium, Gibberella, Guignardia,
Helminthosporium, Hemileia, Monilinia, Mycosphaerella, Nectria,
Phythium, Phytophthora, Plasmopara, Podosphaera, Pseudocercosporella,
Pseudoperonospora, Puccinia, Pyrenophora, Pyricularia, Rhizoctonia,
Sclerotinia, Sclerotinm, Septoria, Sphaerotheca, Tilletia, Typhula,
Uncinula, Uromyces, Ustilago, Venturia, Verticllium sowie andere.
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Die
Aufwandmenge der Verbindung der Formel I gemäß der vorliegenden Erfindung
liegt üblicherweise
im Bereich von 1 bis 500 Gramm Wirkstoff (g ai) pro Hektar (ha),
wobei mit Aufwandmengen zwischen 15 und 200 g ai/ha im allgemeinen
eine zufriedenstellende Bekämpfungswirkung
erzielt wird. Die optimale Aufwandmenge für eine bestimmte Einzelanwendung
hängt von
der Kultur bzw. den Kulturen und der vorherrschenden Art des befallenden
Pilzes ab und läßt sich
leicht vom Fachmann mit Hilfe von etablierten biologischen Tests
festlegen.
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Bei
den Alkoxylaten von aliphatischen Alkoholen (b) handelt es sich
vorzugsweise um flüssige,
halbfeste, wachsartige oder feste polyalkoxylierte aliphatische
Alkohole. Im allgemeinen können
diese Hilfsstoffe dadurch gewonnen werden, daß man Fettalkohole mit 5–20, vorzugsweise
7–19,
insbesondere 9–14
C-Atomen mit einem Alkylenoxid mit 2–6, vorzugsweise 2–3 C-Atomen,
insbesondere mit einer Mischung von Ethylenoxid und Propylenoxid,
alkoxyliert. Die aliphatischen Reste dieser Fettalkohole und Amine
können
geradkettig oder verzweigt sein. Vorzugsweise entsprechen diese
Verbindungen gemischten statistischen Oligomeren oder Blockoligomeren
der folgenden Formel
in der
der Durchschnitt
der Indizes folgendermaßen
lautet:
n ist eine ganze Zahl von 5 bis 20, insbesondere 7–19;
x
ist eine ganze Zahl von 1 bis 20, insbesondere 4–10;
und
die Summe
von y und z ist eine ganze Zahl von 0 bis 12, insbesondere 0 bis
10.
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Von
besonderem Interesse sind diejenigen polyalkoxylierten aliphatischen
Alkohole, die bei Temperaturen von mindestens 20°C oder darüber Flüssigkeiten mit einer Viskosität von 30
bis 100, insbesondere 50 bis 80 mPa.s bei 25°C aufweisen. Als insbesondere
vorteilhaft haben sich die Verbindungen, die im Handel unter der
Bezeichnung Synperonic® erhältlich sind, sowie gewisse
Atplus®-Typen
(beide vertrieben von Unigema, vormals ICI Surfactants), erwiesen,
insbesondere Synperonic® 91-6 und Atplus® MBA
11-7.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist das nichtionische Dispergiermittel
(c) Triglyzerid oder eine Polyoxyalkylenfettsäure. Diese Dispergiermittel
lassen sich im allgemeinen dadurch erhalten, daß man Triglyzeride oder Fettsäuren alkoxyliert.
Bei der Alkoxylierung von Triglyzeriden fallen Mischungen von Verbindungen
mit einer bis drei Glyzerid-Seitenketten mit 9–24, vorzugsweise 12–22, insbesondere
14–20,
C-Atomen an, insbesondere mit Ethylenoxid. Die aliphatischen Reste
dieser Triglyzeride können geradkettig
oder verzweigt sein. Diese Verbindungen entsprechen vorzugsweise
Mischoligomeren, die bei der Alkoxylierung von Rizinusöl oder Canolaöl anfallen.
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Andere
besonders bevorzugte Dispergiermittel (c) sind ein Rizinusölethoxylate,
zum Beispiel Ukanil® 2507, ein Handelsprodukt
der Uniqema, und ein Canolaölalkoxylat,
zum Beispiel Eumulgin CO3522, ein Handelsprodukt der Henkel KGaA.
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Die
anionischen Dispergiermittel (d) sind im allgemeinen ein Alkali-
oder Erdalkalisulfonat, was auch hochkonzentrierte Mischungen solch
eines Alkali- oder
Erdalkalisulfonats mit einem organischen Verdünnungsmittel wie einem Alkohol,
vorzugsweise Butanol oder 2-Ethylhexanol, oder aromatischen Kohlenwasserstoffen,
vorzugsweise Solvesso® 200, beinhaltet. Solch
eine Mischung besteht vorzugsweise zu 40 bis 90 Gew.-% aus mindestens
einem Alkali- oder Erdalkalisulfonat und zu 10 bis 60 Gew.-% aus
einem organischen Verdünnungsmittel.
Ammonium-, Alkali- und Erdalkalialkylbenzolsulfonate sind bevorzugt,
insbesondere Calciumdodecylbenzolsulfonate wie Rhodocal® 70/B
(Rhodia, vormals Rhône-Poulenc),
Phenylisulfonat CA100 (Clariant GmbH) oder Isopropylammoniumdodecylbenzolsulfonat,
wie Atlox® 3300B
(Uniqema).
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Bevorzugte
polare aprotische Lösungsmittel
(e) können
Verbindungen sein, die mit Wasser mischbar sind (e1) und die eine
Dielektrizitätskonstante
von mindestens 15 bei 25°C
aufweisen. Besonders bevorzugt sind N-alkylpyrrolidone wie N-Noctylpyrrolidon,
oder Alkyllactate.
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Eine
weitere Gruppe von polaren aprotischen Lösungsmittln (e) sind Verbindungen,
die mit Wasser mischbar sind (e2) und die eine Dielektrizitätskonstante
von mindestens 15 bei 25°C
aufweisen. Bevorzugt sind Lactone wie γ-Butyrolacton, Ketone wie Cyclohexanon
und N-Cyclohexylpyrrolidon.
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Das
Lösungsmittel
(f) ist im allgemeinen ein nicht mit Wasser mischbares Lösungsmittel,
in dem die Löslichkeit
der Pflanzenschutzverbindung (a) mehr als 5 g/l beträgt. Vorzugsweise
ist (f) ein nichtpolares organisches Lösungsmittel aus der Gruppe
aromatische Kohlenwasserstoffe, aliphatische Kohlenwasserstoffe, Glykole
und Pflanzenölester
oder deren Mischungen. Bevorzugte aromatische Kohlenwasserstoffe
sind beispielsweise Toluol, Xylole oder substituierte Naphtaline,
wie zum Beispiel Solventnaphta, Solvesso® 200
(Deutsche Exxon Chemicals) oder Shellsol® A (Deutsche
Shell AG). Beispiele für
bevorzugte aliphatische Kohlenwasserstoffe sind Cyclohexan, Paraffine
wie zum Beispiel Isopar® H (Deutsche Exxon Chemicals)
oder Shellsol® T
(Deutsche Shell AG), bevorzugte Pflanzenölester sind Kokos- oder Sojamethylester,
insbesondere Methylcaprylat wie Witconol 1095 (Witco Corp.), bevorzugte
Glykole sind Monoalkyl- und Dialkydialkylenglykole, insbesondere
Dimethyldiethylenglykol (Diglyme), Diethyldiethylenglykol (Ethyl
Diglyme) und Monopropyldipropylenglykol wie Dowanol® DPNP
Glycol Ether (Dow Chemical Company Ltd.). Häufig eignen sich auch Mischungen
von verschiedenen Flüssigkeiten.
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Bevorzugte
Entschäumungsmittel
(g) sind Perfluoralkylphosphon- oder Perfluoralkylphosphinsäuren oder
deren Salze wie Fluowet® P1-80 oder Fluowet® PP
von Clariant. Besonders bevorzugt ist eine Kombination von Polydimethylsiloxanen
und Perfluoralkylphosphon- oder Perfluoralkylphosphinsäuren.
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Bevorzugt
sind EC-Formulierungen, die folgendes umfassen:
- (a1)
50 bis 300 g/l Metconazol
- (a2) gegebenenfalls 50 bis 300 g/l an mindestens einer weiteren
fungizid wirksamen Verbindung, die unter den Formeln II und III
ausgewählt
ist;
- (b) 100 bis 700 g/l an einem oder mehreren C5–20 Alkoholen,
die mit einer bis neun C2–6 Alkoxygruppen alkoxyliert
sind;
- (c) bis zu 100 g/l an einem oder mehreren Polyoxyethylenfettsäuren oder
eines Polyoxyalkylentriglycerid-Derivats,
- (d) 10 bis 100 g/l an einem oder mehreren Aminosulfonaten oder
Alkali- oder Erdalkalisulfonaten,
- (e) 50 bis 600 g/l an einem oder mehreren polaren aprotischen
organischen Lösungsmitteln
aus der Gruppe bestehend aus N-C12–16 Alkylpyrrolidonen,
N-Cycloalkylpyrrolidinen,
N-Hydroxyalkylpyrrolidonen und Lactonen,
- (f) 160 bis 500 g/l an einem oder mehreren nichtpolaren organischen
Lösungsmitteln
aus der Gruppe bestehend aus Diethylenglycoldialkylethern, aromatischen
Kohlenwasserstoffen und aliphatischen Kohlenwasserstoffen oder deren
Mischungen, sowie
- (g) bis zu 5 g/l eines Entschäumungsmittels; vorzugsweise
einer Perfluoralkylphosphonsäure,
einer Perfluoralkylphosphinsäure
oder einer Mischung davon.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung besteht die EC-Formulierung im wesentlichen
aus:
- – 50
bis 250 g/l, vorzugsweise 20 bis 100 g/l Metconazol;
- – bis
zu 200 g/l, vorzugsweise 20 bis 150 g/l, einer zweiten fungiziden
Verbindung der Formel II oder III;
- – 150
bis 500 g/l, vorzugsweise 200 bis 450 g/l an einem oder zwei C7–19 Alkoholen,
die mit 4 bis 10 Ethoxygruppen alkoxyliert sind;
- – 0
bis 75 g/l vorzugsweise 0 bis 50 g/l, einer ethoxylierten Fettsäure, am
stärksten
bevorzugt Rizinusölethoxylat;
- – 5
bis 100 g/l, vorzugsweise 10 bis 75 g/l, eines Alkylbenzolsulfonats,
am stärksten
bevorzugt Ammonium-, Kalium- oder Natriumdodecylbenzolsulfonat;
- – 100
bis 500 g/l, vorzugsweise 120 bis 480 g/l, eines n-C2–12 Alkylpyrrolidons,
am stärksten
bevorzugt n-Octylpyrrolidon oder γ-Butyrolacton;
- – 150
bis 500 g/l, vorzugsweise 200 bis 450 g/l, eines nichtpolaren organischen
Lösungsmittels,
am stärksten
bevorzugt aus der Gruppe Diethylenglykoldialkylether, aromatische
Kohlenwasserstoffe und aliphatische Kohlenwasserstoffe oder deren
Mischungen;
- – Bis
zu 5 g/l, vorzugsweise 0,5 bis 2 g/l, eines Entschäumungsmittels
aus der Reihe der Perfluoralkylphosphonsäuren, Perfluoralkylphosphinsäuren und
deren Mischungen.
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Ebenfalls
bereitgestellt wird ein Verfahren zur Herstellung solch einer Zusammensetzung,
bei der man eine Verbindung der Formel I mit den Bestandteilen (b)
bis (g) kombiniert. Es wird auch vorgesehen, daß unterschiedliche Isomere
oder Mischungen von Isomeren der Formel I unterschiedliche Wirkniveaus
oder -spektren aufweisen können,
und daß die
Zusammensetzungen daher einzelne Isomere oder Mischungen von Isomeren
umfassen können.
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Pestizide
Zusammensetzungen werden häufig
in konzentrierter Form formuliert und transportiert, die anschließend vom
Verbraucher vor der Ausbringung verdünnt wird.
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Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
können
0 bis 10% (w/v) Hilfsstoffe außer
(b) bis (f), wie Korrosionshemmstoffe, Stabilisatoren, Penetrationsförderer und
Haftmittel enthalten. Gewisse organische Feststoffe oder anorganische
Salze können
in der Formulierung gelöst
sein, um dazu beizutragen, daß einem Absetzen
und Auskristallisieren vorgebeugt wird.
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Wäßrige Emulsionen,
zum Beispiel Zusammensetzungen, die durch Verdünnen des als EC formulierten
erfindungsgemäßen Produkts
mit Wasser erhalten werden, fallen ebenfalls unter den Erfindungsumfang.
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Als
Handelsware liegen die Zusammensetzungen in konzentrierter Form
vor, während
der Endverbraucher im allgemeinen verdünnte Zusammensetzungen verwendet.
Die Zusammensetzungen können
bis auf eine Konzentration von 0,001% Wirkstoff herunter verdünnt werden.
Die Aufwandmengen liegen üblicherweise
im Bereich von 0,001 bis 10 kg ai/ha, vorzugsweise 0,03 bis 0,5
kg ai/ha, am stärksten
bevorzugt 0,04 bis 0,4 kg ai/ha. Zum besseren Verständnis der
Erfindung folgen nun einzelne Beispiele. Diese Beispiele dienen
nur der Veranschaulichung und sollen nicht dahingehend verstanden
werden, daß sie
den Erfindungsumfang und die der Erfindung zugrunde liegenden Prinzipien
auf irgendeine Art und Weise einschränken sollen. Für den Fachmann
werden sich aus den folgenden Beispielen und aus der vorstehenden
Beschreibung verschiedene Modifikationen der Erfindung zusätzlich zu
denjenigen, die im vorliegenden Text gezeigt und beschrieben werden,
ergeben. Solche Modifikationen sollen ebenfalls unter den Umfang
der beigelegten Ansprüche
fallen.
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BEISPIELE
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Die
folgenden Beispiele A bis M zeigen Beispiele von erfindungsgemäßen Formulierungen:
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Identität von Bestandteilen,
die in den Beispielen verwendet werden
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Beispiele A und B
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Alle
Bestandteile werden in ein Behältnis
eingewogen und so lange gerührt,
bis man zu einer homogenen Lösung
gelangt.
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Chemisch-physikalische
Tests
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Beispiel C
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Alle
Bestandteile werden in ein Behältnis
eingewogen und so lange gerührt,
bis man zu einer homogenen Lösung
gelangt.
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Chemisch-physikalische
Tests
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In
der EC-Formulierung nach Beispiel C werden ein Hilfsstoff (Alkoholetoxylat),
der für
eine gute Wirkung des Metconazol erforderlich ist, mit einem polaren
aprotischen Lösungsmittel
(n-Octylpyrrolidon), das erforderlich ist, um 100 g/l Azolpyrimidin
IIA in einem mit Wasser unmischbaren System zu lösen, kombiniert. Die Metconazolkonzentration
kann auf über
60 g/l angehoben werden.
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Beispiele D bis H
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Alle
Bestandteile werden in ein Behältnis
eingewogen und so lange gerührt,
bis man zu einer homogenen Lösung
gelangt.
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Zur
Erhöhung
des Flammpunkts kann der Diethylenglycoldimethylether auch teilweise
durch Diethylenglycoldiethylether ersetzt werden.
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Chemisch-physikalische
Tests
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In
den EC-Formulierungen der Beispiele D bis H sind ein Hilfsstoff
(Alkoholetoxylat), der für
eine gute Wirkung des Metconazol erforderlich ist, mit einem polaren aprotischen
Lösungsmittel,
das erforderlich ist, um 125 g/l Benzoylbenzol IIIA in einem mit
Wasser nicht mischbaren System zu lösen, kombiniert. Die Metconazolkonzentration
kann auf über
90 g/l angehoben werden.
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Beispiel I
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Es
wird eine EC-Formulierung, die folgendes enthält, hergestellt:
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Die
neuen EC sind biologisch hochaktiv (wesentlich stärker als
EC ohne Hilfsstoff). Die meisten Spritzbrühen (Emulsionen) sind trotz
des Vorhandenseins von mit Wasser mischbaren Substanzen (Synperonic 91-6, γ-Butyrolacton,
N-Cyclohexylpyrrolidon) in hohen Konzentrationen stabil. Die Bestandteile
weisen günstige
Umwelteigenschaften auf. Früher
wurden Hilfsstoffe („Hilfsstoff
für Tankmischungen") und die Pestizidformulierung
typischerweise getrennt in den Spritztank gegeben. Der Hilfsstoff
in einer Formulierung, die nur eine Packung umfaßt, ist leichter anzuwenden
als ein Hilfsstoff für
Tankmischungen.