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Die Erfindung betrifft eine Kunststoffstreckfolie
sowie ein daraus hergestelltes Kunststoffnetz und ein Verfahren
zum Herstellen der Kunststoffstreckfolie.
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Zum Verpacken von Paletten, Strohballen, Früchten, etc.
ist es bekannt, gelochte, vorgestreckte Kunststoffstreckfolien zu
verwenden, um eine ausreichende Dehnbarkeit sowie eine Belüftung der
zu verpackenden Gegenstände
zu ermöglichen.
Aus der
EP 0 820 856
A1 ist eine vorgestreckte Kunststoffstreckfolie bekannt,
bei der Löcher
durch ein thermisches Bestrahlungsverfahren ohne Berühren der
Folie erzeugt werden.
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Für
andere Verpackungszwecke, insbesondere auch zum Einwickeln von Strohballen,
haben sich Netze als geeigneter erwiesen, die üblicherweise aus einzelnen
Fäden oder
schmalen Bändern
geflochten oder verknotet werden. Aus der
DE 100 27 527 A1 ist jedoch
ein Kunststoffnetz bekannt, das vollständig einteilig aus einer Kunststoffstreckfolie herstellbar
ist, ohne dass verschiedene Folienstücke durch Flechten, Verknoten,
o. Ä. miteinander
verbunden werden. Das Kunststoffnetz weist vorgestreckte Querstege
und in einer Hauptrichtung verlaufende Fäden auf, die zur Erhöhung der
Zugfestigkeit quergefaltet sind.
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Das aus der
DE 100 27 527 A1 bekannte Kunststoffnetz
hat sich in der Praxis hervorragend bewährt, wobei zur Verbesserung
der Leistungsmerkmale eine weitere Erhöhung der Zugfestigkeit wünschenswert
ist.
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Darüber hinaus sind für Kunststoffstreckfolien
Einsatzbereiche bekannt, bei denen keine Belüftung des eingewickelten Gutes
gewünscht
wird. Vielmehr sollen die von der Folie verpackten Waren luftdicht
abgeschlossen werden. Auch bei den hierbei eingesetzten lochfreien
Kunststoffstreckfolien ist eine Erhöhung der Zugfestigkeit wünschenswert.
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Aus der
EP 0 909 721 A1 ist es bekannt,
eine Kunststoffstreckfolie mit mehreren sich in Längsrichtung
der Folie erstreckenden Verstärkungselementen,
z. B. zusätzlichen
Folienstreifen, zu verstärken.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
Kunststoffstreckfolie und ein daraus herstellbares Kunststoffnetz
dahingehend zu verbessern, dass bei glei cher oder verbesserter Materialausnutzung eine
erhöhte
oder zumindest gleichbleibende Zugfestigkeit erreicht wird.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch eine
Kunststoffstreckfolie gemäß Patentanspruch
1 sowie durch ein Kunststoffnetz nach Anspruch 6 gelöst. Ein
Verfahren zum Herstellen der Kunststoffstreckfolie ist in Anspruch
9 angegeben. Vorteilhafte Weiterentwicklungen der Erfindung sind
in den abhängigen
Ansprüchen
definiert.
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Eine erfindungsgemäße Kunststoffstreckfolie
weist als erste Teilbereiche mehrere sich in der Hauptrichtung erstreckende
und voneinander beabstandete, aus der Hauptfolie bestehende "Fäden" auf. Der Begriff "Faden" wurde in Anlehnung an die
DE 100 27 527 A1 gewählt.
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Als zweite Teilbereiche sind jeweils
zwischen den Fäden
aus der Hauptfolie bestehende Stegflächen angeordnet, wobei die
Stegflächen
im Vergleich zu den Fäden
zusätzlich
quer zur Hauptrichtung vorgestreckt sind. Die Fäden sind quer zur Hauptrichtung
quergefaltet.
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Die Erfindung zeichnet sich dadurch
aus, dass an wenigstens einem Teil der Fäden jeweils wenigstens ein
zusätzlicher,
sich ebenfalls in Hauptrichtung erstreckender Folienstreifen befestigt
ist.
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Die Kunststoffstreckfolie, nachfolgend
auch als "Folie" bezeichnet, muss
im Wesentlichen zwei Anforderungen erfüllen: Zum einen sollte das
Folienmaterial bestmöglich
ausgenutzt werden, d. h., dass die Folie möglichst stark verstreckt wird,
um geringstmögliche
Foliendicken zu erreichen. Andererseits muss die Folie auch die
erforderliche Festigkeit gewähren,
die z. B. in Bezug auf die Breite einer Folienbahn ermittelt wird.
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Durch die Erfindung werden die Funktionen aufgeteilt:
Die Stegflächen
können
durch die zusätzliche
Dehnung in Richtung quer zur Hauptrichtung extrem dünn ausgezogen
werden, um eine optimale Materialausnutzung zu erreichen, während die
zum Erreichen einer geforderten Zugfestigkeit erforderlichen Fäden durch
den zusätzlichen
Folienstreifen erheblich verstärkt
werden.
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Der aus einer Zusatzfolie bestehende
Folienstreifen kann aus dem gleichen Material bestehen wie die Hauptfolie
der Kunststoffstreckfolie selbst. Alternativ ist es auch möglich, als
Material für
den Folienstreifen ein hochfestes Folienmaterial auszuwählen, das
besondere Zugfestigkeitseigenschaften mit sich bringt. Da der Folienstreifen
selbst sehr schmal sein kann, ist der dafür erforderliche Materialaufwand im
Vergleich zur gesamten Kunststoffstreckfolie relativ gering.
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Selbstverständlich können auch mehrere Folienstreifen
an einem Faden befestigt werden oder nur ein Teil der Fäden der
Kunststoffstreckfolie durch einen Folienstreifen verstärkt werden.
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Bei einer besonders vorteilhaften
Ausführungsform
der Erfindung ist der Folienstreifen zusammen mit dem ihm zugeordneten
Faden quergefaltet, wodurch die Verbindung zwischen dem Folienstreifen
(oder den Folienstreifen) und dem Faden verbessert wird. Dabei können sich
der Folienstreifen und der ihm zugeordnete Faden durch die Querfaltung
in mehreren Lagen gegenseitig überlappen.
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Die Befestigung des Folienstreifens
an dem Faden erfolgt durch Adhäsion
oder mittels eines Klebers.
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Die Verbindung des Folienstreifens
an dem Faden wird verbessert, wenn die beiden Elemente nach dem
Zusammenfügen
zusätzlich
noch zusammengepresst werden. Dadurch wird der Folienstreifen in
den Faden eingepresst.
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Bei der vorstehenden Beschreibung
wurde zunächst
davon ausgegangen, dass die Stegflächen geschlossen sind und somit
eine lochfreie Kunststoffstreckfolie angegeben wird.
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Bei einer besonders vorteilhaften
Weiterentwicklung der Erfindung wird ein Kunststoffnetz mit der
erfindungsgemäßen Kunststoffstreckfolie
hergestellt, bei dem in den Stegflächen jeweils sich in Hauptrichtung
erstreckende Lochreihen ausgebildet sind. Die Stegflächen selbst
reduzieren sich dann zu Verbindungsstegen, die die jeweiligen Fäden miteinander
verbinden.
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Vorteilhafterweise sind die Lochreihen
nach dem Erzeugen der Löcher
in Hauptrichtung verstreckt, so dass die Löcher in Hauptrichtung vergrößerte Abmessungen
gegenüber
den ursprünglich
erzeugten Löchern
aufweisen.
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Entsprechend sind bei einer weiteren
vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung die Lochreihen auch quer
zur Hauptrichtung verstreckt, so dass sie auch in der Richtung quer
zur Hauptrichtung vergrößerte Abmessungen
gegenüber
den ursprünglich
erzeugten Löchern
aufweisen. Auf diese Weise lassen sich die Löcher durch die zusätzliche
Verstreckung erheblich vergrößern, was
folglich auch zur Vergrößerung des
Kunststoffnetzes bei unverändertem
Materialeinsatz führt.
Eine deutlich verbesserte Materialausnutzung ist die Folge, ohne
dass die Festigkeit beeinträchtigt
würde,
da die Festigkeit durch die zusätzlich
aufgebrachten Folienstreifen beibehalten bzw. gar verbessert wird.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
zum Herstellen der Kunststoffstreckfolie wird zunächst eine
Folienbahn aus einem Streckfolienmaterial bereitgestellt, die dann
in den sogenannten zweiten Teilbereichen der als Hauptfolie bezeichneten Streckfolie
quer zur Hauptrichtung zur Erzeugung von Stegflächen gedehnt wird. Zwischen
den Stegflächen
verbleiben Bereiche, die nicht quergedehnt werden und die als erste
Teilbereiche bzw. Fäden
bezeichnet werden.
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Danach werden ein oder mehrere Folienstreifen
aus einer Zusatzfolie zugeführt
und entlang der Hauptrichtung auf einen oder mehrere Fäden in den
ersten Teilbereichen der Hauptfolie zwischen jeweils zwei Stegflächen aufgebracht.
Dann werden die Fäden
zusammen mit den Folienstreifen quergefaltet und schließlich zusammengepresst.
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Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht es
bei einer besonders vorteilhaften Weiterentwicklung der Erfindung,
ein Kunststoffnetz herzustellen, wozu vor dem Querdehnen der zweiten
Teilbereiche Lochreihen entlang der Hauptrichtung in die zweiten
Teilbereiche eingebracht werden. Die Löcher der Lochreihen können durch
ein thermisches Verfahren in die Kunststoffstreckfolie eingebracht
werden, wie z. B. in der
EP
0 820 856 A1 beschrieben
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Diese und weitere Vorteile und Merkmale
der Erfindung werden nachfolgend anhand eines Beispiels unter Zuhilfenahme
der begleitenden Figuren näher
erläutert.
Es zeigen:
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1 in
schematischer Seitenansicht die gesamte Anlage zur Herstellung der
erfindungsgemäßen Kunststoffstreckfolie
bzw. des Kunststoffnetzes;
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2 eine
schematische Ansicht einer Vorrichtung zum Querdehnen der Stegflächen;
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3 eine
schematische räumliche
Ansicht eines Umformbereichs einer Vorrichtung zum Querfalten der
Fäden;
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4 einen
Schnitt durch den Umformbereich;
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5 eine
Draufsicht auf die Kunststoffstreckfolie nach dem Querdehnen der
Stegflächen.
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6 eine
schematische, nicht maßstabsgerechte
Schnittdarstellung durch die Kunststoffstreckfolie vor dem Querfalten
der Fäden;
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7 eine
Draufsicht auf die Kunststoffstreckfolie nach dem Querdehnen der
Fäden und
Folienstreifen;
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8 eine
der 5 entsprechende
Draufsicht auf die Kunststoffstreckfolie, jedoch mit Löchern zum
Herstellen eines Kunststoffnetzes;
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9 eine
schematische Draufsicht auf das Kunststoffnetz nach seiner Fertigstellung.
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1 zeigt
in schematischer Seitenansicht die gesamte Anlage zum Herstellen
einer erfindungsgemäßen Kunststoffstreckfolie.
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Von einer Vorratsrolle 1 wird
kontinuierlich eine breitbandige, vorgestreckte Kunststoffstreckfolie 2 aus
LLDPE-Polyethylen (low density oder very low density) abgezogen.
Die Kunststoffstreckfolie 2 kann auch aus jedem anderen
Polyethylen-Folienmaterial (z. B. High density) oder einem Polymer
bestehen. Dabei kann die Kunststoffstreckfolie 2 verschiedene Farben
aufweisen und transparent oder lichtundurchlässig sein. Hierbei sind beliebige
Kombinationen denkbar.
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In einer Lochvorrichtung
3 können in
der Kunststoffstreckfolie
2 mittels eines aus der
EP 0 820 856 A1 bekannten
Verfahrens Löcher
erzeugt werden. Zu nächst
soll jedoch die Herstellung einer Kunststoffstreckfolie
2 ohne
Löcher
beschrieben werden, so dass erst später auf die Erzeugung der Löcher zur
Herstellung eines Kunststoffnetzes eingegangen wird.
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Die Kunststoffstreckfolie 2 wird
nach Verlassen der Lochvorrichtung 3 (hier nicht benötigt) durch eine
an sich bekannte, aus einem Walzenpaar bestehende Längsstreckeinrichtung 4 geführt.
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Danach erreicht sie eine in der
DE 100 27 527 A1 ausführlich beschriebene
Vorrichtung zum Vorstrecken von Stegflächen in einer Richtung quer zur
Hauptrichtung (nachfolgend Querdehnvorrichtung
5 genannt).
Da die Querdehnvorrichtung
5 in der
DE 100 27 527 A1 bereits
ausführlich
beschrieben worden ist, genügt
nachfolgende kurze Erläuterung anhand
von
2: Die in
2 in einer Draufsicht gezeigte
Querdehnvorrichtung
5 weist eine erste Walze
6 und
eine zweite Walze
7 auf.
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Auf der ersten Walze 6 sind
Walzkörper 8 sowie
Stahlscheiben 9 aufgesetzt. Die Walzkörper 8 sind an ihrer
radialen Außenseite
mit Gummi 10 beschichtet.
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Die zweite Walze 7 weist
ebenfalls Walzkörper 11 auf,
die entweder als Einzelelemente auf der zweiten Walze 7 oder
als ein Stück
befestigt sind. Die Walzkörper 11 bilden
Ausnehmungen 12, deren Anzahl der Anzahl der Stahlscheiben 9 entspricht.
Auch die radialen Umfangsflächen
der Walzköper 11 sind durch
Gummischichten 13 abgedeckt.
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Wie in 2 erkennbar,
sind die erste Walze 6 und die zweite Walze 7 derart
zueinander angeordnet, dass ihre Gummischichten 10, 13 und
somit ihre Walzkörper 8, 11 einander
berühren
und gegenseitig abwälzen
können.
Dadurch greifen die Stahlscheiben 9 in die zugehörigen Ausnehmungen 12 ein.
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2 zeigt
auch schematisch die Bahn der herangeführten Kunststoffstreckfolie 2 in
der Draufsicht, wie dies auch aus 1 hervorgeht.
Die Kunststoffstreckfolie 2 wird derart zwischen der ersten
Walze 6 und der zweiten Walze 7 hindurchgeführt, dass jeweils
erste Teilbereiche 14 (nachfolgend auch als "Fäden" bezeichnet) jeweils von den Gummischichten 10, 13 gehalten
werden, während
dazwischen befindliche zweite Teilbereiche 15 (auch als
Stegflächen
bezeichnet) zunächst über den
Ausnehmungen 12 zu liegen kommen.
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In 3 sind
bereits Löcher 16 eingezeichnet,
die in Form von Lochreihen sich in einer Hauptrichtung 17 der
Kunststoffstreckfolie 2 entlang der Stegflächen 15 anordnen.
Die Beschreibung der Löcher 16 und
ihrer Herstellung erfolgt zu einem späteren Zeitpunkt.
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Mit der weiteren Drehung der Walzen 6, 7 gelangen
die Stegflächen 15 in
den Wirkungsbereich der Stahlscheiben 9 und werden tief
in die Ausnehmungen 12 hineingedrückt, wie dies durch die verformte
Kunststoffstreckfolie 18 in 2 dargestellt wird.
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Dadurch werden die Stegflächen 15 in
Querrichtung gestreckt, wodurch sich die Breite des gesamten Bandes
der Kunststoffstreckfolie 2 deutlich vergrößert. Zum
Beispiel ist es möglich
aus einem ursprünglich
50 cm breiten Band ein 80 cm breites Band herzustellen. Die Wirkung
der Verbreiterung wird in 2 schematisch
durch das breitere Band 19 der Kunststoffstreckfolie 2 dargestellt.
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Nachdem die Kunststoffstreckfolie
in der Längsstreckeinrichtung 4 und
der Querdehnvorrichtung 5 in Längs- und Querrichtung gedehnt
worden ist, weist sie den schematisch in 5 gezeigten Aufbau auf. Danach wechseln
sich die Fäden
bzw. ersten Teilbereiche 14 mit den dazwischenliegenden Stegflächen bzw.
zweiten Teilbereichen 15 ab. Während die Stegflächen 15 quergedehnt
wurden, sind die Fäden 14 in
der Querdehnvorrichtung 5 weitgehend unverformt geblieben,
da sie zwischen den Gummischichten 10, 13 der
Walzen 6, 7 gehalten wurden.
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Unmittelbar nach Verlassen der Querdehnvorrichtung
5 gelangt
die Kunststoffstreckfolie
2 in eine Vorrichtung zum Querfalten
der Fäden
14 (nachfolgend
Querfaltvorrichtung
20 genannt). Auch die Querfaltvorrichtung
20 ist
in der
DE 100 27 527
A1 ausführlich
beschreiben, so dass sich eine detaillierte Erläuterung erübrigt.
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Die Querfaltvorrichtung 20 besteht
aus einem ersten Walzenpaar 21, einem zweiten Walzenpaar 22 und
einem dazwischen angeordneten Umformbereich 23. Das erste
Walzenpaar 21 wird durch die Walzen 6, 7 der
Querdehnvorrichtung 5 gebildet. Das erste und das zweite
Walzenpaar 21, 22 spannen die Kunststoff streckfolie 2 und
drücken
diese gegen den in der Hauptrichtung 17, d. h. Bewegungsrichtung
der Kunststoffstreckfolie 2 gekrümmten Umformbereich 23 an.
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Der Umformbereich 23 wird
anhand der 3 und 4 näher erläutert, wobei 3 den Umformbereich 23 in räumlicher
Ansicht und 4 einen
Schnitt durch den Umformbereich 23 zeigt.
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Der Umformbereich 23 weist
eine gekrümmte
Führungsplatte 24 auf, über die
die Kunststoffstreckfolie 2 geführt wird. Auf der Führungsplatte 24, die
z. B. durch ein gekrümmtes
Blech gebildet werden kann, ist in einem ersten Abschnitt 25 eine
der Anzahl von Stegflächen 15 in
Querrichtung entsprechende Anzahl von Führungsschienen 26 angebracht.
Im Verlauf des ersten Abschnitts 25 nimmt der Abstand der
Führungsschienen 26 zueinander
ab.
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4 zeigt
einen schematischen Schnitt durch den Umformbereich
23.
Danach wird jede der Führungsschienen
26 durch
ein langgestrecktes Röhrchen
27 gebildet,
das mit Stützen
28 auf
der Führungsplatte
24 gehalten
ist. In einem sich an den ersten Abschnitt
25 anschließenden zweiten
Abschnitt
29 gehen die Führungsschienen
26 in
Formrippen
30 über
(
3). Die Formrippen
30 sind
in der
DE 100 27 527
A1 ausführlich
beschrieben, so dass sich eine nähere
Erläuterung
erübrigt.
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Wie bereits ausgeführt, wird
die Kunststoffstreckfolie 2 gegen die Führungsplatte 24 mittels
der Walzenpaare 21, 22 straff angehalten. Dabei
verläuft die
Kunststoffstreckfolie 2 über die Führungsschienen 26 derart,
dass sich die Fäden 14 in
den Zwischenräumen
zwischen den Führungsschienen 26, also
in Kontakt mit der Führungsplatte 24 befinden, während sich
die Stege 15 über
die Führungsschienen 26 wölben, wie
dies auch in 4 erkennbar
ist.
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Da sich die Führungsschienen 26 in
ihrem Verlauf immer mehr annähern,
werden die Fäden 14 zusammengeschoben,
was schließlich
zu in Längsrichtung
(Hauptrichtung 17) verlaufenden Falten führt. Aufgrund
der seitlichen Faltwirkung wird von einer Querfaltung gesprochen.
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Die Auffaltwirkung wird nach Verlassen
der Führungsschiene 26 im
ersten Abschnitt 25 durch die Formrippen 30 im
zweiten Abschnitt 29 noch mehr verstärkt. Die Stege 15 der
Kunststoffstreckfolie 2 werden über die jeweiligen Rüc ken der
Formrippen 30 geführt,
während
die sich in den Zwischenräumen der
Formrippen 30 befindenden Fäden 14 immer stärker zusammengefaltet
werden. Auf diese Weise lässt
sich z. B. ein zu Beginn noch 16 mm breiter Faden auf eine Breite
von nur 2 mm reduzieren. Die gute Haftwirkung des Materials der
Kunststoffstreckfolie 2 sorgt dafür, dass sich der Faden 14 leicht
zusammenknäueln
lässt.
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1 zeigt
darüber
hinaus eine Streifenzuführvorrichtung 31.
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Die Streifenzuführvorrichtung 31 weist
eine Vorratsrolle 32 auf, auf der eine Zusatzfolie 33 aufgewickelt
ist. Die Zusatzfolie 33 kann aus dem gleichen Material
wie die Kunststoffstreckfolie 2 von der Vorratsrolle 1 bestehen.
Es ist aber auch möglich,
dass die Zusatzfolie 33 aus einem höherwertigen, insbesondere aus
einem höherfesten
Kunststoffmaterial besteht, wie z. B. HDPE. In einer Schneideinrichtung 34 wird
die Zusatzfolie 32 in mehrere schmale Folienstreifen 35 zerschnitten.
Die Breite der Folienstreifen 35 ist derart bemessen, dass
sie nicht breiter als die Fäden 14 der
als Hauptfolie dienenden Kunststoffstreckfolie 2 sind,
wenn die Fäden 14 noch
nicht quergefaltet wurden.
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Die Anzahl der Folienstreifen 35 kann
in Abhängigkeit
von den Anforderungen an das zu erzeugende Folienprodukt gewählt werden.
So ist es möglich,
dass genauso viele Folienstreifen hergestellt werden, wie die Kunststoffstreckfolie 2 erste
Teilbereiche, also Fäden 14 aufweist.
Dieses Verhältnis zwischen
Fäden 14 und
Folienstreifen 35 ist aber frei variabel. Bei geringeren
Festigkeitsanforderungen wird es ausreichen, auch nur wenige Folienstreifen 35 zuzuführen.
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Die Folienstreifen 35 können einerseits
aus flachen, z. B. von der Streifenzuführvorrichtung 31 zugeschnittenen
Streifen bestehen. Selbstverständlich
ist es auch möglich,
die Streifen direkt, also bereits fertig zugeschnitten zuzuführen, ohne
sie durch die Schneideeinrichtung 34 weiter zu zerschneiden. Alternativ
dazu ist es auch möglich,
die Streifen 35 als schmale Schläuche auszubilden. Die Schläuche haben
den Vorteil einer besonders hohen Festigkeit.
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Die Folienstreifen 35 werden über eine
Führungseinrichtung 36 derart
umgelenkt, dass sie tangential an die Hauptfolie (Kunststoffstreckfolie 2)
im ersten Abschnitt 25 des Umformbereichs 23 der Querfaltvorrichtung 20 herangeführt werden
und sich auf die Fäden 14 legen.
Die Folienstreifen 35 werden dann in den Formrippen 30 mit
den Fäden 14 quer zusammengepresst.
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6 zeigt
schematisch einen Schnitt durch die Kunststoffstreckfolie 2 in
einem Bereich des Umformbereichs 23, in dem die Folienstreifen 35 bereits auf
die Fäden 14 aufgebracht,
aber noch nicht durch die Formrippen 30 einer Querpressung
oder -faltung unterzogen wurden. Die Schnittdarstellung in 6 ist nicht maßstabsgerecht.
Insbesondere wurde die Dicke der Folie 2 im Verhältnis zur
Breite erheblich übertrieben,
um die unterschiedlichen Dimensionierungen zu betonen. So ist z.
B. erkennbar, dass die Stegflächen 15 aufgrund
ihrer Querdehnung eine geringere Dicke aufweisen als die Fäden 14.
Jeweils ein Folienstreifen 35 ist auf jeweils einem Faden 14 abgelegt.
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Wie in 1 erkennbar
ist, werden die Folienstreifen 35 zusammen mit der Kunststoffstreckfolie 2 durch
den Umformbereich 23 gezogen. Da sich die Folienstreifen 35 auf
den Fäden 14 befinden,
werden sie zusammen mit den Fäden 14 in
Querrichtung gefaltet bzw. gequetscht und geknäuelt. Danach wird die gesamte
Kunststoffstreckfolie 2 im Walzenpaar 22 zusammengepresst,
was insbesondere die Verbindung zwischen den Folienstreifen 35 und
den Fäden 14 verbessert.
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Die Folienstreifen 35 haften
somit auf den Fäden 14 durch
das Einpressen bzw. Einquetschen. Besonders hoch ist der Zusammenhalt,
wenn die Folienstreifen 35 im Umformbereich 23 in
die Fäden 14 durch
deren Querfaltung mit eingefaltet werden.
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Um eine ausreichende Festigkeit zu
gewähren,
ist es auch möglich,
die Folienstreifen 35 mit Hilfe von Kleber auf den Fäden 14 zu
befestigen.
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7 zeigt
schematisch die Kunststoffstreckfolie von 6 nach Verlassen des Umformbereichs 23 bzw.
des zweiten Walzenpaares 21.
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Wie in 1 gezeigt,
wird die Kunststoffstreckfolie 2 über mehrere Walzenpaare 37 geführt und
weiter in Längsrichtung
verstreckt. In die Walzenpaare 37 kann auch eine Heizeinrichtung
integriert sein, um einen Ausgleich von Spannungen und ein Normalisieren
bzw. Stabilisieren innerhalb der Kunststoffstreckfolie 2 zu
bewirken. Anschließend wird
die Kunststoffstreckfolie in einer durch zwei Walzen gebildeten
Streckeinrichtung 38 nochmals gedehnt, bevor sie in einer Wickeleinrichtung 39 zu
einer Rolle 40 aufgewickelt wird.
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Wie bereits mehrfach beschrieben,
ist es möglich,
aus der erfindungsgemäßen Kunststoffstreckfolie
auch ein Kunststoffnetz mit besonders günstigen Festigkeitseigenschaften
bei hoher Materialausnutzung herzustellen.
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Zu diesem Zweck werden in der in
1 gezeigten Lochvorrichtung
3 Löcher
16 in
der Kunststoffstreckfolie
2 erzeugt, die in
2 in der Draufsicht erkennbar
sind. Für
die Herstellung der Löcher eignet
sich das in der
EP
0 820 856 A1 beschriebene thermische Bestrahlungsverfahren.
Die Löcher
16 sind
in sich in der Hauptrichtung
17 in den Stegflächen
15 erstreckenden
Lochreihen angeordnet. In Querrichtung können die Löcher auf einer Höhe liegen,
oder einen Versatz zueinander aufweisen, wie z. B. in
8 dargestellt.
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Bei dem aus der
EP 0 820 856 A1 bekannten Verfahren
zur Herstellung der Löcher
werden heiße Metallspitzen
in die Nähe
der Kunststoffstreckfolie
2 bewegt, wodurch an den jeweils
heißesten
Stellen Löcher
aufplatzen und sich ein Folienwulzt um die Löcher bildet. Die Löcher
16 sind
in der Regel kreisförmig.
Alternativ dazu ist es aber auch möglich, Löcher mit anderen Formen, z.
B. quadratisch oder rechteckig herzustellen. Außer mit heißen Metallspitzen ist es auch
möglich,
die Löcher
mit Hilfe gerichteter Infrarotstrahlung, durch einen Gasbrenner
mit einer oder mehreren Flammen sowie durch Bestrahlung mit einem
Laser herzustellen. Alle diese Verfahren haben es gemeinsam, dass
die Löcher
berührungslos,
durch thermische Einwirkung erzeugt werden. Ebenfalls ist es möglich, die
Löcher – mit beliebigen
Querschnitten – durch
andere klassische Herstellungsverfahren zu erzeugen, wie z. B. durch
Ausstanzen, Lochen, Durchbohren der Folie etc.
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Unabhängig von der Ausgangsform der
Löcher 16 werden
die Löcher
durch die Dehnung in Längs-
und Querrichtung beim Endprodukt eine im Wesentlichen viereckige
(rechteckige) Form erreichen.
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8 zeigt
in Draufsicht die Kunststoffstreckfolie mit Löchern 16 nach dem
Verlassen der Querdehnvorrichtung 5. Wie erkennbar, haben
die Löcher
ihre Form und damit Abmessungen gegenüber den ursprünglich z.
B. kreisförmigen
Löchern 16 geändert. Durch
die Querdehnung, wie aber auch durch die in der Querdehnvorrichtung 5 oder
in der Längsstreckeinrichtung 4 bewirkten
Längs dehnung in
Hauptrichtung 17 ändert
sich die kreisrunde Lochform in eine eher quadratische. Bei verstärkter Längsdehnung
ist es auch. möglich,
dass die Löcher 16 eine
rechteckige Kontur erhalten.
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9 zeigt – ebenfalls
in schematischer Draufsicht – das
Kunststoffnetz als Endprodukt, wobei die Fäden 14 durch die Folienstreifen 35 jeweils verstärkt sind.
Anstelle der bei der ungelochten Kunststoffstreckfolie gemäß 7 vorgesehenen geschlossenen
Stegflächen 15 sind
bei dem in 9 gezeigten
Kunststoffnetz lediglich Stege 41 übriggeblieben, die die Fäden 14 und
damit die Folienstreifen 35 in Querrichtung miteinander
verbinden.
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Durch die sehr schmalen Fäden 14 und
die Verstärkung
durch die Folienstreifen 35 wird eine sehr gute Längsdehnbarkeit
erreicht. Die Fäden 14 bzw.
das Kunststoffnetz weisen eine hohe Festigkeit in Längsrichtung
auf, was einen zuverlässigen
Betrieb auch bei automatischen Wickelmaschinen, z. B. zum Wickeln
von Strohballen, ermöglicht.
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Die Breite des Endprodukts, d. h.
der fertigen Kunststofffolie 2 oder des daraus hergestellten Kunststoffnetzes
lässt sich
beliebig einstellen. So haben sich Breiten von 1 m oder 1,50 m als
geeignet erwiesen. Insbesondere zum Einwickeln von Heu- bzw. Strohballen,
die üblicherweise
eine Breite von 1,10 m aufweisen, kann auch eine Breite des Endprodukts von
1,20 m bis 1,80 m zweckmäßig sein,
um ein zuverlässiges
Einwickeln zu erreichen. Nach Verlassen der Querdehnvorrichtung 5 ist
die Breite der Kunststoffstreckfolie 2 naturgemäß größer (z.
B. 1,80 m) als beim Ausgangsprodukt auf der Vorratsrolle 1 (1,50
m). Durch die Querfaltung in der Querfaltvorrichtung 20 wird
die Breite der Kunststoffstreckfolie 2 wieder vermindert,
z. B. auf 1,20 m, so dass auch das Endprodukt eine Breite von etwa
1,20 m einnimmt und gut zum Einwickeln von Strohballen geeignet
ist.