-
Gebiet der Erfindung
-
Die Erfindung betrifft wasserlösliche und
wasserdispergierbare Monomere und Harze und Verfahren zur Herstellung
wäßriger Harzzusammensetzungen.
-
Hintergrund der Erfindung
-
Wäßrige Harzzusammensetzungen
finden umfangreiche Anwendung auf vielen verschiedenen Gebieten
einschließlich Überzügen, Tinten,
Druckfarben, Wasch- und
Reinigungsmitteln, Additiven für
Kunststoffe, Wasserbehandlung, Papierherstellung und Ölfeldproduktion
und -raffination. Als wasserlösliche
nichtionische oder kationische Polymere haben Polyacrylamid und
Acrylamid-Copolymere eine führende
Position eingenommen. Aufgrund von arbeitshygienischen Überlegungen
in Verbindung mit der Verwendung von Acrylamidmonomer ist man schon
seit langem auf der Suche nach einem Ersatz für Acrylamid. Es sind bereits
Modifizierungen wie N-substituierte Acrylamidmonomere (z. B. N-Methylolacrylamid)
vorgeschlagen worden. Mit den Acrylamidmonomeren oder modifizierten
Acrylamidmonomeren hergestellte Polymere sind jedoch wegen anderer
Nachteile unerwünscht.
Beispielsweise weist Acrylamid als einzige reaktive funktionelle
Gruppe die Ungesättigtheit
auf, so daß die
polymerisierte Acrylamideinheit keine Stelle zur Vernetzung oder
weiteren Modifizierung bereitstellt. Eine Vernetzung oder weitere
Modifizierung der Acrylamideinheit wäre nützlich, um die Wasserempfindlichkeit
des Homopolymers oder Copolymers zu gegebener Zeit zu verringern.
-
In GB 816985 und US-A-2806838 werden
zur Verwendung in Überzügen geeignete
Polymerzusammesetzungen beschrieben.
-
Es wäre daher wünschenswert, ein wasserlösliches
Monomer bereitzustellen, das anstelle von Acrylamid verwendet werden
kann, nicht die mit Acrylamid verbundenen arbeitshygienischen Bedenken
aufwirft und gegebenenfalls zur Verringerung der Wasserempfindlichkeit
eines aus dem wasserlöslichen
Monomer hergestellten Polymers modifiziert werden kann.
-
Kurze Darstellung der
Erfindung
-
Erfindungsgemäß wurde nun ein Verfahren zur
Herstellung verbesserter wäßriger Harzzusammensetzungen
gefunden. Die Harze werden unter Verwendung eines β-Hydroxycarbamatmonomers
hergestellt. Das β-Hydroxycarbamatmonomer
wird zu wasserlöslichen
Homopolymeren oder im Gemisch mit einem oder mehreren Comonomeren
zu wasserlöslichen
oder wasserdispergierbaren Copolymeren polymerisiert. Das erfindungsgemäße β-Hydroxycarbamatmonomer
kann als Ersatz für
Acrylamid verwendet werden, insbesondere zur Herstellung wäßriger Harzzusammensetzungen.
Das β-Hydroxycarbamatmonomer
stellt vorteilhafterweise reaktive Stellen für Vernetzungsreaktionen und
andere Reaktionen nach der Polymerisation bereit.
-
Bei Verwendung im Rahmen der vorliegenden
Erfindung bezieht sich der Begriff "Carbamatgruppe" auf eine Gruppe mit der Struktur
worin R
1 für H oder
Alkyl steht. Vorzugsweise steht R
1 für H oder
Alkyl mit 1 bis etwa 4 Kohlenstoffatomen und besonders bevorzugt
für H.
-
Bei Polymerisation liefert das erfindungsgemäße Monomer
zwei reaktive Stellen, nämlich
eine Hydroxylgruppe und eine reaktive Carbamatgruppe, zur Vernetzung
oder anderweitigen Modifizierung des Polymers.
-
Nähere Beschreibung der Erfindung
-
Das β-Hydroxycarbamatmonomer weist
eine ethylenisch ungesättigte
Gruppe und eine β-Hydroxycarbamatgruppe
auf. Vorzugsweise befinden sich zwischen der ethylenisch ungesättigten
Gruppe und der β-Hydroxycarbamatgruppe
1 bis etwa 4 Kohlenstoffatome. Das erfindungsgemäße β-Hydroxycarbamatmonomer kann
durch die Struktur:
worin entweder beide Reste
R
2 für
Wasserstoff stehen oder ein Rest R
2 für Wasserstoff
und der andere Rest R
2 für Methyl steht; n gleich 1
bis etwa 4 und vorzugsweise 1 ist und einer der Reste Y und Z für OH und
der andere der Reste Y und Z für
worin R
1 H
oder Alkyl bedeutet, steht, wiedergegeben werden. Vorzugsweise steht
R
1 für
H oder Alkyl mit 1 bis etwa 4 Kohlenstoffatomen und besonders bevorzugt
für H.
Bei einer typischen Synthese des β-Hydroxycarbamatmonomers
ergibt sich aufgrund der Reaktionskinetik als Produkt ein Gemisch
der Verbindung, in der Y für Hydroxyl
und Z für
die Carbamatgruppe steht, und der Verbindung, in der Z für Hydroxyl
und Y für
die Carbamatgruppe steht.
-
Im Gegensatz zu Acrylnitril weist
das erfindungsgemäße Monomer
mit anderen Acrylmonomeren vergleichbare Reaktionsgeschwindigkeiten
auf. Das Monomer kann zu einem Homopolymer polymerisiert werden.
Die Polymerisation kann in Wasser oder einem Wasser enthaltenden
Gemisch durchgeführt
werden. Man kann das erfindungsgemäße Monomer auch mit anderen
Monomeren copolymerisieren, u. a. mit Acryl-, Methacryl-, Vinyl- und Allylmonomeren,
wiederum vorzugsweise in einem wäßrigen Medium.
Als Beispiele für
geeignete Comonomere seien im einzelnen Acrylsäure, Methacrylsäure, Crotonsäure, Ester
dieser Säuren,
Maleinsäureanhydrid,
Styrol, alpha-Methylstyrol, Vinylacetat usw. genannt. Zusammen mit
dem β-Hydroxycarbamatmonomer
können
andere funktionelle Acrylmonomere copolymerisiert werden, wie z.
B. säure-
und anhydridfunktionelle Monomere, wie die bereits genannten; hydroxylfunktionelle
Monomere, wie Hydroxylalkylacrylate und -methacrylate, aminofunktionelle
Acrylmonomere, wie t-Butylaminoethylmethacrylat
und t-Butylaminoethylacrylat;
epoxidfunktionelle Monomere, wie Glycidylacrylat, Glycidylmethacrylat
und Allylglycidylether; andere carbamatfunktionelle Monomere usw.
-
Eine Möglichkeit zur Herstellung des
erfindungsgemäßen β-Hydroxycarbamatmonomers
besteht darin, daß man
ein glycidylgruppenhaltiges polymerisierbares Monomer zunächst mit
Kohlendioxid umsetzt, wodurch die Oxirangruppe in eine cyclische
Carbonatgruppe umgewandelt wird, und die cyclische Carbonatgruppe
dann durch Umsetzung mit Ammoniak oder einem primären Amin
in eine β-Hydroxycarbamatgruppe
umwandelt. Beispiele für
geeignete oxirangruppenhaltige polymerisierbare Monomere sind u.
a. Glycidylacrylat, Glycidylmethacrylat, Glycidylcrotonat und Allylglycidylether.
Zur Überführung von
Oxirangruppen in Carbamatgruppen kann man diese zunächst durch
Umsetzung mit CO2 in eine cyclische Carbonatgruppe
umwandeln. Hierbei arbeitet man bei einem beliebigen Druck von Normaldruck
bis zu überkritischen
CO2-Drücken,
vorzugsweise jedoch bei erhöhtem
Druck (z. B. 60–150
psi (4,14·105 – 1,03·106 Pa)). Die Reaktionstemperatur beträgt hierbei
vorzugsweise 60–150°C. Als Katalysatoren
eignen sich u. a. alle Katalysatoren, die einen Oxiranring aktivieren,
wie z. B. tertiäre
Amine oder quartäre
Salze (z. B. Tetramethylammoniumbromid), Kombinationen von komplexen
Organozinnhalogeniden und Alkylphosphoniumhalogeniden (z. B. (CH3)3SnI, Bu4SnI, Bu4PI und (CH3)4PI) , Kaliumsalze
(z. B. K2CO3, KI)
, vorzugsweise in Kombination mit Kronenethern, Zinnoctoat, Calciumoctoat
und dergleichen.
-
Die cyclische Carbonatgruppe wird
mit Ammoniak oder einem primären
Amin umgesetzt. Das primäre Amin
weist vorzugsweise bis zu vier Kohlenstoffatome auf, z. B. Methylamin.
Vorzugsweise setzt man das cyclische Carbonat mit Ammoniak um. Bei
dem Ammoniak kann es sich um wäßriges Ammoniak
(NH4OH) handeln. Bei der Umsetzung wird
das cyclische Carbonat unter Ringöffnung in ein erfindungsgemäßes β-Hydroxycarbamatmonomer
umgewandelt.
-
Das β-Hydroxycarbamatmonomer ist
wasserlöslich.
Nach einer Ausführungsform
der Erfindung wird das β-Hydroxycarbamatmonomer
zu einem Homopolymer polymerisiert. Das Homopolymer ist wasserlöslich. Das β-Hydroxycarbamatmonomer
kann in Gegenwart von radikalischen Initiatoren oder mit einem Redoxinitiatorsystem
polymerisiert werden. Geeignete Initiatoren und Redoxinitiatorsysteme
sind gut bekannt. Die Polymerisation kann ohne Lösungsmittel oder in einem organischen
oder wäßrigen Medium
durchgeführt
werden. Nach einer bevorzugten Ausführungsform polymerisiert man
das β-Hydroxycarbamatmonomer
in einem wäßrigen Medium,
vorzugsweise ohne jegliches organische Lösungsmittel oder mit einer
untergeordneten Menge (bis zu 10 Gew.-% des wäßrigen Mediums) eines polaren
Lösungsmittels,
wie Methanol, Tetrahydrofuran, Propylenglykolmonomethylether, oder
anderer wasserlöslicher
oder wassermischbarer Lösungsmittel.
Das β-Hydroxycarbamatmonomer
kann zusammen mit dem Initiatorsystem in Wasser gelöst und bei
einer für
das Initiatorsystem geeigneten Temperatur polymerisiert werden.
-
Alternativ dazu kann man das β-Hydroxycarbamatmonomer
als Gemisch mit einem oder mehreren Comonomeren polymerisieren.
Je nach den gewählten
Comonomeren und dem Verhältnis
des β-Hydroxycarbamatmonomers
zu den anderen Comonomeren können
die Copolymere wasserlöslich
oder wasserdispergierbar sein. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung
schließt "dispergierbar" oder "wasserdispergierbar" nicht nur dispergierbare
(feste) Copolymere, sondern auch emulgierbare oder wasseremulgierbare
Copolymere, d. h. Copolymere, die flüssig sind oder sich bei Raumtemperaturen
oberhalb ihrer Tg befinden und somit Emulsionen
bilden, ein. Beispiele für
geeignete Comonomere sind α,βethylenischungesättigte Monocarbonsäuren mit 3
bis 5 Kohlenstoffatomen, wie Acryl-, Methacryl-, und Crotonsäure und
die Ester dieser Säuren; α,βethylenischungesättigte Dicarbonsäuren mit
4 bis 6 Kohlenstoffatomen und deren Anhydride, Monoester und Diester; Vinylester,
Vinylether, Vinylketone und aromatische oder heterocyclische aliphtische
Vinylverbindungen. Repräsentative
Beispiele für
geeignete Acrylsäure-,
Methacrylsäure-
und Crotonsäureester
sind u. a. die Ester aus der Umsetzung mit gesättigten aliphatischen und cycloaliphatischen
Alkoholen mit 1 bis 20 Kohlenstoffatomen, wie z. B. Methyl-, Ethyl-,
Propyl-, Isopropyl-, n-Butyl-, Isobutyl-, tert.-Butyl-, 2-Ethylhexyl-,
Lauryl-, Stearyl-, Cyclohexyl-, Trimethylcyclohexyl-, Tetrahydrofurfuryl-,
Stearyl-, Sulfoethyl- und Isobornylacrylat, -methacrylat und- crotonat; und Polyalkylenglykolacrylate
und- methacrylate.
Repräsentative
Beispiele für
weitere ethylenisch ungesättigte
polymerisierbare Monomere sind Verbindungen wie Fumarsäure-, Maleinsäure- und Itaconsäureanhydride,
-monoester und -diester mit Alkoholen, wie Methanol, Ethanol, Propanol,
Isopropanol, Butanol, Isobutanol und tert.-Butanol. Repräsentative
Beispiele für
polymerisierbare Vinylmonomere sind Verbindungen wie Vinylacetat,
Vinylpropionat, Vinylether, wie Vinylethylether, Vinyl- und Vinylidenhalogenide
und Vinylethylketon. Repräsentative
Beispiele für
aromatische oder heterocyclische aliphatische Vinylverbindungen
sind Verbindungen wie Styrol, α-Methylstyrol,
Vinyltoluol, tert.-Butylstyrol und 2-Vinylpyrrolidon. Die Comonomere
können
in beliebiger Kombination verwendet werden.
-
Wäßrige Lösungen,
die das β-Hydroxcarbamatmonomer
enthalten, können
in Gegenwart eines radikalischen Initiators bei moderaten Temperaturen,
beispielsweise bei einer Temperatur zwischen 20 und 90°C, polymerisiert
werden. Im Fall der Emulsionspolymerisation eines Copolymers wird
das β-Hydroxycarbamatmonomer
vorzugsweise in einer Menge verwendet, die zur Stabilisierung der
Monomeremulsion während
des Polymerisationsvorgangs ausreicht. In der Regel können die
Monomere 2 bis 100 Gewichtsprozent, vorzugsweise 5 bis 100 Gewichtsprozent
und besonders bevorzugt 20 bis 100 Gewichtsprozent des β-Hydroxycarbamatmonomers
enthalten.
-
Als radikalische Initiatoren eignen
sich beispielsweise Peroxide, Persulfate, Redoxpaare, Azoverbindungen
und nichtchemische Mittel einschließlich Ultraschall, UV-Licht, ionisierende
Strahlung usw. Man kann auch Kettenübertragungsmittel mitverwenden.
Als Beispiele für
geeignete Initiatoren seien im einzelnen Wasserstoffperoxid, Ammoniumpersulfat
und Redoxsysteme, beispielsweise. die Kombination von reduzierenden Spezies,
wie SO3
–,
mit Oxidationsmitteln, wie Fe3+, oder die
Oxidation von Thioharnstoff mit Oxidationsmitteln, wie Fe3+, genannt. Als Beispiele für Kettenübertragungsmittel
seien im einzelnen Isopropanol, Thiole, wie Octanthiol oder Mercaptoethanol,
Organohalogenide, wie Chloroform, Diacetonalkohol, und das Dimer
von α-Methylstyrol genannt.
-
Das β-Hydroxycarbamatmonomer kann
auch nach anderen, für
ethylenisch ungesättigte
Monomere geeigneten Verfahren polymerisiert werden. So kann man
beispielsweise das β-Hydroxycarbamatmonomer
in einem organischen Lösungsmittel,
insbesondere einem wassermischbaren Lösungsmittel, polymerisieren. Das
Homopolymer oder Copolymer des β-Hydroxycarbamatmonomers
kann dann mit Wasser verdünnt
oder mit oder ohne Destillation oder Abstreifen des organischen
Lösungsmittels
in Wasser invertiert werden. Verfahren zur Invertierung eines wasserlöslichen
oder wasserdispergierbaren Polymers aus einem organischen Medium
in ein wäßriges Medium
sind bekannt.
-
Nach einer alternativen Ausführungsform
kann man das β-Hydroxycarbamateinheiten
enthaltende Homopolymer oder Copolymer herstellen, indem man das
entsprechende cyclische Carbonatmonomer mitverwendet und zu einem
Zeitpunkt während
der Polymerisation des entsprechenden cyclischen Carbonatmonomers
aus der Carbonatgruppe die Carbamatgruppe bildet. So kann man beispielsweise
im Polymerisationsreaktor ein primäres Amin oder Ammoniak vorlegen
und während
der Polymerisation mit der cyclischen Carbonatgruppe umsetzen. Bei
Ammoniak oder einem gasförmigen
primären
Amin kann der Reaktor mit Druck beaufschlagt werden. Man kann das
Ammoniak oder das primäre
Amin auch während
der Polymerisationsreaktion zugeben.
-
Die Homopolymere und Copolymere des β-Hydroxycarbamatmonomers
können
ein gewichtsmittleres Molekulargewicht von 5000 bis über eine
Million aufweisen. Das wünschenswerteste
Molekulargewicht hängt von
der für
das Polymer vorgesehenen Verwendung ab. Wird das β-Hydroxycarbamatmonomer
als Ersatz für Acrylamid
für eine
besondere Anwendung verwendet, so sind die eingearbeitete Menge
des β-Hydroxycarbamatmonomers
und das bevorzugte Molekulargewicht des daraus hergestellten Polymers
mit den entsprechenden Werten für
ein Acrylamidpolymer für
diese Anwendung vergleichbar.
-
Homopolymere und Copolymere des β-Hydroxycarbamatmonomers
können
in Beschichtungszusammensetzungen und insbesondere in wäßrigen Beschichtungszusammensetzungen
einschließlich
Decklacken verwendet werden. Die Homopolymere und Copolymere des β-Hydroxycarbamatmonomers
können
auch bei anderen Anwendungen eingesetzt werden, insbesondere bei
Anwendungen, bei denen Acrylamidpolymere zum Einsatz gekommen sind,
einschließlich
u. a. Lederbehandlung, Textilbehandlungen, Nutzpflanzenschutzverwendungen,
wie Saatgutbeschichtung, und bei der Herstellung von Fasern, Tinten
und Druckfarben. Ein Homopolymer des β-Hydroxycarbamatmonomers kann auch bei
der Herstellung einer wäßrigen Zusammensetzung
als Dispergiermittel oder Emulgator für ein anderes Polymer verwendet
werden. Insbesondere können Homopolymere
und Copolymere des β-Hydroxycarbamatmonomers
zur Einarbeitung von hydrophoben Harzen und Polymeren in wäßrige Zusammensetzungen
verwendet werden. So kann das β-Hydroxycarbamatmonomer
beispielsweise bei den Verfahren gemäß Grandhee, US-Patentschriften
5,569,715 und 5,786,420, und Martin et al.,
US-PS 5,071,904 , Verwendung finden.
-
Nach einer Ausführungsform der Erfindung wird
das β-Hydroxycarbamatmonomer
mit mindestens einem Monomer, das bei Überführung in die Salzform zur Bildung
einer kationischen Gruppe befähigt
ist, copolymerisiert. Beispiele für derartige kationenbildende
Monomere sind solche mit einer aromatischen Gruppe, vorzugsweise
ein durch Umsetzung von Benzylchlorid mit einem Aminomonomer, wie
Dimethylaminoethyl(meth)acrylat, Diethylaminoethyl(meth)acrylat
und Dimethylamino hydroxypropyl(meth)acrylat, erhaltenes quartäres Ammoniumsalz.
Das kationische Copolymer eignet sich zur Verwendung bei der Wasserbehandlung,
der Papierherstellung, der Ölfeldproduktion
und der Ölraffination.
-
Nach einer anderen Ausführungsform
wird die β-Hydroxycarbamatverbindung
mit mindestens einem Monomer, das zusätzlich zu einer polymerisierbaren
Doppelbindung eine davon verschiedene Funktionalität aufweist,
polymerisiert.
-
Nach einer anderen bevorzugten Ausführungsform
werden die Homopolymere und Copolymere des β-Hydroxycarbamatmonomers zur
Herstellung einer Beschichtungszusammensetzung verwendet. Die Beschichtungszusammensetzung
enthält
vorzugsweise ferner einen Härter
oder Vernetzer, der gegenüber
der Hydroxylfunktionalität
und/oder der Carbamatfunktionalität des β-Hydroxycarbamatmonomers reaktiv
ist. Der Härter
weist durchschnittlich zwei reaktive funktionelle Gruppen auf. Die
funktionellen Gruppen können
von mehr als einer Art sein, wobei jede Art gegenüber der
Hydroxylgruppe und/oder der Carbamatgruppe reaktiv ist.
-
Als Härter eignen sich u. a. Substanzen
mit aktiven Methylol- oder Methylalkoxygruppen, wie Aminoplast-Vernetzer oder Phenol-Formaldehyd-Addukte;
Härter
mit Isocyanatgruppen, insbesondere blockierte Isocyanathärter, Härter mit
Epoxidgruppen, Amingruppen, Säuregruppen,
Siloxangruppen, cyclischen Carbonatgruppen und Anhydridgruppen sowie
Gemische davon. Beispiele für
bevorzugte Härterverbindungen
sind u. a. Melamin-Formaldehyd-Harz (einschließlich monomerem oder polymerem
Melaminharz und teil- oder vollalkyliertem Melaminharz), blockierte
oder unblockierte Polyisocyanate (z. B. Toluoldiisocyanat, MDI,
Isophorondiisocyanat, Hexamethylendiisocyanat, deren Biurete, Allophanate
und Isocyanurate, die beispielsweise mit z. B. Alkoholen, Pyrazolverbindungen
oder Oximen blockiert sein können),
Harnstoffharze (z. B. Methylolharnstoffe, wie z. B. Harnstoff-Formaldehyd-Harz,
Alkoxyharnstoffe, wie z. B. butyliertes Harnstoff-Formaldehyd-Harz),
Polyanhydride (z. B. Polybernsteinsäureanhydrid) und Polysiloxane
(z. B. Trimethoxysiloxan). Ein weiterer geeigneter Vernetzer ist
Tris(alkoxycarbonylamino)triazin (das von Cytec Industries unter
dem Handelsnamen TACT erhältlich
ist). Bei dem Härter
kann es sich um Kombinationen dieser Substanzen handeln; insbesondere
um Kombinationen, die Aminoplast-Vernetzer enthalten. Besonders
bevorzugt sind Aminoplastharze wie Melamin-Formaldehyd-Harze oder Harnstoff-Formaldehyd-Harze.
Geeignet und wünschenswert sind
auch Kombinationen von Tris(alkxycarbonylamino)triazin mit einem
Melamin-Formaldehyd-Harz
und/oder einem blockierten Isocyanathärter. Die Komponente (b) kann
auch Gruppen enthalten, die gegenüber der Carbamatgruppe der
Komponente (a) reaktiv sind, wie z. B. ein Acrylpolymer mit einpolymerisierten
Isobutoxymethylacrylamidgruppen.
-
Wenn Monomere mit einer anderen reaktiven
Gruppe als Carbamat oder Hydroxyl in das Copolymer eingearbeitet
werden, kann man einer für
diese reaktive Gruppe geeigneten Vernetzer in die Zusammensetzung
einarbeiten.
-
Wäßrige Beschichtungszusammensetzungen,
die von gesetzlichen Vorschriften unterliegenden leichtflüchtigen
organischen Verbindungen frei sind, sind zwar bevorzugt, jedoch
kann man in der bei der Ausübung der
vorliegenden Erfindung verwendeten Beschichtungszusammensetzung
gegebenenfalls ein Lösungsmittel verwenden.
Im allgemeinen kann es sich bei dem Lösungsmittel um ein beliebiges
organisches Lösungsmittel und/oder
Wasser handeln. Nach einer bevorzugten Ausführungsform handelt es sich
bei dem Lösungsmittel um
ein polares organisches Lösungsmittel.
Besonders bevorzugt wird das Lösungsmittel
unter polaren aliphatischen Lösungsmitteln
oder polaren aromatischen Lösungsmitteln
ausgewählt.
Noch weiter bevorzugt handelt es sich bei dem Lösungsmittel um ein Keton, einen
Ester, ein Acetat, ein aprotisches Amid, ein aprotisches Sulfoxid,
ein aprotisches Amin oder eine Kombination beliebiger dieser Substanzen.
Beispiele für
geeignete Lösungsmittel
sind u. a. Methylethylketon, Methylisobutylketon, n-Amylacetat,
Ethylenglykolbutyletheracetat, Propylenglykolmonomethyletheracetat,
Xylol, N-Methylpyrrolidon, Mischungen aromatischer Kohlenwasserstoffe
und Gemische davon. Nach einer anderen bevorzugten Ausführungsform
handelt es sich bei dem Lösungsmittel
um Wasser oder ein Gemisch aus Wasser mit kleinen Mengen an Cosolventien.
-
Die bei der Ausübung der Erfindung verwendete
Beschichtungszusammensetzung kann zur Beschleunigung der Härtungsreaktion
einen Katalysator enthalten. Bei Verwendung von Aminoplastverbindungen,
insbesondere von monomeren Melaminen, als Härter kann man beispielsweise
zur Beschleunigung der Härtungsreaktion
einen stark sauren Katalysator einsetzen. Zu derartigen Katalysatoren,
die an sich gut bekannt sind, gehören beispielsweise p-Toluolsulfonsäure, Dinonylnaphthalindisulfonsäure, Dodecylbenzolsulfonsäure, saures
Phenylphosphat, Maleinsäuremonobutylester,
Butylphosphat und Hydroxyphosphatester. Stark saure Katalysatoren
sind oft blockiert, z. B. mit einem Amin. Andere Katalysatoren,
die sich zur Verwendung in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung eignen,
sind u. a. Lewis-Säuren,
Zinksalze und Zinnsalze.
-
Nach einer bevorzugten Ausführungsform
liegt das organische Lösungsmittel
in der Beschichtungszusammensetzung in einer Menge von 0 Gewichtsprozent
bis 99 Gewichtsprozent, vorzugsweise von 0 Gewichtsprozent bis 70
Gewichtsprozent und besonders bevorzugt von 1 Gewichtsprozent bis
etwa 20 Gewichtsprozent vor. Nach einer besonders bevorzugten Ausführungsform
ist die Beschichtungszusammensetzung wäßrig und enthält Wasser
in einer Menge von 0,01 Gewichtsprozent bis 99 Gewichtsprozent,
vorzugsweise von 5 Gewichtsprozent bis 80 Gewichtsprozent und besonders
bevorzugt von 20 Gewichtsprozent bis 70 Gewichtsprozent.
-
Beschichtungszusammensetzungen können nach
einer Reihe von an sich gut bekannten Methoden auf den Gegenstand
aufgebracht werden. Dazu gehören
u. a. Spritz-, Tauch-, Walzen- oder Vorhangbeschichtung. Für Autokarosseriebleche
ist die Spritzbeschichtung bevorzugt.
-
Zu den erfindungsgemäßen Beschichtungszusammensetzungen
gehören
u. a. Elektrotauchgrundierungszusammensetzungen, Füllerzusammensetzungen
und Decklackzusammensetzungen einschließlich pigmentierten Einschichtdecklackzusammensetzungen
sowie Klarlack- und/oder
Basislackschicht einer Zweischichtdecklackzusammensetzung. Bei Verwendung
der erfindungsgemäßen Harze
in wäßrigen Zusammensetzungen
können
sie Monomere mit Gruppen, die in die Salzform überführt werden können, d.
h. Säuregruppen
oder Amingruppen, enthalten. Im Fall von Elektrotauchgrundierungszusammensetzungen
wird eine Säuregruppe
oder Amingruppe zur Abscheidung des Harzes auf der Anode bzw. Kathode
verwendet.
-
In die Beschichtungszusammensetzung
können
auch zusätzliche
Agentien eingearbeitet werden, beispielsweise Tenside, Füllstoffe,
Stabilisatoren, Netzmittel, Dispergiermittel, Haftvermittler, UV-Absorber, HALS-Verbindungen
usw. Zwar sind derartige Additive an sich gut bekannt, jedoch muß man die
Einsatzmenge genau bemessen, damit die Beschichtungseigenschaften
nicht beeinträchtigt
werden.
-
Die erfindungsgemäße Beschichtungszusammensetzung
wird vorzugsweise in einem Hochglanzlack und/oder als Klarlack einer
Farblack-Klarlack-Verbundbeschichtung verwendet. Unter Hochglanzlacken
sind im Rahmen der vorliegenden Erfindung Lacke mit einem Glanz
bei 20° (ASTM
D523-89) oder einem DOI (ASTM E430-91) von mindestens 80 zu verstehen.
-
Bei Verwendung der erfindungsgemäßen Beschichtungszusammensetzung
als pigmentierter Hochglanzlack oder als Basislack einer Basislack-Klarlack-Verbundbeschichtung
kann man als Pigment beliebige organische oder anorganische Verbindungen
oder farbige Materialien, Füllstoffe,
metallische oder andere anorganische plättchenförmige Materialien, wie z. B.
Glimmer- oder Aluminiumplättchen,
und andere Materialien dieser Art, die im Stand der Technik normalerweise
in derartige Beschichtungen eingearbeitet werden, verwenden. Pigmente
und andere unlösliche
teilchenförmige
Verbindungen wie Füllstoffe
werden in der Zusammensetzung in der Regel in einer Menge von 1%
bis 100%, bezogen auf das Gesamtfeststoffgewicht der Bindemittelkomponenten,
verwendet (d. h. das Pigment-Bindemittel-Verhältnis beträgt 0,1 bis 1).
-
Bei Verwendung der erfindungsgemäßen Beschichtungszusammensetzung
als Klarlack oder Basislack einer Basislack-Klarlack-Verbundbeschichtung
kann es sich bei der die andere Schicht der Verbundbeschichtung
bildende Beschichtung um eine beliebige aus einer ganzen Reihe von
Typen handeln, welche an sich gut bekannt sind und hier nicht näher erläutert zu
werden brauchen. Als Polymere, die sich bekanntlich zur Verwendung
in Klarlack- und Basislackzusammensetzungen eignen, seien Acrylverbindungen,
Vinylverbindungen, Polyurethane, Polycarbonate, Polyester, Alkyde
und Polysiloxane genannt. Zu den bevorzugten Polymeren gehören Acrylverbindungen
und Polyurethane. Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung enthält die Basislackzusamσnensetzung
auch ein carbamatfunktionelles Acrylpolymer. Basislackpolymere können thermoplastisch
sein, sind aber bevorzugt vernetzbar und enthalten somit einen oder
mehrere Typen vernetzbarer funktioneller Gruppen. Als Beispiele
für derartige
Gruppen seien Hydroxyl-, Isocyanat-, Amin-, Epoxid-, Acrylat-, Vinyl-,
Silan- und Acetoacetatgruppen genannt. Diese Gruppen können so
maskiert bzw. blockiert sein, daß sie erst unter den gewünschten
Härtungsbedingungen,
im allgemeinen bei erhöhten Temperaturen,
entblockt werden und für
die Vernetzungsreaktion zur Verfügung
stehen. Als vernetzbare funktionelle Gruppen eignen sich u. a. Hydroxyl-,
Epoxid-, Säure-,
Anhydrid-, Silan- und Acetoacetatgruppen. Zu den bevorzugten vernetzbaren
funktionellen Gruppen gehören
hydroxyfunktionelle Gruppen und aminofunktionelle Gruppen.
-
Die hier beschriebenen Beschichtungszusammensetzungen
werden vorzugsweise Bedingungen unterworfen, bei denen die Lackschichten
aushärten.
Zwar kommen verschiedene Härtungsmethoden
in Betracht, jedoch ist die Warmhärtung bevorzugt. Dazu setzt
man den lackierten Gegenstand im allgemeinen erhöhten Temperaturen aus, die
hauptsächlich
von Strahlungswärmequellen
geliefert werden. Die Härtungstemperaturen
variieren dabei je nach den jeweiligen in den Vernetzern verwendeten
Blockierungsgruppen, liegen jedoch im allgemeinen im Bereich von
90°C bis
180°C. Die
ersten erfindungsgemäßen Verbindungen
sind vorzugsweise schon bei verhältnismäßig niedrigen
Härtungstemperaturen
reaktiv. So liegt die Härtungstemperatur
nach einer bevorzugten Ausführungsform
für ein
blockiertes, sauer katalysiertes System nach einer bevorzugten Ausführungsform
vorzugsweise zwischen 115°C
und 150°C
und besonders bevorzugt zwischen 115°C und 140°C. Für ein unblockiertes, sauer
katalysiertes System liegt die Härtungstemperatur vorzugsweise
zwischen 80°C
und 100°C.
Die Härtungszeit
variiert je nach den jeweils eingesetzten Komponenten und physikalischen
Parametern, wie z. B. der Dicke der Schichten. Typische Härtungszeiten
liegen jedoch im Bereich von 15 bis 60 Minuten, für blockierte,
sauer katalysierte Systeme bevorzugt bei 15–25 Minuten und für unblockierte, sauer
katalysierte Systeme bevorzugt bei 10–20 Minuten.
-
Die Erfindung wird nun anhand des
folgenden Beispiels näher
erläutert.
Das Beispiel dient lediglich zur Erläuterung und soll den Schutzbereich
der Erfindung, wie er in der Beschreibung und den Ansprüchen dargelegt
wird, in keiner Weise einschränken.
Alle Teile beziehen sich auf das Gewicht, sofern nicht anders vermerkt.
-
Beispiel 1. Herstellung
von β-Hydroxycarbamatopropylmethacrylat
-
Durch Lösen von 1095,4 Gramm des cyclischen
Carbonats von Glycidylmethacrylat (das von Dow Corp., Midland, MI,
erhältlich
ist) in 1140 Gramm Methanol wurde eine methanolische Lösung des
cyclischen Carbonats von Glycidylmethacrylat hergestellt. Das gelöste Monomer
wurde mit wasserfreiem Ammoniak umgesetzt, welches über einen
Zeitraum von 2,75 h in die Lösung
geblasen wurde. Die Anfangstemperatur betrug 17°C, und die Exotherme erreichte
bei 30°C
ihren Scheitelpunkt und wurde durch Halten des Reaktionsgefäßes in einem
Kühlbad
kontrolliert. Nach Beendigung der Ammoniakzugabe wurde das Reaktionsgefäß verschlossen.
Der Kolbeninhalt wurde noch 5 h gerührt. Als mittels Infrarotanalyse
keine Carbonatreste mehr nachgewiesen werden konnten, wurde das
Monomer durch Zugabe von 0,1 Gramm MEHQ stabilisiert, und das Methanol
und nicht umgesetztes Ammoniak unter Vakuum abdestilliert, was ein
festes Produkt ergab, das durch das MEHQ schwach rosa gefärbt war.
-
Das feste Produkt (1147 g) wird in
751,8 Gramm Wasser gelöst,
was eine Lösung
mit einem nichtflüchtigen
Anteil von 60,4 ergibt.
-
Beispiel 2. Herstellung
eines Homopolymers von β-Hydroxycarbamatopropylmethacrylat
-
In einem Reaktionsgefäß wurden
193,4 Gramm entionisiertes Wasser vorgelegt und unter Stickstoffatmosphäre auf 26,7°C (80°F) erwärmt. Nachdem
das Wasser eine Temperatur von 80°C
erreicht hatte, wurde über
einen Zeitraum von einer Stunde eine Mischung aus 306,2 Teilen der
Lösung
aus Beispiel 1 und 11,2 Gramm Ammoniumpersulfat zugegeben. Dann
wurde über
einen Zeitraum von 15 Minuten eine Lösung von 0,9 Gramm Ammoniumpersulfat
in 10 Gramm entionisiertem Wasser zugegeben. Die Reaktionsmischung
wurde noch 45 Minuten gehalten und dann abgekühlt. Als Produkt wurde eine
wäßrige Polymerlösung mit
schwacher Trübung
erhalten.
-
Beispiel 3. Herstellung
einer Beschichtungszusammensetzung, die das Homopolymer von β-Hydroxycarbamatopropylmethacrylat
enthält
-
Durch Vereinigen von 21,3 Gramm der
wäßrigen Homopolymerlösung aus
Beispiel 2 mit 6,1 Gramm hexamethoxymethyliertem Melamin und 0,2
g eines sauren Katalysators (70%ige Lösung von Dodecylbenzolsulfonsäure) wurde
eine Beschichtungszusammensetzung hergestellt. Die Mischung wurde
in einer Dicke von 7 mm auf einem mit Elektrotauchgrundierung grundiertem
Stahlblech abgrakelt. Die abgerakelte Überzugsschicht wurde zur Unterstützung der
Verdampfung des Wassers 10 Minuten bei 82,2°C (180°F) ablüften gelassen. Dann wurde die Überzugsschicht
30 Minuten bei 140,5°C
(285°F)
gebrannt. Der erhaltene gehärtete Film
war hart und bestand Lösungsmittelbeständigkeitsprüfungen von
200 Doppelhüben
mit Methylethylketon und einer Minute Einweichen in Methylethylekton.
-
Die Beschichtungszusammensetzung
aus Beispiel 3 wurde auf den in der nachstehenden Tabelle angegebenen
Substraten auf 7-Millizoll-Abrakelungen, die 30 Minuten bei 140,5°C (285°F) gehärtet wurden,
untersucht.
-
-
Beispiel 4. Herstellung
von β-Hydroxycarbamatopropylmethacrylat
-
Eine Mischung aus 200 Gewichtsteilen
des cyclischen Carbonats von Glycidylmethacrylat in 50,7 Gewichtsteilen
entionisiertem Wasser wurde in einem Reaktionsgefäß vorgelegt
und langsam mit 59,6 Gewichtsteilen konzentriertem Ammoniumhydroxid
(28 bis 32% Ammoniak) versetzt. Das Zweiphasensystem wandelte sich
langsam in eine Phase um, als das Carbamatmonomer zum Produkt β-Hydroxycarbamatopropylmethacrylat
abreagierte.
-
Beispiel 5. Herstellung
einer Emulsion eines Copolymers von β-Hydroxycarbamatopropylmethacrylat
-
Die folgenden. Substanzen wurden
gemäß den in
US-PS 5,786,420 und
5,569,715 beschriebenen Methoden
in zwei Durchgängen
bei 8000 PSI mit einem Microfluidizer® (Microfluidics Corporation)
homogenisiert, wobei eine homogenisierte Monomerenmischung erhalten
wurde: 1062 Gewichtsteile eines Polyurethanpolymers (80 Gew.-% NFA,
Umsetzungsprodukt von 1507 Gewichtsteilen eines Polyesters (theoretisches OH-Äquivalentgewicht
748), 158 Gewichtsteilen Neopentylglykol, 83 Teilen Trimethylolpropanmonoallylether, 1012
Gewichtsteilen Tetramethyl-m-xyloldiisocyanat und 288 Gewichtsteilen
Trimethylolpropan), 747 Gewichtsteile Methylmethacrylat, 356 Gewichtsteile
Butylacrylat, 118 Gewichtsteile 2-Hydroxyethylmethacrylat, 237 Gewichtsteile
Butylmethacrylat, 2010 Gewichtsteile entionisiertes Wasser und 264
Gewichtsteile ABEX
EP 110 (von
Rhodia Corp.).
-
In einem geeigneten Reaktionsgefäß wurden
360 Gewichtsteile entionisiertes Wasser unter Inertatmosphäre auf 82°C erhitzt.
Dann wurden über
einen Zeitraum von 1,5 Stunden insgesamt 756 Gewichtsteile der homogenisierten
Monomerenmischung und eine Lösung
von 0,81 Gewichtsteilen Ammoniumpersulfat in 45 Gewichtsteilen entionisiertem
Wasser gleichzeitig zugegeben.
-
Nach Beendigung beider Zugaben wurde über einen
Zeitraum von zwei Stunden eine Mischung aus 135 Gewichtsteilen Methylmethacrylat,
101 Gewichtsteilen Butylacrylat, 75 Gewichtsteilen der wäßrigen β-Hydroxycarbamatopropylmethacrylatlösung aus
Beispiel 4,56 Gewichtsteilen Butylmethacrylat, 11,8 Gewichtsteilen
Methacrylsäure
und 1,5 Gewichtsteilen Igepal CO-850 (von Rhodia) zugegeben. Dann
wurde die Reaktionsmischung zwei Stunden bei 82°C gehalten. Das Endprodukt besaß einen
gemessenen nichtflüchtigen
Anteil von 46,3 und eine Teilchengröße von 215 nm.
-
Beispiel 6. Herstellung
einer Emulsion eines Copolymers von β-Hydroxycarbamatopropylmethacrylat
-
Dieses Beispiel ist ähnlich wie
Beispiel 5, wobei jedoch bei der Polymerisation kein 2-Hydroxyethylmethacrylat-Monomer
verwendet wird.
-
Die folgenden Substanzen wurden gemäß den in
US-PS 5,786,420 und
5,569,715 beschriebenen
Methoden in zwei Durchgängen
bei 5,5 10
7 Pa 8000 (PSI) mit einem Microfluidizer® (Microfluidics
Corporation) homogenisiert, wobei eine homogenisierte Monomerenmischung
erhalten wurde: 176 Gewichtsteile des in Beispiel 5 beschriebenen
Polyurethanpolymers, 86 Gewichtsteile Methylmethacrylat, 64 Gewichtsteile
Butylacrylat, 43 Gewichtsteile Butylmethacrylat, 48 Gewichtsteile
der wäßrigen β-Hydroxycarbamatopropylmethacrylatlösung aus
Beispiel 4, 364 Gewichtsteile entionisiertes Wasser und 48 Gewichtsteile
ABEX
EP 110 .
-
In einem geeigneten Reaktionsgefäß wurden
365 Gewichtsteile entionisiertes Wasser unter Inertatmosphäre auf 82°C erhitzt.
Dann wurden über
einen Zeitraum von 1,5 Stunden insgesamt 770 Gewichtsteile der homogenisierten
Monomerenmischung und eine Mischung von 44 Gewichtsteilen entionisiertem
Wasser und 0,81 Gewichtsteilen Ammoniumpersulfat gleichzeitig zugegeben.
-
Nach Beendigung beider Zugaben wurde über einen
Zeitraum von zwei Stunden eine Mischung aus 145 Gewichtsteilen Methylmethacrylat,
100 Gewichtsteilen Butylacrylat, 74 Gewichtsteilen der wäßrigen β-Hydroxycarbamatopropylmethacrylatlösung aus
Beispiel 4,55 Gewichtsteilen Butylmethacrylat und 1,5 Gewichtsteilen
Igepal CO-850 (von Rhodia) zugegeben. Dann wurde die Reaktionsmischung
zwei Stunden bei 82°C
gehalten. Das Endprodukt besaß einen
gemessenen nichtflüchtigen
Anteil von 44% und eine Teilchengröße von 181 nm.
-
Vergleichsbeispiel A
-
Die folgenden Substanzen wurden gemäß den in
US-PS 5,786,420 und
5,569,715 beschriebenen
Methoden in zwei Durchgängen
bei 8000 PSI mit einem Microfluidizer© (Microfluidics Corporation)
homogenisiert, wobei eine homogenisierte Monomerenmischung erhalten
wurde: 1062 Gewichtsteile des in Beispiel 5 beschriebenen Polyurethanpolymers,
107 Gewichtsteile Methylmethacrylat, 64 Gewichtsteile Butylacrylat,
43 Gewichtsteile Butylmethacrylat, 363,1 Gewichtsteile entionisiertes
Wasser und 48 Gewichtsteile ABEX
EP
110 .
-
In einem geeigneten Reaktionsgefäß wurden
369 Gewichtsteile entionisiertes Wasser unter Inertatmosphäre auf 82°C erhitzt.
Dann wurden über
einen Zeitraum von 1,5 Stunden insgesamt 774 Gewichtsteile der homogenisierten
Monomerenmischung und eine Lösung
von 0,83 Gewichtsteilen Ammoniumpersulfat in 46 Gewichtsteilen entionisiertem
Wasser gleichzeitig zugegeben.
-
Nach Beendigung beider Zugaben wurde über einen
Zeitraum von zwei Stunden eine Mischung aus 173 Gewichtsteilen Methylmethacrylat,
104 Gewichtsteilen Butylacrylat, 57 Gewichtsteilen Butylmethacrylat und
1,5 Gewichtsteilen Igepal CO-850 zugegeben. Dann wurde die Reaktionsmischung
zwei Stunden bei 82°C gehalten.
Das Endprodukt besaß einen
gemessenen nichtflüchtigen
Anteil von 45,4% und eine Teilchengröße von 220 nm.
-
Härtbare Zusammensetzungen
-
Die Emulsionscopolymere aus Beispiel
5, Beispiel 6 und Vergleichsbeispiel A wurden zu warmhärtenden
Zusammensetzungen formuliert und auf ihre Härtungseigenschaften hin untersucht.
Zur Ermittlung der Härtungsprofile
wurden 8 Millizoll dicke Abrakelungen auf Glasträgern verwendet und 30 Minuten
bei 140,5°C (285°F) gehärtet. Die
Härtungsbeurteilung
der Systeme erfolgte mit 200 Doppelhüben mit Methylethylketon.
-
-
-
Aus den Ergebnissen in der obigen
Tabelle geht hervor, daß das
erfindungsgemäße Monomer
Gruppen liefert, die für
die Vernetzung in warmhärtenden
Zusammensetzungen verfügbar
sind.