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Technisches Gebiet
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Die vorliegende Erfindung bezieht
sich auf eine neue Art eines textilen Flächengebildes, welches für technische
Verwendungen einsetzbar ist, wie Verstärkungsstrukturen von Verbundstoffen, Schicht-Verbundstoffe,
Verbundstoffe, die die Herstellung der Dichtigkeit im Bereich des
Bauwesens oder im Bereich öffentlicher
Arbeiten erlaubt, Verbundstoffe, die zur Reparatur von Leitungen
vorgesehen sind und in allgemeiner Weise jegliche Art von Struktur,
die eine auf Harz, Polyester oder anderen basierende Matrix aufweist,
welche durch eine textile Verstärkungsschicht
armiert ist.
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Stand der Technik
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Die Verwendung textiler Flächengebilde,
insbesondere aus Glasfasern, wurde seit Jahrzehnten vorgeschlagen,
um die Verstärkung
von Kunststoffmaterial bei der Herstellung von Schichtstrukturen oder
gegossenen Strukturen, eben oder reliefartig, herzustellen, wie
es insbesondere aus den Patenten FR-A-1 469 065, FR-A-1 394 271,
US-A-3 930 091, FR-A-2 034 787 und FR-A-2 568 275 hervorgeht.
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Derartige Textilstrukturen wurden
ebenfalls im Hinblick auf den Bereich des Bauwesens oder öffentlicher
Arbeiten zur Herstellung dichter Membranen, insbesondere aus verstärktem Bitumen
(FR 2 409 338), zur Herstellung von Verbundstoffen vorgeschlagen,
die zur Sanierung von Rohrleitungen oder ähnlichen Strukturen – unterirdisch
oder nicht – verwendbar
sind (EP-A-542 639).
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Aus sämtlichen genannten Dokumenten geht
hervor, daß die
Verstärkungsstruktur
in Abhängigkeit
von den verschiedenen Anwendungen angepaßt sein muß.
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Die seit Jahrzehnten vorgeschlagenen
Basisstrukturen zur Herstellung derartiger Verstärkungen, insbesondere seit
dem Aufkommen der Glasfäden,
sind einerseits Matten, die aus diskontinuierlichen Fasern bestehen
und eine Struktur ähnlich
einem "Filz" aufweisen, und andererseits
Gewebe, die aus Garnen oder Bändern
(Rovings) aus Glasfäden mit
Endlosfilamenten.
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Abgesehen von derartigen Strukturen
wurden ebenfalls "unidirektionale" Matten vorgeschlagen,
bei denen die Glasfäden
in der gleichen Längsrichtung
angeordnet sind, wobei diese Fäden
miteinander entweder chemisch (französisches Patent 1 394 271) oder
mittels einer Vernähung
(französisches
Patent 1 469 065) verbunden sind.
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Es wurde auch im US-A-3 930 091 vorgeschlagen,
eine Matte herzustellen, die im Gegensatz zu den vorbekannten hauptsächlich aus
Glasfasern gebildet ist, die sich quer in Bezug auf die Länge der genannten
Matte erstrecken, wobei diese Fäden
miteinander durch eine lockere Bindekette verbunden sind, die aus
Fäden besteht,
welche mit einem hitzeschmelzbaren oder ähnlichen Material beschichtet sind,
was es ermöglicht,
insbesondere nach thermischer Behandlung die Schußfäden parallel
zueinander zu halten.
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Im Vergleich zu gleichseitigen Geweben
erlauben derartige unidirektionale Matten jedoch nicht, gleichzeitig
in Längsrichtung
und Querrichtung verstärkte
Artikel herzustellen.
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Ferner stellt sich für zahlreiche
Anwendungen das Problem der Notwendigkeit einer Verstärkungsstruktur,
die sich beim Einsatz, insbesondere wenn formgegossene Artikel hergestellt
werden, verformen kann.
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Im Fall einer Verstärkung in
Form einer unidirektionalen Matte ist es möglich, eine derartige "Verformbarkeit" in Querrichtung
bezüglich
der Orientierung der Garne zu erhalten, beispielsweise durch Verwendung
elastischer Garne als Bindegarne.
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Im Fall eines gleichseitigen Gewebes
kann beabsichtigt sein, eine Möglichkeit
der Verformbarkeit durch Auswahl der Gewebebindung zu erhalten.
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Tatsächlich ist es gut bekannt,
daß bestimmte
Bindungen des Typs "Satin" oder "Köper" zu verformbaren gewebten Strukturen
führen.
Allerdings ist das Maß der
Verformung auf wenige Prozent begrenzt.
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Ein derartiges Problem der Möglichkeit
der Verformbarkeit der Verstärkung
ergibt sich ebenfalls im Rahmen der Verwendung von Verbundstrukturen, bestehend
aus einer Kombination einer Vliesmatte und bidirektionaler oder
unidirektionaler Gewebestrukturen, die insbesondere für die Sanierung
von Rohrleitungen gemäß einer
Technik bestimmt sind, welche darin besteht, die innere Oberfläche des
zu sanierenden Abschnitts mit einer schlauchförmigen Struktur abzudecken,
die aus einem flexiblen Verbundmaterial hergestellt ist, welches
eine für
Fluide undurchlässige
Membran und eine faserige Basisstruktur aufweist, die mit einem
synthetischen, nicht polymerisierten Harz imprägniert ist, und nach dem Anordnen
des genannten Verbundstoffs gegen die Oberfläche des zu reparierenden Abschnitts
die Polymerisation (Aushärtung)
des Harzes hervorzurufen, so daß eine
innere Rohrmuffe gebildet wird.
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In Bezug auf die Anbringung einer
derartigen schlauchförmigen
Struktur im Inneren der zu sanierenden Rohrleitung werden heute
zwei Haupttechniken eingesetzt.
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Die erste, die genauer aus dem britischen Patent
1 357 355 hervorgeht, besteht im Einführen des vorgefertigten schlauchförmigen Materials
in das Innere der zu sanierenden Rohrleitung, so daß die Faserstruktur
der zu sanierenden Oberfläche
gegenüberliegend
angeordnet ist und daß die
undurchlässige
Oberflächenschicht
selbst an der Innenseite zum Strömungsbereich
hinweisend liegt.
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Nach dem Anbringen über die
gesamte Länge
der Rohrleitung wird der innere Rohrmantel unter Druck gesetzt,
so daß er
sich gegen die Innenwand preßt.
Dann wird die Polymerisation des Harzes eingeleitet.
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Eine andere, als "Umstülpung" bezeichnete Technik
besteht, wie es aus dem britischen Patent 1 449 455 hervorgeht,
im Einführen
des vorgefertigten Rohrmantels mit der dichten Oberfläche auf
der Außenseite
und anschließend,
beim Einbringen in das Innere der Rohrleitung, im Hervorrufen der
Umstülpung
des genannten Rohrmantels, so daß die faserige Struktur in
Kontakt mit der Innenseite des Rohres steht und die dichte Schicht
im Inneren liegt.
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Eine derartige Vorgehensweise ermöglicht das
Imprägnieren
der faserigen Struktur mit nicht-polymerisiertem Harz während ihres
Anbringens im Inneren der Rohrleitung.
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Ferner kann die Polymerisierung (Aushärtung) ebenfalls
kontinuierlich, beispielsweise durch Lichtbestrahlung, durchgeführt werden.
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Diese beiden Techniken und insbesondere die
Technik des Anordnens durch Umstülpen
setzen ein Basismaterial voraus, das hinreichende mechanische Eigenschaften
in seiner Längsrichtung
aufweist, um die Anordnung sicherzustellen.
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Ferner ist es wünschenswert, daß die Schlauchstruktur
ebenfalls Verformungsmöglichkeiten
unter der Einwirkung von in Querrichtung aufgebrachten Lasten aufweist,
um dem Rohrmantel zu ermöglichen,
vollständig
gegen die Oberfläche
der zu sanierenden Wand anzuliegen, wenn die Struktur unter Druck
gesetzt ist, so daß er
genau die Oberfläche des
zu sanierenden Abschnitts annimmt.
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Folglich kann bei allen Verwendungen,
die textile Verstärkungen
in Form von Matten einsetzen, das Problem entstehen, die Möglichkeit
einer Verformung sowohl in Längsrichtung
als auch in Querrichtung zu erhalten, wobei bei dem Endprodukt (Schicht-Artikel,
gegossener Artikel, Dichtmatte, Verbundstoff zur Rohrleitungssanierung)
gesteigerte mechanische Eigenschaften in allen Richtungen erhalten
bleiben.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Nun wurde ein neuer Gewebetyp gefunden, und
dies stellt das Ziel der vorliegenden Erfindung dar, der entweder
alleine oder anderen Strukturen wie Faservliesmatten, Verstärkungsgittern
... zugeordnet verwendet werden kann, um einen Verbundstoff zu bilden,
der nicht nur erlaubt, bei seinem Einbau gute mechanische Eigenschaften
zu erhalten, insbesondere Zugfestigkeit sowohl in Kettrichtung als auch
in Schußrichtung,
wobei eine Verformung in der anderen Richtung zugelassen wird, sondern
auch bei dem Endprodukt mechanische Eigenschaften sicherzustellen,
die denen durch ein unverformbares Gewebe verliehenen gleichwertig
sind.
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Die Erfindung betrifft ebenfalls
ein Verfahren und eine Anlage zur Herstellung eines derartigen Gewebetyps
sowie die Verwendung des letzteren zur Herstellung von Verbundstoffen
wie Dichtungsbeschichtungen, Strukturen zur Sanierung von Rohrleitungen.
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Allgemein besteht das erfindungsgemäße Material
aus einer Webware, die aus Lunten ohne Drehung der Filamentgarne
zur technischen Verwendung (Glas, Karbon, Aramid ...) hergestellt
ist, wobei die Lunten im nachfolgenden der Beschreibung durch den
Oberbegriff "Fäden" bezeichnet werden. Ein
derartiges Gewebe ist dadurch gekennzeichnet, daß:
- – das Gewebe
gemäß einer
Leinwandbindung oder einem Derivat hiervon hergestellt ist, wobei die
Kettdichte und Schußdichte
vorzugsweise im Gleichgewicht sind;
- – die
Kettfäden
oder die Schußfäden einzeln
in vorbestimmten Intervallen geschwächt oder geschnitten sind,
ohne merkliche Verschlechterung der Eigenschaften der Schuß- oder
Kettgarne unterhalb der Schwächungs-
oder Schnittzone;
- – die
Schwächungs-
oder Schnittzonen einer Reihe der Fäden des Gewebes mit einem lateralen oder
vertikalen Versatz zwischen zwei aufeinanderfolgenden Fäden oder
Fadengruppen hergestellt sind.
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In der vorliegenden Beschreibung
wird unter "zwei
aufeinanderfolgende Fäden
oder Fadengruppen" verstanden,
daß die
Schwächung
oder der Schnitt tatsächlich
zwischen zwei Fäden
mit Versatz zum Nachbarfaden ausgeführt ist oder ggf. in Fadengruppen,
beispielsweise gleichzeitig auf dem Nachbarfaden, wobei dieser Versatz
zwischen zwei aufeinanderfolgenden Fadengruppen ausgeführt ist.
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Bei dem erfindungsgemäßen Gewebe
weisen die die Kett- und Schußfäden bildenden
Filamentlunten die Form abgeflachter Bänder mit großer Breite
in bezug auf ihre Dicke auf, wobei die Breite vorteilhafterweise
sowohl in Kettrichtung als auch in Schußrichtung zwischen 3 mm und
15 mm liegt, wogegen die Dicke vorteilhafterweise zwischen 0,30 mm
und 3 mm liegt.
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Die Kette und der Schuß bestehen
aus Filamentlunten für
technische Anwendungen, wie insbesondere Glasrovings, deren Gesamtiter
vorteilhafterweise zwischen 200 tex und 9600 tex liegt und von denen
jede jeweils aus 1 bis 8 Rovings (Vorgranen) besteht, die einen
Einzeltiter zwischen 200 bis 4800 tex aufweisen. Diese Rovings weisen
keine Drehung auf, und das Gewicht des Gewebes liegt im allgemeinen
zwischen 300 g/m2 und 3000 g/m2.
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Das Basisgewebe ist, wie zuvor erwähnt, ein Gewebe,
das gemäß einer
Leinwandbindung oder einem Derivat hiervon hergestellt ist. Die
Leinwandbindungsderivate wie Gros de Tours, Ripsbindung, Gros de
Naples, Hopsack oder ähnliche
ermöglichen
eine einfache Variation der Breite der Fadenbänder in der Kettrichtung oder
in der Schußrichtung.
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Die geschwächten Zonen, die entweder auf den
Kettfäden
oder auf den Schußfäden erzeugt
werden, sind auf einer Seite des Stoffes über die gesamte Breite der
Lunten angeordnet, wobei das Intervall zwischen zwei Schwächungszonen
auf einem gegebenen Faden zwischen 10 und 15 cm liegt. Diese Zonen
sind von einem Faden zu dem ihm benachbarten Faden versetzt.
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Dank einer derartigen Konzeption
erhält
man eine Struktur, die trotz der Schwächung oder gar des Schneidens
einer Reihe ihrer Bestandteile (Kettfäden oder Schußfäden) dennoch
homogen und handhabbar bleibt und es gegebenenfalls ermöglicht,
unverändert
benutzt zu werden.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird
ein derartiges Gewebe vor der Herstellung der geschwächten oder
geschnittenen Zonen einer faserigen Matte aus Spinnfasern, wie eine
Glasfasermatte, zugeordnet, wobei die Bindung der beiden Bestandteile
durch Nähen,
Wirken erhalten wird, wobei sich die Maschenstäbchen parallel zwischen den Kettfäden, vorzugsweise
zu beiden Seiten jeden Fadens, erstrecken, wobei dieses jedoch nicht
zwingend ist.
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Gegebenenfalls kann die Bindung durch
Erzeugen nicht einer geradlinigen Naht, sondern einer echten Wirkware
nach Art des Kettenwirkens erhalten werden, wobei die Maschenstäbchen sich
auf der Seite des Gewebes erstrecken, deren Bestandteile (Kette
oder Schuß)
geschwächt
oder geschnitten sein müssen,
und die Bindungsschlaufen auf der Rückseite des mit der faserigen
Matte gebildeten Verbundstoffes liegen.
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In einem derartigen Fall wird die
Schwächung
oder das Schneiden der Fäden
vorzugsweise zwischen zwei Maschenstäbchen erzeugt, um diese letzteren
nicht zu beschädigen.
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Die Erfindung betrifft ebenfalls
ein Verfahren und eine Anlage, welche die Herstellung eines derartigen
Gewebes oder Verbundstoffes erlaubt.
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Auf allgemeine Weise besteht das
Verfahren gemäß der Erfindung:
- – in
der Herstellung einer Webware aus Lunten ohne Drehung der Filamentgarne
zur technischen Verwendung,
- – gegebenenfalls
in der Zuordnung einer faserigen Matte zum Gewebe,
und
ist dadurch gekennzeichnet, daß ein
vollständiger
oder partieller Schnittvorgang der Kett- oder Schußfäden in regelmäßigen Intervallen
auf einer der Seiten des Gewebes durchgeführt wird, ohne den im Bereich
der Schwächungszone
unterhalb des geschnittenen Fadens befindlichen Schuß- oder Kettfaden vollständig zu
beschädigen,
wobei dieser Schnitt mit einem seitlichen und vertikalen Versatz
zwischen zwei aufeinanderfolgenden Fäden oder Gruppen nebeneinanderliegender
Fäden,
die innerhalb der Bindung des Gewebes auf gleiche Weise verarbeitet sind,
und zwar derart, daß die
zwei aufeinanderfolgenden Fäden
(oder Gruppen) zueinander verschiebbar sind, wenn das Material eingesetzt
wird.
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Ein derartiges Verfahren kann auf
einer Anlage verwirklicht werden, welche ebenfalls Teil der Erfindung
ist und dadurch gekennzeichnet ist, daß sie eine Anordnung aufweist,
die zwischen einer Abrollstation und einer Aufrollstation angeordnet
ist und die Durchführung
von Schnitten der Kettfäden
oder Schußfäden des
Gewebes in regelmäßigen Intervallen
auf von einem Faden zum benachbarten Faden (oder Fadengruppe) versetzte
Weise ermöglicht,
wobei die genannte Anordnung folgendes umfaßt:
- – zwei Walzen,
die synchron mit der Bewegung des Gewebes angetrieben sind;
- – wobei
eine der Walzen auf ihrer Oberfläche
eine Reihe von Klingen aufweist, deren Breite im wesentlichen der
Breite der zu schneidenden Fäden (oder
Gruppen) entspricht, wobei die genannten Klingen zueinander sowohl
lateral als auch in Umfangsrichtung entsprechend einem Muster, das eine
Satin-Bindung wiedergibt, versetzt sind.
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Wenn erwünscht ist, das Schneiden der
Kettfäden
zu verwirklichen, sind diese Klingen in Querrichtung angeordnet,
wogegen sie in dem Fall, in dem das Schneiden der Schußfäden erwünscht ist,
in Umfangsrichtung angeordnet sind.
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Die zweite Walze ist eine Gegenwalze,
die mit einer Gummi- oder anderen Elastomerschicht beschichtet ist,
wobei der Druck zwischen den beiden Walzen einstellbar ist.
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Eine derartige Anlage erlaubt es,
die Präzision
der Wirkung der Schneiden zu regeln, damit der Schnitt nur auf dem
Kettfaden (oder Schußfaden)
des sichtbaren Gewebes ohne Beschädigung des Schuß- oder
des Kettfadens, welcher unter diesem liegt, erfolgt.
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Kurze Zeichnungsbeschreibung
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Die Erfindung wird jedoch besser
verständlich
dank der folgenden Beschreibung, welche durch die beigefügten Zeichnungen
veranschaulicht ist, in denen:
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1 auf
schematische Weise die Struktur eines erfindungsgemäßen Gewebes
vor der Herstellung der geschwächten
oder geschnittenen Zonen zeigt;
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2 eine
schematische grafische Darstellung eines gemäß der Erfindung hergestellten
Gewebes ist;
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3 eine
schematische Ansicht einer Anordnung einer Anlage ist, die die Herstellung
der geschwächten
Zonen erlaubt und;
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4 eine
schematische Vorderansicht der allgemeinen Struktur der Schnittanordnung
einer derartigen Anlage ist.
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Art der Ausführung der
Erfindung
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Die 1 zeigt
schematisch und perspektivisch die Grundstruktur des Gewebes, welches
in die Herstellung eines erfindungsgemäßen Materials eingeht.
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Die 2 ist
dagegen eine grafische Darstellung eines derartigen Gewebes. Bei
einer derartigen Grafik repräsentiert
jedes Quadrat die Kreuzungspunkte zwischen Kettfäden C und Schußfäden T.
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Wenn die Kettfäden über einen Schußfaden verlaufen,
werden sie durch das Symbol (+) identifiziert, und wenn sie unterhalb
eines Schußfadens
verlaufen, werden sie durch das Symbol (0) identifiziert.
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Ein derartiges Gewebe wird gemäß einer Leinwandbindung
oder einem Derivat der Leinwandbindung hergestellt, wobei die Kettdichte
C und die Schußdichte
T im Gleichgewicht sind.
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Um ein erfindungsgemäßes Produkt
zu erhalten, werden die Kett- oder Schußfäden einzeln in vorbestimmten
Invervallen geschwächt
oder geschnitten. Die Schwächungszonen
sind in der 2 als schwarze
Zonen dargestellt und mit einem seitlichen und vertikalen Versatz
zwischen zwei aufeinanderfolgenden Fäden hergestellt.
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Unter Bezugnahme auf das durch diese 2 dargestellte Beispiel
ist festzustellen, daß der Bindungsrapport
vier Fäden
C1, C2, C3, C4 auf 12 Schüsse
T1 bis T12 ist.
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Obwohl ein derartiges Gewebe unverändert verwendet
werden kann, kann es gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung einer faserigen Matte aus Spinnfasern zugeordnet werden,
wie zum Beispiel einer Glasfasermatte, wobei die Bindung der Komponenten
durch Nähwirken
erhalten wird, wobei die genannten Nähte sich parallel zwischen
den Kettfäden,
vorzugsweise auf beiden Seiten jedes Kettfadens C, erstrecken.
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Verschiedene Lösungen können in Erwägung gezogen werden, um die
geschwächten
Zonen herzustellen, wobei das Wesentliche bei diesem Vorgang ist,
daß der
Schußfaden
(oder Kettfaden), der sich unterhalb des geschwächten Fadens befindet, nicht
wesentlich durch diesen Vorgang beeinträchtigt wird und daß die folgenden
Kettfäden
(oder Schußfäden) sich
zueinander beim Einsatz des Gewebes verschieben können.
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Ein derartiger Vorgang kann auf einer
Anlage wie der durch die 3 und 4 gezeigten durchgeführt werden.
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Diese Anlage weist eine Anordnung 3 auf, die
zwischen einer Abrollstation 1 des zuvor hergestellten
Gewebes oder Verbundstoffes und einer Aufrollstation 2 angeordnet
ist und die Durchführung
des Schneidens der Kett- oder Schußfäden des Gewebes in regelmäßigen Intervallen
und auf von einem Faden C1 in Bezug auf den benachbarten Faden C2 versetzte
Weise ermöglicht.
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Bei dieser Ausführungsform wird die Schneidanordnung
von zwei Walzen 4, 5 gebildet, welche mit der
gleichen Geschwindigkeit wie das Gewebe oder der Verbundstoff 6 angetrieben
werden. Die obere Walze weist eine Reihe Klingen 7 auf,
welche in ihre Oberfläche
eingesetzt sind, deren Breite im wesentlichen der Breite der geschnittenen
Fäden entspricht,
wobei die genannten Klingen 7 zueinander sowohl lateral
als auch in Umfangsrichtung derart versetzt sind, daß sie das
Muster des Gewebes wiedergeben.
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Wenn gewünscht ist, ein Schneiden der
Kettfäden
C durchzuführen,
sind diese Klingen in Querrichtung, wie in 4 dargestellt, angeordnet, wogegen, unter
der Voraussetzung, daß erwünscht ist,
die Schußfäden zu schneiden,
die Klingen im Umfangsrichtung angeordnet sind.
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Die Erfindung und die Vorteile, die
sich aus ihr ergeben, sind besser verständlich durch die konkreten
Ausführungsbeispiele,
die nachfolgend beispielhaft und nicht einschränkend gegeben werden.
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Beispiel 1
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Auf die zuvor beschriebene Weise
wird eine Webware mit Leinwandbindung hergestellt.
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Dieses Gewebe ist aus Glasfaserlunten
hergestellt, die einen Gesamttiter sowohl in der Kette als auch
im Schuß von
2400 tex, jeweils gebildet durch zwei elementare Vorgarne (Rovings)
von 1200 tex, aufweisen.
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Das Weben erfolgt derart, daß die Kettfäden C und
die Schußfäden T nach
der Herstellung des Gewebes die Form abgeflachter Bänder mit
einer Breite von 9 mm und einer Dicke von 0,5 mm aufweisen.
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Das erhaltene Gewebe wiegt 500 g/m2 und weist keinerlei Dehnbarkeit, weder
in Kettrichtung noch in Schußrichtung,
auf.
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Gemäß der Erfindung wird das so
hergestellte Gewebe auf einer Anlage, wie in den 3 und 4 dargestellt,
behandelt.
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Bei dieser Anlage ist die Walze 4,
die einen Durchmesser von 30 cm hat, eine glatte Walze, die mit
einer Gummischicht beschichtet ist.
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Die Walze 5, deren Durchmesser
ebenfalls 30 cm beträgt,
ist mit Schneidklingen 7 versehen, die eine Breite von
10 mm aufweisen und entlang Mantellinien der genannten Walze angeordnet
sind.
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Der Abstand zwischen zwei aufeinanderfolgenden
Klingen der gleichen Reihe beträgt
108 mm, wobei diese Klingen seitlich von einer Reihe zur nächsten versetzt
sind. Die Klingen ragen um einen Wert von 3 mm in bezug auf die
Oberfläche
der Walze vor.
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Der seitliche Versatz zwischen diesen
Klingen beträgt
9 mm und entspricht im wesentlichen der Breite der Lunten C.
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Nach der Behandlung weist bei dem
fertigen Gewebe jeder Kettfaden zumindest teilweise geschnittene
Zonen auf, welche zueinander um eine Länge beabstandet sind, welche
12 Schußfäden entspricht,
d. h. im vorliegenden Fall um etwa 108 mm.
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Die Schnittzonen sind von einem Faden
zum folgenden Faden um einen Wert, der im wesentlichen 3 Schußfäden entspricht,
versetzt.
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Nach der Herstellung ist ein derartiges
Gewebe praktisch undehnbar in Schußrichtung, jedoch kann es in
Kettrichtung verformt werden, und zwar dank des Vorhandenseins der
geschwächten
Zonen, welche eine Verlagerung der genannten Kettfäden in bezug
auf andere ermöglichen.
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Ein derartiges Gewebe weist dagegen
einen Widerstand in der Kettrichtung auf, um seine Handhabung und
Verwendung zu ermöglichen.
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Dieses Produkt kann verwendet werden,
um geformte Schichtmaterialien (Laminate) herzustellen, wie zum
Beispiel Verstärkungen
für verschieden
geformte Rohrleitungen, Balken oder Profile mit variablem Querschnitt,
in Form gegossene Teile, welche durch spiralförmige Wicklung der Verstärkungsstruktur
erhalten werden und eine Verformung in einer Richtung, z. B. während der
Herstellung der Flügel für Windräder oder
Ventilatoren, erfordern.
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Beispiel 2
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Das Beispiel 1 wird wiederholt, außer daß vor der
Schwächungsbehandlung
der Kettfäden
das Gewebe mit einer Glasfasermatte verbunden wird, die 300 g/m2 wiegt.
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Eine derartige Anordnung Gewebe/Vliesmatte
ist durch Nähwirken
mittels eines Bindefadens mit einem Titer von 16,7 tex verbunden.
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Die Nähte können einfache Kettenstiche
sein oder ein Gewirke bilden.
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In beiden Fällen erstrecken sich die Maschenstäbchen vorzugsweise
auf beiden Seiten jedes Kettfadens und sind auf der Seite des Gewebes angeordnet,
die behandelt werden muß.
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Die Verbindungsgitter zwischen den
Maschen sind dagegen auf der Rückseite
der Vliesmatte angeordnet.
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Ein derartiger Verbundstoff wiegt
nach seiner Herstellung 810 g/m2 und hat
eine Dicke von 1,10 mm.
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Er ist besonders geeignet, um zur
Herstellung von für
die Sanierung von Rohrleitungen verwendeten Verbundstoffen benutzt
zu werden, wie in der Präambel
der vorliegenden Anmeldung beschrieben.