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Die Erfindung betrifft eine Enteral-Zusammensetzung, die Peptide in einer angepassten Profilgröße, bioaktive Peptide, intakte Proteine und freie Aminosäuren enthält, die für eine spezifische gastrointestinale Reifung unreifer Säuger vorgesehen ist.
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Nahrungszusammensetzungen, die auf Hydrolysaten von Proteinen, wie beispielsweise von Milch oder Soja basieren, werden gewöhnlich bei einer Kinderernährung und Krankenhausernährung und insbesondere bei hypoallergenen Kindernahrungen bzw. Rezepten und Nahrungen für Patienten verwendet, die an verschiedenen intestinalen Absorptionsproblemen leiden. Es ist ebenso bekannt freie Aminosäuren in Nahrungszusammensetzungen, beispielsweise für Patienten, zu verwenden, die an besonderen Erkrankungen oder Zuständen, wie beispielsweise entzündlicher Darmerkrankung, schwer behandelbarem Durchfall, Kurzdarmsyndrom (bzw. short bowel syndrome) und dergleichen leiden. Demgemäß werden Aminosäuren entweder alleine oder in Kombination mit Protein oder Proteinhydrolysaten verwendet. Proteinhydrolysate oder freie Aminosäuregemische werden ebenso hauptsächlich in besonderen Fällen, wie beispielsweise einer Allergie gegenüber Ganzproteinen, verwendet.
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Ein anderes Interesse bei der Verwendung von Proteinhydrolysaten in der Nahrung besteht aufgrund der Tatsache, dass sie in dem Darm schneller als Ganzprotein oder freie Aminosäuren absorbiert werden. Es ist jedoch unklar, ob diese schnellere Absorption in eine bessere Stickstoffverwertung übertragen wird, da bisher durchgeführte Untersuchungen widersprüchliche Ergebnisse (Collin-Vidal et al., Endocrinol. Metab. 30 (1994), E907–914) vorgelegt haben. Weiterhin besteht dieses Interesse in dem Sinn eine Aminosäurequelle bereitzustellen, die die allgemeinen Aminosäurebedürfnisse des Patienten erfüllt und nicht die für die spezifischen Bedürfnisse einer individuellen gastrointestinalen Reifung bereitstellt.
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Die
US 4,977,137 betrifft Milchlactoferrin als einen Nahrungsbestandteil, der einer Kindernahrung zugegeben werden kann, die Milch oder eine gewöhnlich erhältliche Kindernahrung sein kann oder als eine Nahrungsergänzung konsumiert werden kann, um das Wachstum des Gastrointestinaltrakts zu fördern.
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Die
US 5,514,655 offenbart ein flüssiges Enteral-Nahrungsprodukt, das ein Proteingemisch eines Sojaproteinhydrolysats und eine oder mehrere intakte Proteinquellen enthält.
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Die
CA 2,163,379 stellt eine Nahrungszusammensetzung bereit, in der die Nahrungsstickstoffkomponente von 20 bis 30 Gew.-% freie Aminosäuren, 60 bis 75 Gew.-% hydrolysierten Kaseins und 5 bis 15 Gew.-% intakten Kaseinproteins umfasst.
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Gemäß einer Ausführungsform stellt diese Erfindung eine Enteral-Nahrungszusammensetzung bereit, die zur Förderung des Wachstums und der Reifung unreifer Gastrointestinaltrakte junger Säuger vorgesehen ist, welche ein Gemisch von Ernährungsproteinhydrolysaten, das einen Hydrolysegrad in einem Bereich von 10% bis weniger als 50% aufweist und in Form eines Gemisches aus Peptiden unterschiedlicher Größe und freien Aminosäuren vorliegt, wobei die freien Aminosäuren in einer Menge bis zu etwa 20 Gew.-% des Gesamtproteingehalts vorliegen (jeweils als Stickstoff × 6,25 berechnet), intakte Proteine, die teilweise in Form von bioaktiven Peptiden vorliegen, und worin die Ernährungsproteinhydrolysate mindestens etwa 5% (auf das Gewicht bezogen, des Gesamtproteingehalts als Stickstoff × 6,25 berechnet) an Hydrolysat mit einem Hydrolysegrad von etwa 40% und mindestens etwa 5% an Hydrolysaten mit einem geringeren Hydrolysegrad enthalten.
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In dieser Zusammensetzung liegen die Ernährungsproteinhydrolysate in der Form eines Gemisches von Peptiden mit verschiedener Größe, freien Aminosäuren oder einem Gemisch davon vor. Die Ernährungsproteinhydrolysate können Hydrolysate tierischer Proteine (wie beispielsweise Milchproteinen, Fleischproteinen und Eiproteinen), oder pflanzlicher Proteine (wie beispielsweise Sojaproteine, Weizenproteine, Reisproteine, und Erbsenproteine) sein. Die bevorzugte Quelle ist Milchprotein. Die Ernährungsproteinhydrolysate können als solche oder als aus ihnen isolierte Peptidfraktionen verwendet werden.
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Die hydrolysierten Proteine umfassen mindestens 5% (auf das Gewicht bezogen, des Gesamtproteingehalts als Stickstoff × 6,25 berechnet) eines Hydrolysats, das einen Hydrolysegrad von etwa 40% und mindestens 5% an Hydrolysaten aufweist, die einen geringeren Hydrolysegrad aufweisen. Die freien Aminosäuren liegen vorzugsweise in einer Menge von bis zu 20 Gew.-% des Gesamtproteingehalts (N × 6,25) vor.
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Die intakten Proteine können einzelne oder angereicherte Proteinfraktionen von Tieren oder Pflanzen sein, die beispielsweise Gesamtmilch, Kaseine, Molkeproteine, Sojaproteine oder Reisproteine umfassen. Sie liegen vorzugsweise in einer Menge von mindestens etwa 5% des Gesamtproteingehalts (N × 6,25) vor.
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Die intakte Proteinfraktion kann bioaktive Peptide, wie beispielsweise TGF-β2, oder eine Quelle bioaktiver Peptide umfassen, wie beispielsweise durch enzymatische Hydrolyse im Darm freigesetztes Beta-Kasein. Die TGF-β2 Endkonzentration kann in dem Bereich von 0,1 bis 4 ng/mg Gesamtprotein, vorzugsweise etwa 1 bis 2,5 ng/mg liegen.
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Die Nahrungszusammensetzung kann ebenso eine Fettquelle und eine Kohlenhydratquelle umfassen. Die Zusammensetzung umfasst vorzugsweise eine Proteinquelle, die 5 bis 30% der Gesamtenergie bereitstellt, eine Kohlenhydratquelle, die 40 bis 80% der Gesamtenergie bereitstellt, eine Fettquelle, die 5 bis 55% der Gesamtenergie bereitstellt und Mineralien und Vitamine, die den Tagesbedarf decken.
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In einer anderen Ausführungsform stellt die Erfindung die Verwendung eines ausgewählten Gemisches von Ernährungsproteinhydrolysaten und intakten Proteinen bereit, die teilweise in der Form bioaktiver Peptide vorliegen, um eine Enteral-Nahrungszusammensetzung zur Förderung des Wachstums und der Reifung von un- oder frühreifen Gastrointestinaltrakten junger Säuger herzustellen.
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Die Nahrungszusammensetzung ist ebenso vorgesehen sehr hohe Nährstoffbedürfnisse für ein Wachstum und eine Entwicklung während dieser Stufe abzudecken. Sie stellt eine optimale Verdauung und Verwertung (für den Gewebezuwachs) der Proteinquelle sicher und ist dazu vorgesehen die Stickstoffverschwendung des Organismus zu minimieren. Außerdem stellt ein Gemisch eines intakten Proteins, Proteinhydrolysaten, bioaktiver Peptide und freier Aminosäuren eine bessere Quelle von Aminosäuren bereit, um die allgemeinen Aminosäurebedürfnisse des Patienten, zusätzlich zu einer spezifischen Förderung der Reifung individueller Organe, abzudecken.
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Die Ausführungsformen der Erfindung werden jetzt lediglich mittels der Beispiele beschrieben.
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In der Beschreibung bedeutet der Ausdruck ”Hydrolysegrad” (DH) den prozentualen Anteil von Stickstoff in der Form von freiem alpha-Aminostickstoff verglichen zu dem Gesamtstickstoff. Er ist eine Erfassung des Ausmaßes bis zu dem das Protein hydrolysiert wurde.
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Der Ausdruck bioaktives Peptid bezieht sich auf i) ein Protein oder Peptid, das als solches in der Präparation vorkommt und spezifische funktionale Eigenschaften zeigt, oder ii) ein Protein oder Peptid, das eine Aminosäuresequenz mit spezifischen Eigenschaften umfasst, wobei diese Sequenz, während eines natürlichen Verdauungsvorgangs, in dem Gastrointestinaltrakt freigesetzt wird.
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Gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung umfasst die Nahrungszusammensetzung als eine Proteinquelle ein ausgewähltes Gemisch eines intakten Proteins, das teilweise in der Form bioaktiver Peptide und Ernährungsproteinhydrolysaten vorliegt, die einen Hydrolysegrad in dem Bereich von 15% bis etwa 50% und freie Aminosäuren aufweisen. Die Nicht-Protein Stickstoffkonzentration der Proteinquelle kann zwischen 10% und 95% des Gesamtstickstoffs umfassen. Eine derartige Proteinquelle maximiert den Bereich des Darms, in dem das Protein verdaut wird und optimiert die Proteinsynthese in dem Darm und den peripheren Geweben.
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Die Nahrungszusammensetzung kann ebenso eine Kohlenhydratquelle, eine Fettquelle, Vitamine und Mineralien enthalten.
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Das intakte Protein kann irgendein geeignetes Nahrungsprotein, beispielsweise tierische Proteine (wie beispielsweise Milchproteine, Fleischproteine und Eiproteine), pflanzliche Proteine (wie beispielsweise Sojaprotein, Weizenprotein, Reisprotein und Erbsenprotein), oder Kombinationen davon sein. Die Milchproteine, wie beispielsweise Kasein und Molkeprotein werden besonders bevorzugt. Sie liegen vorzugsweise in einer Menge von mindestens etwa 5% des Gesamtproteingehalts (berechnet als Stickstoff × 6,25) vor.
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Es wurde festgestellt, dass ein Nahrungsprotein in der Form eines intakten Proteins verglichen zu Proteinhydrolysaten die Rate der Muskelproteinsynthese erhöht.
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Die Ernährungsproteinhydrolysate können von irgendeinem Nahrungsprotein stammen, beispielsweise tierischen Proteinen (wie beispielsweise Milchproteine, Fleischproteine und Eiproteine), pflanzlichen Proteinen (wie beispielsweise Sojaprotein, Weizenprotein, Reisprotein und Erbsenprotein), oder Kombinationen davon. Die Milchproteine, wie beispielsweise Kasein und Molkeprotein werden besonders bevorzugt. Die hydrolysierten Nahrungsproteine können mindestens 5% (auf das Gewicht bezogen, des Gesamtproteingehalts als Stickstoff × 6,25 berechnet) eines Hydrolysats sein, das einen Hydrolysegrad von etwa 40% und mindestens 5% von Hydrolysaten aufweist, die einen geringeren Hydrolysegrad aufweisen.
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Es wurde festgestellt, dass Hydrolysate, die einen Hydrolysegrad von etwa 15% bis etwa 25% aufweisen die Konzentration von Protein in dem Jejunum, das relative Gewicht des Jejunums und die Rate der Proteinsynthese des Jejunums erhöhen. Es wurde festgestellt, dass stark hydrolysiertes Protein, welches einen Hydrolysegrad von mehr als 25% aufweist oder mehr als 25 Gew.-% von Di- und Tripeptiden, noch bevorzugter mehr als 30% enthält die Rate der Proteinsynthese in dem Jejunum und dem Duodenum, insbesondere dem Duodenum, erhöht.
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Die Ernährungsproteinhydrolysate können durch Verfahren hergestellt werden, die im Stand der Technik gut bekannt sind oder können im Handel erhalten werden. Hydrolysate mit einem Hydrolysegrad von über etwa 15% können unter Verwendung des in der
EP 0 322 589 beschriebenen Verfahrens hergestellt werden.
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Die Quelle der Ernährungsproteinhydrolysate kann ebenso in der Form eines Gemisches von freien Aminosäuren vorliegen, vorzugsweise derart, dass das Gemisch ein ausgeglichenes Aminosäureprofil bereitstellt. Freie Aminosäuren liegen vorzugsweise in einer Menge von bis zu 20 Gew.-% des Gesamtproteingehalts (berechnet als Stickstoff × 6,25) vor.
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Es wurde festgestellt, dass Nahrungsprotein in der Form eines Gemisches freier Aminosäuren das relative Gewicht des Jejunums und die Rate der Proteinsynthese des Jejunums erhöht.
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Die Quelle des Gesamtproteins stellt vorzugsweise etwa 5% bis etwa 30% der Energie der Nahrungszusammensetzung bereit, beispielsweise etwa 10% bis etwa 20% der Energie. Die verbleibende Energie der Nahrungszusammensetzung kann in der Form von Kohlenhydraten und Fetten bereitgestellt werden.
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Wenn die Nahrungszusammensetzung eine Fettquelle enthält, dann stellt die Fettquelle vorzugsweise etwa 5% bis etwa 55% der Energie der Nahrungszusammensetzung, beispielsweise etwa 20% bis etwa 50% der Energie bereit. Die Lipide, die die Fettquelle ausmachen, können irgendein geeignetes Fett oder Fettgemisch sein. Pflanzliche Fette sind besonders geeignet, beispielsweise Sojaöl, Palmöl, Kokosnussöl, Saffloröl, Sonnenblumenöl, Maisöl, Canolaöl, Lecithine und dergleichen. Tierische Fette, wie beispielsweise Milchfette können ebenso, wenn erwünscht, zugegeben werden. Die Lipide können ebenso Triglyceride mittlerer Kettenlänge umfassen, beispielsweise bis zu etwa 60 Gew.-% der Lipide mittlerer Kettenlänge. Fraktioniertes Kokosnussöl stellt eine geeignete Quelle von Triglyceriden mittlerer Kettenlänge dar.
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Eine Kohlenhydratquelle kann zu der Nahrungszusammensetzung zugegeben werden. Sie stellt vorzugsweise etwa 40% bis etwa 80% der Energie der Nahrungszusammensetzung bereit. Es können irgendwelche geeigneten Kohlenhydrate, beispielsweise Sucrose, Lactose, Glucose, Fructose, Festbestandteile des Maissirups und Maltodextrine und Gemische davon, verwendet werden.
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Eine Lebensmittelfaser kann ebenso, wenn erwünscht, zugegeben werden. Wenn sie verwendet wird, dann umfasst sie vorzugsweise bis zu etwa 5% der Energie der Nahrungszusammensetzung. Die Lebensmittelfaser kann von irgendeiner geeigneten Quelle, einschließlich, beispielsweise Soja, Erbsen, Hafer, Pektin, Guargummi und Gummiarabikum stammen.
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Geeignete Vitamine und Mineralien können in die Nahrungszusammensetzung in einer Menge zugegeben werden, um die entsprechenden Richtlinien zu erfüllen.
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Eine oder mehrere lebensmittelgeeignete Emulgatoren können, wenn erwünscht, in die Nahrungszusammensetzung gegeben werden, beispielsweise Diacetyltatratsäureester von Mono-Diglyceriden, Lecithin und Mono- und Diglyceriden. Ähnlich dazu können geeignete Salze und Stabilisatoren zugegeben werden.
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Die Nahrungszusammensetzung ist vorzugsweise enteral verabreichbar, beispielsweise in der Form eines Pulvers, eines Flüssigkonzentrats, eines Fertiggetränks oder eines Fertigverabreichungsgetränks.
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Die Nahrungszusammensetzung kann auf irgendeine geeignete Weise hergestellt werden. Beispielsweise kann sie durch ein miteinander Vermischen des Nahrungsproteins, der Kohlenhydratquelle und der Fettquelle in geeigneten Verhältnissen hergestellt werden. Wenn die Emulgatoren verwendet werden, dann können sie in der Mischung enthalten sein. Die Vitamine und Mineralien können zu diesem Zeitpunkt zugegeben werden, werden aber gewöhnlich später zugegeben, um einen thermischen Abbau zu vermeiden. Irgendwelche lipophilen Vitamine, Emulgatoren und dergleichen können vor dem Mischen in der Fettquelle gelöst werden. Wasser, vorzugsweise Wasser, das einer Umkehrosmose ausgesetzt wurde, kann dann zugemischt werden, um ein Flüssiggemisch zu bilden. Die Temperatur des Wassers beträgt praktischerweise etwa 50°C bis etwa 80°C, um eine Dispersion der Bestandteile zu fördern. Im Handel erhältliche Verflüssiger können verwendet werden, um das Flüssiggemisch zu bilden. Das Flüssiggemisch wird dann, beispielsweise in zwei Stufen, homogenisiert.
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Das Flüssiggemisch kann dann wärmebehandelt werden, um die Bakterienlast durch schnelles Erhitzen des Flüssiggemischs auf eine Temperatur, beispielsweise in dem Bereich von etwa 80°C bis etwa 150°C für etwa 5 Sekunden bis etwa 5 Minuten, zu verringern. Dies kann durch Dampfinjektion, Autoklavieren oder durch einen Wärmetauscher, beispielsweise eine Wärmetauscherplatte, ausgeführt werden.
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Dann kann das Flüssiggemisch, beispielsweise durch Entspannungskühlen, auf etwa 60°C bis etwa 85°C abgekühlt werden. Das Flüssiggemisch kann dann, beispielsweise in zwei Stufen bei etwa 7 MPa bis etwa 40 MPa in einer ersten Stufe und etwa 2 MPa bis etwa 14 MPa in einer zweiten Stufe erneut homogenisiert werden. Das homogenisierte Gemisch kann dann weiter abgekühlt werden, um irgendwelche wärmeempfindlichen Bestandteile, wie beispielsweise Vitamine und Mineralien, hinzu zugeben. Der pH-Wert und der Festkörpergehalt des homogenisierten Gemischs werden gewöhnlich an diesem Punkt standardisiert.
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Wenn es erwünscht ist eine pulverförmige Nahrungszusammensetzung herzustellen, dann wird das homogenisierte Gemisch in ein geeignetes Trockengerät, wie beispielsweise einem Sprühtrockner oder Gefriertrockner, überführt und in ein Pulver umgewandelt. Das Pulver sollte einen Feuchtigkeitsgehalt von weniger als etwa 5 Gew.-% aufweisen.
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Wenn es erwünscht wird, dass eine Flüssigzusammensetzung hergestellt wird, dann wird das homogenisierte Gemisch vorzugsweise durch Vorheizen des homogenisierten Gemischs (beispielsweise auf etwa 75 bis 85°C) und anschließender Dampfinjektion in das homogenisierte Gemisch, um die Temperatur auf etwa 140 bis 160°C, beispielsweise auf etwa 150°C zu erhöhen, aseptisch in geeignete Behälter gefüllt. Das homogenisierte Gemisch kann dann, beispielsweise durch Entspannungskühlen auf eine Temperatur von etwa 75 bis 85°C abgekühlt werden. Das homogenisierte Gemisch kann dann homogenisiert, weiter bis etwa Raumtemperatur abgekühlt und in Behälter abgefüllt werden. Eine geeignete Gerätschaft zum Ausführen eines aseptischen Abfüllens dieser Art ist im Handel erhältlich. Die Flüssigzusammensetzung kann in der Form einer Fertignahrungszusammensetzung, die eine Festkörpergehalt von etwa 10 bis etwa 14 Gew.-% aufweist oder in der Form eines Konzentrats vorliegen, wobei der Festkörpergehalt gewöhnlich bei etwa 20 bis etwa 26 Gew.-% liegt. Aromen können zu den Flüssigzusammensetzungen zugegeben werden, so dass die Zusammensetzungen in der Form von angenehmen, geschmackvollen Fertiggetränken bereitgestellt werden.
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In einer anderen Ausführungsform stellt die Erfindung ein Verfahren zur Erhöhung der Proteinkonzentration und Synthese in dem Dünndarm bereit, wobei das Verfahren Verabreichen einer wirksamen Menge einer Nahrungszusammensetzung an einen frühreifen oder unreifen Säuger umfasst, die ein Ernährungsproteinhydrolysat enthält, das einen Hydrolysegrad von weniger als 50% und intakte Proteine aufweist, die teilweise in der Form von bioaktiven Peptiden vorliegen. Weiterhin weist das Ernährungsproteinhydrolysat eine Nicht-Protein Stickstoffkonzentration von mindestens 85% des Gesamtstickstoffs auf. Der Nicht-Protein Stickstoff wird als der Stickstoff definiert, der nach Ansäuerung nicht als ein Präzipitat zurück gewonnen wird.
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Vorzugsweise kann das Verfahren verwendet werden frühreife oder unreife junge Säuger zu behandeln, um ein Wachstum und eine Reifung des Gastrointestinaltrakts zu fördern. Zusätzlich kann das Verfahren ebenso in Situationen angewendet werden, die bei einer Krankenhausernährung angetroffen werden, wenn Änderungen des normalen Wachstums oder Umsatzes der Darmmukosa auftreten, bspw. nach parenteraler Langzeiternährung oder Unterernährung.
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Die Enteral-Nahrungszusammensetzung ist ebenso dazu vorgesehen sehr hohe Nährstoffbedürfnisse für Wachstum, Entwicklung und Erhalt während solcher Situationen abzudecken. Sie stellt eine optimale Verdauung und Verwertung (für einen Gewebezuwachs) der Proteinquelle sicher und ist dazu vorgesehen die Stickstoffverschwendung des Organismus zuminimieren. Die Zusammensetzung kann ebenso für Patienten mit einer Darmmukosaschädigung verwendet werden.
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Die Menge der zu verabreichenden Nahrungszusammensetzung wird abhängig von dem Zustand der Reifung und des Wachstums des Säugerdarms verschieden sein.
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Beispiel 1
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Ganzprotein
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Eine Menge von 5 kg Molkeprotein (erhalten von Meggle GmbH unter dem Handelsnamen Globulal 80) wird in demineralisiertem Wasser bei 55°C dispergiert, um eine Proteinkonzentration (N·6,38) von 10 Gew.-% zu erhalten. Der pH-Wert der Dispersion wird durch die Zugabe von 190 g Calciumhydroxid eingestellt und die Dispersion wird auf Raumtemperatur abgekühlt. Die Proteine werden dann durch Gefriertrocknung getrocknet und in Metalldosen verpackt.
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Die Ganzproteine weisen einen Hydrolysegrad von etwa 4,41% und auf der Basis des Gesamtstickstoffs, eine Nicht-Protein Stickstoffkonzentration von etwa 1,1% auf.
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Hydrolysat 1 (gehört nicht zu der Erfindung)
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Eine Menge von 6,25 kg Molkeprotein (erhalten von Meggle GmbH) wird in 50 Litern demineralisiertem Wasser bei 55°C dispergiert. Der pH-Wert der Dispersion wird durch die Zugabe von 1,8 Litern 2 M Ca(OH)2 auf 8.2 eingestellt. Die Proteine werden dann unter Verwendung von 30 g Trypsin (salzfreies Trypsin aus dem Pankreas, dass eine Aktivität von 6,8 AU/g und einen Chymotrypsingehalt von weniger als 5% aufweist, und das von Novo Nordisk Ferment AG, Dittigen, Schweiz erhältlich ist) hydrolysiert. Die Hydrolysereaktion wird für 4 Stunden bei 55°C weitergeführt. Während der Reaktion wird der pH-Wert durch die Zugabe von 1,6 M NaOH (1,6 N NaOH) und 0,4 M KOH (0,4 N KOH) auf 7.4 eingestellt. Die Enzyme werden dann durch Erhitzen des Reaktionsgemischs auf 80°C und Halten des Gemisches bei dieser Temperatur für etwa 5 Minuten inaktiviert. Das Gemisch wird dann auf 16°C abgekühlt. Die hydrolysierten Proteine werden dann durch Gefriertrocknung getrocknet und in Metalldosen verpackt. Das Hydrolysat weist einen Hydrolysegrad von etwa 14% auf und auf der Basis von Gesamtstickstoff eine Nicht-Protein Stickstoffkonzentration von etwa 54,5%.
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Hydrolysat 2
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Eine Menge von 6,25 kg Molkeprotein (erhalten von Meggle GmbH) wird in 50 Litern demineralisiertem Wasser bei 55°C dispergiert. Der pH-Wert der Dispersion wird durch die Zugabe von 1,6 Litern einer 1 M Ca(OH)2 Lösung und 162 ml einer 1,6 M NaOH und 0,4 M KOH-Lösung auf 7.5 eingestellt. Die Proteine werden dann unter Verwendung von 50 g Trypsin (erhältlich von Novo Nordisk Ferment AG) hydrolysiert. Die Hydrolysereaktion wird für 4 Stunden bei 55°C weitergeführt. Während der Reaktion wird der pH-Wert durch die Zugabe von 1,6 N NaOH und 0,4 N KOH auf 7.4 eingestellt. Die Enzyme werden dann durch Erhitzen des Reaktionsgemischs auf 90°C und Halten des Gemisches bei dieser Temperatur für etwa 5 Minuten inaktiviert und nicht hydrolysiertes Protein wird denaturiert.
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Das Gemisch wird dann auf 56°C abgekühlt und erneut für 1 Stunde unter Verwendung von 50 g Trypsin bei 55°C hydrolysiert. Während der Reaktion wird der pH-Wert durch die Zugabe von 1,6 N NaOH und 0,4 N KOH auf 7.4 eingestellt. Die Enzyme werden dann durch Erhitzen des Reaktionsgemisches auf 80°C und Halten des Gemisches bei dieser Temperatur für etwa 5 Minuten inaktiviert. Das Gemisch wird dann auf 18°C abgekühlt. Die hydrolysierten Proteine werden dann durch Gefriertrocknung getrocknet und in Metalldosen verpackt.
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Das Hydrolysat weist einen Hydrolysegrad von etwa 17,3% auf und auf der Basis des Gesamtstickstoffs eine Nicht-Protein Stickstoffkonzentration von etwa 65,9%.
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Hydrolysat 3
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Eine Menge von 6,25 kg Molkeprotein (erhalten von Meggle GmbH unter dem Markennamen Globulal 80) wird in 50 Litern demineralisiertem Wasser bei 55°C dispergiert. Der pH-Wert der Dispersion wird durch die Zugabe von 1,6 Litern einer 1 M Ca(OH)2 Lösung und 162 ml einer Lösung von 1,6 M NaOH und 0,4 M KOH auf 7.5 eingestellt. Die Proteine werden dann unter Verwendung von 250 g Alcalase 2.4 L (EC 940459 – erhältlich von Novo Nordisk Ferment AG) hydrolysiert. Die Hydrolysereaktion wird für 4 Stunden bei 55°C weitergeführt. Für die erste Stunde der Reaktion wird der pH-Wert durch die Zugabe von 1,6 N NaOH und 0,4 N KOH auf 7.6 eingestellt.
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Eine Menge von 250 g Neutrase 0.5 L (erhältlich von Novo Nordisk Ferment AG) wird zugegeben und die Proteine werden für weitere 4 Stunden bei 55°C hydrolysiert. Die Enzyme werden dann durch Erhitzen des Reaktionsgemisches auf 90°C und Halten des Gemisches bei dieser Temperatur für etwa 5 Minuten inaktiviert. Das Reaktionsgemisch wird dann auf 55°C abgekühlt.
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Der pH-Wert des Reaktionsgemischs wird durch die Zugabe von 1,6 N NaOH und 0,4 N KOH auf 7.33 eingestellt und das Reaktionsgemisch wird erneut für 4 Stunden unter Verwendung von 100 g Pancreatin bei 55°C hydrolysiert. Während der Reaktion wird der pH-Wert durch die Zugabe von 1 M NaOH eingestellt. Die Enzyme werden dann durch Erhitzen des Reaktionsgemischs auf 90°C und Halten des Gemisches bei dieser Temperatur für etwa 5 Minuten inaktiviert. Das Gemisch wird dann auf 4°C abgekühlt. Die hydrolysierten Proteine werden dann durch Gefriertrocknung getrocknet und in Metalldosen verpackt.
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Das Hydrolysat weist einen Hydrolysegrad von etwa 35% auf und eine Nicht-Protein Stickstoffkonzentration von etwa 92,6% auf der Basis des Gesamtstickstoffs.
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Beispiel 2
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Um eine Nahrungszusammensetzung zu erhalten, die für eine spezifische Gastrointestinalreifung in frühreifen Säugern vorgesehen ist, wird das folgende Gemisch zubereitet:
- i) 14,5 g/100 g Gesamtproteinpulvergehalt:
10% Hydrolysat 2, wie in Beispiel 1 hergestellt,
40% Hydrolysat 3, wie in Beispiel 1 hergestellt,
50% intakte Proteine (enthaltend 1 ppm TGFβ2),
- ii) 26 g/100 g Fettpulver:
40% Triglyceride mittlerer Kettenlänge
60% Triglyceride langer Kettenlänge
- iii) 53,6 g/100 g Kohlenhydratpulver:
65% Lactose
35% Maltodextrine
- iv) und Vitamine und Mineralien, die den Tagesbedarf decken.